DE3320567C2 - SAW-Bauelement - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein SAW-Bauelement, wel
ches akustische Oberflächenwellen ausbildet.
Ein hauptsächlich aus einem aus einkristallinem piezo
elektrischen Material gebildeten piezoelektrischen Sub
strat, einem piezoelektrischen Keramikmaterial oder einer
Kombination aus einer nichtpiezoelektrischen Platte und
einem darauf aufgebrachten piezoelektrischen Film beste
hendes SAW-Bauelement ist dazu eingerichtet, ein elektri
sches Signal mittels eines auf dem piezoelektrischen Sub
strat vorgesehenen Wandlers in eine akustische Oberflä
chenwelle umzuwandeln und diese entlang der Oberfläche
des Substrats laufen zu lassen. Derartige Bauelemente
werden gegenwärtig als Filter oder andere verschiedene
elektronische Bauteile verwendet.
Anhand der Fig. 1 bis 4 werden nachstehend zunächst
konventionelle SAW-Bauteile diskutiert, um das der vor
liegenden Erfindung zugrundeliegende Problem deutlicher
zu machen.
Das in Fig. 1 gezeigte SAW-Bauelement ist ein Filter und
umfaßt ein piezoelektrisches Substrat 1, auf dem ein Ein
gangswandler 2 aus zwei ineinandergreifenden, kammförmi
gen Elektroden 2A und 2B sowie ein Ausgangswandler 3 aus
zwei ineinandergreifenden, kammförmigen Elektroden 3A und
3B vorgesehen sind. Ein dem Eingangswandler 2 zugeführtes
elektrisches Signal wird mittels des Eingangswandlers 2
in eine akustische Oberflächenwelle umgewandelt, die sich
entlang der Oberfläche des piezoelektrischen Substrats 1
ausbreitet, wie es in Fig. 1 durch einen Pfeil darge
stellt ist. Wenn die akustische Oberflächenwelle den Aus
gangswandler 3 erreicht, wird sie durch den Wandler 3 in
ein elektrisches Signal zurückgewandelt, das am Ausgang
des Wandlers 3 abgreifbar ist. Die Wandler 2 und 3 sind
sogenannte normierte Elektrodentypen, bei denen jede
Elektrodenfingerbreite W und jeder seitliche Abstand L
zwischen benachbarten Elektrodenfingern der Elektroden
2A, 2B, 3A und 3B gleich λ/4 ist, wobei λ die mit der
Mittenfrequenz f0 der akustischen Oberflächenwelle korre
spondierende Wellenlänge ist.
Eine Elektrodenstruktur, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist,
ist beispielsweise in der Publikation "MATTHEWS Herbert,
Surface Wave Filters, John Wiley & Sons, 1977, Seiten 276
bis 278, Seite 353" angegeben.
Ein Filter, dessen Wandler die in Fig. 1 gezeigten Elek
troden mit den obengenannten Abmessungen aufweist, ist
nicht frei von Mehrfachreflexionen, d. h., vom sogenann
ten Dreifachdurchgangsecho (Triple Transit Echo) TTE der
akustischen Oberflächenwelle zwischen dem Eingangswandler
und dem Ausgangswandler, wobei die Welle nach dem Durch
gang durch das Filter in seiner Phase gestört ist, was
sich in Form einer signalverzerrenden Welligkeit
äußert. Ein derartiger Effekt ist beispielsweise beim
Empfang von FM-Signalen unerwünscht.
Es gibt zwei Faktoren, die die TTE-Störung hervorrufen.
Einer der Faktoren ist die mechanische Reflexion der
akustischen Oberflächenwelle aufgrund des Unterschiedes
zwischen der akustischen Impedanz in dem Bereich, in dem
die kammförmigen Elektroden angeordnet sind, und der aku
stischen Impedanz in dem elektrodenfreien Bereich. Der
andere Faktor ist die elektrische Reflexion aufgrund der
Bidirektionaleigenschaft der Wandler, d. h. aufgrund der
Eigenschaft, daß die Wandler akustische Oberflächenwellen
symmetrisch rechts und links übertragen oder empfangen
können. Was die elektrische Reflexion anbetrifft, so kann
ihr Einfluß dadurch reduziert werden, daß bewußt eine
Fehlanpassung am Eingang und am Ausgang der Wandler vor
genommen wird oder daß die Wandler durch ein Mehrphasen-
Energieversorgungsverfahren dazu veranlaßt werden, unidi
rektional zu wirken. Was jedoch die mechanischen Refle
xionen anbetrifft, konnten ungeachtet der verschiedenen,
nachstehend genannten Versuche keine zufriedenstellenden
Ergebnisse erzielt werden.
Ein Versuch bestand darin, die kammförmigen Elektroden
2A, 2B, 3A und 3B des Eingangswandlers 2 und des Aus
gangswandlers 3 durch Unterteilung jedes Elektrodenfin
gers in zwei Teile so auszulegen, daß die Breite W jedes
aus der Teilung resultierenden Elektrodenfingers und der
seitliche Abstand L zwischen den Elektrodenfingern je
weils gleich λ/8 ist, wie es in Fig. 2 dargestellt ist.
Eine derartige Elektrodenkonfiguration ist ebenfalls in
der bereits genannten Publikation "MATTHEWS Herbert, Sur
face Wave Filters, John Wiley & Sons, 1977, Seiten 276
bis 278, Seite 353" beschrieben.
Da sich bei einer derartigen Elektrodenkonfiguration die
Phasen der reflektierten Wellen an den jeweiligen Elek
trodenenden um 180° voneinander unterscheiden, d. h., daß
die reflektierten Wellen entgegengesetzte Phasen haben,
heben sich die reflektierten Wellen bei der gezeigten
Konstruktion gegenseitig auf, wodurch gewisse uner
wünschte Einflüsse der mechanischen Reflexion vermindert
werden.
Die Elektrodenfingerbreite W und der Abstand L zwischen
den Elektrodenfingern muß jedoch gleich λ/8 sein, wobei λ
bei hohen Frequenzen entsprechend klein ist. Es ist daher
eine extrem hohe Präzision bei der photolitographischen
Präparation der Elektroden erforderlich, was zu einer
vergleichsweise niedrigen Produktivitätsrate bei der Her
stellung der Bauelemente führt.
Da ferner der Abstand zwischen den Elektrodenfingern
extrem klein ist, treten leicht Kurzschlüsse zwischen den
Elektroden aufgrund von Staub oder anderen Teilchen auf,
mit der Folge, daß das Bauelement nicht in der gewünsch
ten Weise funktioniert.
Ein anderer Versuch bestand darin, einen Aufbau des pie
zoelektrischen Substrats gemäß Fig. 3A und Fig. 3B zu
realisieren, bei dem eine Platte 4 aus einem elastischen
Material mit einem piezoelektrischen Film 5 überzogen
ist. Auf der Platte 4 ist eine ebenfalls von dem piezo
elektrischen Film 5 überzogene Flächenelektrode 6 vorge
sehen, die die Funktion einer der genannten kammförmigen
Elektroden hat. Über der Flächenelektrode 6 sind auf dem
piezoelektrischen Film 5 Elektroden 7A und 7B vorgesehen,
die die Funktion der betreffenden anderen Elektroden ha
ben. Die Breite W der Elektrodenfinger der Elektroden 7A
und 7B sowie der Abstand L zwischen den jeweiligen Elek
trodenfingern ist jeweils gleich λ/2. Eine derartige An
ordnung entspricht einem Einphasenwandler.
Der gezeigte Aufbau der betreffenden Wandler unterschei
det sich von einem normierten Elektrodentyp und er ent
hält nur eine kammförmige Elektrode 7A bzw. 7B, wobei
eine Signalquelle 8 zwischen der auf dem piezoelektri
schen Film 5 angeordneten oberen Elektrode 7A und der
unter dem piezoelektrischen Film 5 liegenden Flächenelek
trode 6 angeschlossen ist, um ein elektrisches Signal
bereitzustellen, das schließlich an einer Last 9 abge
griffen werden kann, die zwischen der oberen Elektrode 7B
und der Flächenelektrode 6 geschaltet ist. Eine derartige
Elektrodenkonfiguration ist bezüglich des Auftretens von
Kurzschlüssen durch Staub und dergleichen weniger anfäl
lig und die Anforderungen bezüglich der Herstellungsge
nauigkeit der Elektroden können geringer sein als in dem
vorher besprochenen Fall, so daß eine entsprechend höhere
Produktionsausbeute bei der Fertigung der Bauelemente
erzielbar ist.
Da es der in den Fig. 3A und 3B gezeigte Aufbau jedoch
unmöglich macht, das betreffende Bauelement mit einer
sog. symmetrischen Energieversorgung zu betreiben, d. h.,
die obere Elektrode 7A mit Signalen zu versorgen, die
elektrische Potentiale mit entgegengesetzten Polaritäten
(positiv und negativ), bezogen auf das Potential (Masse
potential) der Flächenelektrode 6, haben, wird die elek
tromagnetische Kopplung (Durchführung), bei der das elek
trische Signal nicht in eine akustische Oberflächenwelle
umgewandelt wird und als Direktwelle vom Eingang zum Aus
gang wandert, sehr groß. Das hat zur Folge, daß die di
rekte Welle und die erforderliche akustische Oberflächen
welle gleichzeitig vorhanden sind, was die Filterwirkung
verschlechtert.
Eine weitere Verbesserung erhält man mit einem sog. Ein
phasenwandler vom Ausgleichstyp oder symmetrischen Typ,
wie er bei dem SAW-Bauelement in Fig. 4 dargestellt ist,
wobei weitere Elektroden 8A und 8B als obere Elektroden
über der Flächenelektrode 6 auf dem piezoelektrischen
Film angeordnet sind, die den oberen Elektroden 7A und 7B
mit einem Abstand a quer zur Ausbreitungsrichtung der
akustischen Oberflächenwellen gegenüberliegend angeordnet
und mit einem "Phasenunterschied" von λ/2 in Richtung der
akustischen Oberflächenwellen gegeneinander versetzt
sind, um eine symmetrische Energieversorgung bei dem ge
mäß Fig. 4 modifizierten Aufbau des in Fig. 3 gezeigten
Bauelementes zu ermöglichen.
Ein solcher Aufbau erlaubt eine Verminderung der Durch
führung, indem Signale mit einem Phasenunterschied von
180° an den oberen Elektroden 7A und 8A angelegt werden.
Da dieser Aufbau jedoch den Abstand a zwischen den je
weils gegenüberliegenden oberen Elektroden erfordert, um
Kurzschlüsse zu verhindern, kommt es aufgrund des Abstan
des a, in dessen Bereich keine akustische Oberflächen
welle erzeugt wird, zu Störungen der Wellenformen der
akustischen Oberflächenwellen S1 und S2, die infolge der
Anregung durch die Elektroden dieselbe Phase haben müs
sen.
Aus der US 39 38 062 ist ein SAW-Bauelement bekannt, des
sen Wandler aus zwei auf einem piezoelektrischen Substrat
vorgesehenen, kammförmigen Elektroden bestehen. Die kamm
förmigen Elektroden sind derart auf dem piezoelektrischen
Substrat angeordnet, daß jedem Elektrodenfinger der einen
Elektrode ein Elektrodenfinger der anderen Elektrode
exakt in einer Flucht ausgerichtet gegenüberliegt, wobei
zwischen den einander zugewandten Enden der Elektroden
finger ein Abstand reserviert ist, wie er etwa auch in
dem bereits besprochenen Beispiel nach Fig. 4 vorhanden
ist. Die in der US 39 38 062 beschriebene Elektrodenkon
figuration dient dazu, eine "Punktquelle" für akustische
Oberflächenwellen zu realisieren, wenn die piezoelek
trische Substanz aus einem Material gebildet ist, dessen
piezoelektrische Matrix (dÿ) in dem Matrixteil, in dem
die Matrixelemente Proportionalitätskonstanten zwischen
den von den elektrischen Feldkomponenten erzeugten Scher
spannungen und den elektrischen Feldkomponenten repräsen
tieren, von Null verschiedene Diagonalelemente aufweist,
wobei die Wandler bei dem SAW-Bauelement nach der
US 39 38 062 längs einer kristallographischen Hauptachse
ausgerichtet sind. Unter diesen Bedingungen können in dem
Bereich des Abstands zwischen den einander gegenüberlie
genden Enden der Elektrodenfinger starke Scherspannungen
in dem piezoelektrischen Material erzeugt werden, um aku
stische Oberflächenwellen anzuregen. Wie erwähnt, wirkt
die Grundkonfiguration eines derartigen Wandlers als
Punktquelle. Zur Erzeugung ebener akustischer Oberflä
chenwellen ist jedoch eine Vielzahl entsprechender Elek
trodenanordnungen erforderlich, die so angeordnet sind,
daß die angeregten Oberflächenwellen eine gemeinsame Wel
lenfront ausbilden.
Aus der US 4 124 828 ist ein als Korrelator ausgebildetes
SAW-Bauelement bekannt, das ein Halbleitersubstrat, einen
darauf vorgesehenen piezoelektrischen Film, eine auf der
dem piezoelektrischen Film abgewandten Seite des Halblei
tersubstrats angeordnete Masseelektrode, ein in dem pie
zoelektrischen Film oberhalb der Masseelektrode eingebet
tetes Netzwerk aus Schottkydioden und eine Auskopplungs
elektrode aufweist, die auf dem piezoelektrischen Film
über dem Netzwerk aus Schottkidioden vorgesehen ist. Der
bekannte Korrelator weist ferner beiderseits der Auskopp
lungselektrode je einen Eingangswandler zur Einspeisung
der zu korrelierenden Signale auf. Jeder Eingangswandler
umfaßt eine auf dem Halbleitersubstrat angeordnete und in
dem piezoelektrischen Film eingebettete Flächenelektrode
sowie zwei kammförmige Elektroden, die oberhalb der Flä
chenelektrode auf dem piezoelektrischen Film angeordnet
sind und deren Elektrodenfinger etwa in der in Fig. 1 zur
vorliegenden Beschreibung gezeigten Weise interdigital
ineinander eingreifen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein SAW-Bauele
ment mit guten elektromechanischen Eigenschaften und ver
gleichsweise geringer Störanfälligkeit anzugeben, welches
mit einer vergleichsweisen hohen Produktionsausbeute her
stellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination
der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Das Halbleitersubstrat eignet sich dazu, durch entspre
chende Dotierung auf einfache und kostensparende Weise
die Flächenelektrode zu integrieren. Durch die Verwendung
der Flächenelektrode in Kombination mit den Wandlerelek
troden kann das erfindungsgemäße SAW-Bauteil mit einer
sog. symmetrischen Energieversorgung betrieben werden,
wobei die erste und die zweite Doppelelektrode eines
Wandlers Signale mit einer Phasendifferenz von 180° er
halten. Dies hat den Vorteil, daß die zugeführte elek
trische Energie mit hohem Wirkungsgrad elektromechanisch
in mechanische Energie der akustischen Oberflächenwellen
konventiert wird und somit entsprechend gute Filtereigen
schaften erzielbar sind.
Durch die Verwendung von kammförmigen Doppelelektroden
als Wandlerelektroden wird eine Unterdrückung von uner
wünschten mechanischen Reflexionseffekten erzielt.
Die Elektrodenanordnung ist vergleichsweise einfach her
stellbar, wobei die Genauigkeitsanforderungen im Ver
gleich zu bekannten Interdigitalwandlern mit Doppelelek
troden herabgesetzt werden können. Dies hat eine Erhöhung
der Produktionsausbeute zur Folge. Die Doppelelektroden
anordnung nach der Erfindung bringt ferner den Vorteil
mit sich, daß das SAW-Bauteil nach der Erfindung eine
geringe Störanfälligkeit hat, da die Gefahr von Kurz
schlüssen, etwa aufgrund von Staubpartikeln, äußerst ge
ring ist.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläu
tert.
Fig. 1, 2, 3A und 4 zeigen Draufsichten auf herkömmliche,
akustische Oberflächenwellen ausbildende
SAW-Bauelemente.
Fig. 3B zeigt eine Schnittansicht des herkömmlichen,
in Fig. 3A dargestellten akustische Ober
flächenwellen ausbildenden SAW-Bauelementes.
Fig. 5A zeigt eine Draufsicht auf ein Ausführungs
beispiel des erfindungsgemäßen, akustische
Oberflächenwellen ausbildenden SAW-Bauelementes.
Fig. 5B und 5C zeigen Schnittansichten längs der Linie A-A′
und B-B′ in Fig. 5A jeweils.
Fig. 6 zeigt eine vergrößerte Teilansicht der
Elektrodenstreifen von Fig. 5A.
Fig. 7 zeigt eine Teilansicht einer Abwandlungsform
der oberen Elektrode.
Die Fig. 5A, 5B und 5C zeigen eine Draufsicht und Schnittan
sichten eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen,
akustische Oberflächenwellen ausbildenden SAW-Bauelementes.
Ein Eingangswandler 2 und ein Ausgangswandler 3 umfassen
jeweils eine erste Doppelelektrode 10A oder 10B und eine
zweite Doppelelektrode 11A oder 11B, die beide in derselben
Ebene und einander gegenüberliegend, jedoch nicht ineinandergreifend,
angeordnet sind. Die ersten Doppelelektroden 10A und 10B
und die zweiten Doppelelektroden 11A und 11B liegen einer
plattenförmigen unteren Flächenelektrode 6 auf einem dazwischen vorgesehenen piezoelektri
schen Film 5 gegenüber. Alle gegenüberliegenden Enden der
Elektrodenstreifen (Elektrodenfinger) der Doppelelektroden 10A, 10B, 11A und
11B sind in einer Linie zueinander ausgerichtet und jede
Elektrodenstreifenbreite W und jeder Abstand zwischen den
Elektrodenstreifen ist gleich λ/8 gewählt. Es ist weiter
hin ein Lastwiderstand 9 vorgesehen. Ein symmetrischer
Energieversorgungstransformator T ist für eine symmetrische
Versorgung der Doppelelektroden 10A und 11A des Eingangswandlers 2 mit
Signalspannungen von einer Energiequelle 8
vorgesehen.
Wenn bei einer derartigen Anordnung eine Signalspannung
zwischen den oberen Elektroden (erste Doppelelektrode 10A
und zweite Doppelelektrode 11A) und der unteren Elektrode
6 liegt, wie es in Fig. 5A dargestellt ist, um ein elektrisches
Feld zwischen den oberen Elektroden 10A, 11A und der
unteren Elektrode 6 zu bilden, werden akustische Oberflächen
wellen S1 und S2, die in Längsrichtung des Wandlers
parallel zueinander sind, durch die Elektroden 10A und 11A
erzeugt. Da die kammförmigen Elektroden, die die Wandler
bilden, Doppelelektroden sind, die mit 10A, 10B, 11A und
11B bezeichnet sind, werden unerwünschte Einflüsse der
mechanischen Reflexion vermieden.
Bei dieser Anordnung werden die Vorteile des oben beschrie
benen Einphasenwandlers, d. h. die Vermeidung eines Kurz
schlusses und die Verbesserung der Produktivität der Her
stellung des Bauelementes beibehalten. Da diese Anordnung
das Anlegen von Signalspannungen über eine symmetrische
Energieversorgung erlaubt, ist es möglich, die Durchführung
zu vermindern und die Wellenformen der akutischen Ober
flächenwellen ungestört zu halten.
Wenn die Elektrodenstreifenbreite W gleich λ/8 ist, wie es
in Fig. 6 dargestellt ist, beträgt der Abstand zwischen
den Mittellinien benachbarter Elektrodenstreifen E der
Doppelelektroden 10 und 11 λ/4. Das gibt den Vorteil,
daß Einflüsse durch eine mechanische Reflexion selbst
dann vermieden werden können, wenn jede Elektrodenstreifen
breite und jeder Abstand zwischen benachbarten Elektroden
streifen außerhalb der Proportion 1 : 1 liegen. Ein ge
wisses Maß an Ungenauigkeit der Fotoherstellung der
Doppelelektroden ist daher zulässig. Diesen Vorteil kann
ein herkömmlicher Einphasenwandler nicht bieten.
Wenn die Durchführung kein großes Problem darstellt,
muß die obere Elektrode nicht vom symmetrischen Typ sein,
und kann in der in Fig. 7 dargestellten Weise nur die
erste Doppelelektrode oder die zweite Elektrode verwandt
werden. Diese Anordnung vermeidet gleichfalls wirksam Ein
flüsse durch die mechanische Reflexion.
Das Substrat 4 besteht aus einem
halbleitenden Material, wie Silicium, Galliumarsenid
(GaAs), Silicium-auf-Saphir(SOS) usw.
In diesem Fall kann ein Bereich mit niedrigem Widerstand
längs der innen liegenden Fläche des Substrates durch Dotieren von
Verunreinigungen gebildet werden, um ihn als untere Flächenelektrode
zu verwenden. Die erfindungsgemäße Ausbildung ist insbe
sondere dann effektiv, wenn das akustische Oberflächen
wellen ausbildende Bauelement zur Verarbeitung von hoch
frequenten Wellen verwandt wird.
Grundsätzlich eignet sich auch Saphir oder Quarz
zur Bildung des elastischen Substrats.
Es ist bevorzugt, daß der piezoelektrische Film einen
großen elektromechanischen Kopplungskoeffizienten, eine
hohe dielektrische Durchbruchsspannung und eine hohe Pro
duktivität hat. In diesem Zusammenhang ist ZnO (Zinkoxid)
oder AlN (Aluminiumnitrid) empfehlenswert.
Da gemäß der Erfindung obere Elektroden verwandt werden,
die der unteren Elektrode über den piezoelektrischen
Film gegenüberliegen und erste und/oder zweite Doppel
elektroden umfassen, ist es in der aus der obigen Be
schreibung ersichtlichen Weise möglich, die Reflexion
der akustischen Oberflächenwellen aufgrund der mechanischen
Reflexion zu vermindern, wodurch alle Nachteile der
bekannten entsprechenden Bauelemente beseitigt sind.
Claims (5)
1. SAW-Bauelement, umfassend
- - ein Halbleitersubstrat (4),
- - eine Flächenelektrode (6) auf dem Halbleitersub strat (4),
- - einen die Flächenelektrode (6) überdeckenden pie zoelektrischen Film (5),
- - und zwei Wandler (2, 3), von denen jeder eine erste und eine zweite kammförmige Doppelelektrode (10A, 11A bzw. 10B, 11B) aufweist,
- - wobei die Doppelelektroden (10A, 11A bzw. 10B, 11B) auf dem piezoelektrischen Film (5) über der Flächenelektrode (6) in einer Ebene angeordnet sind, derart,
- - daß senkrecht zur Ausbreitungsrichtung einer aku stischen Oberflächenwelle (S1 bzw. S2) des SAW-Bau elementes jeder ersten Doppelelektrode (10A, 10B) eine zweite Doppelelektrode (11A, 11B) gegenüberliegt, deren Elektrodenfinger jedoch gegenüber denen der ersten Doppelelektrode (10A, 10B) in Ausbreitungs richtung der akustischen Oberflächenwelle versetzt sind,
- - und daß die ersten und zweiten Doppelelektroden (10A, 10B bzw. 11A, 11B) mit ihren Elektrodenfingern einander zugewandt sind und diese auf einer geraden gemeinsamen Linie liegende Enden aufweisen.
2. SAW-Bauelement nach Anspruch 1,
wobei die Breite (W) jedes Elektrodenfingers der
Doppelelektroden (10A, 11A, 10B, 11B) und das Maß
der jeweiligen seitlichen Abstände (L) zwischen den
Elektrodenfingern in Ausbreitungsrichtung der aku
stischen Oberflächenwellen 1/8 der Wellenlänge der
mittels der Doppelelektroden (10A, 11A, 10B, 11B)
erzeugten akustischen Oberflächenwellen betragen.
3. SAW-Bauelement nach Anspruch 1 oder 2,
wobei einer (2) der Wandler (2, 3) mit einer Si
gnalspannungsquelle (8) über einem symmetrischen
Energieversorgungstransformator verbunden ist.
4. SAW-Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
wobei das Halbleitersubstrat (4) aus Silizium, Gal
liumarsenid (GaAs) oder Silizium-auf-Saphir (SOS)
gebildet ist.
5. SAW-Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
wobei der piezoelektrische Film (5) aus Zink
oxid oder Aluminiumnitrid besteht.
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