DE3405479C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinu
ierlichen Herstellen eines profilierten Metallbands mit we
nigstens zwei unterschiedliche Dickenabmessungen (Quer
schnittsabmessungen) aufweisenden Bereichen aus einem Band
gleicher oder annähernd gleicher Dicke durch spangebende
Formgebung, wobei das Band unter Vorspannung mittels statio
närer Hobelwerkzeuge im Durchlauf bearbeitet wird.
Für viele Anwendungsfälle, beispielsweise als Vormaterial für
Einlageplattierungen oder auch für Kontaktelemente in der
Elektrotechnik und Elektronik, werden leitfähige Metallstrei
fen benötigt, die einen oder mehrere Bereiche unterschiedli
cher Dicke aufweisen. Handelt es sich hierbei um einen dicke
ren und einen dünneren Bereich jeweils an den Enden des Me
tallstreifens, dann dient im Falle von Kontaktelementen in
der Regel der dickere Bereich dem Stromanschluß, während der
dünnere Bereich gegebenenfalls nach entsprechender Formgebung
zur eigentlichen Kontaktgabe zu einem korrespondierenden Ge
genstück herangezogen wird.
Die Herstellung der für solche Kontaktelemente benötigten
profilierten Metallbänder als Ausgangsmaterial ist bisher un
terschiedlich verlaufen. Bekannte Walzverfahren haben den
Nachteil, daß sie auf bestimmte Formen beschränkt sind und
vor allem komplizierte Werkzeuge benötigen. Hinzu kommt, daß
die durch Walzverfahren hergestellten Teile die geforderten
Toleranzen nicht aufweisen und zudem die Oberflächenqualität
zu wünschen übrig läßt.
Die Profilierung in den Metallbändern durch Fräsen zu erzeu
gen, hat sich bisher, obwohl bekannt, offenbar auch nicht
durchsetzen können. Fräsverfahren wurden als sehr zeitraubend
angesehen und die ungünstige Spanform wurde bemängelt.
Die darüber hinaus bisher bekanntgewordenen Verfahren (DE 26 47 407 C2,
DE 28 36 475 A1), von denen auch die vorliegende Erfindung ausgeht, gingen deshalb dahin, den Materialabtrag im
vorgesehenen Bandbereich durch sogenanntes Abziehen oder Hobeln herbeizu
führen. Die hierbei entstandenen Rattermarken hat
man u. a. dadurch zu vermeiden versucht, daß das Metallband
durch die Hobeleinrichtung zur Vergrößerung des Spanwinkels
über eine gekrümmte Oberfläche geführt wird. Auch sollte zur
Vermeidung einer Werkstoffversprödung die Bearbeitung des Me
tallbands unter Vorspannung bis unterhalb der Streckgrenze
vorgenommen werden.
Abgesehen davon, daß bei einem aufgrund der besonderen Pro
filausbildung größeren Volumenabtrag beim Hobeln eine Mehr
zahl von Durchgängen erforderlich ist, erreichen die nach den
bekannten Verfahren hergestellten Bänder bzw. die hieraus
wieder durch Trennen, Spalten oder Stanzen erzeugten Vor- oder
Fertigerzeugnisse nicht die Oberflächenqualität, die
beispielsweise an vergoldungsfähige Kontakte gestellt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu
finden, bei rationeller Fertigung profilierte Metallbänder
hoher Oberflächenqualität zu erzeugen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor
dem Hobelvorgang das Band in mindestens einem Bereich durch
Fräsen auf eine gegenüber der Ausgangsdicke verringerte Band
dicke gebracht wird. Diese Kombination der unmittelbar nach
einander ablaufenden Verfahrensschritte bringt es mit sich,
daß ein hinreichender Materialabtrag in einem einzigen Ar
beitsgang möglich ist. Hierdurch kann wesentlich an Ferti
gungszeit eingespart werden. Durch das einander Zuarbeiten
der unterschiedlichen spangebenden Werkzeuge, die quasi als
gegenseitige Führung des Metallbands wirken, ist die Einhal
tung bestimmter Fertigungstoleranzen auch in engen Grenzen
problemlos. Die durch die Erfindung erzielte Oberflächenqua
lität läßt den Auftrag auch extrem dünner Edelmetallschich
ten, etwa auf elektrolytischem Wege, zu, so daß bei der Wei
terverarbeitung z. B. zu elektrischen Kontaktelementen eine
erhebliche Einsparung an teuren Edelmetallen, wie Gold, Sil
ber, Platin und dergleichen, erreicht wird.
Wesentlich für die Durchführung der Erfindung ist, daß die
durch Fräsen abgetragene Materialmenge ein Vielfaches der
durch das Hobeln abgetragenen Materialmenge beträgt. Das be
deutet, daß die eigentliche Profilierung, etwa das Heraushe
ben einer längsverlaufenden Nut oder das ein- oder beidsei
tige Abtragen von Bandmaterial im Kantenbereich, durch den
Fräsvorgang erfolgt, während die Oberflächenrauhigkeit sowie
die endgültige Abmessung des metallischen Bands durch den die
Bearbeitung abschließenden Hobelvorgang bestimmt wird.
Wesentlich für die Maßgenauigkeit und Qualität des zu er
zeugenden profilierten Metallbands ist ferner, daß die Dicke
der durch das Hobeln abzutragenden Materialschicht unabhängig
von der Dicke der durch den vorgeschalteten Fräsvorgang abge
tragenen Materialschicht fest eingestellt wird. Diese z. B.
auf 0,01 bis 0,02 mm Dicke festgelegte Materialschicht kann
nach einem weiteren Erfindungsgedanken auch in zwei oder mehr
in Durchlaufrichtung des Metallbands aufeinanderfolgenden Ho
belvorgängen abgetragen werden. So ist es bei einem gewünsch
ten Abtrag von 0,02 mm z. B. möglich, an den Fräsvorgang für
die Profilierung in zwei aufeinander folgenden Schritten von
jeweils 0,01 mm Materialabtrag die Bandendabmessungen und
Endqualität zu erreichen.
Für bestimmte Legierungen, insbesondere für solche mit erhöh
ter Federcharakteristik, kann mitunter eine gesonderte Band
führung das Fertigungsverfahren erleichtern. In solchen Fäl
len hat es sich in Weiterführung der Erfindung als zweckmäßig
erwiesen, wenn das durch Fräsen profilierte und durch Hobeln
in den gefrästen Bereichen geglättete Metallband vor dem Frä
sen gerichtet wird. Hierfür geeignet sind z. B. aus Metall
oder Kunststoff entsprechender Formgebung bestehende Ziehvor
richtungen.
Die wesentliche Formgebung des Metallbands im Sinne einer
Profilierung erfolgt nach der Erfindung und abweichend von
den heute üblichen Techniken also nicht durch Hobeln, sondern
durch Fräsen. Erst für die Oberflächenvergütung wird noch im
gleichen Arbeitsgang ein Hobelvorgang nachgeschaltet. Mitent
scheidend ist deshalb, welche Materialmenge, volumenmäßig,
durch Fräsen und welche durch Hobeln entfernt wird. Nach der
Erfindung soll in jedem Fall die durch Fräsen abgetragene Ma
terialmenge ein Vielfaches der durch das Hobeln abgetragenen
Materialmenge betragen. Je nach Art der Profilierung und ver
wendetem Werkstoff, wie CuZn, CuNi oder CuFe, kann vorteil
haft die durch Fräsen abgetragene Schichtdicke beispielsweise
das 10-, 20- oder 50fache oder mehr der durch Hobeln abge
tragenen Schichtdicke betragen.
Als besonders vorteilhaft für das erfindungsgemäße Verfahren
hat es sich ferner erwiesen, wenn das gegebenenfalls gerich
tete und anschließend gefräste Metallband in an sich bekannter Weise (DE 28 36 475 A1) während einer Um
lenkung, beispielsweise während der Führung über eine Rolle
oder Walze spangebend geglättet wird. Das hat eine mögliche
Vergrößerung des Spanwinkels zur Folge bei gleichzeitiger ge
ringer Querwölbung im Endprodukt.
Wie bereits ausgeführt, kommt es für die Erfindung darauf an,
daß das Metallband im Zuge der Bearbeitung nacheinander in
einem Arbeitsgang die verschiedenen Bearbeitungsstationen
durchläuft. Für die Durchführung des Verfahrens nach der Er
findung hat sich deshalb eine Einrichtung als vorteilhaft er
wiesen, bei der im Durchlaufrichtung des Metallbands hinter
einander eine stationäre Fräseinheit und eine oder mehrere
stationäre Hobeleinheiten angeordnet sind. Damit kann ein op
timales Arbeiten und eine gegenseitige Beeinflussung zugun
sten der Bandqualität erreicht werden.
Für die spanende Formgebung besonders harter Kupferlegierun
gen, etwa in Federqualität, kann zur zusätzlichen Führung des
durchlaufenden Metallbands vor der Fräseinheit eine Richtein
richtung angeordnet sein. Diese Maßnahme hat sich insbeson
dere auch für dickere Metallbänder als vorteilhaft erwiesen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Fig. 1
bis 7 noch näher erläu
tert.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen Querschnitte von nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren profilierten Metallbändern, bspw. auf der
Basis von Kupferlegierungen. Während in der Fig. 1 zwischen
den stehengebliebenen Randbereichen 1 gleichen Volumens eine
in Achsrichtung verlaufende mittige Ausnehmung 2 aus dem Band
herausgefräst und die gefräste Fläche anschließend gehobelt
ist, befindet sich nach der Fig. 2 die Ausnehmung 3 zwischen
Randzonen 4 und 5 unterschiedlichen Volumens.
Die Fig. 3 zeigt ein Band mit einseitig ausgefrästem Band
teil 6, wobei die eine Oberfläche des stehengebliebenen
Restes 7 abgeschrägt ist. Mit 8 ist der noch ursprüngliche,
d. h. weder durch Hobeln noch durch Fräsen beeinflußte Band
bereich bezeichnet.
In der Fig. 4 schließlich ist ein Bandquerschnitt als wei
tere Ausführungsform der Erfindung dargestellt, an dessen
stehengebliebenem mittleren Bereich 9 sich zu den Bandkanten
hin die ausgearbeiteten Bereiche 10 bzw. 11 anschließen.
Die Art der Herstellung der in den Fig. 1 bis 4 erläuter
ten profilierten Metallbänder ist in den Fig. 5 bis 7
dargestellt.
Das beispielsweise aus einer CuZn-Legierung bestehende Me
tallband 12 nach der Fig. 5 wird von einem nicht dargestell
ten Bandvorrat abgezogen und in Pfeilrichtung einer schematisch
angedeuteten Fräseinheit 13 zugeführt. Der hier verwendete
Walzenfräser hebt spangebend einen in Bandrichtung verlaufen
den Streifen 14, z. B. in einer Dicke von 0,18 mm, aus dem
Metallband 12 mit einer Dicke von 0,5 mm heraus. In Durch
laufrichtung hinter der Fräseinheit 13 ist eine Hobeleinheit
15, schematisch angedeutet, vorgesehen. Das Schneidmesser 16
dieser Einheit 15 hebt, wie dargestellt, von der Oberfläche
des gefrästen Bandausschnitts einen Span mit einer Dicke von
0,01 mm ab. Dies führt dazu, daß die gefräste Oberfläche ge
glättet, d. h. von jeglichen Frässpuren befreit wird. Gleich
zeitig wird durch den Eingriff des Schneidmessers 16 der
Fräsvorgang in seinem Ablauf stabilisiert, so daß enge Ferti
gungstoleranzen eingehalten werden konnen.
Abweichend hiervon ist in Fig. 6 ein Herstellungsverfahren
dargestellt, bei dem z. B. ein aus Kupfer bestehendes Band 18
mit einer Breite von 60 mm und einer Dicke von 1,3 mm mit ei
ner mittigen Ausnehmung, etwa nach der Fig. 1, mit einer
Tiefe von 0,8 mm versehen wird. Hierzu dient ein Walzenfräser
20, der zunächst eine Ausnehmung 21 mit einer Tiefe von z. B.
0,78 mm aus dem Band 18 heraushebt. Unmittelbar anschließend
wird diese Ausnehmung 21 mittels einer Hobeleinheit 22 durch
Abheben eines Spanes 23 von etwa 0,02 mm Dicke im mittleren
Bereich geglättet, wobei gegebenenfalls durch gleichzeitiges
Anschrägen der beiderseitigen Kanten 24 die Ausnehmung 19 in
ihre endgültige Form und Abmessung gebracht wird.
Zwei weitere nachgeschaltete Hobeleinheiten 25 und 26 haben dagegen
lediglich die Aufgabe, einen möglichen Grat an den Kanten zu
beseitigen. Hierzu können selbstverständlich auch andere be
kannte Mittel, wie Schleifscheiben, Bürsten oder dergleichen,
eingesetzt werden.
Die Fig. 7 schließlich zeigt die Herstellung eines z. B. 66 mm
breiten und 1,3 mm starken Bands 27 aus einer Kupfer-Ei
sen-Legierung, bei dem entsprechend der Fig. 4 ein mittlerer
Bereich 28 von beispielsweise 27 mm bestehen bleiben soll.
Die Stärke der herzustellenden Bandkantenbereiche 29 soll
etwa 0,4 mm betragen.
Zu diesem Zweck sind zwei Walzenfräser 30 und 31 vorge
sehen, die bei Abzug des Bands 27 in Pfeilrichtung die in
Bandrichtung verlaufenden Ausnehmungen 32 und 33 in einer
Höhe von etwa 0,9 mm erzeugen. Zur Glättung der Oberflächen
dieser Ausnehmungen ist eine Hobeleinheit 34 vorgesehen, die
Streifen 35 und 36 in einer Dicke von etwa 0,02 mm abhebt
und gegebenenfalls gleichzeitig für eine Schrägung der Kan
tenbereiche 37 sorgt. Der bei diesen Arbeitsgängen möglicher
weise am mittleren Bereich verbleibende Grat kann, wie ange
deutet, mittels zwei weiterer Hobeleinheiten 38 und 39 oder anderer ge
eigneter Mittel entfernt werden.
Ein Vergleich der Herstellungsverfahren nach den Ausführungs
beispielen der Fig. 5 bis 7 zeigt für die durch Fräsen und
durch Hobeln abgetragenen Materialmengen Verhältniswerte von
etwa 18 : 1, 39 : 1 und 45 : 1.
Anstelle der in den Ausführungsbeispielen eingesetzten Wal
zenfräser können selbstverständlich auch Stirnfräser oder an
dere Fräseinheiten verwendet werden. Entscheidend für die Er
findung ist vielmehr nur, daß die Profilgebung durch einen Fräs
vorgang und die Glättung sowie die Endabmessungen und -quali
tät durch einen abschließenden Hobelvorgang bewirkt wird.
Claims (9)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines profilier
ten Metallbands mit wenigstens zwei unterschiedliche
Dickenabmessungen aufweisenden Bereichen aus einem Band
gleicher oder annähernd gleicher Dicke durch spangebende
Formgebung, wobei das Band unter Vorspannung mittels sta
tionärer Hobelwerkzeuge im Durchlauf bearbeitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß vor
dem Hobelvorgang das Band in mindestens einem Bereich
durch Fräsen auf eine gegenüber der Ausgangsdicke verrin
gerte Banddicke gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die durch Fräsen abgetragene Ma
terialmenge ein Vielfaches der durch das Hobeln abgetra
genen Materialmenge beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Metallband vor der
spangebenden Bearbeitung gerichtet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metallband im Ein
griffsbereich des Hobelwerkzeugs umgelenkt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dicke der durch das
Hobeln abzutragenden Materialschicht unabhängig von der
Dicke der durch den vorgeschalteten Fräsvorgang abgetra
genen Materialschicht fest eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die fest eingestellte, durch das
Hobeln abzutragende Materialschicht in zwei oder mehr in
Durchlaufrichtung des Metallbands aufeinanderfolgenden
Hobelvorgängen abgetragen wird.
7. Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5 mit einer stationären Hobeleinheit,
dadurch gekennzeichnet, daß in
Durchlaufrichtung des Metallbands vor der Hobeleinheit
eine stationäre Fräseinheit angeordnet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7 zum Durchführen des Verfahrens
nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Hobeleinheit mindestens eine weitere
stationäre Hobeleinheit nachgeordnet ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß vor der Fräseinheit eine
Richteinrichtung für das durchlaufende Metallband ange
ordnet ist.
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Owner name: STOLBERGER METALLWERKE GMBH & CO KG, 5190 STOLBERG |
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