DE3340873A1 - Verwendung von magnesium-salicylat oder magnesium-acetylsalicylat - Google Patents

Verwendung von magnesium-salicylat oder magnesium-acetylsalicylat

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DE3340873A1 DE19833340873 DE3340873A DE3340873A1 DE 3340873 A1 DE3340873 A1 DE 3340873A1 DE 19833340873 DE19833340873 DE 19833340873 DE 3340873 A DE3340873 A DE 3340873A DE 3340873 A1 DE3340873 A1 DE 3340873A1
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    • A61K31/60Salicylic acid; Derivatives thereof

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwen-
  • dung von Magnesium-Salicylat oder Magnesium-Acetylsalicylat.
  • Aus "Pharmazeutische Wirkstoffe", Kleemann u. Engel, 2. Auflage, fld 5, Georg Tieme-Verlag, Stuttgart, 1982, vgl. S. 12, 13, ist der Einsatz verschiedener Salze der Acetylsalicylsäure als Analgetikum, Antipyrethikum, Antirhcumatikum und Thrombocyten-Aggregationshemmer bekannt. Auch wird dort in diesen gut erforschten Zusammenhängen das Magnesiumsalz der Acetylsalicylsäure erwähnt. In der Fachwelt hat man bisher die angesprochenen Magnesiumsalze jedoch noch nie als geeignete Koronartherapeutika angesehen. Vielmehr hat man reine organische Stoffe, wie etwa Nifedipi gegenüber metallorganischen Salzen für geeigneter gehalten.
  • Aufgrunddessen ist es als überraschend anzusehen daß sich sowohl Magnesiumsalicylat als auch Magnesiumacetylsalicylat bzw. deren Gemisch als Koronartherapeutika in hervorragender Weise eignen. Dies gilt insbe sondere zur Behandlung von kardiovaskulären Krankheiten und den vasospastischen Formen der Angina pectoris.
  • Bei der Behandlung der Angina pectoris haben die im vergangenen Jahrzehnt von verschiedenen Seiten gewonnenen, neueren Einblucke in die pathogenischen Mechanismen die Möglichkeit von adäquatercn, therapeutischen sowie prophylaktischen Maßnahmen eröffnet.
  • Wie man heute weiß, stellt die koronare Herzkrankheit kein einheitliches Bild dar; klinisch lassen sich vielmehr verschiedene Formen dieser Erkrankung erkennen Sie reicht von Fällen mit ausgeprägter, obstruktiver Koronarsklerose zu Fällen von stenotisch verengten, morphologisch sonst intakten Herzkranzgefäßen. Entschei dend für die Mortalität scheint jedoch primär nicht aus schließlich das Vorliegen von sklerotischen Läsionen in den Koronararterien, sondern auch die Nengung der proximal gelegenen Anteile dieser Blutgefäße Spasmen (krampfartiges Zusammenziehen der glatten Gefäßmuskulatur) zu entwickeln, die, da ausgedehnte Myokardgebiete davon betroffen werden, unmittelbar zu elektrischer Instabilität des Herzmuskels und damit zum plötzlichen Herztod führen können. Der eindeutige Beweis, da.koronare Gefäßspasmen nicht nur bei der Ruhe-Angina sondern auch bei der klassischen, Belastungsangina und bei Myokardiniarkt im allgemeinen auftrcten können, ist den italienischen Kardiologen A. Maseri und S. Chierchia, Coronarxl Artery Sasm: Demonstration, Definition, Diagnosis and Consequenses; Progress in Cardiovascular Diseases, 25, 169-192 (1982), zu verdanken.
  • Als Ursachen für die Entstehung der Koronarspasmen vermutet man zwei Faktoren: einerseits knn eine pathologisch überhöhte Sympathikusaktivität vorliegen, andererseits können Veränderungen im Gerinnungssystem ebenfalls verantwortlich gemacht werden. Auf der Grundlage dieser Erkenncnis scheint therapeutisch betrachtet der Weg vorgezeichnet: im idealen Fall soll ein antianginöses Pharmakon kardial zweierlei Wirkungen entfalten können. Es soll a. die Bildung von Koronarspasmen verhindern bzw bereits aufgetretene Spasmen schnell lösW tonnen und b. gleichzeitig soll das Gerinnungssystem des Patienten derart beeinflußt werden, daß die Thromboseneigung herabgesetzt wird.
  • Der Erfinder hat überraschenderweise herausgefunden, daß sowohl Magnesium-Salicylat als auch Magnesium-Acetyl-saticylat derartige, günstige Eigenschaften aufweisen. Von besonderer Bedeutung erscheint dabei, daß.
  • die erfindungsgemäßen Mg-Salze eine gute Bioverfügbarkeit aufweisen.
  • Außerdem lassen sich im Gegensatz zu manchen, derzeit im Handel befindlichen Kombinationspräparaten, beide Magnesium-Salze der Salicylsäure bzw. Acetylsalicylsäure monotherapeutisch verabreichen. Sie vereinen, als chemisch einheitliche Stoffe die vasoaktiven Wirkungen der Magnesium-Ionen (so. "Calcium-Antagonismus") mit den Wirkungen der Salicylate auf Blutgerinnung bzw. Plättchenaggregation.
  • Prophylaktisch betrachtet ist, im Vcrgleich zu den synthetischen, zahlreiche Nebenwirkungen aufweisenden "Calcium-Antagonisten", die orale Aufnahme von Maanesium-Salicylat bzw. Magneslum-AceLylsalicylat über längere Zeiten, bei etwa gleicher Wirksamkeit, ebenfalls weniger problematisch.
  • Im folgenden werden die Wirkungen von Magnesium-Salicylat und Magnesium-Acetylsalicylat auf den Tonus der Kornargefäße und auf das Gerinnungssystem näher erläutert.
  • I. Die Calcium-antagonistische Wirkung von Magnesium-Salicylat: Während die Ätiologie der Koronarspasmen noch weitgehend ungeklärt ist, gilt es jedoch als unumstrit ten, daß die zellulären Mechanismen, die zu einer Kontraktion der glatten Gefäßmuskulater führen, in ihren Grundzügen bekannt ist. Bei diesen Mechanismen (elektr mechanische Kopllung) spielen Calcium-Ionen eine zentrale Vermittler-Rolle und zwar bei der Aktivierung der Myofibrillen und somit der Kontraktion. Die vasodilatierende Wirkung aller Calcium-Antagonisten beruht auf einer Hemmung des transmembranären Stromes der Calcium-Ionen (Fleckenstein-Grün G. und A. Fleckens Calcium-Antagonismus, ein Grundprinzip der Vasodilatat Calcium -Antagonismus. Herausgegeben von A. Fleckensto und H. Roskamm. Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg-New York 1980.
  • Um die Koronarwirksamkeit eines bestimmten -Stoffes in-vitro zu demonstrieren, geht man experimen so vor, daß man isolierte Koronargefäße in eine geeignete Apparatur einspannt und durch Einwirkung von physiologischen Salz-Lösungen, die einen erhöhten Gehalt an Kalium-Ionen aufweisen, zur Kontraktion bringen. Während dieser sog. Kalium-Kontraktur wird dann die Test-Substanz dazugegeben. Ist die Substanz imstande, die Calcium-Kanäle (Tore der Zellmembran, wodurch die Calcium-Ionen fließen) zu blockieren, dann beobachtet man eine Unterdrückung der Kalium-induzierten Gefäß-Kontraktionen. Ungeachtet der möglichen in-situ wirksamwerdenden Ursachen von Koronarspasmen, laßt sich mit großer Sicherheit aussagen, daß eii; Substanz, die in-vitro ausgelöst Koronar-Kontraktionen unterdrückt. auch klinisch bci Patienten auftretende Koronarspasmen zu lösen vermag, allerdings unter der Voraussetzung, daß die Bioverfügbarkeit dieser Substanz im Organismus ausreichend für eine Wirkung @m Zielort ist.
  • Die Abb. 1 zeigt die erfindungsgemäße dosisahhängige Unterdrückung einer Kalium-Kontraktur ( 50 mmol/l) von Schweine-Koronararterien (PCA) durch Magnesium-Salicylat in Gegenüberstellung zu den entsprechenden, mit Magnesiumchlorid erzielten Effekte.
  • Die Abb. 2 zeigt, daß Kontraktionen von isolierten Schweine-Koronararterien, die durch Gaben von Barium-Ionen (2 nuiiul/l bzw. 0,4 bis 1,2 mniol/l auigelöst werden, sowohl durch Magnesiumchlorid als auch durch Magnesium-Salicylat in ähnlicher Weise unterdrückt werden können Dabei ist die Fähigkeit der Magnesium-Ionen Kontraktionen zu hemmen, unabhängig von der Art der Konzentrationsauslösung Aus Abb. 3 läßt sich folgendes entnehmen: wie im dargebotenen, repräsentativen Versuch gezeigt wird, werden bei manchen Blutgefäß,-Präparaten Tonusschwankungen mit einer Minutenrhythmik beobachtet, die sich der Kalium-Kontraktur überlagern. Die stufenweise Erhöhung der Konzentration von Magnesium-Salicylat von 2 auf 5 mmol/l dämpft diese mechanische Rhythmik; gleichzeitig wird die durch Kalium-Ionen ausgelöst Kontraktion teilweise unterdrückt.
  • Abb. 4 faßt statistisch die Untersuchung von jeweils 10 Schweihe Koronargefäßen zusammen. Die Kurven zeigen die dosisabhängige Hemmung der Kalium-Induzierten Kontraktion durch Magnesium-Salicylat bzw. durch Magnesium chlorid. Daraus ist die größere Wirksamkeit von Magnesium-Salicylat im Vergleich zu Magnesiumchlorid zu ersehen II. Ober die Wirkung von Magnesium-Salicylat und Magnesium-Acetylsalicylat auf das Gerinnungssystem.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Einsatz von Magnesium-Salicylat und von Magnesium-Acetylensalicylat kann man davon ausgehen, daß sowohl der Magnesium-Anteil als auch der Salicylat-Anteil dieser Stoffe Wirkungen auf das Gerinnungssystem entfaltet.

Claims (1)

  1. Verwendung von Magnesium-Salicylat oder Magnesium-Acetylsalicylat Patentanspruch Verwendung von Magnesium-Salicylat oder Magnesium-Acetylsalicylat (MgAss) als Coronartherapeutikum, insbesondere zur Behandlung von kardiovaskulären Krankheiten und den vasospastischen Formen der Angina pectoris.
DE19833340873 1983-11-11 1983-11-11 Verwendung von magnesium-salicylat oder magnesium-acetylsalicylat Withdrawn DE3340873A1 (de)

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DE3814856A1 (de) * 1988-05-02 1989-11-16 Verla Pharm Mittel zur prophylaxe des herzinfarkts und zur verhuetung des reinfarkts
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WO2000021507A2 (de) * 1998-10-12 2000-04-20 Andreas Bockelmann Pharmazeutisch wirksame zusammensetzung

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Rote Liste Nr. 78002, 78004 *

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