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Getriebe für Treibstangen an Fenstern, Türen od. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Getriebe für Treibsta-ngen an
Fenstern, Türen od. dgl., das mit in einem Getriebegehäuse begrenzt drehbeweglich
gelagerten, einerseits mit einem Betätigungsdrehgriff und andererseits mit einer
Treibstange zü verbindenden Antriebsübertragungsmitteln versehen ist.
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Bekannte Treibstangen-Getriebe obiger Art, z.B.
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nach dem DE-GM 18 41 784, besitzen als Antriebsübertragungsmittel
eine im Getriebegehäuse begrenzt drehbeweglich lagernde Getriebenuß, die einerseits
mit einer Vierkant-Einstecköffnung für den darin einzusetzenden Dorn des Drehbetätigungsgriffs
und andererseits mit einer Umfangsteilverzahnung versehen ist, die
in
d-irektem Antriebseingriff mit der an dieser Stelle entsprechend verzahnten Treibstange
steht. Das die Getriebenuß umgebende Getriebegehäuse ist dabei zumeist bruckenartig
gestaltet und mit seinen beiderseits der Getriebenuß gelegenen Begestigungsfüßen
an einer die Treibsta-nge führenden und zugleich abdeckenden Stulpschiene befestigt.
Solche Treibstangengetriebe haben sich in der Praxis bei Fenstern aller Art, insbesondere
auch Dreh-Kipp-FensteTn, wo sie regelmäßig in deren Flügelvorderkante eingebaut
werden, weithin bewährt. Da sie aber wegen der Flügelrahmenstärken in ihren Abmessungen
begrenzt sind, vermögen sie auch nur entsprechend begrenzte'Treibstangen-Verstallhübe
zu liefern. Diese reichen aber insbesonder bei Dreh-Kipp-Fenstern nicht -immer aus,
um die durch'die Treibstangen gesteuerten Dreh- und Kippbes'chläge in allen Fällen
sicher zu schalten oder um die an den Treibstangen sitzenden Verriegelungszapfen
in sicheren Eingriff mit den am festen Rahmen vorhandenen Schließblechen zu bringen.
Insbesondere können auch Ungenauigkelten beim Anschlagen der Beschläge, das Absenken
oder auch Justieren des Flügels dazu führen,- daß der Treibstangen-Verstellhub solcher
Getriebe unzureichend ist und es daher zu entsprechen-;den Schaltschwierigkeiten
und ungenügenden Schließeingriffen der betreffenden Besc-hlagelemente kommt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Getriebe für
Treibstangen an Fenstern, Türen od. dgl. der ein-gangs erwähnten Gattung zu schaffen,
das die vorerwähnten Mängel nicht aufweist, vielmehr unter Beibehalt einer einfachen
und gedrängten Bauart mit einfachen Mitte-ln eine Vergrößerung des Treibstangen-Verstellhubes
ermöglicht. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Antriebsübertragungsmittel
aus einem mit dem Betätigungsdrehgriff zu verbindenden Antriebsglied
und
einem mit der Treibstange zu verbindenden Abtriebsglied bestehen, die ineinander
drehbeweglich gelagert-und über e.inen Mitnehmernocken auf Dreh'mitnahme gekuppelt
sind, wobei die Drahachse des Abtriebsgliedes gegenüber der Drahachse des Antriebsgliedes
in der den Drehverstellbereichsbogen des Mitnehmernockens zugewandten Richtung versetzt
angeordnet ist. Auf diese Weise kommt man zu einem Treibstangen'getriebe, bei dem
an die SteIle der herkömmlichen Getriebenuß zwei Antriebsübertragungselemente, nämlich
das Antriebs- und das Abtriebsglied treten, diese aber platzparend ineinander gefügt
sind und wobei das Abtriebsglied zufolge seiner exzentrisch versetzten Lagerung
gegenüber dem Antriebsglied einen entsprechend größeren Schwenkverstellbogen in
dem betreffenden Schwenkverstellberei'ch durchläuft. -Wird also mit anderen Worten
der mit dem Antrieb'sglied verbundene'Drehbetä-tigungsgriff üblicher Weise'um insgesamt
1800 gedrehet, so beschreibt dabei das Abtriebsglied einen größeren, nämlich etwa
2000 großen Drehberstellbogen, was -zu einer entsprechenden Vergrößerung des' Treibstangen-Verstellhubes
führt.
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Vorteilhaft ist das Abtriebsglied als mit einer mit -der Treibstange
in Eingriff zu bringenden Umfangsteilverzahnung versehene, ringförmige Getriebenuß
ausgebildet, innerhalb derer das mit einer Mehrkanteinstecköffnung und mit einem
radial vorspringenden Mitnehmernocken versehen Antriebsgliwed exezentrisch gelagert
ist. Auf diese Weise kommt man zu einer sehr gedrängten Getriebe-Bauart, bei der
die Abmessungen herkömmlicher Treibstangengetrieb mit einfacher Getriebenuß nicht
überschritten zu werden brauchen.
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Für die Drehmitnehme-Verbindung zwischen dem An-und Abtriebsglied
gibt es mehrere Ausführungsmöglichkeiten:
So kann dazu am Innenumfang
der ringförmigen Getriebenuß eine Mitnehmeraussparung vorgesehen sein, in die der
am Antriebsglied vorhandene Mitnehmernocken mit an seinem Angriffsende vorhandenen
Abwälzflächen formschlüssig hineinragt. Das ergibt eine sehr einfache, weil nur
zweiteilige Getriebebauart.
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Eine andere Drehmitnahme-Kupplungsmöglichkeit besteht darin, daß
das Antriebsglied außer seinem radial nach außen vorspringenden Mitnehmernocken
eine zylindri-sche Oberfläche besitzt, die ringförmige Getriebenuß mit einer zylindrischen
Innenumfangsfläche sowie mit einem daraus radial nach innen vorspringenden Mitnehmernocken
versehen ist und die zwischen den beiden Mitnehmernocken und den sich gegenüber
liegenden Zylinderflãchen gelegenen beiden bogenförmigen Ringkammern mit einem Verdrängungsmaterial
ausgefüllt sind, das sich durch die beim Verdrehen des in der Getriebenuß exzentrisch
gelagerten Antriebsgliedes zustandekommende gegenläufige Verengung und Erweiterung
der beiden Ringkammern in Umfangsrichtung entsprechend gegenläufig verlängert oder
verkürzt, wobei der Drehachsen-Versatz der ringfõrmigen Gehäusenuß gegenüber dem
Antriebsglied in Richtung des Drehverstellbereichs des am Antriebsglied vorhandene
Mitnehmernockens liegt. Bei dieser auf dem Verdrängungsprinzip beruhenden Drehmitnahmeverbindung
zwischen An- und Abtriebsglied kann das Verdängungsmaterial aus einer Vielzahl von
aneinander abgleitenden Kugeln, 'Walzen oder dreieckig profilierten Stäben bestehen,
'die sich in Achsrichtung der Gehäusenuß bzw. des -Antriebsgliedes erstrecken. Auch
ist es möglich, für das Verdrängungsmaterial Wellfedern zu verwenden, die mit ihren
Bäuchen an den Zylinderflächen und mit ihren Enden an den Mitnehmernocken anliegen.
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Grundsätzlich könnte als Verdrängungsmaterila auch eine Paste oder
eine Flüssigkeit in den beiden Ringkammern
vorhanden sein, die
dann, um Abdichtungsschwierigkeiten zu vermeiden, zweckmässig in flexiblen, entsprechend
deformierbaren Kissen od. dgl. untergebracht wird.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Treibstangengetriebes
nach der Erfindung dargestellt.
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Dabei zeigen Fig. 1 und 2 eine erste Ausführungsform des Getriebes
in seinen beiden verschiedenen Endstellungen, Fig. 3 und 4 das Getriebegehäuse mit
eingebautem An- und Abtriebsglied und Treibstange in senkrechtem bzw. waagerechtem
Schnitt, Fig. 5 und 6 eine weitere Ausführungsform des Getriebes, Fig. 7 und 8 das
Getriebegehäuse mit eingebautem Getriebe gemäß den Fig. 5 und 6 und eingebauter
Treibstange und Stulpschiene in senkrechtem bzw. horizontalem Schnitt, Fig. 9 und
10 eine dritte Getriebe-Ausführungsform in den beiden Endstellungen.
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Bei dem in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Getriebe ist an der die
Treibstange 1 in herkömmlicher Weise führenden und abdeckenden Stulpschiene 2 das
aus den beiden Halften 3', 3'' bestehende Getriebegehäuse 3 befestigt. Im Gehäuse
3 sind an beiden Enden Befestigungsöffnungen 4 vorhanden, in die entsprechend beschaffene
Befestigungsschrauben eingesetzt werden können, mittels derer das Getriebegehause
3 mitsamt der Stulpschiene 2 und der Treibstange 1 am Fensterflügelrahmen befestigt
werden konnen. Dabei wird in aller Regel zugleich auch die den nicht dargestellten
Betätigungsdrehgriff tragende Rosette mitbefestigt.
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Im mittleren Teil des Getriebegehäuses 3 ist die ringförmig ausgebildete
Getriebenuß 5 drehbeweglich
gelagert, die mit einer Umfangsteilverzahnung
versehen ist. Davon können die einzelnen Zähne 5' in Eingriff mit den an der Treibstange
1 entsprechend ausgebildeten Ausparungen 1' gelangen, wohingegen der größere Zahnbogen
5'' die Drehverstellbewegung der Getriebenuß 5 im Zusammenwirken mit der Treibstange
1 begrenzt.
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Innerhalb der ringförmigen Getriebenuß 5 ist das im wesentlichen
zylindrisch gestaltete Antriebsglied 6 gelagert, das mit einem radial vorspringenden
Mitnehmernocken 6' versehen ist. Dieser Nocken 6' greift mit beiderseits an ihm
vorgesehenen Abwälzflächen 6'' formschlüssig in eine am Innenumfang der ringförmigen
Getriebenuß 5 vorhandene Mitnehmeraussparung 5''' hinein. -Die Drehachse 5IV der
das Abtriebsglied bildenden ringformigen Getriebenuß 5 ist gegenüber der Drehachse
6'' des Antriebsgliedes 6 in Richtung des Drehverstellbereichsbogens-des Mitnehmernockens
6', also in der Zeichnung nach oben versetzt angeordnet. Im Antriebsglied 6 ist
noch eine Vierkant-Einsteckoffnung 6 vorgesehen, in die der' nicht dargestellte
Betätigungsdrehgriff mit seinem entsprechend bemessenen Vierkantdorn eingesteckt
werden kann.
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Wie insbesondere die Fig. 1 und 2 zeigen, kommt es durch die vorerwähnte
versetzte Drehlagerung der Getriebenuß 5 gegenüber dem Antriebsglied 6 zu einer
entsprechend großeren Schwenkverstellbewegung der Getriebenuß 5. Fig 1 zeigt dabei
die eine Ausgangs- bzw. Endstellung des Getriebes. -Während der Mitnehmernocken
6' in dieser Stellung auf der gleichen Höhe mit der Drehachse'6''' des Antriebsgliedes
6 liegt, weicht er in Bezug auf die durch die Drehachse 5IV der Getriebenuß 5 verlaufende
Horizontalebene 7 um 10° nach unten ab. Wird aus dieser Position der Drehbetätigungsgriff
und damit
das Antriebsglied 6 um 1800 im Uhrzeigersinn verdreht,
also in die in Fig. 2 dargestellte Lage gebracht, so hat danach die ringformige
Getriebenuß 5 einen entsprechend größeren Schwenkwinkel, nämlich von 2000 zurückgelegt.
Die gleiche Hubvergrößerung tritt auch ein, wenn der Betätigungsgriff bzw. das Antriebsglied
6 aus der in Fig. 2 dargestellten Lage über die in Fig. 3 wiedergegebene Mittellage
hinaus in die in Fig. 1 abgebildete Ausgangslage zurückverschwenkt wird. Durch den
statt 1800 auf 2000 vergrößerten Schwenkverstellwinkel der Getriebenuß 5 wird der
Längenverstellhub der Treibstange 1 um ein entsprechendes Maß vergrößert. Das führt
insbesondere bei Dreh-Kipp-Beschlägen zu entsprechend sicherer Schaltung der Beschlaglager-
und Schließteile.
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Abweichend von der vorbeschriebenen Funktionsweise der in Fig. 1
und 2 dargestellten beiden Getriebe-Hauptteile könnten diese antriebsmäßig auch
vertauscht, also die Getriebenuß 5 mit dem Betätigungsgriff und das Glied 6 mit
der Treibstange verbunden werden, sofern in diesem Falle der andere Teilkreisbogen
für die Verstellung des Getriebes gewählt würde. Dazu müßte man also ausgehend von
der in Fig 1 dargestellten Drehposition die Getriebenuß 5 im Gegenuhrzeigersinn
um 1600 verschwenken, um in die in Fig. 2 dargestellte Endposition zu gelangen.
Bei dieser Schwenkverstellbewegung der Getriebenuß 5 um 1600 würde sich der Antriebsnocken
6 um 1800 drehen, so daß also auch damit eine entsprechende Hubvergrößerung grundsätzlich
erzielt werden könnte.
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Das in den Fig. 5 bis 8 dargestellte Getriebe stimmt in seiner äußeren
Bauart wesentlich mit dem in den Fig. 1 bis 4 dargestellten überein. Die übereinstimmenden
Teile sind daher auch mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Abweichend ist hier
aber auch die ringformige Getriebenuß 5 mit einem radial nach innen
vorspringenden
Mitnehmernocken 5V versehen. Die zwischen den beiden Mitnehmernocken 5 und 6' sowie
den sich gegenüber liegenden Zylinderflachen der Getriebenuß 5 und des Antriebsgliedes
6 gelegenen beiden bogenförmigen Ringkammern 8, 8' sind mit einem Verdrängungsmaterial,
hier in Gestalt der aneinander abgleitenden Kugeln 9 angefullt. Auch hier ist die
Drehachse 5 der ringförmigen Getriebenuß 5 gegenüber der Drehachse 6'' des Antriebsgliedes
6 in Richtung von dessen Mitnehmernocken 6' versetzt -angeordnet. Dadurch kommt
es beim Verdrehen des Antriebsgliedes aus der in Fig. -5 dargestellten Position
zu einer laufenden Verengung der Ringkammer 8 bei gleichzetiger Erweiterung der
Ringkammer 8'. Das hat zur Folge, daß die KugeIn 9 in der Ringkammer 8 flacher gedrückt
werden und dadurch über den Mitnehmernocken 5' die Getriebenuß 5' entsprechend voreilend
verschwenken, wohingegen die Kugeln 9 in der Ringkammer 8', die sich fortlaufend
erweitert, Gelegenheit finden, sich mehr oder weniger übereinander anzuordnen, -so
daß schließlich die in Fig. .6 dargestellte andere Endposition erreicht wird.
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In umgekehrter Weise läuft der Verstellvorgang ab, wenn das Antriebsglied
6 aus der in Fig. 6 dargestellten Position in die in Fig. 5 abgebildete Ausgangsposition
zurückgedreht wird. Im Falle der Fig. 7 und 8 sind statt der Kugeln 9 Walzen 9'
vorhanden.
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Nach dem vorerwähnten Verdrängerprinzip arbeitet auch'das in den
Fig. 9 und 10 dargestellte Getriebe.
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Hier ist als Verdrängungsmaterial in die Ringkammern 8, -8' je eine
Wellfeder 10, 10' eingesetzt, die sich mit ihren Bauchen 10'' an den gegenüberliegenden
Zylinderwandungen der Getriebenuß 5 und des Antriebsgliedes 6 abstützen und mit
ihren Enden an den sich gegenüberliegenden Flanken der Mitnehmernocken 5V, 6' anliegen.
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Auch'hier wird durch die exzentrisch versetzte Lagerung des Antriebsgliedes
6 gegenüber der Getriebenuß 5 durch
die beim Drehverstellen zustandekommende
gegenläufige Verengung und Erweiterung der Ringkammern 8 bzw. 8' über die Wellfedern
10, 10' bewirkt, daß die Getriebenuß 5 gegenüber dem Antriebsglied 6 einen entsprechend
größeren Schwenkverstellbogen durchläuft, der eine entsprechende Vergrößerung des
Treibstangen-Verstellhubes bewirkt.
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