DE3345447C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von gegebenenfalls
substituierten Polybenzylen zur Verbesserung der Fließfähigkeit
der Schmelze thermoplastischer voll-aromatischer
Polyester.
Aromatische Polyester sind bekannt (W. M. Eareckson,
J. Polym. Sci. XL, 399-406 (1959); Andr´ Conix,
"Thermoplastic Polyesters from Bisphenols", Ind.
Eng. Chem., Vol. 51, Nr. 2, 147-150, Febr. 1959;
FR 11 77 517, US 33 51 624, DE-AS 14 45 384). Sie
werden aufgrund ihrer ausgezeichneten Eigenschaften
überall dort eingesetzt, wo hohe Wärmeformbeständigkeit
und gute Schlag- bzw. Kerbschlagzähigkeit erwünscht
sind.
Obwohl die bislang bekannten thermoplastischen aromatischen
Polyester viele Anforderungen erfüllen, ist die
Fachwelt daran interessiert, die Fließfähigkeit der
Schmelze noch zu verbessern. Zu diesem Zweck sind
schon verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen worden:
Einerseits hat man das Problem über die Legierung mit ABS-Harzen (JP-OS 73/25 053), Polyethylenterephthalat (DE-OS 23 33 017, JP-OS 74/23 844, US 39 46 091), Polyethylenhydroxybenzoat (JP-OS 75/5 443, US 38 84 990), Polytetrafluorethylen (JP-OS 75/5 444), Copolyestern aus Ethylenglykol, Terephthal- und p-Hydroxybenzoesäure (JP-OS 75/64 351), aliphatischen oder aromatischen Polyestern (JP-OS 75/96 652) und Polyamiden (DE-OS 26 46 728) zu lösen versucht, wobei dann allerdings nicht nur die Wärmeformbeständigkeit und die mechanischen Eigenschaften der erhaltenen Legierungen manche Wünsche offen ließen, sondern auch die Transparenz verlorenging.
Einerseits hat man das Problem über die Legierung mit ABS-Harzen (JP-OS 73/25 053), Polyethylenterephthalat (DE-OS 23 33 017, JP-OS 74/23 844, US 39 46 091), Polyethylenhydroxybenzoat (JP-OS 75/5 443, US 38 84 990), Polytetrafluorethylen (JP-OS 75/5 444), Copolyestern aus Ethylenglykol, Terephthal- und p-Hydroxybenzoesäure (JP-OS 75/64 351), aliphatischen oder aromatischen Polyestern (JP-OS 75/96 652) und Polyamiden (DE-OS 26 46 728) zu lösen versucht, wobei dann allerdings nicht nur die Wärmeformbeständigkeit und die mechanischen Eigenschaften der erhaltenen Legierungen manche Wünsche offen ließen, sondern auch die Transparenz verlorenging.
Andererseits wurde auch schon vorgeschlagen, die Fließfähigkeit
aromatischer Polyester durch Zusatz folgender
niedermolekularer Hilfsmittel zu steigern: Trialkylphosphate
(JP-OS 74/34 546), Diphenylsulfoxid (JP-OS
74/86 433), Ester aromatischer Phosphonsäuren (JP-OS
76/37 145) und Ester aromatischer Carbonsäuren (JP-OS
76/37 146). Wegen des hohen Dampfdrucks dieser Verbindungen
muß man in Anbetracht der hohen Verarbeitungstemperaturen
aromatischer Polyester mit Verdampfungsverlusten
und gar mit Selbstentzündung dieser Fließhilfsmittel
rechnen.
Gemäß DE-OS 30 31 491 wird Pentaerythrit-tetrastearat
als Fließhilfsmittel für voll-aromatische Polyester verwendet.
Aufgrund der Reaktivität seiner Estergruppen
neigt Pentaerythrit-tetrastearat bei höheren Temperaturen
jedoch zur Umesterung mit dem Polyester; es wird
deshalb erst nach der beendeten Polyesterherstellung
zugesetzt, weil andernfalls mit einem Abbau des Polyesters
zu rechnen wäre.
EP-A 48 374 beschreibt die Verwendung von teilweise oder
vollständig hydrierten Polybenzylen als Entformungsmittel
für thermoplastische aromatische Polyester.
US-P 40 98 845 beschreibt Polyesterharze (Polyethylenterephthalathomopolymere und -copolymere), denen Polybenzylene
als Kristallisationsbeschleuniger zugesetzt
werden.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß bereits
kleine Mengen gegebenenfalls substituierter Polybenzyle
die Schmelzviskosität senken, ohne andere wesentliche
Eigenschaften der voll-aromatischen Polyester, wie z. B. die Zähigkeit und
die Wärmeformbeständigkeit, nennenswert zu verschlechtern.
Gegenstand der Erfindung ist also die Verwendung von Polybenzylen
mit (im Mittel) 5 bis 100, vorzugsweise 6 bis
30, wiederkehrenden Einheiten der Formel
worin R¹, R² Wasserstoff oder C₁-C₁₀-Alkyl, vorzugsweise
C₁-C₃-Alkyl, bedeuten,
als Fließhilfsmittel für voll-aromatische Polyester.
als Fließhilfsmittel für voll-aromatische Polyester.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polybenzyle werden
vorzugsweise in Mengen von 0,01 bis 10, insbesondere
in Mengen von 0,1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf voll-aromatischen
Polyester eingesetzt.
Polybenzyle werden in der Regel durch Friedel-Crafts-Alkylierung
von Benzylhalogeniden der Formel
mit sich selbst hergestellt, wobei
X ein Jod-, vorzugsweise ein Chlor- oder Bromatom bedeutet und
R¹ und R² die oben angegebene Bedeutung haben.
X ein Jod-, vorzugsweise ein Chlor- oder Bromatom bedeutet und
R¹ und R² die oben angegebene Bedeutung haben.
Die Alkylierung erfolgt im vorliegenden Fall in m- und/oder
p-Position, wobei durch Mehrfachalkylierung natürlich
auch Verzweigungen entstehen können. Bis zu 10%
der aromatischen Ringe der erfindungsgemäß zu verwendenden
Polybenzyle, können Verzweigungsstellen darstellen.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polybenzyle können
als Endgruppen die aufgrund der Friedel-Crafts-Alkylierung
entstehenden Gruppen
sowie Wasserstoff, Halogen, Hydroxyl, -OR′, mit
R′=C₁-C₁₈-Alkyl (insbesondere Methyl), C₇-C₁₂-Aralkyl
(vorzugsweise Benzyl) und C₄-C₁₈-, vorzugsweise C₆-C₁₂-Aryl
(insbesondere Phenyl) tragen. Als Endgruppen kommen
insbesondere Phenyl und Tolyl infrage; vorzugsweise sind
die Endgruppen keine Halogenatome.
Durch Nebenreaktionen können z. B. auch Isopropenylphenylgruppen
oder Trimethylphenylindylgruppen der Formel
entstehen.
Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden
Polybenzyle wird z. B. in der US-PS 37 70 661 und in
CHEMTECH (1972) 687 beschrieben.
Nach einem bevorzugten Herstellungsverfahren setzt man
Benzylhalogenid, vorzugsweise Cumylhalogenid, nach
Friedel-Crafts mit sich selbst um, wobei man Benzylhalogenid,
vorzugsweise Cumylhalogenid und, bezogen auf
100 Gewichtsteile Benzyl- bzw. Cumylhalogenid, 1 bis
50, vorzugsweise 2 bis 20, Gewichtsteile Katalysatormischung
aus
- a) Aluminiumhalogenid und
- b) als zweiter Lewis-Säure einem Halogenid aus der
Reihe
- (i) Halogenide 1- bis 3-wertiger Übergangsmetalle mit Ausnahme solcher der 3., 4. und 5. Nebengruppe,
- (ii) Halogenide von Tl (III), SN (II), Pb (II), Sb (III) und Bi (III),
- (iii) Bortrihalogenide und
- (iv) P(V)-halogenide,
wobei das Molverhältnis a/b 1 : 10 bis 2 : 1, vorzugsweise
1 : 3 bis 1 : 6, beträgt, in 100 bis 5000, vorzugsweise
300 bis 3000, Gewichtsteilen inertem organischem
Lösungsmittel bei Temperaturen von -130 bis +30°C, vorzugsweise
von -50 bis 10°C, reagieren läßt.
Aluminiumhalogenide a) sind solche Aluminiumverbindungen,
die mindestens eine Aluminium-Halogen-Bindung pro
Molekül enthalten. Bevorzugte Aluminiumhalogenide umfassen
Aluminiumtrichlorid, -tribromid und -trÿodid,
Aluminium-C₁-C₄-alkylhalogenide des Typs (RAlHal₂)n und
(R₂AlHal)n mit Hal=Chlor, Brom, Jod und n=1 oder 2,
Komplexsalze des Typs (AlHal₄)₂ Me mit Me=zweiwertiges
Metallion, wie z. B. Co2+, und Aluminiumhalogenide, die
aus Aluminiumtrihalogeniden in situ durch Austausch von
ein oder zwei Halogenatomen durch andere Nucleophile,
wie z. B. C₁-C₃-Alkoholate, Säureanionen, wie z. B.
Hydrogenphosphat, erhalten werden.
Sind mehrere Halogenatome an ein Aluminiumatom gebunden,
so können sie auch gemischt sein; beispielsweise
kann ein Teil der Chloratome durch Brom- oder Jodatome
ersetzt sein. Die Aluminiumhalogenide a) können auch
Hydratwasser enthalten, doch scheiden Hydrate mit vollständig
hydratisierten Aluminiumionen (Koordinationszahl
mindestens 6) aus. Man kann anstelle der Aluminiumhalogenide
a) auch solche Verbindungen einsetzen, aus
denen sich die Aluminiumhalogenide vor oder während der
Reaktion bilden.
Für die Halogenide b) gilt, daß sie - ebenso wie die
Halogenide a) - unterschiedliche Halogene und/oder Hydratwasser
enthalten können, daß ihre Halogenatome
teilweise durch andere Nucleophile ersetzt sein können
und daß sie vor oder während der Reaktion aus anderen
Verbindungen gebildet werden können.
Bevorzugte Halogenide b) sind z. B.:
- (i) Kupfer(II)-, Zink-, Chrom(III)-, Eisen(II)-, Eisen(III)-, Cobalt- und Nickelhalogenide, insbesondere Eisen(III)chlorid,
- (ii) Thallium(III)chlorid, Zinn(II)chlorid, Blei(II)chlorid, Antimontrichlorid und Wismuttrichlorid,
- (iii) Bortrichlorid,
- (iv) Phosphorpentachlorid und Phosphoroxytrichlorid.
Als inerte Lösungsmittel eignen sich alle Lösungsmittel,
deren Schmelzpunkte so niedrig liegen, daß die gesamte
Reaktionsmischung bei der jeweiligen Reaktionstemperatur
flüssig ist. Bevorzugte inerte Lösungsmittel sind
halogenierte, vorzugsweise chlorierte, Kohlenwasserstoffe,
wie z. B. Mono-, Di-, Tri- und Tetrachlormethan, Mono-,
1,1- und 1,2-Di-, Tri- und 1,1,2,2-Tetrachlorethan,
Mono-, 1,1- und 1,2-Di-, Tri- und Tetrachlorethylen.
Beispiele bevorzugter Fluor, Brom bzw. Jod enthaltender
Lösungsmittel sind Monobrommonochlormethan, Bromchlorfluormethan,
Monofluordichlormethan, Methyljodid, Bromethan,
1-Chlor-2-bromethylen, 1,1-Dibromethan, 1,1-Dichlor-
1,2-dibromethan, 1,2-Dichlor-1,2-dibromethan,
1,1-Dichlor-1,2,2,2-tetrafluorethan, Monojodethan, 1,1,2-Tribromethan,
1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan,
1,2-Dibromethylen. Bevorzugt eingesetzt werden Dichlormethan
und Gemische von Dichlormethan und Trichlorethylen.
Aromatische Polyester im Sinne der Erfindung sind
thermoplastische Polyester aus aromatischen Dihydroxyverbindungen
und Iso- und/oder Terephthalsäure,
Kettenabbrechern und gegebenenfalls Verzweigungsmitteln,
wobei bis zu 50 Mol-% der Estergruppen
durch Carbonatgruppen ersetzt sein können.
Die aromatischen Polyester besitzen in der Regel
relative Lösungsviskositäten von 1,18 bis 2,0,
vorzugsweise von 1,2 bis 1,5 (gemessen mit einer
Lösung von 0,5 g Substanz in 100 ml CH₂Cl₂-Lösung
bei 25°C).
Bevorzugte Diphenole für die Herstellung der aromatischen
Polyester sind Verbindungen der Formel
HO-Z-OH (IV)
worin Z einen zweiwertigen ein- oder mehrkernigen
aromatischen Rest mit 6-30 C-Atomen bedeutet, wobei
Z derart gebaut ist, daß die beiden OH-Gruppen
direkt an je ein C-Atom eines aromatischen Systems
gebunden sind.
Besonders bevorzugte Diphenole sind Verbindungen der
Formel
in der
Y eine Einfachbindung, einen Alkylen- oder Alkylidenrest mit 1-7 C-Atomen, einen Cycloalkylen- oder Cycloalkylidenrest mit 5-12 C-Atomen,
Y eine Einfachbindung, einen Alkylen- oder Alkylidenrest mit 1-7 C-Atomen, einen Cycloalkylen- oder Cycloalkylidenrest mit 5-12 C-Atomen,
bedeutet,
sowie deren kernalkylierte und kernhalogenierte Derivate, z. B.
sowie deren kernalkylierte und kernhalogenierte Derivate, z. B.
Hydrochinon,
Resorcin,
Dihydroxydiphenyle,
Bis(hydroxyphenyl)-alkane,
Bis(hydroxyphenyl)-cycloalkane,
Bis(hydroxyphenyl)-sulfide,
Bis(hydroxyphenyl)-ether,
Bis(hydroxyphenyl)-ketone,
Bis(hydroxyphenyl)-sulfoxide,
Bis(hydroxyphenyl)-sulfone und
α,α′-Bis(hydroxyphenyl)-diisopropylbenzole
Resorcin,
Dihydroxydiphenyle,
Bis(hydroxyphenyl)-alkane,
Bis(hydroxyphenyl)-cycloalkane,
Bis(hydroxyphenyl)-sulfide,
Bis(hydroxyphenyl)-ether,
Bis(hydroxyphenyl)-ketone,
Bis(hydroxyphenyl)-sulfoxide,
Bis(hydroxyphenyl)-sulfone und
α,α′-Bis(hydroxyphenyl)-diisopropylbenzole
sowie deren kernalkylierte und kernhalogenierte Verbindungen,
insbesondere z. B. Bisphenol A, Tetramethylbisphenol
A, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-isobutan, 1,1-
Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan, 4,4′-Dihydroxydiphenylsulfid,
4,4′-Dihydroxydiphenyl, 4,4′-Dihydroxydiphenylsulfon
sowie deren di- und tetrahalogenierte
Derivate. Besonders bevorzugt ist Bisphenol A. Es können
auch beliebige Mischungen der vorgenannten Diphenole
verwendet werden.
Als Kettenabbrecher für die aromatischen Polyester,
deren Fließfähigkeit erfindungsgemäß verbessert werden
kann, werden vorzugsweise Phenol, Alkylphenole mit C₁-C₁₂-
Alkylgruppen, halogenierte Phenole, Hydroxydiphenyl,
Naphthole, Chlorkohlensäureester aus solchen phenolischen
Verbindungen und Chloride von aromatischen Monocarbonsäuren,
die gegebenenfalls durch C₁-C₂₂-Alkylgruppen
und Halogenatome substituiert sein können, in Mengen
von 0,1 bis 10 Mol-% (im Falle von Phenolen bezogen
auf Diphenole, im Falle von Säurechloriden bezogen
auf Säuredichloride) verwendet.
Als Verzweigungsmittel für die aromatischen Polyester,
deren Fließfähigkeit erfindungsgemäß verbessert
werden kann, lassen sich vorzugsweise 3-
oder höherfunktionelle Carbonsäurechloride oder
3- und höherwertige Phenole in Mengen von 0,01 bis
1 Mol-%, bezogen auf eingesetzte Dicarbonsäurechloride
bzw. auf eingesetzte Diphenole, verwenden.
Außerdem können die aromatischen Polyester bis zu 10
Mol-% Säureanhydrid-Gruppierungen (bezogen auf die
Summe von Carbonester-, Carbonat- und Anhydrid-Gruppierungen)
enthalten.
Verfahren zur Herstellung aromatischer Polyester sind
bekannt: Sie können aus Diphenolen, Dicarbonsäurediphenylestern,
Kettenabbrechern und gegebenenfalls
Verzweigungsmitteln nach dem Umesterungsverfahren oder
aus Diphenolen, Dicarbonsäuredichloriden, Kettenabbrechern
und gegebenenfalls Verzweigungsmitteln in
der Schmelze, in Lösung oder nach dem Phasengrenzflächenverfahren
hergestellt werden; vgl. V. V. Korshak
und S. V. Vinogradova, "Polyesters", Pergamon Press, 1965.
Bevorzugte Dicarbonsäuren sind Terephthalsäure, Isophthalsäure,
o-Phthalsäure, Naphthalindicarbonsäuren und
Diphenyletherdicarbonsäuren.
Auch der teilweise Ersatz der Ester- durch Carbonatgruppen
ist bekannt (G. S. Kolesnikow et al., J. Polym.
Sci. USSR, Vol. 9, 1967, S. 1705 bis 1711; US 20 30 331,
31 69 121, 34 09 704, DE-OS 27 14 544, 27 58 030).
Die Einarbeitung der erfindungsgemäß zu verwendenden,
normalerweise in Pulverform vorliegenden Fließhilfsmittel
in die aromatischen Polyester kann z. B. durch
Auftrudeln auf das Polyestergranulat, anschließende
Homogenisierung im Extruder und erneute Granulierung
erfolgen.
Die Fließhilfsmittel können den Polyestern auch während
der Herstellung, beispielsweise vor dem Eindampfen von
deren Lösungen, zugesetzt werden.
Schließlich ist auch das Auftrudeln der pulverförmigen
Fließhilfsmittel auf das Granulat und dessen unmittelbare
Verarbeitung zu Formkörpern möglich.
Die erfindungsgemäß mit Fließhilfsmittel ausgerüsteten
aromatischen Polyester können Stabilisatoren, Fließmittel,
Weichmacher und Füllstoffe, wie z. B. Glasfasern,
Glaskugeln, Asbest- und Kohlenstoffasern,
Kieselgur, Kaolin, Gesteinsmehl und Pigmente, enthalten.
Die gemäß der Erfindung verbesserten aromatischen
Polyester können nach üblichen Verfahren in Spritzgießmaschinen
zu Formkörpern oder in Extrudern zu
Halbzeug verarbeitet werden.
Der Zusatz der erfindungsgemäß zu verwendenden Fließhilfsmittel
macht sich weder bezüglich Transparenz
noch bezüglich Farbe nachteilig bemerkbar.
Bei -10°C wird in eine Lösung von 180 g frisch destilliertem
α-Methylstyrol in 600 ml getrocknetem Dichlormethan
trockener Chlorwasserstoff bis zur Sättigung
eingeleitet.
Unter Stickstoffspülung wird die gesamte, frisch hergestellte
Cumylchlorid/Dichlormethanlösung bei -40°C zu
einer Mischung aus 1800 ml getrocknetem und destilliertem
Dichlormethan, 12 g wasserfreiem Eisentrichlorid und
3 g wasserfreiem Aluminiumtrichlorid innerhalb einer
Stunde getropft und dann 5 Stunden unter Stickstoffspülung
bei -40°C nachgerührt.
Anschließend verrührt man das Reaktionsgemisch bei Raumtemperatur
mit 6 l destilliertem Wasser, trennt die organische
Phase ab und engt sie bei 60°C und 20 mbar
bis auf ca. 500 ml ein. Die so erhaltene Lösung wird in
2 l Aceton eingerührt. Hierbei fällt die 1. Polymerfraktion
(P 1) aus. Sie wird abfiltriert und getrocknet.
Die Mutterlauge von P 1 wird bis fast zur Trockne eingeengt,
der Rückstand in 450 ml Dichlormethan aufgenommen
und zur Fällung der 2. Polymerfraktion (P 2) in
6 l Methanol eingerührt. Auch P 2 wird abfiltriert und
getrocknet.
Der Umsatz des eingesetzten α-Cumylchlorids beträgt
100%. Man erhält 126 g P 1 und 31 g P 2.
P 1: Mw=2300, Mn=1600 (gemessen durch Gelpermeationschromatografie
in Chlorbenzol bei 60°C)
Schmelzbereich: | |
ca. 240°C | |
Thermische Zers.: | ca. 450°C |
Cl-Gehalt: | 0,09 Gew.-% |
P 2: Mw=1110, Mn=900
Schmelzbereich: | |
ca. 110°C | |
Thermische Zers.: | ca. 430°C |
Cl-Gehalt: | <0,005 Gew.-% |
Die Ketten enthalten ganz überwiegend eine 1-Phenyl-
1,3,3-trimethyl-indyl-Endgruppe.
Die beiden Polybenzyle P 1 und P 2 wurden in einem Doppelwellenextruder
bei 380°C in Mengen von jeweils 0,5
und 2 Gew.-% in einen aromatischen Polyester (APE) und
in ein Polyestercarbonat (PEC) eingearbeitet.
Die Polyester waren wie folgt hergestellt:
APE aus Bisphenol A und (1 : 1)-Gemisch Iso- und Terephthalsäuredichlorid nach Phasengrenzflächenverfahren.
APE aus Bisphenol A und (1 : 1)-Gemisch Iso- und Terephthalsäuredichlorid nach Phasengrenzflächenverfahren.
In einem Stahlkessel mit intensiv wirkendem Rührer wurden
unter Stickstoffatmosphäre 2,736 kg Bisphenol-A,
1,5 l 45gew.-%ige wäßrige Natronlauge, 8,4 g Natriumborhydrid,
80 g Tetrabutylammonium-bromid, 86,7 g p-Isooctylphenol,
40 l Wasser und 22 l Dichlormethan bis
zur Lösung des Bisphenols bei Raumtemperatur gerührt.
Unter Wasserkühlung wurde dann innerhalb 15 Minuten
eine Lösung aus je 1239,5 g Iso- und Terephthalsäuredichlorid
in 6 l Dichlormethan in das intensiv gerührte
Zweiphasengemisch gegeben. Die Temperatur des Zweiphasengemisches
überstieg dabei nicht 22°C. Der pH-Wert der
wäßrigen Phase wurde bei 12-13 gehalten. Die Nachrührzeit
betrug 1 Stunde. - Nach Abtrennung der wäßrig-alkalischen
Phase wurde die organische Phase zunächst
mit verdünnter wäßriger Phosphorsäure, dann mit Wasser
salzfrei gewaschen und ca. 50% des Dichlormethans
unter Normaldruck abdestilliert. Die verbliebene Lösung
wurde mit 15 l Chlorbenzol verdünnt und die Abdestillation
des Dichlormethans fortgesetzt, bis die
Sumpftemperatur ca. 80°C betrug, der Polyester sodann
im Vakuumextruder bei 380°C vom Chlorbenzol befreit,
als Strang abgezogen und granuliert. Das Granulat
besaß eine relative Lösungsviskosität von 1,264.
PEC mit 30 Mol-% Carbonatanteil. Wie für APE beschrieben,
wurden 2,736 kg Bisphenol A, 1,5 l 45gew-%ige
wäßrige Natronlauge, 8,4 g Natriumborhydrid, 120 g
Triethylamin, 36 l Wasser und 22 l Dichlormethan in
einen Stahlkessel gefüllt und das Gemisch bis zur vollständigen
Lösung des Bisphenols gerührt.
In das intensiv gerührte Zweiphasengemisch wurde dann
unter Wasserkühlung innerhalb 15 Minuten eine Lösung
aus je 852,72 g Iso- und Terephthalsäurechlorid und
39,5 g (3,5 Mol-%) Phenol, gelöst in 3 l Dichlormethan,
gegeben und 1 Stunde nachgerührt. Die Temperatur des
Reaktionsgemisches überstieg dabei nicht 22°C. Durch
Zugabe von Natriumhydroxyd wurde der pH-Wert des Gemisches
bei 12-13 gehalten.
Unter fortgesetztem Rühren erfolgte die Einleitung von
600 g Phosgen, wobei die Temperatur wieder bei ca. 20°C
und der pH-Wert bei 12-13 gehalten wurden. Nach der
Einleitung des Phosgens wurden 120 ml einer 4gew.-%igen
wäßrigen Lösung von Triethylamin zugesetzt und noch
1 Stunde nachgerührt. Die Aufarbeitung erfolgte wie für
APE angegeben. Das Granulat besaß eine relative Lösungsviskosität
von 1,269.
Die Eigenschaften der Mischungen aus APE bzw. PEC mit
den erfindungsgemäßen Fließhilfsmitteln sind in der
folgenden Tabelle zusammengestellt.
Claims (5)
1. Verwendung von Polybenzylen mit (im Mittel) 5 bis
100 wiederkehrenden Einheiten der Formel
worin R¹, R² Wasserstoff oder C₁-C₁₀-Alkyl bedeuten,
als Fließhilfsmittel für voll-aromatische Polyester.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polybenzyle (im Mittel) 6 bis 30 wiederkehrende
Einheiten der Formel I enthalten.
3. Verwendung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß R¹, R² C₁-C₃-Alkyl bedeuten.
4. Verwendung nach Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polybenzyle in Mengen von 0,01
bis 10 Gew.-%, bezogen auf voll-aromatische Polyester
eingesetzt werden.
5. Verwendung nach Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polybenzyle in Mengen von 0,1 bis
3 Gew.-%, bezogen auf voll-aromatischen Polyester
eingesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833345447 DE3345447A1 (de) | 1983-12-15 | 1983-12-15 | Verwendung von polybenzylen als fliesshilfsmittel fuer aromatische polyester |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833345447 DE3345447A1 (de) | 1983-12-15 | 1983-12-15 | Verwendung von polybenzylen als fliesshilfsmittel fuer aromatische polyester |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3345447A1 DE3345447A1 (de) | 1985-06-27 |
DE3345447C2 true DE3345447C2 (de) | 1992-08-06 |
Family
ID=6217064
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833345447 Granted DE3345447A1 (de) | 1983-12-15 | 1983-12-15 | Verwendung von polybenzylen als fliesshilfsmittel fuer aromatische polyester |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3345447A1 (de) |
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