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Flachbettpresse
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Die Erfindung betrifft eine Flachbettpresse, die nach Art eines Kollerganges
aufgebaut ist, bestehend im wesentlichen aus mindestens einer Pressenrolle, die
auf einem Åchsbolzen eines mit einer vertikalen Antriebswelle drehfest verbundenen
Rollenkopfes drehbar gelagert ist und auf einer horizontalen Abrollfläche einer
kreisringförmigen Flacflbettrnatrize abrollt.
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Derartige Flachbettpressen dienen beispielsweise dem Pelletieren von
Tierfuttermitteln. Hierzu wird das Futtermittel auf die Flachbettmatrize aufgebracht
und mittels der auf der Matrize abrollenden Pressenrolle (oder Rollen) durch Kanäle
gepreßt, die die Matrize durchsetzen. Durch die Verdichtung des Futtermittels entstehen
die Pellets, die unterhalb der Matrize auf einen rotierenden Austragungsteller fallen
und dort eingesammelt sowie abgeführt werden.
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Es ist eine Flachbettpresse der eingangs genannten Art bekannt, die
drei, jeweils um 1200 versetzte Pressenrollen aufweist, deren zugehörige Achsbolzen
horizontal und somit parallel zu der Abrollebene der Flachbettmatrize angeordnet
sind. Dieses führt dazu, daß die Pressenrollen nur in der Preßbahnmitte eine rein
rollende Bewegung ausführen. An der Innen- und Außenseite der Preßbahn tritt eine
scherende und reibende Beanspruchung des Preßgutes bzw. der sich berührenden Oberflächenbereiche
der Rollen und der Matrize auf. Damit kommt es zu dem Nachteil, daß die Rollen und
die Matrize sehr schnell verschleißen. Während der Austauschzeit für Rollen und
Matrize wird die Kontinuität des Herstellungsprozesses der Pellets unterbrochen,
wodurch sich die Verfügbarkeit der Flachbettpresse verringert und sich die Herstellungskosten
erhöhen. Außerdem bestehen die Rollen und die Matrize aus hochwertigem Werkstoff
(z.B. Chromstahl), so daß ihr Austausch besonders kostspielig ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,eine Flachbettpresse
der eingangs genannten Art anzugeben, die bei möglichst einfachem Aufbau eine hohe
Verfügbarkeit aufweist und bei der nur ein geringer Verschleiß an den Rollen und
der Matrize auftritt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Achsbolzen
gegenüber der Abrollebene der Flachbettmatrize derart geneigt ist, daß die Lauffläche
der Pressenrolle als zum Achsbolzen symmetrische Kegelstumpfmantelfläche ausgebildet
ist, und eine Verlängerung der Längsachse des Achsbolzens durch den Mittelpunkt
der kreisringförmigen Abrollfläche vorlåüft.Drch diese Merkmale
wird
erreicht, daß die Pressenrolle über die gesamte Breite der Preßbahn eine rein rollende
Bewegung ausführt.
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Somit tritt keine reibende bzw. scherende Gleitbeanspruchung auf,
wodurch die Abnutzung der Rollenlauffläche und der Matrizenabrollfläche sehr gering
ist. Aufgrund der Schrägstellung des Achsbolzens muß die Lauffläche der Pressenrolle
eine entsprechend ausgebildete Kegelstumpfmantelfläche sein, damit die Rolle auf
der gesamten Breite der Matrize aufliegt. Hierbei ist die im Durchmesser kleinere
Deckfläche der konischen Rolle dem Rollenkopf (Kollerkopf) zugewandt und die im
Durchmesser größere Deckfläche befindet sich auf der von dem Rollenkopf abgewandten
Seite der Pressenrolle.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Achsbolzen
mit der Abrollebene einen Winkel von 30° einschließt. Hiermit lassen sich ausgezeichnete
Arbeitsergebnisse erzielen.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung kann darin bestehen,
daß, ausgehend von der Lauffläche, die dem Rollenkopf abgewandte, äußere Seitenwand
der Pressenrolle eine am äußeren Umfang verlaufende Ringfase und die dem Rollenkopf
zugewandte, innere Seitenwand einen axialen Ringkragen aufweist, wobei Ringfase
und Ringkragen derart ausgebildet sind, daß sich die beiden an die Lauffläche anschließenden
Flanken der Pressenrolle senkrecht zu der Laufrolle erstrecken. Diese Ausbildung
bewirkt, daß bei einer auftretenden Abnutzung der Laufflächen, die Pressenrollen
nicht aus der Abrollflächenbahn laufen.Denn besäßen die Pressenrollen lediglich
die Form eines Kegelstumpfes, so würden die Laufflächen durch Abnutzung
in
Richtung zum Mittelpunkt der Abrollebene hin sich verschieben, so daß die Pressenrollen
nicht mehr verwendbar sind. Gerade aber dieser Nachteil wird durch die erfindungsgemäße,
besondere Formgebung der Pressenrollen vermieden. Bei Abnutzung verbleibt die Lauffläche
in ihrer ursprünglichen, relativ zu der Matrize eingenommenen Position. Der Verschleiß
der Lauffläche wird durch axiales Verstellen des Rollenkopfes kompensiert, so daß
der Pressendruck zwischen den Rollen und der Matrize konstant bleibt. Überdies ist
es zweckmäßig, daß die Flankenhöhe von Ringfase und Ringsteg gleich groß ist.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die
Pressenrolle aus einer kreiszylindrischen Tragrolle und einer die Mantelfläche der
Tragrolle übergreifenden,die Lauffläche aufweisenden Wechselhülse besteht,die mit
der Tragrolle lösbar verbunden ist, Hieraus ergibt sich der Vorteil, daß nach dem
Verschleiß der Lauffläche nicht die gesamte Pressenrolle ausgebaut und aus ihrem
Lager herausgenommen zu werden braucht, sondern lediglich ein schnell und einfach
durchzuführender Austausch der Wechselhülse vorzunehmen ist. Für die relative Ausrichtung
zueinander weist die Tragrolle einen axialen Bund und die Wechselhülse in ihrer
Innenwandung eine entsprechende, an den Bund anliegende Eindrehung auf; weiterhin
ist ein Verbindungsglied vorgesehen, das Tragrolle und Wechselhülse drehfest und
axial unverschieblich miteinander kuppelt. Das Verbindungsglied kann dabei als Kugelarretierung
ausgebildet sein, die von der äußeren Seitenwand der Pressenrolle her zugänglich
ist und mit deren Hilfe die Verbindung zwischen Tragrolle und Wechselhülse
lösbar
bzw. verriegelbar ist.
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Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Matrizenauflagen für die Flachbettmatrize auswechselbar sind. Da mit einer derartigen
Presse Drücke bis zu 300 t ausgeübt werden, unterliegen die Matrizenauflagen einer
sehr großen Walkarbeit.
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Dieses führt dazu, daß sich die Matrizenauflagen im Laufe der Zeit
verformen, so daß die Matrize nicht mehr plan anliegt. In einem solchen Fall ist
es von Vorteil, wenn'die -Matienauf1agen einfach auswechselbar sind. Dieses ist
erfindungsgemäß dadurch gegeben,daß die Matrizenauflagen von zwei koaxialen Paßringen
gebildet werden, welche lediglich in das geschweißte Stahl gehäuse der Flachbettpresse
eingelegt sind. Durch relativ einfache Entnahme dieser Paßringe ist ein Austausch
möglich, ohne daß Teile des Stahlgehäuses ausgewechselt zu werden brauchen.
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Die Anordnung ist außerdem so getroffen, daß zur Abdichtung gegenüber
der Pelletaustragung der Rollenkopf eine Bürstendichtung aufweist und beidseitig
neben der Abrollebene jeweils eine ringförmige Staurille angeordnet ist. Hierdurch
wird einerseits verhindert, daß das Preßgut in den Bereich der vertikalen Antriebswelle
gelangt und dort in die Lager rieselt und andererseits von dem Matrizentisch herunterfällt
und den Fußboden beschmutzt, sofern keine Abdeckung für den Pressenkopf vorgesehen
ist.
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Für den vielseitigen Einsatz der Flachbettpresse ist es vorteilhaft,
daß sie für einen externen Antrieb einen Wellenstutzen aufweist, der über ein Kegelstirnradgetriebe
mit der Antriebswelle in Verbindung steht
und 7.B. mit der Zapfwelle
eines Ackerschleppers kuppelbar ist. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, entweder
den Antrieb mittels eines Ackerschleppers vorzunehmen oder - wenn die Presse eine
eigene Antriebseinheit aufweist - den Zapfwellenantrieb als Alternative vorzusehen.
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Grundsätzlich weist die Flachbettpresse zur Austragung der Pellets
einen Austragungsteller auf, der drehfest auf der Antriebswelle befestigt und unterhalb
der Flachbettmatrize angeordnet ist. Alternativ kann die Anordnung aber auch so
getroffen sein, daß der Austragungsteller nicht mit der Antriebswelle verbunden
ist, sondern einen separaten Antrieb besitzt, der dann unabhängig von der Drehzahl
der Antriebswelle arbeitet.
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Die erfindungsgemäße Flachbettpresse weist gegenüber herkömmlichen,
bekannten Pressen, einen wesentlich aerinqeren Verschleiß an Pressenrollen und Matrize
auf, darüber hinaus treten bei der Bewegung der Pressenrollen keine Gleit-und Scherverluste
auf, da diese eine rein rollende Bewegung ausführen. Bei bekannten Pressen tritt
durch die vorhandene Gleit- und Scherbewegung ein Energieverlust von 15 bis 20%
der Antriebsleistung auf; durch die vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemäßen
Presse sind diese Verluste nicht vorhanden.
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Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen,und
zwar zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsqemäßen Flachbettpresse, teilweise
im Längsschnitt; Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Pressenkopf
der
Flachbettpresse gemäß Fig. 1; Fig. 3 eine Detailansicht einer Pressenrolle der Flachbettpresse
gemäß Fig.l im Schnitt; Fig. 4 eine Detailansicht einer zweiteiliyen Pressenrolle
einer erfindungsgemäßen Flachbettpresse im Schnitt; tind Fig. 5 eine Seitenansicht
- teilweise im Schnitt -einer erfindungsgemäßen Flachbe-ttpresse mit Wellenstutzen
für einen externen Antrieb Die Fig.l zeigt eine Flachbettpresse 1, die auf einem
Maschinenrahmen 2 ruht und im wesentlichen aus einem Pressenkopf 3, einem geschweißten
Stahlgehäuse 4, einem Kegelstirnradgetriebe 5, einer Anlauf- und Überlastungskupplung
6 und einer Antriebseinheit 7 besteht. Das geschweißte Stahl gehäuse 4 besitzt Seitenwände
8 und 9, auf denen ein doppelter Zwischenboden 10 ruht. Der Zwischenboden 10,- wird
von einer Öffnung 11 durchsetzt, in die eine Lagerbuchse 12 eingreift, welche mittels
der Befestigungselemente 13 von dem Zwischenboden 10 getragen wird. Auf dem Zwischenboden
10 sind zwei vertikale Ringwände 14 und 15 angeordnet, an die sich nach oben jeweils
eine, im Längsschnitt der Flachbettpresse 1 gesehen, Förmige Wandung 16 bzw. 17
anschließt.
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Die Wandungen 16, 17 nehmen als Paßringe 19 bzw.
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20 ausgebildeten Matrizenauflagen auf, die aus Gründen der Lastverteilung,
mittig zu den Ringwänden 14 bzw. 15 angeordnet sind. Eine horizontal verlaufende
Deckplatte 21 liegt auf dem oberen Rand der Wandung 17 auf. Ein Durchbruch 18 durchsetzt
mittig die Deckplatte 21, an der über weitere Befestigungselemente 22 das obere
Ende
der Lagerbuchse 12 gehalten wird (Fig. 1). Die Paßringe 19
und 20 weisen Eindrehungen 23 und 24 auf, in die die als flacher Kreisring ausgebildete
Flachbettmatrize 25 eingelegt ist.
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In der Lagerbuchse 12 ist eine vertikale Antriebswelle 26 gelagert,
deren unteres Ende 29 über eine Kupplung 27 mit der Abtriebswelle 28 des Kegelstirngetriebes
5 verbunden ist.Der Antrieb des Kegelstirngetriebes 5 erfolgt über die Anlauf- und
Überiastungskupplung 6 von der Antriebseinheit 7, die z.B. als Drehstrommotor oder
Dieselmotor ausgeführt ist.
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Die vertikale Antriebswelle 26 durchgreift den Durchbruch 18 und erstreckt
sich nach oben bis über die Deckplatte 21 (Fig. 1). Hier befindet sich der nach
Art eines Kollergangs aufgebaute Pressenkopf 3, der während des Betriebes der Flachbettpresse
1 von einem Abdeckgehäuse 30 umgeben ist.
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Der Pressenkopf 3 weist einen Rollenkopf 31 (Kollerkopf) auf, der
mittig von der Antriebswelle 26 durchsetzt und drehfest mit ihr verbunden ist. Oberhalb
des Rollenkopfes 31 befindet sich auf dem oberen Ende 32 der Antriebswelle 26 eine
Hydraulikmutter 33. Der Rollenkopf 31 besitzt im wesentlichen die Form eines Kegelstumpfes.
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Vier um jeweils 90° zueinander versetzte Pressenrollen 34 sind auf
vier entsprechend angeordneten, schräg nach oben weisenden Achsbolzen 35 drehbar
und axial unver schieblich gelagert, wobei die Achsbolzen 35 an dem Rollenkopf 31
befestigt sind und, im Längsschnitt der Flachbettpresse 1 gesehen (Fig. 1), senkrecht
zur Kegelstumpfrn.antelfläche des Rollenkopfes 31 stehen und diese überragen. In
der Fig. 1 sind aufgrund der Schnittdar-
stellung nur zwei der
vier Pressenrollen 34 zu sehen.
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Die Pressenrollen 34 sind derart angeordnet, daß ihre Laufflächen
36 bei Drehung des über die Antriebswelle 26 antreibbaren Rollenkopfes 31 auf der
Abrollflache 37 der Flachbettmatrize 25 abrollen können, wobei die Abrollflache
37 etwa in der von der Deckplatte 21 auf qespannten Ebene liegt.
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Erfindungswesentlich ist - neben der Formgebung der Pressenrollen
34 - die Anordnung der Achsbolzen 35 relativ zu der Abrollfläche 37. Hierauf soll
im folgenden unter Heranziehung der Fig. 2 eingegangen werden. Die Fig. 2 zeigt
einen Längsschnitt durch den Pressenkopf 3 gemäß Fig. 1 in schematischer Darstellung.
Hierin sind die Längsachsen 38 der Achsbolzen 35 als strichpunktierte Linien eingetragen.
Die Anordnung der Achsbolzen 35 ist nun derart vorgenommen, daß ihre verlängerten
Längsachsen 38 durch den Mittelpunkt M der ringförmigen Abrollfläche 37 verlaufen.
Die Abrollfläche 37 wird durch die mit den Pressenrollen 34 zusammenwirkende Oberfläche
der Flachbettmatrize 25 definiert.
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Der Mittelpunkt M liegt, im Längsschnitt des Pressenkopfs 3 der Fig.
2 betrachtet, auf der Hälfte des Abstandes zwischen den mit P und P' bezeichneten
Punkten auf der gestrichelt eingezeichneten Linie 43, wobei P und P' jeweils in
der Mitte der Preßbahn li-e'gen,die die Breite a aufweist. Darüber hinaus verläuft
auch die Drehachse 39 der Antriebswelle 26 durch den Mittelpunkt M. Die Achsbolzen
35 weisen also schräg nach oben und schließen mit der Abrollfläche 37 einen Winkel
OL ein (Fig, 2). Vorzugsweise beträgt dieser Winkel g 300. Die Laufflächen 36 der
Pressenrollen 34 sind als Kegelstumpfmantelfläche ausgebildet und dabei derart ausgeführt,
daß sie über die gesamte Preßbahnbreite a (Fig. 2) auf der Matrize 25 aufliegen.
Die Laufflächen 36 der
Pressenrollen 34 besitzen die gleiche Breite
b wie die Preßbahn. Durch einen derartigen konstruktiven Aufbau des Pressenkopfes
3 der Flachbettpresse 1 wird erreicht, daß die Pressenrollen 34 über die gesamte
Breite a der Preßbahn ein rein rollende Bewegung ausführen. Es treten keine Gleit-
oder Scherbeanspruchungen auf, so daß die Abnutzung der Pressenrollen 34 und der
Matrize 25 sehr gering ist. Bei einem derartigen Aufbau ist das Verhältnis des Durchmessers
der Pressenrolle 34 an der Außenkante der Lauffläche 36 zu dem an der Innenkante
der Lauffläche 36 derart, daß ein jeweils an der entsprechenden Kante betrachteter
Punkt eine Umfangsgeschwindigkeit aufweist, die für eine reine Abrollbewegung der
Rolle 34 erforderlich ist.
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In der Fig. 2 ist weiterhin gezeigt, daß die Flachbettmatrize 25 von
Kanälen 40 durchsetzt wird, die parallel zur Drehachse 39 verlaufen und sich an
dem an die Abrollebene 37 angrenzenden Ende trichterförmig aufweiten.
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Die Kanäle 40 besitzen einen kreisförmigen Querschnitt.
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Das auf die Matrize 25 aufgebrachte Preßgut wird mittels der Pressenrollen
34 durch die Kanäle 40 gedrückt, wodurch das Preßgut zu Pellets geformt wird. Die
Kanäle 40 sind auf konzentrischen Kreisen, deren Mittelpunkt der Abrollflachcmittelpunkt
M ist, dicht an dicht angeordnet, wobei die Kanäle 40 eines Kreises gegenüber denen
eines benachbarten Kreises etwa um den halben oberen Kanaltrichterdurchmesser versetzt
liegen. In der Fig. 2 sind der Einfachheit halber nur einige Kanäle 40 dargestellt.
Weiterhin sind beidseitig neben der Abrollflache 37 in der Matrize 25 ringförmige
Staurillen 41 angeordnet. Diese nehmen überschüssiges Preßgut auf und verhindern
während des Betriebes, daß dieses von der Matrize 25 fällt.In dem mit 42 bezeichneten
Bereich des Rollenkopfes 31 ist zur Abdichtung der Matrize 25
gegenüber
der Antriebswelle 26 eine nicht dargestellte Bürstenabdichtung installiert.
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Die Fig. 2 zeigt, daß die dem Rollenkopf 31 abgewandte, äußere Seitenwand
44 der Pressenrolle 34 eine am äußeren Umfang verlaufende Ringfase 45 und die dem
Rollenkopf 41 zugewandte innere Seitenwand 46 einen axialen Ringkragen 47 aufweist,
der einstückig mit der Pressenrolle 34 verbunden ist und einen Teil der Lauffläche
36 bildet.
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Ringfase 45 und Ringkragen 47 sind dabei derart ausgebildet, daß sich
die beiden an die Lauffläche 36 anschließenden Flanken 48 der Pressenrolle 34 senkrecht
zu der Lauffläche 36 erstrecken. In der Fig. 3 ist dieses detailliert dargestellt.
Hier ist auch ersichtlich, daß die Flankenhöhe h auf beiden Seiten der Pressenrolle
34 gleich groß ist. Sinn und Zweck dieser Ausbildung ist es, daß bei Abnutzung der
Pressenrollen 34 kein seitlicher Versatz der Lauffläche 36 relativ zu der Flachbettmatrize
25 auftritt. Während der Abnutzung verkleinert sich lediglich die Flankenhöhe h,
was so lange erfolgen kann, bis die gesamte Flankenhöhe h vollständig abgetragen
ist.
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Erst dann muß ein Austausch der Pressenrollen 34 vorgenommen werden.
Da einerseits der Verschleiß der Laufflächen 36 aufgrund der oben beschriebenen,
reinen Abrollbewegung nur sehr gering ist und andererseits durch die entsprechende
Ausbildung der Pressenrollen 34 ein 'Verschleißbereich' mit der Flankenhöhe h zur
Verfügung steht, der erst wenn er abgetragen ist, zu einem Austausch der Pressenrollen
34 führt, besitzen die Pressenrollen eine sehr große Standzeit. Hierdurch ergibt
sich eine hohe Verfügbarkeit der Flachbettpresse 1.
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Nach einem anderen Ausführungsbeispiel der Pressenrolle 34 ist vorgesehen,
daß sie nicht einstückig ausgebildet
ist, sondern aus einer kreiszylindrischen
Tragrolle 49 und einer die Mantelfläche 50 der Tragrolle 49 übergreifende Wechselhülse
51 besteht. Dabei ist die Wechselhülse' 51 lösbar mit der Tragrolle 49 verbunden
und in gleicher Weise wie vorstehend beschrieben, mit einer Ringfase 45 und einem
Ringkragen 47 versehen. Eine derartige, zweistückige Ausbildung der Pressenrolle
34 ist aus der Fig.
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4 ersichtlich. Angrenzend an die innere Seitenwand 46 weist die Tragrolle
49 einen Bund 52 auf, der im Schnitt der Fig. 4 betrachtet, aus einem parallel zur
Längsachse 38 verlaufenden Bereich 53 und einem parallel zur inneren Seitenwand
46 verlaufenden Abschnitt 54 besteht; an den Abschnitt 54 schließt sich dann ein
parallel zu der Längsachse 38 verlaufender Mantelflächenbereich 55 an, der bis zur
äußeren Seitenwand 44 verläuft. Der Durchmesser der Tragrolle 49 ist im Bereich
des Bundes 52 größer als der Durchmesser im übrigen Mantelflächenbereich 55. Die
Wechselhülse 51 weist eine Innenwandung 56 auf, die eine entsprechende, an die Mantelfläche
50 der Tragrolle 49 angepaßte Formgebung aufweist. Eine in der Innenwandung 46 befindliche
Eindrehung 57 ist dabei so ausgebildet, daß sie an den Bereich 53 und den Abschnitt
54 des Bundes 52 der Tragrolle 49 plan anliegt. Für den drehfesten und axial unverschieblichen
Zusammenhalt von Tragrolle 49 und Wechselhülse 51 ist ein Verbindungsglied 58 vorgesehen,
das aus einer etwa halbkugelförmigen Ausnehmung 59 in der Innenwandung 56, einer
Stahlkugel 60, einer parallel zu der Längsachse 38 verlaufenden Gewindebohrung 61,
einer in die Gewindebohrung 61 einschraubbaren Schraube (nicht dargestellt ) und
einem Verbindungskanal 62 zwischen der Gewindebohrung 61 und der Mantelfläche 50
besteht, wobei die Gewindebohrung 61 in der äußeren Seitenwand 44 der Tragrolle
49 eingebracht ist und im zusammengebauten Zustand von Tragrolle 49 und Wechselhülse
51 der Verbindungskanal 62 in die Ausnehmung 59 der Wechselhülse 51 mündet.
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Für das Zusammenfügen von Tragrolle 49 und Wechselhülse 51 wird die
Wechselhülse 51 in Richtung des Pfeiles D auf die Tragrolle 49 aufgeschoben, bis
die Eindrehung 57 plan auf dem Abschnitt 54 des Bundes 52 aufliegt.
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Dann wird die Stahlkugel 60 durch die Gewindebohrung 61 in den durch
den Verbindungskanal 62 und die Ausnehmung 59 gebildeten Hohlraum 63 eingelegt.
Der Hohlraum 63 ist derart ausgebildet, daß er die Stahlkugel 60 gerade aufnehmen
kann. Durch Eindrehen der nicht dargestellten Schraube wird die Stahlkugel 60 in
dem Hohlraum 63 verklemmt, wodurch eine feste Verbindung zwischen Tragrolle 49 und
Wechselhülse 51 erfolgt. Vorzugsweise ist das Verbindungsglied 59 nahe der äußeren
Seitenwand 44 angeordnet, so daß die in die Gewindebohrung 61 einzudrehende Schraube
eine handelsübliche Länge aufweisen kann.
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Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Laufflächen 36 der Pressenrolle 34 dicht an dicht angeordnete halbkugelförmige
Vertiefungen (nicht dargestellt) aufweisen. Weiterhin ist vorgesehen, daß - wie
aus der Fig. 1 ersichtlich - die Paßringe 19 und 20, die die Matrizenauflage bilden,
auswechselbar sind.
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Da diese lediglich von oben in die L-förmigen Wandungen 16, 17 eingelegt
sind, bereitet ein Austausch keine Schwierigkeiten; es brauchen hierzu auch keine
Veränderungen an der Tragkonstruktion vorgenommen werden.
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In der Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Flachbettpresse
1 gezeigt, die über keinen eigenen Antrieb verfügt, sondern einen Wellenstutzen
64 aufweist, der über ein Kegelstirnradgetriebe 65 eine Antriebswelle 66 antreibt,
die dann - wie vorstehend beschrieben - mit einem Pressenkopf 67 verbunden ist.
Der Maschinenrahmen der in Fig. 5 dargestellten Flachbettpresse besteht aus
einem
geschweißten Untergestell 68 und einem von diesem getragenen Stahlgußgehäuse 69.
Die wesentlichsten Unterschiede zwischen der in Fig. 1 und der in Fig. 5 dargestellten
Flachbettpresse bestehen einerseits in dem Antrieb der Pressen und andererseits
in der Austragungsvorrichtung für die proudzierten Pellets. Zunächst soll hierzu
auf die in Fig. 5 dargestellte Presse eingegangen werden: Wie schon erwähnt, besitzt
diese Presse einen Wellenstutzen 64, der derart ausgebildet ist, daß er an eine
Zapfwelle eines Ackerschleppers oder an andere Antriebseinheiten (nicht dargestellt)
anschließbar ist. Hiermit erhält eine derartige Presse eine externe Antriebsmöglichkeit,
darüber hinaus erniedrigen sich die Anschaffungskosten einer derartigen Presse,
da diese keine Antriebseinheit aufweist. Zur Austragung der Pellets weist die in
Fig. 5 dargestellte Presse einen Austragungsteller 70, der drehfest auf der Antriebswelle
66 befestigt und unterhalb der Flachbettmatrize 71 angeordnet ist, auf.
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Die aus den Kanälen 40 der Matrize 71 austretenden Pellets fallen
auf den sich mit der Drehzahl der Antriebswelle 66 drehenden Austragungsteller 70
und werden hierdurch mittels einer nicht dargestellten geeigneten Vorrichtung zusammengesammelt
und abgeführt.
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Demgegenüber besitzt die in Fig. 1 dargestellte Flachbettpresse keinen
derartigen Wellenstutzen; der Antrieb der Presse erfolgt hierbei - wie vorstehend
beschrieben- mittels einer internen Antriebseinheit 7. Für die Austragung der Pellets
ist ebenfalls ein Austragungsteller 72 vorgesehen, der jedoch einen separaten Antrieb
73 besitzt. Der ringförmige mit schrägen Flanken versehene Antriebsteller 72 ist
in dem Ringraum 74 angeordnet, der sich unterhalb der Matrize 25 befindet und von
den Ringwänden 14 und 15, seitlich begrenzt wird. Ein mit dem Austragungsteller
72 verbundener Zahnkranz 75 kämmt mit einem Zahnrad 76, das über eine Welle 7 und
Kegelräder 78 und 79 mit dem
Antrieb 73 in Verbindung steht. Hierdurch
ist eine von der Drehzahl der Antriebswelle 26 unabhängige Drehzahl des Austragungstellers
72 möglich, wodurch eine Anpassung an die ausgestoßene Pelletsanzahl möglich wird.
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Nach einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der Flachbettpresse
kann vorgesehen sein, daß diese nach'dem sogenannten Unterläufer-Prinzip arbeitet;
hierbei rotiert nicht der Rollenkopf der Presse, sondern es wird die Flachbettmatrize
in Drehung versetzt. Hierbei besitzt der Pressenkopf ebenfalls die erfindungsgemäße
Ausbildung.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern erfaßt auch alle anderen im Sinne der Erfindung gleichwirkenden
Mittel.