Verfahren zur Herstellung von Photographien mit dem Aussehen von Handzeichnungen
oder von Kopien von Ölgemälden, Gobelins u. dgl. Man ist seit langem bestrebt, den
Photographien und photographischen Drucken die ihnen eigentümlichen Härten und Schärfen
zu nehmen und den Bildern soweit als möglich das Aussehen von Handzeichnungen zu
geben. Zur -Lösung dieser Aufgabe wurden mehrere Methoden vorgeschlagen; in die
Praxis hat sich jedoch nur die eingeführt, Papiere mit körniger oder leinenartiger
Oberflächenbeschaffenheit als Träger der lichtempfindlichen Kopierschicht zu verwenden.
Durch dieses Verfahren werden den Photographien zwar die Härten und Schärfen einigermaßen
genommen, die eigentlich angestrete Wirkung wird- jedoch nicht erzielt. Der- eigentümliche
Charakter von Handzeichnungen (Bleistift-; Rötel-; Kohlezeichnungen) kommt nämlich
dadurch zustande, daß nur die erhabenen Stellen des Papiers Farbe annehmen, während
die Vertiefungen ungefärbt bleiben. Bei Verwendung von körnigem Kopierpapier werden
aber selbstverständlich auch die Vertiefungen vollkommen ausgezeichnet, sie erhalten
Licht, Schatten und Farbe, so daß von der Erzielung der angestrebten Wirkung nicht
die Rede sein kann. Die Unzulänglichkeit dieses Verfahrens hat zu dem: Vorschlage
geführt; die lichtempfindliche Platte vor dem Entwickeln zweimal zu -exponieren,
indem zuerst eine Leinwand und alsdann der abzubildende Gegenstand aufgenommen wird.
Bei Leinwand oder gekörntem Papier erscheinen jedoch infolge der Schatten. wirkung
die vertieften Stellen dunkel, bilden daher auf der Platte lichte und auf dem photographischen
Druck wieder dunkle Stellen. Im Gegensatz zu Handzeichnungen erhalten somit nicht
die Erhöhungen, sondern die Vertiefungen die stärkste Färbung und die Zeichnung
erscheint nicht wie auf die erhabenen Stellen des Papieres aufgetragen, sondern
wie in die Veitiefungen eingezeichnet. Auch dieses Verfahren, das überdies ziemlich
verwickelt und zeitraubend ist, führt somit nicht zum Ziel. Das gleiche gilt von
dem Vorschlage, ein lichtdurchlässiges, gekörntes Papier oder eine 'Leinwand mit
Graphit abzureiben und diese Fläche zugleich mit dem Negativ des Bildes zu kopieren.
Die erhabenen, stark geschwärzten Stellen des mit Graphit abgeriebenen Papieres
werden auf dem Lichtbilde als helle Punkte, die Vertiefungen dagegen dunkel erscheinen,
während es sich bei einer Handzeichnung gerade umgekehrt verhält. Dieses Verfahren
hätte übrigens den Nachteil, daß die Einschaltung eines geschwärzten Blattes zwischen
Negativ und Kopierschicht die Kopierzeit eines jeden Bildes weit über das- praktisch
zulässige Maß verlängern würde. Es ist ferner vorgesch'agen worden, von einer aufgespannten
Malerleinwand bei möglichst seitlicher Beleuchtung
auf einem lichtdurchlässigen
Film ein Negativbild herzustellen und dieses als Raster zu verwenden. Auch dieses
Verfahren gibt nicht die angestrebte-Wirkung, weil auf dem Raster die beleuchteten
Erhöhungen der Leinwand dunkel, die im Schatten liegenden Vertiefungen dagegen hell
erscheinen. Bei der Verwendung dieses Negativbildes als Raster wird das Bild des
photographierten Gegenstandes an den dunkeln Stellen, also an den Erhöhungen, abgedeckt,
unddaserzeugtePositivbild erscheint daher auch hier wie in die Vertiefungen einer
umglatten Fläche- hineinge# zeichnet.Process for making photographs with the appearance of hand drawings
or copies of oil paintings, tapestries and the like
Photographs and photographic prints the hardness and sharpness peculiar to them
and to give the pictures the appearance of hand drawings as much as possible
give. Several methods have been proposed for solving this problem; in the
In practice, however, only those with grainy or linen-like papers have been introduced
Surface texture to be used as a support for the photosensitive copying layer.
This process makes the photographs somewhat harder and sharpened
taken, but the actually intended effect is not achieved. The peculiar one
Character of hand drawings (pencil; red chalk; charcoal drawings) comes namely
due to the fact that only the raised areas of the paper take on color while
the wells remain unstained. If you are using grainy copy paper
but of course the indentations are also perfectly excellent, they are preserved
Light, shadow and color, so that from achieving the desired effect not
can be talked about. The inadequacy of this procedure has resulted in: Suggestions
guided; to expose the photosensitive plate twice before developing,
by first recording a canvas and then the object to be depicted.
However, on canvas or grained paper, the shadows appear as a result of the shadows. effect
the recesses are dark and therefore form light on the plate and on the photographic one
Print dark areas again. In contrast to hand drawings, therefore, do not receive
the ridges, but the depressions the strongest coloring and drawing
does not appear as if it were applied to the raised areas of the paper, but rather
as shown in the depressions. Also this procedure, which, moreover, is pretty
is involved and time-consuming does not lead to the goal. The same is true of
the suggestion, a translucent, grained paper or a 'canvas with
Rubbing off graphite and copying this surface with the negative of the picture at the same time.
The raised, heavily blackened areas of the graphite-rubbed paper
appear as bright points on the light image, the depressions, on the other hand, appear dark,
while it is the other way around with a hand drawing. This method
Incidentally, it would have the disadvantage that the insertion of a blackened sheet between
Negative and copier layer the copying time of each image far beyond that - practically
would extend the allowable amount. It has also been suggested by a spanned
Painter's canvas with lighting from the side if possible
on a translucent
Film to produce a negative image and use it as a grid. This too
Procedure does not give the desired effect because the illuminated on the grid
Elevations on the canvas are dark, while the depressions in the shade are light
appear. When using this negative image as a raster, the image of the
photographed object in the dark places, i.e. on the elevations, covered,
and the generated positive image therefore also appears here as in the depressions of a
around the smooth surface.
Durch die Erfindung wird die angestrebte Wirkung, Lichtbildern das
Aussehen von Handzeichnungen zu erteilen, auf eine sehr einfache und vollkommene
Weise erzielt. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß von einer umglatten Fläche
(gekörntem Papier, Leinwand u. dgl.) auf einem lichtdurchlässigen Blatt (Negativpapier,
Zelluloid- oder Zellonfilm) ein Bild erzeugt wird, in welchem die erhabenen Stellen
der Fläche hell, die Vertiefungen dagegen dunkel erscheinen, und daß dieses Bild
zusammen mit dem in üblicher Weise hergestellten Negativbild des abzubildenden Gegenstandes
auf das lichtempfindliche Papier kopiert wird. -Zur Ausführnng der Erfindung wird
eine umglatte Fläche, beispielsweise Papier mit körniger oder leinenartiger Oberfläche,
Leinwand oder ein sonstiges Gewebe mit Bleistift, Kohle, Kreide oder Pastellstift
gegebenenfalls unter Zuhilfenahme eines Wischers derart behandelt, daß man eine
gleichmäßige dunkle Fläche erhält. Man kann hierbei nach der Stfich-, Schummer-
oder Wischermanier vorgehen. Wie bei Handzeichnungen erhalten nach dieser Manier
nur die erhabenen Stellen der betreffenden Fläche Farbe, während die Vertiefungen
ungefärbt bleiben. Von dieser Fläche wird auf lichtdurchlässiges Papier, sogenanntes
Negativpapier, oder auf einem Zelluloid- oder Zellonfilm eine photographische Aufnahme
gemacht, die ein negatives Bild der Fläche ergibt. Würde dieses Negativ für sich
allein auf photographisches Papier kopiert werden, so erhielte man das richtige
Bild der j umglatten, mit Graphit oder Farbe behandelten Fläche. Das auf die beschriebene
Weise erzeugte Negativbild der vorbehandelten Fläche wird nun der Erfindung gemäß
zwischen ein in üblicher Weise angefertigtes Negativ (Film oder Platte) des abzubildenden
Gegenstandes und das lichtempfindliche Papier eingeschaltet, so daß beide Negativbilder
zugleich kopiert werden. Das Ergebnis ist ein Lichtbild, das nicht nur keine der
üblichen Schärfen und Hätten aufweist, sondern vor allem in vollkommener Weise die
Oberflächenbeschaffenheit der geschwärzten Fläche, von welcher die Negativfolie
angefertigt -wurde, aufweist. Auf einem solchen Bilde erscheint genau so wie bei
Handzeichnungen die Zeichnung auf die Erhebungen aufgetragen, während die Vertiefungen
keine oder weniger Farbe erhalten. Je nach der Wahl der zur Erzeugung der Negativfolie
verwendeten Fläche, -können die verschiedensten Wirkungen erzielt werden. _Wird
körnige., Papier benützt, so erhalten die Photographien je nach der Farbe des Druckes
das Aussehen von Kohle-, Bleistift- oder Rötelzeichnungen. Feineres Leinengewebe
gibt, wenn es bei der Erzeugung der Negativfolie verwendet wurde, den Bildern das
Aussehen von Kopien von Ölgemälden, gröbere Leinwand das von Kopien von Gobelins.
Alle Eigenheiten der zur Herstellung der Negativfolieverwendeten Fläche treten auf
dem fertigen Bilde deutlich hervor. In manchen Fällen ist es zweckmäßig, eine verhältnismäßig
große Fläche mit grober Oberflächenstruktur nach der Behandlung mit Bleistift, Kohle
o. dgl. photographisch im verkleinern, die Negativfolie somit in kleinerem Maßstabe
anzufertigen.The invention achieves the desired effect, photos that
Appearance of hand drawings to be given in a very simple and perfect way
Way achieved. The essence of the invention is that of a smooth surface
(grained paper, canvas, etc.) on a translucent sheet (negative paper,
Celluloid or Zellon film) an image is generated in which the raised areas
of the surface light, the depressions, on the other hand, appear dark, and that this image
together with the negative image of the object to be imaged, produced in the usual way
is copied onto the photosensitive paper. - To the execution of the invention
a smooth surface, for example paper with a grainy or linen-like surface,
Canvas or any other fabric with pencil, charcoal, chalk or pastel pencil
if necessary treated with the aid of a wiper in such a way that one
uniform dark surface. You can use the Stfich-, Schummer-
or wiper-style. As with hand drawings, obtained in this manner
only the raised areas of the surface in question color, while the depressions
remain uncolored. From this surface is on translucent paper, so-called
Negative paper, or a photograph on celluloid or cellon film
made, which gives a negative image of the area. Would this negative for yourself
copied on photographic paper alone, one would get the correct one
Image of the smooth surface treated with graphite or paint. That on the described
A negative image of the pretreated surface produced in this way is now according to the invention
between a conventionally made negative (film or plate) of the image to be depicted
Object and the photosensitive paper turned on, so that both negative images
be copied at the same time. The result is a photograph that is not just none of the
usual sharpness and property, but above all in a perfect way
Surface quality of the blackened area from which the negative foil
was made. On such a picture appears exactly as on
Hand drawings applied the drawing to the bumps, while the depressions
no or less color received. Depending on the choice of the used to produce the negative film
A wide variety of effects can be achieved. _Will
granular. If paper is used, the photographs are obtained according to the color of the print
the appearance of charcoal, pencil or red chalk drawings. Finer linen fabric
if it was used in the creation of the negative film, the images have the
The appearance of copies of oil paintings, coarser canvas that of copies of tapestries.
All the peculiarities of the surface used to produce the negative sheet occur
clearly visible in the finished picture. In some cases it is useful to have a proportionate
large area with a rough surface structure after treatment with pencil, charcoal
or the like. Photographically reduced, the negative film thus on a smaller scale
to make.
Das Negativbild der vorbehandelten Fläche kann entweder auf autotypischem
.Wege vervielfältigt werden oder auf photochemischem Wege, indem ein Diapositiv
dieses Bildes erzeugt wird. Die Negativfolien können genau so wie die photographischen
Papiere in besonderen Betrieben erzeugt und wie diese in den Handel -gebracht werden.
Ihre Benutzung erfolgt, wie beschrieben, zweckmäßig in der Weise, daß sie gleichzeitig-mit
dem Negativ des abzubildenden Gegenstandes auf das lichtempfindliche Papier kopiert
werden. Es ist jedoch auch möglich, die beiden Negativbilder nacheinander zu kopieren.The negative image of the pretreated area can either be printed on an autotypical
.Ways to be reproduced or by photochemical means, by means of a slide
this image is generated. The negative foils can be used just like the photographic ones
Papers produced in special factories and how they are brought onto the market.
As described, they are used expediently in such a way that they are used simultaneously with
copied from the negative of the object to be imaged onto the photosensitive paper
will. However, it is also possible to copy the two negative images one after the other.
Die Negativfolie zur Ausführung des neuen Verfahrens kann noch auf
folgende Weise hergestellt werden. Von einer ungefärbt bleibenden Fläche, die eine
sehr grobe aber vollkommen gleichmäßige Oberflächenkonstruktur aufweist, wird zunächst
in bekannter Weise ein Negativbild erzeugt, -indem dafür Sorge getragen wird, daß
bei der Aufnahme die Lichtstrahlen schräg auf die zu photographierende Papie:- oder
Leinwandfläche auffallen, so daß deren Erhöhungen hell beleuchtet sind, während
die Vertiefungen im Schatten liegen. Von diesem Negativbild wird nun ein Diapositiv
hergestellt, auf dem also die erhöhten Stellen der Fläche hell, die Vertiefungen
dunkel erscheinen. Dieses Diapositiv kann daher genau so wie die nach der ersten
Ausführungsform des Verfahrens erzeugte Negativfolie zum gemeinsamen Kopieren mit
dem Negativbild des zu photographierenden Gegen-Standes benützt werden. - In diesem
Falle ist die Herstellung des Diapositives an die Stelle
der Behandlung
der unglatten Fläche mit Bleisfift, Kohle o. dgl. getreten. Dadurch wird der Vorteil
erzielt, daß die zeitraubende. Vorbehandlung besonders großer Flächen, die später
photographisch zu verkleinern sind, in Fortfall kommt. Die Vervielfältigung des
Diapositivbildes erfolgt auf dieselbe Weise wie die des Negativbildes der geschwärzten
Fläche.The negative foil for carrying out the new process can still be on
can be made in the following way. From a surface that remains uncolored, the one
has a very coarse but perfectly uniform surface structure, is initially
a negative image is generated in a known manner by taking care that
When recording the light rays at an angle on the paper to be photographed: - or
The canvas surface is noticeable so that its elevations are brightly lit while
the depressions are in the shade. This negative image is now turned into a slide
produced, on which the raised areas of the surface are bright, the depressions
appear dark. This slide can therefore be used in exactly the same way as the one after the first
Embodiment of the method produced negative foil for copying together with
the negative image of the object to be photographed. - In this
The trap is the production of the slide in place
the treatment
Stepped on the uneven surface with pencil, charcoal or the like. This will give the benefit
that achieved the most time consuming. Pretreatment of particularly large areas, which are later
are to be reduced photographically, in case of elimination. The reproduction of the
The slide image is made in the same way as that of the negative image of the blackened one
Area.