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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Informationsverbundsystem zur Verbindung
mehrerer Rechenanlagen über einen aus Lichtleitfasern aufgebauten und als Ring ausgebildeten
Lichtbus, wobei die Ankopplung der Rechenanlagen an den Lichtbus über Lichtkommunikationsmodule
erfolgt.
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In zunehmendem Maße werden in den verschiedensten industriellen Bereichen
Prozesse automatisiert.
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Dabei reicht es meist nicht mehr aus, jeweils an der Stelle des entsprechenden
Datenanfalls oder Datenbedarfs die entsprechenden rechnerischen Einheiten vorzusehen;
vielmehr wird es in zunehmendem Maß erforderlich, bei räumlich getrennten Prozeßstationen,
die miteinander ein System bilden, unter den den einzelnen Prozeßstationen mit verschiedenen
Aufgaben zugeordneten Rechenanlagen einen Informationsverbund herzustellen, der
- auf softwaremäßig gleichberechtigt organisierter Basis -eine integrierte Datenerfassung
und Datenauswertung ermöglicht, d.h. eine möglichst einfache Kommunikation zwischen
allen jeweils durch eine Prozeß-
station und zugeordnete Rechenanlage
gebildeten Einheiten gewährleistet. Dazu ist eine schnelle und störsichere Datenübertragung
erforderlich.
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Trotz Kopplung mehrerer Teilprozesse soll ein nach außen einheitlich
und transparent wirkendes Gesamtsystem gebildet werden. Die Erfindung geht dabei
vom Einsatz von Lichtleitfasern als Datenleitungen aus, da die Datenübertragung
auf diesen Medien in hohem Maße störsicher ist, insbesondere in Umgebungen, wo infolge
des möglichen Auftretens starker elektromagnetischer Störfelder bei Umschaltvorgängen
oder Last schwankungen die Übermittlung elektrischer Signale nur mit einem besonders
hohen Aufwand an Schirmung und Fehlersicherung durchführbar ist, wie z.B. bei Kraftwerken
usw. Außerdem ergibt die Datenübertragung auf Lichtleitfasern auch ihrerseits keine
elektromagnetischen Störfelder, die wiederum andere Einrichtungen (z.B. empfindliche
Labor-Einrichtungen) stören könnten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Informationsverbundsystem der eingangs
genannten Art zu bilden, das die erforderliche Zusammenschaltung eines durch einen
Lichtbus gebildeten Rings mit einer
durch Prozeß station und zugeordnetem
Mikrorechner gebildeten Einheit ermöglicht. Nun gibt es zwar passive optische Koppelelemente,
die im Prinzip durch Y-förmige Lichtgabelschaltungen gebildet werden. Sie weisen
jedoch eine relativ hohe Einfügungsdämpfung auf, so daß dadurch der Ausbaufähigkeit
eines damit aufgebauten Systems und der Strecken, die damit überbrückt werden können,
Grenzen gesetzt sind.
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Die Schaffung geeigneter Koppelelemente schließt die Erfindung daher
mit ein. Dabei muß gewährleistet sein, daß die Funktionsfähigkeit der Koppelelemente
geprüft werden kann und bei Störung alternative Verbindungswege hergestellt werden,
d.h. daß die Struktur des verwendeten Lichtbus so verändert wird, daß er trotz Störung
einer Teilstrecke oder eines Koppelelementes weiter arbeitet.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Lichtkommunikationsmodule
mit den zwischen ihnen liegenden Teil strecken des Lichtbus jeweils in Reihe geschaltet
sind, wobei zur Umsetzung der optischen in elektronische Signale und umgekehrt elektro-optische
Wandler vorgesehen
sind, und daß ferner in den Lichtkommunikationsmodulen
je ein Kommunikations-Controller vorgesehen ist, der in dem durch den Lichtbus gebildeten
Ring umlaufende Datenblöcke anhand an besonders definierter Stelle vorgesehener
Zeichen daraufhin überprüft, ob die innerhalb des Datenblocks transportierten Daten
für die dem betreffenden Lichtkommunikationsmodul zugeordnete Rechenanlage bestimmt
sind, und, wenn dies zutrifft, die Weiterleitung des Datenblocks über eine Steuereinheit
und eine Schnittstelle an die Rechenanlage freigibt, wobei die Datenübergabe und
die Datenverkehrskontrolle durch eine im Lichtkommunikationsmodul vorgesehene Steuereinheit
bewirkt wird, und daß ferner der Kommunikations-Controller bei der Abgabe von Daten
von der Rechenanlage auf den durch den Lichtbus gebildeten Ring die Datenübergabe
nur dann freigibt, wenn auch der Lichtbus frei ist.
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Dabei wird die Prüfung des Freiseins bzw. des Belegtseins des Lichtbus
dadurch ermöglicht, daß im Falle des Freiseins des Lichtbus ein Token-Byte in dem
Lichtbus umläuft. Empfängt ein Lichtkommunikationsmodul ein derartiges Token-Byte
bzw.
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stellt er dessen Vorhandensein fest, dann und nur dann weiß er, daß
der Lichtbus in diesem Augenblick nicht durch einen Datenblock, der in dem Lichtbus
umläuft, genutzt wird. Der Empfang eines Token-Byte signalisiert also das Freisein
des Lichtbus. Das Token wird dann in dem Kommunikations-Controller des betreffenden
Lichtkommunikationsmoduls durch die Anfangs-Flag und dem darauffolgenden Datenblock
ersetzt und auf den Lichtbus geleitet. Der Lichtbus ist jetzt belegt, was sich für
andere Lichtkommunikationsmodule derart darstellt, daß eben ein Token-Byte nicht
mehr empfangen werden kann, weil es praktisch durch den Lichtkommunikationsmodul,
durch den der erste Zugriff zum Lichtbus erfolgte, aus diesem heraus und durch die
zu transportierende Nachricht ersetzt worden ist.
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Auf diese Weise werden also die Prioritätsprobleme des Zugriffs, die
bei bekannten Prioritäts-Schaltungen zum Zugriff auf Ringleitungen und lineare Leitungen
mit komplizierten logischen Schaltungen gelöst werden müssen, in besonders einfacher
Weise organisiert und damit das Problem des konfliktfreien Zugriffs einfach gelöst.
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Hat ein Lichtkommunikationsmodul eine bestimmte Nachricht (Datenblock)
empfangen, nachdem der Kommunikations-Controller festgestellt hat (anhand der Zieladresse),
daß die eingehende Nachricht für die diesem Lichtkommunikationsmodul zugeordnete
Rechenanlage bestimmt war, dann wird ja - wie erwähnt - diese Nachricht an die zugeordnete
Rechenanlage weitergeleitet. Sie ist damit aus dem Lichtbus praktisch "herausgenommen".
Dies wird anderen Lichtkommunikationsmodulen wie folgt signalisiert: Der Lichtkommunikationsmodul,
der die Nachricht an die ihm zugeordnete Rechenanlage weitergegeben hat, quittiert
dies durch ein Quittungssignal an den Lichtkommunikationsmodul der Station, die
den Datenblock gesendet hat. Nach Empfang der Quittung speist dieser seinerseits
erneut ein Token-Byte in den Lichtbus ein. Es kann somit von irgend einem anderen
Lichtkommunikationsmodul festgestellt und wiederum erneut durch eine Anfangs-Flag
mit folgendem Datenblock ersetzt werden. Im Lichtkommunikationsmodul läuft also
stets entweder ein Token-Byte, das den Zustand "frei" signalisiert und durch eine
Nachricht ersetzt werden kann, oder aber eine Nachricht um.
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Das erfindungsgemäße Informationsverbundsystem verwendet also ein
neuartiges Koppelelement, nämlich einen Lichtkommunikationsmodul, der die notwendigen
Einrichtungen aufweist, um die durch Prozeß station und Mikrorechner gebildete Einheit
bei Bedarf an den Lichtbus, der als Ring ausgebildet ist und in dem die Datenblöcke
umlaufen, anzukoppeln und um umgekehrt die für diese Einheit bestimmten Datenblöcke
aus dem Ring auszukoppeln und an den Mikrorechner weiterzuleiten.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der durch
den Lichtbus gebildete Ring zwei gegenläufige Lichtleitungen umfasst, daß ferner
in den Lichtkommunikationsmodulen Einrichtungen vorgesehen sind, um bei Störung
des Durchlaufs der Datenblöcke durch den Lichtkommunikationsmodul oder einer Teilstrecke
des Lichtbus zwischen zwei Lichtkommunikationsmodulen eine direkte Verbindung der
beiden Lichtleitungen an einer Seite des Lichtkommunikationsmoduls herzustellen,
so daß durch die Zusammenschaltung der beiden Lichtleitungen eine Umkehr der Richtung
des Laufs der Datenblöcke und dadurch ein ge-
schlossener Weg ohne
Durchlauf durch den gestörten Lichtkommunikationsmodul gebildet wird.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, daß eine Überwachungsschaltung
einen Testgenerator und einen Testmonitor aufweist, wobei die von dem Testgenerator
abgegebenen Prüfsignale über die genannten elektro-optischen Wandler und den Lichtbus
an den Testmonitor gelangen und bei Störung dieser Übertragung ein Schalter betätigt
wird, der den empfangsseitigen elektro-optischen Wandler direkt mit dem sendeseitig
vorgesehenen elektro-optischen Wandler verbindet.
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Als einzelne Bauelemente werden bei der Erfindung zum Teil programmierbare
Mikroprozessoren verwendet, so daß die Verwaltung bzw. die Organisation der Daten
und des Datenflusses in dem Lichtkommunikationsmodul vorwiegend durch die verwendete
Software bestimmt wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der
beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es stellen dar:
Figur 1 eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels; Figur 2 einen Datenblock; Figur
3 einen beim Ausführungsbeispiel verwendeten Lichtkommunikationsmodul; Figur 4 eine
Steuereinheit; Figur 5 ein zweites Ausführungsbeispiel; Figur 6a den Verlauf der
Lichtleitung bei und 6b gestörtem Lichtkommunikationsmodul bzw. gestörter Teilstrecke
der Lichtleitung beim zweiten Ausführungsbeispiel.
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Das Informationsverbundsystem nach Figur 1 verbindet miteinander beispielhaft
die Prozeßstationen 2 P2, P3, denen Rechenanlagen MR NR2, MR3 zugeordnet sind. Die
Einheiten (P1, MR1), (P2, MR2), (P3, MR3) werden mit Hilfe des Informationsverbundsystems
zusammengeschaltet. Es können aber erheblich mehr Einheiten (Pi, MRi),
z.B.
64, auf diese Weise miteinander verbunden werden. Dieses System ist beliebig erweiterbar,
wie schematisch durch die Erweiterungen E dargestellt.
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Die insgesamt mit E bezeichneten Erweiterungen können zu anderweitigen
Rechenanlagen, Standardschnittstellen, oder über den weiteren Lichtkommunikationsmodul
15 und einen weiteren Lichtbus 20 zu weiteren Prozeßmodulen führen. Unter Prozeßmodulen
sind dabei räumlich kompakte Einheiten aus Mikrorechner, Sensoren, Aktoren und Anschluß
für die Kommunikation über Lichtbus zu verstehen.
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Die einzelnen Prozeßstationen P1, P2, P3 sind, wie durch die Beschriftungen
"Standard-Peripherie", "Leittechnik", Technische Prozesse" angedeutet, funktionell
verschiedener Art. Es kann sich dabei um Teilaggregate eines Energieversorgungssystems
handeln, also z.B. Generatoren, Speicher, Pumpwerke, Schaltstationen, Leitungssysteme,
Auswertung, Datenerfassung, Gebührenrechner, Bedarfsanalyse usw., wobei die zugeordneten
Rechenanlagen MR1, MR2, MR3 jeweils nach individuell vorgegebener
Programmierung
arbeiten, also bspw. daraus wiederum für die Steuerung und/oder Regelung der Prozeß
station gesamte Prozeßoptimierung betreiben oder neue Daten gewinnen werden, die
in derselben oder einer anderen Prozeßstation weiterverarbeitet werden. Das Informationsverbundsystem
sorgt nun für eine voll kompatible, von der Software-Organisationsstruktur her gleichberechtigte
Zusammenschaltung sämtlicher Rechenanlagen NR1, MR so daß also bspw. die an allen
Prozeßstationen P1, P2, ... anfallenden Daten nur an einer Prozeßstation P. ausgedruckt,
auf einem Display sichtbar gemacht, gespeichert usw. werden können, während andererseits
die Verarbeitung bzw. Bearbeitung von Daten, die an mehreren Prozeßstationen (z.B.
durch Wasserkraft betriebenen Generatoren) anfallen, und die stets nach derselben
Software bearbeitet werden müssen, an nur einem der verschiedenen Rechenanlagen
MR.
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erfolgen kann.
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Die Rechenanlagen führen also gegebenenfalls auf die Prozeßstationen
abgestellte Anwenderprogramme (Tasks) durch, und zwar einschließlich
des
Aktivierens, Startens und Suspendierens, sowie einer Interkommunikation mit den
anderen Rechenanlagen auf Echtzeit-Basis.
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Durch die Zusammenschaltung entsteht ein Multiprozessor-Echtzeit-Betriebssystem.
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Die Zusammenschaltung erfolgt über einen Leitungsring 10 aus Lichtleitfasern,
der im folgenden als ~Lichtbus" bezeichnet wird. Die Verbindung des Lichtbus 10
mit den Rechenanlagen MR1, ..., erfolgt über Lichtkommunikationsmodule 11, 12, 13,
14, 15, Der Verlauf der durch Lichtleitfasern aufgebauten Lichtleitung im Lichtbus
10 ist durch mit Pfeilen versehene Linien dargestellt.
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Die Lichtleitung im Lichtbus 10 ist nun derart aufgebaut, daß in dem
durch den Lichtbus 10 gebildeten Ring, der die Lichtkommunikationsmodule einschließt,
die Information, dargestellt durch Lichtsignale, umläuft, wie durch die Pfeile dargestellt.
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Der Aufbau eines Datenblocks ergibt sich aus Figur 2. Er besteht aus
einem Anfangssignal
(Anfangs-Flag), der Zieladresse ZA, der Absenderadresse
AA, wobei mit den beiden Kontroll-Bits C bestimmte Operationen bezeichnet werden
können, ferner aus den eigentlichen zu transportierenden Daten "transp.-Daten" (z.B.
128 Bytes), zwei Kontroll-Bytes CRC (Cyclic Redundancy Check) zur Fehlererkennung,
sowie einem Schlußsignal (Schluß-Flag), das entweder als Sonderzeichen oder als
sog.
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Token-Byte" aufgebaut ist. Das Anfangssignal mit der Zieladresse ZA
dient dazu, innerhalb der einzelnen Lichtkommunikationsmodule zu entscheiden, ob
der folgende Datenblock dem zugeordneten Mikroprozessor zugeleitet und dort bearbeitet
wird, oder ob der Datenblock lediglich "durchgelassen", also auf die weiteren Streckenabschnitte
des Lichtbus weitergeleitet wird, ohne eine bestimmte Aktivität des dem betreffenden
Lichtkommunikationsmodul zugeordneten Mikrorechners zu entfalten. Das Sonderzeichen
kennzeichnet das Ende einer Nachricht.
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Das Token-Byte ist für den Lichtkommunikationsmodul, in dem es festgestellt
wird, das Freigabesignal. Der Lichtkommunikationsmodul kann das
Token-Byte
aus dem Lichtbus herausnehmen und durch einen Datenblock nach Figur 2 ersetzen.
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Ist ein Datenblock, der in einem Lichtkommunikationsmodul eingeht,
für den zugeordneten Mikrorechner bestimmt, so wird er an diesen weitergeleitet
und damit aus dem Umlauf in dem Lichtbus herausgenommen. Gleichzeitig wird der Empfang
des Datenblocks durch die Absendung einer Quittung quittiert. Danach wird nach Empfang
der Quittung erneut ein Token-Byte von dem Lichtkommunikationsmodul, der ursprünglich
gesendet hat, in den Lichtbus eingespeist. Das Token-Byte gilt dann wiederum für
die nächste sendewillige Station als Freigabesignal.
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Auf diese Weise ist das Token-Byte die Kennung für das Ende einer
Übertragungsprozedur zwischen zwei Stationen und gleichzeitig das Freigabesignal
für die nächste sendewillige Station, die nach Empfang des Token-Bytes eine Nachricht
auf den Lichtbus geben kann, nachdem sie aus dem Token-Byte ein Anfangs-Flag erzeugt
hat.
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Das Token ist ein Buszustandssignal. Um die Wir-
kungsweise
zu verdeutlichen, kann man sich folgenden einfachen Vergleiches bedienen: Das Token,
das in dem durch den Lichtbus gebildeten Ring umläuft, entspricht einer Lokomotive,
die in einem geschlossenen Ring umfährt. Die Lichtkommunikationsmodule sind sozusagen
Stationen entlang dieses Rings. Nur wenn die eine umlaufende Lokomotive an einer
Station festgestellt wird, kann sie von dieser aus dem Gleis genommen und durch
einen Zug (entsprechend Anfangs-Flas + folgender Nachricht) ersetzt werden, der
dann bis zu seiner Bestimmungsstation (gekennzeichnet durch die Anfangs-Flass) fährt.
Ist der Zug (Anfangs-Flag + Nachricht) an seiner Bestimmungsstation angekommen,
so wird er dort aus dem Gleis herausgesetzt. Nach Empfang einer Quittung wird von
der Sendestation die erstgenannte Lokomotive (Token-Byte) wieder in Umlauf gesetzt,
so daß die nächste Station, die sich des Gleises bedienen will, dann, wenn diese
Lokomotive ankommt, sich wieder derselben Prozedur bedienen kann.
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Fig. 3 zeigt den Aufbau eines Lichtkommunikationsmoduls, z.B. 11.
Er wird gebildet durch eine Schnittstelle 21 zwischen Lichtbus 10 einerseits und
den weiteren elektrischen Schalteinheiten des Lichtkommunikationsmoduls andererseits,
einen
Kommunikations-Controller 22, eine Steuereinheit 23, eine weitere Schnittstelle
24 zum Mikrorechner, einen Systembus 25, sowie eine Spannungsversorgung 26. Der
Zweck des Lichtkommunikationsmoduls ist es - allgemein gesprochen - einerseits die
beiden Schnittstellen 21 bzw. 24 zwischen Lichtbus 10 und Mikrorechner zur Verfügung
zu stellen, andererseits aber bereits auf niedrigster Software-Ebene den Datenverkehr
zu verwalten, d.h. zu organisieren und zu kontrollieren.
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Zur Schnittstelle 21 gehören elektro-optische Wandler 28, 29 und eine
Umschalteinrichtung 30.
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Bei diesen elektro-optischen Wandlern handelt es sich um handelsübliche
Bauelemente. Die Umschalteinrichtung 30 wird, wie weiter unten noch dargestellt
werden wird, von einer Überwachungsschaltung, die Teil der Steuereinheit 23 ist,
dann betätigt, wenn eine Störung des Lichtkommunikationsmoduls vorliegt, so daß
dann praktisch der gesamte Lichtkommunikationsmodul direkt an der Schnittstelle
vom Wandler 29 zum Wandler 28 "kurzgeschlossen wird und die Verbindung der beiden
Lichtbus-Streckenabschnitte dennoch gewährleistet ist.
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Der Kommunikations-Controller 22 übernimmt z.B. die Steuerung der
Datenübertragung und die Erzeugung des Protokolls. Das Protokoll enthält Angaben
über Rahmenstatus, Zieladresse, Absenderadresse, Transportkennungen, Datensicherung,
sowie die Daten selbst. Die Steuerung wird hauptsächlich auf Software-Ebene abgewickelt.
Verwendet werden kann bspw. ein handelsüblicher Baustein, der dann entsprechend
programmiert wird. Die Programmierung sorgt dann für die entsprechenden Erkennungsvorgänge,
die Weiterschaltung von Verzweigungen, die Taktherstellung, die Erzeugung entsprechender
Anforderungssignale usw. Insbesondere wird im Rahmen des Kommunikations-Controllers
das Schluß-Flag des Datenblocks (Figur 2) untersucht und daraufhin entschieden,
ob ein Token-Byte vorliegt, dessen Empfang dem Mikrorechner (im Falle von Figur
3: MR2) den Buszugriff zur Abgabe einer Nachricht gestattet.
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Ist aufgrund der Steuerung durch den Kommunikations-Controller 22
die Entscheidung getroffen, daß eine an den zugeordneten Mikrorechner MR2 adressierte
Nachricht vorliegt, so erfolgt
die Weiterleitung des Datenblocks
über den Systembus 25. Über diesen Systembus erfolgt die Kommunikation mit der Steuereinheit
23, sowie mit der Schnittstelle 24, über welch letztere dann die Kommunikation mit
dem Mikrorechner MR2 stattfindet.
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Die Steuereinheit 23 enthält, ebenfalls in Form handelsüblicher und
entsprechend programmierter Bausteine, eine zentrale Recheneinheit (CPU), einen
Programmspeicher (PROM) und einen Speicher mit beliebigem Zugriff (RAM).
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In etwas detaillierterer Form ist die Steuereinheit 23 in Figur 4
dargestellt, wobei jedoch die eingezeichneten Blöcke und Erläuterungen weniger im
Sinn des Hardware-Aufbaues (CPU), (PROM), (RAM), usw., sondern vielmehr funktionell
zur Erläuterung des Steuerungsablaufs dargestellt sind. Innerhalb der Steuereinheit
23 erfolgt zunächst in den Bereichen 231 bzw. 232 die Datenübergabe, und zwar in
231 zwischen Lichtbus und Steuereinheit, und in 232 zwischen Mikrorechner und Steuereinheit.
In den Bereichen 233 und 234 erfolgt die Datenverkehrskontrolle (auslesen oder
einschreiben),
und schließlich im Bereich 235 die sog. "dynamische Verwaltung", d.h. die programmierte
Abwicklung der Kommunikation zwischen Mikrorechner und Lichtbus.
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Sofern also die Bereiche 231 bis 235 betroffen sind, sichert die Steuereinheit
23 unter Einbeziehung bereits gewisser Steuerungs- und Verwaltungsaufgaben durch
entsprechende Software bestimmte Kommunikation zwischen dem Lichtbus einerseits
und dem Mikrorechner andererseits.
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Ferner sind in der Steuereinheit 23 die Bereiche 236 bis 237 vorgesehen.
Der Bereich 236 dient dabei der Überwachung der Funktionsweise des betreffenden
Lichtkommunikationsmoduls.
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Die also jeder Steuereinheit 23 zugeordnete Überwachung, die einen
Testmonitor enthält (Bereich 236), prüft innerhalb jeder Verwaltung der Kommunikation
zwischen Lichtbus und Mikrorechner die Funktionsfähigkeit des einzelnen Lichtkommunikationsmoduls.
Ist dieser nicht in Ordnung, ergibt sich also im Testmonitor, daß ein Fehler vorliegt
(auch nur zeitweise; also
z.B. während der Aufbauphase nach dem
Einschalten), so gibt der Testmonitor ein Signal an die oben erwähnte Umschalteinrichtung
30 ab, die dann dafür sorgt, daß praktisch bereits an der Schnittstelle zwischen
Lichtbus und Lichtkommunikationsmodul ein Kurzschluß derart stattfindet (s. oben),
daß direkt von dem empfangsseitig vorgesehenen elektro-optischen Wandler 29 eie
elektrischen Signale wieder auf den sendeseitig vorgesehenen elektrooptischen Wandler
28 weitergegeben werden.
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Meldet der Testmonitor keinen Fehler, dann erscheinen am Eingang von
28 die Sendedaten bzw.
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die Empfangsdaten (von 29) am Kommunikations-Controller. Dabei kann
im Testmonitor z.B.
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die Impulsbreite, Impulsform, Anstiegsflanke bzw. die Plausibilität
der angekommenen Daten überprüft werden.
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Wichtig ist, daß bspw., abhängig von den Betriebszuständen, also durch
die entsprechende Programmierung der für die Steuereinheit verwendeten Bauelemente,
in Abhängigkeit von den Betriebszuständen und von der Betriebsdauer innerhalb des
Lichtkommunikationsmoduls selbst
Kontrollsignale erzeugt werden
können, die die Funktionsfähigkeit überprüfen.
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Figur 6 zeigt nun eine für das Betriebssystem außerordentlich wichtige
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung, die sich von Figur 1 dadurch unterscheidet,
daß der Lichtbus 100.
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der wiederum durch Lichtleitungen (Lichtleitfasern gebildet wird,
zwei Ringe bildet. Diese beiden Ringe sind mit 101 bzw. 102 bezeichnet.
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Funktionsmäßig sind sie dadurch gekennzeichnet, daß in ihnen, wie
durch die Pfeile gezeigt, die Datenblöcke und - sofern sie frei sind - das Token-Byte
in entgegengesetztem Sinne umlaufen kann. Damit wird es möglich, wie in Fig. 6a
und 6b gezeigt, den zyklischen Umlauf der Datenblöcke auch bei Störung eines Lichtkommunikationsmoduls,
nach Fig. 6a des Lichtkommunikationsmoduls 11, oder nach Fig. 6b bei Unterbrechung
der Teilstrecke des Lichtleiters, aufrecht zu erhalten, indem nämlich an der Verbindungsstelle
mit dem gestörten Lichtkommunikationsmodul die beiden für den gegenläufigen Umlauf
der Datenblöcke vorgesehenen Lichtleitungen miteinander verbunden werden, so daß
sich trotz Störung
wieder ein geschlossener Weg für die Lichtleitung
ausbildet, der etwa die Form einer Wurst hat, in dem die Datenblöcke umlaufen können.
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- Ende der Beschreibung -
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