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Beschreibung: Verfahren zur Herstellung oraler Dosierungseinheiten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung oraler Dosierungseinheiten
mit einem hohen Gehalt an alkalisch wirkenden Inhaltsstoffen in magensaftresistenter,
dünndarmlöslicher Form.
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Bestimmte Erkrankungen und/oder therapeutische Maßnahmen machen es
erforderlich, den Patienten täglich über einen langen Zeitraum alkalisch wirkende
Substanzen, z.B. Natriumcarbonat, zuzuführen. Dies gelingt nur durch parenterale
Vorabreichung als Spritze oder Infusion. Eine orale Applikation ist- deshalb ausgeschlossen,
weil durch den Salzsäuregehalt des Magensaftes der alkalisch reagierende Inhaltsstoff
sofort neutralisiert wird. Bei Zugabe sehr großer Mengen der oral zugeführten, alkalisch
reagierenden Substanz würde schließlich die gesamte Magensalzsäure neutralisiert,
so daß einmal die saure Schutzbarriere gegen mikrobielle Infektionen des Verdauungstraktes
verloren geht, andererseits durch den körpereigenen Regelmechanismus der Magen zu
erhöhter Salzsäureproduktion angeregt wird, was wiederum zu Erkrankungen des Magens
führen kann.
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Um die täglich erforderliche parenterale Applikation mit ihren Unannehmlichkeiten
und bekannten möglichen Komplikationen -z. B. Infektionen an der Einstichstelle
der Injektion oder Infusion
- zu umgehen, ist eine orale Applikation
der Dosierungseinheit mit einem hohen Gehalt an alkalisch reagierenden Inhaltsstoffen
erforderlich. Die alkalisch reagierenden Inhaltsstoffe müssen vor der Einwirkung
des sauren Magensaftes geschützt, aber im neutralen bis schwach alkalischen Bereich
des Duodenums gelöst werden und zur Resorption verfügbar sein.
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Es stellt sich somit das Problem, eine alkalisch reagierende Dosierungseinheit
mit einem Überzug zu versehen, der einerseits im sauren Milieu des Magens unlöslich
ist, sich aber andererseits im neutralen bis -schwach alkalischen Bereich des Duodenums
auflöst.
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Seit vielen Jahren sind polymere Filmbildner bekannt, die diese Voraussetzung
erfüllen, z.B. Halbester von Cellulosederivaten mit mehrbasischen Säuren, wie Celluloseacetatphthalat
(CAP), Celluloseacetatsuccinat, Hydroxypropylmethylcellulosephthalat (HPMCP), Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat
(HPMC-AS), Ethylcarboxymethylcellulose (ECHT), oder synthetische Polymere oder Copolymere
der Acrylsäuren und Acrylsäureester (Eudragit), Ethylen-maleinsäurealkylhalbester-Copolymerlsate,
Methylvinylethermaleinsäurealkylhalbester-Copolymerisate.
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Diese Filmbildner zeichnen sich dadurch aus, daß sie im stark sauren
wässrigen Milieu unlöslich sind, sich dagegen im schwach sauren bis schwach alkalischen
wässrigen Milieu infolge der Ionisation der freien Carboxylgruppen auflösen.
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Werden nun orale Dosierungseinheiten mit einem hohen Gehalt an alkalisch
reagierenden Inhaltsstoffen durch eine Schicht oben genannter polymerer Filmbildner
umhüllt, erwartet man Magensaftresistenz und Dünndarmlöslichkeit. Es hat sich aber
gezeigt, daß die so behandelten oralen Dosierungseinheiten mit einem hohen Gehalt
an alkalisch reagierenden Inhaltsstoffen nicht sicher magensaftresistent
sind,
sondern bereits im sauer reagierenden Magensaft zerfallen, wodurch der therapeutische
Effekt des Arzneimittels vernichtet wird. Durch Spuren von Feuchtigkeit, die entweder
bereits bei der Filmbeschichtung, bei der unsachgemäßen Lagerung oder im sauer-wässrigen
Milieu des Magensaftes in die Dosieru,lgseinheit eindringt, werden durch die alkalisch
reagierenden Inhaltsstoffe die freien Carboxylgruppen des polymeren FilEbildners
ionisiert, so daß der Filmbildner wasserlöslich wird. Weiteres Eindringen von Wasser
löst dann große Mengen der alkalischen Inhaltsstoffe, so daß der gesamte Filmüberzug
aufgelöst wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwickeln, das es
ermöglicht, die Stabilität von Dosierungseinheiten mit einem magensaftresistenten,
dünndarmlöslichen Uberzug auch dann zu gewährleisten, wenn die Dosierungseinheit
alkalisch wirkende Inhalts stoffe aufnimmt.
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Diese Aufgabe wird bei dem eingangs beschriebenen Verfahren erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß auf die Dosierungseinheiten in einem ersten Arbeitsschritt eine
saure Isolieschicht und in einem zweiten Arbeitsgang eine magensaftresistente Lackschicht
aufgetragen werden, wobei die saure Isolierschicht als Hauptbestandteil wasserlösliche
Celluloseether, vorzugsweise Hydroxypropylmethylcellulose, enthält und wobei die
saure Isolierschicht außerdem 15 % bis 30 e einer wasserlöslichen, festen, kristallinen,
nicht flüchtigen pharmakologisch akzeptablen ein- oder mehrbasischen organischen
Säure und 5 % bis 15 % eines wasserlöslichen Weichmachers bezogen auf die Menge
der Celluloseether enthält.
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Unter Dosierungseinheiten werden im Rahmen der vorliegenden Anmeldung
alle festen, oral applizierbaren Einheiten einbezogen, beispielsweise Weichkapseln
und Hartkapseln aus Gelatine mit oder ohne us-tze weiterer Gelbildner, Kapseln aus
anderen pharmakologisch
akzeptablen Materialien, z.B. wasserlöslichen,
hitzegelierbaren Celluloseethern, (Meth-)Acrylsäure-(Meth-)Acrylsäureester-Copolymerisaten,
Stärke, Pullulan, Alginaten, Chitin und anderen filmbildenden polymeren Kohlehydraten
und/oder deren Derivaten, weiterhin Tabletten, Zuckerdragees, Filmdragees, Pillen
oder Oblaten-Kapseln.
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Als wasserlösliche, feste, kristalline, nicht flüchtige, pharmakologisch
akzeptable ein- oder mehrbasische organische Säuren kann man dabei vorteilhaft die
folgenden Säuren benutzen: Citronensäure, Weinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Bernsteinsäure,
Adipinsäure, Korksäure, Äpfelsäure, Ascorbinsäure. Bevorzugt wird die Verwendung
von Citronensäure.
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Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die saure Isolierschicht
20 % Citronensäure und 10 % Glycerin bezogen auf die Menge der Celluloseether enthält.
Vorzugsweise wird die saure Isolierschicht in einer Menge von 2 mg bis 6 mg/cm²
Oberfläche der Dosierungseinheit aufgetragen.
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Es kann vorgesehen sein, daß als Lösungsmittel für die saure Isolierschicht
eine Mischung aus gleichen Gewichtsteilen von Methanol und Dichlormethan oder Ethanol
und Dichlormethan oder 60 %iges wässriges Ethanol verwendet wird, wobei der Feststoffgehalt
der Lösung 5 % bis 10 % beträgt.
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Die magensaftresistente Lackschicht besteht vorzugsweise aus einem
Halbester von Cellulosederivaten mit mehrbasischen Carbonsäuren, bevorzugt Hydroxypropylmethylcellulosephthalat,
mit einem Zusatz von 15 % bis 25 % bezogen auf den Halbester des Cellulosederivates
eines pharmakologisch akzeptablen Weichmachers, z.B.
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Phthalsäureester mit primären C1-C4-Alkoholen oder acetylierten Citronensäure-Trialkylestern
mit primären C2-C4-Alkoholen, bevorzugt
Dbutylphthalat oder Acetyl-Citronensäuretributylester.
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Günstig ist es, wenn die magensaftresistente Lackschicht in einer
Menge von 5 mg bis 12 mg/cm² Oberfläche der Dosierungseinheit aufgetragen wird.
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Es kann vorgesehen sein, daß als Lösungsmittel der magensaftresistenten
Lackschicht eine Mischung gleicher Gewichtsteile Ethanol und Dichlormethan oder
Ethanol und Aceton und Wasser im Gewichtsverhältnis 8:1:1 verwendet werden, deren
Feststoffgehalt zwischen 5 % und 10 % liegt.
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Das Gewichtsverhältnis von saurer Isolierschicht und magensaftresistenter
Lackschicht beträgt vorzugsweise 0,5 bis 2,0 zu 2,5 bis 5,0.
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Man hat zwar bereits versucht, Weichgelatinekapseln oder Hartgelatinekapseln
mit einer ersten Lackschicht zu beschichten, die noch keine Magensaftresistenz bewirkt,
und eine magensaftresistente Lackschicht auf dieser ersten anzuordnen. In der deutschen
Paentanmeldung P 23 40 060.4 ist ein Verfahren beschrieben, mit dem die Versprödung
von Weichgelatinekapseln nach der Beschichtung mit wässriger Eudragit-L-Dispersion
verhindert werden soll. Dies wird dadurch erreicht, daß als eine erste Lackschicht
(Isolierschicht) der magensaftlösliche Eudragit-E-Lack aufgetragen wird. Anschließend
wird die Magensaftresistenz durch Auftragen des magansaftresistenten Eudragit-L
als zweite Schicht erzielt.
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Auf Hartgelatinekapseln ist auch bereits eine Lack schicht aus einer
nicht magensaftresistenten Mischung von Celluloseacetatphthalat, Hydroxypropylcellulose
und Polyvinylpyrrolidon aufgetragen worden, die eine feste Verankerung der zweiten
magensaftresistenten Lack schicht aus Celluloseacetatphthalat bewirken
soll
(P 19 24 647.0-41).
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Bei einer ähnlichen Anwendung wird auf eine Hartgelatinekapsel eine
erste Schicht aus Polyvinylpyrrolidon und eine zweite Schicht aus einem magensaftresistenten
Uberzug aus Celluloseacetatphthalat aufgetragen (GB 1 190 387).
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Es hat sich jedoch gezeigt, daß ein auf diese Weise hergestellter
und aufgetragener Vorlack nicht in der Lage ist, die Magensaftresistenz zu verbessern,
d.h. die Schutzwirkung ist unzureichend. Dies ist beispielsweise der Fall bei den
folgenden Substanzen: Polyvinylpyrrolidon, wasserlösliche Celluloseether z.B. Methylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxymethylmethylcellulose,
Schellack einzeln oder in Mischung ohne oder zusammen mit pharmakologisch akzeptablen
Weichmachern, z.B. Polyethylenglykole, 1,2-Propandiol, Glycerin, Glycerintriacetat,
Phthalsäuremethylester, Phthalsäureethylester, Phthalsäurebutylester, acetylierte
oder nicht acetylierte Citronensäuretriethyl- oder tributylester, gelöst in einem
geeigneten Lösungsmittel wie z.B. Methanol, Ethanol, Isopropanol, Aceton, Methylenchlorid,
Wasser, einzeln oder in Mischung.
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Es hat sich dagegen völlig überraschend herausgestellt, daß ein geringer
Zusatz wasserlöslicher, fester, kristalliner, nicht flüchtiger, pharmakologisch
akzeptabler ein- oder mehrbasischer organischer Säuren zu diesem Vorlack zu einer
sicher tnagensaftresistenten, dünndarmlöslichen Dosierungseinheit auch bei einem
hohen Gehalt an alkalisch wirkenden Inhalts stoffen führt.
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Der saure Vorlack (erste Schutzschicht) und der magensaftresistente
Uberzug können mit allen, in der pharmazeutischen Technologie üblichen Verfahren
aufgetragen werden, z.B. in Wirbelschichtgeräten (Glatt, Glatt-Wurster, Aeromatic),
in perforierten
Dragierkesseln (Driacoater, Accela-Cota, Hi-Coter)
oder in gewöhnlichen Dragierkesseln, z.B. mit Hilfe des Tauchrohres.
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Der Lack wird in Form einer Lösung mit bis zu 10 % Feststoff verdüst,
wobei sowohl Zweistoffdüsen mit Preßluft als auch Airlesssprühpistolen verwendbar
sind.
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Wegen der bekanten thermischen Instabilität des NaHCO3ist die Anwendung
höherer Temperaturen bei der Filmbeschichtung zu vermeiden. So sollen 400C nicht
überschritten werden.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele
erläutert, ohne den Umfang der Erfindung einzuschränken: Beispiel 1: Weichgelatinekapseln
der Größe 16 minims oblong, die nach dem Scherer-Rotary-Die-Process hergestellt
worden sind, enthalten im öligen Inhalt 750 mg Natriumhydrogencarbonat. Die Oberfläche
einer Kapsel beträgt 7,0 cm . In einem GLATT-Wirbelschichtgerät WSG 15 werden 25.000
Stück der beschriebenen Weichgelatinekapseln magensaftresistent beschichtet.
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Zur Erzeugung der Isolierschicht werden auf die Kapseln 10,0 kg einer
Lacklösung folgender Zusammensetzung aufgesprüht: Hydroxypropylmethylcellilose 50
mPa.s (z.B. Methocel 50) 0,250 HydroxypropylmethylcellVlose 15 mPa.s (z.B. Methocel
15) 1,750 Hydroxypropylmethylcel :#'OSe 5 mPa.s (z.B. Methocel 5) Citronen säure
1,000 Glycerin, wasserfrei 0,500 Ethanol 56,100 Wasser 37,400 100,00
Bei
einer Zuluft-Temperatur von 360 bis 380 C wird die Lacklösung mit einer Geschwindigkeit
von ca. 320 g/min mit einer Zweistoffdüse mit einer Bohrung von 1,2 mm bei einem
PreBluftdruck von 4-6 bar versprüht. Die Kapseln erhalten eine Isolierschicht von
26,0 mg, entsprechend 2,70 mg Lacktrockenmasse/ 2 cm Kapseloberfläche.
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Ohne die Wirbelung zu unterbrechen, wird nach dem Auswaschen der
Düse mit ca. 0,5 Liter einer Lösungsmittelmischung, bestehend aus gleichen Gewichtsteilen
Ethanol und Dichlormethan, die magensaftresistente zweite Lackschicht aufgetragen.
Hierzu werden unter gleichen Bedingungen mit einer Sprühgeschwindigkeit von 350
g/min 17,500 kg Lacklösung folgender Zusammensetzung aufgesprüht: Hydroxypropulmethylcellulosephthalat
(z.B. HP 55 ) 5,000 Dibuthylphthalat 1,000 Ethanol 47,000 Dichlormethan 47,000 100,000
Das entspricht einer Menge von 42,0 mg Lacktrockenmasse pro Kapsel bzw. 6,0 mg/cm²
Kapseloberfläche.
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Nach dem Vertreiben des Rest-Lösungsmittels sind die Kapseln nach
den standardisierten Prüfmethoden des DAB 8, des Eur.
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Pharm. und der USP 2 Stunden lang magensaftresistent und zerfallen
im künstlichen Darmsaft bzw. in Phosphatpuffer mit einem pH-Wert von 6,8 innerhalb
von 10 Minuten. Die Kapseln zeigen eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit, auch nach
2 1/2 Jahren ergeben sich keinerlei Auflösungserscheinungen der Schutzschichten.
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Beispiel 2: Hartgelatinekapseln der Größe 0 z.B. Scherer-STAR-LOCKR-Kapseln
werden mit einer Pulvermischung folgender Zusammensetzung auf einer üblichen Hartgelatinekapselfüllmaschine
befüllt: Natriumhydrogencarbonat 0,750 g Magnesiu-:stearat 0,035 g Aerosil 200 0,015
g 0,800 g Die Kapseln werden anschließend sehr sorgfältig poliert, um staubförmiges
Füllgut von der Kapseloberfläche zu entfernen.
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In einem Driacoater 1200 werden 80.000 solcher Hartgelatinekapseln
magensaftresistent beschichtet. Die Kapseloberfläche 2 beträgt 5,15 cm Zur Erzeugung
der Isolierschicht werden auf die Kapseln 34,286 kg einer Lacklösung folgender Zusammensetzung
aufgesprüht: Hydroxypropylmethylcelluloae 15 mPa.s (z.B. Methocel 15 ) 3,000 HydroxypropylmethylcelluAose
5 mPa.s (z.B. Methocel 5 ) 2,000 Weinsäure 1,000 Propandiol (1,2) 1,000 Ethanol
46, 5ü0 Dichlormethan 46,500 100,000 Der perforierte Kessel des DRIACOATERS drehte
sich mit 8 UpM.
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Die durch das Haufwerk der Kapseln geblasene Zuluft hatte eine
Temperatur
von 400 C. Für das Verdüsen der Lacklösung wurde ein Walther-Airless-Sprühsystem
eingesetzt mit einer Düse Nr. 711 und 3,5 bar Preßluftdruck für die Airless-Pumpe.
Unter diesen Bedingungen wurden 450 g Lacklösung pro Minute aufgetragen. Die Kapseln
erhalten eine Isolierschicht von 30 mg, entsprechend 5,83 mg Lacktrockenmasse/cm²
Kapseloberfläche.
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Ohne die Rotation und den Luftstrom zu unterbrechen, wird nach dem
Auswechseln der Airlesspumpe und dem Auswaschen der Düse mit ca. 0,5 Liter einer
Lösungsmittelmischung, bestehend aus gleichen Gewichtsteilen Ethanol und Dichlormethan
die magensaftresistente zweite Lackschicht aufgetragen. Unter den gleichen Bedingungen
wie vorab beschrieben, werden 64,000 kg Lacklösung folgender Zusammensetzung aufgesprüht:
Hydroxyprogylmethylcellulosephthalat (z.B. HP55"') 6,25 Acetylcitronensäurekributylester
(z.B. Citroflex A 4 ) 1,25 Ethanol 74,00 Aceton 9,25 Wasser 9,25 100,00 Das entspricht
einer Menge von 60 mg Lacktrockenmasse pro Kapsel bzw. 11,65 mg/cm² Kapseloberfläche.
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Die Kapseln sind nach den standardisierten Prüfmethoden des DAB 8,
des Eur. Pharm. und der USP zwei Stunden lang magensaftresistent und lösen sich
im künstlichen Darmsaft bzw. in Phosphatpuffer mit einem pH-Wert von 6,8 innerhalb
von 15 Minuten. Die Kapseln zeigen eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit, auch nach
2 1/2 Jahren ergeben sich keinerlei Auflösungserscheinungen der Schutzschichten.
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Beispiel 3: Oblong-Tabletten werden durch Verpressen einer Granulat-Pulvermischung
der nachfolgenden Zusammensetzung hergestellt: Natriumhydrogcarbonat ) granuliert
mit 0,750 Maisstärke ) Gelatine-Schleim 0,075 Talcum (pulverförmig) 0,075 0,900
Die Oberfläche der Oblong-Tabletten beträgt 6,1 cm2.
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In einem gewöhnlichen, birnenförmigen Dragierkessel mit eingebauten
Schikanen werden mit Hilfe eines Boehringer-Strunck-Tauchrohr-Gerätes 25.000 Oblong-Tabletten
magensaftresistent beschichtet.
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Zuvor werden die Oblong-Tabletten mit 1 mg Schellack je cm,2 isoliert.
Hierzu werden 3,050 kg der folgenden Lacklösung aufgesprüht: Schellack wachsfrei
5,00 Ethanol 95,00 100,00 ======= Die Beschichtung wird unter folgenden Bedingungen
durchgeführt: Bei einer Kesselrotation von 30 UpM wird durch das Tauchrohr ein Zuluftstrom
von 500 m3/Stunde mit einer Temperatur zwischen 39° C und 410 C in das Haufwerk
der Oblong-Tabletten geleitet.
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Mittels einer Zweistoffdüse mit einer Bohrung von 0,8 mm wird der
Lack mit einer Geschwindigkeit von 100 g/min aufgesprüht.
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Der Preßluftdruck an der Zweistoffdüse ist hierbei auf 2,5 bar
eingestellt.
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Nach einer kurzen Trockenphase von 5 Minuten werden ohne Änderung
der Beschichtungs-Parameter und ohne Zwischenreinigung der Düse 9,150 kg des sauren
Isolierlackes folgender Zusammensetzung aufgetragen: Hydroxypropylmethylcellulofie
15 mPa.s (z.B. Methocel 15 HydroxypropylmethylcelluAose 5 mPa.s (z.B. Methocel 5
) 4,00 Citronen säure 1,50 Propandiol (1,2) 1,50 Ethanol 45,00 Dichlormethan 45,00
100,00 Das entspricht einer Menge von 36,6 mg Lacktrockenmasse je Ob-2 long-Tablette
bzw. 6,0 mg Lacktrockenmasse je cm Tablettenoberfläche.
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Ohne Pause wird nach dem Auswaschen der Düse mit ca. 0,5 Liter einer
Lösungsmittelmischung bestehend aus gleichen Gewichtsteilen Ethanol und Dichlormethan
die magensaftresistente Lackschicht aufgetragen. Hierzu werden bei einer Sprühgeschwindigkeit
von 200 g/min unter sonst gleichen Bedingungen 20,000 kg Lacklösung folgender Zusammensetzung
aufgesprüht: HydroxypropElmethylcellulosephthalat (z.B. HP 55 Dibutylphthalat 1,00
Ethanol 47,00 Dichlormethan 47,00 100,00
Das entspricht einer Menge
von 48 mg Lacktrockenmasse 2 pro Oblong-Tablette bzw. 7,87 mg je cm Tabletten-Oberfläche.
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Nach dem Vertreiben des Restlösungsmittels sind die Oblong-Tabletten
nach en standardisierten Prüfmethoden des DAB 8, der Eur. Pharm. und der USP 2 Stunden
lang magensaftresistent und zerfal,9n im künstlichen Darmsaft bzw. in Phosphatpuffer
mit einem pH-Wert von 6,8 innerhalb von 15 Minuten. Die Lagerfähigkeit entspricht
der der Kapseln der Beispiele 1 und 2.
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Alle Prozent- und Anteilsangaben in dieser Anmeldung sind Gewichtsprozentangaben
bzw. Gewichtsanteilangaben.