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Vorrichtung zum Vereinzeln von Saatgut
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Vereinzeln von
Saatgut mit einem in einem Gehäuse drehbar gelagerten Zellenrad, das mit trichterförmigen
Bohrungen zur Aufnahme des Saatgutes versehen ist und das durch einen aus einer
Düse austretenden Luftstrom hindurchgeführt ist.
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Es ist eine Vorrichtung bekannt, bei der das Vereinzeln von Saatkörnern
mit Hilfe eines Zellenrades erfolgt. Das Saatgut ist in einem Vorratsbehälter gelagert.
Durch diesen Vorratsbehälter läuft ein Zellenrad um. Das Zellenrad ist auf seinem
Umfang mit konischen Bohrungen versehen' die an ihrer Spitze eine Öffnung aufweisen,
deren Durchmesser kleiner ist als das kleinste Saatkorn. Dieses Zellenrad läuft
nach dem Belegen der Zellen mit Saatgut in den Bereich eines Luftstromes ein, durch
den das überschüssige Saatgut aus dem Trichter entfernt wird, so daß nur ein Korn
jeweils in der konischen Bohrung verbleibt.
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Diese Vorrichtung dient zum Vereinzeln von grobkörnigem Saatgut, insbesondere
Mais, Bohnen und dergleichen, wohingegen bei sehr feinem Saatgut,Möhrensamen, Salatsamen
usw., Schwierigkeiten auftreten.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, die Vereinzelung von sehr feinem Saatgut,
also auch sehr leichtem Saatgut, vorzusehen und gleichzeitig dazu beizutragen, daß
dieses vereinzelte Saatgut in vorgesehenen Abständen abgelegt wird. Ferner ist es
Aufgabe der Erfindung, die schwebenden Saatkörner wieder dem Zulauf zuzuführen und
mit Hilfe einer Wirbelkammer das Zusammenkleben der Körner weitestgehend zu vermeiden.
Erfindungsgemäß geschieht das dadurch, daß das Zellenrad auf seinem Umfang mit einem
Ring versehen ist, der annähernd bündig mit dem Zellenrad abschließt und bis zur
Hälfte in die trichterförmigen Bohrungen des Zellenrades hineinragt.
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Ferner ist der Ring im Bereich der Trichter mit Bohrungen versehen,
deren Durchmesser kleiner als das kleinste Korn ist. Die Bohrungen sind radial angeordnet.
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Anhand von Zeichnungsbeispielen ist die Erfindung näher erläutert:
Figur 1 zeigt eine Gesamtansicht der Vorrichtung, Figur 2 zeigt den wesentlichen
Teil des Vorratsbehälters und des im Gehäuse umlaufenden Zellenrades mit seinen
Bohrungen, Figur 3 zeigt den Ausschnitt des Zellenrades im Gehäuse, der zur Ablage
des vereinzelten Saatgutes dient, Figur 4 zeigt in einem Schnitt A/A die Anordnung
der Luftstromdüse und der Bohrung im Ring innerhalb eines Trichters,
Figur
5 zeigt den Schnitt B/B durch die trichterförmige Bohrung im Zellenrad, Figur 6
zeigt den Schnitt C/C durch die Bohrung im Ring, Figur 7 zeigt den Schnitt D/D und
damit den Ring in der Seitenansicht und Figur 8 zeigt den Schnitt E/E durch die
Ausblaseinrichtung der vereinzelten Körner.
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In einem Gehäuse ist ein Vorratsbehälter 7 angeordnet, der das Saatgut
aufnimmt und nach unten transportiert. Dieser Vorratsbehälter geht in ein Gehäuseteil
13 über, das kreisförmig ausgebildet das Zellenrad 1 aufnimmt. Dieses Zellenrad
1 besitzt auf seinem Umfang trichterförmige Ausnehmungen 3, deren Tiefe so bemessen
ist, daß jeder Trichter 3 eine bestimmte Anzahl von Saatgutkörnern aufnehmen kann
und gleichzeitig die Gewähr bietet, daß das Saatgut leicht wieder aus dem Trichter
entfernbar ist.
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Das Zellenrad 1 ist durch eine entsprechende Aussparung an seinem
Umfang vorbereitet, einen umlaufenden Ring 2 aufzunehmen0 Dieser Ring 2 hat eine
Wandstärke, die es gestattet, Bohrungen bestimmten Durchmessers einzubringen. Die
Steghöhe ist so bemessen, daß der in das Zellenrad eingebrachte Ring annähernd bis
zur Hälfte in die trichterförmigen Bohrungen 3 ragt. Um das Zellenrad 1 mit dem
Ring 2 zu bestücken, wird entweder das Zellenrad längs in zwei Hälften geteilt,
die nach Einbringen des Ringes miteinander verschraubt, verschweißt oder verklebt
werden, oder es wird der Ring in zwei Hälften geteilt, die je für sich in die Aussparung
des Zellenrades eingeschoben und dort wiederum verschweißt, verschraubt oder geklebt
werden.
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Der Ring 2 kann sowohl in der Mitte der Wandungsdicke des Zellenrades
angeordnet sein, als auch gegenüber dieser gedachten Mittellinie leicht versetzt,
wie die Figur 4 zeigt. Im wesentlichen wird dieses von der Korngröße, der Trichtergröße
und des eingeblasenen Luftstromes abhängig sein. Zum äußeren Rand des Zellenrades
hin wird der Ring zweckmäßig annähernd bündig mit dem Zellenrad abschließen, um
so zu gewährleisten, daß nach dem Vereinzeln das Zellenrad möglichst nur mit kleinem
Spalt zum Gehäuse in diesem umläuft. Wie weit der Ring in das Zellenrad hinein und
damit in den jeweiligen Trichter hineinragt, wird ebenfalls bestimmt von der Korngröße
und der Trichtergröße. Es muß in jedem Fall gewährleistet sein, daß überschüssiges
Korngut relativ leicht aus dem Trichter herausblasbar ist.
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Der Ring 2 ist mit Bohrungen 4 versehen. Diese Bohrungen sind jeweils
im Bereich der Trichter 3 des Zellenrades 1 angeordnet und verlaufen zum Zellenrad
radial. Wie Figur 5 zeigt, ist es zweckmäßig, diese Bohrungen so in den Ring einzubringen,
daß sie in der Seitenansicht des Zellenrades mittig zur gedachten Linie durch den
Trichter 3 liegen. Diese Bohrungen 4 sind zur Aufnahme eines Einzelkornes gedacht
und sind dementsprechend im unteren Bereich des Ringes, das heißt die Kante, die
in den Trichter hineinragt, mit kalottenförmigen Aufnahmen 5 versehen. Soweit diese
untere Ringkante im Bereich des Trichters 3 liegt, wird sie außerhalb der kalottenförmigen
Aufnahmen 5 mit abgerundeten Kanten 6 verstehen, um einen möglichst geringen Widerstand
gegenüber dem auszublasenden Saatgut zu bieten.
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Das Saatgut befindet sich im Vorratsbehälter 7 und fällt in die unter
dem Saatgut vorbeibewegten Trichter 3 wenn das
Zellenrad entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinn gedreht wird. Damit füllt sich der jeweilige Trichter 3 mit Saatgut
und gelangt in die Wirbelkammer 12. In diese Wirbelkammer 12 ragt an dem dem Vorratsbehälter
gegenüberliegenden Ende eine Luftdüse 8 hinein. Diese Luftdüse 8 ist möglichst nahe
an das Zellenrad mit ihrer Austrittsöffnung gebracht und so angeordnet, daß der
austretende Luftstrom an den Kanten der in ihren Bereich komspenden Trichter 3 entlanggleitet
und das Saatgut herausbläst.
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Diese Wirkung tritt in der Regel schon ein, bevor der mit Saatgut
gefüllte Trichter in den eigentlichen Luftstrom kommt, d.h. daß schon mit Eintritt
des Trichters in die Wirbelkammer Saatgut aus ihm entfernt wird. Wie aus Figur 4
ersichtlich, ist die Luftdüse 8 so angeordnet, daß der Luftstrom in den Trichter
hineingelangt, aber nicht in den Bereich oberhalb der Bohrung 4. Damit wird durch
das Einblasen des Luftstromes in den Trichter 3 im Innern des Trichters ein Staudruck
erzeugt, der den Luftstrom um den Ring 2 herumlenkt und wieder nach außen führt.
Gleichzeitig wird aber ein Teil der Luft versuchen, durch die Bohrung 4 hindurchzudringen,
was infolge der kleinen Bohrung 4 dazu führt, daß im Innern dieser Bohrung ein Sog
entsteht. Die aufgewirbelten Saatkörner werden nunmehr durch den Luftstrom nach
außen transportiert und auf diesem Wege infolge der Sogwirkung in der Bohrung 4
versuchen, die Bohrung zu schließen. Die Aufnahmekalotte 5 ist hierbei größenmäßig
dem Saatkorn angepaßt, so daß nur ein Korn darin Platz findet. So-, bald ein Korn
in die Kalotte 5 gelangt ist, wird der durch die Bohrung 5 geleitete Luftstrom noch
geringer. Die Sogwirkung verstärkt sich und gleichzeitig der Staudruck, der innerhalb
des Trichters auf die Kalotte 5 wirkt. Damit wird das Korn an der Bohrung festgehalten
Die übrigen Saatkörner werden durch den Luftstrom herausgeblasen,und die Vereinzelung
des Saat-
gutes ist vollzogen. Bewegt sich das Zellenrad in angegebener
Richtung weiter, so kommt die trichterförmige Bohrung aus dem Bereich des Luftstromes
heraus in den Gehäuseteil, wo das Saatkorn von allein nicht mehr aus dem Trichter
herausfallen kann.
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Um zu gewährleisten, daß die herausgeblasenen Saatkörner auch dem
Zulauf wieder zugeführt werden' ist die Wirbelkammer 12 mit einer gekrümmtem Führungswand
15 versehen* die dazu beiträgt, daß der Luftstrom zur Vorratskammer hin gerichtet
wird, und ferner ist eine Prallwand 14 angeordnet, an der diese Saatkörner aufgefangen,
dann nach unten zum Trichter 7 hin geleitet werden. Die Prallwand 14 wird höhenverstellbar
angeordnet, um damit auch den Schlitz zwischen Prallwand und Zellenrad zum Vorratsbehälter
hin in der Höhe einstellbar zu machen.
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An und für sich würde es genügen, das Saatgut zu vereinzeln, um es
dann, nachdem es in den Bereich des Gehäuses 13 gekommen ist, der das Zellenrad
an seiner äußeren Fläche eng abdichtet, durch einen Schlitz in dieser Abdeckung
abzulegen. Es ist jedoch nicht sicher, daß jedes Korn nachdem es vereinzelt ist,frei
im Trichter schwebt - es kann durchaus passieren, daß Körner in der Kalotte 5 am
Ausgang der Bohrung 4 festkleben und damit nicht von allein herausfallen. Um hier
auch sicherzustellen, daß eine exakte Ablage der vereinzelten Körner erfolgt, ist
der Vorrichtung im Bereich nach der Vereinzelung eine Zusatzeinrichtung zugeordnet.
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Diese Zusatzeinrichtung besteht aus einem Ablegekanal 9, in dessen
Inneren eine Ausblasleitung 10 geführt ist. Der Ablegekanal 9 greift tangential
an das Gehäuse 13 an, ist an diesem längsgeführt und geht dann mit seinem letzten
Ende unmittelbar an das Erdreich möglichst tief heran. über eine bestimmte Länge
ist das Gehäuse 13 im Bereich des Ablegekanals 9 zu diesem hin offen, so daß hier
eine
übergabe der vereinzelten Körner in den Bereich des Ablegekanals erfolgt. Durch
den Ablegekanal wird ein Luftstrom geringen Ausmaßes geführt, der das den Trichter
3 verlassende Korn mitnimmt, zum Erdreich hinführt und dort ablegt. Um die Körner
in den Trichtern 3 frei zu machen und aus den Trichtern herauszublasen, dient die
Ausblasleitung 10. Diese ist in den Ablegekanal 9 so weit hineingeführt, daß ihr
Ende dort zu liegen kommt, wo das Gehäuse 13 im Bereich des Ablegekanals 9 ausgespart
ist. Die Ausblasleitung 10 besitzt eine Ausblasdüse 11, die als Längsschlitz seitlich
in die Ausblasleitung eingebracht ist. Dieses veranschaulicht die Figur 8. Der aus
dieser Düse 11 austretende Luftstrom wird nur entgegengesetzt durch die Bohrung
4 geleitet, so daß mit seiner Hilfe ein eventuell in der Kalotte 5 klebendes Saatgut
frei wird und in den Trichter und dann aus diesem herausgeblasen wird. Sobald das
Saatgut den Ablegekanal 9 erreicht hat, wird es von dem dort durchgleitenden Luftstrom
zur Ablage hin mitgenommen. Da die Querschnitte im Ablegekanal 9 und in der Ausblasleitung
10 unterschiedlich sind, wird in der Ausblasleitung 10 der Luftdruck etwas größer
sein, so daß sichergestellt ist, das das Ausblasen aus dem Trichter wirklich erfolgt
und das Saatgut dem Ablegekanal zugeführt wird.
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