DE3416365C2 - Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Alkydharzemulsionen und deren Verwendung als Bindemittel für lufttrocknende Lacke und Farben - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Alkydharzemulsionen und deren Verwendung als Bindemittel für lufttrocknende Lacke und FarbenInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Alkydharzemulsionen für lufttrocknende Lacke mit verbesserter Lagerbeständigkeit bei tiefen Temperaturen, wobei die Harzkomponenten, nämlich (A) 25-25 Gew.-% eines acrylmodifizierten und Polyäthylenglykol enthaltenden Alkydharzes und (B) 55-75 Gew.-% eines tertiäre Aminogruppen aufweisenden urethanmodifizierten Alkydharzes, partiell mit Diisocyanaten verknüpft werden.
Description
bei 50 bis 100° C in Gegenwart von maximal
20 Gew.-°/o organischer Lösungsmittel (bezogen auf Festharz) mischt, die Carboxylgruppen der Mischung
in einer maximal 15 Säurezahleinheiten in mg KOG/g entsprechenden Menge unter Amin-
und/oder Ammonium-Salzbildung neutralisiert und anschließend die Mischung in Wasser emulgiert,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Komponenten (A) und (B) vor der partiellen Neutralisation
der Säuregruppen in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels bei 90 bis 110° C mit
1,5 bis 10 Millimol pro 100 g Festharz eines aromatischen und/oder aliphatischen und/oder cycloaliphatischen
Diisocyanates umsetzt und das Lösungsmittel vor der Neutralisation und Emulgierung durch
Vakuumdestillation entfernt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man mit 2,0 bis 6,0 Millimol Diisocyanat
pro 100 g Festharz umsetzt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Toluylendiisocyanat
als Diisocyanat umsetzt.
4. Verwendung der nach dem Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3 hergestellten wäßrigen Alkydharzemulsicnen
als Bindemittel zur Herstellung von lufttrocknenden Lacken und Farben.
Die DE-OS 32 19 413 betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von wäßrigen Alkydharzemulsionen, wobei man
(A) 25 bis 45 Gew.-% eines acrylmodifizierten lufttrocknenden Alkydharzes, welches neben anderen
Acryl- und/oder Vinylmonomeren 4 bis 10 Gew.-% Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und 7 bis
13Gew.-% eines Polyäthylenglykols mit einem mittleren Molekulargewicht von 500 bis 5 000 enthält
und eine Säurezahl zwischen 25 und 70 mg KOH/g sowie eine Grenzviskositätszahl (gemessen
in Chloroform bei 20°C) von 9 bis 12 ml/g aufweist mit
(B) 55 bis 75 Gew.-% eines urethanmodifizierten lufttrocknenden Alkydharzes, welches tertiäre Aminogruppen
entsprechend einer Aminzahl von 3 bis 25 mg KOH/g gebunden enthält und eine Grenzviskositätszahl
zwischen 8 und 16 ml/g (gemessen in Chloroform bei 2O0C) aufweist, bei
50 bis 100°C in Gegenwart von maximal 20Gew.-% organischer Lösungsmittel (bezogen auf Festharz)
ίο mischt die Carboxylgruppen der Mischung in einer maximal
15 Säurezahleinheiten in mg KOH/g entsprechenden Menge unter Amin- und/oder Ammoniumsalzbildung
neutralisiert und die Mischung in Wasser emulgiert.
Obwohl es möglich ist, mit den anspruchsgemäß hergestellten
Alkydharzemulsionen lufttrocknende Lacke und Farben mit ausgezeichneten Eigenschaften herzustellen,
hat es sich als gravierender Nachteil herausgestellt, daß die Kältebeständigkeit der Emulsionen bereits
bei Temperaturen um — 5CC mangelhaft ist und die Emulsionen bei mehrmaligem Unterschreiten dieser
Temperatur nicht mehr verarbeitbar sind. Durch diesen Mangel sind sowohl beim Transport als auch bei der
Lagerung besondere Vorkehrungen notwendig.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß dieser Mangel bei einer bereits geringfügigen Verknüpfung
der Komponenten mittels Diisocyanaten beseitigt werden kann und die in dieser Weise erhaltenen Produkte
auf —25°C abgekühlt werden können, ohne daß beim Wiedererwärmen Änderungen in der Qualität der
Emulsionen festgestellt werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Alkydharzemulsionen ist dadurch gekennzeichnet,
daß man die Komponenten (A) und (B) vor der partiellen Neutralisation der SäuregFuppen in
Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels bei 90 bis 110°C mit 1,5 bis 10 Millimol pro 100 g Festharz
eines aromatischen und/oder aliphatischen und/ oder cycloaliphatischen Diisocyanates umsetzt und das
Lösungsmittel vor der Neutralisation und Emulgierung durch Vakuumdestillation entfernt. Weiterhin betrifft
die Erfindung die Verwendung der hergestellten Alkydharzemulsionen als Bindemittel zur Herstellung von
lufttrocknenden Lacken und Farben.
Es war nicht vorherzusehen, daß eine partielle Verknüpfung bereits in dem angegebenen Ausmaß eine wesentliche
Verbesserung der Kältebeständigkeit ergibt. Bei den erfindungsgemäß hergestellten Produkten bleiben
auch nach mehrmaligen Abkühlen der Emulsion auf
so —25° C die ursprünglichen Eigenschaften in vollem Umfang erhalten. Durch das geringe Ausmaß der Modifikation
ist auch keine Veränderung der ursprünglichen lacktechnischen Eigenschaften, insbesondere der Pigmentbenetzung
gegeben.
Die Komponenten (A) und (B) werden entsprechend den in der DE-OS 32 19 413 gemachten Angaben hergestellt,
wobei das bei der Herstellung der Komponente (B) eingesetzte inerte Lösungsmittel im Ansatz verbleibt.
Nach Mischen der beiden Komponenten wird der Ansatz auf ca. bü"C erwärmt und bei dieser Temperatur
das Diisocyanat, vorzugsweise verdünnt mit weiterem inerten Lösungsmittel, unter Steigerung der Temperatur
auf ca. 100°C langsam zugegeben. Die Reaktion wird durch Rühren bei dieser Temperatur vervollständigt.
Die Menge des eingesetzten Diisocyanates beträgt 1,5 bis 10 Millimol Diisocyanat pro 100 g Festharz. Vorzugsweise
beträgt die Diisocyanatmenge 2,0 bis 6,0 Mil-
limol/lOOg Festharz. Als Diisocyanat wird bevorzugt
Toluylendiisocyat (TDI, handelsübliches Isomerengemisch)
eingesetzt Es können aber auch aliphatische, wie Hexamethylendiisocyanat oder cycloaliphatische Diisocyanate,
wie Isophorondiisocyanat eingesetzt werden.
Nach der Isocyanatreaktion wird das Lösungsmittel schonend, am besten durch Vakuumdestillation entfernt
Der Ansatz wird dann, wie im Stammpatent angegeben, partiell neutralisiert und, gegebenenfalls nach Zugabe
eines wassertoleranten Hilfslösungsmittels, in Wasser
emulgiert
Die Verarbeitung der erfindungsgemäß hergestellten Emulsionen erfolgt ebenfalls in der in der DE-OS
32 19 413 angegebenen Weise.
Das folgende Beispiel soll die Erfindung erläutern. Alle Teil- oder Prozentangaben beziehen sich aui Gewichtseinheiten,
sofern nichts anderes angegeben ist Die angegebenen Grenzviskositätszahlen wurden in
Chloroform (CHF) oder Dimethylformamid (DMF) bei 200C bestimmt und in ml/g angegeben.
eines aus der erfindungsgemäß hergestellten Alkydharzemulsion
hergestellten Weißlackes bzw. einer Korrosionsschutzgrundierung ergibt keine nennenswerten
Unterschiede zum Vergleichsmuster gemäß DE-OS 32 19 413.
10
15
20
Komponente (A): Gemäß der DE-OS 32 19 413 wird ein acrylmodifiziertes Alkydharz aus den folgenden
Ausgangsmaterialien hergestellt: Teil 1: 120TIe PÄ 1, 110 TIe Pentaerythrit, 120 TIe p-tert-Butylbenzoesäure,
20TIe Leinölfettsäure, 0,5 Kalziumoctoat (4% Ca), 0,25TIe Zinkoctoal (8% Zn); Teil 2: 40TIe dehydratisierte
Rizinusölfettsäure, 30 TIe Leinölfettsäure, 35 TIe Phthalsäureanhydrid, 10 TIe Tetrahydrophthalsäuranhydrid;
Teil 3: 250TIe Copolymerisat C 3 und 60TIe Leinölfettsäure. Die Reaktion wird bei einer Säurezahl
von 36 mg KOH/g und einer GrezviskositätEzahl von 8,5 ml/g(CHF,20°C) beendet
Komponente (B): Als Komponente (B) wird das Zwischenprodukt UH 2 des Stammpatentes als 60%ige Lösung
in Toluol eingesetzt
Erfindungsgemäße Herstellung einer Alkydharzemulsion:
40TIe der Komponente (A)/100% und 100 TIe Komponente (B)/6O°/oig in Toluol werden bei
6O0C gemischt. Dann werden 0,5TIe (= 2,9 Millimol/
100 g Festharz) TDI (verdünnt mit 3 Tlen Toluol) zugegeben
und die Masse auf 1000C erhitzt. Nach einer Reaktionszeit
von 6 Stunden liegt die Grenzviskositätszahl bei 10,9 ml/g und die Säurezahl bei 14 mg KOH/g. Anschließend
werden unter Vakuum |8 TIe Toluol abdestilliert. Nach Zugabe von 15 Tlen Äthylenglykolmonobutyläther
wird unter Vakuum weiter bis auf einen Festkörpergehalt von 87% eingeengt. Nach Kühlen auf
70° C werden 1,44TIe TEA und 0,63TIe DMEA zugefügt.
Nach 30 Minuten wird die Temperatur auf 6O0C gesenkt und 105TIe deionisiertes Wasser unter kräftigem
Rühren innerhalb 60 Minuten zugegeben. Die fertige Emulsion hat einen Festkörpergehalt von
45 Gew.-°/o, einen pH-Wert von 9,5 und eine Viskosität von 3,7 Pa · s (BROOKFIELD RVT, Spindel 5, 100 U/
min, 200C). '
Prüfung der erfindungsgemäß hergestellten Emulsion
Die Emulsion wird jeweils 24 Stunden bei — 25° C und
weitere 24 Stunden bei Zimmertemperatur gelagert (1 Zyklus). Als Vergleich dient eine Emulsion gemäß
Beispiel 1 der DE-OS 32 19 413. Nach 3 Zyklen zeigt die erfindungsgemäß hergestellte Emulsion keine Veränderung,
während die Vergleichsemulsion koaguliert ist.
Die Prüfung auf Lagerstabilität sowie die Prüfung
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Alkydharzemulsionen,
wobei man
(A) 25 bis 45 Gew.-% eines acrylmodifzierten luftgetrocknenden
Alkydharzes, welches neben anderen Acryl- und/oder Vinylmonome? en 4 bis
10 Gew.-% Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und 7 bis 13Gew.-% eines Polyäthylenglykols
mit einem mittleren Molekulargewicht von 500 bis 5 000 enthält und eine Säurezahl zwischen
25 und 70 mg KOH/g sowie eine Grenzviskositätszahl (gemessen in Chloroform bei
200C) von 9 bis 12 ml/g aufweist, mit
(B) 55 bis 75Gew.-% eines urethanmodifizierten lufttrocknenden Alkydharzes, welches tertiäre
Aminogruppen entsprechend einer Aminzahl von 3 bis 25 mg KGH/g gebunden enthält und
eine Grezviskositätszahl zwischen 8 und 16 ml/g (gemessen in Chloroform bei 20° C) aufweist,
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