-
-
Die Erfindung betrifft eine Isolierverglasung mit wenigstens
-
zwei Glasscheiben, die mittels eines Trennsteges in Abstand voneinander
gehalten sind, und deren Hohlraum zwischen den Glasscheiben gegebenenfalls mit einem
Gas gefüllt ist, wobei der Hohlraum mit einem Behälter in Verbindung steht, der
mit einem Adsorptionsmittel gefüllt ist.
-
Derartige Isolierverglasungen erfüllen ihren Zweck nur solange, wie
die Gasatmosphäre in dem Hohlraum zwischen den Glasscheiben unverändert aufrechterhalten
wird. Da mit Abstandshaltern es ~keine absolut wasserdampfdichte Verbindungsmöglichkeit
zwischen den Glasscheiben gibt,wird die Lebensdauer der Isolierverglasung herabgesetzt,
wenn Wasserdampf im Inneren der Isolierverglasung kondensiert. Zum einen wird dabei
die Isolierwirkung verschlechtert und zum anderen wird die Verglasung trübe, so
daß sie nach einer mehr oder minder langen Lebensdauer ausgewechselt werden müßte.
-
Ein Austausch einer derartig mangelhaften Isolierverglasung ist aber
sehr teuer und deshalb sind bereits Maßnahmen bekannt, um insbesondere die Bildung
von Kondensaten im Inneren der Isolierverglasung zu vermeiden.
-
So ist es bekannt, die Isolierverglasung derart auszubilden, daß sie
in eingebautem Zustand gespült werden kann, um das in dem Hohlraum befindliche Gas
insgesamt auszutauschen.
-
Ferner ist es bekannt, hygroskopisches Material entweder in dem Trennsteg
anzuordnen, wobei das Material eventuell ausgetauscht werden kann, oder das hygroskopische
Material in einem externen Behälter vorzusehen, der mit dem Hohlraum zwischen den
Glasscheiben der Isolierverglasung in Verbindung steht.
-
Nachteilig bei dieser Anordnung ist aber, daß nicht zu erkennen ist,
wann das Adsorptionsmittel, welches im Normalfall ein hygroskopisches Mittel ist,
verbraucht ist. Wenn das Material zu spät ausgetauscht wird, kann die Isolierverglasung
bereits irreparablen Schaden erlitten haben,
und wenn das Material
zu früh ausgetauscht wird,kann dies die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens stark
einschränken.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Isolierverglasung zu
schaffen, an welcher der Zeitpunkt zum Auswechseln des Adsorptionsmittels exakt
bestimmt werden kann.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Adsorptionsmittel
ein sich in Abhängigkeit von der adsorbierten Menge optisch veränderbares Mittel
ist, und daß der Behälter, in welchem das Adsorptionsmittel enthalten ist, wenigstens
teilweise transparent ist. Durch das sich optisch veränderbare Mittel, d.h. durch
dessen Verfärbung in Abhängigkeit von der adsorbierten Menge, insbesondere des adsorbierten
Wasserdampfes, kann die Beladung des Adsorptionsmittels, das im Normalfall ein Trockenmittel
ist, durch Sichtkontrolle erfolgen, so daß leicht der Zeitpunkt festgestellt werden
kann, zu welchem das Adsorptionsmittel ausgetauscht werden muß. Dazu muß zumindest
ein Teilbereich des Adsorptionsmittelbehälters transparent sein und, wenn es sich
bei dem Adsorptionsmittel um ein Trockenmittel handelt zum Entfernen von Wasserdampf
aus dem in dem Hohlraum zwischen den Glasscheiben vorhandenen Gas, muß das Material
des Behälters wasserdampfdicht sein, so daß insbesondere Glas für den Behälter verwendet
wird.
-
Die Beladung des Adsorptionsmittels erfolgt in Verbindung mit einem
FarbumschlagEine Voraussetzung dazu ist, daß beispielsweise feuchte Luft auf einem
definierten Weg durch das Trockenmittel geschickt wird. Damit wird sichergestellt,
daß die Wasserübertragung von der feuchten Luft auf das Trockenmittel in einer mehr
oder weniger definierten Zone erfolgt.
-
Im Laufe der Zeit wandert diese Zone von der Lufteintrittsstelle
ins Innere des Behälters. Der gegenüber der Lufteintrittsstelle jenseits der Zone
vorhandene Trockenmittelanteil bleibt aktiv. Bei einem mit feuchtigkeitssensiblem
Farbstoff
versehenen Trockenmittel stimmt die Lage der Zone, in welcher die Aufnahme der Feuchtigkeit
erfolgt, mit der Stelle des Farbumschlags überein, d.h. bei einem zumindest zum
Teil transparenten Behälter ist optisch verfolgbar, wie weit die Beladung des Trockenmittels
fortgeschritten ist.
-
Vorzugsweise ist das Adsorptionsmittel ein Molekularsieb oder ein
Silica-Gel insbesondere zum Trocknen feuchter Luft, und der Behälter ist in Form
einer Patrone ausgebildet und über eine Verbindungsleitung lösbar mit dem Hohlraum
zwischen den Glasscheiben der Isolierverglasung verbunden.
-
Der Behälter kann mittels einer Leitung mit dem Hohlraum verbunden
sein, es ist aber auch möglich, den Behältern mit gegenüberliegenden Enden jeweils
mit einer Leitung lösbar mit dem Hohlraum der Isolierverglasung zu verbinden.
-
Wenn dabei erreicht wird, daß die Luft aus dem Hohlraum zwischen den
Glasscheiben in einer Richtung durch den Trockenbehälter geführt wird, ergibt sich
in dem Adsorptionsmittel eine klar definierte Massenübertragungszone, welche sich
mit zunehmender Kontaktzeit kontinuierlich von der Eintrittsstelle des Bettes aus
dem Adsorptionsmittel entfernt.
-
Oberhalb der Massenübertragungszone erreicht beispielsweise die Wasserbeladung
eines Silica-Gels ein dynamisches Gleichgewicht mit dem Wassergehalt der eintretenden
Luft, während sich unterhalb der Massenübertragungszone der Wassergehalt des noch
hochaktiven Silica-Gels im dynamischen Gleichgewichtszustand mit dem Wassergehalt
des austretenden getrockneten Gases befindet. Mit fortschreitender Zeit und damit
zunehmender Menge Wasser, welches in dem Behälter adsorbiert wird, wird ein wachsender
Teil der Eintrittszone des Trockenmittelbettes abgesättigt und die Massenübertragungszone
wandert immer weiter von der Eintrittsstelle des Behälters in Richtung Austritt.
Wenn die vordere Grenze der Massenübertragungszone das Ende des Behälters erreicht,
wird das Bett des Trockenmittels als gesättigt bezeichnet und der Durchbruch findet
statt, d.h. das Trockenmittel kann kein weiteres Wasser adsorbieren.
-
Zu diesem Zeitpunkt ist die Farbe des Endbereiches des Bettes des
Behälters umgeschlagen, so daß bei einer Inspèktion der Isolierverglasung erkannt
wird, daß der Trockenmittelbehälter ausgetauscht werden muß.
-
Um eine gewisse Pufferwirkung zu erzielen und dadurch die Sicherheit
bei der Überwachung der Funktionstüchtigkeit der Isolierverglasung zu erhöhen, ist
der Behälter mit dem Adsorptionsmittel in wenigstens zwei untereinander verbundene
Teilbehälter aufgeteilt, von denen zumindest der Behälter, der dem Eintrittsende
des Gases gesenüberliegt, wenigstens zum Teil transparent ist, um den Farbumschlag
des verbrauchten Adsorptionsmittels erkennen zu können.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen: Fig. 1 in Draufsicht eine Isolierverglasung und Fig. 2 in
schematischen Darstellungen verschiedene bis 7 Ausführungsformen von Behältern mit
Adsorptionsmittel.
-
Fig. 1 zeigt eine Isolierverglasung 10, die aus einer vorderen Glasscheibe
12 und einer hinteren Glasscheibe 14 besteht, welche durch einen umlaufenden Trennsteg
16 in Abstand voneinander gehalten werden. Die Glasscheibe 12 ist an ihrer unteren
rechten Ecke geschnitten, so daß ein Eckstück 20 des Trennsteges 16 eine von vorn
zugängliche Fläche 22 aufweist. In dem Eckstück 20 ist ein in den Hohlraum 18 zwischen
den Scheiben 12 und 14 führender Kanal 24 und ein dazu senkrechter Kanal 26 ausgebildet.
-
Der Hohlraum 18 zwischen den Glasscheiben 12 und 14 ist über die Kanäle
24 und 26 mit einer Leitung 28 verbunden, die mit ihrem anderen Ende an einen Behälter
30 angeschlossen ist. In dem Behälter 30 ist ein Adsorptionsmittel 32 enthalten,
welches insbesondere ein Trockenmittel, beispielsweise ein Silica-Gel, sein kann,
um Wasserdampf, welcher in dem Gas enthalten ist, das den Hohlraum
18
ausfüllt, zu adsorbieren.
-
Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung einen Behälter 40 mit einem
Trockenmittel 42, welcher über eine Leitung 44 mit dem Hohlraum einer nur angedeuteten
Isolierverglasung 46 verbunden ist. In der Leitung 44 ist eine Anschlußstelle 48
vorgesehen, um den Behälter 40, der in Form einer Patrone ausgebildet ist, lösen
und gegen einen neuen Behälter austauschen zu können. Ein in dem Hohlraum der Isolierverglasung
46 vorhandenes feuchtes Gas gelangt über die Leitung 44 in den Behälter 40 und in
dem Trocknungsmittel 42 wird der Wasserdampf adsorbiert. Mit 50 ist eine Zone bezeichnet,
in welcher ein Farbumschlag in dem Trocknungsmittel 42 erfolgt. Diese Zone 50 kann
als Massenübertragungszone bezeichnet werden und ist die zur Trocknung eines feuchten
Gases aktuell aktive Zone.
-
In Fig. 2 ist der Behälter 40 insgesamt transparent dargestellt. Es
würde aber auch ausreichen, beispielsweise einen schmalen Längsstreifen des Behälters,
der vorzugsweise aus Glas besteht, transparent zu machen.
-
Eine in Fig. 3 gezeigte Trockenpatrone 52 ist an beiden Enden über
Leitungen 54 bzw. 56 mit dem Hohlraum einer Isolierverglasung 58 verbunden. Die
Leitungen 54 bzw. 56 weisen Verbindungsstellen 60 bzw. 62 auf, um den Behälter 52
abnehmen und gegen einen neuen Behälter austauschen zu können. In dem in dem Behälter
52 vorhandenen Trockenmittel 64 bilden sich zwei Zonen 66 und 68 aus, in welchen
ein Farbumschlag erfolgt, wenn die Adsorption von Wasserdampf aus dem in der Isolierverglasung
vorhandenen Gas vorgenommen wird.
-
Der in Fig. 4 gezeigte Behälter 70 entspricht dem in Fig. 2 dargestellten
Behälter. Er ist über eine an einer Verbindungsstelle 72 trennbaren Leitung 74 mit
dem Hohlraum einer Isolierverglasung 76 verbunden. In dem Trocknungsmittel 78 bildet
sich eine Farbumschlagszone 80 aus, anhand welcher der Verbrauch des Trockenmittels
festgestellt werden
kann. An seinem der Leitung 74 gegenüberliegenden
Ende ist der Behälter 70 über eine mit einer Verbindungsstelle 82 versehenen Leitung
84 mit einem Pufferbehälter 86 verbunden, in welchem ebenfalls ein Adsorptionsmittel
88 (insbesondere ein Trocknungsmittel zum Trocknen feuchter Luft) enthalten ist.
Der Behälter 86 muß nicht transparent sein, da der Austausch des Behälters 70 erfolgen
muß, wenn die Umschlagszone 80 das Ende des Behälters erreicht hat.
-
Der Behälter 86 dient mit seinem Trocknungsmittel 88 als Puffer.
-
Bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform sind zwei wenigstens zum
Teil transparente Behälter 90 und 92 vorgesehen, die über mit Verbindungsstellen
94 bzw. 96 versehene Leitungen 98 bzw. 100 mit dem Hohlraum einer Isolierverglasung
102 verbunden sind. Zwischen den Behältern 90 und 92 ist ein Pufferbehälter 104
vorgesehen, welcher über eine mit einer Verbindungsstelle 106 versehene Leitung
108 mit dem Behälter 90 und über eine mit einer Verbindungsstelle 110 versehene
Leitung 112 mit dem Behälter 92 verbunden ist. In den Behältern 90, 92 und 104 ist
ein Trocknungsmittel 114, 116 bzw. 118 enthalten. In dem Behälter 90 ist eine Farbumschlagszone
120 und in dem Behälter 92 eine Farbumschlagszone 122 angedeutet. Der Behälter 104
dient mit seinem Trocknungsmittel 118 als Puffer, um eine Adsorptionswirkung zu
erzielen, wenn in einem der Behälter 90 oder 92 die Adsorptionsfähigkeit bzw. Trockenfähigkeit
des Adsorptionsmittels erschöpft ist.
-
Die Fig. 6 und 7 zeigen den Fig. 4 und 5 analoge Ausführungsformen.
In Fig. 6 ist ein mit einem sich nicht verfärbenden Adsorptionsmittel 130 gefüllter
Behälter 132 mit einer Isolierverglasung 134 verbunden. Dem Behälter 132 ist ein
als Pufferbehälter dienender Behälter 136 nachgeschaltet, in welchem sich ein Adsorptions
mittel 138 befindet, das sich in Abhängigkeit von der adsorbierten Substanz (in
der Regel Wasserdampf) verfärbt,
wie mit dem Bezugszeichen 140
angedeutet ist. Die Verbindung der Behälter 132 und 136 mit der Isolierverglasung
ist wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ausgebildet.
-
Die Ausführungsform gemäß Fig. 7 entspricht der#Ausführungsform gemäß
Fig. 5 mit dem Unterschied, daß ein mit einem sich verfärbenden Adsorptionsmittel
142 gefüllter Pufferbehälter 144 zwischen zwei mit einfachem Adsorptionsmittel 146
gefüllten Behältern 148 und 150 angeordnet ist. Die Behälter 148 und 150 sind mit
einer Isolierverglasung 152 verbunden. In dem Pufferbehälter 144 bilden sich von
beiden Enden ausgehend verfärbte Bereiche 154, 156 aus, wenn das Adsorptionsmittel
146 in den Behältern 148 und 150 erschöpft ist.
-
Da in den Ausführungsbeispielen nach Fig. 6 und 7 jeweils die vorzugsweise
volumenkleineren Pufferbehälter 138 bzw.
-
144 mit dem sich verfärbenden Adsorptionsmittel gefüllt sind, können
Kosten gespart werden, da dieses Mittel teurer ist als ein Adsorptionsmittel ohne
optische Anzeige.
-
- Leerseite -