DE3301491C2 - Form für den Einsatz in einem Ofen mit dielektrischer Erwärmung und Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschuk - Google Patents
Form für den Einsatz in einem Ofen mit dielektrischer Erwärmung und Verfahren zum Vulkanisieren von KautschukInfo
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Abstract
Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschuk innerhalb einer Form mittels dielektrischen Heizens. Die Form ist aus dielektrischen Materialien wie Keramik- oder Plastikmaterialien hergestellt und das Kautschukmaterial wird innerhalb der Form in einem dielektrischen Heizofen vulkanisiert. Die mit dem Kautschukmaterial in Berührung stehende Oberflächenschicht der Form besteht vorzugsweise aus einem Material mit hohem dielektrischem Verlustfaktor, um das Kautschukmaterial aufzuheizen oder ein Abkühlen des dielektrisch aufgeheizten Kautschukmaterials durch Wärmeleitung in die Form zu verhindern. Die übrigen Teile der Form sind aus einem anderen Material mit niedrigem dielektrischem Verlustfaktor hergestellt. Die Form ist eine mehrteilige Form. Die Formteile sind in einem Rahmen aus dielektrischem Material mit niedrigem dielektrischem Verlustfaktor befestigt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Form gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren zum
Vulkanisieren von Kautschuk in einer solchen Form.
Durch die US-PS 27 38 406 ist ein Verfahren zum Vulkanisieren eines Kautschukreifens mittels dielektrischer
Erwärmung in einer Form bekannt geworden, bei der ein Hochfrequenzgenerator mittels Koaxialkabeln
unmittelbar an die Form angekoppelt wird. Zu diesem Zweck wird ein in dem Kautschukreifen vorhandenes
Drahtnetz über Metallscheiben mit dem Mittelleiter des Koaxialkabels verbunden. Bei dieser Art der dielektrisehen
Erwärmung des Kautschukreifens ist es für eine gleichmäßige Erwärmung wesentlich, Änderungen in
der Dicke des Reifens längs des Wellenleiters zu kompensieren, um Änderungen des Spannungsgradienten
und damit eine ungleichmäßige Erwärmung zu vermeiden. Dies geschieht durch eine den Reifen umgebende
Zwischenlage aus einem Material mit niedrigem dielektrischem Verlustfaktor.
Durch die US-PS 27 54 546 ist es bekannt geworden, bei einem Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschuk
mittels dielektrischer Erwärmung für die genannte Form ein Material vorzusehen, das annähernd den gleichen
Verlustfaktor aufweist wie der zu verarbeitende Kautschuk. Hierdurch ist gewährleistet, daß das Kautschukmaterial
gleichmäßig durchgewärmt wird. Da jedoch die gesamte Form aus Material mit hohem dielektrischem
Verlustfaktor besteht, muß bei jedem Heizzyklus eine große Masse erwärmt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Form der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art verfügbar zu
machen, mit der sich eine gleichmäßige Durchwärmung des Formteils bei hohem thermischen Wirkungsgrad erzielen
läßt. Ziel ist ferner ein Heizverfahren mit kurzer
Vorheizdauer beim Vulkanisieren.
Die Erfindung ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gekennzeichnet
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Da nur eine dünne,
sich an den Hohlraum der Form anschließende Zone aus Material hohen dielektrischen Verlustfaktors vorhanden
ist der Rest der Form jedoch aus einem Material mit niedrigem dielektrischem Verlustfaktor besteht läßt
sich eine gleichmäßige Durchwärmung und Vulkanisierung des Kautschukmaterials bei einem Minimum an
Verlusten erreichen.
Die Erfindung wird anhand von 5 Figuren näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine Schnittansicht einer typischen Form,
wie sie für das Verfahren benutzt wird,
Fig.2 eine Schnittansicht einer typischen Befestigungsart
einer für das Verfahren verwendeten Form,
Fig.3 eine perspektivische Ansicht einer weiteren
Befestigungsart,
F i g. 4 eine senkrechte Schnittansicht von F i g. 3,
und
F i g. 5 eine Querschnittansicht von F i g. 3.
Es wird eine Form aus einem dielektrischen Material verwendet um eine Reflexion der elektrischen Wellen
an der Oberfläche der Form zu verhindern.
Die Innenschicht der Form ist aus dielektrischem Material mit einem großen dielektrischen Verlustfaktor
hergestellt und wird mittels dielektrischer Hochfrequenzerhitzung aufgeheizt, so daß der Kautschuk durch
die Erwärmung vulkanisiert wird. Das dielektrische Material kann nichtmetallisches Material, wie Keramik-
und Plastikmaterial, sein.
Im Hinblick auf die Eigenschaften, die für die Materialien
der Form gefordert werden, wie Festigkeit und thermische Stabilität beim Vulkanisieren, ist für den äußeren
Teil der Form solchen Plastikmaterialien wie hoch hitzebeständigen Fluorharzen, hitzchärtbarcn
Harzen und durch Glasfasern verstärkten Harzen der Vorzug zu geben. Zum Beispiel werden Fluorharze (Polytetrafluoräthylen)
und Siliziumoxidsinterteile bevorzugt, die dielektrische Verlustfaktoren tan ö unter
100 χ IO-4aufweisen.
Geeignete Materialien für die den Hohlraum begrenzende Innenschicht der Form sind Epoxyharz, Phenolharz
und dergleichen, die funktionell Gruppen aufweisen sowie Alkaligläser. Fluorharze können mit Kohlc-
oder Zinkoxidpulvern gemischt werden, um einen höheren dielektrischen Verlustfaktor zu erzielen.
F i g. 1 zeigt in einer Schnittansicht eine sich selbst aufheizende Form, die zusammengesetzt ist aus Schichten,
die aus Material mit hohem dielektrischem Verlustfaktor hergestellt sind, und anderen Teilen, die aus einem
anderen Material mit niedrigem dielektrischem Verlustfaktor hergestellt sind. Die in F i g. 1 dargestellte
Form ist eine Trennform aus einem oberen Formteil 1 und einem unteren Formteil 2, die einen Hohlraum 3
bilden. Die den Hohlraum 3 umschließenden Innenschichten 11 und 21 der Formteile sind aus einem Material
mit hohem dielektrischem Verlustfaktor hergestellt, die übrigen Teile sind aus einem anderen Material mit
niedrigem dielektrischem Verlustfaktor hergestellt. In der Mitte des oberen Formteils 1 befindet sich ein Anguß
12, durch den Kautschukmaterial eingegossen wird. Die Dicke und der dielektrische Verlustfaktor der
Schichten 11 und 21 kann im Hinblick auf Einflußgrößen
wie den dielektrischen Verlustfaktor des Gummimateiials
und die Vulkanisationstemperatur ausgewählt wer-
33 Ol 491
den. Es ist nicht erforderlich, daß die Innenschicht eine gleichmäßige Dicke aufweist, vielmehr wird für einen
Teil, der speziell erhitzt werden soll, eine größere Dicke bevorzugt. Da die für das Verfahren benutzte Form
nicht aus Metallen hergestellt werden kann, sollte der Zusammenhalt zwischen den getrennten Formteilen
durch eine besondere Einrichtung sichergestellt werden. So wird z. B, wie in F i g. 2 dargestellt die getrennte
Form 10 in einen zylindrischen Formrahmen 4 eingesetzt, und die Teile werden durch ein Befestigungsband
5 um den äußeren Umfang befestigt Der Formrahmen 4 und das Band 5 sollten jeweils aus Materialien mit niedrigem
dielektrischem Verlustfaktor hergestellt sein.
Die F i g. 3 bis 5 zeigen ein Beispiel eines Formrahmens 6, der mehrere geteilte Formen 10 enthält F i g. 3
ist eine perspektivische Ansicht, F i g. 4 eine senkrechte Schnittansicht und F i g. 5 eine Querschnittsansicht. Bei
diesem Beispiel kann das Kautschukmaterial in die geteilten Formen 10 durch den Formrahmen 5 hindurch
eingegossen werden. Der Formrahmen 6 ist an den geteilten Formen mit Kappen 7 befestigt die an beiden
Enden des Formrahmens aufgesetzt sind. Um geteilte Formen zu befestigen, können verschiedene andere Einrichtungen
als die beschriebenen verwendet werden, wie ein Befestigen mittels Bolzen, Befestigungsmitteln
oder Klammern. Das Kautschukmaterial ist nicht besonders vorgeschrieben. Bei Kautschukmaterial mit einem
niedrigen dielektrischen Verlustfaktor erfolgt die Aufheizung durch die Innenschicht der Form. Nitrilkautschuk
und Neoprenkautschuk mit hohen dielektrischen Verlustfaktoren gehören zu den Materialien, die sich
selbst aufheizen. Naturkautschuk, Butylkautschuk und Äthylen-Propylenkautschuk etc. mit niedrigen dielektrischen
Verlustfaktoren können zu Materialien mit selbsttätiger Erhitzung gemacht werden, indem Materialien
solcher polarer Radikale zugesetzt werden, wie Ruß (carbon black), Stearinsäure, Schwefel und Zinkoxid.
Das Verfahren, einen Hohlraum mit Kautschukmaterial zu füllen, ist nicht begrenzt auf das Eingießen, wie
oben beschrieben, sondern es kann auch ein anderes Verfahren angewandt werden, bei dem eine vorgegebene
Menge an Kautschukmaterial vorher in den Formhohlraum eingebracht wird und die getrennten Formen
eng verbunden werden, so daß das Kautschukmaterial durch Druck eingefüllt werden kann.
Als dielektrischer Heizofen für das Verfahren kann ein üblicher dielektrischer Heizofen verwendet werden.
Es eignet sich entweder ein kontinuierlich ode- diskontinuierlich
arbeitender Heizofen, das Heizen sollte jedoch gleichmäßig sein. Die Heizzeit ist nicht besonders begrenzt,
es ist aber bei der praktischen Anwendung /.weckmäßig, die Temperatur bis zum gewünschten Vulkanisierpunkt
in einer bis mehreren Minuten zu erhöhen.
Da bei dem Vulkanisierverfahren das Kautschukmaterial und die Form selbst Hitze erzeugen, ist der thermische
Wirkungsgrad beträchtlich höher als bei einem Verfahren, bei dem der ganze Ofen erhim wird. Die
Heizzeit zum Vulkanisieren wird ebenfalls verkürzt und die Zeit für das Vorheizen merklich reduziert, wodurch
eine einfachere Betriebssteuerung erzielt wird. Da ein gleichmäßiges Heizen möglich ist, wird die Genauigkeit
der geschäumten Gummipreßlinge oder dergleichen beträchtlich verbessert. Es sind außerdem bartfreie Preßlinge
erzielbar.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Form für den Einsatz in einen Ofen mit dielektrischer Erwärmung, die einen Hohlraum aufweist, s
der von dielektrischem Material mit hohem dielektrischem Verlustfaktor begrenzt istdadurchgekennzeichnet,
daß durch das dielektrische Material mit hohem dielektrischem Verlustfaktor nur
eine den Hohlraum begrenzende Innenschicht (11, 21) gebildet ist, der äußere Teil der Form (1,2) hingegen
aus dielektrischem Material mit niedrigem dielektrischem Verlustfaktor besteht
2. Form nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Teil der Form aus einem dielektrischen
Material mit einem dielektrischen Verlustfaktor (tan S] von weniger als 100 χ 10-4 gebildet ist
3. Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschuk in eirer Form nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das
Kautschukmaterial in den Hohlraum der Form eingebracht und innerhalb dieser Form in einem Ofen
mit dielektrischer Erwärmung erhitzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der dielektrische Verlustfaktor des
Kautschukmaterials größer als 100 χ 10~4 ist
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Form in einem Rahmen (4)
befestigt wird, der aus einem dielektrischen Material mit niedrigem dielektrischem Verlustfaktor hergestellt
ist.
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