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Die Erfindung betrifft einen Markraum-Verriegelungsna-
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gel gemäß dem Hauptanspruch.
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In den nach dem Stand der Technik bekannten Verriegelungs nageln werden
die Löcher des Nagels mit Gewinden versehen.
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Nach dem Einbringen des Nagels in den Markraum des Knochens nuß die
Substantia corticalis sive compacta zur Fixierung des Querbolzens mit einem Gewinde
versehen werden.Um dieses anzubringen muß der Operateur mit dem Bohrer durch die
bestehenden Querlöcher der Verriegelungsnägel gehen.Dabei besteht jedoch die große
Gefahr,trotz der Verwendung teurer Zielgeräte,daß das Gewinde unbrauchbar wird und
Metallteilchen in den Markraum gelangen.
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(Lit.: J.C.Dosch1M.Dupius u. G.Beck aus Hefte zur Unfallheilkunde
; Die Verriegelungsnagelung ; 3. Internationales Verriegelungsnagel-Symposium am
2. und 3. April 982,Frankfurt/Main";Herausgeber:J.Mockwitz u. H.Contzen,Springer
Verlag Berlin Heidelberg New York) Durch das erwünschte Verklemmen des Marknagels
in der Markhöhle ist eine Querschnittsverminderung die Folge,die zusätzlich das
gezielte Durchbohren des Knochens erschwert, wodurch sich die Gefahr der Gewinde-Beschädigung
durch den Bohrer erhöht.
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Die Gewinde können dabei so stark zerstört werden,daß sie für die
Verschraubunc unbrauchbar werden und somit auch die Fixierung des Nacels unroclich
wird.
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Sine derartige Zerstörung der Gewinde ist aber bei der Operation-nicht
immer erkennbar,sondern zeigt sich erst durch einen verzögerten Heilungsprozeß,
aufgrund der dadurch bedingten Instabilität des Bruches.
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Die Korrektur eines solchen Falles bringt eine zusätzliche Operation
mit sich,bei der in die beschädigten Gewinde Dübelbolzen eingeführt werden,mit deren
Hilfe die notwendige fixierung des Marknaaels durch Verschraubung wieder möglich
wird, wodurch die erwünschte Stabilisierung der Fraktur dann erreicht wird.
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Diese Korrekturmöclichkeit ist,abgesehen von der großen Mehrbelastung
des Patienten durch die erneute Operation und dem nachfolgenden Trauma,zusätzlich
mit erheblichen Kosten verbunden.
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(Lit. : "Diskussion zu den Vorträgen von K.Klemm bis S.B.
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Kessler"aus den"Heften zur Unfallheilkunde;Die Verrieaelungsnagelung")
Verriegelungsnägel werden,abhängis von Art und Lage der Fraktur, zur statischen
oder zur dynamischen Verriegelung angewendet.
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Bei der statischen Verriegelung war es bisher notwendig, nach ca.
sechs Wochen die proximalen bzw. die distalen Schrauben zu lösen,um so die statische
Verriegelung in eine dynamische umzuwandeln,da bei einer längerfristigen statischen
Verriegelung die Gefahr der Knochenrückbilduns besteht,weil die gesamte Kraftübertragung,die
normalerweise den Knochen belastet und somit den Umfang der gebildeten Knochensubstanz
bestimmt,vom statisch-verriegelten Nagel nahezu vollständig aufgefangen wird.
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Die heute bekannten Markraum-Verriegelungsnägel haben außerdem den
Nachteil,daß Knochenmaterial und Spongiosa in den Längsschlitz einwachsen,was die
Entfernung des Nagels erheblich erschwert. D.h., daß die Nagelösen ausreißen. oder
der Nagel sogar abreißen kann;außerdem wird die Traumetisierung des Acetabulums
erheblich erhöht.
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Eine weitere Eiaenschaft des offenen Längsschlitzes ist eine geringe
Torsionsfestickeit. Trotz Aufbohrens der Markhöhle mit einem Bohrer,dessn De Derchmesser
um 1 mm größer ist als der des Nagels,kann es zu einer Torsion des Nagels bis zu
90 Grad auf die Gesamtlänge gesehen kommen.
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(Lit. : V. Véscei aus "Hefte zur Unfallheilkunde; Die Verriegelungsnagelung").
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Die im Hauptanspruch beschriebene Erfindung für Verriegelungsnagelung
erleichtert das vertikale Durchbohren des Knochens zur Einführung der Schrauben
in die dafür vorgesehenen Löcher des Nagels,da diese einen grösseren Durchmesser
haben und somit die Toleranzen erweitert sind.
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Dies vermindert die Röntgenbelastung für Operateur und Patient;die
Operations- und Narkosezeit verkürzt sich überdies bedeutend.
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Da das im Hauptanspruch beschriebene System Gewinde in den Löchern
des Nagels überflüssig macht,besteht auch nicht die Gefahr,daß der Bohrer die Gewinde
am Nagel unbrauchbar macht oder auch nur beschädigt, wodurch alle dadurch bedingten
und bereits beschriebenen Komplikationen arermieden werden.
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Der Längsschlitz im Verriegelungsnagel ist notwendig,da er das Einschlagen
in die Markhöhle ermöglicht,ohne daß bei der Verklemmung des Nagels der Knochen
beschädigt wird. Außerdem weist ein Nagel mit Länqsschlitz ein ähnliches Bieqemoment
wie die Knochensubstanz auf, und hilft durch die so erreichte Elastizität eine Knochenrückbildunc
zu vermeiden.
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Die im Hauptanspruch beschriebene Erfindung behält diese Vorteil des
Längsschlitzes bei, zusätzlich erhöht aber der Innenkörper dns Torsionsmoment.
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Außerdem kann ein Verriegelungsnagel dieses Systems wesentlich leichter
entfernt werden,da das Einwuchsen von Knochensubstanz und Spongiose in den Längsschlitz
durch den Innenkörper verhindert wird.
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Der Nagel läßt sich dadurch viel leichter und mit bedeutend weniqer
Kraftaufwand entfernen. Aus- oder Abreis-
sen von Nägeln und eine
zusntzliche Treumetisierung des Acetabulums oder/und des Femurkopfes können so weitgehenst
vermieden werden.
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Die Konstruktion dieses Systems bewirkt durch die Trennung in einen
stabisierenden und in einen fixierenden Teil eine Richtungsänderung in der Kraftübertragung,wobei
die Fixierung -im Gegensatz zu den bisher verwendeten Systemen - nicht starr ist.
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Dadurch können die Nachteile einer statischen Fixierung, also die
Gefahr der Knochenrückbildung,weitgehenst vermieden werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher
erklärt: Es zeigt: Fig. 1: Querschnitt des metallischen Außenkörpers; Fig.2: Querschnitt
des nichtmetallischen Innenkörpers; Fig.3: Seitenansicht des metallischen Außenkörpers
; Fig.4: Seitenansicht des nichtmetallischen Innenkörpers.
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Ausführunsheispeil -Ein Markraum-Nagel nach Din.Nr. 58801 Form A,
siehe Querschnitt Fig. 1, -vershen mit einem von proximal nach distal und von lateral
nach medial verlaufendem Schrägloch in einem Winkel von 30 Grad zur Längsachse,
Zentrumsabstand vom proximalem Nagelero: 40 mm Durchmesser des Schragloches: 6,8
mm, -und zwei Durchbohrungen am distalem Nagelende in einem Windel von 90 Grad zur
Längsachse, Abstand vom proximalem Nagelende zur proximal gelegenen Durchbohrung
am distalem Nagelende: 350 mm Abstand der beiden Durchbohrungen am distalem Nagelende
zueinander: 30 mm Durchmesser: 6,8 mm; siehe Fig. 3; -Innenkörper aus Chirulen(Warenzeichen
der Firma Ruhr-Chemie), -Form: siehe Fig. 2, -ebenfalls mit einem Schräeloch am
proximalem Ende ausgestattet, Winkel zur Längsachse und Verlaufsrichtung wie das
o.g.
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Schrloch im Nagel, Durchmesser des Schräglochs im Innenkörper : 5
mm, Abstand vom Zentrum des Schrägloches zur Einsatzoberka:e: 1,9 mm, -und zwei
Löcher am distalem Ende des Einsatzes, Abstand vom proximalem Einsatzende zum proximal
gelejenem am distalem Ende des Innenkörpers: 350 mm - 21 mm, Abstand zwischen den
beiden Löchern am distalem Einsatzende zueinander: 30 mm , siehe Fig. 4 Durchmesser
: 5 mm -Schrauben aus dem gleichen Material wie der Markraumnagel, Gewinde: MG 6
1000
Anwendungsbeispiel bei Frakturen in langen Röhrenknochen,z.B.im Femur,zur Stabilisierung
der Bruchstelle.
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Der Nagel wird nach dem Eröffnen der Markhöhle mit dem dafür vorgesehenem
Instumentarium eingefUhrt,und dann mit einer geeigneten Zielvorrichtung von lateral
nach medial und von proximal nach distal das Schrägloch in die Substantia corticalis
sive compacta des Knochens gebohrt,so daß die Lage des Schräaloches im Knochen mit
der des Nagelschrägloches in der Verlängerung übereinstimmt.
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Der dabei verwendete Bohrer hat 5 mm Durchmesser.
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Dann werden die beiden distalen Löcher durch die Compacta des Knochens
gebohrt,ebenfalls mit einem Bohrer von 5 mm Durchmesser. Diese distalen Bohrungen
müssen dabei einen Winkel von 90 Grad zur Längsachse aufweisen'während der Winkel
des proximalem Schrägloches 30 Grad zur Längsachse beträgt.
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Danach werden sowohl die proximale Schrägbohrung als auch die distalen
Löcher im Knochen mit einem Bohrer von 6 mm Durchmesser bis zum Nagel nachgebohrt,
und die der Bohrrichtung gegenüberlieqende Seite der Compacta,also die mediale Knochenseite,mit
einem Gewinde versehen (MG 6).
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Nun wird der Innenkörper mit dem dazu konstruiertem Instrument in
dem Hohlraum des Nagels eingefUhrt,wobei die Lage der Löcher des Innenkörpers mit
der der Löcher im N3-gel übereinstimmen muß.
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Dann führt man eine S 6-Schraube durch die proximal-lateral gelegenen
Bohrungen von Knochen und gel ais zum Innenkörper,durch dessen Loch dann die Schraube
mit leichtem Druck geführt wird,wodurch - bedingt durch die Elastizität des Materials
und den geringeren Durchmesser dieses Loches-ein Gewinde entsteht.
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Man schraubt weiter,bis die Schraube in Gewinde an der medialen Knochenseite
festgezogen ist.
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Dieser Vorgang wird bei den distalen Löchern wiederholt.
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Somit ist die Verriegelung der Bruchstelle beendet,und die Operation
kann fachgemäß rbgeschlossen werden.
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Wenn der Heilungsprozeß der Fraktur genügend weit fortgeschritten
ist,entfernt man den Nagel ,indem man zuerst die Verschraubungen löst,und dann den
Nagel mit den geeigneten Instumenten herauszieht.
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Der Chirulen-Einsatz bleibt dabei im Nagel ,muß also nicht gesondert
entfernt werden.
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Falls sich während des heilungsprozesses die Verschraubungen lickern
sollten, werden diese einfach durch Schrauben mit größerem Durchmesser ersetzt.