DE3420339C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einer hochfrequenzchirurgischen Koagu
lationsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einer bekannten hochfrequenzchirurgischen Koagulations
vorrichtung dieser Art (DE-OS 30 45 996) ist es möglich,
die Ausgangsleistung zwischen einem Minimalwert nahe Null
und einem Maximalwert, der bei mehreren hundert Watt liegen
kann, einzustellen, um die für die verschiedenen in Betracht
kommenden Einsatzfälle der Vorrichtung erforderlichen ganz
unterschiedlichen Ausgangsleistungen bereitzustellen. Bei
der bekannten hochfrequenzchirurgischen Koagulationsvorrich
tung ist auch schon vorgesehen, daß die Ausgangsleistung vom
Chirurgen ferngesteuert werden kann.
Die bei bipolaren Koagulationen zur Anwendung kommenden
Instrumente, insbesondere die bipolaren Pinzetten für
Mikrochirurgie, haben zum Fassen der sehr feinen Blutgefäße
zwangsläufig feine und scharf verlaufende Spitzen. Liegen
zu hohe elektrische Spannungen an den scharfen Pinzetten
spitzen an, kann es zur Funkenbildung kommen, die dann
einen Elektroschnitt verursacht. Zur sicheren Vermeidung
eines derartigen unbeabsichtigten und gefährlichen Schneide
effektes müssen die Ausgangskreise der Hochfrequenzgenera
toren für bipolare Koagulation niederohmig angepaßt sein.
Hierbei ist von Vorteil, daß wegen des relativ geringen
elektrischen Widerstandes des zwischen den Instrumenten
spitzen eingeklemmten Gewebes zur Koagulation nur eine ge
ringe, möglichst konstant gehaltene elektrische Ausgangs
spannung mit Werten zwischen 3 bis maximal 20 V erforderlich
ist. Die Leistungscharakteristik eines Hochfrequenzgenerators
soll dabei möglichst einer Konstantspannungsfunktion entspre
chen. Die Ausgangsleistung ist hier bei geringen Belastungs
widerständen relativ hoch, während sie bei hohen Widerständen
abnimmt.
Der Verlauf des Gewebewiderstandes bei einer Koagulation
läßt sich zeitlich in zwei Phasen einteilen:
In der ersten Phase nach dem Einschalten des Hochfrequenz
stromes sinkt der elektrische Gewebewiderstand schnell ab
und geht gegen Null, weil Zellflüssigkeit und Blut Elektrolyte
darstellen, die das Gewebe elektrisch leitfähig machen und
deren Leitfähigkeit bei Erwärmung steigt.
In der zweiten Phase steigt der elektrische Gewebewider
stand wieder steil an, da das Gewebe nun durch Austrocknung
der Zellflüssigkeit und des Blutes seine Leitfähigkeit ver
liert.
Wegen der konstanten Ausgangsspannung kommt es also in der
ersten Phase des Koagulationsvorganges zu einem stoßartigen
hohen Strom.
Da es bei der Koagulation auf die schnelle Erzeugung von Wärme
ankommt, wurde bisher angenommen, daß dieser hohe Strom gerade
am Beginn des Koagulationsvorganges vorteilhaft ist. Der Erfin
der hat nun jedoch erkannt, daß dieser Stromstoß, so vorteil
haft er zur schnellen Bereitstellung der erforderlichen Wärme
sein mag, für die folgenden drei Nachteile verantwortlich ist,
deren Ursache bisher jedoch nicht erkannt wurde:
Als erstes sind die sogenannten Aussetzer zu nennen, für
die von den Operateuren fälschlicherweise Wackelkontakte
in den Zuleitungen oder schlecht funktionierende HF-Genera
toren verantwortlich gemacht werden. Diese Aussetzer werden
jedoch dadurch verursacht, daß wegen der relativ geringen
elektrischen Spannung angetrocknetes Blut an den Pinzetten
spitzen den Stromfluß sperrt.
Weiter kommt es zu platzenden Blutgefäßen, da durch die hohe
Wärmezufuhr während des Stromstoßes das Blutplasma in den
mit der Pinzette gefaßten Blutgefäßen verdampft, wodurch
ein derart hoher Druck entsteht, der die Blutgefäße auf
sprengt.
Schließlich ist noch der das wohl größte Problem darstellen
de Klebeeffekt zu nennen, bei dem bereits koagulierte Blut
gefäße beim Öffnen der Pinzetten an deren Spitzen haften
bleiben und wieder aufreißen. Die Ursache dieses Klebe
effektes ist die Wärmeaufnahme der am Gewebe anliegenden
Pinzettenspitzen aus der heißen Koagulationszone und das
dadurch verursachte Einbrennen der Gefäßwände an den Kon
taktflächen.
Die vorerwähnten Nachteile treten nicht auf, wenn man mit
einer hochfrequenzchirurgischen Koagulationsvorrichtung ar
beitet, deren Leistungscharakteristik von einer Konstant-
Stromquelle bestimmt wird (DE-OS 31 20 102). Bei dieser be
kannten hochfrequenzchirurgischen Koagulationsvorrichtung
wird nach dem Einschalten der Hochfrequenzstrom auf eine
von einem voreingestellten Wert des Differentialquotienten
der Impedanzkurve abhängige Größe aufgeregelt, worauf dann
die Hochfrequenzendstufe mit konstantem Strom betrieben
wird, bis die Impedanzkurve ein Minimum durchlaufen hat und
der Widerstand wieder anzusteigen beginnt. In diesem Augen
blick wird durch einen auf den Differentialquotienten an
sprechenden Komparator die Hochfrequenzendstufe abgeschaltet.
Diese bekannte hochfrequenzchirurgische Koagulationsvorrich
tung hat jedoch den Nachteil, daß wegen des Impedanzabfalls
nach dem Einschalten des Konstantstroms die Leistung gerade
dann erheblich absinkt, wenn es auf die Anfangserhitzung des
zu koagulierenden Gewebes ankommt. Die Folge ist, daß der
Koagulationsvorgang sehr stark in die Länge gezogen wird
und bis zu dem am Ende des Koagulationsvorganges auftreten
den Wiederanstieg der Impedanzkurve erhebliche Zeiten bis
zu über einer Minute vergehen. Aus diesem Grunde arbeitet
man im allgemeinen mit einer Konstantspannung abgebenden
hochfrequenzchirurgischen Koagulationsvorrichtung, denn
hier wird die Koagulation gerade wegen des am Anfang auf
tretenden Stromstoßes schnell vollzogen, und es besteht
der zusätzliche Vorteil, daß beim Wiederansteigen der Impe
danzkurve die Leistung selbsttätig abklingt, so daß die
bei einer mit Konstantstrom arbeitenden hochfrequenzchirur
gischen Koagulationsvorrichtung vorgesehene Abschaltung
der Hochfrequenzendstufe beim Wiederansteigen der Impedanz
kurve, welche zur Vermeidung von Verkohlungen und Verschor
fungen des Gewebes erforderlich ist, vermieden werden kann.
Die oben erwähnten Nachteile eines mit Konstantspannung
arbeitenden Hochfrequenzgenerators wurden dabei als un
vermeidlich in Kauf genommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Koagulationsvorrichtung
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, mit der Aus
setzer, platzende Blutgefäße und der Klebeeffekt vermieden
werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1
angegebenen Merkmale gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird wegen des
kontinuierlichen Anstiegs der Spannung bei gleichzeitigem
Abfall der Impedanz ein erheblicher Stromanstieg beim Beginn
der Koagulation, wie er zum schnellen Aufbau der erforder
lichen Koagulationswärme erwünscht ist, in vorteilhafter
Weise nicht - wie bei der bekannten Konstantstrommethode -
vermieden, sondern lediglich auf ein Ausmaß herabgesetzt,
welches einerseits die schnelle in der Größenordnung von einer
Sekunde liegende Koagulation ermöglicht, andererseits
aber überraschend die bisher feststellbaren Aussetzer,
platzende Blutgefäße und das Ankleben der Pinzettenspitzen
am Gewebe vermeidet. Es liegt also kein schädlicher Stromstoß,
jedoch in erwünschter Weise noch ein schneller Stromanstieg
vor, der jedoch keine nachteiligen Auswirkungen auf den
Koagulationsvorgang mehr hat.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der
Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild einer hoch
frequenzchirurgischen Koagulationsvorrichtung,
Fig. 2 einen mehr ins einzelne gehenden schematischen
Schaltplan einer weiteren Ausführungsform und
Fig. 3 ein Diagramm, in dem die Ausgangsspannung P einer
hochfrequenzchirurgischen Koagulationsvorrichtung
bzw. die Ausgangsspannung U des Operationsver
stärkers 18 nach Fig. 2 in Abhängigkeit von der
Zeit nach dem Einschaltzeitpunkt Null wiederge
geben ist.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung bezeichnen
gleiche Bezugszahlen einander entsprechende Teile.
Nach Fig. 1 ist eine elektrisch voneinander isolierte
Branchen aufweisende Pinzette 1 zur bipolaren Koagulation
an den Ausgang eines Hochfrequenzgenerators 2 angeschlossen,
der über eine erste, einen Leistungsregler 4 aufweisende
Leistungssteuerstufe 3, einen Schalter 9 und eine zweite,
einen Einstellknopf 6 aufweisende weitere Steuerstufe 5
an einen Oszillator 7 angeschlossen ist. Der Oszillator 7
ist außerdem unmittelbar über einen weiteren Schalter 10
an die Leistungssteuerstufe 3 angeschlossen. Ein Netzteil 8
versorgt die verschiedenen Stufen der Schaltung nach Fig. 1
mit der jeweils erforderlichen Betriebs-Gleichspannung.
Die Schalter 9 und 10 sind durch eine Umschaltmechanik 24
derart miteinander gekuppelt, daß jeweils einer der Schal
ter geöffnet, der andere geschlossen ist.
Ein vom Operateur betätigbarer Handschalter 21 bzw. Fuß
schalter 22 ist an eine Schaltvorrichtung 20 angeschlos
sen, welche die Steuerstufe 5 wie folgt beaufschlagt:
Bei geöffneten Schaltern 21, 22 ist bei geschlossenem
Schalter 9 die Verbindung zwischen dem Oszillator 7 und
der Leistungssteuerstufe 3 unterbrochen, so daß keine
Hochfrequenzspannung an die Pinzette 1 anliegt. Wird ei
ner der Schalter 21, 22 oder werden beide Schalter ge
schlossen, so löst die Schaltvorrichtung 20 in der Steuer
stufe 5 einen Schaltvorgang aus, der dafür sorgt, daß
das Ausgangssignal des Oszillators 7 innerhalb einer vor
bestimmten Zeit, die mittels des Einstellknopfes 6 einge
stellt werden kann, mit ansteigender Tendenz zur Leistungs
steuerstufe 3 durchgelassen wird. Nach dem Ablauf dieser
Zeit liegt das volle Ausgangssignal des Ozillators 7 am
Eingang der Leistungssteuerstufe 3 an, so daß von dem
Hochfrequenzgenerator 2 die am Leistungsregler 4 einge
stellte Endspannung zur Verfügung steht.
Werden die Schalter 21 bzw. 22 wieder geöffnet, so wird
augenblicklich die durch die Steuerstufe 5 hergestellte
Verbindung zwischen dem Oszillator 7 und der Leistungs
steuerstufe 3 unterbrochen und damit die Ausgangsspannung
des Hochfrequenzgenerators 2 abgeschaltet.
Die Schaltvorrichtung 20 ist außerdem mit dem Oszillator 7
verbunden, um diesen mit der Steuerstufe 5 gemeinsam ein-
und auszuschalten. Dies ist wichtig, damit bei geöffnetem
Schalter 9 und entsprechend geschlossenem Schalter 10
die hochfrequenzchirurgische Koagulationsvorrichtung auch
ohne das Hochfahren am Beginn des Betriebs betrieben
werden kann.
Fig. 3 zeigt schematisch den Verlauf der Ausgangsspannung P
des Hochfrequenzgenerators 2 bzw. der in der Steuerstufe 5
erzeugten Steuerspannung U, die den Anstieg des vom Oszilla
tor 7 zur Leistungssteuerstufe 3 geführten Frequenzsignals
regelt, in Abhängigkeit von der Zeit t ab dem Einschaltzeit
punkt. Die maximale Ausgangsspannung P 1 wird an dem Ein
stellknopf 4 vom Operateur voreingestellt. Mittels des Ein
stellknopfes 6 wird die Zeitdauer t 1, t 2 bzw. t 3 voreinge
stellt, innerhalb der nach dem Schließen eines der Schalter
21, 22 die Steuerspannung innerhalb der Steuerstufe 5 vom
Wert 0 auf den Endwert von z. B. 12 V und damit die Ausgangs
spannung des Hochfrequenzgenerators 2 von Null auf den End
wert P 1 ansteigt. Die minimale Hochlaufzeit t 1 sollte etwa
0,5 sec, die maximale Hochlaufzeit etwa 1,5 sec betragen.
Die Arbeitsweise der beschriebenen hochfrequenzchirurgischen
Koagulationsvorrichtung nach Fig. 1 ist wie folgt:
Zunächst wird der nicht dargestellte Hauptschalter einge
schaltet, um die einzelnen Schaltstufen an die erforder
liche Betriebsgleichspannung anzulegen. Zum Betrieb mit
langsamem stetigem Leistungsanstieg des Hochfrequenz
generators 2 nach dem Einschalten wird die Umschalt
mechanik 24 in die aus Fig. 1 ersichtliche Position ge
bracht.
Der Operateur bringt nunmehr die Pinzette 1 an den Ort,
wo eine Koagulation vorgenommen werden soll. Die Ausgangs
leistung des Hochfrequenzgenerators 2 ist zu diesem Zeit
punkt noch gleich Null, weil die Schaltvorrichtung 20 im
geöffneten Zustand über die Spannungsanstiegszeit-Steuer
stufe 5 die Verbindung vom Oszillator 7 zum Hochfrequenz
generator 2 noch unterbricht.
Wird jetzt vom Operateur der Handschalter 21 oder der Fuß
schalter 22 geschlossen, so wird das Ausgangssignal des
Oszillators 7 entsprechend dem Diagramm nach Fig. 3 linear
zunehmend an die Leistungssteuerstufe 3 angelegt, so daß
die Ausgangsspannung P des Hochfrequenzgenerators 2 gemäß
dem Diagramm nach Fig. 3 linear bis zum Endwert P 1 ansteigt,
und zwar je nach Einstellung am Einstellknopf 6 innerhalb
einer Zeit t 1, t 2 oder t 3 oder irgendeiner dazwischenliegen
den Zeit.
Nach Öffnung des zunächst geschlossenen Schalters 21 bzw. 22
kehrt die Schaltung in den Ausgangszustand zurück, indem die
Verbindung zwischen dem Oszillator 7 und dem Hochfrequenz
generator 2 unterbrochen ist.
Bei einer alternativen Ausführungsform gemäß Fig. 2 werden
wieder alle Schaltungsstufen in nicht dargestellter Weise
durch das Netzteil 8 mit der erforderlichen Betriebsgleich
spannung versorgt. Der Ausgang der Leistungssteuerstufe 3
ist an den Steuereingang 7′ des Oszillators 7 angeschlossen,
während die Steuerstufe 5 unmittelbar die Endleistungssteuer
stufe 3 beaufschlagt. Der Oszillator 7 ist unmittelbar an
den Hochfrequenzgenerator 2 angeschlossen.
Die Steuerstufe 5 weist gemäß Fig. 2 einen Operationsver
stärker 18 auf, dem die Versorgungsspannung über einen
Schließrelaiskontakt 23 zugeführt ist, der von einem ange
deuteten Relais in der Schaltvorrichtung 20 beaufschlagbar
ist. Der nicht invertierende Eingang des Operationsverstär
kers 18, der auf Masse gelegt ist, ist über einen mittels
des Einstellknopfes 6 regelbaren Trimmerwiderstand 6′ mit
dem invertierenden Eingang des Operationsverstärkers 18 ver
bunden, an den der Ausgang des Operationsverstärkers über
einen Kondensator 12 und die Kollektor-Emitter-Strecke eines
Transistors 11 rückgekoppelt ist. Die Basis des Transistors
11 ist ebenfalls an Masse gelegt. Der Ausgang des Operations
verstärkers 18 ist über einen weiteren Trimmerwiderstand 19
an die Anode einer Photodiode 14′′ angelegt, deren Kathode
ebenfalls auf Masse liegt.
Die Photodiode 14′′ stellt den Sender eines Optokopplers 14
dar, der die Steuerverbindung zwischen der Steuerstufe 5
und der Leistungssteuerstufe 3 herstellt.
In der Leistungssteuerstufe 3 ist als Empfänger des Opto
kopplers 14 ein Phototransistor 14′ angeordnet, der zusam
men mit einem dritten Trimmerwiderstand 15, einem von dem
Leistungseinstellknopf 4 beaufschlagten Potentiometer 4′
und einem vierten Trimmerwiderstand 13 einen Spannungs
teiler bildet, dessen einer Anschluß auf Masse liegt, wäh
rend der andere Anschluß des Spannungsteilers 13, 4′, 14′, 15
an die geglättete Betriebsspannung des Netzteils 8 angeschlos
sen ist. Der Mittelabgriff des Potentiometers 4′ ist an die
Basis eines Transistors 16 angeschlossen, dessen Kollektor
an der Betriebsspannung anliegt, während sein Emitter an
die Basis eines weiteren Transistors 17 angelegt ist,
dessen Kollektor mit dem Kollektor des Transistors 16
verbunden ist und dessen Emitter an den Steuereingang 7′
des Oszillators 7 angeschlossen ist. Die beiden Transisto
ren 16, 17 bilden eine Darlington-Schaltung. Der Photo
transistor 14′ ist mittels eines Schalters 10′ überbrück
bar, um die Steuerverbindung zwischen den beiden Regel
stufen 3, 5 wahlweise unterbrechen zu können und dem Oszilla
tor 7 in diesem Fall das volle Leistungssteuersignal zuzu
führen.
Die Arbeitsweise der Schaltung nach Fig. 2 ist wie folgt:
Nach dem Einschalten eines nicht gezeigten Hauptschalters
werden die einzelnen Schaltungsstufen mit den erforder
lichen Betriebsspannungen versorgt. Zur Durchführung ei
ner bipolaren Koagulation wird vom Operateur die Pinzette
1 angesetzt und anschließend mittels der Hand- oder Fuß
schalter 21 bzw. 22 geschlossen. Die Schaltvorrichtung 20
schließt nunmehr den Relaiskontakt 23, so daß der Opera
tionsverstärker 18 mit seiner Betriebsspannung versorgt
wird. Die Ausgangsspannung U des Operationsverstärkers 18
steigt dann gemäß Fig. 3 zeitlich linear bis zur vollen
Betriebsspannung von 12 V an. Die Anstiegszeit (t 1, t 2
oder t 3 in Fig. 3) ist hierbei abhängig von der Kapazi
tät des Kondensators 12 und dem am Trimmerwiderstand 6′
eingestellten Widerstandswert. Die am Ausgang des Opera
tionsverstärkers 18 anstehende Spannung wird über den zwei
ten Trimmerwiderstand 19 an die Photodiode 14′′ angelegt,
die ein der Ausgangsspannung des Operationsverstärkers 18
proportionales Lichtsignal aussendet, das den Phototransistor
14′ des Optokopplers 14 so beaufschlagt, daß sich der Wider
standswert der Kollektor-Emitter-Strecke des Phototransistors
14′ umgekehrt proportional zum Strom durch die Photodiode 14′′
ändert. Wird der Widerstand der Kollektor-Emitter-Strecke
des Optokopplers 14 kleiner, so steigt der Strom durch den
Spannungsteiler 15, 14′, 4′, 13. Damit steigt auch die am
Mittelabgriff des Potentiometers 4′ abgegriffene Spannung
und der Steuerstrom in der aus den Transistoren 16 und 17
gebildeten Darlington-Schaltung.
Bei größer werdendem Basisstrom des Transistors 17 verrin
gert sich dessen Widerstand in der Kollektor-Emitter-Strecke,
über die die vom Netzteil 8 kommende, geglättete Betriebs
spannung an den Oszillator 7 geführt ist, so daß der zum
Oszillator 7 und von dort zum Hochfrequenzgenerator 2
fließende Steuerstrom vergrößert wird und somit die
Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators bis auf den am
Potentiometer 4′ eingestellten Höchstwert ansteigt.
Wird nun vom Operateur der Hand- bzw. Fußschalter 21 bzw.
22 geöffnet, so wird auch der den Operationsverstärker 18
an die Versorgungsspannung anliegende Relaiskontakt 23 ge
öffnet, wodurch am Ausgang des Operationsverstärkers 18
ein negativer Spannungssprung erzeugt wird, der zum so
fortigen Abschalten der Photodiode 14′′ und damit des Hoch
frequenzgenerators 2 führt und über den Kondensator auf den
Emitter des Transistors 11 übertragen wird. Die am Emitter
des Transistors 11 anliegende Spannung wird negativ und der
Transistor dadurch solange leitend, bis der Kondensator 12
entladen ist. Die Schaltung ist jetzt wieder für den nächsten
Einschaltvorgang betriebsbereit.
Wird beim nächsten Koagulationsvorgang der Hand- oder Fuß
schalter 21 bzw. 22 wieder betätigt, so wird die Ausgangs
spannung des Hochfrequenzgenerators 2 wieder wie beschrieben
durch die Steuerstufe 5, die über den Optokoppler 14 die
Leistungssteuerstufe 3 beaufschlagt, von 0 bis auf den ein
gestellten Maximalwert gesteigert.
Wird andererseits für bestimmte chirurgische Eingriffe von
Anfang an die volle Ausgangsspannung benötigt, so braucht
nur der Schalter 10′ geschlossen zu werden, wodurch der
Phototransistor 14′ überbrückt ist und die Widerstandsver
hältnisse am Spannungsteiler 15, 4, 13 nicht von der Steuer
stufe 5 beeinflußt werden.
Der zweite Trimmerwiderstand 19 ermöglicht die Nullpunkt
einstellung, während der dritte und der vierte Trimmer
widerstand 15 bzw. 13 zum Einstellen des Spannungsteilers
13, 4′, 14′, 15 und damit zum Einstellen der maximalen
Hochfrequenzausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators 2
dienen.
Claims (4)
1. Hochfrequenzchirurgische Koagulationsvorrichtung, mit
einem Hochfrequenzgenerator, der die Charakteristik
einer Konstant-Spannungsquelle hat, und mit einer Lei
stungssteuerstufe, an welcher die maximal abgebbare
Ausgangsleistung des Hochfrequenzgenerators voreinge
stellt und über welche während der Koagulation die Aus
gangsleistung verändert, jedoch nicht über die vorein
gestellte maximal abgebbare Ausgangsleistung gesteigert
werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß
an die Leistungssteuerstufe (3) eine weitere Steuerstufe
(5) angeschlossen ist, durch welche die Ausgangsleistung
des Hochfrequenzgenerators (2) nach dem Einschalten inner
halb eines voreinstellbaren Zeitraumes selbsttätig von
0 an auf die voreingestellte maximal abgebbare Ausgangs
leistung allmählich gesteigert wird, und daß an der weiteren
Steuerstufe (5) ein Einstellknopf vorhanden ist, mit dem
der Zeitraum einstellbar ist.
2. Koagulationsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die wei
tere Steuerstufe (5) ein RC-Glied (6′, 12) enthält,
durch welches der Zeitraum des Anstiegs des Steuer
signals für den Hochfrequenzgenerator (2) festgelegt
wird.
3. Koagulationsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer
verbindung zwischen der weiteren Steuerstufe (5) und
der Leistungssteuerstufe (3) durch einen Optokoppler
(14) verwirklicht ist.
4. Koagulationsvorrichtung nach Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das RC-Glied
(6′, 12) an einen über einen Schalter (23) an Spannung
angelegten Operationsverstärker (18) angeschlossen ist,
dessen Ausgangssignal die Photodiode (14′′) des Opto
kopplers (14) steuert.
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