DE327788C - Verfahren zum Verhueten der Zersetzung und Explosion von zersetzbaren Stoffen - Google Patents
Verfahren zum Verhueten der Zersetzung und Explosion von zersetzbaren StoffenInfo
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- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03B—APPARATUS OR ARRANGEMENTS FOR TAKING PHOTOGRAPHS OR FOR PROJECTING OR VIEWING THEM; APPARATUS OR ARRANGEMENTS EMPLOYING ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ACCESSORIES THEREFOR
- G03B21/00—Projectors or projection-type viewers; Accessories therefor
- G03B21/14—Details
- G03B21/32—Details specially adapted for motion-picture projection
- G03B21/321—Holders for films, e.g. reels, cassettes, spindles
- G03B21/323—Cassettes
Description
Es ist bekannt, daß an gewissen Stoffen, wie Zelluloid, Sprengstoffen u. dgl., bei Eintritt,
höherer Temperaturen Zersetzungen eintreten, die zur Verbrennung bzw. zur Explosion
der Stoffe Anlaß geben können. Aus diesem Grunde werden z. B. die aus Zelluloid hergestellten
Bildbänder der Kinematographen während ihrer starken Belichtung im Apparat
durch Wärmefilter vor übergroßer Erwärmung* geschützt. Diese Filter bestehen unter
anderm aus wassergefüllten Glasbehältern, die Hin und wieder mit Wasserumlauf versehen
sind. Der solchen Zelluloidbändern während ihrer Benutzung gebotene vorübergehende
Schutz fehlt ihnen hingegen bei ihrer Aufbewahrung oder Lagerung. Ebenso bietet die
Einlagerung· sonstiger Zelluloidkörper und ähnlicher Stoffe große Gefahr beim Auftreten
höherer Temperaturen, da das eingelagerte
20. Gut oder der umgebende Raum nicht· unausgesetzt beobachtet wird. Man hat Jn solchen
Fällen versucht, durch Anbringung von Kontaktthermometern, .Klingeln u. d'gl>, den Eintritt unzulässiger Temperaturerhöhungen mel-
den zu lassen. Diese Einrichtungen haben sich nicht bewährt, weil die Gegenmaßnahmen in
der Regel erst zu spät getroffen werden können.
Das den Gegenstand der Erfindung· bildende.
Verfahren und die darnach' ausgeführte Anlage verhindern unzulässige Temperaturerhöhungen
bei der Lagerung solcher Stoffe und ermöglichen so deren' gefahrlose Lagerung.
An sich ist es bekannt, Behälter, in denen feuergefährliche oder explosive Stoffe gelagert
sind, mit einem Mantel zu umgeben und den Mantelrauni mit einer Kühlflüssigkeit anzufüllen.
Das Wesentliche der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, daß die Kühlflüssigkeit
aus dem Mantelraum des Behälters selbsttätig abzufließen beginnt und ständig
durch frisches Kühlwasser ersetzt wird, sobald die Temperatur in dem Lagerbehälter
oder dem ihn umschließenden Raum eine bestimmte zulässige Grenze überschritten hat.
Wegen der hohen spezifischen Wärme wird mit Vorteil Wasser als Kühlflüssigkeit benutzt:
In der Zeichnung sind in den Fig. 1 und 2
zwei Einrichtungen dargestellt, deren Wirkungsweise dem neuen Verfahren entspricht.
In das doppelwandige Gefäß i, 2 wird das
zu schützende Lagergut, wie Zelluloid, Sprengstoffe o. dgl. eingebracht. Oben ist das
Gefäß durch einen vorteilhaft mit Wärmeschutzmasse bekleideten, möglichst fugenfrei
schließenden Deckel 3 abgeschlossen.
Der Mantelraum des Lagergefäßes 1, 2 ist
mittels der Anschlußleitung 7 an eine ständig unter. Überdruck stehende, etwa aus einem 6p
hochgelegenen Vorratsbehälter 31 gespeiste Wasserleitung angeschlossen und von der
Kühlflüssigkeit völlig erfüllt.
Erfindungsgemäß soll nun im Augenblick, in dem die Temperatur im inneren Raum, z. B:
durch den Einfluß einer hohen Außenwärme, eine bestimmte -zugelassene Grenze überschreitet,
ein Abströmen des Wassers im Mantelraum selbsttätig eingeleitet und das
abströmende durch zuströmendes kühles Frischwasser ersetzt werden.
Die Einleitung dieser Strömung des Wassers kann durch verschiedene Einrichtungen
erzielt werden, von denen Beispiele in den Fig. ι und 2 dargestellt sind.
Wie Fig. ι zeigt, sind an irgendeiner Stelle oder auch an mehreren Stellen, in der äußeren
Wandung 2 des Gefäßes Schmelzpfropfen 15 eingesetzt, die bei Überschreitung einer Temperatur
von etwa 50 bis 6o° C abschmelzen. Nunmehr beginnt sogleich, und zwar vom
höchsten Punkte aus, durch die Rohrleitung 14 ein Abströmen der im Gefäßmantel erwärmten
Kühlflüssigkeit und ein Nachströmen kalter Kühlflüssigkeit aus der Wasserleitung, somit
unter Bestreichung der gesamten Mantelwandung des Gefäßes 1, 2 bei gleichzeitiger
Wärmeabfuhr ein Durchströmen der Kühlflüssigkeit, wodurch ein Eindringen der
Wärme von außen nach dem Innenraum des Gefäßes verhindert wird. :
Die hier selbsttätig eingeleitete Wasserströmung kann auch mit Hilfe von Ausdehnungskörpern herbeigeführt werden.
Solche Ausdehnungskörper können, wie durch 32 und 33 in Fig. 1 dargestellt ist, sowohl
im Innern des Gefäßes als auch außerhalb desselben angeordnet werden. Als Ausdehnungskörper
kann man in bekannter Weise entweder Bogenrohre, mit Siedeflüssigkeit, erfüllte elastische Kapseln, oder sonstige gebräuchliche
Organe verwenden.
- Zur Sicherung der Vollfüllung des Mantelraumes wird dieser vorteilhaft am höchsten
Punkt mit einer Entlüftungsvorrichtung versehen, ebenso wird vorsichtshalber in die Zuströmleitung
der Kühlflüssigkeit ein Rückschlagventil 13 eingebaut, um zu verhindern,
daß das im Mantelraum befindliche Wasser aus irgendeiner Ursache in die Leitung 7 zurückgedrückt
wird.
An Stelle des Anschlusses an eine Druckwasserleitung oder an einen entsprechend
großen Hochwasserbehälter kann die Wasserströmung auch mittels einer Pumpe bewirkt
werden, deren Antriebsmotor dadurch angelassen wird, daß bei Überschreiten der zulässigen
Höchsttemperatur im Behälterinnern oder in dem den Behälter umschließenden Raum in
üblicher Weise ein Ausdehnungskörper, ein Kontaktthermometer, oder eine andere gebräuchliche
Vorrichtung in bekannter Weise selbsttätig den Stromschluß bewirkt.
Die ,durch, die durchströmende Kühlflüssigi
keit erzielte Wärmeabfuhr bedingt keines- ! - wegs die fortgesetzte Zuleitung von Frischwasser.
Es kann insbesondere bei solchen Anlagen, die mit einer selbsttätigen Einschaltung
einer Pumpe versehen sind, auch ein Wasserumlauf mit Rückkühlung der abströmenden
Kühlflüssigkeit mittels Kühler, Gradierwerk o. dgl. angeordnet werden.
Wesentlich ist, daß die durchströmende Kühlflüssigkeit mindestens ebensoviel Wärme.
abführt wie im gegebenen Zeitpunkt im Lagergut auftritt oder diesem zufließt, und daß
das Strömen der Kühlflüssigkeit im Augenblick der Überschreitung der zugelassenen
Höchsttemperatur selbsttätig eingeleitet wird. Das Wasser kann auch die Wände des Gefäßes
oder der Lagerräume berieseln.
Der Bau der Anlage muß in allen Fällen derart erfolgen, daß bei einem außerhalb, des
Lagerbehälters auftretenden Brand die Wasserleitungen nicht' abgeschmolzen werden
können.
Eine weitere Vervollkommnung des Erfindungsgedankens besteht darin, daß man
das Öffnen und Schließen des den Behälter abschließenden Deckels 8 zwangläufig gestaltet
und vom Vorhandensein an Druckwasser abhängig macht.
Dieser Gedanke ist in beiden Fig. 1 und 2 in zwei Ausführungsbeispielen zur Darstellung
gebracht. .
Der wärmeisolierte, um den Zapfen 29 schwingbare Deckel 3 ist durch ein Gegengewicht
4 nahezu, aber nicht vollständig ausgewuchtet, er sinkt daher, sich selbst überlassen,
in die Schußlage. Ein um den Zapfen 30 schwingbarer Fußtritt 5, der mittels des
Gegengewichtes 6 in der Hochstellung erhalten wird, ist durch ein in eine Zahnstange 22
eingreifendes Zahnsegment 19 mittels der an die Zahnstange 22 angreifenden Stange 20
mit dem Deckel 3 gelenkig verbunden.
Die Zahnstange 22 wird durch einen an die Druckwasserzulaufleitung angeschlossenen
Preßkolben 18 an das Zahnsegment 19 gedrückt und dadurch mit diesem in Eingriff er- no
halten, so lange das Wasser mit Druck auf den Preßkolben 18 wirkt. Ist dies nicht der Fall,
so zieht die Kraft einer Feder 21 die Zahnstange 22 von dem Zahnsegment 19 ab, wo-'.
durch der Eingriff, aufgehoben ist. So lange also Druckwasser vorhanden ist, kann durch
Niederdrücken des Trittes 5 der Deckel 3 gehoben werden, der beim Loslassen des Trittes
5 infolge seines Eigengewichtes in die Schlußlage zurückgeht. Andernfalls aber, d. h. beim Fehlen von Druckwasser, ist das
Öffnen des Deckels 3 unmöglich gemacht, weil
nunmehr zwischen Zahnstange 22 und Segment 19 kein Eingriff vorhanden ist.
Durch diese Anordnung ist somit erreicht, daß man jederzeit durch die Möglichkeit des
Öffnens des Deckels 3 Gewißheit über das Vorhandensein des für die ordnungsgemäße
Wirkung. der Anlage erforderlichen Druckwassers erhält.
In der Fig. 2 ist eine Abart dieser Sicherungseinrichtung dargestellt, bei der die unter
Druck stehende Kühlflüssigkeit im Rohr 7 mit Hilfe eines durch die Stange 19 an den
Deckel 3 angelenkten Hubkolbens 23 selbst das Anheben und Schließen des Deckels 3
ausführt. Hier bewegt der Tritthebel 5, der durch das Gegengewicht 6 gewöhnlich in der
Hochstellung gehalten ist, mittels der Kuppelstange 8 die in einem Steuerzylihder verschiebbaren
beiden Steuerkolben 24 und 25.
In der dargestellten Ruhelage des Trittes 5 gelangt "Sas Druckwasser durch den Anschluß
10, die Leitung 27 und den Anschluß 16 unter den Hubkolben 23, wodurch dieser angehoben
und der Deckel 3 in seiner Schlußlage gehalten wird. Beim Niederdrücken des Trittes 5
kommen die beiden Steuerkolben 24 und 25 in die punktiert gezeichneten Lagen 24' und
25'. Nunmehr, tritt das Druckwasser durch den Anschluß 11, die Leitung 28 und den An-Schluß
17 über den Hubkolben 23, wodurch dieser sinkt und damit den Deckel 3 hochschwenkt.
Gleichzeitig läuft das unter dem Kolben 23 befindliche Wasser durch den Anschluß
16, die Leitung 27, die Anschlüsse 10, 9 und den Auslauf 26 ab.
Auch diese Einrichtung, bei der das Druckwasser mittels des Hubkolbens 23 die Deckelbewegung
selbst und unmittelbar ausführt, ist somit an das Vorhandensein von Druckwasser gebunden. ■
Die Abhängigkeit ■ der Deckelöffnung von dem Vorhandensein der unter Druck stehenden
Kühlflüssigkeit kann in sonstiger beliebiger bekannter Weise ausgebildet sein. Es kann
ζ. B. durch den Flüssigkeitsdruck irgendeine Vorrichtung, Wie Manometer, Relais o. dgl.
in Spannung gehalten werden, die beim Schwinden des Überdruckes der Kühlflüsigkeit
infolge des hierbei eintretenden Nachlassens der Spannung mit Hilfe einer Auslösung
beliebiger Art den Deckel in seiner Schlußlage festhält und dessen- Eröffnung
hierdurch verhindert. Wesentlich an allen diesen möglichen Ausbildungsformen der
Sicherungseinrichtung ist nur, daß das Öffnen des Deckels beim Fehlen der unter Druck
stehenden Kühlflüssigkeit unmöglich ist, wodurch gleichzeitig beim Betrieb eine stete
Kontrolle darüber stattfindet, ob die Kühlflüssigkeit unter Druck steht oder nicht. Das
zwangweise Schließen des Deckels nach Öffnen kann auch in irgendeiner anderen Form erfolgen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Verhüten der Zersetzung und Explosion von in doppelwandigen
Behältern lagernden zersetzbaren Stoffen, wie Zelluloid, Sprengstoffen
u. dgl., bei dem der Mantelraum der Behälter
mit einer Kühlflüssigkeit gefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlflüssigkeit
aus dem Mantelraum des Behälters selbsttätig abzufließen beginnt und
ständig durch frisches Kühlwasser ersetzt wird, ■ sobald die Temperatur in dem Behälter
oder dem ihn umschließenden Raum eine bestimmte zulässige Grenze überschritten hat.
2. Anlage zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitungen für das Kühlwasser in an sich bekannter Weise, entweder mit Schmelzpfropfen oder mit
sonstigen, durch Temperaturerhöhungen beeinflußbaren Abschlußmitteln versehen
sind.
3. Sicherungseinrichtung für Anlagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorgesehen sind, die ein Öffnen des Behälterdeckels (3) nur dann zulassen,
wenn die Kühlflüssigkeit im Mantelraum des Behälters unter Druck steht.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abhängigkeit
zwischen dem Öffnen des Behälterdeckels und dem Kühlflüssigkeitsdruck im
Mantelraum des Behälters dadurch erreicht wird, daß der Überdruck der Kühlflüssigkeit
entweder mittels eines Steuerkolbens (18) den Kraftschluß für das Anheben
des Deckels herbeiführt (Fig. 1), oder unmittelbar einen Hubkolben (23) für das
Anheben des Deckels beeinflußt (Fig. 2).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT327788X | 1917-07-12 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE327788C true DE327788C (de) | 1920-10-16 |
Family
ID=3671728
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1918327788D Expired DE327788C (de) | 1917-07-12 | 1918-09-07 | Verfahren zum Verhueten der Zersetzung und Explosion von zersetzbaren Stoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE327788C (de) |
-
1918
- 1918-09-07 DE DE1918327788D patent/DE327788C/de not_active Expired
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