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Schutzhülle für eine Scheckkarte oder dergl.
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Beschreibung Die Erfindung betrifft eine flache, rechteckige Schutzhülle
aus biegesteifem Kunststoffmaterial zur Aufnahme einer rechteckigen Karte, insbesondere
Scheckkarte, Automatenkarte, Kreditkarte oder dergleichen, vorzugsweise mit einem
Magnetstreifencode, mit einem nur zu einer Stirnseite der Schutzhülle offenen Aufnahmeraum
für die Karte und mit einer Grifföffnung in einer der Kunststoffplatten über oder
unter dem Aufnahmeraum.
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Eine solche Schutzhülle beschreibt beispielsweise die US-PS 4 141
400. Diese bekannte Schutzhülle wird aus zwei Kunststoffplatten hergestellt, wobei
in der einen der Platte an drei Rändern voneinander beabstandete Stifte vorgesehen
sind, die in entsprechende Aufnahmen in der anderen Platte eingreifen. Dadurch werden
die Platten miteinander verbunden. Die Verbindung kann durch ein geeignetes Klebemittel
unterstützt werden.
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Nachteilig hieran ist es aber insbesondere, daß diese vorbeschriebene
Schutzhülle verhältnismäßig dick sein muß, und zwar vor allem bedingt durch die
Tiefe der Verbindung stifte, die zusätzlich in entsprechend tiefe Aufnahmen der
anderen Platte eingreifen müssen. Eine solche Schutzhülle hat daher eine Dicke derart,
daß sie, beispielsweise in einem Portemonnaie oder dergleichen, bereits störend
auf trägt. Ein weiterer Nachteil der bekannten Schutzhülle besteht darin, daß die
Verbindung der beiden Platten miteinander nicht ausreichend belastbar ist. Hier
ist zu berücksichtigen, daß eine solche Schutzhülle beispielsweise auch in der Gesäßtasche
getragen wird und dabei einer Biegebeanspruchung ausgesetzt
wird.
Die Praxis hat gezeigt, daß die Verbindung der beiden Platten miteinander hierbei
häufig aufreißt, auch wenn zusätzlich ein Klebemittel verwendet wird.
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Andererseits darf die Verbindung der beiden Platten miteinander auch
nicht so ausgebildet werden, daß die Schutzhülle nicht in einem gewissen Maße biegeweich
ist; erst dann kann sie nämlich die üblichen Beanspruchungen aufnehmen.
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Eine ähnliche Schutzhülle beschreibt die deutsche Gebrauchsmusterschrift
8 208 340, wobei die beiden Plattenteile gelenkig miteinander verbunden sind und
ebenfalls durch eine Schnappverbindung lösbar aufeinander geklappt werden können.
Bei dieser bekannten Schutzhülle legt man aber auf eine flache Ausführung nicht
in diesem Maße wert, weil sie für die Aufnahme mehrerer Karten übereinander gedacht
ist.
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Die noch nicht veröffentlichte Schutzhülle des Anmelders laut deutscher
Patentanmeldung P 32 34 778.2-23 hat hier insoweit bereits eine Abhilfe geschaffen,
als damit eine flache Schutzhülle aus biegesteifem Kunststoffmaterial vorgeschlagen
wird, die aus zwei Kunststoffplatten hergestellt wird, die an drei aneinander anstoßenden
Kanten über voneinander beabstandete Punkte miteinander durch Ultraschall verschweißt
worden sind. Diese Ausführungsform hat sich in der Praxis gut bewährt, weil ein
sehr gangbarer Kompromiß zwischen der notwendigen Biegeweichheit und Biegesteifigkeit
einer solchen Schutzhülle eingegangen wird und die voneinander beabstandeten Schweißpunkte
eine dauerhafte Verbindung der beiden Kunststoffplatten miteinander gewährleisten.
Gerade weil die
Schweißpunkte voneinander beabstandet sind, behält
die Schutzhülle eine ausreichende Biegeweichheit, ohne daß die Schweißverbindungen
unzulässig hoch belastet werden.
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Allerdings ist die Herstellung dieser Schutzhülle nach dem älteren
Vorschlag insofern aufwendig, als die beiden Kunststoffplatten in einer geeigneten
Ultraschall-Schweißvorrichtung miteinander verschweißt werden müssen. Auch hat die
Praxis gezeigt, daß gelegentlich mit Ausfallstücken gerechnet werden muß.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Schutzhülle der eingangs genannten Art vorzuschlagen, die einerseits preisgünstig
hergestellt -werden kann und zum anderen die Vorteile der Schutzhülle nach der erwähnten
älteren Patentanmeldung des Anmelders beibehält, insbesondere einen optimalen Kompromiß
zwischen Biegeweichheit und Biegesteifigkeit der Schutzhülle, ohne daß diese beim
Gebrauch beschädigt werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzhülle einstückig gespritzt ist und wenigstens eine Öffnung im rückwärtigen
Bereich der Schutzhülle hat, die mit dem Innenraum in Verbindung steht.
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Durch die einstückige Spritzung der erfindungsgemäßen Schutzhülle
entfallen die sonst notwendigen Verbindungsschritte durch Klipsen, Kleben oder Ultraschallschweißen
beim vorstehend diskutierten Stand der Technik. Für die Herstellung der erfindungsgemäßen
Schutzhülle benötigt man vielmehr lediglich den Spritzvorgang; irgendwelche.
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Nachbearbeitungsschritte entfallen. Die erfindungsgemäße
Schutzhülle
ist ausreichend biegesteif, so daß die in ihr aufbewahrte Karte nicht unzulässig
geknickt wird, auch nicht bei den üblichen Belastungen im täglichen-Leben.
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Hier sei in Erinnerung gerufen, daß derartige Karten häufig einen
Magnetstreifencode oder dergleichen haben, der unbrauchbar wird, wenn die Karte
geknickt ist. Die erfindungsgemäße Schutzhülle ist aber auch so biegeweich, daß
sie ohne weiteres in einer Anzugtasche, auch Gesäßtasche,in einem Portemonnaie,
in einer Brieftasche usw.
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aufbewahrt und getragen werden kann, ohne dabei zu stören.
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Hierzu trägt bei, daß die erfindungsgemäße Schutzhülle extrem flach
ist, nämlich in einem Dickenbereich von nur etwa 3,2 mm. Hiervon wird eine Dicke
von etwa 1,3 mm für den Aufnahmeraum alleine verbraucht, entsprechend der Dicke
üblicher Scheckkarten usw.
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Erfindungsgemäß ist fernerhin im rückwärtigen Bereich der Schutzhülle
wenigstens eine Öffnung vorgesehen. Diese hat eine mehrfache Funktion. Beim Spritzvorgang
befindet sich nämlich im Spritzwerkzeug ein Schieber, der nach dem Erstarren des
Kunststoffmaterials nach vorne herausgezogen wird und dabei den Aufnahmeraum ausbildet,
in den bei der fertigen Schutzhülle die Karte eingestekct werden kann. Bei dieser
Ziehbewegung des Schiebers dient nun die erwähnte Öffnung dazu, Luft in den Aufnahmeraum
nachströmen zu lassen, wodurch das Herausziehen des Schiebers erst ermöglicht wird.
Die Öffnung steht daher beim Spritzvorgang auch über das Spritzwerkzeug mit der
Außenluft in Verbindung. Eine zweite Funktion der Öffnung besteht darin, mit Hilfe
der dann zuströmenden Luft auch den Innenraum der Schutzhülle zu kühlen, wodurch
wiederum die Taktzeiten beim Spritzvorgang verringert werden können. Schließlich
kann die Öffnung bei der fertigen
Schutzhülle auch zu Reinigungszwecken
dienen, beispielsweise zum Durchblasen von Luft zum Säubern des Innenraumes der
Schutzhülle.
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Bevorzugt wird es, wenn mehrere, als Schlitze ausgebildete Öffnungen
an der rückwärtige Stirnkante der Schutzhülle vorgesehen sind. Diese stören weder
das optische Erscheinungsbild der Schutzhülle, weil sie an der rückwärtigen Stirnkante
praktisch nicht in Erscheinung treten. Sie bewirken außerdem schon beim Beginn der
Auszugsbewegung des Schiebers das Zuströmen der Luft. Die Öffnungen könnten aber
alternativ auch auf der Oberseitenplatte und/oder auf der Unterseitenplatte der
Schutzhülle oder auch an den seitlichen Kanten der Schutzhülle ausgebildet werden,
sofern sie nur, wie vorstehend erwähnt, im rückwärtigen Bereich der Schutzhülle
ausgebildet sind. Es könnte sogar eine einzige solche Öffnung genügen, die dann
ebenfalls im rückwärtigen Bereich der Schutzhülle anzubringen ist.
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Die in der Schutzhülle aufzubewahrenden Karten haben, wie bereits
erwähnt, häufig einen Magnetstreifencode. Um diesen zu schützen, wird es bevorzugt,
wenn in der Obersietenplatte und/oder Unterseitenplatte der Schutzhülle wenigstens
eine kanalartige Vertiefung vorgesehen ist, die sich in der Einschubrichtung der
Karte erstreckt.
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Dadurch wird nicht nur Material gespart, sondern die betreffende Platte
der Schutzhülle wird biegeweicher. Beim Stand der Technik waren zu demselben Zweck
keine Vertiefungen in den Platten vorgesehen, sondern Erhebunqen, die nicht nur
mehr Material verbrauchen, sondern vor allem zusätzliche Dicke benötigen.
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Bevorzugt wird es außerdem, wenn eine der Platten an der Einstecköffnung
um ein geringes Maß über die andere Platte vorsteht. Dadurch wird das Einführen
der Karten in die Schutzhülle erleichtert.
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Es dient demselben Zweck, wenn die Kanten der Platten an der Einstecköffnung
abgerundet sind.
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Außerdem wird es bevorzugt, wenn die Grifföffnung allseits von Material
umgeben ist, wie dies bereits den beiden erwähnten älteren Entwicklungen des Anmelders
entnommen werden kann, nicht aber der erwähnten US-PS.
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Durch dieses Merkmal wird die betreffende Platte biegesteifer.
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Als Material zur Herstellung der erfindunqsgemäßen Schutzhülle wird
ABS bevorzugt. Dies ist ein spezielles Polystirol.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführunqsbeispiels
näher erläutert, aus dem sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt: Fig.
1 - eine Draufsicht auf die Oberseite einer erfindungsgemäßen Schutzhülle; Fig.
2 - eine Draufsicht auf die Unterseite der Schutzhülle; Fig. 3 - einen Schnitt längs
der Linie III-III von Fig. 1; Fig. 4 - einen Schnitt längs der Linie IV-IV von Fig.
1;
Fig. 5 - eine Ansicht in Richtung des Pfeiles A von Fig. 1.
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Die gezeigte Schutzhülle wird einstückig gespritzt. Sie besteht aus
einer Oberseitenplatte 1 und einer Untersietenplatte 2, die an drei Kanten miteinander
verbunden sind. Die vierte Kante 3 ist offen, wodurch dann der Aufnahmeraum 4 frei
zugänglich ist.
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In der Oberseitenplatte 1 ist außerdem außermittig ein längliches
Griffloch 5 vorgesehen.
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Insbesondere Fig. 3 zeigt, daß in der Unterseitenplatte nebeneinander
mehrere kanalartige Vertiefungen 6 ausgebildet sind. Diese schützen einen oder mehrere
nebeneinander befindliche Magnetstreifencode der betreffenden Karte.
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Die Unterseitenplatte 2 erstreckt sich zur Einstecköffnung 3 hin etwas
weiter als die Oberseitenplatte 1.
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Die Kanten an der Einstecköffnung sind abgerundet (vgl.
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insbesondere Fig. 3).
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Erfindungsgemäß sind an der der Einstecköffnung 3 gegenüberliegenden
rückwärtigen Kante nebeneinander mehrere Schlitze 8 vorgesehen, die auch in den
Figuren 4 und 5 gezeigt sind. Sie dienen zum Belüften und Kühlen des Aufnahmeraums
4, wenn ein - zeichnerisch nicht dargestellte - Schieber nach dem Erhärten des Kunststoffmaterials
beim Spritzvorgang in Richtung des Pfeiles 9 aus dem Aufnahmeraum 4 wieder herausgezogen
wird.
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Die kanalartigen Vertiefungen 6 sind auch in Fig. 4 gezeigt.
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In der erfindungsgemäßen Schutzhülle aufbewahrte Karten können auch
mit einem datenverarbeitenden, elektronischen Chip versehen werden, weil dessen
aktive Teile durch die Vertiefungen 6 und die außermittige Anordnung des Griffloches
5 gut geschützt sind.
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Es ist ersichtlich, daß, bedingt durch die beschriebenen Merkmale,
eine in der erfindunqgemäßen Schutzhülle aufbewahrte Karte durch Biegung nicht beschädigt
werden kann. Vielmehr ist während der gesamten Lebensdauer der Karte eine störungssichere
Bedienunq von Terminals und dergl. möglich. ein ggfs. eingelegter Magnetsreifen
oder ein elektronischer Chip dieser Karte wird so geschützt, daß er nicht verkratzt
oder durch starke Reibung zustört wird.
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Die erfindungsgemäße Schutzhülle ist somit aus einem Stück aus einem
biegesteifen Kunststoffmaterial gefertigt, das eine ganz geringe Elastizität hat
und gleichzeitig so steif ist, daß die Karte immer in flachem Zustand gehalten wird.
Der verwendete Kunststoff ist weichmacherfrei, wodurch die Karte zusätzlich vor
Weichmacherwanderungen geschützt wird. Durch die extrem flache Ausbildung der Karte
hat diese zudem eine dauerhafte Haltbarkeit. Dies ist besonders wichtig, da solche
Karten in Geldbörsen, Brieftaschen und Anzugstaschen aufbewahrt werden und dabei
starken Beanspruchungen durch körperliche Bewegungen ausgesetzt sind.
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Die Schlitze oder Öffnungen 8 dienen zusätzlich zur Reinigung des
Inneren der Schutzhülle durch Ausblasen oder mit Hilfe eines Nadel oder eines ähnlichen
Werkzeugs.
- Leereite -