DE3250051C2 - Metallverzierung mit einer Beschichtung aus einem Ionomer-Gemisch und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents

Metallverzierung mit einer Beschichtung aus einem Ionomer-Gemisch und Verfahren zur Herstellung desselben

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Description

Die Erfindung betrifft eine Metallverzierung mit einer Beschichtung aus einem Ionomer-Gemisch, die durch geringen Glanz, ausgezeichnete Haftung auf Metall sowie gute Witterungsbeständigkeit gekennzeichnet, und die insbesondere für die Herstellung von Verzierungsteilen geeignet sind, wie sie in der Automobilindustrie Verwendung finden.
Für die Herstellung von Verzierungs- oder Einfassungsteilen, wie sie in der Automobil- oder ähnlichen Industrien Verwendung finden, wurden bislang zahlreiche Thermoplaste vorgeschlagen, ohne daß jedoch in bezug auf geringen Glanz und/ oder Haftung auf Metall der gewünschte Erfolg erzielt worden wäre. Fortgesetzte Forschungen befaßten sich mit diesen Problemen, wobei insbesondere Verzierungsteile mit geringem Glanz und gute Haftung von Beschichtungen auf Metallverzierungen angestrebt wurden. Verzierungsteile oder Beschichtungen mit geringem Glanz sind aus ästhetischen Gründen außerordentlich wünschenswert, da ihr Aussehen während ihrer Lebensdauer nicht wesentlich leidet, wie dies bei glänzenden Materialien der Fall ist, die während des Gebrauchs ihren Glanz verlieren und Alterungserscheinungen aufweisen. So können Metallbeschichtungen z. B. aus Vinylthermoplasten hergestellt werden, die diesbezüglich gute Eigenschaften aufweisen, bei denen dann jedoch die Haftung auf Metall zu wünschen übrig läßt; d. h., ausreichende Haftung erhält man erst nach gründlicher Vorbehandlung des Metalls, auf dem das Vinyl haften soll, bei der bis zu neun Schritte durchlaufen werden müssen, bevor der eigentliche Beschichtungsschritt durchgeführt werden kann. Zahlreiche andere Thermoplaste sind als Metallbeschichtungen insbesondere für die Automobilindustrie vorgeschlagen worden, die im Vergleich zu den obenerwähnten Vinylthermoplasten zwar mehr oder weniger gute Haftung auf Metallflächen besitzen, jedoch nicht durch geringen Glanz gekennzeichnet sind. Zur Zeit stehen keine zufriedenstellenden, auf Metall haftenden Thermoplaste zur Verfügung, die eine Kombination aus ausreichender Haftung auf Metall und geringen Glanz besitzen, und tatsächlich gibt es derzeit überhaupt keine für diesen Zweck geeigneten Thermoplaste mit geringem Glanz. Außer der Schwierigkeit, gute Haftung auf Metall zu erzielen - selbst wenn man unterstellt, daß dieses Problem bei den bekannten Thermoplasten hinreichend gelöst wurde - bleibt das Problem einer ausreichenden Witterungsbeständigkeit bestehen. Denn selbst die besten auf Metall haftenden Thermoplaste sind bis heute durch nachteilige Eigenschaften wie Ausbleichen, Verlust des Glanzes, falls ein solcher ursprünglich vorhanden war, sowie Verlust der Haftung gekennzeichnet, wenn sie über längere Zeit den Witterungseinflüssen ausgesetzt werden, wie dies bei einem Automobil normal ist. Die zur Verfügung stehenden Metallbeschichtungen, besonders diejenigen, die für die Verwendung in der Automobilindustrie vorgesehen sind, sind also durch zahlreiche Nachteile und Unzulänglichkeiten gekennzeichnet, die durch den bisherigen Stand der Wissenschaft nicht beseitigt werden konnten.
Die Bereitstellung derartiger Metallverzierungen mit neuen und brauchbaren thermoplastischen Metallbeschichtungen ohne die aufgeführten Nachteile, und folglich mit besonderer Eignung für die Verwendung in der Automobilindustrie, würde eine seit langem bestehende Bedarfslücke füllen.
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Metallverzierungen mit einer Beschichtung aus einem in den Ansprüchen näher gekennzeichneten Isomerengemisch. Das Ionomergemisch kann auch Ruß enthalten, und damit beschichtete Metallverzierungen sind vor allem zur Verwendung in der Automobil- und ähnlichen Industrien geeignet. Die Beschichtung umfaßt Thermoplastgemische, in denen der Ethylen-Propylen- oder Ethylen-Propylen- Dien-Kautschuk, nachfolgend häufig mit "EPR" bzw. "EPDM" bezeichnet, anteilmäßig etwa 20 bis 60% ausmacht, das Ionomer, vorzugsweise in Form eines Ethylen-Methacrylsäure-Metall-Copolymerisats, etwa 40 bis 80% ausmacht, und der Ruß in einer wirksamen Menge von bis zu etwa 10% vorhanden ist. Die Thermoplastgemische aus diesen Stoffen in den genannten Anteilen sind durch ausgezeichnete Haftung auf Metall, gute Witterungsbeständigkeit und geringen Glanz gekennzeichnet. Beschichtungsgemische, in denen die genannten Bestandteile mit einem jeweiligen Anteil von 30 bis 50, 50 bis 70 sowie 2,5 bis 5% vorhanden sind, sind bevorzugt, denn innerhalb dieser können die besten Eigenschaften erzielt werden. Die Beschichtung umfaßt auch Gemische, in denen das Ethylen-Methacrylsäure-Metall- Ionomer einen hohen Säuregehalt hat, und das Metall in dem Ionomer Zink ist.
Die Beschichtung umfaßt auch Thermoplastgemische, in denen der Ruß durch eine gleiche Menge, vorzugsweise 1,5 bis 3%, eines Pigments ersetzt wird, zusammen mit einem UV-Stabilisator und mit oder ohne ein Antioxidationsmittel, wodurch die gleichen, obenerwähnten günstigen Gebrauchseigenschaften erzeugt werden können, zusätzlich jedoch das beschichtete Metallprodukt, das gewöhnlich in einem Extrusionsverfahren hergestellt wird, gefärbt werden kann.
Die Erfindung betrifft außerdem Verfahren zur Herstellung einer Metallverzierung mit einem hier beschriebenen Ionomergemisch, wobei dasselbe unter geeigneten erhöhteen Temperaturen und nach minimaler Vorbehandlung des zu beschichtenden Metalls direkt auf das Metall extrudiert wird, so daß eine dauerhafte direkte Verbindung zwischen dem Ionomergemisch und der Metalloberfläche entsteht.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Verbindung eines Ionomergemisches mit einer Metallverzierung oder Einfassung, bei dem der Metallteil und das Ionomergemisch bei geeigneten erhöhten Temperaturen gleichzeitig extrudiert werden, so daß eine dauerhafte Verbindung zwischen dem Ionomergemisch und dem Metallteil entsteht.
Die Erfindung betrifft demnach eine Metallverzierung mit einer zähen, nichtglänzenden, haftenden Beschichtung aus einem Gemisch, das die folgenden Bestandteile enthält:
  • - 20 bis 60% eines Ethylen-Propylen-Kautschuks, in dem Ethylen die vorherrschende Komponente ist,
  • - 40 bis 80% eines Copolymers (Ionomers), das Ethyleneinheiten und carbonsäurehaltige Einheiten enthält, wobei das Copolymer 25 bis 98,5% Ethyleneinheiten, 1,5 bis 30% carbonsäurehaltige Einheiten und gegebenenfalls Alkylacrylateinheiten enthält und die Carbonsäureeinheiten zu 10 bis 100% durch Metallionen neutralisiert sind sowie
  • - einer wirksamen Menge von bis zu 10% eines Farbstoffes, der gewählt wird aus
    • - Ruß oder
    • - einem Pigment plus UV-Stabilisator, mit oder ohne Antioxidationsmittel,
wobei zwischen der Beschichtung (Ionomergemisch) und der Metalloberfläche eine dauerhafte direkte Verbindung besteht.
Die Erfindung betrifft weiterhin
  • - 20 bis 60% eiens Ethylen-Propylen-Kautschuks, in dem Ethylen die vorherrschende Komponente ist,
  • - 40 bis 80% eines ataktischen ionischen Copolymers aus Einheiten eines α-Olefins der Formel RCH=CH₂, worin R Wasserstoff oder ein Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet, sowie aus Einheiten einer α,β-ethylenisch ungesättigten Carbonsäure, wobei das Copolymer 25 bis 98,5% α-Olefineinheiten, 1,5 bis 30% carbonsäurehaltige Einheiten und gegebenenfalls Alkylacrylateinheiten enthält und die Carbonsäureeinheiten zu 10 bis 100% durch Metallionen neutralisiert sind sowie
  • - einer wirksamen Menge von bis zu 10% eines Farbstoffes, der gewählt wird aus
    • - Ruß oder
    • - einem Pigment plus UV-Stabilisator, mit oder ohne Antioxidationsmittel,
wobei zwischen der Beschichtung (Ionomergemisch) und der Metalloberfläche eine dauerhafte direkte Verbindung besteht.
Dabei kann es sich um Verzierungsteile handeln, bei denen sich die Beschichtung nur auf der äußeren Oberfläche befindet, um Verzierungsteile mit umgebogenen Kanten, bei denen die Beschichtung die gesamte äußere Oberfläche einschließlich der umgebogenen Kanten, jedoch nicht die innere Oberfläche bedeckt, oder um Verzierungsteile mit einer Rille, bei denen die Beschichtung nur die Vertiefung füllt. Die Metallverzierungen mit einer zähen, nichtglänzenden, haftenden Beschichtung werden hergestellt, indem eine Schmelze des genannten Gemisches auf eine gereinigte und erwärmte Oberfläche des Verzierungsteils extrudiert wird.
Weitere Aufgaben der Erfindung sind für den Fachmann offenkundig bzw. ergeben sich aus dem folgenden.
Die obigen und weitere Aufgaben wurden mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Isomerengemische, insbesondere der ionomeren EPR- oder EPDM- Gemische, vor allem derjenigen, die, wie oben ausgeführt, Ruß enthalten, jedoch auch derjenigen, die Pigment und UV-Stabilisator enthalten.
Durch Kombination eines Ethylen-Propylen-Kautschuks und eines ionischen Copolymers der oben beschriebenen Art und durch Aufbringen dieses Gemisches in der beschriebenen Weise auf die Metalleinfassung erhält man eine haftende Beschichtung mit guter Witterungsbeständigkeit und mit geringem Glanz. Gute Haftung erhält man überdies, auch wenn das Metall nicht anders vorbereitet wird als durch Waschen mit einer Detergentienlösung, Abspülen mit sauberem oder entionisiertem Wasser und Trocknen. Die bisher nicht vollständig erfüllten Anforderungen an derartige Materialien werden damit befriedigt und deren Nachteile vermieden.
Für den erfindungsgemäßen Zweck geeignete Ethylen-Propylen- Kautschuke sind bekannt. Dazu gehören EPR, Ethylen-Propylen- Copolymer-Kautschuk, und EPDM, Ethylen-Propylen-nichtkonjugierter Dien-Kautschuk. Bei dem ersteren handelt es sich um ein Copolymerisat aus Ethylen und Propylen, bei dem letzteren um ein Terpolymerisat aus Ethylen, Propylen und einem nichtkonjugierten Dien, wie 1,4-Hexadien, Ethylidennorbornen oder Dicyclopentadien. Geeignete Ethylen-Propylen-Kautschuke sind in den US-PS 36 58 752, 37 58 613 und 40 78 020 beschrieben. Geeignete Ethylenkautschuke erhält man durch Copolymerisation von Ethylen und Propylen im Verhältnis von 60 bis 85% Ethylen und 15 bis 40% Propylen, vorzugsweise 65 bis 82% Ethylen und 18 bis 35% Propylen, mit oder ohne Zugabe einer kleineren Menge von bis zu etwa 5% eines Diens, wie 1,4-Hexadien, Norbornen, Alkylidennorbornen, Alkenylnorbornen oder Dicyclopentadien.
Sofern nichts anderes angegeben ist, beziehen sich die genannten Anteile auf das Gewicht.
Geeignete ionische Copolymere werden durch Copolymerisation eines α-Olefins und einer α,β-ehtylenisch ungesättigten Carbonsäure hergestellt und sind auf dem Markt von der Firma E. I. DuPont de Nemours unter der Handelsbezeichnung Surlyn erhältlich. Die Zusammensetzung dieser Polymere kann innerhalb weiter Grenzen variieren, gemäß den US-PS 38 45 163 und 40 10 222 zwischen etwa 25 und 98,5% Ethyleneinheiten und etwa 1,5 bis 30% carbonsäurehaltigen Einheiten.
Normalerweise erhält man die Olefineinheiten aus Ethylen, und die carbonsäurehaltigen Einheiten aus Methacrylsäure. Für die erfindungsgemäßen Zwecke ist es von Vorteil, wenn das Ionomer etwa 8 bis 18 Gew.-% carbonsäurehaltige Einheiten enthält, und wenn die Carbonsäuregruppen zumindest zu 10% durch Metallionen, vor allem Zink, neutralisiert sind. Unter diesen Bedingungen erhält man eine opitmale Haftung auf Metall. Copolymerisate dieser Art sind u. a. auch in den US-PS 25 99 123 und 32 62 272 sowie der BE-PS 8 18 609 beschrieben. Die Polymerisate können durch Copolymerisation oder Pfropfpolymerisation wie in US-PS 40 10 222 beschrieben hergestellt werden.
Die für die erfindungsgemäßen Zwecke verwendeten Ethylen-Propylen- Kautschuke und die Ionomere sind bekannt, und weder ihre Zusammensetzung noch ihre Herstellung bilden einen Bestandteil der Erfindung, außer daß die Mengenverhältnisse, in denen sie verwendet werden, die Haftung auf Metall, die Witterungsbeständigkeit und den Glanz des erhaltenen Gemisches eventuell beeinflussen können.
Geeignete Produkte sind u. a. Surlyn M 1650, M 1652, M 1705 sowie einige der in Tabelle II der US-PS 40 10 222 aufgeführten Copolymere, insbesondere die Copolymere C und D. Geeignete Ethylen-Propylen-Kautschuke sind u. a. diejenigen, die ausdrücklich in Tabelle I der US-PS 40 78 020 erwähnt sind.
Die Zugabe von Ethylen-Propylen-Kautschuk, insbesondere mit vorherrschender Ethylenkomponente, ergibt ein Gemisch mit der erforderlichen Haftung auf Metall und dem gewünschten geringen Glanz, jedoch ohne Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse. Um diesem Mangel abzuhelfen, wird dem Gemisch eine wirksame Menge von bis zu etwa 10%, vorzugsweise 2,5 bis 5% Ruß zugegeben, der sowohl das Gemisch einfärbt, als es auch gegen Oxidation stabilisiert. Wenn gewünscht, kann jedoch auch eine gleiche Menge, vorzugsweise 1,5 bis 3%, eines farbigen Pigments zu dem Gemisch gegeben werden, vor allem, wenn die Verzierung oder Einfassung zu der Oberfläche, auf der sie angebracht wird, passen soll. In einem solchen Fall ist es angebracht, zusammen mit dem Pigment einen Ultraviolett-Stabilisator, wie z. B. einen UV-Abdecker oder dergleichen zuzugeben, wahlweise zusammen mit einer wirksamen Menge von bis zu etwa 0,3%, vorzugsweise 0,1 bis 0,2%, eines Antioxidationsmittels. Geeignete Pigmente, UV-Stabilisatoren und Antioxidationsmittel sind bekannt und werden häufig zusammen mit Pigmenten für Ionomere verwendet; sie müssen in diesem Zusammenhang nicht näher beschrieben werden.
Die nachfolgende detaillierte Beschreibung soll die Erfindung näher erläutern.
Mit den üblichen Mischverfahren wird sowohl eine Grundmischung aus Ethylen-Propylen-Kautschuk und Ionomer als auch eine Grundmischung aus Ionomer mit Ruß oder einem Pigment mit UV- Stabilisator hergestellt. Die beiden Grundmischungen werden dann mit üblichen Mischverfahren gemischt oder verbunden, eventuell unter Zugabe von weiterem Kautschuk und/oder Ionomer, und anschließend pelletiert oder gewürfelt. Die Pellets werden dann in einen Extruder mit Querspritzkopf gegeben, von wo aus sie auf eine Metallfläche extrudiert werden, die mit Detergentienlösung gereinigt, mit reinem oder entionisiertem Wasser gespült, getrocknet und erwärmt wurde, und auf der sich kein Entformungsmittel befindet. Normalerweise ist keine weitere Vorbehandlung der Metalloberfläche erforderlich, damit der gewünschte Grad der Haftung erzielt wird. Werden Metall und Gemisch bei verträglichen Temperaturen, vorzugsweise bei etwa 205°C bis 220°C gehalten, erhält man eine ausgezeichnete Haftung auf dem Metall und ein Produkt mit geringem Oberflächenglanz und guter Witterungsbeständigkeit. Für diesen Zweck kann jeder geeignete Extruder verwendet werden. Es können auch schwachglänzende Profile ohne die Metallunterlage bzw. Metalleinlage hergestellt werden. Die Gemische können ferner in Folienblasverfahren, Spritzgußverfahren und anderen üblichen Verfahren für die Herstellung von Kunststoffprodukten verwendet werden.
Zubereitung I
Eine Grundmischung aus 60 Teilen EPDM (hard Mooney ML 60) und 40 Teilen stark säurehaltigem Zinkpolymer als Ionomer wurde durch Vermischen mit einer Banbury-Extruder-Kompoundiervorrichtung oder einer anderen Extruder-Kompoundiervorrichtung nach den in der Industrie üblichen Verfahren zur besseren Dispergierung des Elastomers hergestellt.
Zubereitung II
Mit dem für Zubereitung I beschriebenen Verfahren wurde eine Grundmischung hergestellt, bei der das dort verwendete EPDM durch EPDM (soft Mooney 60 ML) ersetzt und das Verhältnis in 75 Teile EPDM zu 25 Teilen Ionomer geändert wurde.
Das in diesen Zubereitungen verwendete EPDM wird von der Firma E. I. DuPont de Nemours & Co., Inc., unter der Bezeichnung Nordel 1500 auf den Markt gebracht. Verschiedene Chargen dieses Materials variieren zwischen etwa 55 und 65 Mooney ML, und das als "hart" bezeichnete liegt im oberen Teil dieses Bereichs, während das als "weich" bezeichnete im unteren Teil dieses Bereichs liegt. Im allgemeinen gilt, daß die Mooney- Werte um ±5 variieren können, was außer in geringfügigen Änderungen der Materialeigenschaften keine Bedeutung hat. Diese EPDMs sind Ethylen-Propylen-Kautschuke, die durch eine kleine Menge von bis zu etwa 5% 1,4-Hexadien-Monomer modifiziert sind, sie haben hohe Viskosität und Rohfestigkeit und sind entweder kristallin oder halbkristallin.
Zubereitung III
Eine Grundmischung aus 80 Teilen Ionomer (stark säurehaltigem Zinkpolymer) und 20 Teilen Ruß (vorzugsweise Vulkan® 9 - einem Material mit 19 µm Teilchengröße, das optimale UV- Stabilität garantiert), wurde durch inniges Vermischen mit einer Banbury-Extruder-Kompoundiervorrichtung oder einer anderen Extruder-Kompoundiervorrichtung gemäß den in der Industrie üblichen Mischverfahren hergestellt.
Das in dieser Zubereitung verwendete Ionomer wird von E. I. DuPont de Nemours & Co., Inc., als Surlyn® M 1705 auf den Markt gebracht. Das Produkt ist ein klares, zähes Material mit guter Haftung auf Metall. Die genaue Zusammensetzung wird vom Hersteller nicht bekanntgegeben, es handelt sich aber zweifellos um ein Ethylen-Methacrylsäure-Ionomer, das zumindest teilweise durch Zinkionen neutralisiert wurde, und das einen Säuregehalt von etwa 10 oder 11% hat. Es hat ähnliche Eigenschaften wie das Copolymer C in Tabelle II der US-PS 40 10 222, das, wenn gewünscht, anstelle von M 1705 verwendet werden kann.
Zubereitung IV
Mit dem für die Zubereitung II angegebenen Verfahren wurde eine Grundmischung hergestellt, bei der das dort verwendete EPDM durch EPDM (Mooney 25 ML) ersetzt wurde, das von E. I. Dupont de Nemours & Co., Inc., als Nordel 2722 auf den Markt gebracht wird. Es hat ebenfalls hohe Rohfestigkeit und ist semikristallin, hat jedoch eine niedrigere Viskosität.
Zubereitung V
Mit dem für die Zubereitung II angegebenen Verfahren wurde eine Grundmischung hergestellt, bei der das dort verwendete EPDM durch EPR (Mooney 23 ML) ersetzt wurde. Dieses Produkt wurde als Exxon MD-456 bezogen, es ist ein semikristallines Copolymer aus Ethylen und Propylen mit einer engen Molekulargewichtsverteilung und einem Ethylengehalt von 63 bis 67%.
Beispiel 1
Ein Gemisch oder eine Verbindung wurde mit üblichen Mischverfahren hergestellt und anschließend pelletiert oder gewürfelt; es wurden dazu 44,66% des Produkts der Zubereitung II, 13,5% des Produkts der Zubereitung III und 41,84% des für Zubereitung III verwendeten Ionomers verwendet. Dieses Material hatte die folgenden Eigenschaften:
Beispiel 2
Ein Formstreifen aus rostfreiem Stahl mit umgebogenen Kanten wurde in einer nichtschäumenden wäßrigen Detergentienlösung gereinigt, mit sauberem oder entionisiertem Wasser abgespült, getrocknet, auf 205°C bis 220°C erhitzt und durch den Querspritzkopf eines Nelmor-Extruders geführt. Gleichzeitig wurde das Polymergemisch von Beispiel 1 mit einer Temperatur von 205°C bis 220°C in den Querspritzkopf und auf das durch diesen laufende erhitzte Profil aus rostfreiem Stahl extrudiert, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die eine 0,4 mm starke Beschichtung ergab. Der Querspritzkopf war so eingerichtet, daß das Polymergemisch auf die äußere Oberfläche des Profils aus rostfreiem Stahl, einschließlich der umgebogenen Kanten, jedoch nicht auf dessen innere Oberfläche aufgebracht wurde. Das erhaltene Laminat zeigt in den üblichen Automobil-Testverfahren gute Haftung und ausgezeichnete Wasserbeständigkeit.
Beispiel 3
Das Verfahren von Beispiel 2 wurde mit einem Profil aus rostfreiem Stahl wiederholt, in dessen äußerer Oberfläche sich eine Rille befand, und der Querspritzkopf wurde so eingestellt, daß das Polymer in dieser Rille aufgebracht wurde.
In den Beispielen 2 und 3 können anstelle des Gemisches von Beispiel 1 auch die Gemische der folgenden Beispiele zur Herstellung von Laminaten mit vergleichbaren Eigenschaften verwendet werden.
Beispiel 4
Unter Verwendung des in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrens wurde aus 28,16% des in Zubereitung III verwendeten Ionomers, 13,5% des Produkts der Zubereitung III und 58,34% des Produkts der Zubereitung I ein weiteres modifiziertes Ionomergemisch hergestellt.
Beispiel 5
Ein weiteres Gemisch wurde hergestellt, indem man mit einem Banbury-Extruder 51,5% des in Zubereitung I verwendeten Ionomers, 13,5% des Produkts der Zubereitung III sowie 35% des in Zubereitung I verwendeten EPDMs vermischte. Anstelle des Banbury-Extrudierverfahrens kann jeder andere kontinuierliche Mischextruder verwendet werden.
Beispiel 6
Mit dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren wurde ein weiteres Gemisch hergestellt, das aus 62,3% des Ionomers der Zubereitung III, 35% des EPDMs und 2,7% Ruß bestand.
Beispiel 7
Das Verfahren von Beispiel 4 wurde wiederholt, dabei wurde die Zubereitung I durch Zubereitung IV ersetzt.
Beispiel 8
Das Verfahren von Beispiel 4 wurde wiederholt, dabei wurde die Zubereitung I durch die Zubereitung V ersetzt.
Beispiel 9
Das Verfahren von Beispiel 6 wurde wiederholt, dabei wurde Surlyn® M 1705 durch Surlyn® M 1652 ersetzt, welches nicht so klar ist wie Surlyn® M 1705, zusammen mit Ruß jedoch vollständig für den Zweck geeignet ist.
Beispiel 10
Das Verfahren von Beispiel 6 wurde wiederholt, es wurden dabei 20% EPDM, 2,7% Ruß und 77,3% des Ionomers verwendet.
Beispiel 11
Beispiel 6 wurde wiederholt, dabei wurden 60% EPDM, 2,7% Ruß und 27,3% des Ionomers verwendet.
Beispiel 12
Mit dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren wurde ein weiteres Gemisch hergestellt, es bestand aus 62,3% des Ionomers der Zubereitung III, 35% des EPDMs und 1,4% Titandioxid plus 0,5% UV-Quencher, Tinuvin® 70; 0,7% UV-Screener, Cyasorb® 531 und 0,1% Antioxidationsmittel, Irganox® 1010.
Das Tinuvin® 770 ist in der US-PS 36 40 928 beschrieben; Cyasorb® 531 ist 2-Hydroxy-4-n-octoxybenzophenon, und Irganox® 1010 ist ein Antioxidationsmittel, das vier sterisch blockierte phenolische Hydroxylgruppen enthält und in der US-PS 32 85 855 und 36 44 482 beschrieben ist.
Beispiel 13
Das Verfahren von Beispiel 12 wurde wiederholt, dabei wurde das Cyasorb® 531 durch 0,3% Tinuvin® 328 ersetzt, und die Tinuvin® 770-Menge wurde zu 0,3%, die Titandioxid-Menge zu 2,0% geändert.
Tinuvin® 328 ist N-(2-Hydroxy-3,5-di-neopentyl)-phenylbenzotriazol und in der US-PS 30 04 896 beschrieben.
Anstelle des Titandioxids oder eines Teiles desselben können alle Pigmente verwendet werden, die normalerweise bei der Ionomerherstellung Verwendung finden, so z. B. rotes Eisenoxid, Cadmium-gelb, Phthalocyan-blau usw. Gleicherweise können andere UV-Stabilisatoren, die mit dem Ionomer verträglich sind, anstelle der in Beispiel 12 und 13 angegebenen verwendet werden. Das Gleiche gilt für andere verträgliche Antioxidationsmittel, die anstelle von Irganox® 1010 verwendet werden können.

Claims (10)

1. Metallverzierung mit einer zähen, nichtglänzenden haftenden Beschichtung aus einem innigen Gemisch aus
  • - 20 bis 60% eines Ethylen-Propylen-Kautschuks, in dem Ethylen die vorherrschende Komponente ist,
  • - 40 bis 80% eines Copolymers (Ionomers), das Ethyleneinheiten und carbonsäurehaltige Einheiten enthält, wobei das Copolymer 25 bis 98,5% Ethyleneinheiten, 1,5 bis 30% carbonsäurehaltige Einheiten und gegebenenfalls Alkylacrylateinheiten enthält und die Carbonsäureeinheiten zu 10 bis 100% durch Metallionen neutralisiert sind sowie
  • - einer wirksamen Menge von bis zu 10% eines Farbstoffes, der gewählt wird aus
    • - Ruß oder
    • - einem Pigment plus UV-Stabilisator, mit oder ohne Antioxidationsmittel,
wobei zwischen der Beschichtung (Ionomergemisch) und der Metalloberfläche eine dauerhafte direkte Verbindung besteht.
2. Metallverzierung mit einer zähen, nichtglänzenden haftenden Beschichtung aus einem innigen Gemisch aus
  • - 20 bis 60% eines Ethylen-Propylen-Kautschuks, in dem Ethylen die vorherrschende Komponente ist,
  • - 40 bis 80% eines ataktischen ionischen Copolymers aus Einheiten eines α-Olefins der Formel RCH=CH₂, worin R Wasserstoff oder ein Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet, sowie aus Einheiten einer α,β-ethylensich ungesättigten Carbonsäure, wobei das Copolymer 25 bis 98,5% α-Olefineinheiten, 1,5 bis 30% carbonsäurehaltige Einheiten und gegebenenfalls Alkylacrylateinheiten enthält und die Carbonsäureeinheiten zu 10 bis 100% durch Metallionen neutralisiert sind sowie
  • - einer wirksamen Menge von bis zu 10% eines Farbstoffes, der gewählt wird aus
    • - Ruß oder
    • - einem Pigment plus UV-Stabilisator, mit oder ohne Antioxidationsmittel,
wobei zwischen der Beschichtung (Ionomergemisch) und der Metalloberfläche eine dauerhafte direkte Verbindung besteht.
3. Metallverzierung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Beschichtung auf der Außenseite der Metallverzierung befindet.
4. Metallverzierung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallverzierung umgebogene Kanten besitzt und die Beschichtung auf die gesamte Außenseite einschließlich der umgebogenen Kanten aufgebracht wird.
5. Metallverzierung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallverzierung zusätzlich mit einer Rille versehen ist und die Beschichtung zum Ausfüllen der Vertiefung dieser Rille aufgebracht wird.
6. Verfahren zur Herstellung einer mit einer zähen, nichtglänzenden haftenden Beschichtung versehenen Metallverzierung, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung durch Aufbringen einer Schmelze aus einem Gemisch auf eine gereinigte und erwärmte Oberfläche des Verzierungsteils hergestellt wird, das folgende Komponenten umfaßt:
  • - 20 bis 60% eines Ethylen-Propylen-Kautschuks, in dem Ethylen die vorherrschende Komponente ist,
  • - 40 bis 80% eines Copolymers (Ionomers), das Ethyleneinheiten und carbonsäurehaltige Einheiten enthält, wobei das Copolymer 25 bis 98,5% Ethyleneinheiten, 1,5 bis 30% carbonsäurehaltige Einheiten und gegebenenfalls Alkylacrylateinheiten enthält und die Carbonsäureeinheiten zu 10 bis 100% durch Metallionen neutralisiert sind, oder
  • - 40 bis 80% eines ataktischen ionischen Copolymers aus Einheiten eines α-Olefins der Formel RCH=CH₂, worin R Wasserstoff oder ein Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet, sowie aus Einheiten einer α,β-ethylensich ungesättigten Carbonsäure, wobei das Copolymer 25 bis 98,5% α-Olefineinheiten, 1,5 bis 30% carbonsäurehaltige Einheiten und gegebenenfalls Alkylacrylateinheiten enthält und die Carbonsäureeinheiten zu 10 bis 100% durch Metallionen neutralisiert sind, sowie
  • - einer wirksamen Menge von bis zu 10% eines Farbstoffes, der gewählt wird aus
    • - Ruß oder
    • - einem Pigment plus UV-Stabilisator, mit oder ohne Antioxidationsmittel.
7. Verfahren zur Herstellung einer mit einer zähen, nichtglänzenden haftenden Beschichtung oder Einlage versehenen Metallverzierung oder Einfassung, durch
  • - Herstellen einer Grundmischung aus Ethylen-Propylen-Kautschuk und Ionomer und einer Grundmischung aus Ionomer und Ruß oder einem Pigment, mit UV-Stabilisator und gegebenenfalls Antioxidationsmittel, gemäß Anspruch 6;
  • - Mischen der beiden Grundmischungen;
  • - anschließendes Pelletieren oder Würfeln;
  • - Reinigen und Erwärmen der Metallverzierung oder Einfassung; und
  • - Extrudieren des so erhaltenen Gemischs in Form einer Schmelze auf die gereinigte und erwärmte Oberfläche einer Metallverzierung oder Einfassung.
8. Verfahren zur Herstellung einer mit zähen, nichtglänzenden haftenden Beschichtung oder Einlage versehenen Metallverzierung oder Einfassung, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung oder Einlage in der Weise hergestellt wird, daß die Metallverzierung oder Einfassung durch den Querspritzkopf eines Extruders unter gleichzeitigem Aufschmelzen einer Beschichtung aus einem Ionomergemisch geführt wird, und mit dem gleichzeitig das Ionomergemisch mit einer Geschwindigkeit extrudiert wird, die eine fortlaufende, glatte Beschichtung auf der Metallverzierung oder Einfassung ergibt, wobei das Ionomergemisch folgende Komponenten umfaßt:
  • - 20 bis 60% eines Ethylen-Propylen-Kautschuks, in dem Ethylen die vorherrschende Komponente ist,
  • - 40 bis 80% eines Copolymers (Ionomers), das Ethyleneinheiten und carbonsäurehaltige Einheiten enthält, wobei das Copolymer 25 bis 98,5% Ethyleneinheiten, 1,5 bis 30% carbonsäurehaltige Einheiten und gegebenenfalls Alkylacrylateinheiten enthält und die Carbonsäureeinheiten zu 10 bis 100% durch Metallionen neutralisiert sind, oder
  • - 40 bis 80% eines ataktischen ionischen Copolymers aus Einheiten eines α-Olefins der Formel RCH=CH₂, worin R Wasserstoff oder ein Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet, sowie aus Einheiten einer α,β-ethylenisch ungesättigten Carbonsäure, wobei das Copolymer 25 bis 98,5% α-Olefineinheiten, 1,5 bis 30% carbonsäurehaltige Einheiten und gegebenenfalls Alkylacrylateinheiten enthält und die Carbonsäureeinheiten zu 10 bis 100% durch Metallionen neutralisiert sind, sowie
  • - einer wirksamen Menge von bis zu 10% eines Farbstoffes, der gewählt wird aus Ruß, oder einem Pigment plust UV-Stabilisator, mit oder ohne Antioxidationsmittel.
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