DE3414877A1 - Polyurethanzubereitungen mit inkorporiertem haftvermittler - Google Patents
Polyurethanzubereitungen mit inkorporiertem haftvermittlerInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
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- C08G18/08—Processes
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
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- C08K5/54—Silicon-containing compounds
- C08K5/544—Silicon-containing compounds containing nitrogen
- C08K5/5465—Silicon-containing compounds containing nitrogen containing at least one C=N bond
Description
34H877
If HENKEL KGaA
Henkelstraße 67 ZR-FE/Patente
4ooo Düsseldorf, den 16.4.1984 Dr.Wi/Po
Patentanmeldung D 7048
Polyurethanzubereitungen mit inkorporiertem Haftvermittler
Die Erfindung betrifft einkomponentige, lagerfähige Polyurethanzubereitungen, die zur Verbesserung der
Glas- und Metallhaftung einen Haftvermittler enthalten. Polyurethan-Prepolymere mit freien Isocyanatgruppen,
die bei Zutritt von Luftfeuchtigkeit aushärten, sind 1o seit Jahren als Klebstoffe, Dichtstoffe oder Anstrichstoffe
oder Isolierstoffe bekannt.. Da die Haftung der ausgehärteten Polyurethane an Glas oder Metallen für
viele technische Anwendungen ungenügend ist, werden seit Jahren Voranstrichmittel (Primer) eingesetzt.
Dies ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn der Ver- ^ bund zwischen Polyurethan und Glas oder Metall auch
nach Lagerung bei hoher Feuchtigkeit und erhöhten Temperaturen noch hohe mechanische Festigkeit zeigen soll,
Als Primer haben sich hier organofunktionelle Alkylalkoxysilane,
insbesondere Aminoalkyl-alkoxysilane bewährt. Eine Darstellung üblicher Primer sowie ihrer
Wirkungsweise findet sich in der Monographie "Silan coupling agents" von Plueddemann, Plenum Press, ;Jew
York (1982). Unter den genannten organofunktionellen Alkylalkoxysilanen sind die Aminoalkylalkoxysilane
besonders bevorzugt und am weitesten verbreitet.
Sd 23O/*:W*i.T<) J O4R1
Patentanmeldung n nrs. o HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
-Jt-
Wenngleich mit Hilfe dieser Verbindungen Polyurethane haftfest auf Glas oder Metall aufgebracht werden können,
so wird es doch als ein großer Nachteil empfunden, daß die organofunktionellen Alkylalkyoxysilane in einem
getrennten, zusätzlichen Arbeitsgang zunächst auf das zu beschichtende oder zu verklebende Substrat aufgebracht
werden müssen. Versuche, den einkomponentigen Polyurethanzubereitungen, also den Diisocyanaten oder
Prepolymeren, die organofunktionellen Alkylalkoxysilane direkt zuzumischen, haben bisher nicht zur Lösung des
Problems geführt.
Auf der anderen Seite sind aus der US-Patentschrift 2.942.019 die Umsetzungsprodukte von (Aminoalkyl-) alkoxysilanen
mit Aldehyden und/oder Ketonen bekannt.
Diese Produkte sind als Sonnenschutzmittel, UV-Absorbentien, Komplexbildner und Additive für Silikonprodukte
einsetzbar und können nach der japanischen Offenlegungsschrift 80/75,469 auch in Schmelzklebern auf
Basis von Epoxiden und Polyamiden eingesetzt werden, wobei sie zu einer guten Lagerfähigkeit führen.
Vor dem Hintergrund dieses Wissens war es Aufgabe der Erfindung, Polyurethanzubereitungen (Klebstoffe, Dichtstoffe,
Isolierstoffe) zu schaffen, die ohne den Voranstrich mit einem Primer hydrolysefest auf Glas haften.
Gegenstand der Erfindung sind feuchtigkeitshärtende Polyurethanzubereitungen, bestehend aus
- Isocyanaten der mittleren Funktionalität 2 bis
- Haftvermittlern und gewünschtenfalls
34H877
HENKELKGaA /111 L/l'ntcnKi
- Beschleunigern, Füllstoffen, Lösungsmitteln, oberflächenaktiven Verbindungen und anderen
Hilfsstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß als Haftvermittler aldimin- und oder ketimingruppenhaltige Alkylalkoxysilane enthalten
sind.
Zur Herstellung der in den erfindungsgemäßen Polyurethanzubereitungen
verwendeten aldimin- und/oder ketimingruppenhaltigen Alkylalkoxysilane geht man von Alkylalkoxysilanen
mit primären Aminogruppen aus und setzt diese in bekannter Weise mit Aldehyden und/oder Ketonen um.
So können beispielsweise 3-Aminopropyl-triethoxysilan
und Zimtaldehyd in einem Lösungsmittel, das mit Wasser ein Azeotrop bildet, beispielsweise Benzol oder Toluol,
mehrere Stunden an einem Wasserabscheider zum Sieden erhitzt werden, wobei das Reaktionswasser ausgetragen
wird und das gewünschte aldimingruppenhaltige Alkylalkoxysilan
entsteht.
Nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung werden
in den Polyurethanzubereitungen aldimingruppenhaltige Alkylalkoxysilane eingesetzt. Diese leiten sich ab von
Aminoalkylalkoxysilanen und aliphatischen und/oder aromatischen Aldehyden mit 2-20 C-Atomen. So können als
aromatische Aldehyde zum Aufbau der aldimingruppenhal- -tigen Alkylalkoxysilane beispielsweise Benzaldehyd,
• substituierte Benzaldehyd=, der Aldehyd der Zimtsäure,
oder phenylsubstituierte
aliphatische Aldehyde, wie z.B. 2-Phenylacetaldehyd
eingesetzt werden. An aliphatischen Aldehyden können
Sd 23O/43S539 4 04.83
"■" " '" " 34U877
Patentanmeldung D 7g 4 8 HENKELKGaA
/J ZR-FE/Patente
in erster Linie Acetaldehyd und seine höheren Homologen eingesetzt werden. So sind insbesondere die linearen,
unverzweigten Aldehyden der Kettenlänge C-,, C4, C5, Cg
bevorzugt. Weitere geeignete Aldehyde leiten sich von -Fettalkoholen der Kettenlänge Cß - C„o oder auch von
Alkanolen mit ungerader Anzahl an C-Atomen oder verzweigten Alkanolen der Kettenlänge bis C20 ab. Bevorzugt
sind Aldehyde mit 4-10 C-Atomen so beispielsweise Butyraldehyd, Benzaldehyd oder der Aldehyd des
Zimtalkohols.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung enthalten
die Polyurethanzubereitungen ketimingruppenhaltige Alkylalkoxysilane. Diese leiten sich von Aminoalkylalkoxysilanen
und Ketonen ab. Geeignete Ketone weisen 3-14 C-Atome auf. So können ketimingruppenhaltige
Alkylalkoxysilane auf Basis Aceton, Butanon, Pentanon, nexanon, Cyclohexanon oder Cyclododecanon hergestellt
werden. Weiterhin geeignet sind aber auch aromatische Ketone wie Acetophenon. Vorzugsweise leiten sich die
ketimingruppenhalti-gen Alkylalkoxysilane von Ketonen
mit 6-12 C-Atomen, also beispielsweise Cyclohexanon oder von Methylisobuty!keton ab.
Die in den erfindungsgemäßen Polyurethanzubereitungen eingesetzten aldimin- bzw. ketimingruppenhaltigen Alkylalkoxysilane
werden aus den genannten Aldehyden bzw. Ketonen unter an sich bekannten Bedingungen durch Umsetzen
mit (Aminoalkyl)-alkoxysilanen hergestellt. Geeignete Reaktionsbedingungen sind beispielsweise
in der US-Patentschrift 2.942.019 beschrieben. Ublicherweise
werden die Aldehyde bzw. Ketone mit dem (Aminoalkyl) -alkoxysilan in einem organischem Lösungsmittel
34U877
Patentanmeldung Q 704g HENKELKGaA
Q ZR-FE/Patente
-JS-
zum Sieden erhitzt, wobei das Reaktionswasser als azeotrop abdestilliert wird. Es werden hierbei 'die üblicherweise
als Vorprimer bei der Verklebung von Polyurethanen verwendeten (Aminoalkyl)-alkoxysilane bevorzugt eingesetzt.
Geeignete (Aminoalkyl)-alkoxysilane sind Silanverbindungen, bei denen das Silicium als Zentralatom
mit mindestens einem Alkylrest substituiert ist, der eine NH2~Gruppe trägt. Dieser Alkylrest sollte eine
Kettenlänge von 2-6 C-Atome haben. Er kann dabei, wenn er mehr als 4 C-Atome enthält, verzweigt sein.
Weiterhin können die (Aminoalkyl)-alkoxysilane gewünschtenfalls eine unsubstituierte Alkylgruppe mit, bis zu
10 C-Atomen, beispielsweise eine Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Butyl-, Hexyl-, Octyl- oder Decylgruppe aufweisen.
Für die Verwendbarkeit als Primer ist es schließlich ausschlaggebend, daß zumindest 2 Substituenten am Silicium
Alkoxygruppen sind. Es sind jedoch auch Verbindungen mit 3 Alkoxygruppen und 1 Aminoalkylgruppe denkbar und in manchen Anwendungen bevorzugt. Die Alkoxy-
gruppen leiten sich von Alkoholen mit einem bis zu 8 C-Atomen, vorzugsweise jedoch von Methanol, Ethanol,
Propanol ab. Dabei können die Alkoxygruppen bei einer Kettenlänge von C3 und größer auch verzweigt oder cyclisch
sein.
Erfindungsgemäß ist es bevorzugt die folgenden Aminoalkylalkoxysilane
zu aldimin- bzw. ketimingruppenhaltigen Alkylalkoxysilane umzusetzen:
(CH3O)3 Si-CH2-CH2 -
(CH3O)3 Si-CH2-CH2-C
(CH3O)2 Si-CH2-CH2 -
CH-,
Patentanmeldung D 7048 HENKELKGaA
I Q ZR-FE/Patente
- Ss -
(CH3O)2 Si-CH3
(C2H5O)3 Si-CH2-CH2 -
(C2H5O)3 Si-CH2
(C2H5O)2 Si-CH2-CH2 CH3
(C2H5O)2 Si-CH2-CH2 CH3
(C2H5O)2 Si " CH2~CH2"CH2 ~ NH2
CH3
Die erfindungsgemäß eingesetzten aldimin- und/oder ketiraingruppenhaltige
Aminoalkylalkoxysilane werden in Mengen von 8-0/1 Gew.-%, bezogen auf Diisocyanat oder PoIyurethan-Prepolymer,
eingesetzt. Bevorzugt ist die Verwendung von 0,2-2 Gew.-%. Es werden jedoch vielfach
günstige Ergebnisse mit 0,5 - 1,5 Gew.-% erzielt.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung werden neben den aldimin- bzw. ketimingruppenhaltigen Alkylalkoxysilane als Aktivatoren Carbonsäuren
oder vorzugsweise deren Anhydride eingesetzt. So tritt eine deutliche Verbesserung der Haftwerte ein, wenn 1
bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 4-6 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der aldimin- und/oder der ketimingruppenhaltigen
Alkylalkoxysilane, an Essigsäureanhydrid, Phthalsäureanhydrid oder Anhydriden substituierter
Phthalsäuren, z.B. dem Anhydrid der 4-Methyl-hexahydrophthaisäure
zugesetzt werden. Geeignet sind hier
- ""■ · - -· · 34H877
Patentanmeldung q 7048 HENKELKGaA
ZR-FE/Patente '
insbesondere Anhydride aliphatischer Carbonsäuren, wobei
cyclische wie nicht-cyclische Anhydride eingesetzt werden können.
Die erfindungsgemäßen Polyurethanzubereitungen enthalten als Hauptbestandteil mehrfunktionelle Isocyanate
und/oder Polyurethan-Prepolymere. Geeignet sind hier sowohl aromatische als auch aliphatische, monocyclische
wie polycyclische, mehrfunktionelle Isocyanatverbindungen. So kann nach einer ersten Ausführungsform als
aromatische Isocyanatverbindung Toluylendiisocyanat oder Diphenylmethandiisocyanat eingesetzt werden. Besonders
geeignet ist technisches Diphenylmethandiisocyanat mit einem Gehalt an höherfunktionellen Diisocyanaten
und einer Funktionalität an Isocyanatgruppen größer als 2. Ein weiteres geeignetes aromatisches Diisocyanat
ist Xylylendiisocyanat. Darüber hinaus kann eine Vielzahl aliphatischer Isocyanate der Funktionalität
2 und höher eingesetzt werden. Beispiele sind hier Isophorondiisocyanat und Dicyclohexylmethandiisocyanat
als cyclische aliphatische Diisocyanate. Weitere Beispiele sind aliphatische, geradkettige Diisocyanate,
wie sie durch Phosgenisierung von Diaminen gewonnen werden, z.B. Tetramethylendiisocyanat oder Hexamethylendiisocyanat.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
werden anstatt der mehrfunktionellen Isocyanatverbindungen Polyurethan-Prepolymere eingesetzt. Unter Prepolymeren
werden hier die Addukte eines Überschusses mehrfunktioneller Isocyanate an mehrfunktionelle Alkohole,
etwa die Umsetzungsprodukte eines der vorg. aromatischen
Sd 230/438539 4 04 83
Patentanmeldung q 7048 HENKEL KGclA
ZR-FE/Patente
oder aliphatischen Diisocyanate mit Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin, Trimethylolpropan oder Pentaerythrit
verstanden. Auch Umsetzungsprodukte von Diiso- -cyanaten mit Polyetherpolyolen, z.B. Polyetherpolyolen
auf Basis Polyethylenoxid oder auf Basis Polypropylenoxid können als Prepolymere verwendet werden. Bevorzugt
sind Polyurethan-Prepolymere auf Basis von Polyetherpolyolen mit Molgewichten zwischen 200 und 10000, insbesondere
500 und 3000. Dem Polyurethan-Fachmann sind eine große Anzahl derartiger Polyetherpolyole bekannt;
sie werden von zahlreichen Herstellern angeboten und über ihr Molekulargewicht (Zahlenmittel), das aus
Endgruppenbestimmungen errechenbar ist, charakterisiert. Weitere geeignete Polyetherpolyole sind PoIyetherpolyole
auf Basis Polytetrahydrofuran.
Anstelle von Polyetherpolyole können auch Polyesterpolyole eingesetzt werden. Geeignete Polyesterpolyole
sind Umsetzungsprodukte mehrfunktioneller Säuren mit·
mehrfunktionellen Alkoholen, beispielsweise Polyester auf Basis aliphatischer und/oder aromatischer Dicarbonsäuren
und mehrfunktioneller Alkohole der Funktionalität 2 - 4. So können eingesetzt werden Polyester aus
Adipinsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure Hydrophthalsäure und/oder Trimellitsäure einerseits und Ethylenglykol,
Propylenglykol, Neopentylglykol, Hexanglykol, Glycerin und/oder Trimethylolpropan andererseits.
Geeignet sind insbesondere Polyesterpolyole mit Molekulargewicht (Zahlenmitte) zwischen 5OO und 5000, insbesondere
zwischen 600 und 2000. Weitere geeignete Polyesterpolyole sind die Umsetzungsprodukte von
Caprolacton mit Alkoholen der Funktionalität 2 - 4,
Patentanmeldung π 7ΠΔ« HENKELKGaA
D /U40 ja ZR-FE/Patente
so beispielsweise das Additionsprodukt von 1 - 5 mol
Caprolacton an 1 mol Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin und/oder Trimethylolpropan.
Eine weitere geeignete Klasse mehrfunktioneller Alkoho-
- Ie sind die Butadienole. Hierbei handelt es sich um Oligomere auf Basis Butadien, die als Endgruppen OH-Gruppen
aufweisen. Geeignet sind hier Produkte im Molekulargewichtsbereich 200 - 4000, insbesondere 500 2000.
Bei der Herstellung der Polyurethan-Prepolymeren ist das Verhältnis von OH-Gruppen der Alkoholkomponente
zu Isocyanatgruppen von Bedeutung. Dieses liegt im allgemeinen zwischen 1 : 3 und 1 : 11. Dabei werden
mit höheren Isocyanatüberschussen eher niedrigviskose· Polyurethan-Prepolymere erhalten während niedere Isocyanatüberschüsse
hochviskose, meist nur noch spachtelbare Zubereitungen liefern.
Es ist dem Polyurethan-Fachmann bekannt, daß die Vernetzungsdichte
und damit Härte und Sprödigkeit der Polyurethane mit der Funktionalität der Isocyanatkomponente
oder auch des Polyols zunimmt. Es sei hier auf die allgemeine Fachliteratur verwiesen, z.B. auf die
Monographie von Saunders und Frisch "Polyurethanes, Chemistry and Technology", Band XVI der Serie High Polymers-Interscience
Publishers" New York - London, Teil I (1962)und Teil II (1964).
Sd 230/438539 4 CM S3
Patentanmeldung D 7048 /fX HENKELKGaA
Z'-7 ZR-FE/Patente
- %er -
Die erfindungsgemäßen Polyurethanzubereitungen können weiterhin verschiedene Hilfsstoffe enthalten. Verwendet
werden können hier z.B. Füllstoffe. Als Füllstoffe geeignet sind gegenüber Isocyanaten nicht-reaktive,
anorganische Verbindungen wie z.B. Kreide oder Kalkmehl, gefällte und/oder pyrogene Kieselsäuren,
- Zeolithe, Bentonite, gemahlene Mineralien sowie andere dem auf dem Arbeitsgebiet tätigen Fachmann bekannte
anorganische Füllstoffe. Weiterhin können auch organische Füllstoffe verwendet werden, insbesondere Faserkur
zschnitte und anderes. Für manche Anwendungen sind Füllstoffe bevorzugt, die den Zubereitungen Thixotropie
verleihen, so beispielsweise quellbare Kunststoffe insbesondere PVC.
Außer den genannten Verbindungen können die erfindungsgemäßen Polyurethanzubereitungen noch weitere Hilfsstoffe,
beipielsweise Lösungsmittel enthalten. Geeignet sind Lösungsmittel, die ihrerseits nicht mit Isocyanatgruppen
reagieren, so z.B. halogenierte Kohlen-Wasserstoffe, rister, Ketone, aromatische Kohlenwasserstoffe
u.a.. Auch Weichmacher, Flammschutzmittel, Verzögerer, Farbstoffe und 'Alterungsschutzmittel, wie
sie in Polyurethan - Klebstoffen und Dichtmassen bekannt sind, können mit eingearbeitet werden.
Für manche Anwendung ist es wünschenswert, den erfindungsgemäßen
Polyurethanzubereitungen Schaumstabilisatoren zuzusetzen. Als Schaumstabilisatoren können
sogenannte Silikotenside verwendet werden. Es sind dies Blockcopolymere, die aus einem Polysiloxanblock und
einem oder mehreren Polyoxyethylen- und/oder Polyoxypropylenblöcken aufgebaut sind. Die erfindungsgemäßen
Polyurethanzubereitungen können weiterhin flammhemmende und weichmachende Zusätze enthalten. Gängig sind
Patentanmeldung D 7040 HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
Phosphor- und/oder Halogenatome enthaltende Verbindungen, wie Trikresylphosphat, Diphenylkresylphosphat,
Tris-2-chlor-ethylphosphat, Tris-2-chlorpropylphosphat
und Tris-2,3-dibrompropylphosphat. Zusätzlich können
" Flammschutzmittel verwendet werden, z.B. Chlorparaffine,
Halogenphosphide, Ammoniumphosphat und halogen- und phosphorhaltige Harze. Als weitere Zusätze sind für
manche Anwendungen Weichmacher von Bedeutung. Geeignet sind hier beispielsweise Ester der Phthalsäure oder
Ester langkettiger Dicarbonsäuren, beispielsweise Sebacinsäure-oder Azelainsäureester. Auch sogenannte
Epoxidweichmacher, z.B. epoxydierte Fettsäurederivate können hier eingesetzt werden.
Weitere mögliche Zusätze sind basische Beschleuniger.
Diese sollten nicht verwendet werden, wenn Carbonsäureanhydride als Beschleuniger eingesetzt werden. Basische
Beschleuniger sind beispielsweise tertiäre Basen wie Bis-(N,Λ,-dimethylamine)-diethylether, Dimethylaminocyclohexan,
^,tf-Dimethyl-benzylamin, N-Methylmorpholin
sowie die Umsetzungsprodukte von Dialkyl-(ß-hydroxyethyl)-amin mit Monoisocyanaten und Veresterungsprodukte
von Dialkyl-(ß-hydroxyethyl)-amin und Dicarbonsäuren. Ein weiterer wichtiger Beschleuniger ist das
1,4-Diamino-bicyclo-(2.2.2)-octan. Ferner können nichtbasische
Substanzen als Beschleuniger verwendet werden. Hier seien Metallverbindungen genannt, beispielsweise
Eisenpentacarbonyl, Nickeltetracarbonyl, Eisenacetylacetonat sowie Zinn-(II)-(2-ethylhexoat), Dibutylzinndilaurat
oder Molybdänglykolat.
34U877
ENKEL K
jgf ZR-FE/Patente
Patentanmeldung Q 7Q48 HENKELKGaA
-Yi -
Die erfindungsgemäßen Polyurethanzubereitungen können auf beliebige Substrate aufgebracht werden. Auf Glas
und Metallen, wie beispielsweise Aluminium entstehen Verbünde, die in ihrer Hydrolysefestigkeit ansonsten
' nur auf zweikomponentigen Wege erreicht werden, d.h. durch Voranstrich mit einem Aminoalkylalkoxysilan und
anschließender Auftragung eines Polyurethan-Prepolymeren. Dem Fachmann wird damit die Möglichkeit eröffnet,
diese mit Polyurethanzubereitungen ansonsten nur schwierig zu beschichtenden Substrate in einfacher
Weise zu verarbeiten. Dies zeigen die folgenden Beispiele.
'" " ' ' 34Η877
Patentanmeldung HENKEL KGaA
D 7048 ZR-FE/Patente
79,3 g Isobutyraldehyd (1,1 mol) wurden mit 1,5 g p-Toluolsulfonsäure in 200 ml Cyclohexan vorgelegt.
Dazu wurde in 30 Minuten bei maximal 50°C 222,2 g 3-Aminopropyltriethoxysilan (1 mol) zugetropft. Anschließend
wurde am Wasserabscheider erhitzt. Nach 3 Stunden war die theoretische Menge H2O (18g) abgespalten.
Nach Abziehen von Cyclohexan wurde das Reaktionsprodukt im ölpumpenvakuum destilliert.
Ausbeute: 87 %
theor.: 56,7 % 10,5 % 5,1 %
Kp 1 ο ■ I , J |
120 | 2 | 0C |
C | 55, | 9 | |
H = | 10, | 7 | |
N | 4, | ü | |
Beispiel |
Unter den Bedingungen von Beispiel 1 wurden 116,7 g
Benzaldehyd (1,1 mol) und 222,2 g Aminopropyltrieth oxysilan (1 mol) zu einem Aldimin umgesetzt.
Kp 1 | : 160 - | 162°C | Ausbeute: | 76 | 1 |
C | 61 | ,8 % | theor.: | 62, | 7 |
H | 8 | ,3 % | 8, | 5 | |
N | 4 | ,4 % | 4, | ||
Sd 230/438539 4.04.83
34U877
Patentanmeldung D 7048 HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
/ty-
- 4-4 -
Unter den Bedingungen von Beispiel 1 wurden 107,9 g Cyclohexanon (1,1 mol) und 222,2 g Aminopropyltriethoxysilan
(1 möl) zu einem Ketimin umgesetzt.
Kp 5 : 190°C Ausbeute : 22 %
C = 61,0 % theor.: 59,ο %
H = 10,1 % 10,3 %
N = 4,8 % 4,7 %
Unter den Bedingungen von Beispiel 1 wurden 145,4 g
Zimtaldehyd (1,1 mol) und 222,2 g Aminopropyltriethoxysilan (1 mol) zu einem Aldimin umgesetzt.
Kp1 | 1 | 5 | 90°C |
C | 63 | ,3 % | |
II | 8 | ,2 % | |
N | 4 | ,2 % | |
Beispiel |
Ausbeute : | 37 | % |
theor.: | 64 | ,5 |
8 | ,0 | |
4 | ,2 |
Viskositäten (im mPas)
A) des verwendeten PUR - Prepolymeren aus 100 Tl- Dlphenylmethandiisocyanat,
354 Tl. Polypropylenglykol (MG 2000) und 1,3 Tl. Trimethylolpropan bei 3,6 % freien NCO-Gruppen
B) einer Mischung von A mit 1 % der Primerderivate aus
lU'iMpii'l 1
Patentanmeldung
D 7048
'34H877
HENKEL KGaA ZR-FE/Patente
- 15--
C) einer Mischung von A mit 1 % unverkapptem Aminoalkyltriethoxysilan
A | B | C | |
nach dem Vermischen | 31000 | 32000 | 37000 |
nach 1 Tag | 34000 | 36000 | 57000 |
nach 1 Woche | 36500 | 39500 | 57000 |
nach 2 Wochen | 38750 | 43750 | 59500 |
nach 3 Wochen | 40250 | 45500 | 60000 |
nach 4 Wochen | 39250 | 44750 | 60500 |
Einem PUR-Prepolymeren, hergestellt aus 100 Tl. Diphenylmethandiisocyanat,
354 Tl. Polypropylenglykol (MG 2000) und T,8 Tl, Trimethylolpropan, das 3,6 % an
freien NCO-Gruppen enthielt, wurden Mengen zwischen 0,2 % und 2 % des Primerderivate aus Beispiel 1 zugemischt.
4.04.83
copy
Patentanmeldung
D 7048
34U877
HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
- -L6- -
Die Verklebung wurde mit Al-Plättchen (25 χ 100 mm) durchgeführt, die vorher mit Methylenchlorid 2x15 min.
im Ultraschallbad gereinigt und entfettet wurden. Die verklebte Fläche betrug 25 χ Io mm. Als Vergleich wurden
die Al/Al-Verklebungen unter den oben beschriebenen Bedingungen ohne den Zusatz eines Primers durchgeführt.
Die Zugscherfestigkeiten unter verschiedenen Bedingungen sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Zugemischte Menge des Primerderivats aus Beispiel 1
A 0,2% |
B 0,5% |
C 1% |
D 2% |
E | |
Zugscher- _ festigkeit (N/cm ) nach Aushärtung |
100 | 150 | 180 | 200 | 110 |
1 Tag Wasserla gerung bei RT |
130 | 130 | 130 | 140 | 83 |
8 Std. Wasserla gerung bei 1000C |
150 | 200 | 230 | 200 | 50 |
Einem PUR-Prepolymer wie in Beispiel 6 wurden Mengen
zwischen 0f2 % und 2 % des Primerderivates aus Beispiel 2
zugemischt. Die Verklebungen wurden wie in Beispiel 6 «lun:h«j«*l Ulirt. DIo Zinjficlmrlnnt l'jki'iton uiilnr vorüdilfdenen
Bedingungen sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Patentanmeldung ~ 7Ω48
34U877
HENKEL KGaA ZR-FE/Patente
Zugemischte Menge des Primerderivats
A 0,2% |
I { B C 0,5% 1% |
D ! 2% |
E | |
Zugscher- ~ festigkeit (N/cm ) nach Aushärtung |
180 | 160 160 | 150 | 110 |
1 Tag Wasser lagerung bei RT |
160 | 160 140 | 150 | 83 |
8 Std. Wasserla gerung bei 100 C |
200 | 210 230 t |
j 290 | 50 |
Es wurde eine Verklebung hergestellt wie in Beispiel 6 (Primerderivat aus Beispiel 1). Zusätzlich wurden 6 %
4-Methyl-hexahydrophthalsäureanhydrid, bezogen auf die
Menge des Primers, zugesetzt. Die Zugscherfestigkeiten unter verschiedenen Bedingungen sind in Tabelle 4 zusammengestellt.
Ed 230/43*539 4 04 83
COPY
Patentanmeldung q 7048
HENKEL KGaA ZR-FE/Patente
Zugemischte Menge' des Primerderivats aus Beispiel 1 + 6 % Anhydrid
A | B | C | D | E | |
Zugscherfestig keit (N/cm ) nach Aushärtung |
170 | 250 | 210 | 210 | 110 |
1 Tag Wasserla gerung bei RT |
140 | 180 | 170 | 150 | 83 |
8 Std. Wasserla gerung bei 100 C |
220 | ■ 190 |
290 | 290 | 50 |
COPY
Claims (8)
1. Feuchtigkeitshärtende Polyurethanzubereitungen, bestehend aus
- Isocyanaten der mittleren Funktionalität 2 bis 4 -, Haftvermittlern und gewünschtenfalls
- Beschleunigern, Füllstoffen, Lösungsmitteln, oberflächenaktiven Verbindungen und anderen
Hilfsstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß als Haftvermittler aldimin-
und/oder fcetimingruppenhaltige Alkyloxysilane enthalten sind.
2. Feuchtigkeitshärtende Polyurethanzubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aldimingruppenhaltigen
Alkyloxysilane sich von aliphatischen und/oder aromatischen Aldehyden mit 2 bis 20 C-Atomen,
insbesondere mit 4-10 C-Atomen ableiten.
3. Feuchtigkeitshärtende Polyurethanzubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die ketimingruppenhaltigen
Alkylalkoxysilane von aliphar· tischen und/oder aromatischen Ketonen mit 3-14
C-Atomen, vorzugsweise 6-12 C-Atomen ableiten.
4. Feuchtigkeitshärtende Polyurethanzubereitungen nach
den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die aldimin- und/oder ketimingruppenhaltigen Alkylalkoxysilane
an Silicium die folgenden Gruppen aufweisenϊ
ein- oder gewünschtenfalls zwei Alkylreste der Ketten-
COPY
Patentanmeldung D 7048 λ HENKELKGaA
Z- ZR-FE/Patente
- 26 -
länge C2 - Cg, substituiert mit mindestens einer
Aldimin- und/oder Ketimingruppe,
gewünschtenfalls einen unsubstituierten Alkylrest
mit 1-10 C-Atomen und
2 oder 3 Alkoxygruppen mit 1-8, vorzugsweise 1-3 C-Atomen.
5. Feuchtigkeitshärtende Polyurethanzubereitungen *-' nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge der aldimin- und/oder ketimingruppenhaltigen Alkyl alkoxysilane 0,1 - 8 Gew.-%, vorzugs
weise 0,2 - 2 Gew.-%, bezogen auf Polyurethan-Prepolymer,
beträgt.
♦ 6. Feuchtigkeitshärtende Polyurethanzubereitungen
' nach den Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Beschleuniger Carbonsäuren und/oder deren
Anhydride in Mengen von 1-10 Gew.-%, vorzugsweise 4-
6 Gew.-%, bezogen auf aldimin- und/oder
ketimingruppenhaltigen Alkylalkoxysilane, eingesetzt werden.
7. Feuchtigkeitshärtende Polyurethanzubereitungen
nach den Ansprüchen 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß als mehrfunktionelle Isocyanate aliphatische
und/oder aromatische Diisocyanate insbesondere Isophorondiisocyanat, lineare aliphatische Di-Isocyanate,
i)iphenylmethand.i isocyanatef techni
sches Diphenylmethandiisocyanat, Toluylendiisocyanat oder Xylylendiisocyanat eingesetzt werden.
8. Feuchtigkeitshärtende Polyurethanzubereitungen
nach den Ansprüchen 1-7, dadurch gekennzeichnet,
34U877
Patentanmeldung D 7048 HENKELKGaA
ZR-FE/Patente
daß als mehrfunktionelle Isocyanate Isocyanat-Prepolymere,
insbesondere die Umsetzungsprodukte eines Überschusses an aliphatischen und/oder aromatischen
Diisocyanaten mit Alkoholen der Funktionalität 2 bis 4 eingesetzt werden.
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