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Reifen
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Die Erfindung betrifft Laufflächen für Reifen, die speziell für Motorräder
und dergleichen ausgelegt sind.
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Die Laufflächen von Reifen sind mit Rillen oder Kanälen versehen,
damit Wasser aus der Kontaktellipse zwischen dem Reifen und der Oberfläche entweichen
kann, auf welche sich dieser stützt, und hierdurch wird verhindert, daß sich ein
Wasserfilm zwischen dem Reifen und der Oberfläche bildet, auf welche sich dieser
stAtzt; ein derartiger Film würde ein Aquaplaning des Reifens bewirken, wenn sich
dieser mit Geschwindigkeiten bewegt, die nicht in den Bereich sehr geringer Geschwindigkeiten
fallen. Die herkömmliche Art der Konfiguration solcher Rillen besteht darin, daß
sich-Umfangsrillen um den Reifen herum erstrecken, und es können auch seitliche
Rillen vorgesehen sein, die sich quer über die Lauffläche des Reifens erstrecken.
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Bekannte Konfigurationen von Kanälen in der Reifenlauffläche teilen
die Reifenlauffläche in eine Anzahl von Rippen und/oder Blöcken von Laufflä.chenmaterial
auf. Solche Rippen und/oder Blöcke sind in Abhängigkeit vom Muster der Rippen und
Blöcke in einem größeren oder geringeren Ausmaß flexibel, so daß sie sich relativ
zueinander bewegen, wenn die Lauffläche den Kräften unterworfen wird, die durch
Beschleunigung, Abbremsen oder Kurvenfahren des Fahrzeugs erzeugt werden, das mit
dem Reifen versehen ist. Diese Relativbewegung verursacht eine unregelmäßige Abnutzung
des Reifens, die seine Lebensdauer verkürzt und die Stabilität des Fahrzeugs verringert.
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Dieses Problem ist sehr relevant, wenn derartige Reifen bei Motorrädern
und ähnlichen Fahrzeugen verwendet werden. Solche Fahrzeuge reagieren sehr empfindlich
auf Stabilitätsverlust, und selbst ein nur geringes Ausmaß an unregelmäßigem Abrieb
bzw. Verschleiß verursacht eintillerabsetzung der wahrgenommenen Stabilität des
Motorrads. Auch sind der Leistungsgrad bzw.
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Wirkungsgrad und die Leistung von Motorradmotoren so gesteigert worden,
daß die auf den Rippen und/oder Blöcken der Lauffläche des Hinterrades erzeugten
Kräfte größer geworden sind. Daher ist das Problem des: ungle-ichmäßigen Abriebs
bei diesem Rad besonders brennend und akut.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lauffläche von
Reifen für : torräder und ähnliche Fahrzeuge so zu gestalten, daß die~Nachteile~bekannter
Reifen behoben sind.
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Diese Aufgabe ist gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, daß sich keiner
der Kanäle um den gesamten Umfang der der Reifenbreite der Lauffläche erstreckt.
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Es hat sich jetzt herausgestellt, daß ein Motorradreifen mit isolierten,
nicht durchgehenden Kanälen entworfen werden kann, so, daß das Problem des ungleichmäßigen
Abriebs aufgrund der Bewegung von Laufflächenblöcken überwunden oder zumindest wesentlich
reduziert ist, die es aber dem Wasser gestattet, von der Kontaktellipse wegzuströmen.
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Durch geeignete Konfiguraton der Größe und Anordnung der Kanäle wird
ein Gleichgewicht bzw. Ausgleich zwischen den gegensätzlichen Anforderungen- für
das Abfließen von Wasser und die Steifheit der Laufflächenblöcke erreicht. Die Kanäle
können alle dieselbe Größe aufweisen, vorzugsweise liegen sie jedoch in zumindest
zwei unterschiedlichen Größen vor. Auch können die Kanäle bezüglich einer Umfangslinie
des Reifens schräg angeordnet sein.
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Wenn zwei oder mehr unterschiedliche Kanalgrößen vorgesehen sind,
können die Kanäle unterschiedlicher Größen in unterschiedlichen Winkeln zur Umfangslinie
geneigt anveordnwejt sein.
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Teil 16 auf, der an jedem Ende in einem kurzen Teil 18 bzw. 20 endet,
der jeweils breiter als der längsgestreckte Teil 16 ist.
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Der kurze Teil 18, 20 kann abgerundet oder winkeliq bzw. eckig sein,
wie in der Zeichnung gezeigt ist. Somit besitzt jeder Kanal Hantel- oder 2'Hundeknochen"-Form.
Die Kanäle 12, 14 einer jeden Reihe sind in gleichen und entgegengesetzten Winkeln
bezüglich einer Umfangs linie des Reifens schräg angeordnet, und die Kanäle 12 der
einen Reihe sind umfangsmäßig bezüglich der Kanäle 14 der anderen Reihe versetzt
angeordnet. Diese Kanäle 12, 14 sind ausreichend lang, so daß Wasser aus der Kontaktellipse
des Reifens abgeleitet werden kann.
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In der Reifenlauffläche sind auch zwei zusätzliche Reihen von Kanälen
22, 24 vorgesehen. Diese Kanäle weisen eine ähnliche "Hundeknochen"-Form wie die
Kanäle 12, 14 auf, sind jedoch von der Größe her kleiner, zum Beispiel beträgt das
Verhältnis der Länge der großen Kanäle 12, 14 zur Länge der kleineren Kanäle 22,
24 etwa 1,5:1. Die Kanäle 22, 24 sind ebenfalls in gleichen und entgegengesetzten
Winkeln zu einer Umfangs linie des Reifens schräg angeordnet. Die eine Reihe der
Kanäle 22 ist umfangsmäßig bezüglich der anderen Reihe der Kanäle 24 versetzt angeordnet.
Somit weist die Reifenlauffläche 10 eine versetzte, aber ansonsten symmetrische
Anordnung von Kanälen auf, und die vier Kanalreihen sind so gepaart, daß die Kanäle
12 benachbart an die Kanäle 22 und die Kanäle 14 benachbart an die Kanäle 2d angeordnet
sind.
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Jeweils ein Ende 26 der kleineren Kanäle 22, 24 liegt auf der zentralen
Linie der Reifenlauffläche 10, während das andere Ende 28 auf der Linie liegt, die
durch ein Ende 18 der entsprechenden Reihe größerer Kanäle 12, 14 verläuft, und
liegt mitten auf dem Wege zwischen den Enden 18 zweier benachbarter größerer Kanäle
12, 14 in der Reihe. Die kleineren Kanäle 22, 24 erstrekken sich in einem Winkel
von ungefähr 900 zu den entsprechenden größeren Kanälen 12, 14.
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Eine bevorzugte Form der Kanäle (oder der meisten dieser Kanäle) ist
die Hantel-oder Hundeknochen-Form.
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Es ist erwünscht, daß sich die Anordnung der Kanäle über die gesamte
Lauffläche des Reifens erstreckt. Dies ist im Fall eines Motorradreifens besonders
wichtig, da die Kontaktellipse des Reifens ein größeres Ausmaß an Bewegung erfährt.
Ein Motorrad geht in Schräglage um Straßenecken und sonstige Kurven, wodurch sich
die Kontaktellipse zu einer Seite der Reifenlauffläche bewegt und die Schräglage
bewirkt, daß große Querkräfte auf das Laufflächenmuster ausgeübt werden. Daher sollte
der Reifen die Vorteile einer sich über im wesentlichen die gesamte Reifenlauffläche
ersteckenden Kanalanordnung aufweisen, da für ein Motorrad die Stabilität während
aller Manöver hochwichtig ist.
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Die Größe und Position der Kontaktellipse ändert sich auch in Abhängigkeit
von der Belastung auf den Reifen, und es ist gewünscht, daß sich die Kanalanordnung
an diese angleichen kann.
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Weitere Vorteile der Erfindung sind durch die Unteransprüche und die
Zeichnung gegeben, die im folgenden erläutert wird: In dieser zeigen: Fig. 1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Motorradreifens, Fig. 2 eine abgewickelte
Ansicht der Lauffläche des Reifens von Fig. 1, Fig. 3 eine abgewickelte Ansicht
eines Reifens einer Modifikation des in den Figuren 1 und 2 gezeigten Reifens und
Fig. 4 eine abgewickelte Ansicht eines Reifens eines zweiten Ausführungsbeispiels
der vorlieqender Erfindung.
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Es wird zunächst Fig. 1 beschrieben. Ein Motorradreifen 8 weist eine
Lauffläche 10 auf, die mit zwei Sätzen bzw. Reihen von Kanälen 12 bzw. 14 versehen
ist, die sich um den Reifen herum erstrecken. Jeder Kanal 12, 14 weist einen längsgestreckten
Jeder
Rand der Lauf fläche 10 weist eine Reihe von Kanälen 30, 32 von "halber Hundeknochen"-Form
auf. Der breitere Teil 34 dieser Kanäle befindet sich auf der Innenseite des Randes
bzw.
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der Kante 36 der Lauffläche, und der längsgerichtete Teil 38 erstreckt
sich zu dieser Kante 36 hin. Wie die Zeichnung zeigt, weisen die größeren Kanäle
14 jeweils einen der kleineren Kanäle 22, 24 und einen der Kantenkanäle 30, 32 auf
entgegengesetzten Seiten auf,wobei sich jeder entsprechende Kanal 22, 28 bzw. 24,
26 längs einer gemeinsamen Linie erstreckt, so daß sie jeweils in einem Winkel von
etwa 90 zum längeren Kanal 12, 14 geneigt angeordnet sind. Der breitere Teil 32
der Kantenkanäle 30, 32 liegt jeweils auf einer Linie, die die äußeren Enden 20
der längeren Kanäle 12 bzw. 14 schneidet, und ungefähr in der Mitte zwischen benachbarten
Kanälen 12, 14 in jeder Reihe.
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Somit ist eine Laufflächenanordnung geschaffen worden, die eine Anzahl
von gesonderten, diskreten, sich in unterschiedliche Richtungen erstreckenden Kanälen
aufweist, um Wasser von der Kontaktellipse zu entfernen. Die Kanäle sind nicht miteinander
verbunden, selbst nicht durch Rillen, die eine Tiefe aufweisen, die geringer als
die der Kanäle ist. Kein Kanal schneidet einen anderen Kanal, und der Abstand zwischen
den verschiedenen Kanälen ist so groß wie möglich gemacht, so daß die Flexibilität
des Laufflächenmaterials (Gummi) im Vergleich mit einer herkömmlichen Ausführung
herabgesetzt ist.
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Rillen 40, 42 erstrecken sich von dem größeren Kanal 12, 14, schneiden
jedoch keinen anderen Kanal. Es sind auch Rillen 44 angrenzend an die Kanten 36
der Lauffläche 10 vorgesehen.
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Fig. 3 zeigt eine Abänderung der Laufflächen-Konfiguration der Fig.
1 und 2, bei der die " "halben Hunde knochen " -Kanäle 30, 32 kurz vor der Laufflächenkante
36 enden. Auch sind die Rillen 44 fortgelassen. Das Verhältnis der Länge der größeren
Kanäle 12, 14 zur Länge der "halben Hundeknochen"-Kanäle beträgt
etwa
3:1. Ansonsten ist diese Konfiguration identisch mit jener von Fig. 2. Bei der Konfiguration
der Fig. 3 sind alle Kanäle durch die Lauffläche 10 begrenzt, und diese wird für
ein Motorrad bevorzugt, da es keine Bewegung der Laufflächen-Blöcke angrenzend an
die Kanten 36 der Lauffläche gibt, wie sie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 auftreten
kann, wenn das Motorrad steil in Schräglage geht.
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Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung, das in Fig. 4
gezeigt ist, weist die Reifenlauffläche 110 zwei Reihen von Kanälen 112 bzw. 114
auf, die sich um den Reifen auf ähnliche Weise wie die Kanäle 12,14 des Ausführungsbeispiels
der Fig. 1 und 2 erstrëcken. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel 1weist jeder Kanal
112, , 114 einen längsgestreckten Teil 116 auf, wobei die 114 2, einenlängsgestreckten
Teil 116 auf, wobei die Kante 412-, 114 an jeder Reihe in gleichen und entgegengesetzten
Winkeln zu einer Umfangslinie des Reifens geneigt angeordnet~sind, und die Kanäle112
der einen Reihe sind umfangsmäßig relativ zu den Kanälen 114 der anderen Reihe versetzt
angeordnet.
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Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 erstreckt sich jedoch der längsgestreckte
Teil 116 der Kanäle 112, 114 von der zentralen Linie der Reifenlauffläche 10 bis
zu einem Punkt dicht bei der Laufflächenkante 136. Auch enden die Kanäle 112, 114
in kurzen Teilen 118, 120, die die gleiche Breite wie der längsgestreckte Teil 116
des Kanals aufweisen, aber zu dem längsgestreckten Teil 116 so gewinkelt sind, daß
sie sich in entgegengesetzten Umfangsrichtungen längs der Reifenlauffläche 110 erstrecken.
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Somit weisen die Kanäle bei diesem Ausführungsbeispiel die Form eines
"müden Z" auf. Die kurzen Teile 118 der Kanäle 112, 114 der beiden Reihen sind in
derselben Richtung ausgerichtet und liegen längs der zentralen Linie der Lauffläche.
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Es sind vier zusätzliche Reihen von Kanälen 122 bis 125 in der Reifenlauffläche
vorgesehen, die in zwei Paaren 122, 123 und 124, 125 auf jeder Seite der Lauffläche
110 angeordnet sind.
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Jeder dieser Kanäle ist in Form zweier kurzer Abschnitte gebildet,
wobei sich ein Teil 126 in Umfangsrichtung des Reifens und ein Teil 128 über die
Lauffläche 110 parallel zu den längsgerichteteten Teilen 116 der Kanäle 112, 114
erstreckt. Die Teile 128 eines jeden Paares 122, 123 und 124, 125 sind zueinander
ausgerich tet und auch mit dem inneren Ende des längsgerichteten Teils 116 des entsprechenden
Hauptkanals 112, 114 auf der entgegengesetzten Seite der Lauffläche ausgerichtet.
Die Kanäle 122, 123 sind in einer parallelen Anordnung mit den Kanälen 114 ausgerichtet,
und in ähnlicher Weise sind die Kanäle 124, 125 mit den Kanälen 112 ausgerichtet.
Das Verhältnis der Gesamtlänge der größeren Kanäle 112, 114 zur Länge der kleineren
Kanäle 122, 123, 124, 125 beträgt etwa 5:1. Somit weist die Reifenlauf fläche 110
eine versetzte, aber ansonsten symmetrische Anordnung von Kanälen auf. Die Entfernung
von Wasser aus der Kontaktellipse wird durch die Kanäle 112, 114 erzielt, und die
Kanäle 122, 123, 124, 125 können fortgelassen werden, wenn dies gewünscht wird.
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Somit weist die Lauffläche wiederum isolierte nicht durchlaufende
Kanäle auf, die das Entweichen bzw. Abführen von Wasser ohne eine übermäßige Abnutzung
des Reifens gestatten. Diese Laufflächen anordnung ist besonders wertvoll für den
Einsatz bei hohen Geschwindigkeiten bei riotorrädern.
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