DE3318841C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gußeisen mit KugelgraphitInfo
- Publication number
- DE3318841C2 DE3318841C2 DE19833318841 DE3318841A DE3318841C2 DE 3318841 C2 DE3318841 C2 DE 3318841C2 DE 19833318841 DE19833318841 DE 19833318841 DE 3318841 A DE3318841 A DE 3318841A DE 3318841 C2 DE3318841 C2 DE 3318841C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cast iron
- treatment
- magnesium
- vessel
- premelt
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C1/00—Refining of pig-iron; Cast iron
- C21C1/10—Making spheroidal graphite cast-iron
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C7/00—Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
- C21C7/10—Handling in a vacuum
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Refinement Of Pig-Iron, Manufacture Of Cast Iron, And Steel Manufacture Other Than In Revolving Furnaces (AREA)
Abstract
Die üblichen Verfahrensweisen der Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit mittels Reinmagnesium in Eisengießereien sind mit wesentlichen Nachteilen behaftet. Hierzu zählen geringe Mengenleistung pro Zeiteinheit, hoher Transportaufwand, Personalintensivität, Magnesiumanalysenungenauigkeit im Gußeisen und hohe Magnesiumverluste der Guß eisenschmelze als Funktion der Zeit. Als Lösung der Probleme ist ein Verfahren und eine Vorrichtung gefunden, bei dem sich die Vorrichtung in einem Behandlungsgefäßboden einen Behandlungsraum bildet, wobei das Behandlungsgefäß mit Gußeisenschmelze gefüllt wird und diese in den mit Reinmagnesium gefüllten Behandlungsraum eindringt. Hierbei erfolgt eine Magnesiumreaktion mit Magnesiumauflegierung der Gußeisenschmelze. Vorteile bietet ein Behandlungsgefäß, wenn es als Vakuumbehandlungsgefäß ausgeführt ist, weil hier in Verbindung mit einem Gußeisensammelgefäß, über Füllstandsanzeiger mit Steuerung, eine teilweise Automatisierung des Füllvorganges des Behandlungsgefäßes erfolgen kann. Muß die fertige Gußeisenschmelze längere Zeit im Vakuumbehandlungsgefäß gehalten werden, werden Magnesiumverluste unter Einsatz von Schutzgasen vermieden.
Description
Pflege möglichst gering gehalten werden sollten, den
Anwendungsbereich der Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit mittels Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen
Stoffen auf Schmelzaggregate mit relativ niedriger Rinneneisentemperatur, jedoch ohne wesentliehe
Einbußen der Gießbarkeit der Schmelze zu erweitern, den Anteil an unerwünschten Reaktionsprodukten
während und nach der Behandlung der Gußeisenschmelze mit Magnesium mögliehst klein zu halten, sowie
bei betriebsbedingten Unterbrechungen und daraus resultierendem längeren Verweilen der Gußeisenschmelze
im Behandlungsaggregat Temperaturverluste und Magnesiumverluste der Gußeisenschmelze gering
zu halten, und ein Verfahren zu finden, bei dem Gußeisen mit Kugelgraphit ohne Unfallgefahr und Umweltbelastung
hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalendes Patentanspruches 1 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind in den Patentansprüchen 2 bis 6 angegeben.
Die oben genannte Aufgabe wird bei der eingangs vorausgesetzten Vorrichtung erfindungsgemäß durch
die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 7 gelöst. Ausgestaltungen dieser Vorrichtung ergeben
sich aus den Patentansprüchen 8 bis 17.
Um Gußeisen mit Kugelgraphit mit hohem Magnesiumausbringen und genauen Magnesiumanalysenwerten
zu erzeugen, sowie eine saubere Handhabung der Vorrichtung mit dem Behandlungsgefäß bei nahezu 100%
Absaugung von Reaktionsgasen und Stäuben zu erreichen, ein zeitraubendes Umschüaen von einer Pfanne in
das Behandlungsgefäß und zurück zu vermeiden und somit extrem geringe Temperaturverluste der Gußeisenvorschmelze
zu erzielen, wird die Gußeisenvorschmelze in einem Vakuumbehandlungsgefäß mit Magnesium
behandelt, wobei flüssige Gußeisenvofschmelze
aus einer Pfanne, bedingt durch einen im Vakuumbe handlungsgefäß von einer Vakuumpumpe erzeugten
Unterdruck, über einen in die volle Pfanne getauchten feuerfesten Saugrüssel in das luftdicht abgeschlossene
Vakuumbehandlungsgefäß gesaugt wird, und dort diese Gußeisenvorschmelze im Behandlungsraum der im Vakuumbehandlungsgefäß
installierten Behandlungsvorrichtung mit Magnesium behandelt wird, wobei das fertig
behandelte Gußeisen unter Erhöhung des Druckes im Vakuumbehandlungsgefäß wieder in die Pfanne zurückgeleitet
wird.
Um eine Beförderung von Gußeisenvorschmelze ohne Zwischentransport aus einem Gußeisensammelgefaß,
insbesondere einem Kupolofenvorherd, in ein Vakuumbehandlungsgefäß durchzuführen und somit geringen
Kranaufwand, kurze Wege und geringe Temperaturverluste zu erzielen, wird das Vakuumbehandlungsgefäß
über oder neben einem Gußeisensammelgefaß positioniert und die Gußeisenvorschmelze über einen
feuerfesten Saugrüssel, der in die Gußeisenvorschmelze des Gußeisensammeigefäßes getaucht und mit
dem Vakuumbehandlungsgefäß verbunden wird bedingt durch Erzeugung eines Vakuums im Vakuumbehandlungsgefäß,
in dieses gesaugt und dort mit Hilfe einer Vorrichtung mit Magnesium behandelt, wobei aufgrund
der geometrischen Form des Vakuumbehandlungsgefäßes die fertige behandelte Gußeisenschmelze
nicht in das Gußeisensammeigefäß zurückfließt, sondem
nach Druckausgleich und öffnen der Dichtklappe mit Dichtung sowie Schwenken der Gesamtanlage, über
eine Ausgießöffnung in eine Gußeisentransportpfanne gekippt wird.
Um eine Magnesium-Sauerstoff-Reaktion und ein Magnesiumverdampfen aus der fertigen Gußeisen-mit-Kugelgraphit-Schmelze
zu verhindern und somit ein längeres Verweilen der fertigen Gußeisenschmelze im Vakuumgefäß zu erzielen, wird inertes oder reaktionsträges
Schutzgas mit Normal- oder Überdruck in das Vakuumbehandlungsgefäß eingeleitet, wobei der Saugrüssel
in die Restschmelze des Gußeisensammeigefäßes getaucht v.-ird, damit die Schutzgasmenge gering, der
Schutzgasdruck konstant und die Luftsauerstoffzufuhr gering gehalten wird.
Um eine teilweise Automatisierung des Füllvorganges des Gußeisens vom Gußeisensammeigefäß in das
Vakuumbehandlungsgefäß zu erzielen, wird das Vakuumbehandlungsgefäß
mit einem Füllstandsanzeiger max und das Gußeisensammeigefäß mit einem Füllstandsanzeiger
min versehen, die mit einem Steuergerät verbunden sind, wobei hier das Starten, das Unterbrechen
und das Beenden des Füllvorganges gesteuert wird.
Um eine Verhinderung eines Überlaufens des Gußeisensammelgefäßes zu erzielen, wird das Gußeisensammeigefäß
mit einem Füllstandsanzeiger max versehen, der über eine Signaleinrichtung den maximal zulässigen
Füllstand anzeigt, wobei das Gußeisensammeigefäß mit einem Notabstichloch ausgeführt ist, das vor der Notentleemng
des Gußeisensammeigefäßes aufgestochen wird.
Um einen Behandlungsraum zu bilden und diesen bei unterschiedlicher räumlicher Größe mit variablen Mengen
an Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen zu füllen und um in die Reaktion der Gußeisenschmelze
mit dem Magnesium während der Behandlung eingreifen zu können, ist der untere Abschluß des
Behandlungsraumes durch den Behandlungsgefäßboden gebildet und der Behandlungsdecke! im Behandlungsrohr
höhenverstellbar nach dem Zylinder-Kolben-Prinzip ausgeführt.
Um eine einfache Handhabung der Vorrichtung zu erzielen, ist die Behandlungsvorrichtung zusätzlich mit
einer Andrückhaube, einer Zentrierplattenbefestigung, einer Zentrierplatte, einer Andrückfeder, einer Andrückplatte
und einer Andrückhaubenbefestigung ausgestattet.
Um ein einfaches Füllen des Behandlungsraumes mit Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen
zu erzielen, ist der Behandlungsdeckel, an dem die feuerfeste Behandlungsdeckelstange montiert ist, aus dem
Behandlungsrohr herausnehmbar, sowie Andriirkhaube mit Andrückfeder und Andrückplatte vom Behandlungsgefäß
abnehmbar gestaltet.
Um eine Sicherheit des Behandlungsrohres gegen Verrutschen und Verschieben zu erzielen, wird das Behandlungsrohr
von der Andrückplatte mit Hilfe einer Andrückfeder von der Andrückhaube aus gegen den
Behandlungsgefäßboden gedrückt
Um ein gezieltes Entweichen von gas- oder staubförmigen
Reaktionsprodukten während der Magnesiumbehandlung der Gußeisenschmelze zu erzielen, sind die
Zentrierplatte und die Andrückhaube mit je einem übereinanderliegenden Absaugloch versehen, wobei
das Eingießloch mit einer Dichtplatte abgedichtet ist.
Um ein sicheres Füllen des Behandlungsgefäßes mit Gußeisenvorschmeize zu erzielen, sind die Andrückhaube
und die Zentrierpiatte mit einem Eingießloch versehen, auf das bei Bedarf ein Eingießtrichter setzbar ist.
Um ein Eindringen der Gußeisenvorschmelze in den
mit Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen
gefüllten Behandlungsraum zu ermöglichen und somit eine Magn^siumauflegicrung und eine Entschwefelung
zu erzielen, sind die Wand des Behandlungsrohres und der Bchandlungsdeckel mit Bohrungen versehen.
Um eine genaue Führung und Positionierung des Behandungsrohres
in der Vorrichtung zu erzielen, ist das Behandlungsrohr von einem am Behandlungsgefäßboden
befindlichen Zentrierbuckel und einer Zentrierplatte, die an der Behandlungsgefäßwand mit einer Zentrierplattenbefestigung
verbunden ist, geführt und positioniert.
Um das Behandlungsgefäß während der Magnesiumbehandlung der Gußeisenschmelze nach oben abzudichten
und damit eine höhere Sicherheit während der Reaktion des Gußeisens mit dem Magnesium zu erzielen,
sind die Andrückhaube und die Zentrierplatte über eine Andrückhauben- und eine Zentrierplattenbefestigung
mit der Behandlungsgefäßwand verbunden.
Um eine Führung der Behandlungsdeckelstange zu erzielen, sind Andrückhaube und Andrückplatte mit
Führungsbohrungen versehen.
Um eine bessere Ausnutzung und Pflege des Behandlungsrohres zu erzielen, besteht das Behandlungsrohr
aus mehreren Rohrelementen, die zusammensteck- oder schraubbar sind, wobei der verschlissene Rohrbereich
abgetrennt und auf den oberen nichtverschlissenen Teil des Restrohres ein neues Rohrelement aufgesetzt
wird.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit mittels Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen
Stoffen gefunden ist, bei denen mit geringem Personalaufwand, geringer Unfallgefahr, ohne größere Transporteinrichtungen,
ohne größere Wärmeverluste, in großen Mengen pro Zeiteinheit, ohne besondere Pflege
der Behandlungsvorrichtung bei hoher Anzahl der Behandlungen, einfacher Bedienung, hohem Magnesiumausbringen,
extrem guter Absaugung der gasförmigen und staubförmigen Reaktionsprodukte, zielsicherer
Analysengenauigkeit des Magnesiums, sowie bei der GGG Herstellungsvariante mit Vorherd in quasi kontinuierlicher
Weise und mit längerem Verbleib des Magnesiums in der Schmelze Gußeisen mit Kugelgraphit
hergestellt werden kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung und den Ablauf des Verfahrens der Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit
mittels Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen. Eine Gußeisenvorschmelze wird in ein
Behandlungsgefäß (1) geschüttet und in diesem mit Hilfe einer Vorrichtung (2 bis 11), die mit einem Behandlungsraum
(12) versehen ist, mit Magnesium behandelt. Die Magnesiumbehandlung wird dadurch ermöglicht, daß
die Gußeisenvorschmelze durch Bohrungen, die in der Behandlungsraumwand eingebracht sind, in den mit
Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen gefüllten Behandlungsraum (12) eindringt und dort mit
dem Magnesium reagiert bzw. auflegiert wird. Eine gute Durchmischung der Gußeisenvorschmelze mit dem Magnesium
wird durch eine Badbewegung, die durch die Magnesiumreaktion oder mechanische Einwirkung hervorgerufen
werden kann, erzielt Die Vorrichtung (2 bis 11) besteht aus Zentrierplatte (2), Behandlungsrohr (3),
Andrückhaube (4), Dichtplatte (5), Andrückfeder (6), Andrückplatte (7), Behandlungsdeckel (8), Behandlungsdeckelstange
(9), Zentrierplattenbefestigung (10) und Andrückhaubenbefestigung (11), wobei Behandlungsrohr (3), Behandlungsdeckel (8) und Behandlungsgefäßä
boden (13) den Behandlungsraum (12) bilden. Um ein Füllen des Behandlungsraumes (12) mit Reinmagnesium
oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen zu ermöglichen, ist der Behandlungsdeckel (8) aus dem Behandlungsrohr
(3) herausnehmbar gestaltet, wobei der Behandlungsdeckel (8) mit einer Behandlungsdeckelstange (9) verbunden
ist, damit dieser mit ihrer Hilfe herausgenommen werden kann. Das Behandlungsrohr (3) besteht aus
mehreren Behandlungsrohrelementen (16), die zusammengefügt werden können und in ihrer Wandung mit
Bohrungen (17) versehen sind. Ebenfalls mit Bohrungen (17) versehen ist der Behandlungsdeckel (8). Ist der untere
Teil des Behandlungsrohres (3) mit einer vorbestimmten Menge Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen
Stoffen gefüllt, so wird der Behandlungsdeckel (8) mit der Behandlungsdeckelstange (9) in das Behandlungsrohr
(3) gesteckt. Es ist hiermit ein mit Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen gefüllter Behandlungsraum
(12) gebildet worden. Das Behandlungsrohr (3) wird von einer Zentrierplatte (2) und einem
Zentrierbuckel am Behandlungsgefäßboden (13) geführt und positioniert. Festgehalten und gegen den Behandlungsgefäßboden
(13) gedrückt wird das Behandlungsrohr (3) durch eine Andrückplatte (7), die mittels
Federkraft einer Andrückfeder (6) von der Andrückhaube (4) aus gegen das Behandlungsrohr (3) drückt. Die
Behandlungsdeckelstange (9) wird durch Bohrungen in der Andrückhaube (4) und in der Andrückplatte (7) geführt.
Die Größe des Behandlungsraumes (12) kann durch Feststellen der Behandlungsdeckelstange (9) in einer
Arretiervorrichtung variabel bestimmt werden. Auch kann durch Kubbewegungen des Behandlungsdeckcls
(8) und der Behandlungsdeckelstange (9) von Hand oder mechanisch die Größe des Behandlungsraumes (12)
während der Magnesiumbehandlung der Gußeisevschmelze variiert werden, wobei außerdem eine gewünschte
Badbewegung erzeugt werden kann. Zentrierplatte (2) und Andrückhaube (4), die mit dem Behandlungsgefäß
(1) über eine Zentrierplattenbefestigung(10) und eine Andrückhaubenbefestigung (11) verbunden
sind, sind mit einem großen Eingießloch (14) und einem kleinen Absaugloch (15) versehen. Das Eingießloch
(14) wird während der Magnesiumbehandlung der Gußeisenschmelze mit einer Dichtplatte (5) verschlossen,
sowie das Absaugloch (15) mit der Absaugung verbunden. Die Materialbeschaffenheit des gesamten Behandlungsaggregates
muß den hohen Temperaturen entsprechend sein. Temperatur, Gewicht und Analyse der Gußeisenvorschmelze und Menge des einzubringenden
Magnesiums müssen vor der Magnesiumbehandlung der Gußeisenschmelze, um eine Analysengenauigkeit
des Magnesiums im fertigen Gußeisen mit Kugelgraphit zu erzielen, vorgegeben bzw. durch Berechnung
festgelegt sein. Die Gußeisen-mit-Kugelgraphit-Schmelze
ist dann fertig, wenn die Reaktion des Magnesiums mit der Gußeisenschmelze im Behandlungsraum
(12) vollkommen beendet ist. Das Entleeren des Behandlungsgefäßes (1) kann dann gegebenenfalls
durch Stopfenentleerung erfolgen.
Es zeigt Fig.2 ein Ausführungsbeispie! einer Vorrichtung
(26) zum Behandeln von Gußeisenvorschmelze mit Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen
in einem Vakuumbehandlungsgefäß (21). In ein
Schmelzbad mit Gußeisenvorschmelze, die sich in einer Pfanne (25) befindet, wird ein Saugrüssel (22), der mit
einem luftdichten Vakuumbehandlungsgefäß verbunden ist, getaucht. Der Vakuumgefäßinnenraum (35) ist
dadurch von der Außenluft abgeschnitten. Anschließend wird durch eine Vakuumpumpe (23), über ein Ventilsystem
(24), im Vakuumbehandlungsgefäß (21) ein Vakuum erzeugt. Hierbei wird durch den erzeugten Unterdruck
Gußeisenvorschmelze aus der Pfanne (25) in den Vakuumgefäßinnenraum (35) gesaugt. Im Vakuumgefäßinnenraum
(35) befindet sich eine Vorrichtung (26) zum Behandeln von Gußeisenschmelze mit Magnesium.
Diese Vorrichtung (26) besteht aus Behandlungsrohr (27), Behandlungsdeckel (28), Behandlungsdeckelstange
(29), Arretierbolzen (30), luftdichtabschließender Andrückhaube mit Dichtung (31), Andrückhaubenbefestigung
(32), Andrückfeder (33) und Andrückplatte (34). Die in das Vakuumbehandlungsgefäß (21) gesaugte
Gußeisenvorschmelze fließt durch Bohrungen der Behandlungsraumwand in den Behandlungsraum (36) der
Vorrichtung (26) und reagiert dort mit dem in den Behandlungsraum (36) gefüllten Reinmagnesium bzw. mit
den hochmagnesiumhaltigen Stoffen. Der Behandlungsraum (36) der Vorrichtung (26) wird aus Behandlungsdeckel (28), Behandlungsrohr (27) und Behandlungsgefäßboden
(39) gebildet. Der Behandlungsdeckel (28) hat eine Behandlungsdeckelstange (29), die im oberen Bereich
mit Bohrungen versehen ist. Um Gußeisenschmelze in den Behandlungsraum (36) der Vorrichtung (26)
eindringen lassen zu können, sind Behandlungsdeckel (28) und Behandlungsrohr (27) mit Bohrungen versehen.
Der Behandlungsraum (36) wird während der Behandlung bei konstantem Volumen gehalten, daher werden
Behandlungsdeckelstange (29) und Behandlungsrohr (27) über Arretierbolzen (30), die durch die Rohrwandbohrungen
und Stangenbohrungen geschoben werden, fest miteinander verbunden. Geführt und positioniert
wird das Behandlungsrohr (27) durch einen Führungsbuckel (37) und einer Führungsbohrung (38) im Vakuumbehandlungsgefäß
(21). Fest angedrückt und gegen Verrutschen gesichert, ist das Behandlungsrohr (27) mittels
Federkraft einer Andrückfeder (33), die von einer Andrückhaube (31) über eine Andrückplatte (34) auf das
Behandlungsrohr (27) drückt.
Da der Behandlungsraum (36) vor jeder Magnesiumbehandlung der Gußeisenschmelze mit Reinmagnesium
oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen neu gefüllt werden muß, ist die luftdicht abgeschlossene Andrückhaube
mit Dichtung (31) mittels Betätigung einer schnell- und dichtschließenden bzw. öffnenden Andrückhaubenbefestigung
(32) abnehmbar gestaltet. Desweiteren ist um den unteren Teil des Behandlungrohres (27) zu füllen,
der Behandlungsdeckel (28) mit Behandlungsstange (29) aus dem Behandlungsrohr (27) herausnehmbar ausgeführt.
Eine Badbewegung der Gußeisenschmelze während der Magnesiumbehandlung, und somit eine gute
Durchmischung des Gußeisens mit Magnesium, wird durch Heben und Senken des Vakuumdruckes im Vakuumbehandlungsgefäß
erreicht. Ist die Reaktion des Magnesiums mit der Gußeisenschmelze vollkommen abgeklungen,
so ist der Magnesiumbehandlungsvorgang beendet Durch Erhöhen des Druckes im Vakuumbehandlungsgefäß
(21) wird die fertige Gußeisen-mit-Kugelgraphii-Schmelze in die Pfanne (25) entleert urd der
Säugrüssel (22) aus der Pfanne (25) genommen.
Es zeigt F i g. 3 ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens mit Vorrichtung zur Herstellung von Gußeisen mit
Kugelgraphit mitteis Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen Sioffen direkt aus einem Kupolofenvorherd
oder Gußeisensammeigefäß mit Hilfe einer Vakuum-Magnesiurr.behandlung.
Über ein Gußeisensammelgefäß (57) ist ein in seiner Höhe verstellbares luftdicht
abgeschlossenes Vakuumbehandlungsgefäß (50) einschließlich Behandlungsvorrichtung (51) positioniert.
Das Vakuumbehandlungsgefäß (50) ist mit einem Saugrüssel (56) versehen, der durch ein Loch in der Gußeisensammelgefäßdecke
in das Schmelzbad des Gußeisensammelgefäßes (57) taucht. Wird von der Vakuumpumpe
(52) über ein Ventilsystem I (53) im Vakuumbehandlungsgefäß (50) ein Vakuum erzeugt, so wird Gußeisenschmelze
aus dem Gußeisensammeigefäß (57) über den Saugrüssel (56) in das Vakuumbehandlungsgefäß
(50) gesaugt. Bei einer Druckerhöhung kann die Gußeisenschmelze aus dem Vakuumbehandlungsgefäß (50),
bedingt durch die geometrische Form desselbigen, nicist in das Gußeisensammeigefäß (57) zurückfließen. Im Vakuumbehandlungsgefäß
(50) befindet sich eine nach au-Ben luftdicht abgeschlossene Behandlungsvorrichtung
(51), deren Behandlungsraum (61) mit Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen gefüllt ist. Die
Größe der zuzugebenden Magnesiummenge richtet sich nach Temperatur, Menge und Analyse der zu behandelnden
Gußcisenschmelze und wird in der Regel berechnet.
Wird das Vakuumbehandlungsgefäß (50) mit Gußeisenschmelze gefüllt, so dringt die Schmelze durch Bohrungen
der Behandlungsraumwand in den Behandlungsraum (61) ein und reagiert mit dem Magnesium. Eine
Badbewegung der Gußeisenschmelze während der Magnesiumbehandlung, und somit eine gute Durchmischung
der Gußeisenschmelze mit Magnesium, kann durch Hin- und Herschwenken des gesamten Sammel-
und Vakuumgefäßkomplexes erreicht werden. Sofern die Reaktion des Magnesiums mit der Gußeisenschmelze
beendet ist, kann die fertige Gußeisen-mit-Kugeigraphit-Schmelze
abgestochen werden. Vor dem Abstich muß ein Druckausgleich im Vakuumbehandlungsgefäß
(50) auf Normaldruck erfolgen. Der Abstich der fertigen Gußeisen-mit-Kugelgraphit-Schmelze wira dann durch
öffnen einer vorher luftdicht abgeschlossenen Dichtklappe mit Dichtung (59) und Stopfen (60) an der Ausgießschnauze
(70) des Vakuumbehandlungsgefäßes (50) eingeleitet. Durch Kippen kann das Vakuumbehandlungsgefäß
(50) entleert werden. Da in der Regel eine größere Anzahl an Behandlungen durchzuführen ist, ist
die Behandlungsvorrichtung (51) so ausgeführt, daß nach jedem Abstich diese mit den entsprechenden Mengen
an Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen nachgefüllt und luftdicht abgeschlossen werden
kann.
Soll jedoch die fertige mit Magnesium behandelte Gußeisenschmelze längere Zeit im Vakuumbehandlungsgefäß
(58) gehalten werden, so wird ein reaktionsträges oder inertes Gas von einem Gasbehälter (54)
über ein Ventilsystem II (55) in das Vakuumbehandlungsgefäß geleitet. Es erfolgt ein Druckausgleich, bzw.
kann auf Wunsch ein Oberdruck erzeugt werden. Auf diese Weise kann eine Oxidation und ein Verdampfen
des Magnesiums aus der fertigen Gußeisenschmelze verhindert und somit der Magnesiumgehalt in der
Schmelze als Funktion der Zeit nahezu konstant gehalten werden. Zu beachten ist hierbei, daß der Saugrüssel
b5 (56) in das Schmelzbad getaucht ist, damit kein Luftsauerstoff in das Vakuumbehandlungsgefäß gelangen kann,
sich mit dem Schutzgas vermischt und mit dem Magnesium in der Gußeisenschmelze reagiert. Außerdem ist
11
dieses Voraussetzung für den Aufbau eines Überdrukkes
des Schutzgases.
Eine teilweise Automatisierung des Füllvorganges Jcs Gußeisens vom Gußeisensammeigefäß (57) in das
Vakuumbehandlungsgefäß (50) erfolgt über einen Füll-Standsanzeiger max (62) im Vakuumbehandlungsgefäß
[50) und einen Füllstandsanzeiger min (63) im Gußeisensammelgefäß
(57). Beide Füllstandsanzeiger (62, 63) sind über Steuerleitungen (67) mit einem Steuerkasten
(65) verbunden. Nach dem Starten des Füllvorganges kann der Füllvorgang durch Signal des Füllstandsanzeigers
min (63) im Gußeisensammeigefäß (57), sofern sich zuwenig Gußeisenschmelze im Gußeisensammeigefäß
(57) befindet, automatisch unterbrochen werden. Befindet sich dann wieder genug Gußeisen im Gußeisensammelgefäß
(57), so wird der Füllvorgang automatisch gestartet. Zeigt der Füllstandsanzeiger max (62) im Vakuumbehandlungsgefäß
(50) Voll an, so gibt er dem Steuerkasten (65} ein Signal zur automatischen Beendigung
des Füllvorganges. Der Steuerkasten (65) verarbeitet die Signale von den Füllstandsanzeigern (62, 63) und
gibt sie über Steuerleitungen (68) an die Vakuumpumpe (52) und das Ventilsystem 1 (53) weiter.
Um eine Überfüllung des Gußeiser.sammelgefäßes (57) zu vermeiden, ist dieses mit einem Füllstandsanzeiger
max (64) ausgerüstet, der mit einer Signaleinrichtung (66) versehen ist. Besteht die Notwendigkeit das
Gijßeisensammelgefäß (57) entleeren zu müssen, so
kann das über ein Notabstichloch (58), das aufgestochen werden muß, durch Kippen des Gesamtkomplexes erfolgen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
35
40
45
50
55
60
Claims (17)
1. Verfahren zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit, wobei eine in ihrer Menge, Temperatür
und chemischer Zusammensetzung eingestellte Gußeisenvorschmelze in ein Behandlungsgefäß gefüllt
wird und mittels einer auf den BehandlungsgefäSboden gestellten Behandlungsvorrichtung, die einen
mit Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen gefüllten und mit Bohrungen versehenen
Behandlungsraum aufweist, mit Magnesium behandelt bzw. auflegiert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen des Behandlungsraumes vor oder während der Magnesiumbehandlung der Gußeisenvorschmelze verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gußeisenvorschmelze in einem Vakuumbeha.ndlungsgefäß
(21) mit Magnesium behandelt wird, \vobei flüssige Gußeisenvorschmelze aus
einer Pfanne (25), bedingt durch einen im Vakuumbehandlungsgefäß (21) von einer Vakuumpumpe
(23) erzeugten Unterdruck, über einen in die volle Pfanne (25) getauchten feuerfesten Saugrüssel (22)
in das luftdicht abgeschlossene Vakuumbehandlungsgefäß (21) gesaugt wird, and dort diese Gußeisenvorschmelze
im Behandlungsraum (36) der im Vakuumbehandlungsgefäß (21) installierten Behandlungsvorrichtung
(26) mit Magnesium behandelt wird, wobei das fertig behandelte Gußeisen unter Erhöhung lies Druckes im Vakuumbehandlungsgefäß
(21) wieder in a:s Pfar.-.e (25) zurückgeleitet
wird.
3. Verfahren nach Anspruc' 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vakuumbehandlungsgefäß (50)
über oder neben einem Gußeisensammeigefäß (57) positioniert wird und die Gußeisenvorschmelze über
einen feuerfesten Saugrüssel (56), der in die Gußeisenvorschmelze des Gußeisensammeigefäßes (57)
getaucht und mit dem Vakuumbehandlungsgefäß (50) verbunden wird, bedingt durch Erzeugung eines
Vakuums im Vakuumbehandlungsgefäß (50), in dieses gesaugt und dort mit Hilfe einer Vorrichtung (51)
mit Magnesium behandelt wird, wobei aufgrund der geometrischen Form des Vakuumbehandlungsgefäßes
(50) die fertige behandelte Gußeisenschmelze nicht in das Gußeisensammelgefäß (57) zurückfließt,
sondern nach Druckausgleich und Öffnen der Dichtklappe mit der Dichtung (59) sowie Schwenken der
Gesamtanlage über eine Ausgießöffnung (70) in eine Gußeisentransportpfanne gekippt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß inertes oder reaktionsträges Schutzgas
mit Normal- oder Überdruck in das Vakuumbehandlungsgefäß (50) eingeleitet wird, wobei der Saugrüssei
(56) in die Restschmelze des Gußeisensammelgefäßes (57) getaucht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Vakuumbehandlungsgefäß
(50) mit einem Füllstandsanzeiger max. (62) und das Gußeisensammelgefäß (57) mit einem Füllstandsanzeiger
min. (63) versehen wird, die mit einem Steuergerät (65) verbunden sind, wobei hier das Starten,
das Unterbrechen und das Beenden des Füllvorganges gesteuert wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gußeisensammelgefäß (57)
mit einem Füllstandsanzeiger max. (64) versehen wird, der über eine Signaleinrichtung (66) den maximal
zulässigen Füllstand anzeigt, wobei das Gußeisensammelgefäß (57) mit einem Notabstichloch (58)
ausgeführt ist, das vor der Notentleerung des Gußeisensammelgefäßes
(57) aufgestochen wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6 mit einem die Gußeisenvorschmelze
aufnehmenden Behandlungsgefäß und einer Behandlungsvorrichtung, die einen mit Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen
gefüllten und mit Bohrungen (17) versehenen Behandlungsraum (12), ein feuerfestes Behandlungsrohr (3) und einen feuerfesten Behandlungsdeckel (8)
mit feuerfester Behandlungsdeckelstange (9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Abschluß
des Behandlungsraumes (12) durch den Behandlungsgefäßboden (13) gebildet ist und daß der
Behandlungsdeckel (8) im Behandlungsrohr (3) höhenverstellbar nach dem Zylinder-Kolben-Prinzip
ausgeführt ist
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsvorrichtung zusätzlich
mit einer Andrückhaube (4), einer Zemrierplattenbefestigung
(10), einer Zentrierplatte (2), einer Andrückfeder (6), einer Andrückplatte (7) und einer Andrückhaubenbe/^stigung
(11) ausgestattet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Behandlungsdeckel (8), an
dem die feuerfeste Behandlungsdeckelstange (9) montiert ist, aas dem Behandlungsrohr (3) herausnehmbar,
sowie Andrückhaube (4) mit Andrückfeder (6) und Andrückplatte (7) vom Behandlungsgefäß (1)
abnehmbar gestaltet sind.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Behandlungsrohr (3) von der Andrückplatte (7) mit Hilfe einer Andrückfeder
(6) von der Andrückhaube (4) aus gegen den Behandiungsgefäßboden (13) gedrückt wird.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierplatte (2)
und die Andrückhaube (4) mit je einem übereinanderliegenden Absaugloch (15) versehen sind, wobei
das Eingießloch (14) mit einer Dichtplatte (5) abgedichtet ist.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückhaube (4)
und die Zentrierplatte (2) mit einem Eingießloch (14) versehen sind, auf das bei Bedarf ein Eingießtrichter
setzbar ist.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand des Behandlungsrohres
(3) und der Behandlungsdeckel (8) mit Bohrungen (17) versehen sind.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Behandlungsrohr
(3) von einem am Behandlungsgefäßboden (13) befindlichen Zentrierbuckel und einer Zentrierplatte
(2), die an der Behandlungsgefäßwand mit einer Zentrierplattenbefestigung (10) verbunden ist, geführt
und positioniert ist.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückhaube (4)
und die Zentrierplatte (2) über eine Andrückhaubenil 1) und eine Zentrierplattenbefestigung (10) mit der
Behandlungsgefäßwand verbunden sind.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückhaube (4)
und die Andrückplatte (7) mit Führungsbohrungen
versehen sind.
17. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Behandlungsrohr
(3) aus mehreren Rohrelementen (16) besteht, die zusammensteck- oder schraubbar sind.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit
mittels Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen gemäß den Oberbegriffen der Patentansprüche
1 bzw. 7.
Um Gußeisen mit bestimmten mechanischen Eigenschäften
herzustellen, ist es erforderlich, daß die Graphitausscheidungen im Gußgefüge globular ausgebildet
sind. Globulare Graphitausscheidungen im Gußeisengefüge erzielt man durch Hinzulegieren von besonderen
Legierungselementen, insbesondere von Magnesium in eine Gußeisenvorschmelze, deren Zusammensetzung
den jeweiligen Erfordernissen entsprechend eingestellt wurde. Da Magnesium ein besonders reaktionsfreudiges
Element ist und die Reaktion mit Sauerstoff sehr schlecht unter Kontrolle gehalten werden kann, ist es
Zweck der Erfindung, eine Legierungstechnik des Magnes'.ums
mit dem flüssigen Gußeisen zu finden, bei der das Magnesium mit einer gezielten Analysengenauigkeit
in die Gußeisenschmelze eingebracht wird und die Behandlungsreaktion des Gußeisens mit dem Magnesium
ohne Unfallgefahr unter Kontrolle gehalten werden kann. Um eine gute Entschwefelung bei gleichzeitiger
Auflegierung der Gußeisenschmelze mit Magnesium und geringen Wärmeverlusten zu erreichen, ist es
Zweck der Erfindung, die Behandlung der Gußeisenvorschmelze mit Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen
Stoffen durchzuführen und auf diese Weise auf eine Behandlung mit niedrigmagnesiumlegierten Vorlegierungen
(meist Fe-Si-Mg Legierungen mit ca. 5—20% Mg) verzichten zu können.
Es ist bekannt, daß es zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit mittels Reinmagnesium ein Tauchkammerverfahren
und ein Konverterverfahren gibt.
So wird beim Konverterverfahren das Reinmagnesium in eine am Konverterboden angebrachte Reaktionskammer
eingefüllt. Wird der Konverter mit flüssiger Gußeisenvorschmelze gefüllt, befindet er sich in einer
waagerechten Stellung. Das Magnesium bekommt hierbei keinen Kontakt mit der Gußeisenvorschmelze, da
sich die Reaktionskammer bedingt durch die Konstruktion des Konverters über dem Schmelzbad befindet.
Soll die Gußeisenvorschmelze mit dem Reinmagnesium behandelt werden, so wird der Konverter um 90°
nach oben geschwenkt. Das flüssige Gußeisen befindet sich über der Reaktionskammer und kann durch Bohrungen,
die sich in der Reaktionskammerwand befinden in die Reaktionskammer eindringen. Hier wird dann die
Gußeisenvorschmelze entschv.efelt und mit Magnesium auflegiert. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß hier
ein hoher apparativer Aufwand erforderlich ist. Ein mehrmaliges Umschütten der Gußeisenschmelze ist
hier erforderlich. Es sind also Temperaturverluste gegeben. Ein weiterer Nachteil ist, daß die räumliche Größe
der Behandlungskammer nicht veränderbar ist, und somit mengenmäßig variable Behandlungen schwierig
durchzuführen sind. Außerdem ist eine Pflege und die Reinigung der Behandlungskammer von Schlacke und
Resten aufwendig. D'eses Verfahren eignet sich in der Praxis nur fur Serienfertigung.
Ferner ist ein Verfahren gemäß der DE-AS 22 08 960 bekannt. Es wird ein Verfahren mit einem Tauchgefäß
beschrieben. Hierbei ist das Tauchgefäß als Tauchbirne ausgebildet Die Tauchbirne hat einen Reaktionsraum,
der mit Kontaktöffnungen in der Wandung und am Boden versehen ist. Der Reaktionsraum wird von oben
durch ein Einfüllrohr mit Magnesium gefüllt, wobei das Einfüllrohr auch als Taucharm dient. Die Reaktionskammer
wird im Einfüllrohr mit einem Stopfen verschlossen und die Tauchbirne in eine Gußeisenschmelze getaucht.
Hierbei kommt es über die Kontaktöffnungen zu einer Reaktion zwischen Schmelze und Magnesium, wobei
das Magnesium über den entstehenden Dampfdruck in die Gußeisenschmelze eingebracht wird.
Ein ähnliches, auch mit einer Tauchkammer arbeitendes
Verfahren, beschreibt die Patentschrift DE-OS 27 32 136 Zwischen diesem Verfahren und dem gemäß
der DE-AS 22 08 960 ist der wesentliche Unterschied,
daß das Befallen der Reaktionskammer mit Magnesium
nicht über ein Einfüllrohr, sondern durch die Kontaktöffnungen erfolgt.
Beide Verfahren haben den Nachteil, daß sie nur bis in die Nähe des Behandlungsbodens reichen können.
Das heißt der höchstmögliche ferrostatische Druck kann nicht ausgenutzt werden; die Magnesiumausbeute
in der Schmelze ist nicht optimal. Ein weiterer Nachteil ist bei beiden Tauchverfahren, daß das Volumen der
Reaktionskammer nicht veränderbar ist Das heißt, wenn die zu behandelnde Eisenmenge verändert wird
oder der Schwefelgehalt der zu behandelnden Schmelze sich extrem ändert, muß eine andere den jeweiligen Verhältnissen
angepaßte Tauchbirne verwendet werden. Außerdem ist wie beim Konverterverfahren eine Pflege
und Reinigung der Behandlungskammer von Schlacke und Resten aufwendig. Weiterhin ist die Herstellung der
Tauchbirne sehr arbeitsintensiv.
Schließlich sind verschiedene Herstellungsverfahren von Gußeisen mit Kugelgraphit bekannt, die sich mit
Einblasen, Überschütten und Tauchen von niedrigmagnesiumhaltigen
Vorlegierungen in die Gußeisenvorschmelze befassen. Es handelt sich jedoch hier nicht um
die Anwendung von Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen zumal hierbei häufig eine Vorentschwefelung
der Gußeisenvorschmelze erforderlich ist.
Bei allen Ausführungen von Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit
mittels Reinmagnesium oder hochmagnesiumhaltigen Stoffen ist es nicht möglich, Gußeisen mit Kugelgraphit
ohne größere Wärmeverluste herzustellen, auch ist es nicht möglich, den Magnesiumgehalt der fertig behandeln
Gußeisenschmelze ohne wesentliche Verdarnpfungs- oder Reaktionsverluste im Behandlungsaggregat
über längere Ze:* zu halten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben mit denen
es möglich ist ohne Tauchgefäß oder Konverter, aus einer in seiner Zusammensetzung genau definierten
Gußeiseiivorschmelze Gußeisen mit Kugelgraphit mittels
Reinmagnesium oder hochmagnesiumhalngen Stoffen herzustellen, das Magnesium in die Gußeisenvorschmelze
einzubringen und diese gleichzeitig zu entschwefeln, wobei möglichst geringe Temperaturverluste,
hohe Menganieistung pro Zeiteinheit, hohes Magnesiumausbringen, geringer Transportaufwand, hoher
Automatisierungsgrad und einfaches problemloses Handhaben des Behandlungsaggregates mit Vorrichtung
angestrebt sowie Reaktonskammerverschleiß und
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833318841 DE3318841C2 (de) | 1983-05-24 | 1983-05-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833318841 DE3318841C2 (de) | 1983-05-24 | 1983-05-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3318841A1 DE3318841A1 (de) | 1983-10-13 |
DE3318841C2 true DE3318841C2 (de) | 1986-04-30 |
Family
ID=6199756
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833318841 Expired DE3318841C2 (de) | 1983-05-24 | 1983-05-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3318841C2 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2208960C3 (de) * | 1972-02-25 | 1982-06-24 | Klöckner-Humboldt-Deutz AG, 5000 Köln | Tauchgefäß aus feuerfestem Material zum Einbringen von Reinmagnesium in eine Gußeisenschmelze |
CA1096179A (en) * | 1977-01-18 | 1981-02-24 | Kirk D. Miller | Molten metal treatment |
-
1983
- 1983-05-24 DE DE19833318841 patent/DE3318841C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3318841A1 (de) | 1983-10-13 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE866231C (de) | Vorrichtung zum Entgasen und Giessen von Stahl | |
DE2944269C3 (de) | Ofengefäß eines kippbaren Lichtbogenofens | |
EP0193948B1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zum Warmhalten von flüssigen Metallschmelzen | |
DE1262319B (de) | Verfahren zur Behandlung von Metallschmelzen | |
DE2250780A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum niederdruckgiessen | |
DE3318841C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit | |
DE7928208U1 (de) | Vorrichtung zur durchfuehrung metallurgischer reaktionen in einer pfanne | |
DE60224674T2 (de) | Gussbehältnis und giessverfahren | |
DE2438611A1 (de) | Verfahren und durchfuehrungsanordnung zum abgiessen von schmelze | |
DE1433570A1 (de) | Kontinuierliches Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Gusskoerpern aus oxydierbaren Metallen | |
DE8315246U1 (de) | Vorrichtung zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit | |
DE8504755U1 (de) | Feuerfestausgekleidetes Abflußrohr zum Überleiten einer vorgegebenen Menge flüssigen Metalls aus einem ein Metallschmelzbad enthaltenden Gefäß in einen Aufnahmebehälter | |
DE2147548B2 (de) | Verfahren und Durchführungsanordnung zum Feinen und Gießen von Stahl | |
DE2933762C2 (de) | Vorrichtung zum Dosieren und Transportieren von Metallschmelzen | |
EP0000466A1 (de) | Verfahren zum Einbringen von körnigen Stoffen in eine Metallschmelze und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
DE2361344A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum eingiessen von metall in eine stranggiesskokille | |
DE3708818C2 (de) | ||
DE2438711A1 (de) | Abgussvorrichtung fuer schmelzen | |
AT246200B (de) | Verfahren zum Entgasen von Stählen, gegebenenfalls auch von Gußeisen oder andern Metallen, sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens | |
EP0595103A1 (de) | Feuerfest ausgekleideter, druckbeaufschlagter Kessel mit vorgelagertem Giessbecken | |
AT262353B (de) | Verfahren und Anlage zur Erzeugung von Gußeisen mit Kugelgraphit | |
CH602235A5 (en) | Casting ladle with bottom pour stopper | |
DE1169476B (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Vakuum-entgasen und -giessen von fluessigen Metallen, insbesondere Stahl | |
DE2531493C3 (de) | Vakuumentgasungsvorrichtung | |
CH469809A (de) | Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Einbringen von Magnesium, Impf- oder Desoxydationsstoffen in metallische Schmelzen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8330 | Complete disclaimer |