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Exspirationsluft-Aufnahmegefäß sowie dessen Verwendung
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zur Messung der Lungenfunktion Die Erfindung betrifft ein Exspirationsluft-Aufnahmegefäß
sowie dessen Verwendung zur Messung der Lungenfunktion mit einem Exspirationslufteinlaß,
einem Auslaß und einem Luftentnahmestutzen.
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Im Stande der Technik ist allgemein bekannt, die Leistungsfähigkeit
und/oder Erkrankungen der Lunge anhand des Volumens und der Zusammensetzung des
ausgeatmeten Luft auf eine auch für den Probanden bequeme Weise zu untersuchen und
zu diagnostizieren. Hierbei interessieren vor allen Dingen der mittlere Strom und
die mittlere Konzentration bestimmter Gaskomponenten, wie z.B.
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Sauerstoff und Kohlendioxyd. Prinzipiell lassen sich diese Mittelwerte
dadurch exakt bestimmen, wenn mittels eines schnellen Konzentrationsmessers (Zeitkonstante
klein gegen die Schwankungsdauer der Strömung), wie z.B.
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Massenspektrometer, die Konzentration und mittels eines Strömungsmessers
der Strom kontinuierlich gemessen und die jeweils ermittelten Werte gemäß der bekannten
Gleichungen ausgewertet werden. Schnelle Konzentrationsmesser sind in ihrem technischen
Aufbau sehr anspruchsvoll und komplex und damit auch sehr teuer. Um hier eine Abhilfe
zu schaffen, ist es bereits bekannt, das Atemgas des Probanden einem Sammelgefäß
zuzuführen, an dessen Ausgang bereits ein mittlerer Konzentrationswert anfällt,
zu dessen Ermittlung lediglich ein Konzentrationsmesser mit verhältnismäßig großer
Zeitkonstante erforderlich ist, einem Konzentrationsmesser also, der in seinem technischen
Aufbau einfach und damit auch erheblich preiswerter
ist. Als Sammelgefäße
können, wie beispielsweise in der DE-OS 1 616 010 bezeichnet, Geräte Verwendung
finden, die mit einem Exspirationslufteinlaß, einem Auslaß und mindestens einem
Luftentnahmestutzen versehen sind und darüber hinaus der Innenraum über eine oder
mehrere weitere Öffnungen mit einem leicht aufblasbaren und entfaltbaren Beutel
in Verbindung steht. Das dem Sammelgefäß zugeführte Atemgas des Probanden tritt
teilweise über den Auslaß sofort ins Freie, wird über den Luftentnahmestutzen dem
Gasanalysator zugeführt und strömt darüberhinaus auch noch in den Beutel ein und
entfaltet diesen. Durch das fortgesetzte Ausströmen des Gases aus dem Sammelgefäß
fällt der Beutel wegen seines geringen Gewichts während der Einatemphase des Probanden
in aller Regel nur geringfügig in sich zusammen, mit der Folge, daß die Volumenanpassung
nur in Richtung zu größeren Volumina stattfindet. Als weiterhin nachteilig ist anzusehen,
daß bei einer Änderung der Zusammensetzung des Atemgases des Probanden, beispielsweise
unter körperlicher Belastung, eine vergleichsweise lange Zeit verstreicht, bis die
im Gefäß befindliche Luft durch das Atemgas neuer Zusammensetzung ersetzt und demzufolge
erst im Gasanalysator gemessen werden kann. Weiter wäre es wünschenswert, wenn das
Sammelgefäß neben der Messung des Wertes der mittleren Gaskonzentration bestimmter
Gaskomponenten auch die Bestimmung des Ausatemvolumens ermöglichen könnte sowie
das Erzeugen von Druckschwankungen durchführbar machen würde.
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Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung als Aufgabe gestellt, ein
Exspirationsluft-Aufnahmegefäß zu schaffen, das eine kurze Ansprechzeit besitzt
und über die Messung der mittleren Konzentration bestimmter Gaskomponenten hinaus
die Bestimmung des Ausatemvolumens sowie die Erzeugung von Druckschwankungen durchzuführen
gestattet.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Aufnahmegefäß
aus einem Zylinder mit einem darin verschiebbar angeordneten Kolben besteht und
Exspirationslufteinlaß, Auslaß und Luftentnahmestutzen im Zylinderboden angeordnet
sind. Der Anschluß des erfindungsgemäßen Aufnahmegefäßes erfolgt in üblicher Weise,
d.h. der Luftentnahmestutzen wird an den Gasanalysator und der Exspirationslufteinlaß
an das Mundstück des Probanden angeschlossen, wobei der Auslaß mit der Umgebungsluft
in Verbindung steht. Die Betätigung des Kolbens kann entweder dadurch erfolgen,
daß er sich oberhalb des Zylinderbodens befindet (in diesem Fall bewegt sich der
Kolben aufgrund der Schwerkraft auf den Zylinderboden zu) oder aber er wird über
einen Stellmotor betätigt. Im ersteren Fall und bei entsprechender Steuerung des
Stellmotors bewegt sich der Kolben während der Ausatemphase des Probanden nach oben
und zwar so weit, bis die durch den Uberdruck im Aufnahmegefäß erzeugte Kraft nach
oben gleich ist der Kraft des Kolbens in Richtung auf den Zylinderboden zu. Sie
wird entweder allein durch das Gewicht des Kolbens und/oder durch den Stellmotor
hervorgerufen. Aus der maximalen Steighöhe lassen sich, insbesondere bei Verschließen
von Auslaß und/oder Luftentnahmestutzen (sofern dieser einen größeren Durchmesser
besitzt), Rückschlüsse auf die Atemintensität und das Atemvolumen ziehen. Weiterhin
wird es möglich, bei Verwendung eines Stellmotors innerhalb des Aufnahmegefäßes
definierte Druckverhältnisse herzustellen, gegen welche die Ausatmung des Probanden
zu erfolgen hat. Wie später noch im einzelnen dargelegt wird, ermöglicht dies die
Messung des Alveolardruckes d.h. den in der Lunge herrschenden Druck und damit auch
die Bestimmung des Atem-
widerstandes. Ein weiterer Vorteil des
erfindungsgemäßen Exspirationsluft-Aufnahmegefäßes besteht darin, daß sich der Kolben
während des Einatemvorgangs des Probanden wegen der über Auslaß und/oder Luftentnahmestutzen
entweichenden Luft und aufgrund seines Eigengewichtes und/oder entsprechender Betätigung
des Stellmotors in Richtung auf den Zylinderboden zu bewegt. Dadurch wird das im
Zylinder eingeflossene Volumen solange verkleinert, bis der nächste Ausatemvorgang
des Probanden einsetzt und der Kolben sich demzufolge wieder in die Gegenrichtung
bewegt. Von entscheidender Bedeutung ist, daß das in diesem Umkehrpunkt vom Zylinder
eingeflossene Gasvolumen vergleichsweise gering ist, sodaß bei einer Änderung der
Zusammensetzung des Atemgases, wie sie beispielsweise bei Belastungen des Probanden
auftritt, sehr rasch eine Durchmischung entsprechend der neuen Zusammensetzung im
Aufnahmegefäß eintritt, die dann auch durch den Gasanalysator gemessen und angezeigt
wird. Die zwischen Beaufschlagung mit einem Atemgas neuer Zusammensetzung und der
Anzeige desselben durch den Gasanalysator verstreichende Zeit wird als Ansprechzeit
bezeichnet und ist für die Schnelligkeit und damit für die Qualität eines derartigen
Gerätes von entscheidender Bedeutung. Einer der wesentlichen Vorteile gegenüber
den im Stande der Technik bekannten Geräten besteht nun gerade darin, daß die Ansprechzeit
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung weitaus kürzer ist.
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Eine weitere Verringerung der Ansprechzeit läßt sich dadurch erreichen,
daß die Zylinderwandung eine oder mehrere Öffnungen aufweist, die in Bewegungsrichtung
des Kolbens verlaufen. Es ist empfehlenswert, diese Öffnungen, die beispielsweise
als Schlitze ausgebildet sein können, so anzuordnen, daß die durch sie gebildete
Fläche
in Richtung vom Zylinderboden weg zunimmt, beispielsweise durch Anbringung von keilförmigen
Schlitzen, die sich in Richtung auf den Zylinderboden zu verjüngen. Unabhängig vom
Öffnungszustand des Auslasses entweicht dann ein Teil des im Aufnahmegefäß befindlichen
Atemgases durch die Öffnungen in die Umgebung, sodaß bereits schon während der Ausatemphase
des Probanden von Anfang an ein Teil des Atemgases im Aufnahmegefäß verloren geht,
sodaß sich demzufolge die Steighöhe des Kolbens verringert. Durch eine Ausgestaltung,
bei der die durch die Öffnungen gebildete Fläche in Richtung vom Zylinderboden weg
zunimmt, wird erreicht, daß sich die Steighöhe des Kolbens bei hohem Atemvolumen
in definierter Weise vergrößert. Allgemein läßt sich feststellen, daß sich der jeweilige
Weg des Kolbens trotz unterschiedlicher Atemvolumina . vergleichsweise geringfügig
verändert. Die geringe Steighöhe des Kolbens hat zur Folge, daß während des Einatemvorganges
des Probanden sich der Kolben weiter nach unten hin, also auf den Zylinderboden
zu, bewegen kann, sodaß das eingeschlossene Restvolumen kleiner ist, Eine zusätzliche
Verkürzung der Ansprechzeit läßt sich hierdurch erreichen, da, wie bereits ausgeführt,
die Ansprechzeit wesentlich durch dieses Volumen bestimmt wird. Diesen Vorzug der
kurzen Ansprechzeit hat allerdings den Verlust der Möglichkeit einer exakten Bestimmung
des Atemvolumens zur Folge, da die Höhe des Kolbens aufgrund der durch die Öffnungen
entweichenden Atemluft kein präzises Maß für das Atemvolumen darstellt. Ebenso erlauben
es derartige Ausführungsformen nicht, definierte Druckverhältnisse innerhalb des
Aufnahmegefäßes herzustellen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß sich
im Zylinderboden wenigstens ein weiterer
Anschluß befindet. Durch
diesen kann durch einfaches Umschalten dem Aufnahmegefäß ein ungiftiges Gas, wie
z.B. Helium zugeführt werden, das in seiner Menge durch entsprechende Einstellung
des Kolbens definiert gewählt werden kann und das der Proband dann einatmet.
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Durch Messung des Anteils dieses Gases am Atemgas läßt sich das Restvolumen
der Lunge bestimmen. Es ist eine wesentliche Größe zur Überprüfung der Lungenfunktion
und zur Diagnostizierung von Lungenerkrankungen.
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Zur besseren Durchmischung schlägt die Erfindung vor, im Exspirationslufteinlaß
eine Prallplatte oder ein Netz anzubringen. Hierdurch erfährt das Atemgas während
des Einströmens in das Aufnahmegefäß eine Verwirbelung, was eine gleichmäßige und
rasche Durchmischung des im Aufnahmegefäß befindlichen Atemgases zur Folge hat.
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In weiterer Ausgestaltung ist die konvexe Gestaltung des Kolbens vorgesehen.
Konvex meint im Sinne der Erfindung, daß die zentrumsnahen Bereiche des Kolbens
vom Zylinderboden weg gekrümmt sind. Dies verleiht dem Kolben auch bei höheren im
Zylinder herrschenden Drucken ein größtmögliches Maß an Stabilität. Schließlich
ist es noch zweckmäßig im Exspirationslufteinlaß und/oder im Zylinderboden insbesondere
dann einen Drucksensor anzubringen, wenn die Betätigung des Kolbens über einen Stellmotor
erfolgt. Der Drucksensor im Exspirationslufteinlaß dient dazu, bei einem Überdruck
in der Zufuhrleitung die Kolbenbewegung nach oben zu starten. Der Drucksensor im
Zylinderboden kann dazu verwendet werden, bei Erreichen eines bestimmten Druckes
innerhalb des Zylinders ebenfalls die Bewegung des Kolbens vom Zylinder-
boden
weg zu starten. Beide Maßnahmen dienen als Sicherung von Aufnahmegefäß und Zufuhrleitung
gegen Drucküberlastungen, um Beschädigungen zu verhindern. Durch die Maßnahme gemäß
Anspruch 13 schließlich lassen sich Toträume vermeiden, die zu Fehlern Anlaß geben
könnten.
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Ein wesentlicher Vorteil des bislang geschilderten Exspirationsluft-Aufnahmegefäßes
besteht in seiner vielseitigen Verwendbarkeit. Nachfolgend sollen einige der wichtigsten
Anwendungsmöglichkeiten der verschiedenen Ausführungsformen näher erläutert werden.
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Eine der häufigsten Anwendungsmöglichkeiten stellt die Bestimmung
des Mittelwerts der Gaskonzentration einzelner in der Exspirationsluft enthaltener
Gaskomponenten dar. Als Gaskomponenten kommen in erster Linie Sauerstoff und Kohlendioxyd
in Betracht. Selbstverständlich sind grundsätzlich auch, z.B. bei der Bestimmung
des Restvolumens, andere Gaskomponenten bestimmbar. Der wesentliche Vorteil gegenüber
den im Stande der Technik bekannten Vorrichtungen besteht bei dem durch Schwerkraft
betätigten Kolben und/oder bei entsprechend angesteuertem Stellmotor in der kurzen
Ansprechzeit, die es ermöglicht, Änderungen der Zusammensetzung des Atemgases des
Probanden wie sie beispielsweise bei körperlichen Belastungen auftreten, innerhalb
kürzester Zeit zu erfassen. Deren Kürze resultiert aus dem geringen von Kolben und
Zylinder eingeschlossenen Volumen, wenn die Einatemphase des Probanden beendet,
also dessen Ausatemphase beginnt. Dann besitzt das im Aufnahmegefäß gesammelte Atemgas
schon nach wenigen Ausatemvorgängen die geänderte Konzentration, die über den Luftentnahmestutzen
dem Gasanalysator zur Messung und Anzeige zugeführt wird. Da in aller Regel das
Volumen mehrerer Ausatemvorgänge im Aufnahmegefäß gespeichert ist, zeigt der Gasanalysator
den Mittelwert mehrerer Ausatemprozesse an.Grundsätzlich wäre es auch denkbar,den
Kol-
ben des Zylinders i.B. durch den Stellmotor zu Beginn jedes
Ausatemvorganges plan unmittelbar über dem Zylinderboden anzuordnen und die Exspirationsluft
nur eines einzigen Ausatemvorganges im Aufnahmegefäß zu speichern und die hierdurch
erhaltene Konzentration zu messen (sogenannte breath-by-breath-Messung). Man würde
dann den Mittelwert aus einem einzigen Ausatemvorgang erhalten. Eine besonders kurze
Ansprechzeit ergibt sich, wenn, wie im Falle mehrerer Ausführungsformen vorgeschlagen,
in der Zylinderwandung eine oder mehrere Öffnungen angebracht sind. Durch diese
tritt ein Teil der im Aufnahmegefäß vorhandenen Exspirationsluft aus, sodaß das
zwischen Kolben und Zylinder eingeschlossene Volumen nach Beendigung des Einatemvorganges
noch geringer ist. Die Folge ist, daß bei einer Änderung der Zusammensetzung der
Exspirationsluft sich innerhalb kürzester Zeit die im Aufnahmegefäß eingeschlossene
Luft der neuen Zusammensetzung anpassen kann.
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Die mit wenigstens einem im Zylinderboden befindlichen Anschluß versehenen
Ausführungsformen können vorteilhafterweise zur Herstellung eines Gasgemisches aus
dem Atemgas und einem zusätzlichen Gas eingesetzt werden.Es soll also innerhalb
des erfindungsgemäßen Aufnahmegefäßes die Bildung der Volumensumme zweier unterschiedlicher
Gase vorgenommen werden. Bereits aus der DE-AS 22 04 473 ist bekannt, der zu messenden
Atemgaskomponente ein zusätzliches Gas beizumischen, dessen Konzentration der einzelnen
Komponenten bekannt und dessen Volumenstrom gemessen wird. Da der aus beiden Teilströmen
gebildete Gesamtstrom konstant einstellbar ist, sowie die Konzentration einer einzelnen
Gaskomponente im Gesamtstrom unmittelbar abgelesen werden kann, läßt sich die Konzentration
der entsprechenden Gaskomponente im Atemstrom unmittelbar bestimmen. Für dieses
an sich bekannte Verfahren eignet sich
die Erfindung in besonderer
Weise.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, das erfindungsgemäße
Aufnahmegefäß zur Messung des Atemvolumens zu nutzen. Vor allem jene Ausführungsformen,
die keine Öffnungen in den Zylinderwandungen besitzen, zeigen durch Bewegung des
Kolbens unmittelbar das Atemvolumen des Probanden an. Einen exakten Wert erhält
man bei Verschließen von Auslaß und Luftentnahmestutzen.
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Aus der Fläche des Kolbens und seiner Bewegung während eines Ausatemvorganges
ist das Atemvolumen direkt ableitbar.
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Eine weitere Verwendungsmöglichkeit der Erfindung besteht darin, daß
sie der Bestimmung des Restvolumens der Lunge dient, in dem sie eine definierte
Menge eines Gases, wie z.B. Helium zur Einatmung bereitstellt. Vorzugsweise durch
einen zusätzlichen Anschluß wird ein Gas, das weder giftig noch durch den Körper
aufgenommen wird, wie z.B.
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Helium,in das Aufnahmegefäß geleitet und durch Verschiebung des Kolbens
in seiner Menge bestimmt. Dieses Gas wird durch den Probanden ein- und anschließend
wieder ausgeatmet. Über die Bestimmung der Konzentration dieses Gases im Atemgas
und aus der bekannten Ursprungsmenge läßt sich das Restvolumen der Lunge bestimmen.
Diese Größe ist ein wichtiger Anhaltspunkt für das Leistungsvermögen der Lunge sowie
eine Hilfe zur Diagnostizierung ihrer Erkrankungen.
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Eine der besonders vorteilhaften Verwendungsmöglichkeiten der Erfindung
besteht darin, daß ihre mit einem Stellmotor versehenen Ausführungsformen zur Messung
des Alveolardrucks verwendet werden können. Hierzu wird die Bewegung des Kolbens
so gesteuert, daß die Strömungsgeschwindigkeit der ausgeatmeten Luft zumindest kurzzeitig
zu 0 wird. Dabei wird der Druck im Aufnahmegefäß ebenso
wie die
Strömungsgeschwindigkeit im Exspirationsluft einlaß kontinuierlich gemessen. Die
Strömungsgeschwindigkeit des Atemgases ist solange größer 0 als der Alveolardruck,
das ist der Druck in der Lunge, größer ist als der im Aufnahmegefäß herrschende
Druck. Sie wird zu 0 wenn beide Drucke gleich sind, dann also ist der innerhalb
des Zylinders herrschende und gemessene Druck gleich dem Alveolardruck. Durch entsprechende
Steuerung des Kolbens läßt sich erreichen, daß der Druck innerhalb des Zylinders
nur für eine sehr kurze Zeit so eingestellt wird, daß die Strömungsgeschwindigkeit
verschwindet anschließend jedoch sofort wieder abgesenkt wird, damit der Proband
ungehindert ausatmen kann. Dabei kann während eines einzigen Ausatemvorganges diese
Regelung des Zylinders in entsprechender Weise mehrfach wiederholt werden. Als Ergebnis
erhält man einen ziemlich guten Meßwert, ohne daß der Proband spürbar am Ausatmen
gehindert wird. Die Messung des Alveolardruckes ist deshalb von so entscheidender
Bedeutung, da sich hieraus und über Messung der Strömungsgeschwindigkeit des Atemgases
der Atemwiderstand bestimmen läßt. Bei bestimmten Erkrankungen der Lunge steigt
der Atemwiderstand auf charakteristische Weise an und ist deshalb ein untrügliches
und wichtiges Indiz für die Diagnose.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Sie zeigt ein erfindungsgemäßes Exspirationsluft-Aufnahmegefäß in
Querschnittsdarstellung, bei welchem der Kolben mit Hilfe eines Stellmotores betätigt
wird.
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Das Aufnahmegefäß 1 besteht im Wesentlichen aus einem Zylinder 2,
in dem ein Kolben 3 verschiebbar geführt ist.
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Zur Verbesserung der Stabilität ist dabei der Kolben konvex, also
nach aussen zu, gewölbt. Die Verschiebung des Kolbens 3 geschieht durch Vermittlung
der Kolbenstange 4, welche durch den Stellmotor 5 betätigt wird. Entsprechend dem
Verwendungszweck ist der Kolben 3 zu verschieben, was durch entsprechende Ansteuerung
des Stellmotores 5 in der Praxis realisiert wird.
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Auf der Unterseite des Zylinders 2 befindet sich ein Zylinderboden
6, dessen Form entsprechend der des Kolbens 3 gewählt ist, um Totraum zu vermeiden.
Darüberhinaus sammelt sich bei Krümmen des Zylinderbodens 6 das entstehende Kondensat
nur an definierten Stellen an. Im Zylinderboden 6 des Zylinders 2 befindet sich
ein Exspirationslufteinlaß 7, ein Auslaß 8 und ein Luftentnahmestutzen 9. An den
Exspirationslufteinlaß 7 wird ein schlauchartiges Gebilde angeschlossen, welches
einen Dreiweghahn aufweist, dessen eines Ende ins Freie führt und dessen anderes
Ende mit dem Mundstück für den Probanden in Verbindung steht. Der Dreiweghahn ist
dabei derart mit Ventilen bestückt, daß während des Ausatemprozesses der Proband
das Atemgas über den Exspirationslufteinlaß 7,#sein Ventil 10 direkt in den von
Zylinder 2 und Kolben 3 gebildeten Raum einbringt.
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Während des Einatemvorganges hingegen wird dem Proband von außen über
das freie Ende des Dreiwegehahnes frische Luft zugeführt. Im Ergebnis erhält man
eine Vorrichtung, bei welcher der Proband sowohl während des Ein- als auch während
des Ausatemvorganges das Mundstück eingesetzt behalten kann. Das zwischen Zylinder
2 und Kolben 3 eingeschlossene Atemgas kann diesen Raum nur über den Auslaß 8 oder
über den Luftentnahmestutzen 9 verlassen. Letzterer steht mit einem Gasanalysator
in Verbindung, der die Konzentration der einzelnen im Atemgas enthaltenen Komponenten
messen kann. Bei bestimmten Verwendungsweisen des erfindungsgemäßen Exspirationsluft-Aufnahmegefäßes,
wie z.B.
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bei der Bestimmung des Atemvolumens bleiben Auslaß 8 und
Luftentnahmestutzen
9 geschlossen, um eine möglichst präzise Messung zu gewährleisten.
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Auf der dem Kolben 3 zugewandten Seite des Zylinderbodens 6 ist noch
ein Drucksensor 11 angebracht, dessen Aufgabe darin besteht, bei Erreichen eines
bestimmten Wertes den Stellmotor 5 so anzusteuern, daß sich der Kolben 3 vom Zylinderboden
6 weg bewegt, sodaß eine Druckreduzierung des zwischen Zylinder 2 und Kolben 3 eingeschlossenen
Gases eintritt. Damit dientder Drucksensor 11 als eine Art Überlastsicherung.
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Die Funktion des gezeigten Aufnahmegefäßes 1 ist nun wie folgt: Während
des Ausatemvorganges wird über den Exspirationslufteinlaß 7 das Atemgas in den Raum
zwischen Kolben 3 und Zylinder 2 eingelassen. Dabei bewegt sich der Kolben 3 vom
Zylinderboden 6 weg und zwar so lange, bis der Ausatemvorgang beendet ist d.h. bis
kein Atemgas mehr den Exspirationslufteinlaß 7 passiert.In diesem Augenblick beginnt
der Proband mit dem Einatmen und gleichzeitig findet eine Bewegungsumkehr des Kolbens
3 statt, der sich nunmehr in Richtung auf den Zylinderboden 6 zu bewegt. Dieser
Bewegungsvorgang wird seinerseits weiter beibehalten bis der Ausatemvorgang des
Probanden erneut einsetzt und Atemgas in den Raum zwischen Zylinder 2 und Kolben
3 einströmt. Während des gesamten, soeben beschriebenen Vorganges wird über den
Luftentnahmestutzen 9 ständig ein Teil des Atemgases entnommen, einem Gasanalysator
zugeführt und dort die gewünschte Gaskomponente in ihrer Konzentration gemessen.
Gleichzeitig strömt ständig über den Auslaß 8 Atemgas ins Freie.
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Ein wesentlicher Vorzug vorliegender Erfindung besteht nun gerade
darin, daß neben der soeben beschriebenen Verwendung andere möglich sind, die eine
Bestimmung weiterer und für die Diagnose aufschlußreicher Werte der Lungenfunktion
zu ermitteln gestattet.
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