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"Bad und Verfahren zur galvanischen Abscheidung
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von Titan, Zirkonium, Hafnium, Niob und Tantal" Die Erfindung betrifft
ein Bad zur galvanischen Abscheidung von Überzügen aus Titan, Zirkonium, Hafnium,
Niob oder Tantal auf Metallen oder Metall-Legierungen und ein Verfahren zur Abscheidung
der Überzüge daraus.
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Zirkonium, Hafnium, Vanadin, Niob Tantal, Chrom, Molybdän und Wolfram
lassen sich in Form dichter zusammenhängender Schichten durch galvanisches Abscheiden
aus das abzuscheidende Metall als Fluorid enthaltender Schmelze erzeugen (deutsche
Patentschriften 12 26 311 und 12 59 104).
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In Korrosion, Dresden 11 (1980) 105 - 115, wird über Versuche zur
elektrolytischen Abscheidung von Tantal aus Lösungen von Tantalpentachlorid oder
-fluorid in Propylencarbonat berichtet. Dabei wurden sowohl pulverförmige oder schwammige
Niederschläge als auch kompakte Tantal-Schichten erhalten.
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Es gelan9 jedoch nicht, reine, haftfeste und kompakte Tantal Schichten
reproduzierbar niederzuschlagen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Bad zur galvanischen Abscheidung
von Titan, Zirkonium, Hafnium, Niob oder Tantal zu finden, aus dem sich bei weniger
hohen Temperaturen, als sie die Schmelzflußelektrolyse erfordert, und unter reproduzierbaren
Bedingungen reine, dichte und haftfeste Überzüge auf Metallen und Metall-Legierungen
abscheiden lassen.
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Das die Lösung der Aufgabe darstellende Bad ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß es aus der Lösung eines Titan-, Zirkonium-, Hafnium-, Niob-
oder Tantalsalzes in Acetonitril oder Tetrahydrofuran besteht und unter Ausschluß
von Wasser und Sauerstoff elektrolysiert wird.
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Bewährt hat sich ein Bad, das das Salz des abzuscheidenden Metalls
in einer Menge von 0,05 bis 0,15 mol/kg Acetonitril oder Tetrahydrofuran enthält.
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Als Salze haben sich die Halogenide und Pseudohalogenide besonders
bewahrt; bevorzugt werden die Chloride.
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Zur Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit kann das Bad zusätzlich
noch ein oder mehrere Leitsalze enthalten. Dazu sind alle für diesen Zweck bekannten
Bad-Zusätze geeignet, soweit sie keine mit den Ionen der abzuscheidenden Metalle
unter Komplexbildung reagierenden Anionen besitzen und unter den Elektrolyse-Bedingungen
beständig sind.
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Aus dem Bad gemäß der Erfindung werden die Überzüge aus Titan, Zirkonium,
Hafnium, Niob und Tantal durch Elektrolyse bei einer Temperatur zwischen 0 OC und
dem Siedepunkt von Acetonitril beziehungsweise Tetrahydrofuran, vorzugsweise bei
Raumtemperatur, unter Ausschluß von Wasser und Sauerstoff auf Metallen und Metall-Legierungen
abgeschieden.
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Die Abscheidung kann mit Gleichstrom bei einer kathodischen Stromdichte
zwischen 0,5 und 5 mA/cm2 oder mit periodischer Stromumkehr bei einer kathodischen
Stromdichte zwischen 1 und 10 mA/cm2 und einer anodischen Stromdichte zwischen 0,05
und 1 mA/cm2 erfolgen.
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Bei der Abscheidung mit periodischer Stromumkehr beträgt die kathodische
Stromperiode 0,01 bis 6 Sekunden und wird die anodische Stromperiode so gewählt,
daß die kathodisch geflossene Strommenge größer ist als die anodisch geflossene
Strommenge.
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Für die Elektrolyse können unlösliche Anoden beziehungsweise Gegenelektroden
(bei Stromumkehr), zum Beispiel mit Rutheniumoxid beschichtetes Titan, oder vorzugsweise
lösliche Anoden beziehungsweise Gegen elektroden, die aus dem gleichen Metall wie
der abzuscheidende Überzug bestehen, verwendet werden.
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Durch die löslichen Elektroden werden die verbrauchten Metallionen
fortlaufend ergänzt, so daß die Metallionen-Konzentration in dem Bad konstant bleibt.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Bades und Verfahrens lassen sich außer
Titan, Zirkonium, Hafnium, Niob und Tantal zum Beispiel auch Eisen, Eisen-Legierungen,
Nickel, Nickel-Legierungen, Kupfer, Kupfer-Legierungen, Kobalts Kobalt-Legierungen,
Wolfram, Molybdän, Aluminium und Blei mit Titan, Zirkonium, Hafnium, Niob und Tantal
überziehen. Die erhaltenen Überzüge sind haftfest, dicht und von hoher Reinheit.
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Zur näheren Erläuterung wird in den folgenden Beispielen die Zubereitung
von Bädern und die Elektrolyse dieser Bäder gemäß der Erfindung beschrieben.
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Beispiel 1 Abscheidung von Tantal auf Stahl Ein Bad für die galvanische
Abscheidung von Tantal wird durch Lösen von 0,12 mol von durch Vakuumsublimation
gereinigtem Tantalpentachlorid, Tal5, in 1 kg Acetonitril, das vorher unter Verwendung
von Molekularsieben getrocknet und mit Argon gesättigt wurde, zubereitet.
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Das als Kathode dienende Stahl-Blech wird poliert, zweimal je 10 Minuten
lang in einem Entfettungsbad (1. Entfettungsbad SU-l04 von der Firma Lever Sunlicht
GmbH, Hamburg, 2.
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Entfettungsbad 746 der Firma W.C. Heraeus GmbH, Hanau) bei
90
OC unter Anwendung von Ultraschall gereinigt und danach mit Methylenchlorid und
Acetonitril gespült.
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Als Anode wird ein mit 40 °Óiger Flußsäure gebeiztes Tantal-Blech
verwendet.
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Sowohl die Zubereitung des Bades als auch das Beschicken der Eletrolysezelle
und die Elektrolyse erfolgen unter Ausschluß von Wasser und Sauerstoff in einer
Argon-Atmosphäre.
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Das Bad wird bei 25 OC mit Gleichstrom bei einer kathodischen Stromdichte
von 1 mA/cm2 elektrolysiert. Nach fünfstündiger Elektrolyse hat sich auf dem Stahl-Blech
ein haftfester, matter, etwa 3 bis 4 Fm dicker Überzug aus dichtem Tantal abgeschieden.
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Untersuchungen im Raster-Elektronenmikroskop zeigen eine halbkugelförmige
Struktur der Oberfläche. Durch Röntgenfluoreszenzanalyse mit einem energiedispersiven
Röntgenspektrometer lassen sich keine Verunreinigungen in dem Tantal-Überzug nachweisen.
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Beispiel 2 Abscheidung von Niob auf Kupfer Ein Bad für die galvanische
Abscheidung von Niob wird durch Lösen von 0,11 mol von durch Vakuumsublimation gereinigtem
Niobpentachlorid, NbC15, in 1 kg Acetonitril, das voher unter Verwendung von Molekularsieben
getrocknet und mit Argon gesättigt wurde, zubereitet.
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Das zu überziehende Kupfer-Blech wird poliert, zweimal je 10 Minuten
lang in einem Entfettungsbad (1. Entfettungsbad SU-104 von der Firma Lever Sunlicht
GmbH, Hamburg, 2. Entfettungsbad 746 der Firma W.C. Heraeus GmbH, Hanau) bei 90
OC
unter Anwendung von Ultraschall gereinigt und danach mit Methylenchlorid
und Acetonitril gespült.
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Als Gegenelektrode wird ein mit 40 °Óiger Flußsäure gebeizt es Niob-Blech
verwendet.
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Sowohl die Zubereitung des Bades als auch das Beschicken der Elektrolysezelle
und die Elektrolyse erfolgen unter Ausschluß von Wasser und Sauerstoff in einer
Argon-Atmosphäre.
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Das Bad wird unter Rühren mit einem Magnetrührer bei 30 °C mit periodischer
Stromumkehr bei 6 Sekunde langer kathodischer Stromdichte von 3 mA/cm2 und 12 Sekunden
langer anodischer Stromdichte von 0,13 mA/cm2 elektrolysiert. Nach dreistündiger
Elektrolyse hat sich auf dem Kupfer-Blech ein haft fester, grauer, schwach glänzender,
dichter Niob-Überzug mit einer Dicke von etwa 2 Wm abgeschieden.
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Untersuchungen im Raster-Elektronenmikroskop zeigen eine kugelförmige
Struktur der Oberfläche. Durch Röntgenfluoreszenzanalyse mit einem energiedispersiven
Röntgenspektrometer lassen sich keine Verunreinigungen in dem Niob-Überzug nachweisen.
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Beispiel 3 Abscheidung von Titan auf Stahl ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ein Bad für die galvanische Abscheidung von Titan wird durch Lösen von 0,085 mol
Titantrichlorid, TiC13, und 0,12 mol Tetrabutylammoniumhexafluorophosphat in 1 kg
Tetrahydrofuran, das vorher unter Verwendung von Molekularsieben getrocknet und
mit basischem Aluminiumoxid zur Entfernung der Peroxide behandelt wurde, zubereitet.
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Das als Kathode dienende Stahl-Blech wird poliert, zweimal je 10 Minuten
lang in einem Entfettungsbad (1. Entfettungsbad SU-104 von der Firma Lever Sunlicht
GmbH, Hamburg, 2. Entfettungsbad 746 der Firma W.C. Heraeus GmbH, Hanau) bei 90
OC unter Anwendung von Ultraschall gereinigt und danach mit Methylenchlorid und
Tetrahydrofuran gespült.
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Als Anode wird ein mit 40 ,°Óiger Flußsäure gebeiztes Titan-Blech
verwendet.
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Sowohl die Zubereitung des Bades als auch das Beschicken der Elektrolysezelle
und die Elektrolyse erfolgen unter Ausschluß von Wasser und Sauerstoff in einer
Argon-Atmosphäre.
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Das Bad wird unter Rühren mit einem Magnetrührer bei 25 OC mit Gleichstrom
bei einer kathodischen Stromdichte von 5 mA/cm2 elektrolysiert. Nach einstündiger
Elektrolyse hat sich auf dem Stahl-Blech ein haftfester, bläulich schimmernder,
dichter Titan-Überzug mit einer Dicke von etwa 2 Wm abgeschieden.
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Durch Röntgenfluoreszenzanalyse mit einem energiedispersiven Röntgenspektrometer
lassen sich keine Verunreinigungen in dem Titan-Überzug nachweisen.