DE3248018A1 - Verfahren zur herstellung von hexamethylen-diisocyanat-1,6 und/oder isomeren diisocyanaten mit 6 kohlenstoffatomen im alkylenrest - Google Patents

Verfahren zur herstellung von hexamethylen-diisocyanat-1,6 und/oder isomeren diisocyanaten mit 6 kohlenstoffatomen im alkylenrest

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DE3248018A1 DE19823248018 DE3248018A DE3248018A1 DE 3248018 A1 DE3248018 A1 DE 3248018A1 DE 19823248018 DE19823248018 DE 19823248018 DE 3248018 A DE3248018 A DE 3248018A DE 3248018 A1 DE3248018 A1 DE 3248018A1
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C263/00Preparation of derivatives of isocyanic acid
    • C07C263/04Preparation of derivatives of isocyanic acid from or via carbamates or carbamoyl halides

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Description

  • Verfahren-zur-Herstellung von Hexamethylen-diisocyanat-l ,6
  • und/oder isomeren Diisocyanaten mit 6 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest Die technische Herstellung von Hexamethylen-diisocyanat-1,6.beruht auf der Phosgenierung von Hexamethylendiamin zu Hexamethylen-dicarbamidsäurechlorid und dessen thermische Spaltung in Hexamethylen-diisocyanat-1,6 und Chlorwasserstoff. Abgesehen von den schwerwiegenden Umweltschutz- und Sicherheitsproblemen, die der Einsatz von Phosgen mit sich bringt, ist dieses Verfahren noch mit weiteren entscheidenden Nachteilen behaftet. So gelingt die Hexamethylen-diisocyanat-1,6-Produktion nur mit recht mäßigen Raum-Zeit-Ausbeuten. Neben Hexamethylen-diisocyanat-1,6 erhält man außerdem mehrere Nebenprodukte, von denen das wichtigste - 6-Chlorhexylisocyanat - zudem den Nachteil besitzt, daß es ur mit erheblichem destillativen Aufwand vom Hexamethyl en-diisocyanat-1,6 abgetrennt werden kann.
  • Es ist bekannt, daß N-substituierte aromatische Urethane thermisch in der Gasphase oder in flüssiger Phase in Isocyanate spaltbar sind. Bei der thermischen Spaltung ;treten jedoch vielfach zusätzlich verschiedene unerwünschte Nebenreaktionen auf. Genannt seien beispielsweise die Decarboxylierungsreaktion der Urethane, die von der Bildung primärer und sekundärer Amine sowie von Olefinen begleitet sein kann; die Umsetzungen zwischen dem gebildeten Isocyanat und Urethan zu Allophanaten bzw. Amin zu Harnstoffen und die Polymerisation der Isocyanate zu Isocyanuraten.
  • tDie Pyrolyse der Urethane in der Dampfphase wird nach Angaben der DE-AS 19 44 719 (GB-PS 1 247 451) bei Temperaturen von-400 bis 600°C in Gegenwart von Lewissäure als Katalysator durchgeführt, wobei das Isocyanat und der Alkohol durch fraktionierte Rondensation getrennt werden.
  • 2,4-Toluylen-diisocyanat wird z.B. durch Pyrolyse von Toluylen-2,4-diethylurethan in Gegenwart von Eisen-(III)-chlorid erhalten. Nachteile der Reaktion sind u.a. niedrige Ausbeuten, verbunden mit beträchtlichen Mengen eines polymeren Nebenproduktes, Zersetzung des Katalysators und Korrosion der Reaktionsapparatur. In der DE-OS 24 10 505 (US 3 870 739) wird ein Verfahren beschrieben, bei dem ein aromatisches Urethan bei einer Temperatur von 350 bis 5500C und einem Druck von weniger als dem (m+l)fachen des Isocyanatdampfdruckes in einer katalysatorfreien Pyrolysezone innerhalb von 15 Sekunden gespalten wird. Nachteilig an diesem Verfahren ist u.a., daß ein als Nebenprodukt anfallendes festes Polymer und dessen Abtrennung die Durchführung eines kontinuierlichen Verfahrens erschwert.
  • Zur Herstellung von aromatischen Isocyanaten werden Urethane nach DE-OS 26 35 490 (US 4 081 472) bei Temperaturen von 150 bis 3500C unter vermindertem Druck mit einer Lösung aus wenigstens einem Metallion, wie Ionen von Kupfer, Zink, Aluminium, Zinn, Titan, Vanadium, Eisen, Cobalt und Nickel als Katalysator, der in einem Lösungsmittel mit einem Siedepunkt von 2000C in einer Metallkonzentration von wenigstens 0,001 Gew.-%, bezogen auf das Lösungsmittel, gelöst ist, in Kontakt gebracht. Die Trennung der erhaltenen Spaltprodukte erfolgt durch fraktioniete Kondensation. Hierbei bleiben jedoch in geringen Mengen gebildete, nicht destillierbare Polymerisationsprodukte im Katalysator enthaltenden Lösungsmittel rückstand, wodurch nach. einiger Zeit zusätzlich Reinigungsmittel notwendig werden.
  • Nach- DE-OS 29 42.543 (US 4 ;330'-4-79) erzielt man sehr gute Spaltergebnisse, wenn man aromatische Urethane an katalytisch wirksamen, oberflächenreichen Metallen, die in heterogener Phase vorliegen,-spaltet. Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß die als Katalysatoren eingesetzten Metalle mit der Zeit durch Belegung ihre katalytische Aktivität verlieren, wodurch ebenfalls zusätzlich Reinigungsoperatioflen notwendig werden.
  • Zur Beseitigung dieses Mangels wird nach Angaben der deutschen Offenlegungsschrift-.-31 42 627 die thermische Spaltunq: in' Gegenwart -von- Kohlenstoff, der vorzugsweise als Fettstoffschüttung in einem Wirbelbett vorliegt,durchgeführt: Vorteilhaft ist Hierbei, daß der durch polymere Neben- oder Zersetzungsprodukte-desaktivierte Katalysator nicht regeneriert zu werden braucht, sondern durch Verbrennen rückstandsfrei und umweltfreundlich vernichtet werden kann. Die-Ausbeuten an, Hexamethylendiisocyanat liegen jedoch durchweg unter 90 %.
  • Die Ausführungen zeigen, daß die bekannten Herstellungsvererfahren für Isocyana-te teilweise noch erhebliche Mängel aufweisen. Da in den Beispielen.der genannten Publikationen nahezu ausschließlich die Spaltung von aromatischen Urethanen beschrieben wird, legt dies den Schluß nahe, daß auf diese Weise aliphatische Diisocyanate technisch nicht befriedigend produziert werden können.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein verbessertes, kostengünstiges und umweltfreundliches Verfahren zur Herstellung von Hexamethylen-diisocyanat-1,6 und/oder isomeren aliphatischen Diisocyanaten mit 6 Kohlenstoff-J atomen im Alkylenrest - im folgenden zusammenfassend kurz Diisocyanat genannt - zu entwickeln.
  • Überraschenderweise wurde gefunden, daß man Hexamethylendialkylurethane und/oder die entsprechenden aliphatischen Isomeren unter bestimmten Reaktionsbedingungen in Gegenwart von Halogenwasserstoffen in technisch einfacher Weise und -in sehr guten Ausbeuten thermisch in Diisocyanat spalten kann.
  • Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Hexamethylen-diisocyanat-1,6 und/oder isomeren aliphatischen Diisocyanaten mit 6 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest durch thermische Spaltung von Hexamethylen-dialkylurethanen-1,6 und/oder isomeren aliphatischen Dialkylurethanen mit 6 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest in der Gasphase unter vermindertem Druck bei Temperaturen über 3000C, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Spaltung in Gegenwart von Halogenwassertoffen und/oder Halogenwasserstoff-Donatoren, die unter den Reaktionsbedingungen Halogenwasserstoff bilden, durchführt.
  • Als isomere aliphatische Diisocyanate mit 6 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest seien insbesondere 2-Methyl-pentamethylen-1,5-diisocyanat und 2-Ethyl-tetramethylen-1,4-diisocyanat genannt. Das erfindungsgemäße Verfahren findet somit vorzugsweise Anwendung zur Herstellung der zwei obengenannten Isomeren und insbesondere von Hexamethylen-diisocyanat-1,6 sowie Gemischen aus diesen Diisocyanaten.
  • Als Ausgangsprodukte für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich prinzipiell alle Hexamethylen-dialkylurethane und/oder isomeren aliphatischen Dialkylurethane mit 6 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest - im folgenden zusammen-Passend kurz Diurethan genannt - mit 1 bis 8 Kohlenstoff- J atomen im Alkylrest oder deren Gemische. Bevorzugt verwendet werden jedoch Ausgangsprodukte, bei denen di-e folgenden Forderungen erfüllt sind: a) das Diurethan muß unzersetzt verdampfbar sein, b) die Siedepunkte der Spaltprodukte Diisocyanat und Alkohol müssen so weit auseinanderliegen, daß durch fraktionierende-Kondensation eine eine möglichst quantitat'ive Trennung der beiden Endprodukte erreicht wird: c) um MaterialterluSte zu Vermeiden, muß der abgespaltene Alkohol in der 2. Kohdensationsstufe möglichst quantitativ mit technisch realistischen-Methoden kondensierbar sein.
  • Die genannten Forderungen-werden beispielsweise erfüllt durch Diurethane mit 1 bis 5 C-Atomen im Alkylrest, - w'ie z.B. Hexamethylendimethylurethan, Hexamethylendiethylurethan, Hexamethylendipropylurethan, Hexamethylendi-n-buty~lurethan, Hexamethylendi-iso-butylurethan, Hexamethylendi-n-pentylurethan, Hexamethylendi-isopentylurethan sowie den entsprechenden 2-Methyl-pentamethylen-'l , 5- und/oder 2-Ethyl-tetramethylen-1,4-dialkylurethan -Isomeren, so daß diese-Diurethane vorzugsweise Anwendung finden. Ganz besonders verteilhafte Ergebnisse wurden bei der thermischen- Spalt'4frg von Hexamethylen-1,6-, 2-Methylpentamethylen-1,5- und 2-Ethyl-tetramethylen-1,4-di-n--butylurethan und/oder -di--isobutylurethan erzielt, so daß insbesondere diese Dialkylurethane eingesetzt werden. Die Diurethane können nach bekannten Verfahren hergestellt werden. Phosgenfrei werden sie in sehr guten Ausbeuten beispielsweise durch Umsetzung von aliphatischen Diaminen mit 6 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest'mit Harnstoff oder Harnstoff-0-Butyl carbamat-Mischungen in Gegenwart von J Butanol gemäß DE-OS 29 17 490 bzw. DE-OS 29 17 493 erhalten.
  • Nach der Erfindung wird die thermische Spaltung in Gegenwart von Halogenwasserstoffen und/oder Halogenwasserstoff-Donatoren, die unter den Reaktionsbedingungen Halogenwasserstoff bilden, durchgeführt. Hierbei wird überraschenderweise kein 6-Chlor- oder 6-Brom-hexylisocyanat gebildet. Außerdem hat sich gezeigt, daß die Standzeit der Reaktorfüllung erheblich verlängert und eine sehr gute Selektivität bezüglich Diisocyanat, insbesondere Hexamethylen-diisocyanat-1,6 über einen bedeutend längeren Zeitraum erreicht wird.
  • Als Halogenwasserstoffe werden vorzugsweise Bromwasserstoff und insbesondere C"lorwasserstoff verwendet. Geeignet sind jedoch auch Halogenwasserstoff-Donatoren, die unter den Reaktionsbedingungen der thermischen Spaltung die obengenannten Halogenwasserstoffe bilden. Als Halogenwasserstoff-Donatoren seien beispielhaft genannt: organische und/oder anorganische Säurehalogenide, wie z.B.
  • Acetylchlorid, Propionylchlorid, Chlorkohlensäure-methylester, -ethylester, Chlorsulfonsäure, Bromcyan und Chlorcyan, Ammoniumhalogenide und/oder Aminhydrohalogenide von Aminen mit Siedepunkten kleiner als 1500C, wie z.B.
  • Ammonium-chlorid, -bromid, Trimethylaminhydrobromid, Diethylaminhydrochlorid, Propylaminhydrochlorid und Isoamylaminhydrobromid, und vorzugsweise Halogenalkane und/oder -alkene, wie z.B. Methylchlorid, Chlorethan, Bromethan, 1,2-Dichlorethan, 1,1,2-Trichlorethan, Vinylchlorid und Allylbromid.
  • Die Halogenwasserstoffe werden in Mengen von 0,001 bis 1,0 Mol-%, vorzugsweise von 0,002 bis 0,2 Mol-% pro Mol Diurethan eingesetzt. Verwendet man dagegen Halogenwassertoff-Donatoren, so kommen diese in solchen Mengen zur Anwendung, daß unter den Reaktionsbedingungen der thermischen Spaltung 0,001 bis 1,0 Mol-%, vorzugsweise 0,002 bis 0,2 Mol-%' Halogenwasserstoff, beispielsweise Brom-oder insbesondere Chlorwasserstoff, gebildet werden.
  • Die Halogenwasserstoff-,Donatoren- oder vorzugsweise Halogenwasserstoffe können mit den Diurethanen gemischt und die Mischung in den Verdampfer eingebracht werden. Sie können jedoch auch den Diurethanen im-Verdampfer einverleibt oder direkt in den Spaltreaktor während der thermischen Spaltung eindosiert werden.Nach der bevorzugten Ausführungsform werden Diurethan und Halogenwasserstoff oder -Donatoren vor der Spaltung gemischt und als Mischung dem.
  • Spaltreaktor zugeführt.
  • Die Diurethane können in flüssiger oder fester Form, z.B.
  • als Schmelze oder als Pulver, oder aber auch als Suspension oder Lösung in einem unter den Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmittel in den Verdampfer eingebrachE--werden.
  • Als Verdampfer, die bei-Temperaturen von 220 bis 3000C, vorzugsweise von 240 bis 2800C und unter einem Druck von 0,1 bis 200 mbar, vorzugsweise von 5 bis 100 mbar betrieben werden, haben sich insbesondere Dünnschichtverdampfer bewährt.
  • Durch eine ausreichende Wärmezufuhr ist es möglich, das gesamte eingebrachte Diurethan zu verdampfen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß es von Vorteil ist, einen Teil des Diurethan unverdampft als Schmelze aus dem Verdampfer auszuschleusen, da man hierdurch einen Reinigungseffekt an der Verdampferwand erzielt. Das Gewichtsverhältnis von verdampftem zu unverdampftem Diurethan ist hierbei in der Regel 20:80 bis 90:10, bevorzugt 40:60 bis 60:40.
  • J Die Diurethan-Dämpfe werden anschließend in den Spaltreaktor eingeführt, indem die Spaltung bei Temperaturen über 3000C, vorzugSweise 310 bis 4800C und insbesondere 360 bis 4400C diskontinuierlich oder kontinui-erlich unter vermindertem Druck, vorzugsweise 0,1 bis 200 mbar, insbesondre 1 bis 100 mbar, in Gegenwart der Halogenwasserstoffe und gegebenenfalls von Inertgasen durchgeführt wird.
  • Der Spaltreaktor, der im allgemeinen säulenförmig ist, kann einen Querschnitt in beliebiger Form aufweisen.
  • Vorzugsweise verwendet man langgestreckte, zylinderförmige Spaltreaktoren. Das Verhältnis von Innendurchmesser zu Länge des Spaltreaktors beträgt im allgemeinen 1:2 bis 1:1000, vorzugsweise 1:10' bis 1:500. Die Spaltreaktoren können senkrecht oder waagrecht ausgerichtet sein und auch Zwischenlagen einnehmen. Vorzugsweise verwendet werden Röhrenofen als Spaltreaktoren, bei denen der Rohrinnendurchmesser etwa 10 bis 100 mm und die Rohrlänge ungefähr 0,5 bis 5 m beträgt.
  • Zweckmäßigerweise führt man die Spaltung in Gegenwart von thermisch stabilen Reaktorfüllkörpern durch. Als Füllkörper geeignet sind alle temperaturbeständigen und gasdurchlässigen Materialien, wie z.B. Perlen, Wolle, Ringe und/oder Späne aus Kohle, Stahl, Messing, Kupfer, Zink, Aluminium, Titan, Chrom, Kobalt, Nickel und/oder Quarz.
  • Einige dieser Materialien wie z.B. Stahl, Messing und insbesondere Aluminium, Zink und Kohlenstoff haben sich besonders bewährt und werden daher bevorzugt verwendet, da sie zu besseren Spaltergebnissen führen. Bewährt hat sich auch die Mitverwendung von Inertgasen, wie z.B. Stickstoff, als Verdünnungsmittel für die Halogenwasserstoffe und/oder als Strippmittel.
  • Aus dem Spaltreaktor führt man die in der Dampfphase befindlichen Dissoziationsprodukte, die nahezu ausschließlich aus Diisocyanat und Alkohol- bestehen, in eine Zweistufen-Dampfkondensationsvorrichtung. In der ersten Kondensationsstufe, die abhängig vom Systemdruck von 0,1 bis 100 mbar bei Temperaturen von 60 bis 1200C betrieben wird, kondensiert das Diisocyanat nahezu vollständig aus. Bei der bevorzugten Verwendung von 1 6-Hexamethylendibutylurethan wird-beispielsweise bei einem Systemdruck von 20 bis 40 mbar zweckmäßigerweise eine Kondensationstemperatur von 70 bis 1000C eingehalten. Die Temperatur der zweiten Kondensationsstufe richtet sich nach dem Siedepunkt des gebildeten-Alkohols. Bei der Spaltung von 1,6-Hexamethyl-endibutylurethan beispielgweise wird zweckmäßigerweise eine Kondensationstemperatur von 5 bis 300C beim obengenannten Systemdruck eingestellt.
  • Der in der zweiten Kondensationsstufe anfallende Alkohol kann ohne vorhergehende Reinigung beispielsweise erneut zur Herstellung von Di-urethan verwendet werden.
  • Das in der ersten Kondensationsstufe erhaltene Diisocyanat wird zur Reinigung üblicherweise destilliert und besitzt danach eine Reinheit von über 99,5 Gew.-%.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Diisocyanate eignen sich vorzüglich zur Herstellung von Polyurethan- oder Polyurethan-Polyharnstoff-Kunststoffen und insbesondere für lichtbeständige Polyurethanlacke und -überzüge.
  • Din in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
  • Beispiel 1 Die gesamte Spaltapparatur, die aus einem Dünnschichtverdampf er, einem Spaltreaktor und einer Zweistufen-Dampfkondensationsvorrichtung besteht, wurde auf 20 bis 22 mbar evakuiert.
  • Innerhalb von 21 Stunden wurden 5 600 Teile Hexamethylendi-n-butylurethan als Schmeize so in den auf 2600C erhitzten Dünnfilmverdampfer eingebracht, daß- 2 738 Teile abliefen und 2 862 Teile verdampften. Die Hexamethylendi-n--butylurethan-Dåmpfe gelangten in einen Spaltreaktor mit ca. 1 1 Leervolumen, der mit Messingringen von 3 mm Durchmesser gefüllt war. Die Temperatur im Spaltreaktor betrug durchschnittlich 3700C bei einem Druck von 20 bis 30 mbar.
  • Über ein Feindosierventil wurden zusätzlich 0,263 Teile Chlorwasserstoff, vermischt mit 5 Vol.-Teilen Stickstoff, in den Spaltreaktor eingedüst. Die Austräge des ersten, bei 850C betriebenen Kondensators wurden alle 3 Stunden abgenommen und auf ihren Isocyanatgehalt untersucht. In der Tabelle 1 ist das Verhältnis in Teilen von Hexamethylendiisocyanat-l 6 (HDI-1,6) zu Butoxicarbonylaminohexamethylenisocyanat ("Monoisocyanat") in Abhängigkeit von der Reaktionsdauer angegeben. Eine signifikante Verhältnisänderung ist nicht erkennbar.
  • Tabelle 1 Zeit tStd.] 3 6 9 12 15 18 21 HDI-1,6 [Teile] 91,3 92,7 91,6 89,3 92,8 88,1 90,6 Monoisocyanat 8,7 7,3 8,4 10,7 7,2 11,9 9,4 C'Teile] J Vergleichsbeispiel Man verfuhr analog de den-Angaben des Beispiels 1, ohne jedoch Chlorwasserstoff in den-Sp.al.treaktor einzudosieren. -Von den 5 600 Teilen Hexamethylendi-n-butylurethan wurden -2 884 verdampft. In Tabelle 2 ist das Verhältnis von Hexamethylendiisocyanat-1,6 (HDI-1,6) zu Butoxicarbonylaminohexamethylenisocyanat ("Monoisocyanat") in Abhängigkeit von der Reaktionsdauer.wiedergegeben. Wie man sieht, ließ nach ca. 12 Stunden dieSpaltleistung nach und die Selektivität-ging im Hinblick auf HDI-1,6 zurück.
  • Tabelle 2 Zeit [Std.] 3 6 9. -12 15 18 21 HDI-1,6 [Teile] 94,3 92t7- 91,8 92,6 86t5 78,3 64,1 Monoisocyanat 5,7 7,3 8,2 7,4 13,5 21,7 35,9 [Teile] Beispiel 2 Innerhalb von 5,2 Stunden wurden 1525 Teile 2-Methyl-pentamethylen-dibutylurethan über eine auf 1300C erhitzte Dosierkolbenpumpe in den auf 280 bis 2850C erhitzten Dünnschichtverdampfer so eingebracht, daß 643 Teile abliefen und 882 Teile verdampften. Die Diurethandämpfe gelangten in den mit V2A-Ringen von 3 mm Durchmesser gefüllten Spaltreaktor. Die Temperatur im Spaltreaktor betrug durchschnittlich 4050C, der Druck 20 bis 30 mbar. Über ein Feindosierventil wurden zusätzlich 0,087 Teile Chlorwasserstoff, vermischt mit 2 Volumenteilen Stickstoff, in den Spaltreaktor eingedüst. Die austretenden Spaltgase wurden in der nachgeschalteten zweistufigen Kondensationsvorrichtung fraktionierend kondensiert. Im ersten, bei 820C betriebenen Kondensator erhielt man 365 Teile2-Methyl--pentamethylen-diisocyanåt und 61,4 Teile eines Gemisches aus 2-(bzw. 4-)-Methyl-butoxicarbonylaminopentylisocyanat.
  • Im zweiten, bei 10 bis 120C betriebenen Kondensator erhielt man 340 Teile n-Butanol und 112 Teile 2-Methylpentamethylendibutylurethan, das dadurch Rekombination von mitgeschlepptem Diisocyanat mit Butanol entstanden war.
  • Die Selektivität der Spaltung betrug somit zu 2-Methyl--pentamethylen-diisocyanat 90,6 %, zu rückführbarem 2- (bzw. 4-) -Methyl-butoxicarbonylamino-pentyl/isocyanat 9,1 % und zu Butanol 99,6 %.

Claims (9)

  1. Patentansprüche Verfähren zur Herstel-lung von Hexamethylen-diisocyanat-1,6 und/oder isomeren aliphatischen Diisocyanaten mit 6 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest durch thermische Spaltung von Hexamethylen-dialkylurethanen-l,6 und/oder isomeren aliphatischen Dialkylurethanen mit 6 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest in der Gasphase unter vermindertem Druck bei Temperaturen übr 3000C, dadurch gekennzeichnet, daß man die Spaltúigg in Gegenwart von Halogenwasserstoffen und/odtr Halogenwasserstoff-Donatoren, die unter den Reaktionsbedingungen Halogenwasserstoff bilden, durchführt.
  2. 2..- Verfahren Anspruch 1, dadurch daß man die Spaltung in Gegenwart von Halogenwasserstoffen durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch. dadurch gekennzeichnet, daß man als Halognwasserstoffe Bromwasserstoff oder insbesondere Chlorwasserstoff verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Spaltung in Gegenwart von 0,001 bis 1,0 Mol-% Halogenwasserstoff, bezogen auf Hexamethylen-dialkylurethane-1,6 und/oder isomere aliphatische Dialkylurethane mit 6 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest durchführt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Halogenwasserstoff-Donatoren in einer solchen Menge verwendet, daß unter den Reaktionsbedingungen 0,001 bis 1,0 Mol-% Halogenwasserstoff, bezogen auf Hexamethylen-dialkylurethane-1,6und/oder isomere aliphatische Dialkylurethane mit 6 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest, gebildet werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch.l, dadurch gekennzeichnet, daß man die Spaltung bei Temperaturen von 310 bis 4800C durchführt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Spaltung in einem Druckbereich von 0,1 bis 200 mbar durchführt.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Spaltung in Gegenwart von Füllkörpern aus temperaturbeständigen, gasdurchlässigen Materialien durchführt.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die isomeren aliphatischen Diisocyanate mit 6 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest aus 2-Methyl-pentamethylen-diisocyanat-1,5 und/oder 2-Ethyl-tetramethylen-diisocyanat-1,4 bestehen.
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