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Pumpenwarmwasserheizungsanlage für Erdbodenerwärmung. Bei größeren-
Warmwasserheizungen, besonders solchen mit hintereinander geschalteten Heizflächen,
macht sich unangenehm bemerkbar, daß die Temperatur des Heizwassers nach der Austrittsstelle
hin immer mehr abnimmt und, von der Heizwirkung der vorhergehenden, mehr nach der
Wassereintrittsstelle liegenden Heizfläche abhängig ist und von den Schwankungen
der Wärmeabgabe derselben beeinflußt wird.
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Ein weiterer Nachteil ist, daß bei wachsenden Entfernungen die Endheizkörper
erst geraume Zeit nach den der Wärmequelle zunächst liegenden Körpern warm werden.
Bei Bodenheizungen machen sich diese Übelstände besonders fühlbar, weil hier die
Heizung sehr große Wassermassen enthält, weil bei den großen Entfernungen das Warmwasser
nur langsam nach den entferntesten Punkten gelangt, weil die Abhängigkeit der letzteren
von der Wärmeabgabe der der Wärmequelle zunächst . gelegenen Heizflächen infolge
von Regen besonders groß werden kann und. weil die auf Bodenheizungen gezogenen
jungen Pflänzchen , gegen Temperaturschwankungen ganz besonders empfindlich sind.
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Die Zeichnung stellt z. B. eine Bodenheizung mit unterirdisch verlegten
Heizrohren dar. In der Mitte der Anlage liegt bei VI ein Gewächshaus, an welches
sich zu beiden Seiten nach rechts und links Frühbeetkästen I bis V und VII bis XI
anschließen.
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Der Wassereintritt und -austritt erfolgt an der der Wärmequelle am
nächsten gelegenen Ecke A. Die Entfernung bis zu dem entferntesten beheizten Punkt
ß ist, im MT ege der Heizleitung gemessen, bedeutend größer als die gerade Linie
A-B: denn das heiße Wasser strömt von A aus erst durch Frühbeet I, dann Frühbeet
1I, III -bis V ; dann durch das Gewächshaus VI, dann durch die Frühbeete VII bis
XI. Infolgedessen bekommt Ecke B viel 1#; eniger Wärme als z. B. Ecke A oder als
die sämtlichen, vorhergehenden Frühbeete, und es wird natürlich in Frühbeet -i I
das Wachstum viel geringer sein, als in Frühbeet I.
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Die Hintereinanderschaltung der Frühbeete ist aber bei Erdbodenheizungen
nicht zu vertneiden. Denn bei solchen gelten wesentlich andere Gesichtspunkte als
bei anderen Warmwasserheizungen.
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Die Erdbodenheizung muß in ihrer Anlage durchaus einfach sein; in
der Erde, also unsichtbar, dürfen keine Rohrverbindungen, wie sie die Zerlegung
der Anläge in mehrere Teile bedingen würde, liegen, weil an solchen Stellen leicht
Undichtheiten und Störungen auftreten. Diese sind unzugänglich. Wollte man sie durch
Einsteigeschächte zugänglich halten, so bedeutete dies einen erheblichen Verlust
an bebauter Gartenfläche. Eine Ausbesserung an den unterirdischen Heizleitungen
ist während der Wachstumsperiode der Pflanzen stets finit einer Vernichtung von
Pflanzungen verbunden, wie Erfahrungen zeigen. Nicht nur die Pflanzen unmittelbar
über dieser Stelle sind verloren, sondern. auch solche Pflanzen, welche von dem
betreifenden Strange erwärmt werden, weil die Wärmezufuhr zu denselben unterbrochen
wird. Dies hat Unterbrechung des Wachstums, unter Umständen bei ungünstiger Witterung
oder längeres- 'Dauer (ler Ausbesserung,
Fäulnis der Wurzeln und
Absterben ganzer Felder zur Folge usw.
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Bei Zerlegung in mehrere Teile sind ferner die unterirdischen Überkreuzungen
der Rohre nicht zu vermeiden, dieselben bedingen aber eine verschiedene Tiefenlage
der Rohre, welche aber mit Rücksicht auf die beste Ein-`virkung auf die Pflanzenwurzeln
eine ganz bestimmte sein muß. Bei zu hoher Rohrlage werden die Wurzeln zu stark
erwärmt, die Pflanzen »schießen«, bei zu tiefer Lage ist die Erwärmung zu gering,
die Pflanzen bleiben zurück.
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Hieraus folgt: Bodenheizungen müssen genau in einer Fläche, die der
Erdoberfläche parallel ist, angelegt werden.
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Ein t@-eiterer Nachteil geteilter Heizflächen tritt bei der Verlegung
der Heizrohre auf.
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Es werden zu diesem Zwecke Gräben ausgehoben, wobei die obere, kultivierte
Erde sorgfältig bei Seite gelegt wird, die untere, schlechte Erde darf mit der guten
Erde nicht vermengt werden, und beim Wiederverfüllen der Gräben muß darauf geachtet
werden, daß die obersten Schichten wieder obenhin gelängen, andernfalls nimmt man
dem Boden seine Ertragsfähigkeit.
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Bei Rohren, die sich kreuzen und noch dazu in verschiedenen Tiefen
liegen müssen, wie dies -bei geteilten Systemen der Fall ist, ist das Durcheinandericerfen
der verschiedenen Erdschichten nicht zu vermeiden.
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Es bleibt also nur die Anordnung einfacher fortlaufender Stränge übrig,
wie in der Zeichnung dargestellt.
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Die Verschiedenheit der Wärmezufuhr nach :? und. B läßt sich aber
ausgleichen, wenn man den Wasserstrom in der Heizleitung umkehrbar macht, was durch
Einschaltung je einer Pumpe P, und P, im Zulauf und Rücklauf leicht erreichbar ist..
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Die Pumpe P= z. B. fördert das Wasser im Zulauf nach A und 'in der
genannten Reihenfolge I bis XI nach B, von wo es durch" P, hindurch oder um P, herum
nach W gelangt. Wenn aber P1 läuft und P2 stillsteht, so gelangt das Wasser zuerst
nach B, dann in der Reihenfolge XI nach I. <1, durch P, nach T1'.
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Punkt B erhält jetzt das 'Wasser finit hoher Temperatur vor .Z und
wird «ärmer 'als bei der zuerst angenommenen Wasserbewegung .1 nach B.
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Der wechselnde Stillstand von P, und P_ und damit die Umkehr des Wasserstroms
erfolgt in regelmäßigen Zwischenräumen, wodurch in Verbindung finit den großen zu
er-. wärmenden Massen eine vollkommene Wärmegleichlieit zwischen --1 und B herbeigeführt
wird,- die natürlich auch. an allen anderen zwischen =1 und B liegenden Punkten
eintritt.
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Der wechselnde Lauf von P, und P= läßt sich bei elektrischem Antrieb
leicht mit einer Schaltuhr betätigen.
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Es gibt natürlich auch noch andere Methoden, um die )A'asserbe@vegung
umzukehren, z. B. mit Hilfe von Wechselschiebern z«#ischen P, und P._ und der Heizung
oder Anwendung von Pumpen, «-elche sowohl vorwärts als rückwärts fördern (z. B.
Schraubenpumpen). Der Grundsatz des TemperaturausgIcichs bleibt aber bestehen.
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Das angeführte Beispiel der Bodenheizung zeigt deutlich, wie unter
gewissen, eingangs genannten Verhältnissen die Umkehr der @@rasserbewegung notwendig
ist, aber auch für Gebäudeheizungen liegt, wie die Erfahrungen beweisen, oft die
Notwendigkeit eines derartigen Wärmeausgleichs vor.