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ANLAGE ZUR BEHAS-BLUNG VON THERMISCHEN VERLETZUNGEN
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MIT BAKTERIENFREIER LUFT Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf
die Medizintechnik und betrifft insbesondere eine Anlage zur Behandlung von thermischen
Verletzungen mit bakterienfreier Luft.
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Die Erfindung kann am erfolgreichsten zur Behandlung von Brandwunden,
Abfrierungen und trophischen Postbrandgeschwüren verwendet werden.
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Die erfindungsgemäße Anlage zur Behandlung von thermischen Verletzungen
kann auch zur Behandlung von Verwundungen weicher Gewebe, z.B. infolge eines mechanischen
Traumas, und von trophischen Geschwüren verschiedener Btyologie benutzt werden.
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Bekannt ist eine Einrichtung zur Behandlung von zu früh geborenen
Kindern in einer Kammer, in welche bakterienfreie Luft mit regelbaren Parametern
gefördert wird Cs. das Buch von W.A. Michelson u.a. "Anisthesie und Reanimation
von Neugeborenen". Verlag Medizina, Leningrad, 1980, S. 145-146, Abb,37 Bei der
bekannten Einrichtung wird in einer durch durchsichtige starre Wände gebildeten
Behandlungskammer ein Lufftmedium mit vorgegebenen Parametern daduroh gebildet,
daß der Kammer Luft, Sauerstoff und Wasserdämpfe zugeführt werden.
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Die Messung der Parameter des Sufftmediums in der Behandlungskammer
erfolgt bei der bekannten Einrichtung durch Druck- und Feuchtigkeitsmesser, die
über stationäre Verbindungsleitungen mit in der erwähnten Kammer angeordneten Druck-
und Feuchtigkeitsgebern verbunden sind. Die Temperatur des Luftmediums wird bei
der bekannten Einrichtung direkt durch den in der Behandlungskammer untergebrachten
Temperaturmesser (das Thermometer) ermittelt.
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Die bei der bekannten Einrichtung benutzte Lösung ist unbequem im
Betrieb bei Ausführung der Behandlungskammer mit elastischen Mrånden.
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Gegenwärtig wird die Behandlungskammer mit elastisohen Wänden bei
der Behandlung von thermischen Verletzungen in einem von Bakterien gereinigten d.h.
in einem bakterien-
freien Luftstrom benutzt.
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Die Messung der Parameter der baktereienfreien Luft in der durch
elastische Wände gebildeten Behandlungskammer hat eine wichtige Bedeutung für die
richtige Ausführung der Behandlung.
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Die Unterbringung von Parametermessern und Parameter gebern mit stationären
Verbindungsleitungen in der Behandlungsksmmer der vorstehend beschriebenen Einrichtung
schafft wesentliche Unzulänglichkeiten beim Betrieb derselben, was durch folgendes
hervorgerufen sind: - die Anordnung der Parametermesser an dem elastischen Wänden
der Behandlungskammer schafft die Gefahr eines Risses derselben bzw. einer Verletzung
der affizierten Flächen des Kranken durch die erwähnten Meßgeräte; - die Unterbringung
der mit den Ilqeßgeräten über stationäre Leitungen verbundenen Luftparametergeber
begrenzt die Verstellungsfreiheit der Behandlungskammer.
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Bekannt ist ein von der Birma CAPE ENGINNERING Co.
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LTD (Großbritannien) entwickelte Anlage der Marke "Sterishild" zur
Behandlung von thermischen Verletzungen und anderen Verwundungen mit bakterienfreier
Luft.
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Die Anlage '|Sterishild" enthält eine durch durchwichtige elastische
Viände gebildete, in Form eines aufblasbaren Sackes ausgeführte Behandlungskammer.
An der Wand der Behandlungskammer ist ein Stutzen angeordnet, über welchen ein bakterielles
Filter mit einem BufftOebläse, das Luft; in die erwähnte Kammer fördert, verbunden
ist.
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Das als mehrstufiger Radiallüfter ausgeführte Luftgebläse saugt die
Luft aus dem Raum an und fördert diese über das bakterielle Filter in die Behandlungskammer.
In dem erwahnten Filter wird die Luft von den kleinsten Äerosolverunreinigungen,
einschließlich der bakteriellen, gereinigt.
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Dem bakteriellen Filter ist im Wege des Luftstromes ein elektrischer
Heizer zum Anwärmen des Luftstromes auf die erforderliche Temperatur nachgeschaltet.
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Zur Verbindung der Behandlungskammer mit dem Luft gebläse wird ein
mit dem Stutzen der erwähnten Behandlungs-
kammer verbundener biegsamer
Schlauch benutzt. Die in der Behandlungskammer eintreffende bakterienfreien Luft
wird nach der Bespülung der verletzten Fläche über eine Manschette, die gleichzeitig
als Abdichtung für den distalen Teil der verletzten Extremität und als Auslassdrossel
dient, entfernt.
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An der Verbindungsstelle des Stutzens der Behandlungskammer mit dem
biegsamen BuStförderschlauch sind je ein Temperatur- und ein Luftdruckgeber angeordnet,
die an eine einen Druckmesser und einen Teinperaturmesser enthaltende Messeinheit
angeschlossen sind. Der Temperaturgeber (Thermoelement) und der Druckgeber (Luftaufnahmer)
sind am Ende des biegsamen Schlauches in der STåe seiner Verbindungsstelle mit dem
Stutzen befestigt An der äusseren Fläche des Schlauches sind eine Luft leitung und
ein elektrisches Kabel verlegt, die zum Anschluss der erwähnten Geber an den Druckmesser
und dem elektronischen Thermometer der Messeinheit dienen. Die Messeinheit ist an
einem als Nachttisch am Bett ausgeführten Konsolgehäuse angebracht.
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Die beschriebene Messeinheit ist konstrdbtiv günstig und schafft
keine Unbequemlichkeiten im Betrieb.
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Die Temperatur und Feuchtigkeit des bakterienfreien Luftstromes sind
von grosser Bedeutung für die wirksame Behandlung von thermischen Verletzungen.
Bei der postoperativen Behandlung der Extremitäten von Zuckerkranken ist der Luftüberdruck
in der Behandlungskammer von besonderer Bedeutung Daneben werden bei der Anlage
"Sterishild" die erwähnten Parameter des bakterienfreien Luftstromes, der die verletzt
Fläche bespült, nur an der Binführungsstelle des Luftstromes in die Behandlungskammer,
dh. an der Anschlußstelle des biegsamen Schlauches an der Behandlungskammer gemessen.
Bei der Bespülung der therionisch verletzten Fläche mit angewärmt er abakterieller
Luft werden ihre Parameter ('emperatur, Uberdruck und Feuchtigkeit) infolge der
Berührung mit der erwähnten Fläche und der '#'Grmeübertragung über die elastischen
wände der Behandlungskammer geändert.
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Messungen, die an der Anschlußstelle des biegsamen Schlauches an
der Behandlungskammer ausgeführt werden, liefern keine objektiven Angaben über die
Temperatur und den Druck der Luft in der Behandlungskammer. Außerdem ist bei der
Anlage "Sterishild" wegen des Ausbleibens der Messung der Luftfeuchtigkeit die Steuerung
des Behandlungsprozesses erschwert.
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Eine sichere Messung der Luftparameter innerhalb der Behandlungskammer
ist mit der gleichzeitigen Lösung mehrerer technischer Widersprüche verbunden: 1.
Die Kammer muß eine minimale Masse aufweisen.
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2. Die Kammer muß elastische spannkräftige Wände haben.
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3. Die Kammer muß dia WIöglichkeit einer Kontrolle der Parameter
der Innenluft bieten.
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4. Die Kammer muß einen Spalt (eine Öffnung) haben, über welche der
Luftstrom nach der Bespülung der verletzten Fläche austreten soll.
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5. Die Kammer muß räumlich frei am Bett des Kranken verstellbar sein.
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Bei Erfüllung der unter den Punkten 1 und 2 angegebenen Forderungen
kann die Anordnung verschiedener Geräte und Elemente an der elastischen Kammer zu
einem Zerreißen der elastischen Ende führen.
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Die Anwendung eines festeren Materials für die Kammerwände führt
zu einem Undichtwerden der Kammer wegen schwieriger Abdichtung derselben gegenüber
der verletzten Extremität bzw. erzeugt einen ttDrehkreuzeffektfl (Störung des Blutflusses
wegen Einschnürung der Extremität an der Abdichtstelle). Die Einführung von Kontrollmeßgeräten
in die Kammer ist auch unzmeckmäßig, da hierbei die Ablesung der Anzeigen erschwert
wird und die Gefahr einer Verletzung der zu behandelnden Flächen entsteht.
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Die erwähnten Umstände erschweren gewissermaßen die Anwendung der
Anlage 'Sterishild", insbesondere bei der Behandlung von thermischen Verletzungen
und Verwundungen von verschiedener Schwere und Etyologie.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine
Anlage zur Behandlung von thermlschen Verletzungen mit bakterienfreier Luft zu schaffen,
bei der solche Geber mit solcher gegenseitiger Anordnung verwendet werden, die eine
bequeme und sichere Uberwachung der wesentlichsten Parameter der Luft in der Behandlungskammer
gewährleisten.
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Diese Aufgabe wird durch eine Anlage zur Behandlung von thermischen
Verletzungen mit bakterienfreier Luft gelöst, in deren durch durchsichtige elastische
Wände gebildeter Behandlungskammer, die ein über ein bakterielles Filter mit einem
BuSbgebläse verbundenen Stutzen, eine Auslaßdroseel sowie ein Druckgeber und ein
Temperaturgeber angeordnet sind, wobei der Druckgeber und der Temperaturgeber an
eine aus einen Druckmesser und einem Temperaturmesser bestehende Meßeinheit angeschlossen
sind, die gemäß der Erfindung noch einen Feuchtigkeitsmesser enthält, während an
der Wand der Behandlungskammer ein Luftaufnehmer angebracht ist, der einen Stutzen
hat, in dem ein aus einem nichtmetallischen nichtwärmeleitenden Material ausgeführter
Kern mit zwei Axialkanälen sitzt, von welchen der eine, in dem sich der erwähnte
Temperaturgeber befindet, mit dem Druckgeber verbunden ist, während der andere Kanal,
in dem sich ein mit dem Feuchtigkeitsmesser elektrisch verbunder Feuchtigkeitsgeber
bsfindet, mit der Außenluft in Verbindung steht.
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Die erfindungsgema13e Anlage mit der vorstehend beschriebenen Ausführung
der Meßeinheit und den in dem Bu£taufnehmer angeordneten Temperatur- und Feuchtigkeitsgebern
ermöglicht die operative Gewinnung von sicherer und voller Information über die
Parameter der Luft in der Behandlungskammer.
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Die erwähnte Information ermöglicht einen optimalen Behandlungsablauf,
beseitigt die Gefahr einer Austrocknung der Autod ermotransplantatoren nach plastischen
Operationen und einer Vertiefung der Brandwunde bei thermischen Oberflächenverletzungen.
Darüber hinaus wird bei Einhaltung einer normalen Temperatur und eines normalen
Druckes der bakterienfreien Luft in der Anfangszeit der Behandlung von thermischen
Verletzungen die Schmerzreaktion gesenkt.
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Bei Benutzung der erfindungsgemäßen Anlage zur Behandlung von thermischen
Verletzungen mit bakterienfreier BuSt werden minimale Abmessungen und Masse des
Luft auf nehmers mit den Gebern für Temperatur, Druck und Feuchtig- -keit. Dies
schließt seinerseits einen Einfluß der Messungen auf die Geometrie und die Eigenschaften
der Behandlungskammer aus.
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Die Unterbringung der Geber in den Axialkanälen des Kerns, der in
dem an der Wand der Behaadlungskammer befestigten Stutzen untergebracht ist, gestattet
es, die Messungen mit einer einzigen tragbaren Meßeinheit in mehreren Behandlungskammern
beim Visitieren der Kranken schnell auszuführen.
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In der Klinikpraxis wird die Behandlungskammer gewöhnlich in Form
eines elastischen Hautsackes für den einmaligen Gebrauch ausgeführt. Gemäß der vorliegenden
Erz in dung ist an der Sackwand ein Stutzen vorgesehen, der nach der Behandlung
zusammen mit dem Sack vernichtet wird. Die Einführung eines zusätzlichen Stutzens
von einfacher Bauart wirkt sich auf die Kosten der Behandlungskammer praktisch nicht
aus.
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Die Meßeinheit wird zusammen mit dem Kern, in dem sich die Temperatur-
und Feuchtigkeitsgeber befinden, und mit Verbindungsleitungen zwischen den erwähnten
Gebern und den Druck-, Temperatur- und Feuchtigkeitsmessern im Laufe der gesamten
Nutzungsdauer der Behandlungsanlage benutzt.
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Die erfindungsgemäße Anlage zur Behandlung von ther schen Verletzungen
mit bakterienfreier Luft sichert eine wirksame Behandlung eines breiten Spektrums
von Verletzungen unter strenger Einhaltung der empfohlenen Luftparameter in der
Behandlungskammer.
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Die erSindungsgemäße Anlage zur Behandlung von thermischen Verletzungen
ist bequem im klinischen Betrieb und hat einen wirtschaftlichen Aufbau.
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Diese und andere Vorzüge der Erfindung werden durch die Beschreibung
eines konkreten Äusführungsbeispiels mit Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnungen
erläutert. Es zeigen: Fig. 1 schematisch eine Behandlungskammer und eine
Meßeinheit
der erfindungsgemäßen Anlage zur Behandlung von thermischen Verletzungen mit bakterienfreier
Luft; Fig. 2 schematisch einen Luftaufnehmer in vergrößertem Maßstab, Längsschnitt;
Fig. 3 schematisch eine Verzweigung der Verbindungsleitungen, die die Geber mit
der Meßeinheit verbinden, in vergrößertem MaBstab, länsschnitt.
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Die gemäß der vorliegenden Erfindung ausgeführte Anlage zur Behandlung
von thermischen Verletzungen mit bakterienfreier Luft enthält eine durch durchsichte
elastische Wände gebildete Behandlungskammer 1 (Fig.l), die die Form eines Sackes
hat. Die Ausführung der Behandlungs kammer 1 in Form eines elastischen durchsichtigen,
von einem Luftgebläse (nicht mitgezeichnet) bekannter Bauart mit bakterienfreien
Luft unter Druck aufblasbaren Sackes entspricht den Behandlungszielen am besten.
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Die erwähnte Ausführung der Kammer 1 erleichtert die Behandlung sowohl
für den Arzt (visuelle Kontrolle der verletzten Fläche, Palpationsmöglichkeit, einfache
Abdichtung des Sackes am verletzten Körperteil, Sterilisationsmöglichkeit) als auch
für den Kranken (minimale Masse, keine starren Elemente, die die verletzte Fläche
traumieren können, beliebige Lage des Sackes am Bett und Möglichkeit einer leichten
Änderung dieser Lage).
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An der Wand der Kammer 1 ist ein Stutzen 2 angeordnet, der zur Förderung
der bakterienfreien Luft in die Kammer 1 dient. Zu diesem Zweck ist der Stutzen
2 über ein bakterielles Filter (nicht mitgezejohnet) mit einem Luftgebläse verbunden.
Die Anwendung eines biegsamen Schlauches ermöglicht einen einfachen Anschluß der
Behandlungs kammer 1 an die Luftleitung, eine leichte Änderung der Lage der Behandlungskammer
am Bett des Kranken und vergrößert die Bewegungsfreiheit des Kranken.
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Als Buftgebläse kann jeder bekannte, für diesen Zweck passende Lüfters
zum Beispiel ein Radiallüfter verwendet werden. Das Luftgebläse dient zum Ansaugen
der Luft aus dem Behandlungszimmer und zum Fördern derselben über das bakterielle
Filter in die Behandlungskammer 1. Das bakterielle
Filter reinigt
die Luft von Äerosolverunreinigen, darunter bakteriellen Verunreinigungen. Die Bauart
des für diesen Zweck benötigten Filters ist bekannt; es kann, zum Beispiel ein Filter
von Typ HEPA benutzt werden.
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In der Wand der Kammer 1 sitzt eine Auslaßdrossel 9 bekannter Bauart,
über welche die bakterienfreien Luft nach der Bespülung der verletzten Fläche (nicht
mitgezeichnet) entfernt wird. Der Auslaß der Luft über die erwähnte Drossel 3 ist
mit folgenden Umständen verbunden. Bei der Behandlung von Brandwunden an den Extremitäten
in den bekannten Behandlungesäcken mit Auspuff der Luft über die Manschettenabdichtung
werden Fälle von Augeninfektionen bei den Kranken beobachtet. Der Auspuffluftstrom
trug in die Augen der Kranken kleinste von der verletzten Fläche abgetrennte Teilchen
ein.
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Information über den Zustand der Luft in der Behandlungskammer 1
liefern ein Druckgeber 4 (Fig. 2) und ein Temperaturgeber 5, die über entsprechende
Verbindungsleitungen jeweils an einen Druckmesser 6 (Fig.l) und einen Temperaturmesser
7 angeschlossen sind.
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Die erwähnten Meßgeräte 6 und 7 sind zusammen mit der Speisequelle
(nicht mitgezeichnet) zu einer Meßeinheit 8 zusammengefaßt.
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Die Meßeinheit 8 enthält auch einen mit einem Feuchtigkeitsgeber
10 (Fig.2) elektrisch verbundenen Feuchtigkeitsmesser 9.
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Die Geber 4, 5, 10 können von beliebiger für diesen Zweck passender
Bauart in Kleinausführung sein.
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Als Temperaturgeber kann ein Thermistor bekannter Ausführung und
als Feuchtigkeitsgeber 10 ein Hygristor von bekannter Bauart dienen.
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Die Meßgeräte 6, 7 und 9 können auch von beliebiger bekannter für
diesen Zweck passender Bauart, die der gewählten Bauart der Geber 4, 5 und 10 entspricht,
sein. Aus Gründen der Betriebsbequemlichkeiten sind Kleinmeßgeräte zu bevorzugen.
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Zur Ausführung der vorstehend beschriebenen Messungen der Parameter
der bakterienfreien Luft ist an der Wand der
Behandlungskammer
1 ein Luftaufnehmer 11 (Fig.l) angeordnet. Der Luftaufnehmer 11 hat einen Stutzen
12 (Fig.2) mit einer durchgehenden Axialbohrung 13, in dem ein Kern 14 untergebracht
ist. Der Stutzen 12 ist luftdicht an der elastichen Wand der Kammer 1 auf beliebige
Art, zum Beispiel mit einem dazu geeigneten Klebstoff, befestigt.
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Der erwähnte Luftaufnehmer 11 ist möglichst weit von dem Stutzen
2 zum Fördern der bakterienfreien Luft entfernt und liegt ungefähr in einer diametralen
Querschnittsebene der Behandlungskammer 1 mit der Auslaßdrossel 3. Diese Anordnung
des Luftaufnehmers 11 gestattet es, Informationen über die Parameter der baktereienfreien
Luft am Ende der Bespülung der verletzten Fläche zu gewinnen.
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Der in der durchgehenden Axialbohrung 13 des Stutzens 12 angeordnete
Kern 14 dient zur Aufnahme des Druckgebers 4, des Temperaturgebers 5 und des Feuchtigkeitsgebers
10.
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Das vordere (in Fig. 2 links) Ende des Kerns 14 ragt in die Kammer
1 um einen gewissen Betrag von ca.
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10...20 mm hinein. Dies bietet die Möglichkeit, die Para met er der
bakterienfreien Luft in der Kammer 1 in einer ausreichenden Entfernung von ihren
Wänden und der unbeweglichen wandnahen tuftschicht zu messen.
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Die Arretierung des Kerns 14 in dem Stutzen 12 erfolgt mit Hilfe
einer beliebigen bekannten, dazu geeigneten Konstruktion, zum Beispiel mit Hilfe
einer Uberwur£-mutter 15 bzw. einer kegelförmigen Reibverbindung (nicht mitgezeichnet).
Zur Vermeidung von Wärmeverzerrungen ist der Kern 14 aus jedem beliebigen nichtmetallischen
nicht wärmeleitenden Material, z.B. aus für Medizinzwecke geeignetem Kunststoff
gefertigt. Der Kern 14 hat zwei parallele Axialkanäle 16 und 17. Der Kanal 16 ist
über ein Rohr 18 mit dem Druckmesser 6 verbunden. Das Rohr 18 ist mit einem Ende
19 luftdicht auf das freie (äußere) Ende des Kerns 14 aufgesetzt und mit dem anderen
Ende an den Druckmesser 6 angeschlossen. Der in der Kammer 1 befindliche Endquerscbnitt
(Ende) des Kanals 16 ist der eigentliche Luftdruckgeber 4.
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In dem erwähnten Kanal 16 befindet sich der Temperaturgeber 5, der
mittels einer Verbindungsleitung 20 an die
Meßeinheit 8 angeschlossen
ist. Die Verbindungsleitung 20, d.h. der Stromkreis, ist in dem vorstehend genannten
Rohr 18 verlegt. Der andere Kanal 17 des Kerns 14 ist über eine Radialbohrung 21
mit der Umgebungsluft verbunden. In dem Kanal 17 ist der Feuchtigkeitsgeber 10 untergebracht,
der über die Verbindungsleitung 22 leitend mit dem Feuchtigkeitsmesser 9 verbunden
ist. Am Austritt der Verbindungsleitung 22 aus dem Kanal 17 ist eine Abdichtung
23 von bekannter, dazu geeigneter Ausführung vorgesehen. Die Verbindungsleitung
22 ist ebenfalls in dem Rohr 18 verlegt.
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Die mit dem Kanal 17 verbundene Bohrung 21 ist für die Bildung eines
durch den Luftüberdruck in der Kammer 1 entstehenden Hilfsluftstromes bestimmt.
Der erwähnte Luft strom, der den Feuchtigkeitsgeber 10 umspült gestattet eine sichere
Messung der wirklichen Luftfeuchtigkeit in der Kammer 1.
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Im großen und ganzen sichern die sich bei der Realisierung der Erfindung
ergebenden kleine Abmessungen und Masse des Luftaufnehmers 11 und seiner Bestandteile
(des Stutzens 12 und des Kerns w4) eine hohe Wärmeträgheit und Wirkungsgeschwindigkeit
der Meßeinheit 8.
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Wie vorstehend angegeben, erfüllt das Rohr 18 zwei Funktionen. Erstens
verbindet das Rohr 18 den Druckgeber 4 mit dem Druckmesser 6. Zweitens sind im Innern
des Rohres 18 die Leitungen 20 und 22, die die Geber 5 und 10 mit den Meßgeräten
7 bzw. 9 verbinden, verlegt. Die beschriebene Lösung der Verbindungsleitungen sichert
einen zweckmäßigen Aufbau und einen bequemen Betrieb. Zum Herausführen der Verbindungsleitungen
20 und 22 aus dem Rohr 18 wird ein T-Stück 24 (Fig.l, 3) benutzt, das eine Verzweigung
für die Leitungen 20 und 22, die die Geber 5 und 10 mit der Meßeinheit 8 verbinden,
darstellt. Das D-Stück 24 besteht aus einem Gehäuse 24a (Fig. 3) mit drei Stutzen
25,26 und 27.
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Die Stutzen 25 und 26 dienen zum luftdichten Aufziehen der Enden
der Rohre 18, der Stutzen 27 zum Herausführen der Leitungen 20 und 22. Der Stutzen
27 ist mit einer
für diesen Zweck passenden Abdichtung von beliebiger
bekannter Bauart, gegebenenfalls mit einer Stopfbuchse 28 mit Änspreßmutter 29,
versehen. Das T-Stück ist in der Meßeinheit 8 untergebracht.
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Sollen noch mehr Parameter der bakterienfreien Luft in der Behandlungskammer
gemessen weraen, so kann eine größere Menge von Parametergebern, die man in einer
gröBeren Menge von Kanälen des Luftaufnehmers 11 unterbringt, benutzt werden. Dementsprechend
wird die Zahl der Meßgeräte und die Zahl der Stutzen in dem T-Stück erhöht.
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Die gemaß der vorliegenden Erfindung ausgeführte Anlage zur Behandlung
thermischer Verletzungen mit abakteriel-1er Luft funktioniert wie folgt.
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Die Behandlungskammer 1 wird mit ihrem linken mit einer Äbdichtmanschette
(nicht mit gezeichnet) versehenen Ende (Fig. 1) auf den verletzten Körperteil, z0B.
eine Extremität (nicht mitgezeichnet) aufgeschoben. ueber den Stutzen 2 wird in
die Kammer 1 bakterienfreie Luft zum Bespülen der verletzten Flächen gefördert.
Nach der Bespülung der erwähnten Flächen wird die Zuluft aus der Kammer 1 über die
Auslaßdrossel 3 entfernt. Durch Regulieren der erwähnten Drossel 3 wird der nötige
Durchfluß der bakterienfreien Luft durch die Behandlungskammer 1 und der nötige
Luftüberdruck in dieser gesichert. Während der Behandlung ist der Kern nicht in
dem Stutzen 12 angeordnet und befindet sich zusammen mit der L¢IeSeinheit 8 neben
der Behandlungskammer 1. Die Axialbohrung 13 wird hierbei als zusätzliche Auslaßdrossel
benutzt bzw. mit einem Spezialstopfen (nicht mitgezeichnet) nach den Messungen abge
schlossen.
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Zur Messung der Parameter der bakterienfreien Luft ist an der Wand
der Behandlungskaminsr 1 der LuBtauffnehmer 11 vorgesehen. Dazu wird der Kern 14
in die Axialbohrung 13 eingesetzt und mit der UberwurSmutter 15 befestigt. Der Luftüberdruck
wird über den Kanal 16 des Kerns 14 und über das Rohr 18 dem Druckmesser 6 übermittelt.
Gleichzeitig wird durch den erwähnten ttberdruck ein Hilfsluftstrom aus der Kammer
1 in den Kanal 17 und über die Bohrung 21 in
die Umgebungsluft
erzeugt. Die Seuchtigkeit dieses Buftstromes wird von dem Geber 10 und dem mit diesem
verbundenen Feuchtigkeitsmesser 9 erfaßt.
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Der am Radquerschnitt des Kanals 16,d.h. im Innern der Kammer 1 gebildete
Druckgeber 5 sichert die tiberwachung der Lufttemperatur mit Hilfe des Temperaturmessers
7. Die erhaltene Information über die Parameter der bakterienfreien Luft in der
Behandlungskammer 1 gestattet es, nötige Korreifturen in den Behandlungsablauf einzufühten.
Nach der Durchführung der Messungen wird der Kern 14 aus dem Stutzen 12 der Behandlungskammer
1 entfernt. Die geringen Abmessungen und Masse des :6uftaufnehmers sichern hohe
Wirkungsgeschwindigkeit und geringe Trägheit des beschriebenen Meßsystems.
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Bei der erfindungsgemäßen Anlage zur Behandlung von thermischen Verletzungen
mit bakterienfreier Luft gewährt die Ausführung der luftparametergeber in Form eines
Buftaufnehmers in Verbindung mit den geringen Abmessungen des Temperatur- und des
Feuchtigkeitsgebers geringe Trägheit der Messungen bei hoher Sicherheit derselben.
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Die Ausführung des Kerns 14 mit einem Satz von schnelldemontierbaren
Gebern gestattet es, mit einer einzigen tragbaren Meßeinheit mehrere Behandlungskammern
zu bedienen.
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Die erfindtuigsgemäße Anlage zur Behandlung von thermischen Verletzungen
schafft keine zusätzlichen Unbequemlichkeiten im Betrieb. Eine wesentliche Erhöhung
des Informationsgehaltes des Behandlungsvorganges wird bei der erfindungsgemäßen
Anlage durch eine geringfügige Erhöhung der Kosten erreicht.
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Die erfindungsgemaf3e Anlage zur Behandlung von thermi schen Verletzungen
mit bakterienfreier Luft bestand erfolgreich die Erprobung in der Klinik.
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Dank der erwähnten Anlage wurde es möglich, eine eingehende Anleitung
zur Behandlung von thermischen und anderen Verletzungen auf verschiedenen Stadien
der Krankheit auszuarbeiten. Die objektive Überwachung der veränderlichen Parameter
der bakterienfreien Luft schafft Voraussetzungen für die Optimierung des Behandlungsvorganges.