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Kunststoff-Schutzrohr
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Die Erfindung betrifft ein dünnwandiges Kunststoff-Schutzrohr gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Diese bestehen normalerweise aus thermoplastischem Kunststoff wie
PVC oder PE. Sie werden hergestellt, in dem ein Rohrstrang aus thermoplastischem
Kunststoff extrudiert, in noch plastischem Zustand in einer mitwandernden Form an
deren entsprechend profilierte Wandung angeschmiegt, abgekühlt und später aufgeschnitten
wird.
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Es ist bekannt, Kabel und sonstige Leitungen in quergewellten, dünnwandigen
Kunststoffrohren unterzubringen, die aus verhältnismäßig steifem Kunststoff gebildet
sind; die balgenartigen, Umfangsrichtung oder wendelartig verlaufenden,
dicht
aufeinanderfolgenden Rippen solcher Rohre gewährleisten trotz des starren Materials
eine hohe Flexibilität des Rohres, während sie diesem zusätzlich eine hohe Widerstandfähigkeit
gegenüber Zusammendrücken verleihen.
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Somit können besonders unter verwinkelten Einbauverhältnissen Leitungen
mittels dieser gewellten Kunststoffrohre einfach und geschützt verlegt werden, zumal
solche Rohre zwar flexibel sind, aber einen mindest-Biegeradius aufweisen und normalerweise
nicht abknicken, so daß das Abquetschen von Leitungen durch solche Kunststoffrohre
zuverlässig verhindert wird.
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Ferner bieten solche Kunststoffrohre einen Schutz nicht nur vor mechanischen,
sondern auch chemischen, korrodierenden Einflüssen, wie sie etwa Wasser auf Leitungen
ausüben kann.
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Insbesondere um das Einfädeln der Leitungen in die Rohre zu erübrigen,
ist es bekannt, solche Rohre längsgeschlitzt auszubilden, wobei das im Oberbegriff
genannte, bekannte Rohr längs des Längsschlitzes verlaufende Axialwülste aufweist,
die so profiliert sind, daß die beiden den Schlitz begrenzenden Wülste miteinander
in einen labyrinthartigen Eingriff gebracht werden können, der das EindriUen von
Spritzwasser verhindern soll.
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Ein solches geschlitztes, aber verschließbares Rohr weist jedoch den
wesentlichen Nachteil auf, daß die dem Verschluß
dienenden Randteile
eine Aussteifung des Rohres bilden, wodurch dessen Flexibilität empfindlich leidet.
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Ferner können sich die den Schlitz begrenzenden Randteile in Achsrichtung
des Rohres gegeneinander verschieben, wodurch am abgeschnittenen Rohrende scharfkantige
Randteile überstehen können, die imstande sind, Leitungen zu beschädigen.
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Ein Vorteil des bekannten Kunststoffrohres liegt darin, daß es auf
eine besonders rationelle Weise hergestellt werden kann, wobei hinter einem Extruder,
der ein glattes Rohr herstellt, zwei Endlosbahnen von in Extrusionsrichtung wandernden,
sich gegenseitig aneinanderlegenden Formbackenhälften angeordnet ist, die eine sich
ständig bewegende, in Extrusionsrichtung fortlaufende Form bilden, an deren Formoberflächen
die extrudierte, noch plastische Rohrwand durch einen im Inneren des Schlauches
herrschenden, relativen Überdruck angedrückt wird. Hierbei wird das bekannte Kunststoffrohr
als geschlossenes Rohr hergestellt, bei welchem die genannten Randteile nebeneinanderliegen,
aber miteinander verbunden sind. Die Verbindung wird anschließend zur Bildung des
Schlitzes aufgeschnitten. Die bekannte Einrichtung und das bekannte Verfahren ermöglichen
die kontinuierliche Fertigung des Rohres.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, das eingangs genannte, bekannte Rohr dahingehend weiterzubilden, daß es
unter Beibehaltung seiner Vorzüge (spritzsicherer Verschluß, einfache Herstellbarkeit)
jene Flexibilität erhält, wie sie von geschlitzten oder ungeschlitzten Rohren ohne
durchgehende Randwülste erbracht wird.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Hierbei sind die Randteile nicht mehr, wie bisher, als durchgehende
Leisten ausgebildet, sondern anstelle des einen Randteils ist eine Reihe nicht längs
des Rohres durchlaufender, einzelner Ein- und/oder Ausbuchtungen vorgesehen, in
welche jeweils gegenüberliegende komplementäre Ein- und/oder Ausbuchtungen des anderen
Randteiles eingreifen, die ebenfalls nicht über die Rohrlänge durchlaufen. Beim
Herstellen des Rohres liegen die zueinander komplementären Ausbildungen nebeneinander
und sind durch einen schmalen Rohrwandungsstreifen voneinander getrennt, der nachfolgend
aufgeschnitten wird. Anschließend werden die beiden Ränder des Schlitzes derart
übereinandergesteckt, daß die größeren Einbuchtungen bzw. Ausbuchtungen der einen
Randseite die kleineren der anderen Randseite aufnehmen, so daß ein Verschluß hergestellt
ist, der durch den gegenseitigen Eingriff voneinander getrennter, aufeinander folgender
"Druckknöpfe" gebildet ist.
Diese sind zwar imstande, die gleiche
abschließende Funktion zu gewährleisten wie die bekannten Randteile, sind aber axial
nicht verschieblich.
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Ferner sind die einzelnen Ein- bzw. Ausbuchtungen in Längsrichtung
des Rohres voneinander im Abstand angeordnet, so daß die Ein- bzw. Ausbuchtungen
die Biegsamkeit des Rohres fast gar nicht beeinträchtigen. Allenfalls ist dann,
wenn die Ein- bzw. Ausbuchtungen bei dem gekrümmten Rohr auf der Krümmungsinnenseite
liegen, der Krümmungsradius abhängig von dem freien Abstand zwischen den aufeinanderfolgenden
Ein- bzw. Ausbuchtungen etwas größer.
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Bevorzugt sind gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung die einander
gegenüberliegend in den Schlitz mündenden Enden einer Versteifungsrippe des erfindungsgemäßen
Rohres jeweils als Ausbuchtung ausgebildet, so daß die Scheiteldruckfestigkeit des
Rohres durch die Anordnung der Ausstülpungen unbeeinträchtigt bleibt.
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In gleicher Weise wäre es möglich, die im wesentlichen in Umfangsrichtung
verlaufenden Einstülpungen, die jeweils zwischen zwei Umfangsrippen gebildet sind,
an ihren freien Enden als zwei komplementäre Einbuchtungen auszubilden.
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Es ist möglich, das Rohr derart herzustellen, daß die einander über-
bzw. untergreifenden Aus- oder Einbuchtungen in
spannungsfreiem
Zustand des Rohres gerade übereinanderliegen oder sogar noch in radialer Richtung
aneinandergedrückt werden. In der Regel trachten aber die bei der Herstellung entstehenden
Spannungen danach, die Ränder des Schlitzes übereinander zu schieben.
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Um ein Auseinanderklaffen des Schlitzes auch bei starker Biegung zu
verhindern, sind gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die miteinander
in Eingriff stehenden Ein- bzw. Ausbuchtungen so mit Hinterschneidungen versehen,
daß sie mindestens in einer der beiden Umfangsrichtungen, bevorzugt in beiden, nicht
auseinanderbewegbar sind, da die Hinterschneidung das Auseinanderziehen bzw. -drücken
der beiden Ränder des Schlitzes in einer oder beiden Richtungen verhindert. Somit
ist das erfindungsgemäße Rohr voll flexibel, und zwar nicht nur wegen des Merkmals,
daß keine durchgehenden Längsleisten vorgesehen sind, sondern auch wegen des in
jeder Biegelage stets gewährleisteten Zusammenhalts der beiden Schlitzränder.
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Wenn eine radiale Belastung einseitig neben dem Schlitz auf das Rohr
einwirkt, dann könnte diese Belastung die Rohrwand einwärts auslenken und somit
die Verbindung der Ein- bzw.
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Ausbuchtungen in diesem Bereich lösen. Um dies zu verhindern, wird
gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß die Ein- und/oder
Ausbuchtungen auch in radialer
Richtung des Rohres aufeinander
aufgerastet sind. Zu diesem Zweck sind die Wandteile der Ein- bzw. Ausbuchtungen
vorzugsweise auch mit in radialer Richtung wirkenden Hinterschneidungen versehen,
welche jedoch so ausgebildet sind, daß sie infolge der federnden Nachgiebigkeit
des Rohr-Wandmaterials beim Zusammensetzen der komplementären Ein- bzw. Ausstülpungen
ausweichen können, also eine Rastverbindung bilden.
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Um die Formhaltigkeit der Wandteile der Ein- und Ausbuchtungen zu
erhöhen, können in den zwischen diesen Ein- und Ausbuchtungen angeordneten Rohrwandteilen
Versteifungswarzen angeordnet sein, welche verhindern, daß sich diese Rohrwandteile
ohne weiteres ein- bzw. auswärts wölben können. Somit ist der gegenseitige Eingriff,
insbesondere die Verrastung, der jeweils komplementären Ein- bzw. Ausbuchtungen
verbessert.
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Das bisher beschriebene erfindungsgemäße Rohr ist geeignet, um eine
oder mehrere Leitungen, etwa einen Kabelbaum oder Kabelstrang, über die Verlegestrecke
hinweg aufzunehmen und zu schützen.
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Häufig sind aber auch Einbaufälle, in welchen von einem Kabelbaum
eine oder mehrere Leitungen abzweigen. Bisher hat man bei geschlitzten Rohren solche
Zweigleitüngen an der Abzweigungsstelle durch den Schlitz hindurchgeführt und in
diesem eingeklemmt.
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Eine solche Vorgehensweise erbringt aber Nachteile. Die von den oftmals
scharfkantigen Randteilen des Schlitzes eingeklemmte Zweigleitung scheuert an der
Klemmstelle und kann Schaden nehmen. Ferner ist der für das Herausführen einer Zweigleitung
erforderliche Spalt verhältnismäßig lang und der im Inneren des Rohres verlaufende
Strang ist im Bereich des Spaltes nur unzulänglich vor Spritzwasser geschützt.
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Schließlich wandert auch die Abzweigungsstelle, wenn z.B. ein Zug
auf die Zweigleitung ausgeübt wird, da dann durch die Zweigleitung noch verschlossene
Teile des Schlitzes aufgetrennt werden können. Um zu verhindern, daß z.B. bei einem
Fahrzeug infolge der während des Betriebes auftretenden Belastungen eine Zweigleitung
zu wandern beginnt, ist es daher erforderlich, an der Abzweigungsstelle zusätzlich
die Zweigleitung noch zu fixieren.
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Um den beschriebenen Nachteilen abzuhelfen, liegt ein zweiter Aspekt
der Erfindung darin, daß gemäß Anspruch 6 ein dünnwandiges Kunststoff-Schutzrohr
mit quergewellter, längsgeschlitzter Wandung, insbesondere ein Rohr der oben beschrieben
Art, warzenartige Ausstülpungen aufweist, die genau auf dem Schlitz liegen und deren
radial äußerste Abschlußwand außerhalb der Kontur des eigentlichen Rohres liegt.
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Diese durch den Schlitz geteilten Warzen sind in gegenseitigem Abstand
längs des Schlitzes angeordnet, wobei der
gegenseitige Abstand
entsprechend den jeweiligen Einbaubedingungen unterschiedlich sein kann. In der
Regel ist ein gegenseitiger Abstand in der Größenordnung von 20 bis 25 cm vorteilhaft.
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Wenn im Bereich einer der Warzen eine Zweigleitung aus dem Rohr herausgeführt
werden soll, dann wird einfach durch eine längs des Außenumfanges des Rohres geführte
Schneideklinge die Warze geköpft, so daß nun eine auf dem Schlitz liegende Öffnung
mit nach aussen gestülpten,nicht mehr am herausgeführtenKabel scheuernden Rändern
gebildet ist, durch welche ohne weiteres eine oder mehrere Zweigleitungen nach außen
geführt werden können. In dieser Öffnung sind die Zweigleitungen nicht eingeklemmt,
und die Ränder des Schlitzes liegen am Rand dieser Öffnung dicht aneinander, so
daß auch durch einen Zug an der Zweigleitung der Schlitz nicht geöffnet werden kann.
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Die Größe und Lage der Öffnung ist stets genau definiert, so daß nicht,
wie bisher, mit unkontrolliertem Eindringen von Spritzwasser in das Innere des Rohres
gerechnet werden muß.
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Es ist möglich, die erfindungsgemäßen Warzen an einem einfachen, lediglich
mit einem Längsschlitz versehenen Rippenrohr vorzusehen, oder auch bei dem bekannten,
eingangs beschriebenen Rippenrohr, bei dem beiderseits des Schlitzes miteinander
in Eingriff bringbare Verschluß-Randteile angeordnet
sind. In
beiden Fällen muß aber der Durchmesser der Warze so groß sein, daß die durch diese
nach außen führende Leitung notfalls auch noch durch den Querschnitt eines der beiden
beiderseits des Schlitzes angeordneten Warzenabschnitte hindurchgeführt werden kann,
denn, wie bereits eingangs beschrieben, neigen die beiden an den Schlitz angegrenzenden
Rohrflanken bei einem solchen Rohr bisweilen dazu, sich gegeneinander zu verschieben.
Aus diesem Grund ist es von besonderem Vorteil, das oben beschriebene, erfindungsgemäße
Rohr mit solchen Warzen zu versehen, denn bei diesem Rohr können sich die beiden,
an den Schlitz angrenzenden Rohrflanken nicht gegeneinander verschieben, weil ein
formschlüssiger Eingriff mit jeweils gesonderten Ein- bzw. Ausbuchtungen stattfindet,
deren Länge in Längsrichtung begrenzt ist.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sind bei einem solchen, erfindungsgemäßen
Rohr zwei in Eingriff bringbare Ausbuchtungen in radialer Richtung verlängert, so
daß die beiden in Eingriff stehenden, komplementären Ausbuchtungen von einer Schneidklinge
geköpft und somit aufgeschnitten werden können. Gegebenenfalls sind dies Ausbuchtungen
auch noch verbreitert, um mehreren Zweigleitungen den Durchlaß zu ermöglichen.
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Der ganz besondere Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, daß sich
die Seitenwände der so gebildeten, offenen Warze an
den Uberdeckungsstellen
des Schlitzes ihrerseits ebenfalls überdecken, so daß selbst ein kräftiger Zug an
einer nach außen geführten Zweigleitung in keinem Falle das Auftrennen des Schlitzes
verursachen kann.
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Hierbei sind bevorzugt die Ausbuchtungen, wie auch bei dem eingangs
beschriebenen, erfindungsgemäßen Rohr, als die gegenüberliegenden Enden einer Umfangsrippe
ausgebildet, welche lediglich im genannten Ausmaß vergrößert sind. Die Umfangsrippen
gehen nämlich mit einer sanften Ausrundung an ihren radial innenliegenden Flanken
in die Umfangs-Einstülpungen über, so daß eine zu einer geöffneten Warze herausgeführte
Leitung nur auf sanft gerundeten Flächen aufliegt.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Übergang von der Rohrinnenseite
zur Ausstülpung, die die Warze bildet, auch bei anderen Anbringungsorten dieser
Warze stets sanft abgerundet.
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Das erfindungsgemäße Rohr kann vorteilhaft aus thermoplastischem Kunststoff
gefertigt werden, wie etwa aus PVC, Polyäthylen, Polyamid, Polypropylen, PTFE usw.
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Der Gegenstand der Erfindung ist anhand der beigefügten, schematischen
Zeichnung beispielsweise noch näher erläutert.
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In dieser zeigen:
Fig. 1 die Ansicht eines ersten
Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Rohres, in noch ungeschlit tem( Zustand,
Fig. 2 den vergrößerten Längsschnitt durch das in Fig.
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1 gezeigte Rohr, jedoch im geschlitzten Zustand und im Bereich der
einander überdeckenden Schlitzränder, Fig. 3 die Ansicht einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Rohres, senkrecht zur Schnittebene des Schlitzes gesehen,
Fig. 4 die Draufsicht auf den Schlitz des in Fig. 3 gezeigten Rohres, und Fig. 5
einen Querschnitt durch das in Fig. 3 und 4 gezeigte Rohr.
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Das in Fig. 1 gezeigte Rohr 1 weist in regelmäßigem Abstand voneinander
angeordnete Umfangsrippen 3 auf, die miteinander jeweils durch ein Umfangs-Tal 4
verbunden sind.
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Das in Fig. 1 gezeigte Rohr ist noch nicht aufgeschnitten, wird aber
vor der Verwendung längs der Linie 2 geschlitzt, die der Einfachheit halber nachfolgend
als Schlitz 2 bezeichnet wird.
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Die Umfangsrippen 3 weisen eine außenliegende, im wesentlichen kreiszylindermantelförmige
Fläche auf, die sich auch über den
Schlitz 2 hinweg erstreckt und
nur durch in Längsrichtung des Rohres 1 miteinander fluchtende Einkerbungen 7 unterbrochen
ist, auf die weiter unten noch eingegangen wird.
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Die Umfangsrippen 3 erstrecken sich einerseits des Schlitzes 2 in
im wesentlichen unveränderter Breite bis zu diesem hin.
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Auf dieser Seite des Schlitzes 2 sind die genannten Umfangsrippen
3 mit der bereits oben genannten, sich jeweils in Längsrichtung des Rohres 1 erstreckenden
Einkerbung 7 versehen.
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Auf der anderen Seite des Schlitzes 2 sind die Umfangsrippen 3 im
Bereich des Schlitzes 2 verbreitert, wobei die Länge der Verbreiterung, vom Schlitz
2 ausgehend und in Umfangsrichtung gesehen, etwa gleich ist dem Abstand zwischen
dem Schlitz 2 und den oben genannten Einkerbungen 7.
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Die verbreiterten Abschnitte der Umfangsrippen 3 bilden Ausbuchtungen
5, während die jenseits des Schlitzes 2 liegenden, sich bis zu den Einkerbungen
7 hin erstreckenden Abschnitte der Umfangsrippen 3 komplementäre Ausbuchtungen 6
bilden. Die Ausbuchtungen 5 und die hierzu komplementären Ausbuchtungen 6 sind unter
Berücksichtigung der Wandstärke des Rohres 1 derart bemessen, daß die Ausbuchtungen
5 nach Einbringen des Schlitzes 2 die komplementären Ausbuchtungen 6 überdecken
können.
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An dem vom Schlitz 2 abgewandten Ende der Ausbuchtungen 5 sind diese
jeweils mit zwei sich beiderseits der Ausbuchtung 5 in Längsrichtung des Rohres
1 erstreckenden, hohlen Quervorsprüngen 8 ausgebildet, während die komplementären
Ausbuchtungen 6 an ihrem dem Schlitz 2 zugewandten Ende komplementäre Quervorsprünge
9 aufweisen.
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Die Quervorsprünge 8 und die zu diesen komplementären Quervorsprünge
9 sind derart bemessen, daß sie bei übereinanderliegenden Ausbuchtungen 5, 6 ineinander
eingreifen und somit in Umfangsrichtung der Querrippen 3 wirksame Hinterschneidungen
bilden, die eine formschlüssige Verbindung der beiderseits des Schlitzes 2 gelegenen
Flanken des Rohres 1 bilden und weder das Zusammendrücken noch das Auseinanderziehen
dieser Flanken ermöglichen.
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Fig. 1 zeigt nahe dem Schlitz 2 zwischen den Ausbuchtungen D angeordnete,
zur Rohraußenseite hin ausgewölbte, runde Versteifungssicken 10, die in der Wand
der Umfangs-Einstülpungen 4 ausgebildet sind und deren Zweck in Zusammenhang mit
Fig. 2 erläutert wird.
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Bei mit bestimmten Längsabstand zueinander angeordneten Querrippen
3 ist sowohl die Ausbuchtung 5 als auch die komplementäre Ausbuchtung 6 in Längsrichtung
des Rohres 1 verbreitert sowie in Radialrichtung vergrößert (nicht gezeigt), und
zwar
um ein solches Maß, daß die Innenoberfläche der radial außenliegenden
Wand der komplementären Ausbuchtung 6 an dieser Stelle radial so weit außerhalb
der umhüllenden Zylindermantelfläche liegt, welche das Rohr 1 einschließt, daß durch
eine an der Außenoberfläche des Rohres 1 entlanggeführte Schneideklinge die Außenwände
beider Ausbuchtungen 5, 6 abgetrennt werden können. Diese beiden genannten Ausbuchtungen
bilden somit eine warzenartige Ausstülpung 13 (in Fig. 1 ist nur eine gezeigt).
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Diese warzenartige Ausstülpung 13 dient, wenn die Außenwände ihrer
beiden, sie bildenden Ausbuchtungen 5, 6 abgetrennt sind, als Leitungsdurchführung
für eine Leitungsverzweigung oder die Leitung selbst.
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Wenn das in Fig. 1 gezeigte Rohr mit dem Längsschlitz 2 versehen ist
und seine Ausbuchtungen 5, 6 in gegenseitigen Eingriff gebracht sind, dann stützen
sich die beiden die warzenartige Ausstülpung 13 bildenden Ausbuchtungen in Längsrichtung
des Rohres 1 mit Seitenwänden aufeinander ab, die in Umfangsrichtung und somit senkrecht
zum Schlitz 2 verlaufen. Wenn nun die Außenwände einer solchen warzenartigen Ausstülpung
13 abgetrennt werden und eine Leitung durch die so gebildete Öffnung nach außen
aus dem Rohr 1 herausgeführt wird, dann liegt sie, wenn sie in Längsrichtung des
Schlitzes 2 weiterverläuft, auf der Abstützungsstelle der beiden die
warzenartige
Ausstülpung 13 bildenden Ausbuchtungen auf.
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Selbst wenn auf diesem Auflagepunkt durch Zug am freien Ende der Leitung
eine erhebliche Kraft auf das Rohr 1 aufgebracht wird, die dann in Längsrichtung
des Schlitzes 2 erfolgt, kann hierdurch nicht der Schlitz 2 auseinandergedrückt
werden.
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In Fig. 2 ist der Längsschnitt durch das in Fig. 1 gezeigte Rohr gezeigt,
nachdem es geschlitzt wurde und nachdem die Ausbuchtungen 5, 6 in gegenseitigen
Eingriff gebracht wurden. Der Schnitt verläuft mittig durch die Versteifungssicken
10.
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Wie in der Fig. 2 ersichtlich, sind die Seitenflanken der Ausbuchtungen
5 im Bereich ihres Übergangs in die Umfangs-Einstülpungen 4 beiderseits jeweils
eingezogen, wobei sie eine einwärtsweisende Rastleiste 14 bilden. In ähnlicher Weise
sind die komplementären Ausbuchtungç 6 beiderseits an ihren Seitenflanken im Bereich
ihrer Außenwand auswärtsgezogen, wobei sie beiderseits je eine auswärtsweisende
komplementäre Rastleiste 12 bilden. Die Rastleisten 11, 12 hintergreifen einander
in radialer Richtung des Rohres und verhindern das Aufreißen des "zusammengeknöpften"
Rohres in radialer Richtung.
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Die bereits oben genannten Versteifungswarzen 10 sorgen dafür, daß
eine erhebliche Kraft aufgebracht werden muß, bevor sich
die jeweils
zu einer Ausbuchtung 5 gehörigen Randleisten 11 auseinanderbewegen und somit das
Herstellen oder auch Lösen der Rastverbindung ermöglichen können.
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Bei dem in Fig. 1 und 2 gezeigten Rohr sind somit im Prinzip die an
den Schlitz 2 angrenzenden Enden der Umfangsrippen als jeweils zueinander komplementäre
Teile eines Druckknopfes ausgebildet, so daß nach dem "Zuknöpfen" des geschlitzten
Rohres 1 dessen haltbarer, spritzwasserdichter Verschluß gewährleistet ist.
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Hierbei weist das Rohr 1 in allen Richtungen die gleiche Biegsamkeit
auf wie ein ungeschlitztes Rohr mit durchgehenden Umfangsrippen, ausgenommen jener
Bereich, in welchem die Quervorsprünge 8 angeordnet sind; in diesem Bereich ist
der mögliche Biegeradius etwas vergrößert.
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Anhand von Fig. 2 ist noch darauf hinzuweisen, daß der Übergang zwischen
dem Boden der Umfangs-Einstülpungen und der Seitenwand der daran angrenzenden Umfangsrippen
3 und somit auch komplementären Ausbuchtungen 6 mit einer sanften Ausrundung 14
erfolgt. Wenn nun eine solche komplementäre Ausbuchtung 6 als Teil einer warzenartigen
Ausstülpung 13 weitergebildet rist, dann liegt eine Zweigleitung, die durch diese
Ausstülpung 16 nach außen geführt wird, nicht auf einer scharfen Kante, sondern
auf der sanften Ausrundung 14 auf, wo sie keinen Schaden nehmen kann.
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In Fig. 1 ist noch ersichtlich, daß beiderseits der warzenartigen
Ausstülpung 13 aus Platzgründen auf die Versteifungssicke verzichtet wurde.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist in den Fig.
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3, 4 und 5 gezeigt. Das dort gezeigte Rippenrohr 21 ist ein herkömmliches
Rippenrohr, dessen Umfangsrippen mit in Längsrichtung des Rohres miteinander fluchtenden
Einkerbungen versehen sind, die als Führung für eine Schneideeinrichtung dienen,
welche einen Schlitz 23 herstellt.
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In der Zeichnung ist das noch ungeschlitzte Rohr gezeigt.
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Mit regelmäßigen Längsabständen sind genau auf dem Schlitz sitzend
warzenartige Ausstülpungen 22 ausgebildet, die einen runden Querschnitt haben, dessen
Durchmesser etwa der von drei Rippen eingenommenen Breite entspricht. Diese Ausstülpung
ist durch eine radial außenliegende ebene Außenwand verschlossen, deren Innenoberfläche
außerhalb jener umhüllenden Zylindermantelfläche liegt, die das übrige Rohr 21 einschließt,
so daß durch eine Schneideklinge, die an der Außenoberfläche des Rohres 21 entlang
geführt wird, die Außenwand der warzenartigen Ausstülpung 22 abgetrennt werden kann.
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Beim Einbringen des Längsschlitzes 23 werden somit die warzenartigen
Ausstülpungen 22 genau mittig längsgeteilt, wobei die oben genannten Längskerben
in den Umfangsrippen die saubere Längsführung des Schnittes sicherstellen.
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Wenn eine Leitungsverzweigung gewünscht ist, die aus dem Rohrinneren
nach außen geführt werden soll, dann wird lediglich die benachbarte warzenartige
Ausstülpung geköpft und die Leitung durch die so hergestellte Öffnung nach außen
geführt.
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Wie in Fig. 3 deutlich gezeigt, weist die warzenartige Ausstülpung
13 eine etwa zylindermantelförmige Umfangswand auf, deren in Längsrichtung einander
gegenüberliegende und vom Schlitz durchtrennte Abschnitte etwa von der Längsmitte
der Außenwand jeweils einer Umfangsrippe ausgehen. Somit wird ein Übergang aus dem
Inneren des Rohres 21 in die Ausstülpungen 22 geschaffen, der keine scharfen Kanten
aufweist und somit die Beschädigung einer nach außen geführten Leitungsverzweigung
ausschließt.
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Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß die Rohre nach der Erfindung
überall grob angenähert die gleiche Wandstärke haben, so daß alleVorsprünge Rippen
und dergleichen, die auf der Außenseite sichtbar sind, auf der Innenseite negative
und um die Wanddicke verringert in Erscheinung treten.