DE3330672C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Impulskompression
durch Raumcodierung sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Sie ist insbesondere bei
Radargeräten anwendbar.
Es sind bereits mit Impulskompression arbeitende Radargeräte
bekannt, die im folgenden als herkömmliche Geräte
bezeichnet werden, im Gegensatz zu den Geräten, bei denen
das erfindungsgemäße Verfahren angewendet wird. Bei den
herkömmlichen, mit Impulskompression arbeitenden Radargeräten
werden lange Impulse ausgestrahlt, die linear frequenzmoduliert
sind, und Signale derselben Form werden
empfangen, welche mittels dispersiven angepaßten Filtern
oder Korrelatoren komprimiert werden.
Die angegebene einfache Definition der Impulskompression
macht bereits verständlich, daß geeignete Empfänger zum
Empfangen von komprimierten Impulsen, die gemäß der obigen
Beschreibung erzeugt wurden, relativ komplex sind. Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein einfaches Verfahren zur Impulskompression
durch Raumcodierung und die dazugehörige Vorrichtung anzugeben.
Gemäß der Erfindung wird ein neues Verfahren zur Kompression
von Impulsen angegeben, bei dem der Raum als
Umgebung ausgenutzt wird, in der diese Kompression an
einem Sendesignal raum-zeitlich und breitbandig stattfindet.
Gemäß der Erfindung ist das Verfahren zur Impulskompression
durch Raumcodierung zur Lösung der Aufgabe
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Impulssignale an mehreren
Punkten des Raumes durch entlang einem regelmäßigen linienförmigen
Anordnungsmuster angeordnete Strahler während einer
Zeitspanne τ₁ gleichzeitig ausgestraht werden, wobei die
untereinander kohärenten Frequenzen regelmäßig mit einer Zunahme
Δf gleich 1/τ₁ von einem Strahler zum nächsten gestaffelt
sind, diese Signale zu Zeitpunkten in Phase sind, die
durch konstante Zeitintervalle voneinander getrennt sind,
welche gleich τ₁ sind, und wobei die von einem beliebigen
Ziel zurückgeworfenen Impulssignale dann im Raume komprimiert
sind mit einem Kompressionsverhältnis, das gleich der Anzahl
N von gleichzeitig ausgestrahlten Signalen ist, und die Dauer
τ₂=τ₁/N aufweisen sowie mit einer linienförmigen Antennengruppe
oder einer Mehrfachantenne empfangen werden, deren Empfangskanäle
je wenigstens ein Bandfilter mit einer Breite NΔf
aufweisen.
Bei der Durchführung des Verfahrens wird offensichtlich,
daß der Empfänger Vereinfachung gegenüber den herkömmlichen
Empfängern aufweist: ein einfaches Bandfilter der
Breite NΔf bildet hier ein geeignetes angepaßtes Filter.
Aufwendigere angepaßte Filter, d. h. solche, die z. B. eine
Verzögerungszeit aufweisen, die frequenzproportional ist,
oder Korrelatoren können entfallen.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist
das Verfahren zur Impulskompression durch Raumcodierung
gekennzeichent durch das gleichzeitige Senden einer Mehrzahl
von Impulsen an mehreren Punkten eines linienförmigen
Anordnungsmusters von Strahlern und mit entlang dem
Anordnungsmuster um Frequenzsprünge Δf zunehmender Frequenz,
gefolgt von der gleichzeitigen Aussendung einer
zweiten Mehrzahl von Impulsen mit Frequenzen, die regelmäßig
entlang dem Anordnungsmuster um Frequenzstufen Δf
abnehmen, wobei das Zeitintervall zwischen zwei von einem
Ziel empfangenen komprimierten Impulsen proportional dem
Sinus des Winkels der Richtung dieses Ziels zur Senkrechten
auf dem Anordnungsmuster ist.
Bezüglich der Vorrichtung und die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 6
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen folgen aus den Unteransprüchen.
Einzelheiten mehrerer Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
und aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In
der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 ein linienförmiges Anordnungsmuster von N Strahlern,
das bei der Erfindung angewendet wird;
Fig. 2 ein Strahlungsdiagramm, welches die frequenzabhängige
Abstrahlung einer solchen Anordnung
darstellt;
Fig. 3 eine Darstellung der gesendeten und komprimiert
empfangenen Impulse in einem Diagramm, das die
Entfernung in Abhängigkeit vom Sinus des Winkels
darstellt;
Fig. 4 eine Darstellung eines komprimierten Impulses in
einem Diagramm, in dem R, der Faktor des Anordnungsmusters,
in Abhängigkeit von der Zeit t
gezeigt ist;
Fig. 5 eine Darstellung des Spektrums S(f) der gesendeten
Impulse;
Fig. 6 eine Darstellung der Funktion R des Anordnungsmusters
in Abhängigkeit vom Sinus des Winkels
der Zielrichtung;
Fig. 7 ein Diagramm, das die Entfernung r in Abhängigkeit
vom Sinus des Winkels darstellt;
Fig. 8 ein schematisches Diagramm, welches den Empfang
für den Fall der anderen Ausführungsform darstellt;
Fig. 9 eine Darstellung der Zeit-Winkel-Mehrdeutigkeitsfunktion;
Fig. 10 die Form der Niveaulinien für eine solche Funktion;
Fig. 11 eine Darstellung eines ebenen Anordnungsmusters;
Fig. 12 eine Darstellung eines ebenen bidimensionalen
Anordnungsmusters; und
Fig. 13 ein schematisches Blockschaltbild einer bei der
Erfindung verwendbaren Frequenzsyntheseschaltung.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Impulskompression durch
Raumcodierung besteht darin, daß im allgemeinen Fall
gleichzeitig von N Strahlern, die gemäß einem linienförmigen
und regelmäßigen Anordnungsmuster geordnet sind,
eine Mehrzahl von N Impulsen gesendet wird, deren Frequenzen
regelmäßig mit Frequenzintervallen Δf gestaffelt
sind, wobei das Ergebnis darin besteht, daß der empfangene
Impuls komprimiert ist mit einem Kompressionsverhältnis,
das gleich N, also der Anzahl von gesendeten Impulsen
ist.
Diese Impulse werden von einem linienförmigen Anordnungsmuster
von N Elementarquellen gesendet, welche von N Sendern
gespeist werden, wobei die Sendedauer gleich T=1/Δf
ist.
Fig. 1 zeigt schematisch ein linienförmiges Anordnungsmuster
von N Quellen S₀ bis SN-1, während Fig. 2 ein
Strahlungsdiagramm eines solchen Anordnungsmusters in
Abhängigkeit von der Frequenz zeigt. Jede Quelle ist an
einen Sender EM₀ bis EMN-1 angeschlossen.
Im folgenden wird die Funktionstüchtigkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens nachgewiesen.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten linienförmigen Anordnungsmuster
werden folgende Parameter definiert:
a: Teilung des Anordnungsmusters
L: Länge des Anordnungsmusters
λ: Wellenlänge
f: Frequenz
Δf: Frequenzstufe oder -schritt
N: Anzahl von Strahlern
c: Lichtgeschwindigkeit im freien Raum
R: Winkel der Zielrichtung zur Senkrechten auf dem Anordnungsmuster
r: Entfernung des Ziels vom Referenzstrahler
(R): Diagramm eines Elementarstrahlers; es wird angenommen, daß dieses Diagramm allen Strahlern gemeinsam ist und daß der Vektorcharakter die Polarisation bestimmt
An: Wichtungskoeffizient des Strahlers mit dem Rang n
τ₁: Dauer des gesendeten Primärimpulses
τ₂: Dauer eines komprimierten Impulses.
L: Länge des Anordnungsmusters
λ: Wellenlänge
f: Frequenz
Δf: Frequenzstufe oder -schritt
N: Anzahl von Strahlern
c: Lichtgeschwindigkeit im freien Raum
R: Winkel der Zielrichtung zur Senkrechten auf dem Anordnungsmuster
r: Entfernung des Ziels vom Referenzstrahler
(R): Diagramm eines Elementarstrahlers; es wird angenommen, daß dieses Diagramm allen Strahlern gemeinsam ist und daß der Vektorcharakter die Polarisation bestimmt
An: Wichtungskoeffizient des Strahlers mit dem Rang n
τ₁: Dauer des gesendeten Primärimpulses
τ₂: Dauer eines komprimierten Impulses.
Wie bereits angegeben wurde, werden die Strahler gleichzeitig
durch einen Impuls der in Sekunden ausgedrückten
Dauer τ₁ beaufschlagt, der also zwischen den Zeitpunkten
-τ₁/2 und +τ₁/2 gesendet wird, und zwar mit Frequenzen,
die mit arithmetischer Progression längs des Anordnungsmusters
zunehmen. Der Strahler mit dem Rang n wird also
mit folgender Frequenz gespeist:
fn = fo + nΔf, mit f = 1/τ₁ (1)
Jeder Strahler sendet also ein Spektrum der Breite Δf,
das im allgemeinen in Hertz ausgedrückt wird und folgende
Form aufweist:
Dieses Spektrum ist in Fig. 2 dargestellt.
Wenn r und R die Polarkoordinaten eines Punktes M darstellen,
der im Raum (Fig. 1) weit entfernt ist und sich in
der sogenannten Fraunhoffer-Zone befindet, so wird die
Kugelwelle, die zwischen den Zeitpunkten -τ₁/2 und +τ₁/2
durch den Strahler mit dem Rang n gesendet wird, im
Punkt M mit einer Verzögerung empfangen, die von dem Abstand
rn zwischen diesem Strahler und dem Punkt M abhängt.
Es sei: rn = r-na sin R (3)
Das Feld im Punkt M aufgrund des Strahlers mit dem Rang n
hat also folgende Form:
In dieser Gleichung ist die Funktion Rect im Intervall
(-1, +1) gleich Eins und außerhalb dieses Intervalls
gleich Null.
Das Gesamtfeld im Punkt M ist die Summe der Teilfelder,
die von den verschiedenen Strahlern gesendet werden. Wenn
die Größenordnungen der in Betracht kommenden Zahlenanwendungen
berücksichtigt werden, so kann angenommen werden,
daß nur ein vernachlässigbarer Fehler gemacht wird, wenn
der sphärische Dämpfungskoeffizient in 1/rn gleichgesetzt
wird mit 1/r, und daß die Teilkugelwellen im Punkte M alle
gleichzeitig empfangen werden.
Das im Punkt M empfangene Gesamtfeld kann folgendermaßen
ausgedrückt werden:
Darin hat die Skalarfunktion IR die Funktion des räumlich-
zeitlichen Faktors des Anordnungsmusters.
Dieser Faktor des Anordnungsmusters wird folgendermaßen
geschrieben:
In dieser Gleichung ist der in dem zwischen eckiger Klammern
stehende Faktor enthaltene Term nΔf/fo im allgemeinen
gegen 1 völlig vernachlässigbar.
Als nicht einschränkendes Beispiel werden folgende Zahlenwerte
betrachtet:
n ≦ 100, fo = 3000 MHz, f = 0,1 MHz
Unter diesen Bedingungen ist nΔf/fo kleiner als 3/1000,
was als vernachlässigbar angesehen werden kann. Durch
diese Approximierung nimmt der Faktor R des Anordnungsmusters
folgende Gestalt an:
mit:
x = ei2 π [ Δ f(t-r/c)+a/ λ sin R ] (8)
Die Gleichung (7) vermittelt eine Vorstellung von den
Energiekonzentrationszonen. Ihr Betrag ist nämlich maximal,
wenn alle Terme der Summe in Phase sind:
Δf(t-r/c) + a/λ sn R = 0 (9)
Diese Beziehung definiert im Raum eine Spiralzone, die
sich mit der Geschwindigkeit c entfernt. Diese Zone ist
in der in Fig. 3 gewählten Darstellung durch ein Geradensegment
verdeutlicht, das die Entfernung r in Abhängigkeit
vom Sinus R für einen Teilungswert a=λ/2 wiedergibt.
Der primäre Impuls, also der gesendete Impuls, ist zwischen
den Ordinatenwerten A und B dargestellt, und seine
Dauer τ₁ liegt zwischen den Werten ct-τ₁/2 und ct+τ₁/2.
Der komprimierte Impuls ist seinerseits durch einen Streifen
dargestellt, der zwischen den Geradensegmenten BC und
DE liegt. Dieser Streifen weist eine Breite von cτ₂ auf,
worin τ₂ die Dauer des komprimierten Impulses ist; dieser
Streifen bewegt sich im Raume mit der Lichtgeschwindigkeit
c.
Wenn ein Sendevorgang die Dauer Dτ1 hätte, worin D eine
positive ganze Zahl ist, so würde eine Impulsfolge erhalten,
die gegeben ist durch:
r-ct = a/λ cτ1 sin R + kc τ1
worin k eine solche ganze Zahl ist, daß
0 ≦k < D (10)
Ein komprimierter Impuls der Impulsfolge ist in Fig. 3
durch den Streifen AG dargestellt.
Wenn die Form des Faktors des Anordnungsmusters für den
besonderen herkömmlichen Fall, daß alle Wichtungskoeffizienten
gleich sind, explizit angegeben wird, so ergibt
sich gemäß Gleichung (7):
worin der Phasenfaktor ist.
Unter Berücksichtigung der Beziehung (8) ergibt sich bis
auf den Phasenfaktor folgende Beziehung:
Wenn ein Punkt P betrachtet wird, der in Fig. 3 durch den
Abszissenwert R₀ und durch den Ordinatenwert r₀ definiert
ist, so wird dort der in Fig. 4 dargestellte Impuls beobachtet,
der in dem Diagramm R(r₀, R, t) in Abhängigkeit
von der Zeit gezeigt ist. Der lange gesendete Impuls ist
durch das Rechteck LSNQ dargestellt, welches sich über
eine Dauer τ₁ zwischen der Zeit r₀/c-τ₁/2 und der Zeit
r₀/c+τ₁/2 erstreckt, während der komprimierte Impuls I
eine wesentlich größere Amplitude als der lange gesendete
Impuls aufweist und eine Dauer τ₂ besitzt, die folgendermaßen
bestimmt ist:
Das Impulskompressionsverhältnis ist gleich N, also gleich
der Anzahl von Strahlern der beim Senden verwendeten
linienförmigen Strahleranordnung.
Das Spektrum dieses Impulses ist die Faltung der Fouriertransformierten
der beiden Funktionen
und
worin U den Term Δf(t-r/c)+A/λ sin R wiedergibt. Es
handelt sich also um die Faltung des durch die Gleichung
(2) und Fig. 2 gegebenen Spektrums für einen Impuls der
Dauer τ₁, unter Anwendung einer Kammfunktion, welche die
Basisfrequenzen darstellt, d. h. die verschiedenen Sendefrequenzen.
Man findet also wieder die Summe der Spektren
der gesendeten Impulse, nämlich
deren Darstellung in Fig. 5 gegeben ist. Die Breite des
Spektrums ist gleich NΔf.
Bei Untersuchung der Fig. 6, welche die Funktion R der
Strahleranordnung in Abhängigkeit vom Sinus des Zielrichtungswinkels,
also sin R, darstellt, wird ersichtlich,
daß für eine gegebene Entfernung r zu einem gegebenen
Zeitpunkt t ein Diagramm herkömmlicher Form erhalten
wird, mit dem Öffnungswinkel
R3dB = λ/Na = λL (14)
und einer Hauptkeule in Richtung des Maximums, also
Wenn die Wichtungskoeffizienten nicht gleich sind, sondern
in geeigneter Weise nach üblichen Regeln für Strahlergruppen
gewählt werden, wobei der erhaltene Impuls die
Faltung ψ des in Fig. 6 gezeigten Impulses mit der
Fouriertransformierten der Wichtungsfunktion ist, so ergibt
sich eine Dämpfung der nahen Seitenzipfel, und die
allgemeine Form des gesendeten Impulses ist dann
In dem nun folgenden Zahlenbeispiel werden für die verschiedenen
bereits weiter oben definierten Parameter folgende
Werte angenommen:
Anzahl von Strahlern N=100
Teilung der Strahleranordnung a=0/2
Trägerfrequenz fo=3000 MHz
Frequenzabstand Δf=100 KHz oder 10 KHz
Dauer des primären Impulses τ₁=10 µs oder 100 µs
Gesamtfrequenzband NΔf=10 MHz oder 1 MHz
Dauer des komprimierten Impulses τ₂=0,1 µs oder 1 µs.
Teilung der Strahleranordnung a=0/2
Trägerfrequenz fo=3000 MHz
Frequenzabstand Δf=100 KHz oder 10 KHz
Dauer des primären Impulses τ₁=10 µs oder 100 µs
Gesamtfrequenzband NΔf=10 MHz oder 1 MHz
Dauer des komprimierten Impulses τ₂=0,1 µs oder 1 µs.
Die Wiederholungsfrequenz hängt nur von der gewünschten
Reichweite ab.
Wenn ein Empfang mit einer mehrstrahligen Antenne betrachtet
wird, z. B. mit einer Antenne vom FFC-Typ (FFC: Abkürzung
für formation de faisceaux par le calcul, d. h. Strahlbildung
durch Berechnung), so ergibt sich ein Öffnungswinkel
des Strahls von R₀ ≅ 20 Milliradian = 1,2 Grad,
und für einen überwachten Bereich zwischen -45° und +45°
beträgt die Anzahl N′ von verwendeten Strahlen oder Bündeln
ungefähr 70.
Jedem Empfänger RE (Fig. 1) gehen ein Bandpaßfilter Fi
der Breite NΔf sowie ein Duplexer DU voraus.
In einer der Fig. 3 gleichenden Darstellung, also Entfernung
in Abhängigkeit vom Sinus R, entspricht die
Dauer τ₁ des gesendeten Impulses, die etwa 100 µs beträgt,
einer Entfernung in der Größenordnung von 30 km,
während der komprimierte Impuls mit τ₂=1 µs einer Entfernung
von 300 m entspricht.
Es kann untersucht werden, ob bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren eine Winkel-Entfernungs-Zweideutigkeit auftritt.
Beim Mehrfachstrahlempfang ist diese Zweideutigkeit völlig
vernachlässigbar, wobei der verbleibende Rest einer Zweideutigkeit
durch Monopulsdiagramme beseitigt werden kann,
die nach dem Prinzip der Bildung von Strahlen durch Berechnung
leicht gefunden werden können. Der restliche
Entfernungsfehler ist das Produkt des 3 dB-Öffnungswinkels
des Elementarstrahls mit der "Steigung" der Darstellung
des Impulses als Spirale, also
Dieser Fehler entspricht der Länge eines komprimierten
Impulses.
Durch Anwendung einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann diese Zweideutigkeit vermieden
werden und können gleichzeitig der Winkel und die
Entfernung mit einem einzigen Empfänger gemessen werden,
der mit einfachen Korrelatoren versehen ist.
Wie einleitend bereits angegeben wurde, wird gleichzeitig
eine erste Mehrzahl von Impulsen gesendet, für welche die
längs der Sendegruppe gestaffelten Frequenzen von links
nach rechts jeweils um Frequenzschritte Δf zunehmen. Anschließend
wird eine zweite Mehrzahl von Impulsen gleichzeitig
gesendet, bei denen die Frequenzen entlang der
sendenden Strahlergruppe von links nach rechts um Frequenzschritte
Δf abnehmend gestaffelt sind. Die beiden
gemäß der Erfindung gesendeten Spiralen, welche in Fig. 7
gezeigt sind, die die Zeit t in Abhängigkeit von sin R
darstellt, sind einander entgegengesetzt geneigt, wobei
die erste mit ab und die zweite mit cd bezeichnet ist.
Ein Ziel in der Richtung R sendet also zwei Impulse zurück,
die einen Zeitabstand
voneinander haben, worin T die Wiederholungsperiode ist.
Wenn Ziele erfaßt werden sollen, die in dieser Richtung
liegen, so wird der erste empfangene Impulszug um die
Größe ΔT (R) verzögert und mit dem zweiten Impulszug multipliziert,
um allein diejenigen Echos in Erscheinung
treten zu lassen, die in der Richtung R liegen.
Für den Empfang reicht in diesem Falle ein einziger Empfänger
aus, der einer Antenne mit geringer Richtwirkung oder
einer omnidirektionalen Antenne zugeordnet ist. Die Energiebilanz
des Oberflächenechos ist dann aber N mal ungünstiger
als im Falle einer Mehrfachstrahl-Empfangsantenne.
Um aber sowohl die durch die erste Lösung als
auch die durch die zweite Lösung gegebenen Vorteile zu
nutzen, können die beiden Verfahren kombiniert werden,
wodurch die Gesamtrichtung des Systems verbessert
wird.
Fig. 8 zeigt ein schematisches Diagramm der Empfangsvorrichtung,
die für die andere Ausführungsform der Erfindung
verwendet werden kann.
Ausgehend von einer Empfangsantenne 1, die eine geringe
Richtwirkung aufweist und sogar omnidirektional sein
kann, findet man einen Empfänger 2, der die beiden
empfangenen komprimierten Impulse I 1, I 2 verarbeitet
und sie z.B. als Zwischenfrequenz abgibt. Dieser Empfänger
speist zwei Reihen von Kanälen, nämlich einen direkten
Kanal 3 und verzögerte Kanäle 40 bis 4N-1. Jeder
dieser verzögerten Kanäle umfaßt eine Verzögerungsvorrichtung
50 bis 5N-1. Die jedem Impuls erteilte Verzögerung
beträgt
Jeder verzögerte Kanal ist an einen Kohärenzdemodulator 60
bis 6N-1 angeschlossen, der ferner an den direkten Kanal 3
angeschlossen ist. Jeder Demodulator gibt einen Impuls ab,
der aus einer bestimmten Richtung stammt und der einer
Auswertungsvorrichtung zugeführt wird. Zum Beispiel gibt also
der Demodulator 6n einen Impuls 7 ab, der aus der Richtung
Rn stammt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann auch die Zeit-
oder Entfernungs-Winkel-Mehrdeutigkeitsfunktion untersucht
werden. Sie wird erhalten, indem das Ansprechsignal
eines Ziels mit den Koordinaten (r, R) bei einem Korrelator
untersucht wird, der auf die Richtung R₀ eingestellt
ist.
Gemäß Gleichung (16) hat der erste durch das Ziel zurückgeworfene
Impuls folgende Form:
und der zweite hat folgende Form:
Der erste Impuls wird um diejenige Größe verzögert, die
der Richtung R₀ entspricht:
Dieser Impuls nimmt folgende Form an:
Das Produkt ist maximal für sin R=sin R₀ und für einen
solchen Zeitpunkt t₀, daß
Mit
sin R = sin R₀ + ΔR; t = t₀ + Δt
wird das erhaltene Produkt folgendermaßen geschrieben:
Wenn ein Impuls von praktisch gaußscher Form und mit
der Breite τ₂ angenommen wird, gilt:
oder
Man findet also eine Zweideutigkeitsfunktion der Dauer τ₂
entsprechend dem komprimierten Impuls, bei einem Öffnungswinkel
λ/L (3 dB-Breite).
Fig. 9 ist eine Darstellung dieser Zweideutigkeitsfunktion
im Raume, während Fig. 10 den Verlauf der Niveaulinien
für Impulse gemäß sin x/x zeigt.
In den Hauptebenen ergibt sich (sin x/x)².
Ferner ist zu beachten, daß für Mehrfachstrahlempfang die
Winkelauflösung verbessert wird, denn das vorgenannte Diagramm
gemäß Fig. 9 muß multipliziert werden mit dem
Empfangsdiagramm:
Vorstehend wurde ein Verfahren zur Impulskompression
durch Raumcodierung beschrieben, bei welchem gleichzeitig
von mehreren Punkten des Raumes Signale abgestrahlt werden,
die durch eine Frequenz gekennzeichnet sind, die von
einem Punkt zum nächsten regelmäßig und zunehmend variieren.
Dabei bilden die Strahler eine linienförmig angeordnete
Gruppe.
Es kann aber auch eine Mehrzahl von linienförmigen Strahlergruppen
übereinander angeordnet werden, um ein ebenes
Anordnungsmuster zu bilden. Fig. 11 zeigt schematisch ein
solches Anordnungsmuster, das z. B. N linienförmige, übereinander
angeordnete Gruppen der in Fig. 1 gezeigten Art
enthält. Diese linienförmigen, übereinander angeordneten
Gruppen 0, 1, 2 . . . (N-1) werden parallel zueinander
durch Sender EM 0 . . . EM(N-1) gespeist, und zwar entsprechend
dem unter Bezugnahme auf Fig. 1 erläuterten Prinzip,
so daß die auf derselben Senkrechten So 0, So 1 . . .
liegenden Strahler mit derselben Frequenz betrieben werden,
während von einer Senkrechten zur nächsten die Frequenzen
um einen Frequenzsprung Δf variieren, wobei die
Strahler So(N-1) bis SM(N-1) in der letzten senkrechten
Spalte am rechten Ende der Fig. 11 mit der Frequenz
fo+(N-1)Δf gespeist werden.
Wenn den verschiedenen Strahlern Phasenschieber zugeordnet
werden, so wird mit der Impulskompression eine
elektronisch bewirkte senkrechte Verschwenkung, also
Höhenwinkelverschwenkung, kombiniert.
Durch eine andere Gruppierung der Strahlergruppen und
entsprechende Speisung derselben kann ferner ein sogenanntes
zweidimensionales Anordnungsmuster der Strahler
erhalten werden, mit N Spalten und M Zeilen, wie es in
Fig. 12 dargestellt ist. Geometrisch unterscheidet sich
dieses Gruppierungsmuster nicht von der Darstellung
nach Fig. 11. Es unterscheidet sich jedoch durch die
Art seiner Speisung. Die Strahler werden nämlich mit
Frequenzen gespeist, die zeilenweise regelmäßig um den
Frequenzsprung Δf zunehmen, so daß ein Strahler Smn,
der an der Kreuzung der Zeile m mit der Spalte n liegt,
mit folgender Frequenz gespeist wird:
fmn = fo + (n-1)NΔf + mΔf
Der von einer solchen Gruppierung gesendete Impuls wird
flächenartig komprimiert mit einem Kompressionsverhältnis
τ₂/τ₁=N · M.
In der vorstehenden Beschreibung wurde angegeben, daß
die betrachteten Impulssignale kohärente, reine und
stabile Frequenzen aufweisen und sich zu Zeitpunkten in
Phase befinden, die durch konstante und gleiche Zeitintervalle
voneinander getrennt sind. Derartige Signale
werden in einer Frequenzsyntheseschaltung erzeugt, deren
Ausbildung relativ einfach ist und als Beispiel in
Fig. 13 angegeben ist, die ein schematisches Blockschaltbild
zeigt.
Die dort gezeigte Syntheseschaltung umfaßt einen Referenzgenerator
130, der Referenzsignale mit stabiler
Frequenz abgibt. Er ist quarzgesteuert und gibt die
Referenzsignale an alle Untergruppen ab, welche die in
Fig. 13 gezeigte Syntheseschaltung enthält. Dieser Generator
steuert somit die Syntheseschaltung 133, welche
die Lokalschwingungen mit Frequenzagilität erzeugt,
welche ein Verteiler 134 dann einerseits an den betreffenden
Radarempfänger und andererseits an einen
Seitenbandmischer 135-136-137 verteilt, die jeweils in
die Kanäle I bis N eingefügt sind, welche die elementaren
Antennen speisen, aus denen die linienförmige Strahlergruppe
bei dem erfindungsgemäßen Radargeräte gebildet
ist. Der erste Kanal I speist z. B. die mittlere Antenne
AC ausgehend von dem Mischer 135, während die anderen
Kanäle jeweils die beiden Antennen speisen, die symmetrisch
in bezug auf die zentrale Antenne liegen. Die
anderen Mischer 136, 137 sind somit jeweils über ihre
beiden Ausgänge mit den Antennen verbunden, die symmetrisch
in bezug auf die zentrale Antenne angeordnet sind,
so daß der Mischer 136 die Antennen Ac-1 und Ac+1N speist
und der Mischer 137 im Kanal M die Antennen Ac- und
Ac+ speist. Der Impulsgenerator BF 132 gibt an die
verschiedenen Kanäle die Frequenzerhöhungen Δf bis NΔf
ab und wird ebenfalls durch den Referenzgenerator 130
gesteuert, ebenso wie der den Generator 132 steuernde
Synchronisationsimpulsgenerator 131.
Claims (9)
1. Verfahren zur Impulskompression durch Raumcodierung, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Impulssignale an mehreren
Punkten des Raumes durch entlang einem regelmäßigen linienförmigen
Anordnungsmuster (RL) angeordnete Strahler (Si)
während einer Zeitspanne τ₁ gleichzeitig ausgestrahlt werden,
wobei die untereinander kohärenten Frequenzen regelmäßig mit
einer Zunahme Δf gleich 1/τ₁ von einem Strahler zum nächsten
gestaffelt sind, diese Signale zu Zeitpunkten in Phase sind,
die durch konstante Zeitintervalle voneinander getrennt sind,
welche gleich τ₁ sind, und wobei die von einem beliebigen
Ziel zurückgeworfenen Impulssignale dann im Raume komprimiert
sind mit einem Kompressionsverhältnis, das gleich der Anzahl
N von gleichzeitig ausgestrahlen Signalen ist, und die Dauer
τ₂=τ₁/N aufweisen sowie mit einer linienförmigen Antennengruppe
(RL) oder einer Mehrfachantenne empfangen werden,
deren Empfangskanäle (Vi) je wenigstens ein Bandfilter (Fi)
mit einer Breite NΔf aufweisen.
2. Impulskompressionsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das gleichzeitige Ausstrahlen an mehreren
Punkten des Raumes durch eine Gruppe von regelmäßigen linienförmigen
Anordnungsmustern (RLi) erfolgt, die zueinander
parallel sind, konstante Abstände aufweisen und ein ebenes
Anordnungsmuster bilden, worin die linienförmigen Anordnungsmuster
(RLi) parallel gespeist werden.
3. Impulskompressionsverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahler (Si) mit Frequenzen gespeist
werden, die von Zeile zu Zeile um eine Frequenzstufe Δf zunehmen,
wobei ein zweidimensionales Anordnungsmuster von NM
Strahlern gebildet ist, worin N die Anzahl von Strahlern pro
linienförmiger Strahlergruppe (RLi) und M die Anzahl von Zeilen
von linienförmigen Strahlergruppen ist und wobei ein
Strahler fmn an der Kreuzung der m-ten Zeile und der n-ten
Spalte mit der Frequenz
fmn = fo + (n-1) NΔf + nΔfgespeist wird und der empfangene komprimierte Impuls die Form
einer Fläche mit einem Kompressionsverhältnis (τ₂/τ₁) von N · M
aufweist.
4. Impulskompressionsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß während einer Zeit 1/Δf eine
erste Anzahl von Impulssignalen gleichzeitig aisgestrahlt
wird, deren Frequenzen regelmäßig in Richtung zu zunehmenden
Frequenzen in Frequenzschritten Δf gestaffelt sind, gefolgt
vom gleichzeitigen Ausstrahlen einer zweiten Anzahl von Impulssignalen
während derselben Zeit 1/Δf, deren Frequenzen
regelmäßig und in Richtung von abnehmenden Frequenzen in
Schritten Δf gestaffelt sind, wobei die von einem beliebigen
Ziel zurückgeworfenen Impulssignale im Raume komprimiert
werden, und zwar für die erste Anzahl und für die zweite Anzahl
mit einem Kompressionsverhältnis τ₂/τ₁, das gleich der
Anzahl von gleichzeitig für die eine oder andere Anzahl ausgestrahlten
Signalen ist.
5. Impulskompressionsverfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zeitintervall, welches zwei komprimierte
Impulse trennt, die von einem Ziel aus der einen bzw. anderen
Anzahl von Signalen empfangen werden, eine Winkelinformation
bezüglich des Ziels beinhaltet.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Anzahl von Sendern
(EM₀ bis EMN-1) umfaßt, die jeweils ein Impulssignal auf einer
bestimmten Frequenz senden, wobei diese Frequenzen regelmäßig
mit gleichen Frequenzabständen entlang einer sie aussendenden
linienförmigen Anordnung (RL) von Strahlern (S₀ bis
SN-1) gestaffelt sind, und wobei das komprimierte Signal empfangen
wird durch eine linienförmige Antennengruppe (RL) oder
eine Mehrfachstrahlantenne, welche Empfangskanäle (Vi)
speist, die wenigstens einen Duplexer (Dni), ein Bandfilter
(Fi) und einen Empfänger (REi) enthalten, wovon das Bandfilter
eine Breite NΔf aufweist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Anzahl von linienförmigen
regelmäßigen und zueinander parallel mit konstanten
Abständen (P) angeordneten Gruppierungen von Strahlern (Sii)
und eine Anzahl von Sendern (EM₀ bis EMN-1) umfaßt, welche
die verschiedenen Strahler in den regelmäßigen linienförmigen
Gruppierungen parallel speisen.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Anzahl von regelmäßigen
linienförmigen und zueinander parallel in konstanten
Abständen angeordnete Gruppierungen (RLi) und eine erste
Anzahl von Sendern (EM₀ bis EMN-1) umfaßt, welche die in
den linienförmigen Gruppierungen angeordneten Strahler speisen,
sowie eine zweite Mehrzahl von Sendern (E′M₀ bis E′MM-1)
umfaßt, welche die genannten linienförmigen Gruppierungen
speisen, und zwar mit von Zeile zu Zeile jeweils um einen
Frequenzsprung Δf zunehmenden Frequenzen.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Anzahl von Sendern
(EM₀ bis EMN-1) umfaßt, die jeweils während einer ersten
Zeitspanne (1/Δf) ein Impulssignal senden, dessen Frequenz
längs des Anordnungsmusters von Strahlern jeweils um eine
Stufe (Δf) zunimmt, und während einer zweiten Zeit (1/Δf) ein
Impulssignal sendet, dessen Frequenz längs des Anordnungsmusters
von Strahlern jeweils um eine Frequenzstufe (Δf) abnimmt,
und einen einzigen Empfänger (2) umfaßt, der an eine
Empfangsantenne (1) mit geringer Richtwirkung angeschlossen
ist, welche nacheinander die beiden im Raume komprimierten
Impulse (I₁, I₂) empfängt, wobei ein erster Empfangskanal (3)
die genannten Impulse (I₁, I₂) direkt empfängt, ein zweiter
Empfangskanal (4) unterteilt ist in eine Anzahl von parallelen
Kanälen (4₀ bis 4 N-1), die jeweils eine Verzögerungsvorrichtung
(5₀ bis 5 N-1) umfassen, welche den ersten empfangenen
Impuls (I₁) um eine Verzögerungszeit verzögert, die
gleich dem Zeitintervall zwischen dem ersten Impuls (I₁) und
dem zweiten Impuls (I₂) ist, und wobei eine Anzahl von Kohärenzdemodulatoren
(6₀ bis 6 N-1) vorgesehen ist, die zum
einen mit dem Empfangskanal (3) und zum anderen mit der Anzahl
von verzögerten Empfangskanälen (4₀ bis 4 N-1) verbunden
sind, und Echos (7) abgeben, welche sich in der erforschten
Richtung (0) befinden, die dem Zeitintervall zwischen den
beiden Impulsen (I₁, I₂) entspricht.
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