DE3245505C2 - Verfahren zur Schadensfrüherkennung - Google Patents
Verfahren zur SchadensfrüherkennungInfo
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Abstract
Verfahren zur Schadensfrüherkennung an einem im Betrieb Körperschall emittierenden Bauteil einer Maschine. An der Maschine wird ein erster Körperschallparameter im hochfrequenten Bereich, ein zweiter Körperschallparameter im tieffrequenten Bereich gemessen. Aus den Meßwerten des ersten Körperschallparameters wird das Autoleistungsspektrum G11 und aus den Meßwerten des gleichzeitig gemessenen zweiten Körperschallparameters wird das Autoleistungsspektrum G22 gebildet. Aus beiden Meßwerten wird das Kreuzleistungsspektrum G12 gebildet. Ein Computer erzeugt daraus die Kohärenzfunktion γ2 = G212/G11 G22. Bei Ansteigen des Wertes dieser Kohärenzfunktion oder eines daran angeschlossenen Wertes wird die Maschine, der das Bauteil angehört, außer Betrieb genommen und/oder das Bauteil ausgetauscht.
Description
Mit Hilfe eines heute zumeist elektronischen Frequenzanalysators können die Meßwerte analysiert,
transformiert und verknüpft werden.
Bei einem bekannten gattungsgemäßen Verfahren (ölhydraulik und Pneumatik, 1981, S. 568—573) werden
der erste Körperschallparameter und der zweite Körperschallparameter im gleichen Bereich des Frequenz-
spektrums gemessen, und zwar zu verschiedenen Zeiten. Der erste Körperschallparameter wird gemessen,
wenn sich die Maschine und damit das zu überwachende Bauteil oder eine äquivalente Maschine aus gleicher
Fertigungsserie, im Neuzustand befinden. Der so ge
messene erste Körperschallparameter vwird gespeichert
und bildet einen Reforenzwert, mit dem der zweite Körperschallparameter verglichen wird, der zu späterer
Zeit beim Betrieb der Maschine im gleichen Frequenzbereich gemessen wird. Eine Abweichung vom Refe-
3G renzwert gilt als Zeichen für das Eintreten eines Schadensfalles. Entsprechend arbeitet man in der Praxis auch
mit zwei Körperschallparametern, deren erster im hochfrequenten Bereich und deren zweiter im tieffrequenten Bereich gemessen werden. Da der zweite Kör-
perschallparameter nicht gleichzeitig mit dem ersten
oder Referenzparameter gemessen wird, erfolgt seine Messung nicht kohärent — Kohärenz bezeichnet bekanntlich das Vorliegen definierter Beziehungen (Korrelationen) zwischen den Phasen sich überlagernder
Wellen, allgemein zwischen den Zufallsvariablen von beliebigen, in der Physik auftretenden, stochastischen
Prozessen. Die Kohärenz von Wellen hat deren Interferenzfähigkeit zur Folge.
Die bekannten gattungsgemäßen Maßnahmen sind
insofern nicht frei von Nachteilen, als der Referenzparameter nicht auf andere Maschinen, auch nicht auf andere Maschinen gleicher Bauart, übertragbar ist und für
jede Maschine, z. B. im Zusammenhang mit einer Abnahme oder einer Inbetriebnahme, separat ermittelt
werden muß. Er fällt nicht bei den Messungen, die zur Schadensfrüherkennung an der Maschine überwachend
durchgeführt werden, gleichsam von selbst an. Hinzukommt, daß die Frequenzspektren stark von den Betriebsbedingungen abhängig sind und daher eine Zu-
zumindest dann kaum möglich ist, wenn sich bei der
gründe, das gattungsgemäße Verfahren so zu führen,
daß unabhängig von der vorgeschalteten Ermittlung
von Referenzwerten eine Schadensfrüherkennung
durchgeführt werden kann.
die Meßwerte einem Frequenzanalysator zugeführt werden, der aus den Meßwerten des ersten Körperschallparameters das Autoleistungsspektrum Gn und
aus den Meßwerten des gleichzeitig gemessenen zwei-
ten Körperschallparameters das Autoleistungsspektrum G-n sowie aus beiden Meßwerten das Kreuzleistungsspektrum
Gebildet,
daß diese Leistungsspektren Gn, G 22 und Gn einem
Computer zugeführt werden, der daraus die Kohärenzfunktion
γ1 = G\ 22/ Gn G22
bildet, und daß ein Ansteigen des Wertes von y2 als Schadensfrüherkennungssignal
verwendet wird.
Im Rahmen der Erfindung kann unmittelbar oder mittelbar mit der Kohärenzfunktion gearbeitet werden. Eine
Ausführungsform, die mittelbar mit der Kohärenzfunktion arbeitet, ist dadurch gekennzeichnet, daß aus
der Kohärenzfunktion die Größe /2G22 gebildet und ein
Ansteigen des Wertes dieser Größe als Schadensfrüherkennungssignal
verwendet wird. — Es versteht sich im Rahmen der Lehre der Erfindung, daß der Vergleich des
hochfrequenten und tieffrequenten Signais mittels der
Kohärenzfunktion für eine bestimmte Frttjuenz erfolgen
muß. Das hochfrequente Signal wird dazu demoduliert. Durch die Demodulation wird die Trägerfrequenz
des hochfrequenten Signals — z. B. 200 kHz — unterdrückt,
und es bleibt die tieffrequente Amplituden-Modulation übrig. Das demodulierte hochfrequente Signal
wird gleichsam in ein tieffrequentes Signal umgewandelt. Der dazu erforderliche Demodulator 1st ein handelsübliches
Gerät (welches ähnlich in jeden Rundfunkempfänger eingebaut ist).
Bei den Autoleistungsspektren und dem Kreuzleistungsspektrum handelt es sich um bekannte Größen
der Random Data Analysis (vgl. Bendat, Piersol »Engineering
applications of correlation and spectral analysis«, John Wiley & Sons), die mit handelsüblichen Frcquenzanalysatoren
ermittelt werden können. Überraschenderweise lassen sich diese Größen bei Verwirklichung
der Lehre der Erfindung eine Schadensfrüherkennung sicher zu, ohne daß, wie eingangs beschriebenen,
vorab ein Referenzwert ermittelt werden muß. Die Erfindung beruht insoweit auf der zur Erfindung gehörenden
Erkenntnis, daß sich vor Eintreten eines Schadens an einer Maschine die Korrelationen zwischen den
angegebenen Meßwerten ändern, und zwar im Sinne eines Ansteigens der oben angegebenen Werte. Bei der
normal arbeitenden Maschine, in der auch ein beginnender Fehler sich noch nicht ausprägt, sind die genannten
Werte konstant. Da nur das Ansteigen dieser Werte ermittelt werden muß, z. B. als erste Ableitung nach der
Zeit, bedarf es eines Referenzwertes nicht. Die konstante Größe fällt vielmehr bei der Bildung der erste» Ableitung
gleichsam heraus. Die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahren durchzuführenden Rechnungen erfolgen
mit Hilfe eines dafür eingerichteten Computers, wie er bei Korrelationsuntersuchungen üblich ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung
ausführlicher erläutert. Die einzige Figur zeigt ein Schema des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das in der Figur dargestellte Schema zeigt eine Maschine
1, die zum Zwecke der Schadensfrüherkennung mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens zu überwachen
ist. Mit Hilfe eines Aufnehmers 2 wird an der Maschine 1 ein erster Körperschallparameter im hochfrequenten
Bereich des Frequenzspektrums gemesser.. Mit Hilfe des Aufnehmers 3 wird ein zweiter Körperschailparameter
im titffrequenten Bereich gemessen. Die beiden Meßwerte werden auf besondere Weise verglichen.
Sie werden dazu über einen Vorverstärker 4 bzw. einen Vorverstärker 5 mit Filter einem Frequenzanalysator
6 zugeführt. Vordem Frequenzanarysator.ini
hochfrequenten Zweig, befindet sich der oben erläuterte Demodulator D. Der Frequenzanalysator 6 erzeugt
das Autoleistungsspektrum G\ \ und das Autoleistungsspektrum G22 sowie außerdem das Kreuzleistungsspektrum
Gi 2- Diese Leistungsspektren werden in einen Computer 7 eingeführt, der daraus die Kohärenzfunktion
?2 = G12 2ZGn G22
bildet. Der Wert ist konstant, wenn die Maschine ordnungsgemäß
und ohne beginnenden Schaden läuft und steigt an, wenn ein Schaden sich ausbildet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Schadensfrüherkennung an einem im Betrieb Körperschall emittierenden Bauteil
einer Maschine, insbes. einer Maschine mit rotierenden Bauteilen,
wobei an der Maschine mit Hilfe von Schallaufnehmern ein erster Körperschallparameter im
hochfrequenten Bereich und ein zweiter Körperschallparameter im tieffrequenten Bereich
des Frequenzspektrums gemessen
und beide Meßwerte mit Hilfe eines Komparator verglichen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßwerte einem Frequenzanalysator zugeführt wenflen, der aus den Meßwerten des ersten
Körperschaüparameters das Auioieisiungsspektrum
Gn und aus den Meßwerten des gleichzeitig gemessenen zweiten Körperschallparameters das Autoleistungsspektrum Gn sowie aus beiden Meßwerten
das Kreuzleistungsspektrum Gi 2 bildet,
daß diese Leistungsspektren (Sn, Gn und G12 einem
Computer zugeführt werden, der daraus die Kohärenzfunktion
y1 = G12VGn Ga
bildet, und
daß ein Ansteigen des Wertes von y2 als Schadens
früherkennungssignal verr/endf * wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aas der Kohärenzfunktion die Größe
Y1Gn gebildet und ein Ansteigen des Wertes dieser
Größe als Schadensfrüherkennungssignal verwendet wird.
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zur Schadensfrüherkennung an einem im Betrieb Körperschall emittierenden Bauteil einer Maschine, insbesondere einer Maschine mit rotierenden Bauteilen,
wobei an der Maschine mit Hilfe von Schallaufnehmern ein erster Körperschallparameter im hochfrequenten Bereich und ein zweiter Körperschallparameter im tieffrequenten Bereich des Frequenzspektrum gemessen
und beide Meßwerte mit Hilfe eines Komparators verglichen werden. Der Vergleich geschieht zumeist per
Computer. — Das gattungsgemäße Verfahren gehört zur Methode der Schadensfrüherkennung durch Bestimmung des Schwingungsverhaltens des zu überwachenden Bauteils. Diese Methode wird hauptsächlich
bei der Überwachung von Wälzlagern, Getrieben und bei Turbinenanlagen eingesetzt. Bei der Schadensfrüherkennung durch Körperschallmessung wird zur Beurteilung des Zustandes eines Bauteiles die Veränderung
seines Schwingungsverhaltens betrachtet. Da die Energie, die zur Änderung des Schwingungsverhaltens eines
Bauteiles notwendig ist, relativ niedrig ist, kann mit Hilfe dieser Methode ein eintretender Schaden unter Um
ständen bereits in seinen Anfangsstadium erkannt werden. Als Körperschallparameter können im Rahmen
dieser Maßnahmen direkt oder indirekt gemessen werden,
5
der Effektivwert der Beschleunigung,
das eiste Integral dieser Beschleunigung, d. h. die Schwingungsgeschwindigkeit oder die Schnelle,
das zweite Intergral dieser Beschleunigung entsprechend dem ersten Integral der Schwingungsge
schwindigkeit, d. h. die Auslenkung oder der Weg.
Priority Applications (1)
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DE19823245505 DE3245505C2 (de) | 1982-12-09 | 1982-12-09 | Verfahren zur Schadensfrüherkennung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19823245505 DE3245505C2 (de) | 1982-12-09 | 1982-12-09 | Verfahren zur Schadensfrüherkennung |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3245505A1 DE3245505A1 (de) | 1984-06-14 |
DE3245505C2 true DE3245505C2 (de) | 1985-11-14 |
Family
ID=6180169
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823245505 Expired DE3245505C2 (de) | 1982-12-09 | 1982-12-09 | Verfahren zur Schadensfrüherkennung |
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- 1982-12-09 DE DE19823245505 patent/DE3245505C2/de not_active Expired
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