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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln eines Zustands eines Bauteils und ein System zum Ermitteln eines Zustands eines Bauteils.
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Heutzutage werden Komfort- bzw. Sicherheitseinbußen in einem Fahrzeug durch Bauteilverschleiß oder -versagen meist erst durch den Kunden erkannt. Anschließend muss der Kunde aktiv werden und das verantwortliche Bauteil bei einem Werkstattbesuch reparieren oder tauschen lassen.
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Die Druckschrift
DE 198 19 499 A1 beschreibt ein Fehlererkennungssystem für Kfz-Motoren.
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Ein Verfahren zur Schadensfrüherkennung ist aus der Druckschrift
DE 32 45 505 A1 bekannt.
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In der Druckschrift
US 9779562 B1 ist ein Verfahren zum automatischen Charakterisieren eines Fahrzeugs bekannt.
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Vor diesem Hintergrund war es eine Aufgabe, eine Zuverlässigkeit eines Fahrzeugs zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren und ein System mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Ausführungsformen des Verfahrens und des Systems gehen aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung hervor.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist zum Ermitteln bzw. zur Ermittlung eines Zustands eines Bauteils eines Fahrzeugs aus einer Flotte von mehreren Fahrzeugen vorgesehen, wobei in jedem Fahrzeug mehrere Bauteile, mindestens ein Sensor und ein Kommunikationsgerät angeordnet sind, wobei die bzw. sämtliche Fahrzeuge über die jeweiligen Kommunikationsgeräte mit einer Datenverarbeitungseinrichtung, bspw. einen Server, vernetzt bzw. gekoppelt sind und/oder werden. Diese Datenverarbeitungseinrichtung kann mindestens einen Prozessor und/oder mindestens eine Recheneinheit zum Verarbeiten von Daten und mindestens einen Speicher zum Speichern von Daten aufweisen. Dabei werden von den jeweiligen Sensoren der Fahrzeuge Werte von Betriebsparametern, die sich für die Bauteile der Fahrzeuge betriebsbegleitend ergeben, als Ist-Werte für diese Betriebsparameter erfasst und über die jeweiligen Kommunikationsgeräte an die zentrale, bspw. intelligente und/oder selbstlernende Datenverarbeitungseinrichtung übermittelt, wobei die dabei erfassten Werte bzw. Ist-Werte bzw. entsprechende Daten für die Betriebsparameter von der Datenverarbeitungseinrichtung verarbeitet und gespeichert werden können. Dabei ist bzw. wird für jeweils ein Bauteil ein Phänomen vorgesehen, das eintritt, wenn ein Betriebsparameter, der sich für das jeweilige Bauteil ergibt, einen für das Phänomen spezifischen Wert bzw. Phänomen-Wert aufweist. Jeweils ein in jeweils einem Fahrzeug sensorisch erfasster Wert bzw. Ist-Wert von der Datenverarbeitungseinrichtung wird mit einem für ein Phänomen spezifischen Wert bzw. Phänomen-Wert des Betriebsparameters, der auf dieses Phänomen hinweist, verglichen. Hierbei wird für den Fall, dass ein erfasster Wert bzw. Ist-Wert für den Betriebsparameter eines bestimmten Bauteils in einem bestimmten Fahrzeug dem für das Phänomen spezifischen Wert bzw. Phänomen-Wert entspricht, ein Vorliegen des Phänomens identifiziert und/oder erkannt und für das bzw. dieses bestimmte Bauteil in dem bzw. in diesem bestimmten Fahrzeug auf das Vorliegen des Phänomens hingewiesen.
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In Ausgestaltung ist in jedem Fahrzeug und/oder in der Datenverarbeitungseinrichtung mindestens ein intelligentes und/oder selbstlernendes Datenverarbeitungsmodul als Prozessor und/oder als Recheneinheit integriert, mit dem ein Zusammenhang zwischen dem Phänomen für das jeweilige Bauteil und dem für das Phänomen spezifischen Wert definiert und/oder entdeckt und/oder erlernt wird, und/oder mit dem ein neues Phänomen für das jeweilige Bauteil berücksichtigt, bspw. definiert und/oder entdeckt und/oder erlernt wird. Hierbei ist es möglich, dass Phänomene und für ein jeweiliges Phänomen spezifische Werte, bzw. Phänomen-Werte bzw. Daten für Betriebsparameter aktualisiert werden, wobei die Datenverarbeitungseinrichtung aktualisiert wird. Spezifische Werte für Betriebsparameter und zugeordnete Phänomene ergeben sich auch aus üblicherweise bekannten Daten der Entwicklung und eines Dauerbetriebs der Fahrzeuge, die von dem Datenverarbeitungsmodul gelernt werden können. Ein derartiges Datenverarbeitungsmodul in einem Fahrzeug kann über dessen Kommunikationsgerät mit anderen Datenverarbeitungsmodulen in anderen Fahrzeugen und der Datenverarbeitungseinrichtung kommunizieren.
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Außerdem ist vorgesehen, dass die Datenverarbeitungseinrichtung mit einer Produktion und/oder Entwicklung der Fahrzeuge vernetzt wird bzw. ist, die ebenfalls ein selbstlernendes und/oder intelligentes Datenverarbeitungsmodul des vorgestellten Systems aufweisen kann, wobei von der Entwicklung und/oder Produktion spezifische Werte für Betriebsparameter für Bauteile und damit zusammenhängende und/oder korrelierte Phänomene der Datenverarbeitungseinrichtung übermittelt und von der Datenverarbeitungseinrichtung verarbeitet werden.
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Außerdem wird für den Fall, dass für das Bauteil des jeweiligen Fahrzeugs das jeweilige Phänomen entdeckt wird, als Phänomen bspw. ein Defekt, ein Verschleiß und/oder ein Versagen des mindestens einen Bauteils entdeckt wird, wobei ein Fahrer dieses Fahrzeugs und/oder eine Werkstatt darauf hingewiesen wird bzw. werden. Dabei kann auf Grundlage der erfassten Werte ein Eintreten des Phänomens prognostiziert werden, so können bspw. bestimmte Geräusche als akustische Werte für Betriebsparameter auf fortgeschrittene Abnutzung eines Bauteils hinweisen.
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In Ausgestaltung des Verfahrens werden Werte von akustischen Betriebsparametern, bspw. Geräusche, Werte von elektromagnetischen Betriebsparametern, d. h. einem Strom und/einer Spannung, und/oder Werte von kinematischen Betriebsparametern, d. h. einem Ort, einer Geschwindigkeit oder Beschleunigung, des Fahrzeugs erfasst. Ein Defekt an einem Bauteil kann sich durch Werte von mehreren unterschiedlichen Betriebsparametern bzw. durch eine Kombination derartiger Werte für unterschiedliche Betriebsparameter bemerkbar machen.
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Weiterhin können die Werte der sensorisch erfassten Betriebsparameter beim Verarbeiten der Werte der Betriebsparameter von der Datenverarbeitungseinrichtung und/oder von dem mindestens einen Datenverarbeitungsmodul gespeichert, sortiert, analysiert, einander und/oder den Phänomenen zugeordnet werden.
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In Ausgestaltung des Verfahrens werden von dem mindestens einen Sensor in dem jeweiligen Fahrzeug erfasste Werte, bspw. ein zeitlicher Verlauf dieser Werte, des Betriebsparameters des bestimmten Bauteils während einer Zeitspanne von der Datenverarbeitungseinrichtung mit einem für den Betriebsparameter vorgesehenen und/oder vorgegebenen Referenz-Wert verglichen. Dabei wird für den Fall, dass ein dabei erfasster Wert bzw. Ist-Wert mindestens um einen hierfür vorgesehenen und/oder vorgegebenen Schwell-Wert von dem vorgegebenen Referenz-Wert abweicht, dieser abweichende Wert bzw. Lern-Wert von der Datenverarbeitungseinrichtung und/oder dem mindestens einen Datenverarbeitungsmodul gemerkt und/oder gelernt wird, wobei für den Fall, dass sich für das bestimmte Bauteil, üblicherweise nach Ablauf und/oder am Ende der Zeitspanne, ein bereits bekanntes oder neues Phänomen ergibt, der abweichende und gelernte Wert bzw. Lern-Werte als spezifischer Wert für das bzw. dieses bereits bekannte oder ein neues Phänomen, üblicherweise für alle Fahrzeuge, übernommen wird.
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Somit ist es möglich, aufgrund gelernter abweichender Werte und daraus abgeleiteter und/oder übernommener spezifischer Werte mögliche neue Phänomene zu erkennen bzw. zu entdecken, aber auch für bereits bekannte Phänomene auf Grundlage der gelernten abweichenden Werte neue spezifische Werte für bereits bekannte Phänomene zu bestimmen und/oder zu bestimmen. Falls nun nach Ablauf der Zeitspanne, während der sich ein abweichender Wert oder abweichende Werte für den jeweiligen Betriebsparameter ergeben hat bzw. haben, ein bislang unbekanntes Phänomen eintritt, können im Rahmen des Verfahrens ermittelte und/oder identifizierte spezifische Werte diesem Phänomen bspw. auch rückwirkend zugeordnet und üblicherweise in dem Speicher der Datenverarbeitungseinrichtung als entsprechende Daten gespeichert werden. Unabhängig davon, ob für ein bereits bekanntes Phänomen neue spezifische Werte bzw. Phänomen-Werte ermittelt und/oder gelernt werden oder ob neue gelernte spezifische Werte einem neuen, bislang unbekannten Phänomen zugeordnet werden, können diese ermittelten spezifischen Werte zum zukünftigen Ermitteln des Zustands des Bauteils der Fahrzeuge berücksichtigt und/oder verwendet werden.
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Das erfindungsgemäße System ist zum Ermitteln bzw. zur Ermittlung eines Zustands eines Bauteils eines Fahrzeugs aus einer Flotte von mehreren Fahrzeugen ausgebildet, wobei in jedem Fahrzeug mehrere Bauteile angeordnet sind. Das System weist eine Datenverarbeitungseinrichtung, mehrere Sensoren und mehrere Kommunikationsgeräte auf, wobei in jedem Fahrzeug mindestens ein Sensor und mindestens ein Kommunikationsgerät angeordnet sind. Die jeweiligen Kommunikationsgeräte in den Fahrzeugen sind dazu ausgebildet, die bzw. sämtliche Fahrzeuge mit der Datenverarbeitungseinrichtung, bspw. mit einem Server, zu vernetzen und/oder zu koppeln, wobei jeweilige Sensoren der Fahrzeuge dazu ausgebildet sind, Werte bzw. Ist-Werte von Betriebsparametern, die sich für die Bauteile der Fahrzeuge betriebsbegleitend ergeben, zu erfassen, wobei die Kommunikationsgeräte dazu ausgebildet sind, die erfassten Werte der Betriebsparameter an die zentrale, bspw. intelligente und/oder selbstlernende Datenverarbeitungseinrichtung zu übermitteln. Die Datenverarbeitungseinrichtung weist mindestens einen Prozessor und mindestens einen Speicher auf und ist dazu ausgebildet, die dabei erfassten Werte bzw. Daten für die Betriebsparameter zu verarbeiten. Dabei ist bzw. wird für jeweils ein Bauteil ein Phänomen vorgesehen, das eintritt, wenn ein Betriebsparameter, der sich für das jeweilige Bauteil ergibt, einen für das Phänomen spezifischen Wert bzw. Phänomen-Wert aufweist. Die Datenverarbeitungseinrichtung ist dazu ausgebildet, jeweils einen in jeweils einem Fahrzeug sensorisch erfassten Wert bzw. Ist-Wert mit einem für ein Phänomen spezifischen Wert bzw. Phänomen-Wert des Betriebsparameters, der auf dieses Phänomen hinweist, zu vergleichen, wobei die Datenverarbeitungseinrichtung für den Fall, dass ein erfasster Wert für den Betriebsparameter eines bestimmten Bauteils in einem bestimmten Fahrzeug dem für das Phänomen spezifischen Wert entspricht, dazu ausgebildet ist, ein Vorliegen des Phänomens zu identifizieren und/oder zu erkennen, und für das bzw. dieses bestimmte Bauteil in dem bzw. in diesem bestimmten Fahrzeug auf das Vorliegen des Phänomens hinzuweisen.
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Das System weist in jedem Fahrzeug mindestens einen akustischen Sensor auf, der dazu ausgebildet ist, einen Ist-Wert eines akustischen Betriebsparameters zu erfassen. Hierbei kann es sich um einen in dem Fahrzeug bereits vorhandenen oder um einen neuen Sensor handeln.
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Außerdem kann das System mindestens ein intelligentes, selbstlernendes Datenverarbeitungsmodul, bspw. in der Datenverarbeitungseinrichtung und/oder in jeweils einem Fahrzeug aufweisen, das dazu ausgebildet ist, Werte der Betriebsparameter beim Verarbeiten der Betriebsparameter zu analysieren, zu sortieren, einander und/oder den Phänomenen zuzuordnen. Weiterhin können mit dem mindestens einen Datenverarbeitungsmodul für bereits bekannte Phänomene neue spezifische Werte bzw. Phänomen-Werte gelernt und gespeichert werden. Ergänzend können von dem mindestens einen Datenverarbeitungsmodul auch neue Phänomene und zugeordnete spezifische Werte bzw. Phänomene gelernt und gespeichert werden.
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Das neuartige, selbstlernende und vernetzte System kann mit Hilfe einer Vielzahl an Sensoren, die teilweise bereits in jedem Fahrzeug verbaut sind, z. B. Freisprech-Mikrofone usw., oder auch explizit für diese neuartige Anforderung verbaut werden, z. B. Beschleunigungssensoren an einer Achse usw., den Wartungszustand bzw. Reparaturzustand eines Fahrzeugs identifizieren. Zudem hat das System auch live bzw. betriebsbegleitend Zugriff auf fundamentale Fahrdaten als Betriebsparameter des Fahrzeugs, z. B. die Geschwindigkeit oder eine Drehzahl.
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Das System ist dazu ausgebildet, zukünftige Wartungen und ungeplante Reparaturen zu antizipieren. Dafür werden u. a. die akustischen und/oder schwingungstechnischen Informationen als Werte für Betriebsparameter aus den einzelnen Sensoren verarbeitet und analysiert, um bestimmte bekannte Phänomene, die durch Bauteilverschleiß oder -versagen hervorgerufen werden, zu erkennen und auch mögliche neue Phänomene zu entdecken und /oder zu lernen.
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Hierbei kann über die Datenverarbeitungseinrichtung, bspw. den Server, und/oder über das mindestens eine Datenverarbeitungsmodul eine Auswahl an Phänomenen, bspw. neue und/oder bekannte Phänomene, unter Berücksichtigung neuer gelernter spezifischer Werte für jeweilige Phänomene stetig aktualisiert und erweitert werden. Das intelligente System mit selbstlernender und/oder künstlicher Intelligenz lernt dabei mit jedem gefahrenen Kilometer der Fahrzeuge dazu. Es können auch unabhängig von den vom Server bereitgestellten Phänomenen neue Phänomene erkannt und erlernt und dann wieder dem Server bereitgestellt werden. Dadurch kann die Auswahl an Phänomenen durch den Kundenbetrieb, in der Regel anonymisiert, ebenfalls für alle Fahrzeuge unter Nutzung von Schwarmintelligenz erweitert werden.
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Nachdem ein repräsentatives Phänomen für einen Verschleiß oder ein Versagen eines Bauteils bspw. von einem Datenverarbeitungsmodul in einem Fahrzeug erkannt wurde, kann dieses diese Information an die Datenverarbeitungseinrichtung selbstständig weitergeben. Diese automatisierte Information hilft dann einem Mitarbeiter einer Werkstatt bei einer Terminplanung und Terminvereinbarung einer Reparatur mit dem Kunden. Zudem können für die Reparatur benötigte Bauteile, falls nötig, im Vorfeld bestellt werden.
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Mit dem vorgestellten System ist es möglich, aufgrund der sensorisch erfassten Werte bzw. Ist-Werte, einen möglichen Verschleiß oder ein mögliches Versagen von Bauteilen, noch bevor ein Fahrer als Kunde dies bemerkt, frühzeitig zu erkennen. Sobald ein Phänomen, das auf einen Verschleiß oder ein Versagen hinweist, erkannt worden ist, kann von dem Kommunikationsgerät eines jeweiligen Fahrzeugs, in dem das Phänomen entdeckt wird, an die Datenverarbeitungseinrichtung eine Nachricht senden, die auf das von einem Phänomen betroffene Bauteil und die Art des Phänomens hinweist. Zur Reparatur des Bauteils kann bei einer Suche bzw. einer Vereinbarung eines Termins mit einer Werkstatt über ein Kfz-Kennzeichen und/oder eine Fahrgestellnummer des Fahrzeugs mit dem defekten Bauteil ein als Ersatz benötigtes neues Bauteil vorbestellt werden. Somit ist es möglich, einen zeitlichen Ablauf in einer Werkstatt effektiver zu planen.
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Bei dem vorgestellten Verfahren ist vorgesehen, dass sensorisch erfasste Werte von Betriebsparametern sämtlicher Fahrzeuge durch maschinelles Lernen des Systems ausgewertet, verwertet, weiterverwendet und/oder aufbereitet werden, wodurch eine Identifikation von defekten Bauteilen begünstigt wird. Darauf basierend ist es möglich, eine Wartung des Fahrzeugs mit dem defekten Bauteil sowie eine Terminierung und/oder Bestellung weiterer Bauteile als Ersatz durchzuführen.
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Neben Werten von Betriebsparametern aus den einzelnen Fahrzeugen können auch Werte von Betriebsparametern berücksichtigt werden, die auf einer Vermessung von Bauteilen beruhen oder aus der Entwicklung der Bauteile stammen, was auch unabhängig von einem Einsatz der Bauteile in den Fahrzeugen möglich ist. Somit kann die Datenverarbeitungseinrichtung einerseits mit den Fahrzeugen aber auch mit der Entwicklung verknüpft bzw. daran angebunden sein und somit aus unterschiedlichen Quellen mit Werten für Betriebsparameter befüllt werden.
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In Ausgestaltung des Verfahrens können von jedem Fahrzeug der Flotte, wenn es sich im Betrieb befindet, ständig sensorisch erfasste Werte von Betriebsparametern an die Datenverarbeitungseinrichtung übermittelt und durch maschinelles Lernen verarbeitet werden. Im Rahmen des Verfahrens werden unter anderem Mikrofone als akustische Sensoren eingesetzt, die Schall und/oder Geräusche, die von Bauteilen betriebsbegleitend verursacht bzw. erzeugt werden, in unterschiedlichen Frequenzbereichen erfassen können, wobei es sich auch um Frequenzbereiche, bspw. im Infraschallbereich oder im Ultraschallbereich, handeln kann, die vom menschlichen Ohr nicht erfasst werden können.
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Mit dem Verfahren ist es möglich, einen Komfort und eine Sicherheit für Fahrer der Fahrzeuge als Kunden zu verbessern. Weiterhin können Werkstattbesuche verkürzt werden, da für ein eventuell zu ersetzendes Bauteil frühzeitig Ersatz bereitgestellt und verfügbar gemacht werden kann. Ansonsten war es erforderlich, nach einem Fehler, der durch ein defektes Bauteil verursacht wird, den Fehler in der Werkstatt zu suchen, wobei das defekte Bauteil erst in der Werkstatt identifiziert werden kann, was zeitintensiv ist. Da die Informationen über ein als defekt identifiziertes Bauteil von der Datenverarbeitungseinrichtung nun vorab an die Werkstatt übermittelt werden können, kann eine erforderliche Reparatur besser geplant werden.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung schematisch und ausführlich beschrieben.
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1 zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems zur Durchführung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems 2 ist in 1 schematisch dargestellt und zur Durchführung der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet, wobei dieses Verfahren für mehrere Fahrzeuge 4a, 4b einer Flotte von Fahrzeugen 4a, 4b durchgeführt wird. Dabei ist vorgesehen, dass jedes Fahrzeug 4a, 4b mehrere Bauteile 6a, 6b aufweist, wobei hier jeweils nur ein derartiges Bauteil 6a, 6b eines jeweiligen Fahrzeugs 4a, 4b gezeigt ist. Außerdem umfasst jedes Fahrzeug 4a, 4b mindestens einen Sensor 8a, 8b, der einem jeweiligen Bauteil 6a, 6b zugeordnet und dazu ausgebildet ist, Werte bzw. Ist-Werte von Betriebsparametern eines jeweiligen Bauteils 6a, 6b zu erfassen, bspw. zu messen.
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Hierbei kann es sich um akustische Betriebsparameter und somit um Geräusche eines jeweiligen Bauteils 6a, 6b, aber auch um elektrische Betriebsparameter handeln. Es ist auch möglich, mit einem jeweiligen Sensor 8a, 8b kinematische Betriebsparameter, bspw. eine Geschwindigkeit, eines jeweiligen Fahrzeugs 4a, 4b zu ermitteln. Die hierbei erfassten Werte werden von einem Kommunikationsgerät 10a, 10b eines jeweiligen Fahrzeugs 4a, 4b über Funk an eine hier zentrale und ortsfeste Datenverarbeitungseinrichtung 12 übermittelt.
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Hierbei ist es vorgesehen, dass die Datenverarbeitungseinrichtung 12 sowie die Sensoren 8a, 8b und die Kommunikationsgeräte 10a, 10b als Komponenten des vorgestellten Systems 2 ausgebildet sind. Außerdem ist es möglich, dass von einer Entwicklung und/oder einer Produktion der Fahrzeuge 4a, 4b, die hier durch eine Fabrik 14 symbolisiert ist bzw. wird, ebenfalls Werte von Betriebsparametern an die Datenverarbeitungseinrichtung 12 übermittelt werden.
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Es ist vorgesehen, dass sich ein jeweiliges Bauteil 6a, 6b in einem bestimmten Betriebszustand befinden kann, wobei sich Werte von Betriebsparametern eines jeweiligen Bauteils 6a, 6b abhängig von einem jeweiligen Betriebszustand ergeben. Hierbei ist es möglich, dass ein derartiges Bauteil 6a, 6b aufgrund einer Abnutzung, aufgrund von Verschleiß oder aufgrund eines Fehlers einen Defekt aufweist, wobei ein derartiger Effekt, bspw. ein Fehler, ein Verschleiß, eine Abnutzung und/oder ein Versagen im Rahmen der Ausführungsform des Verfahrens als Phänomen bezeichnet und/oder definiert und/oder erkannt wird. Dabei ist vorgesehen, dass ein derartiges Phänomen für ein jeweiliges Bauteil 6a, 6b eintritt, wenn mindestens ein Betriebsparameter eines jeweiligen Bauteils 6a, 6b einen Wert bzw. Phänomen-Wert aufweist, der für das Phänomen spezifisch ist.
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Dabei sind in einem Speicher der Datenverarbeitungseinrichtung 12 für unterschiedliche Bauteile und unterschiedliche Phänomene entsprechende Werte, die für die Phänomene spezifisch sind, gespeichert und/oder hinterlegt. Dabei ist es möglich, dass der Datenverarbeitungseinrichtung 12 laufend neue Werte für Betriebsparameter und Phänomene von den Fahrzeugen 4a, 4b und der Produktion und/oder Entwicklung bereitgestellt werden. Diese Werte und zugeordnete Phänomene werden von der Datenverarbeitungseinrichtung 12 unter Nutzung künstlicher Intelligenz und/oder unter Durchführung von maschinellem Lernen verarbeitet, bspw. analysiert und/oder einander zugeordnet.
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Hierbei ist es möglich, dass betriebsbegleitend erfasste Werte eines Betriebsparameters eines bestimmten Bauteils mit einem für diesen Betriebsparameter jeweils vorgegebenen Referenz-Wert verglichen werden. Falls festgestellt wird, dass mindestens ein erfasster Wert mindestens um einen hierfür vorgegebenen Schwell-Wert von dem Referenz-Wert abweicht und sich nachfolgend ein Phänomen ergibt, die abweichenden Werte gemerkt und/oder gelernt und als spezifische Werte für das jeweilige Phänomen übernommen werden. Hierbei ist es möglich, dass für ein bereits bekanntes Phänomen neue spezifische Werte ermittelt und/oder gelernt werden, aber auch neue bislang unbekannte Phänomene sowie hierzu gelernte neue spezifische Werte gespeichert und für zukünftige Ermittlungen von Zuständen von Bauteilen berücksichtigt werden.
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Hierzu kann mindestens ein intelligentes Datenverarbeitungsmodul 16a, 16b, 16c verwendet werden, das als weitere Komponente des Systems 2 ausgebildet und in jeweils einem Fahrzeug 4a, 4b und in der Datenverarbeitungseinrichtung 12 angeordnet bzw. jeweils darin integriert ist. Falls von einem derartigen Datenverarbeitungsmodul 16a, 16b, 16c erkannt wird, dass für ein Bauteil 6a, 6b in einem Fahrzeug 4a, 4b ein Betriebsparameter einen Wert aufweist, der auf ein Phänomen, hier einen Defekt, des Bauteils 6a, 6b hinweist, wird der Fahrer des Fahrzeugs 4a, 4b mit dem von dem Phänomen betroffenen Bauteil 6a, 6b darauf hingewiesen. Außerdem ist es möglich, eine Werkstatt zur Reparatur des von dem Phänomen betroffenen Bauteils 6a, 6b in dem jeweiligen Fahrzeug 4a, 4b darüber zu informieren, um eine Reparatur des Bauteils 6a, 6b effektiv zu planen und hierfür bei Bedarf rechtzeitig Ersatz zu beschaffen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- System
- 4a, 4b
- Fahrzeug
- 6a, 6b
- Bauteil
- 8a, 8b
- Sensor
- 10a, 10b
- Kommunikationsgerät
- 12
- Datenverarbeitungseinrichtung
- 14
- Fabrik
- 16a, 16b, 16c
- Datenverarbeitungsmodul
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19819499 A1 [0003]
- DE 3245505 A1 [0004]
- US 9779562 B1 [0005]