DE3415989A1 - Verfahren zur ueberwachung des drehschwingungsverhaltens einer maschinenanlage und einrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents

Verfahren zur ueberwachung des drehschwingungsverhaltens einer maschinenanlage und einrichtung zur durchfuehrung des verfahrens

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Description

  • «ezeichnung: Verfahren zur Überwachung des Drehschwin-
  • gungsverhaltens einer Maschinenanage und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens Beschreibung: Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung des Drehschwingungsverhaltens einer Maschinenanlage.
  • In Maschinenanlagen, wie beispielsweise Rührwerken, Walzwerken, Extrudern, Verdichtern- oder Förderanlagen, können bei ungünstigen Betriebszuständen erhebliche Belastungsüberhöhungen der einzelnen Bauteile durchTorsionsschwingungen auftreten. Dies kann beispielsweise bei elektromotorischen Antrieben während des Anfahrvorganges aufgrund von elektrischen Ausgleichsvorgängen erfolgen, da sich nach dem Einschalten des Motors hohe Pendelmomente an der Motorabtriebswelle bilden, die zu instationären Drehschwingungsanregungen im gesamten Antriebsstrang führen.
  • Aber auch während des stationären Betriebes können dynamische Zusatzmomente durch periodische Anregungen auftreten, sei es durch die nachgeschalteten Arbeitsmaschinen, sei es durch die vorgeschalteten Antriebsmaschinen, beispielsweise Verbrennungskraftmaschinen. Darüber hinaus sind zusätzliche Schwingungsanregungen während des Betriebes durch die Verzahnungseinflüsse zwisbhengeschalteter Getriebe, Fluchtfehler eingebauter Kupplungen im Antriebsstrang,wechselnde Lastzustände im Bereich der Arbeitsmaschine oder veränderliche Drehzahlen der Anlage aufgrund der Gegebenheiten des Arbeitsprozesses möglich.
  • Da das Dämpfungsvermögen belasteter Bauteile aus Stahl sehr gering ist, können selbst relativ unbedeutende Anregtllgsmechanismen Drehschwingungen hervorrufen, die aufst7md der Frequenz lage des Gesamtsystems häufig auch im Bereich der Resonanzüberhöhung liegen können. Schadensrille an Maschinenanlagen zeigen, daß durch eine Drehschwingungsüberwachung der Schaden hätte vermieden werden können. Dazu wäre es jedoch erforderlich, alle Torsionsmomente während des Betriebes laufend zu überwachen, da in der Regel nicht vorhergesagt werden kann, in welchem Anlagenabschnitt die maximalen Belastungen aufgrund eintretender Resonanzüberhöhung zu erwarten sind. Eine derartige direkte Schwingungskontrolle ist jedoch wegen der vielen Meßstellen und der vielen notwendigen Ubertragungssysteme von rotierenden Maschinenteilen oder der Unzugänglichkeit zu messender Wellenstücke garnicht möglich.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Überwachungssystem zu schaffen, das es gestattet, mit nur wenigen Meßsignalen das Schwingungsverhalten des gesamten Systems zu erfassen, wobei die Überwachung zeitsimultan sein muß, um nach Möglichkeit durch entsprechende Schaltvorgänge bei auftretenden Resonanzüberhöhungen einen Schaden zu vermeiden.
  • Diese Aufgabe würde nach dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß die einzelnen Bauteile der Maschinenanlage in bezug auf ihre drehschwingungswirksamen Abmessungen, nämlich Trägheitsmoment, Federsteifigkeit und Dämpfungskoeffizient bestimmt werden, daß in gleicher Verknüpfung wie in der Maschinenanlage und in entsprechen- der Bemessung zur Erzeugung eines elektrisch-analogen Simulationsmodells Schaltglieder eingesetzt werden, und zwar Kapazitäten für die Trägheitsmomente, Induktivitäten für die Federsteifigkeiten und Widerstände für die Dämpfungskoeffizienten, daß zur Führung des Simulationsmodells an der zu überwachenden Maschinenanlage eine der zeitabhängigen Eingangsgrößen (Antriebsmoment, Drehzahl oder Drehbeschleunigung) und eine der zeitabhängigen Ausgangsgrößen (Abtriebsmoment, Drehzahl oder Drehbeschleunigung) gemessen werden und die Meßsignale jeweils als proportionaler Strom bzw. proportionale Spannung dem Simulationsmodell als Führungsgrößen eingegeben werden, wobei jeweils gleichartige Eingangs- bzw. Ausgangsgrößen der Messung zugrunde gelegt werden. Mit Hilfe dieses Verfahrens ist es möglich, auf der Basis elektrisch-mechanischer Analogiezusammenhänge eine schaltungstreue Analogie für das Simulationsmodell zu erstellen, das neben einer übersichtlichen Darstellungsart auch den Vorteil aufweist, daß Bauteile mit nichtlinearer Charakteristik, beispielsweise nichtlineare viskoelastische Kupplungen, nachgebildet werden können. Bestimmt man durch Messung und/oder Rechnung die drehschwingungswirksamen "Abmessungen bei einzelnen Bauteile der zu überwachenden Anlage, so läßt sich aufgrund der gegebenen elektrisch-mechanischen Analogiezusammenhänge eine Überwachungseinrichtung erstellen, die zeitsimultan arbeitet, so daß aufgrund der erzielbaren Zustandsinformationen die gewonnenen Ausgangssignale zur Regelung und/oder zur Notabschaltung der Anlage benutzt werden können. Bei entsprechender Auslegung des Simulationsmodells, nämlich durch eine Verknüpfung von Drehmoment und Relativwinkelgeschwindigkeit ist es sogar möglich, für Notabschaltungen einen Zeitvorteil zu erlangen, da das System etwa eine viertel Periode "vorausdenken" kann.
  • Der besondere Vorteil des Verfahrens liegt vor allem darin, daß für die Führung des Simulationsmodells nur wenige Meßgrößen selbst bei umfangreichen Antriebsanlagen benötigt werden.
  • Die Erfindung betrifft ferner eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Drehschwingungsüberwachung einer Maschinenanlage, die gekennzeichnet ist, durch ein elektrisch-analoges Simulationsmodell, bei dem die drehschwingungswirksamen Bauteile der zu überwachenden Maschinenanlage in gleicher Verknüpfung und entsprechender Bemessung durch elektrische Schaltglieder ersetzt sind, und zwar Trägheitsmomente durch Kapazitäten, Federsteifigkeiten durch Induktivitäten, Dämpfungskoeffizienten durch Widerstände und durch wenigstens je einen Meßwertaufneh-.
  • mer im Bereich der Einleitung einer zeitabhängigen Eingangsgröße (Antriebsmoment, Drehzahl oder Drehbeschleunigung) und im Bereich einer zeitabhängigen Ausgangsgröße (Abtriebsoment, Abtriebdrehzahl oder Abtriebsdrehbeschleuiung) des zu überwachenden Anlagenteiles und durch die Schaltung der gewonnenen Meßsignale als Führungsgröße auf das Simulationsmodell. Mit einer derartigen Einrichtung wird mit Vorteil ausgenutzt, daß ein mechanisches Schwingungssystem bei entsprechender Bemessung der einzelnen elektrischen Schaltglieder mit Hilfe eines Systems elektrischer Schaltkreise dargestellt werden kann und zwar aufgrund der nachstehend aufgeführten Analogiezusammenhänge: Durch Gegenüberstellung der beiden Differentialgleichungssysteme lassen sich folgende Analogiezusammenhänge ableiten: Drehmoment T 1 I Strom Winkelgeschwin- -digkeit # # æ U Spomung Trögheitsmornent J = C Kopozitöt Federsteite c lIL 1/Induktivität Dämpfung koeffizient k # 1/R 1/Widerstand (Leitwert) weiterhin impuls #Tdt # #Idt Lodung Für die Bewegungsgleichungen der Bauelemente ergibt sich dann: Masse: Kondensator: Feder: Spule: Dämpfer: Widerstand: T = k.# u T: k # Die hier zugrundegeegte Strom-Moment-Analogie hat nicht nur den Vorteil der Schaltungstreue, sondern bietet auch Vorteile bei der Abbildung nichtlinearer Bauteile der Maschinenanlage im Simulationsmodell.
  • Die Abbildung der einzelnen Drehmassen durch Kondensatoren bietet keine wesentlichen Schwierigkeiten. Es muß bei der Auswahl der Kondensatoren lediglich auf möglichst niedrige Verlustfaktoren geachtet werden. Bei den hohen erforderlichen Kapazitäten (1 kg m2 = 10 ßF) sind Folienkondensatoren geeignet.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Simulationsmodell werden Federn durch Induktivitäten abgebildet. Aufgrund der guten Linearität von Luftspulen und unterschiedlicher Sättigungserscheinungen ferromagnetischer Kerne erscheint eine Spule zunächst sowohl zur Simulation von linearen Drehfedern als auch von nichtlinearen Kupplungskennlinien geeignet.
  • Da die zu überwachenden Anlagen in der Regel niedrige Eigenfrequenzen aufweisen, würden die Spulen zur Abbildung im elektrischen Simulationsmodell sehr voluminös und die Güte nähme wegen der unvermeidlichen Kupferverluste auch bei Luftspulen rapide ab. Die Simulation von wenig gedämpften, niederfrequenten Anlagen wäre nicht durchführbar.
  • Zur Behebung dieser Schwierigkeiten ist daher in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß zur Darstellung der jeweiligen Federkennlinien der einzelnen als Torsionsfeder wirkenden Bauteile der Maschinenanlage jeweils eine elektrische Transformationsschaltung eingesetzt wird, bei der Kondensatoren in Elemente mit Spulencharakter gewandelt werden (kapazitiv belastete Gyratorverstärker). Mit Hilfe einer derartigen Gyratorschaltung ist es möglich, die zur Abbildung von Federn erforderlichen Hohen Induktivitäten (105 ----Nm = 1 1 rad H> zu schaffen, da eine derartige Schaltung elektrische Bauteile in ihre dualen Elemente transformiert und somit den Ersatz von Induktivitäten durch Kapazitäten ermöglicht. Eine lineare Federkennlinie läßt sich aus der Spulengleichung I t J Udt L ableiten, die aufgrund der Transformationsgleichheit eines kapazitiv belasteten idealen Gyratorverstärkers das Strom-3pannungsverhalten einer Spule mit der Gleichung b :chreibt. Die vorstehende Gleichung entspricht der Momentengleichung einer Drehfeder, nämlich Von wesentlicher Bedeutung für die Effektivität des Simulationsmodelles ist auch die Darstellung von Federkomponenten der Maschinenanlage, die eine nichtlineare Federkennlinie aufweisen. Dies gilt insbesondere für elastische Kupplungen, die häufig in der Form von viskoelastischen Kupplungen in Maschinenanlagen eingebaut sind. In den hier zu betrachtenden Einsatzbereichen kommen in erster Linie progressive Kennlinien in betracht. Um nun die geforderten Kennlinien, und zwar sowohl progressiver als auch degressiver Art möglichst genau nachahmen zu können, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, den gewünschten Kurvenzug aus Geradstücken zusammelszusetzen und zwar in der Weise, daß in der Gyratorschaltung mehrere lineare Kondensatoren miteinander verschaltet werden, wobei die einzelnen Kondensatoren mittels freieinstellbarer Komparatoren so angesteuert werden, daß sich eine amplitudenabhängige Gesamtkapazität ergibt, wobei die einzelnen Kondensatoren so miteinander verschaltet sind, daß die Folge ihrer Kennlinien der linearisierten Federkennlinie des darzustellenden Bauteils der Maschinenanlage entspricht (pegelgesteuerte Kennlinie). In dem hier in betracht kommenden Bereich lassen sich schon Linearisierungen in fünf Schritten durchführen, da aufgrund der Tiefpaßwirkung des Schwingungssystems die Unstetigkeitsstellen genügend geglättet werden. Eine genauere Darstellung ergibt sich durch eine höhere Schrittunterteilung.
  • In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, zur Darstellung nichtlinearer Kennlinien sogenannte Kapazitätsvariationsdioden (Varactoren) einzusetzen. Hiermit lassen sich ebenfalls progressive Federkennlinien mit elektrischen Schaltelementen simulieren. Erfindungsgemäß läßt sich durch die Zuschaltung linearer Kondensatoren eine Angleichung der Kapazitätskennlinien an die darzustellende nichtlineare Federkennlinie erreichen. Da jedoch die jeweiligen Kennlinien im wesentlichen fest vorgegeben sind, läßt sich keine vollständige Kennlinienübereinstimmung zwischen der Kapazitätskennlinie und der Federkennlinie erwirken, so daß die vorstehend vorgeschlagene Lösung die aufwendigere aber exaktere Lösung darstellt.
  • Die Simulation der verschiedenen Dämpfungseinflüsse einer Maschinenanlage muß nun berücksichtigen, daß die Bauteile mit dem stärksten Einfluß auf das Schwingsverhalten der Maschinenanlage ein frequenz abhängiges Dämpfungsverhalten aufweisen. Dies sind hier insbesondere die viskoelastischen Kupplungen. Erfindungsgemäß wird zur Darstellung eines elastischen Bauteils mit frequenzabhänigem Dämpfungsverhalten durch ein Netzwerk diskreter Induktivitäten und Ohmscher Widerstände gebildet und in eine Gyratorschaltung so eingesetzt, daß die Induktivitäten durch Kondensatoren mit vorgeschaltetem Gyrator ersetzt werden. Die Simulation eines elastischen Bauteils kann hierbei durch ein 4p-solid-Modell beschrieben werden, das die Parallelschaltung einer Feder und eines Dämpfers aufweist, dem eine zweite Feder mit Dämpfer in Hintereinanderschaltung zusätzlich parallel geschaltet ist. Dem entspricht als elektrisches Analogon eine Parallelschaltung eines Kondensators und eines Widerstandes, die in Hintereinanderschaltung mit einem weiteren Widerstand und einer weiteren Kapazität verbunden sind. Die Dimensionierung der elektrischen Bauteile kann mit Hilfe der Analogiebetrachtungen direkt aus dem vorstehend wiedergegebenen mechanischen Modell abgeleitet werden. Bei der Kapazitätsübertragung ist lediglich der Gyratorinnenwiderstand zu berücksichtigen.
  • Das vorstehend wiedergegebene elektrische Modell zeigt den gleichen Frequenzcang für die relative Dämpfung und die resultierende "Federsteifigkeit" wie das zugrundeliegende mechanische Modell. Besonderheiten im Dämpfungsverhalten, wie beispielsweise zusätzliche Amplitudenabhängigkeiten infolge Verformungsbehinderung, können im Zusammenhang mit komparativ gesteuerten Kapazitätskennlinien auch bei der Dämpfung berücksichtigt werden. Ebenso lassen sich bei Simulationen mit pegelgesteuerten Kennlinien temperaturabhängige Dämpfungs- und Federkennlinien verwirklichen. Dazu müssen lediglich die Vergleichsspannungen der Komparatoren in Abhängigkeit von der Kupplungstemperatur variiert werden.
  • Die MeSwertaufnehmer zur Erzeugung der Führungsgrößen für das Simulationsmodell können erfindungsgemäß entweder als Drehmoment-Meßgeräte ausgebildet werden, beispielsweise in Form einer Dehnmeßstreifen-Vollbrückenschaltung, oder als Drehgeschwindigkeits- bzw. Drehzahlgeber, beispielsweise in Form eines als Scheibenläufer ausgebildeten Tachogenerators,der starr mit der Motorwelle gekuppelt ist, so daß seine Grenzfrequenz weit über den zu messenden Frequenzen des Systems liegt. Erfindungsgemäß können als Meßwertaufnehmer auch Drehbeschleunigungsgeber eingesetzt werden. Ein derartiger Drehbeschleunigungsgeber weist gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung zwei einachsige, Ohmsche Linearbeschleunigungsgeber auf, die auf einer Drehmasse gegenüberliegend angeordnet sind und so die Tangentialbeschleunigung erfassen. Eine entsprechende elektrische Zusammenschaltung beider Geber kann hierbei die Erdbeschleunigungskomponente eliminieren. Die Meßsignale werden zweckmäßigerweise berührungslos durch Meßtransmitter übertragen.
  • Da das Simulationsmodell zeitsimultan mit den Drehschwingungsvorgängen der zu überwachenden Anlagen arbeiten soll, müssen auch noch in den Gebern, Transmittern, Schleifringübertragern und den Meßverstärkern auftretenden Laufzeitverschiebungen berücksichtigt werden.
  • Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die schematischen Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine Maschinenanlage, Fig. 2 die elektrische Simulationsschaltung der Maschinenanlage gemäß Fig. 1, Fig. 3a den Aufbau eines Drehbeschleunigungsgebers auf der Basis von zwei Linearbeschleunigungsgebern, Fig. 3b die Zusammenschaltung der Lineargeber in Form einer Brückenschaltung, Fig. 4 in einer Seitenansicht und in einer Stirnansicht einen Drehmomentgeber auf der Basis von Dehnmeßstreifen, Fig. 5 tabellarisch die Frequenzgänge zwischen relativer Dämpfung und Federsteifigkeit verschiedener rheologischer Grundmodelle zur Darstellung von Federn mit Dämpfung, Fig. 6a die Frequenzgänge von Dämpfung und Federsteifigkeit einer gemessenen viskoelastischen Kupplung, Fig. 6b ein rheologisches Modell zur Darstellung einer viskoelastischen Kupplung, Fig. 6c das elektrische Analogon des rheologischen Modells gemäß Fig. Eb, aig, 7 eine Schaltungsanordnung zur Darstellung einer progressiven Federkennlinie mit der zugehörigen Kennlinie und der Vergleichskennlinie einer elastischen Kupplung, Fig. 8 eine progressive Federkennlinie, gebildet durch streckenweise Linearisierung, Fig. 9a das Schaltungssymbol eines Gyrators, Fig. 9b das Schaltsymbol einer Induktivität und die zugehörige Schaltung in Form eines kapazitiv belasteten Gyratorverstärkers zur Erzeugung großer, verlustarmer Induktivitäten im Simulationsmodell, Fig. 10 Gyrator-Grundvierpole und ihre LC-Äquivalente, Fig. 11a eine Systemverzweigung (Getriebe), Fig. 11b die Gyratorschaltung zur Simulation der Systemverzweigung gemäß Fig. 11a, Fig. 12a ein Kopplungsmodell zweier Getrieberäder, Fig. 12b eine Prinzipskizze zur Simulation einer Parametererregung durch Zahneingriff, Fig. 13 Meßschriebe der Maschinenanlage gemäß Fig. 1, Fig. 14 Meßschriebe des zugehörigen elektrischen Simulationsmodells, Fig. 15 Meßschriebe der Maschinenanlage gemäß Fig. 1 mit zusätzlich angeschlossener Arbeitsmaschine, Fig. 16 Meßschriebe des zugehörigen elektronischen Simulationsmodells, Fig. 17 in einer schematischen Darstellung eine Verdichteranlage mit dem zugehörigen Ersatzsystem zur Darstellung der von der Verdichteranlage gebildeten Torsionsschwingerkettet Fig. 18 die schematische Darstellung einer Kohlemühle mit geführtem Simulationsmodell zur Schwingungsüberwachung.
  • Fig. 1 zeigt ein Versuchsmodell zur Drehschwingungsuntersuchung, das in Form eines Ersatzmodells einer Maschinenanlage ausgeführt ist. Das Versuchsmodell weist einen Elektromotor 1 als Antrieb auf, der über eine elastische Kupplung 2, beispielsweise eine Klauenkupplung mit viskoelastischer Einlage eine Welle antreibt, die aus den Wellenabschnitten 3 und 5 besteht und auf der Drehmassen 4 und 6 in entsprechendem Abstand zueinander angeordnet sind. Für die nachfolgenden Beschreibungen ist das Versuchsmodell nur mit der Anordnung der Drehmassen 4 und 6 zugrundegelegt, während für die Meßschriebe gemäß den Fig. 15 und 16 diesem Versuchsmodell noch ein Kolbenverdichter 7 als Arbeitsmaschine zugeordnet ist.
  • Wie in Fig. 17 dargestellt, kann eine reale Maschinenanlage, beispielsweise eine Verdichteranlage, die aus einem Synchronmotor 30 als Antriebsmotor, einer Zahnkupplung 31, einem Getriebe 32, einem Niederdruckverdichter 33, einem Getriebe 34 und einem Hochdruckverdichter 35 besteht, zur Ermittlung des Drehschwingungsverhaltens in die darunter dargestellte Drehschwingungskette aufgelöst werden, wobei die drehschwingungswirksamen Komponenten der Maschinenanlage jeweils in Form von Drehmassen und dazwischenliegenden Drehfedern dargestellt sind.
  • Beim Betrieb derartiger Maschinenanlagen treten nun sowohl beim Anfahren als auch bei Leistungswechseln, wie sie beispielsweise bei der dargestellten Verdichteranlage durch wechselnde Druckluftabnahme vorkommen kann, periodisch wechselnde Antriebs- bzw. Lastmomente auf, die die anhand von Fig. 17 dargestellte Drehschwingerkette zu Drehschwingungen anregen. Hierbei können kritische Betriebszustände auftreten, die beispielsweise infolge von Resonanzüberhöhungen zu Wellenbrüchen, Zahnbrüchen oder dgl. führen können. Um nun einen derart komplizierten Antriebs strang mit mehreren Feder-Masse-Systemen, wie er in Fig. 17 in Form einer Drehschwingskette dargestellt ist, vollständig zu überwachen, müssen ebenso viele Meßgeber installiert werden, wie die Anlage Freiheitsgerade besitzt.
  • Da es jedoch erforderlich ist, die Meßwerte vom rotierenden System abzugreifen, wäre der meßtechnische Aufwand derart immens, so daß sich eine Überwachungseinrichtung in dieser Form nur in den seltensten Fällen lohnen dürfte.
  • Ausgehend von der Erkenntnis, daß mechanische Schwingungsvorgänge aufgrund der physikalisch-mathematischen Entsprechungen auch elektrisch darstellbar sind, kann man nun die Maschinenanlage gemäß Fig. 1 auch in Form einer elektrisch analogen Schwingerkette abbilden, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist, und zwar in Form einer sogenannten Gyratorschaltung.. Die einzelnen mechanischen Komponenten der Modellanlage gemäß Fig 1 sind durch entsprechende Bezugszeichen an den einzelnen Schaltkomponenten der Gyratorschaltung kenntlich gemacht. Als Führungsgröße ist hierbei als zeitabhängige Eingangsgröße das Luftspaltmoment des elektrischen Ansynchronmotors vorgegeben, da die eigentliche äußere Anregung des dargestellten Schwingungssystems durch die elektromagnetischen Kräfte in der Anlaufphase auf das System erfolgen. Das Luftspaltmoment wurde durch eine amplituden- und phasengetreue Addition des Läuferbeschleunigungsmomentes und des abgegebenen Drehmomentes als Meßsignal zur Führung des Simulationsmodells erzeugt. Der Aufbau und die Bemessung der einzelnen Schaltglieder des elektritschen Simulationsmodells gemäß Fig. 2 wird nachstehend noch näher erläutert.
  • Da es neben einer möglichst genauen Analogie des Schwingungsverhaltens zwischen dem mechanischen System und dem elektrischen Analogiesystem auf eine möglichst genaue Messung der erforderlichen Führungsgröße bzw.
  • Führungsgrößen ankommt, werden nachstehend zunächst die erforderlichen Meßwertgeber näher erläutert. Während für die Ermittlung der Drehzahlen bzw. der Drehgeschwindigkeit Tachogeneratoren in Scheibenläuferbauart fest mit den freien Wellenenden montiert werden können, von denen das erzeugte Meßsignal beispielsweise in Form einer Spannung über Schleifringe abgegriffen werden kann, be-. -reitet die Ermittlung der Drehbeschleunigung wegen der in vielen Anlagen in den zu überwachenden Betriebsbereichen häufig vorkommenden großen Drehgeschwindigkeitsunterschiede einige Probleme. Als besonders zweckmäßig und zuverlässig hat sich hierbei eine Beschleunigungsmeßeinrichtung gezeigt, die die Tangentialbeschleunigung an der Meßstelle mittels zweier einachsiger, Ohmscher Linearbeschleunigungsgeber erfaßt. Die beiden Geber werden, wie in Fig. 3a dargestellt, auf einer Drehmasse einander gegenüberliegend angeordnet, wobei die störenden Erdbeschleunigungskomponenten durch entsprechende elektrische Zusammenschaltung beider Geber eliminiert werden. Wie aus Fig. 3b ersichtlich, sind die Einzelgeber selbst als Wheatstonesche Vollbrückenschaltung mit vier aktiven Dehnmeßstreifen aufgebaut, wobei die in Fig. 3 b angegebene Schaltung bewirkt, daß sich die gleichsinnig wirken- den Erdbeschleunigungsanteile aufheben, während sich die gegensinnig wirkenden Tangentialbeschleunigungsanteile addieren, wie dies in Fig. 3 a durch die entsprechenden Pfeile gekennzeichnet ist. Da aufgrund der hohen Fliehbeschleunigungsanteile auch die Querempfindlichkeit der Querbeschleunigungsgeber, beispielsweise, Philips PR 9367,mit in die Brückenverstimmung der Einzelgeber eingeht, muß für eine absolute Gebersymmetrie und eine absolut genaue Montage gesorgt werden, damit sich die Fliehbeschleunigungsanteile beider Geber aufgrund der Glej.l.Asinnigkeit der Anteile innerhalb der Zusammenschaltung ausgleichen. Der rotierende Träger ist ferner mit der hier nicht näher dargestellten Stromversorgung und einem Meßtransmitter üblicher Bauart zur berührungslosen Meßwertübertragung versehen.
  • Sofern entsprechende Bauteile der Maschinenanlage leicht zugänglich sind oder aber die räumliche Anordnung es gestattet, eine entsprechende Drehmomentmeßwelle einzusetzen, kann das Drehmoment als Führungsgröße für das Simulationsmodell in einfacherer Weise mit Hilfe eines Drehmomentgebers abgegriffen werden. Dies geschieht in bekannter Weise, wie in Fig. 4 dargestellt, über eine Dehnmeßstreifen-Vollbrückenschaltung 10, wie sie in Fig. 4 in einer Seitenansicht und in einer Stirnansicht wiedergegeben ist. Durch die dargestellte Anordnung lassen sich Biege- und Temperatureinflüsse auf die Brückenschaltung eliminieren.
  • Die von Drehmomentmeßstellen, Drehwinkelgebern oder Drehbeschleunigungsgebern, die nach dem Prinzip Wheatstonescher Brücken aufgebaut sind,über die Brückendiagonalspannungen gewonnenen Signale werden entweder über Schleifringe vom drehenden System zu Meßverstärkern geleitet oder aber auf dem rotierenden Teil verstärkt und über Meßtransmitter zu den Empfangs anlagen bekannter Weise übertragen. Hierbei ist darauf zu achten, daß die einzelnen Meßsignale nicht nur amplitudengetreu übertragen werden, sondern auch phasengetreu übertragen werden. Daher sind bei der Erstellung der Überwachungseinrichtung auch die Laufzeitunterschiede der einzelnen Signalwege durch Geber, Meßverstärker und einer etwaigen Meßwertverarbeitung mit zu berücksichtigen.
  • fl nun das elektrisch-analoge Simulationsmodell auslegen zu können, ist es zunächst einmal erforderlich, die bereffende Maschinenanlage in ein Ersatz system umzurechnen, wie dies für das Beispiel einer Verdichteranlage in Fig.17 dargestellt ist. Die Massenträgheitsmomente und die Federsteifigkeiten der einzelnen Bauteile können in üblicher Weise berechnet werden oder aber bei der Herstellung der später zu überwachenden Maschinenanlage durch Pendelversuche bzw. durch Verdrehversuche gemessen werden. Eine Rechnung kann noch durch eine Eigenfrequenzmessung der Maschinenanlage überprüft werden.
  • Ein wesentliches Problem stellt die Festlegung des veränderlichen dynamischen Verhaltens viskoelastischer Kupplungen dar, die häufig zum Ausgleich von Fluchtfehlern, Achsversatz aber auch zur Drehschwingungsabstimmung in Antriebsstränge eingesetzt werden. Hier muß der Frequenzgang der Dämpfung und der Federsteifigkeit genau untersucht werden, um eine möglichst exakte elektrische Simulation zu erreichen. Hierzu ist es erforderlich, bei dem für die Kupplung verwendeten viskoelastischen Material die Frequenz gänge von Kupplungssteifigkeit und Dämpfung ggf. unter Berücksichtigung des Temperatureinflusses in einem Schwingungsversuch zu messen, um anhand der so gewonnenen Kurven eine entsprechende elektrische Analogieschaltung aufbauen zu können, die die Hystereseschleifen derartiger viskoelastischer Kupplungseinlagen hinreichend genau zu simulieren in der Lage sind.
  • Da es möglich ist, das Kontinuum einer viskoelastischen Masse in diskrete Feder- und Däpfungselemente zu zerlegen, ergibt sich die Möglichkeit, durch eine entsprechende Kopplung der einzelnen Elemente mechanische Feder-Dämpfer-Anordnungen aufzubauen, die ein vergleichbares Schwingungsverhalten aufweisen, wie die konkret bemessene viskoelastische Masse, um diese dann auf elektrische Schaltungselemente, wie nachstehend noch näher beschrieben werden wird, zu übertragen. In der in Fig. 5 dargestellten Tabelle ist ein Überblick der verschiedenen Grundmodelle von Feder-Dämpfer-Schaltungen mit den zugehörigen Frequenzgängen wiedergegeben. Diese Systeme werden mathematisch mit Hilfe ihrer komplexen Steifigkeit beschrieben. Durch Trennung in einen Realteil und Imaginärteil erhält man die resultierende Federsteifigkeit und Dämpfungssteifigkeit. Die Division beider Anteile ergibt sofort den Verlustwinkel . Vergleicht man die wiedergegebenen Frequenzgänge der Grundmodelle gemäß Fig. 5 mit den gemessenen Frequenz gängen von Federsteife und Dämpfung eines untersuchten viskoelastischen Materials (Fig. 6a), so ist zu erkennen, daß die Grundmodelle das gemessene Kupplungsverhalten nicht mit hinreichender Genauigkeit beschreiben. Kombiniert man jedoch das in der Tabelle nach . Fig. 5 wiedergegebene Kelvin-Modell mit einem Maxwell-Modell in der in Fig. 6b wiedergegebenen Schaltungsanordnung, bestehend aus einer Feder 11 und einem Dämpfer 12 in Parallelschaltung, kombiniert mit einer weiteren Feder 13 und einem Dämpfer 14 in Hintereinanderschaltung, diese jedoch wiederum parallel zur Feder 11 bzw. zum Dämpfer 12, so ergibt sich ein Modell eines Feder-Dämpfer-Elementes, das die bekannten Relaxations- bzw. Retardationserscheinungen viskoelastischer Materialien zeigt. Dieses Modell ist zwar nicht in der Lage,den quasistatischen Fall mit niedrigsten Frequenzen zu beschreiben. Da das Ziel der Simulation aber auf die Überwachung der Dynamik einer Maschinenanlage ausgerichtet ist, bei der Drehachwing-frequenzen zwischen etwa 5 Hz und 500 Hz zu überwachen sind, ergibt sich ein Modell, mit dessen Hilfe durch entsprechende Dimensionierung der einzelnen Elemente die Frequenz gänge in weiten Grenzen variiert werden können. Untersuchungen haben gezeigt, daß praktisch alle typischen Dämpfungsfrequenzgänge von Kupplungen mit viskoelastischen Einlagen angenähert werden können.
  • Aufgrund der Entsprechungen in ihren Differentialgleichungen lassen sich nun mechanische und elektrische Schwinger so auslegen, daß sie ein gleiches Schwingungsverhalten aufweisen. Aufgrund dieser Tatsache ist es möglich, ein analoges Simulationsmodell aufzubauen, das zeitsimultan zu der zu überwachenden Maschinenanlage arbeitet. Ausgangspunkt ist die Tatsache, daß es sich bei dem in Fig. 1 bzw. in Fig. 17 dargestellten Ersatzsystem um eine Serienschaltung von Feder- und Massenelementen in momentengleicher Verbindung handelt. Bei den elektrischen Schaltungen werden die einzelnen Elemente in der Serienschaltung von gleichem Strom durchdrungen, während in der Parallelschaltung an allen Elementen gleiche Spannung anliegt. Demnach könnte in einer Serienschaltung der alle Elemente durchfliessende Strom einem Drehmoment entsprechen, während in einer Parallelschaltung die an allen Elementen anliegende Spannung einem Drehmoment entsprechen könnte. Neben dem nicht zu vernachlässigenden Vorteil der Schaltungstreue der Strom-Moment-Analogie sprechen auch physikalische Gründe für einen Vorzug dieser Analogie. Anhand eines Vergleichs der Differentialgleichung eines mechanischen und eines elektrischen Schwingers sollen die Analogiezusammenhänge für die Strom-Moment-Analogie zum besseren Verständnis nachstehend nachgewiesen werden.
  • Durch Gegenüberstellung der beiden Differentialgleichungssysteme lassen sich folgende Analogiezusammenhänge ableiten: Drehmoment T - 1 Strom Winkelgeschwin- -digkeit ç æ U Spannung Trägheitsmoment J # C Kapazität Federsteite c E IlL 1/Induktivität Dämpfungskoeffizient k - 1/R 1/Widerstand ILeitwert) weiterhin Impuls ITdt #Idt |Idt Ladung mit den Bewegungsgleichungen der Bauelemente: Masse: Kondensator: Feder: Spule: Dämpfer: Widerstand: T = k ç Die Eigenfrequenzen der gedämpften Schwingungssysteme ergeben sich bei Lösen der Differentialgleichungen zu mit dem Lehrschen Dämpfungsmaß (auch Dämpfungsgrad genannt): Eine Aufstellung des Impedanzverhaltens eines einfachen elektrischen Serienschwingkreises läßt die aus der Wechselstromtechnik bekannten komplexen Widerstände sofort erkennen, wohingegen im mechanischen System bei strenger Einhaltung der Analogiezusammenhänge eine Kenngröße entsteht, die als Beweglichkeit B (englisch: mobility) definiert ist.
  • daraus folgt mit der Definition für und dem Kehrwert, der Admittanz Bei Zusammenschaltung mehrerer gleichartiger Bauelemente gelten die bekannten Additionsgesetze. Die Serienschaltung von Grundelementen soll als Beispiel genügen.
  • Massen: C} Kondensatoren: Federn: (c=-1) Spulen: L Dämpfer: (k rl. ) Widerstände: R Aufgrund dieser Analogiezusammenhänge ergibt sich nun, daß Drehmassen durch Kondensatoren ersetzt werden können. Hierbei muß von der Voraussetzung ausgegangen werden, daß Drehmassen ohne Absolutdämpfung angebildet werden müssen, so daß hier auf Elektrolyt- und Tantal-Elektrolyt-Kondensatoren verzichtet werden muß, obwohl hohe Kapazitäten zur Darstellung der einzelnen Drehmassen der Maschinenanlage in einem Simulationsmodell benötigt werden.'lMit Folienkondensatoren können Drehmassen jedoch mit hinreichender Genauigkeit und genügend großer Kapazität abgebildet werden.
  • Entsprechend den Zusammenhängen der Differentialgleichungen können Federn durch Induktivitäten abgebildet werden.
  • Obwohl aufgrund ihrer guten Linearität Luft spulen in Kombination mit ferromagnetischen Kernen sowohl zur Simulation von linearen Drehfeder als auch insbesondere von nichtlinearen Kupplungskennlinien geeignet sind, ergeben sich jedoch hier für die konkrete Ausführung Probleme, da zumindest für Anlagen mit niedrigen Eigenfrequenzen derartige Spulen sehr voluminös würden und die Güte wegen der unvermeidlichen Kupferverluste auch bei Luft spulen rapide abnehmen würde. Damit wäre eine Simulation von wenig gedämpften, niederfrequenten Anlagen garnicht durchführbar.
  • Mittels einer elektronischen Transformationsschaltung ist es jedoch möglich, Kondensatoren in Elemente mit Spulencharakter zu wandeln.
  • Für die Darstellung linearer Federkennlinien läßt sich aus der Gleichung der Spule 1 = L Udt mit Hilfe der Transformationsgleichung eine kapazitiv belasteten idealen Gyratorverstärkers das Strom-Spannungsverhalten einer Spule beschreiben: was der Momentengleichung einer Drehfeder entspricht.
  • Schwieriger ist schon die Darstellung von nichtlinearen Federkennlinien, d.h. also die Abhängigkeit von Drehmoment und Verdrehwinkel, wobei in der Mechanik in der Regel von progressiven Momentenkennlinien ausgegangen werden kann.
  • Es gilt also eine veränderliche Federsteifigkeit zu simulieren, d.h. einen Kondensator mit variabler Kapazität zu finden. Sofern die nachzubildenden progressiven Kennlinien mit den Kennlinien der zur Verfügung stehenden Schaltelemente übereinstimmen, ergibt sich zum einen die Möglichkeit, dieses Problem durch die Verwendung von sogenannten Kapazitätsvariationsdioden (Varactoren) zu lösen. Hierbei nutzt man die Eigenschaft von in Sperrichtung betriebenen Halbleiterdioden aus, daß ihre Sperrschichtkapazität abhängig von der angelegten Spannung sich ändert. Diese Eigenschaft ist allen Halbleiterdioden zu eigen, wird aber bei den sogenannten Kapazitätsdioden besonders gezüchtet und folgt hierbei der Beziehung cJ.o t Sperrschichtkapazität ohne äußere Vorspannung UD ^ Diffusionsspannung UR A Anliegende Sperrspannung n A Abhängig vom Herstellungsverfahren Dabei besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Ladung und Spannung, d.h. der Varactor arbeitet hysteresfrei. Mit der in Fig. 7 wiedergegebenen Schaltung 15, deren Kennlinie der Kurve 16 entspricht, ist es beispielsweise möglich, die Kennlinie 17 eines konkreten viskoelastischen Kupplungswerkstoffes zu simulieren, sofern die Belastung in der Maschinenanlage nur im höheren Momentenbereich auftritt, wobei die Schwingungsvorgänge sich nur in einer Momentenrichtung abspielen dürfen. Bei Einsatzfällen mit wechselnden Momenten, also häufigen Null-Durchgängen genügt eine derartige Schaltung jedoch nicht, um das Schwingungsverhalten im Spielbereich mit hinreichender Genauigkeit zu beschreiben.
  • Daher wird gemäß einer anderen Ausgestaltung vorgeschlagen, eine Kupplungskennlinie streckenweise zu linearisieren, wie dies in Fig. 8 dargesteilt ist. Hierdurch ist es möglich, beliebige Kennlinien darzustellen und zwar in der Weise, daß jedem geraden Linienstück ein entsprechender Kondensator zugeordnet wird. Mittels freieinstellbarer Komparatoren werden einzelne Kondensatoren dann derart angesteuert, daß sich eine anlitudenabhängige Gesamtkapazität im Schwingkreis ergibt. Aufgrund der Tiefpaßwirkung des Schwingungssystems sind die Unstetigkeitsstellen zwischen den einzelnen geraden Linien bereits soweit geglättet, daß eine Linearisieung mit nur fünf Teilschritten bereits befriedigende Erbnisse zeigt. Will man jedoch zu höheren Genauigkeiten gelangen, so ist eine weitere Unterteilung in der Linearisierung zweckmäßig.
  • Das übliche elektrische Dämpfungselement, der Ohmsche Widerstand, kann jedoch nur einen linearen geschwindigkeitsabhängigen Dämpfer abbilden und ist daher lediglich geeignet, die Eigendämpfung von Torsionswellen zu beschreiben. Um jedoch auch das frequenzabhängige Dämpfungsverhalten von viskoelastischen Kupplungen in einem größerem Bereich korrekt zu beschreiben, muß das komplexe Systemverhalten dieser Bauelemente, wie bereits anhand von Fig. 6b dargestellt, durch ein Netzwerk diskreter Feder- und Dämpferelemente ersetzt werden. Die Anordnung gemäß Fig. 6b kann nun auf elektrischem Wege simuliert werden, wobei zu berücksichtigen ist, daß wegen der Verwendung der Bauelemente in Gyratorschaltungen Strom und Spannung bezüglich des Gyratoreingangs vertauscht sind, so daß hier in der ebenfalls möglichen Analogie Federn durch Kondensatoren mit vorgeschaltetem Gyrator ersetzt sind.
  • Die Dimensionierung der Bauteile kann mit Hilfe der Analogiebetrachtungen direkt aus dem mechanischen Modell gemäß Fig. 6b abgeleitet werden. Bei der Kapazitätsübertragung ist jedoch der Gyratorinnenwiderstand zu berücksichtigen.
  • Die Feder-Dämpfer-Anordnung gemäß Fig. 6b entspricht dann der Schaltungsanordnung gemäß Fig. 6c, die die gleichen Frequenz gänge für die relative Dämpfung und die resultierende "Federsteifigkeit" zeigt wie das mechanische Modell.
  • Zur Simulation von Relativdämpfungen (z.B. Wellendämpfung, Kupplungsdämpfung) sind die entsprechenden Widerstände an den Elementen, welche die Steifigkeiten darstellen, anzubringen. Absolutdämpfungen (z.B. Lagerdämpfungen) sind durch Widerstände an den Kondensatoren der Drehmassen zu beschreiben.
  • Besonderheiten im Dämpfungsverhalten, wie beispielsweise zusätzliche Amplitudenabhängigkeiten infolge Verformungsbehinderung, können im Zusammenhang mit komparativ gesteuerten Kapazitätskennlinien auch bei der Dämpfung berücksichtigt werden. Ebenso lassen sich bei Simulationen mit pegelgesteuerten Kennlinien temperaturabhängige Dämpfungs-und Fcderkennlinien verwirklichen. Dazu müssen lediglich di Vergleichs spannungen der Komparatoren in Abhängigkeit dt upplungstemperatur geführt werden.
  • Wie vorstehend bereits ausgeführt, lassen sich wenig gedämpfte, niederfrequente Schwingkreise erst durch eine Gyratorschaltung verwirklichen.
  • Zum besseren Verständnis sei die Wirkungsweise des Gyratorverstärkers nachstehend kurz beschrieben: Fig. 9a zeigt hierbei das Schaltungssymbol eines idealen Gyrators sowie die zugehörigen Übertragungsgleichungen. Es handelt sich hierbei um ein nach außen hin passiv wirkendes Bauelement.
  • Aufgrund des inneren aktiven Aufbaus in Form zweier spannungsgesteuerter Stromquellen ist die Eigendämpfung einstellbar und kann im extremen Fall bis zum Eigenschwingen eines beidseitig kapazitiv belasteten Gyratorverstärkers reduziert werden. Aus der Übertragungsgleichung in Fig. 9a ist zu entnehmen, daß ein Strom am Eingang des Gyrators in eine Spannung am Ausgang transformiert wird, d.h. Impedanzen am Eingang werden in ihre dualen Elemente gewandelt.
  • Der Kurzschlußwiderstand ist unendlich, der Leerlaufwiderstand ist null.
  • Von besonderer Bedeutung für die Schwingungssimulation mit Analogiemodellen ist die Eigenschaft der Transformation einer Kapazität in ein Element mit dem Verhalten einer Induktivität, deren Wert sich wiederum aus der Multiplikation der Kapazität mit dem Quadrat des Gyratorinnenwiderstandes Rg errechnet, wie dies in Fig. 9b dargestellt ist.
  • Die Betriebsspannungsversorgung der Operationsverstärker : halb der Gyratorschaltung läßt praktisch nur den Ercatz von geerdeten Induktivitäten zu. Grundsätzlich wären ;ar auch erdfreie Induktivitäten realisierbar, denkt man cr an die Schaltung von Siebketten in Analogie zu mechanischen Torsionsschwingerketten, so dürfte der Einschluß des Kondensato 0zc Xl Gyratoren die einfachere Lösung sein.
  • Es handelt sich dann um eine Transformationsschaltung, die als Vierpol betrachtet werden muß. In Fig. 10 sind einige Schaltungsbeispiele in Form einer Tabelle wiedergegeben.
  • Die dargestellten Beispiele verdeutlichen, daß ein LC-Netzwerk zwischen zwei Gyratoren einem gyratorfreien Vierpol äquivalent ist, der die dualen Elemente in dualer Anordnung enthält.
  • Auch Übersetzungsverhältnisse und Leistungsverzweigungen, wie sie bei Getrieben auftreten, lassen sich in einer elektrischen Simulation und zwar in einer Ersatz schaltung mit Gyratoren wiedergeben, wie dies für die Leistungsverzweigung gemäß Fig. 11a mit dem Hauptantriebszahnrad 18 und den beiden Verzweigungsritzeln 19 und 20 in der Schaltung nach Fig. 11b dargestellt ist.
  • Da die herzustellende Überwachungseinrichtung umso zuverlässiger ist, je genauer sie das Schwingungssystem der zu überwachenden Maschinenanlage wiedergibt, muß insbesondere bei Maschinenanlagen mit Getriebeübersetzungen auch die von den Getrieberädern ausgehende Parametererregung des Systems mit berücksichtigt werden. Hierbei muß neben der Federeigenschaft der Zähne auch der Dämpfungseinfluß zwischen den Zahnflanken berücksichtigt werden. Hinzu kommt noch, daß beim Durchdrehen zweier in Eingriff befindlichen Zahnräder der Lastangriffspunkt bei einer Evolventenverzahnung am angetriebenen Rad vom Zahnkopf in Richtung auf den Zahnfuß verschiebt. Durch das Wandern des Lastangriffspunktes ändert sich sowohl der Hebelarm als auch die QuerschniLtsfläche der wirksamen Zahnfederung.
  • Nebel der veränderlichen Zahnsteifigkeit ist der wechselnde -mpfungseinfluB zu berücksichtigen. Dieser kann beisp isweise als geschwindigkeitsproportionaler Dämpfer in del in Fig. 12a wiedergegebenen Parallelschaltung von Fedpr. und Dämpfer zur Beschreibung der Gebtriebeeinflüsse wiedergegeben werden.
  • Zur Simulation einer Parametererregung durch Zahneingriff wird ein Spannungs-Frequenzwandler benötigt, dessen Eingangsspannung der Getriebedrehzahl und dessen Ausgangsfrequenz der Zahneingriffsfrequenz proprtional ist. Das rechteckförmige Ausgangssignal des Spannungs-Frequenzwandlers ist zur Ansteuerung eines Feldeffekttransistors geeignet, der wiederum die Koppelkapazität zweier Schwingkreis durch Zuschalten eines Kondensators verändert. Die unterschiedlichen Überdeckungsgrade der Verzahnung können durch das Taktverhältnis berücksichtigt werden. Diese Anordnung ist in Fig. 12b dargestellt.
  • Da die Dämpfung durch die gleichen periodischen Schwankungen beeinflußt wird, eignet sich das Ausgangssignal des Spannungs-Frequenzwandlers ebenso zur Steuerung der Dämpfungselemente. Im einfachsten Fall werden zu den Kondensatoren Widerstände in Reihe (= Parallelanordnung von Feder und Dämpfer) oder parallel geschaltet (= Serienanordnung von Feder und Dämpfer). Unterschiedliche Widerstandswerte ermöglichen die Berücksichtigung von Dämpfungsänderungen bei Einfach- bzw. Mehrfacheingriff.
  • Baut man nun entsprechend den vorstehend ausführlich erläuterten Regeln für das in Fig. 1 wiedergegebene Ersatzmodell einer Maschinenanlage (ohne den Verdichter 7) eine entsprechende Simulatorschaltung gemäß Fig. 2 auf, so ergibt sich für die Untersuchung des Anlaufverhaltens mit der nachstehenden Skalierung
    Drehmoment 100 m E 100 pA
    Drehgeschwindigkeit 100 rad 10 V
    s
    3
    Trägheitsmasse 1 kg m E 10 pF
    Nin = 1
    Federsteife 105 rad 1 R -
    das in Fig. 13 und 14 unmittelbar vergleichbare Ergebnis, wobei die Meßschriebe gemäß Fig. 13 die unmittelbare Messung wiedergeben, während die Meßschriebe gemäß Fig. 14 für die gleichen Meßstellen die Daten des Simulationsmodells wiedergeben. Die Meßstellen bzw. die Führungsgrößen sind aus den Meßschrieben unmittelbar zu entnehmen.
  • In Fig. 15 sind die Schriebe der tatsächlichen Messung der Maschinenanlage gemäß Fig. 1 zusätzlich gekoppelt mit einem Verdichter 7 widergegeben, denen in Fig. 16 die zugehörigen Schriebe eines entsprechend ergänzten elektronischen Simulationsmodells gegenübergestellt sind. Wie die Schriebe in Fig. 16 erkennen lassen, sind nur zwei Führungsgrößen auf das Simulationsmodell aufgeschaltet, nämlich einmal die Antriebsdrehzahl des Elektromotors und zum anderen das am Verdichter wirksame Lastmoment. Die bemessenen und die simulierten Wellenmomente weisen eine weitgehende Uberein- -stimmung auf.
  • In Fig. 18 ist noch einmal schematisch eine Maschinenanlage, hier eine Kohlenmühle, in ihrer Verknüpfung mit einem entsprechenden Simulationsmodell dargestellt. Die von einem Motor 24 unter Zwischenschaltung eines Getriebes 25 angetriebene Kohlenmühle 26 wird wiederum nach den vorstehend erläuterten Regeln in einer elektrischen Abbildung 29 dargestellt. Als Führungsgrößen werden hier die Drehzahl des Antriebsmotors 24 unter Zwischenschaltung eines Drehzahl-Spannungswandlers 27 und die Drehzahl der Kohlenmühle unter Zwischenschaltung eines Drehzahl-Spannungswandlers 28 auf das System aufgeschaltet.
  • Mit dem Simulationsmodell stehen grundsätzlich sämtliche Zustandsgrößen der Anlage zur Verfügung. Zur übersichtlichen Dauerüberwachung, beispielsweise der in Fig. 18 dargestellten Kohlenmühle dürfte die Kenntnis der Drehmomente ilx den meisten Fällen genügen. So ist es beispielsweise bei stoßweise belasteten Maschinenanlagen möglich, an der entsprechenden Stelle des Simulationsmodell einen Pegelwächter vorzusehen, der entweder auf eine - einmaligen aber schreitung eines einstellbaren Pegels oder aber auf eine wählbare Anhäufung von Pegelüberschreitungen innerhalb einer gewissen Zeit reagiert und beispielsweise eine Sicherheitskupplung löst oder aber die Anlage abschaltet.
  • Hierdurch ist es möglich, größere Anlageschäden als Folge von Störfällen zu vermeiden.
  • Aufgrund der gleichzeitigen Verfügbarkeit von Drehmomenten und Relativwinkelgeschwindigkeiten ist das Simulationsmodell ferner im Stande, um etwa eine viertel Schwingungsperiode "vorauszudenken". Die Relativwinkelgeschwindigkeit wird im Momentenmaximum zu null. Das bedeutet aber nichts weiter, daß ein dynamisches Drehmoment solange ansteigen muß, bis die Relativwinkelgeschwindigkeit das Vorzeichen wechselt. Eine Verknüpfung von Drehmoment und Relativwinkelgeschwindigkeit gestattet demnach eine gewisse Voraussage über die zu erwartende Drehmomentenspitze.
  • Eine Simulationseinrichtung entsprechend dem vorstehend beschriebenen Aufbau kann auch dazu verwendet werden, an bereits vorhandenen Maschinenanlagen Veränderungen durch den Wechsel zu anderen Kupplungen oder den Austausch von Wellen und Drehmassen dahingehend zu untersuchen, inwieweit diese das Schwingungsverhalten des Gesamtsystems beeinflussen. Durch den einfachen Wechsel elektrischer Bauelemente lassen sich beliebige Veränderungen erzielen, so daß kritische Konstellationen direkt erkannt werden könnten.
  • Da allerdings auch die Erregermomente durch Rückwirkungen des Schwingungssystems geringfügig verändert werden, die Simulationsvariationen aber naturgemäß mit gleichbleibender Erregung gefahren werden, sollten die Ergebnisse eher dazu verwandt werden, gefährliche Konzeptionen zu vermeiden, als absolute Aussage über die Höhe von eventuellen Momentspitzen zu treffen.
  • Die elektrische Simulation ist wegen der vorgegebenen Analogiebedingungen immer an die Übereinstimmung der realen Anlage mit dem Modell gebunden. Das bedingt, daß die Simulationsgenauigkeit durch Bauteilveränderungen, wie beispielsweise Verschleiß von Bauteilen beeinflußt wird. Aufgrund dieser Erkenntnis ist es möglich, durch Hinzufügen einer weiteren Meßgröße auch eine Zustandsüberwachung von Schleißteilen in Form einer Schadens früherkennung vorzusehen. Beispielsweise zur Überwachung einer Kupplung mit viskoelastischen Einlagen ist es möglich, das Kupplungsmoment ständig zu messen und durch einen Soll-Ist-Wert-Vergleich des gemessenen Wertes mit dem im Simulationsmodell vorgegebenen ursprünglichen Wert kann auf eine veränderte Kennlinie einer defekten Kupplung geschlossen werden. Die zusätzliche Meßgröße muß nicht unbedingt an der erwarteten Schadens stelle gemessen werden. Das veränderte Schwingungsverhalten einer Anlage ist auch an anderen Abschnitten festzustellen.
  • Anschließend ist noch eine Aufstellung der verwendeten Formelzeichen zum besseren Verständnis aufgeführt: Mechanische Einheiten Formelzeichen Dimension Bedeutung T Nm Drehmoment rad Drehwinkel rad Drehwinkelgeschwindigkeit 5 rad # S2 Drehwinkelbeschleunigung s c Nm Torsionsfedersteife rad J kg m2 Trägheitsmoment Nm 5 ra koeffizient koeffizient n s Drehzahl 5 L Nm s Drehimpuls F N Kraft s m Weg m 5 Geschwindigkeit in 5 Beschleunigung s m ErdbeschleuniRung g 2 Erdbeschleunigung s Elektrische Einheiten Formel zeichen Dimension Bedeutung I A Strom U V Spannung R Q Ohmscher Widerstand As: F C As/V = F Kapazität Vs L A t H Induktivität Q As, Ladung Allgemeine Einheiten tormel Dimension zeichen Dimension Bedeutung t s Zeit w w 1 Kreisfrequenz 1 0 wo 5 Eigenkreisfrequenz, ungedämpft #D 5 Eigenkreisfrequenz, gedämpft f 1 5 1/s Frequenz a - Dämpfungsgrad A - Log. Dämpfungsdekrement # - Relative Dämpfung tan 6 - Verlust zahl (6 = Verlustwinkel) Formelzeichen Dimension Bedeutung Z bzw. rad Z A Nm 5 Impedanz Y A bzw. Nm s Admittanz v i - Übersetzungsverhältnis A,a Amplitude (allg.) - Leerseite-

Claims (11)

  1. Bezeichnung: Verfahren zur Überwachung des Drehschwingungsverhaltens einer Maschinenanlage und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens Ansprüche: 1. Verfahren zur Überwachung des Drehschwingungsverhaltens einer Maschinenanlage, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die einzelnen Bauteile der Maschinenanlage in bezug auf ihre drehschwingungswirksamen Abmessungen, nämlich Trägheitsmoment, Federsteifigkeit und Dämpfungskoeffizient bestimmt werden, daß in gleicher Verknüpfung wie in der Maschinenanlage und in entsprechender Bemessung zur Erzeugung eines elektrisch-analogen Simulationsmodells Schaltglieder eingesetzt werden, und zwar Kapazitäten für die Trägheitsmomente, Induktivitäten für die Federsteifigkeiten und Widerstände für die Dämpfungskoeffizienten, und daß zur Führung des Simulationsmodells an den zu überwachenden mechanischen Anlagenteilen eine der zeitabhängigen Eingangsgrößen (Antriebsmoment, Drehzahl oder Drehbeschleunigung) und/oder eine der zeitabhängigen Ausgangsgrößen (Abtriebsmoment, Drehlzahl oder Drehbeschleunigung) gemessen werden und die Meßsignale jeweils als proportionaler Strom bzw. proportionale Spannung dem Simulationsmodell als Führungsgrößen eingegeben werden.
  2. 2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach nspruch 1 zur Drehschwingungsüberwachung einer Maschinenanlage, gekennzeichnet durch ein elektrischanaloges Simulationsmodell, bei dem die drehschwingungswirksamen Bauteile der zu überwachenden Maschinenanlage in gleicher Verknüpfung und entsprechender Bemessung durch elektrische Schaltglieder ersetzt sind, und zwar Trägheitsmomente durch Kapazitäten, Federsteifigkeiten durch Induktivitäten, Dämpfungskoeffizienten durch Widerstände, und durch wenigstens je einen Meßwertaufnehmer im Bereich der Einleitung des zeitabhängigen Antriebsmomentes und der Abnahme des Abtriebsmomentes des zu überwachenden Anlagenteiles und durch die Aufschaltung der gewonnen Meßsignale als Führungsgröße auf das Simulationsmodell.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Darstellung der jeweiligen Federkennlinien der einzelnen als Feder, insbesondere als Torsionsfeder wirkenden Bauteile der Maschinenanlage jeweils eine elektrisch Transformationsschaltung eingesetzt wird, bei der Kapzitäten in Elemente mit Spulencharakter gewandelt werden (kapazitiv belasteter Gyratorverstärker).
  4. 4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Darstellung nicht linearer Federkennlinien in einer Gyratirschaltung mehrere lineare Kondensatoren miteinander verschaltet sind, wobei die einzelnen Kondensatoren mittels frei einstellbarer Komparatoren so angesteuert sind, daß sich eine amplitudenabhängige Gesamtkapazität ergibt, wobei die einzelnen Kondensatoren so hintereinander geschaltet sind, daß die Folge ihrer Kennlinien der linearisierten Federkennlinie des darzustellenden Bauteils der Maschinenanlage entspricht (pegelgesteuerte Kennlinie).
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Darstellung nichtlinearer Kennlinien Kapazitätsvariationsdioden (Varactoren) verwendet werden.
  6. 6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß lineare Kondensatoren zur Angleichung der Kapazitätskennlinien an die darzustellende nichtlineare Federkennlinie zugeschaltet sind.
  7. 7. Einrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein frequenzabhängiges Dämpfungsverhalten eines elastischen Bauteils durch ein Netzwerk diskreter Induktivitäten und Ohmscher Widerstände abgebildet wird und durch eine Gyratorschaltung so eingesetzt ist, daß Federn durch Kapazitäten mit vorgeschaltetem Gyrator ersetzt sind.
  8. 8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein- amplitudenabhängige Dämpfungskennlinie durch mehrere lineare Kondensatoren dargestellt wird, die über einstellbare Komparatoren angesteuert sind (pegelgesteuerte Kennlinien).
  9. 9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß temperaturabhänige Dämpfungs- und/oder Federkennlinien jeweils durch pegelgesteuerte Kapazitätskennlinien dargestellt werden, wobei die Vergleichsspannungen der Temperaturen in Abhängigkeit von der gemessenen Temperatur des betreffenden Bauteils variiert werden.
  10. 10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Meßwertaufnehmer in der Weise als Drehbeschleunigungsgeber ausgebildet ist, daß zwei einachsige, Ohmsche Linearbeschleunigungsgeber auf einer Drehmasse einander gegenüberliegend befestigt sind und mit ihren Vollbrückenschaltungen in der Weise verschaltet sind, daß die Erdbeschleunigungskomponenten eliminiert sind.
  11. 11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearbeschleunigungsgeber jeweils in einer Halterung in bezug auf ihre tangentiale Ausrichtung verdrehbar und in bezug auf die Drehmasse quer zu einem Durchmesser der Drehmasse verschiebbar befestigt sind.
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