DE3235190A1

DE3235190A1 - Einrichtung zur vereinfachung von ersatzsignal-stellhandlungen in spurplanstellwerken

Info

Publication number: DE3235190A1
Application number: DE19823235190
Authority: DE
Inventors: Heinrich 7140 Ludwigsburg Walter
Original assignee: Standard Elektrik Lorenz AG
Current assignee: Alcatel Lucent Deutschland AG
Priority date: 1982-09-23
Filing date: 1982-09-23
Publication date: 1984-03-29
Also published as: YU192783A; IL69764A0; ZA836921B; ES8500592A1; ES525906A0

Description

Einrichtung zur Vereinfachung von Ersatzsignal-SteLlhand-
lungen in Spurplanstellwerken Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei Stellwerken genügt für gewöhnlich ein Fehler oder Ausfall eines einzelnen Stellelementes, um die automatische Sicherung aller derjenigen Fahrstraßen zu verhindern, die das betreffende Stellelement benötigen. Die Sicherheitsverantwortung für alle betroffenen Fahrstraßen geht dann auf den Fahrdienstleiter über, d.h. dieser muß im StörungsfaLl entsprechend einer besonderen Anweisung (z=B. DB-Anweisung über das Stellen von Ersatzsignalen) die zu stellenden Fahrstraßen sichern und die Zugfahrt durch Stellen von Ersatzsignalen freigeben. Da der Fahrdienstleiter in den meisten Fällen nicht erkennen kann, welches Stellelement gestört ist, muß er jedes einzelne Stellelement nach einer sogenannten Fahrstraßenkartei einzeln sichern. Dies benötigt viel Zeit und führt oft zu Zugverspätungen. überdies ist die Gefahr, daß dem Fahrdienstleiter hierbei ein Fehler unterläuft, nie ganz auszuschließen.
Die Einrichtung nach der Erfindung soll den Fahrdienstleiter von einem großen Teil der im Störungsfall anfallenden Tätigkeiten und der damit verbundenen Sicherheitsverantwortung entlasten. Sie wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 beschrieben.
Durch den Vergleich des Status der-einzelnen einer zu stellenden Fahrstraße angehörenden Stellelemente mit einem einmal definierten Sollzustand wird ein gestörtes Stellelement sofort erkannt und angezeigt. Lediglich das gestörte Stellelement muß dann vom Fahrdienstleiter besonders gesichert werden. Für alle anderen, im Sollzustand befindlichen Stellelemente ist eine besondere Sicherung oder überprüfung nicht notwendig. Damit reduziert sich die bei einem Störungsfall für den Fahrdienstleiter anfallende Arbeit auf einen Bruchteil dessen, was bisher erforderlich war. Zusatzlich wird die Sicherheit des Betriebes beachtlich erhöht, da ja auch die Gefahr menschlichen Versagens mit der Zahl der vom Fahrdienstleiter zu erledigenden sicherheitskritischen Handlungen sinkt.
Besonders vorteilhaft läßt sich die Einrichtung nach der Erfindung in einem Stellwerk einsetzen, dessen Stellgruppen Mikrorechner enthalten. Die Statusmeldungen können dann über einen gemeinsamen, alle Stellgruppen mit dem übergeordneten Rechner verbindenden Bus abgegeben werden. Bei Relaisstellwerken muß der Status der Stellelemente über freie Kontakte der einzelnen, diesen Status festlegenden Relais abgegriffen werden.
Werden in den Stellgruppen Mehrrechnersysteme verwendet deren Einzelrechner parallel arbeiten, so kann gemäß einer im Anspruch 2 angegebenen Ausgestaltung der Erfindung ein Ergebnisvergleich durch den übergeordneten Rechner oder das übergeordnete Rechnersystem erfolgen.
Auch Zwischenergebnisse und Eingabedaten können verglichen werden. Es wird hierdurch Rechenzeit bei den Stellgruppenrechner eingespart.
Anhand einer Figur soll nun ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung nach der Erfindung beschrieben und seine Funktion erklärt werden.
In der Figur ist schematisch ein Teil eines Stellwerks, bestehend aus einem Stelltisch ST und 10 Stellgruppen, Signalgruppen S1 ... S4, Weichengruppen Wl ... W4 und Gleisgruppen GL1 und GL2, dargestellt. Zusätzlich sind ein übergeordneter Rechner R und ein Speicher SP vorhanden. Die Stellgruppen sind über geographische Stromkreise oder geographische Datenverbindungen GV entsprechend dem Gleisplan miteinander verbunden. Zwischen dem Rechner R und den Stellgruppen bestehen Datenverbindungen über einen gemeinsamen Bus, den Statusbus SB. Zwischen Stelltisch und StelLgruppen bestehende weitere Verbindungen sind der übersicht halber in der Figur weggelassen worden.
Werden am Stelltisch Start- und Zielgruppe einer Fahrstraße, z.B. die Signalgruppen S2 und S4 für eine von links nach rechts zu befahrende Fahrstraße eingegeben, so wird diese Eingabe nicht nur zu den betroffenen Gruppen, sondern auch über eine zwischen Stelltisch ST und übergeordnetem Rechner R bestehende Verbindung an den Xubergeordneten Rechner weitergeleitet. Im Speicher SP ist zu jeder stellbaren Fahrstraße eine Statuskartei abgelegt, welche alle an der Fahrstraße beteiligten Gruppen und deren Sollstatus enthält. Der Rechner sucht die entsprechende Statuskartei auf ;nd fragt nach einer gewissen Zeit, die zum Stelivorgang benötigt wird, alle in der Statuskartei aufgeführten Gruppen nach ihrem Status ab und vergleicht diesen mit dem in der Statuskartei aufgeführten Sollstatus. Im Falle einer Fahrstraße von Signalgruppe S2 zur Signalgruppe S4 wären in der Statuskartei neben den Signalgruppen S2 und S4 die Weichengruppen W2 und W4 , die Gleisgruppe GL2 und wegen des notwendigen Flankenschutzes noch die Weichengruppen W1 und W3 aufgeführt. Die Freigabe der Fahrstraße erfolgt durch ein Freigabesignal an das Stellwerk, wenn der Rechner den Status aller in der Statuskartei enthaltenen Gruppen abgefragt, mit dem Sollstatus verglichen und keine -Abweichung vom Sollstatus festgestellt hat.
Stellt der Rechner bei einer Stellgruppe eine Abweichung vom Sollstatus fest, so wird die betreffende Stellgruppe am Stelltisch markiert (z.B. durch Blinklicht) oder es wird auf einer Störungsanzeigeeinrichtung die Bezeichnung der gestörten Stellgruppe angezeigt bzw. -ausgedruckt.
Der Fahrdienstleiter kann daraufhin die betreffende gestörte Stellgruppe sichern.

Claims

Patentansprüche 1. Einrichtung zur Vereinfachung von Ersatzsignat-Stellnd lungen in einem Spurplanstellwerk mit den einzelnen Stellelementen zugeordneten Stellgruppen, die entsprechend dem Gleisverlauf im StelLbereich durch geographische Stromkreise oder DatenLeitungen miteinander verbunden sind, d a d u r c h g e k e n n z e i c h -n e t , daß die Stellgruppen (s1...s4, W1..W4, GL1, GL2) über besondere Datenleitungen (SB) mit einem übergeordneten Rechner (R) oder Mehrrechnersystem verbunden sind und diesem vor Freigabe einer Fahrstraße den Status ihrer Stellelemente übermitteln, daß der übergeordnete Rechner bzw. das übergeordnete Rechnersystem den übermittelten Status jedes einzelnen Stellelementes mit einem in einem Speicher (SP) abgelegten, für jede Fahrstraße definierten Sollstatus vergleicht und daß bei einer festgestellten Abweichung die Freigabe der Fahrstraße verhindert und das Stellelement, dessen Status vom Sollstatus abweicht, dem Fahrdienstleiter kenntlich gemacht wird.

Z Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einsatz von Mehrrechnersystemen in den Stellgruppen oder bei Verdopplung von Stellgruppen der übergeordnete Rechner oder das übergeordnete Rechnersystem zusätzlich einen Vergleich der Ergebnisse der Einzelrechner bzw. der parallelarbeitenden Stellgruppen vornimmt.