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Gerät zum Entleeren von an diesem befestigten Kartuschen
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum Entleeren von an diesem
befestigten Kartuschen, welche einen in Richtung der Mündung verschieblichen Kolben
besitzen, der von einer im Gerätegehäuse verschieblich gelagerten Kolbenstange beaufschlagbar
ist.
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Ein Gerät dieser Art ist durch die DE-GbmS 80 18 892 bekannt. Die
Kolbenstange ist dort als Zahnstange gestaltet, die mittels eines aus dem Gehäuse
partiell vorstehenden Zahnrades axial verlagerbar ist. Auf der dem Zahnrad gegenüberliegenden
Seite bildet das Gerätegehäuse eine Führungsleiste aus, die von der im Querschnitt
U-förmigen Kolbenstange umfaßt ist. Die Zuordnung der Kartusche geschieht über eine
Schraubverbindung. Der Kolben weist die Form einer flachen Topfscheibe auf mit im
Zentrum angeordnetem, flächenversteifendem Kragen, welcher auf seinem Teilumfang
von einem entsprechend verbreiterten Kolbenstangenkopf umgriffen ist. Diese Ausgestaltung
ist sowohl herstellungs- als auch gebrauchsnachteilig. Der erstere Nachteil liegt
in der besonderen Antriebsart begründet. Durch die direkte Übersetzung müssen andererseits
erhebliche Betätigungskräfte aufgebracht werden. Der Kolben ist überdies durch seinen
flachen Aufbau äußerst kippgefährdet. Schon ein geringer, eventuell toleranzbedingter
Kragenversatz führt zu einer exzentrischen Belastung und damit zur Gefahr eines
Kippens.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Gerät
in herstellungs- und gebrauchstechnischer Hinsicht zu verbessern.
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Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
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Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Gerätes.
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Zufolge solcher Ausgestaltung sind Gerät und Kartusche zuordnungs-
sowie bedienungstechnisch günstigst aufeinander abgestimmt. Die den Kolben verlagernden
Kräfte wirken zentrierend auf diesen ein. Es kann nicht mehr zu einem Verkippen
kommen. Hierzu ist das den Kolben beaufschlagende Ende der Kolbenstange kegelstumpfförmig
gestaltet.
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Unter formschlüssiger Anlage seiner Kegelstumpfmantelfläche tritt
das zentrierend wirkende Ende in eine entsprechend rückwärtige Vertiefung des Kolbens
ein. Das Ende bildet dabei zugleich eine zentrale Aussteifung des Kolbens. Es kann
sowohl im Hinblick auf diesen und auch in Bezug auf die Kolbenstange von relativ
dünnwandigem Material ausgegangen werden. Die entsprechende Materialersparnis wirkt
sich bei einem Massenartikel wie diesem ganz erheblich aus. Eine die Kippsicherheit
des Kolbens optimierende Ausgestaltung wird dadurch erreicht, daß die Dichtungsringe
des Kolbens entgegen der Verschieberichtung desselben versetzt zur Berührungsstelle
der Kegelstumpfmantelfläche liegen. Der abdichtende Teil wird demzufolge nachgeschleppt.
Gerät und Kartusche lassen sich im Handumdrehen in den gebrauchsgerechten Zustand
bringen.
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Hierzu ist eine Ringnut/Rippen-Klipsverbindung zwischen rückwärtigem
Rand der Kartusche und vorderem Rand des Gerätegehäuses gewählt.
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Dieser durchgehende Ringumgriff wirkt an der Verbindungszone beider
Teile stabilisierend; es liegt gleichsam ein reifartiger Umgriff vor. Dabei kann
der Kolben sogar vorstehen. Man kommt dadurch sehr einfach und
quasi
blindlings zu einem selbstzentrierenden Verrasten beider Teile.
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Dadurch, daß sich an die Kegelstumpfmantelfläche eine mit Spiel in
die Vertiefung des Kolbens eintretende zylindrische Kolbenstangen-Mantelfläche anschließt,
hat der Kolben genügend Freiraum für die selbstkorrigierende Ausrichtung. Eine verlustfreie
Ausgabe des Füllgutes wird mit einfachen Mitteln dadurch erreicht, daß das Mündungsende
der Kartusche etwa entsprechend der Form der Kolbenspitze gestaltet ist. Bei gleicher
Wandungsdicke ergibt sich so eine konisch zu laufende, den Mündungsbereich der Kartusche
versteifende Spitze. Eine solche steife, konische Partie erleichtert auch das zentrierte,
dichte Ansetzen an den Bohrlochrand in Fällen, in denen bspw. der Kartuscheninhalt
zur Applikation von Flüssigdübeln dienen soll.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch
veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 Gerät und
Kartusche getrennt, und zwar in Seitenansicht, bei teilweise aufgebrochener Kartusche,
Fig. 2 den Längsschnitt gemäß Linie ll-ll in Fig. 1, jedoch gekuppelt, Fig. 3 das
Kartuschenmündungsende mit Abschneidspitze und Fig. 4 dasselbe mit einer kleinen
Verschlußkappe.
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Das Gerät zum Entleeren einer an ihm befestigten Kartusche 1 besitzt
ein zylindrisches Gehäuse 2 mit darin axial verschieblich angeordneter Kolben-
stange
3. Letztere ist hohl ausgebildet und weist an ihrem der Kartusche abgewandten Ende
eine topfförmige Bedienungsplatte 4 auf.
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Die Ausgangsstellung der Kolbenstange 3 ist rastiert. Dazu weist die
Bedienungsplatte 4 an ihrer kreisrunden Mantelwandung eine Ringnut 5 auf. In letztere
greift ein Rastvorsprung 6 des Gerätegehäuses 2 ein oder umgekehrt.
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Zum Verlagern der Kolbenstange 3 durchgreift der Bedienende mit seinem
Daumen eine längsgerichtete Greiföffnung 7 des Gehäuses 2, während Zeige- und Mittelfinger
an gehäuseseitigen Flügeln 8 ihre Auflage finden.
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Diese Flügel liegen sich im Bereich der Verbindungszone zwischen Gerät
und Kartusche. Sie erstrecken sich radial ausgehend von der Gehäusemantelwand in
diametraler Gegenüberlage. Die Greiföffnung 7 reicht unmittelbar bis vor diese Verbindungszone,
läuft anderenends aber durch.
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Die zylindrische Rohrwandung des Gehäuses erstreckt sich auf ihrem
überwiegenden Längenabschnitt nur wenig mehr als über den halben Umfang um die Bedienungsplatte
4 herum. Die Bedienungsplatte 4 bzw.
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das freie Ende der Kolbenstange 3 ist so hinreichend geführt.
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Die Führung im kartuschenseitigen Endbereich wird von einer zentralen
Einstülpung 9 der ringförmigen Decke 10 des Gerätegehäuses 2 gebildet.
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Die Kolbenstange 3 steht über die Oberseite der Decke 10 bzw. den
dortigen Rand des Gehäuses 2 hinaus vor, und zwar etwa über ein Maß, welches dem
Innendurchmesser des Gehäuses 2 entspricht.
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Das einen Kolben 11 beaufschlagende Ende 3' der ansonsten zylindrischen
Kolbenstange 3 ist kegelstumpfförmig gestaltet. Die entsprechende Verjüngung liegt
in Steckzuordnungsrichtung.
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Der Kolben 11 Weist eine formentsprechende, rückwärtige Vertiefung
12 auf, so daß das Kolbenstangenende 3' unter formschlüssiger Anlage mit seiner
Kegelstumpfmantelfläche 13 achsausrichtend gegen die korrespondierende trichterförmige
Innenfläche 14 tritt (vergl. Fig. 2).
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Der Kolben 11 ist hütchenförmig gestaltet, wobei sich an die die Kegelstumpfmantelfläche
13 bildende Wandpartie eine zylindrische Wandpartie anschließt. Die Mantelfläche
der zylindrischen Wandpartie trägt zwei im Abstand zueinander angeordnete Dichtungsringe
15. Letztere sind dem Kolben gleich angeformt und führen sich an der zylindrischen
Innenwand der Kartusche 1. Zwischen der Mantelwand 3" der zylindrischen Kolbenstange
3 und der Innenwandung der zylindrischen Wandpartie verbleibt ein Spiel x in Form
eines Ringraumes, so daß die frei tragende Anlage der Kegelstumpfmantelfläche 13
gewährleistet ist. Aus diesem Grunde setzt sich auch die Vertiefung 12 noch über
die Kegelstumpfoberseite etwas fort.
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Wie Fig. 2 entnehmbar, liegen die Dichtungsringe 15 des Kolbens 11
entgegen der Verschieberichtung y desselben versetzt zur Berührungsstelle zwischen
Kegelstumpfmantelfläche 13 und Innenfläche 14 der Vertiefung 12. Die Dichtstellen
des Kartuschenkolbens werden so nachgeschleppt, was der angestrebten leichten, völlig
kippfreien Führung zugutekommt.
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Kartusche und Gerät sind miteinander verklipst. Hierzu bildet der
offene Kartuschenboden im Bereich eines peripheren Wandungsversatzes innen eine
Ringnut 16 aus. Dem vorderen Rand des Gerätegehäuses ist die passende Ringrippe
17 angeformt. Der Ringnut kann eine Auflaufschräge zugeordnet sein, ebenso der Ringrippe,
so daß die Steckzuordnung erleichtert ist. Die Klipskraft ist höher als die über
die Kolbenstange einfließende Trennbelastung. Die periphere Ringrippe 17 fluchtet
mit der die Decke 10 bildenden Wandung des Gehäuses 2. Sie ist daher in sich hoch
stabil. Der kragenartige Kartuschenrand R bildet dabei einen umfassenden, stabilisierenden
Reif. Die Mehrfachüberlappung von Gerät-Abschnitten und Kolbenstange sowie Kartusche-Abschnitten
und Kolben führt zu einer in sich hoch stabilien Verbindungszone zwischen Gerät
und Kartusche.
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Die Handhabung ist wie folgt: Die volle Kartusche 1, deren Füllraum
mittels des Kolbens 11 deckelartig verschlossen ist, wird auf das überstehende,
als Zentrierzapfen fungierende Ende 3' der Kolbenstange aufgesteckt. Unter Aufbringung
der erforderlichen Kupplungskräfte läßt sich nun die Klipsverbindung zwischen beiden
Teilen herbeiführen. Danach ist das Gerät sofort einsatzbereit. Durch Druck auf
die Bedienungsplatte 4, was unter Überwindung der dortigen leichten Rast zwischen
Ringnut 5 und Rastvorsprung 6 erfolgt, läßt sich die Kolbenstange 3 in Richtung
des Pfeiles y axial unter Mitnahme des Kolbens 11 verlagern. Die verdrängte Masse
entströmt der Mündungsöffnung 18.
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Das Mündungsende der Kartusche weist eine der Außenform, insbesondere
der kegelstumpfförmigen Wandpartie des Kolbens angepaßte Zuspitzung auf, so daß
der Inhalt nahezu restfrei ausgegeben wird.
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Den Verschluß der Mündungsöffnung 18 kann eine mit Dichtzapfen 19
ausgerüstete Steck- oder Schraubkappe 20 bilden. Die Steckverbindung läßt sich durch
Rasteingriff 21 sichern.
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Auch ist eine Schneidspitze 22 denkbar, wie dies aus Fig. 3 hervorgeht.
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Bei entsprechend langem Austragsröhrchen kann auch die aus Fig. 4
ersichtliche kleinere Kappe zur Abdichtung herangezogen werden, welche prinzipiell
aufgebaut ist wie die zu Fig. 2 beschriebene Kappe, mit dem großen Unterschied,
daß letztere den ganzen Kartuschenkopf überfängt.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.
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