DE3231629C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft verbesserte Verfahren zur
elektronischen Bilderzeugung unter Verwendung einer Anordnung
von einzeln adressierbaren Lichtventilen, mit denen die Über
tragung von Licht von einer Strahlenquelle zu einer Abbildungs
ebene gesteuert wird, und insbesondere ein Verfahren zur Ver
besserung der Qualität von Halbtonbildern, die mittels solcher
Verfahren hergestellt werden.
In der US-Patentschrift 42 29 095 werden verschiedene Aus
führungsformen einer elektronischen Farbbilderzeugungsvor
richtung beschrieben, bei der Anordnungen getrennt adressier
barer elektro-optischer Mittel in Pixelgröße (d. h. in der
Größe kleinster Bildelemente) verwendet werden, um eine mehr
farbige Belichtung panchromatischer Abbildungsmedien zu er
zielen. Bei einer in dieser Patentschrift beschriebenen be
vorzugten Ausführungsform solcher elektro-optischer Mittel ist
ein Lichtventil vorgesehen, das aus einer Platte aus ferro-
elektrischem Keramikmaterial, wie beispielsweise lanthandotier
tem Bleizirkonattitanat (PLZT) besteht, die zwischen zwei
Polarisatoren liegt, deren Polarisierungsrichtungen senkrecht
zueinander verlaufen, wobei diese Platte so aktiviert wird, daß
sie sich wie eine Kerr-Zelle mit quadratischer Kennlinie verhält. Eine An
ordnung aus solchen Lichtventilen besteht demnach aus einer
Platte aus PLZT-Material mit einer Vielzahl ineinander greifen
der Elektroden, die auf einer der Hauptflächen so ausgebildet
sind, daß sie das selektive Anlegen diskreter elektrischer
Felder an diskrete Oberflächenbereiche der Platte (in einer
senkrecht zur Betrachtungsrichtung verlaufenden Richtung) er
lauben. Beim Anlegen solcher Felder wird das PLZT-Material dop
pelt brechend und dreht die Polarisierungsrichtung des einfal
lenden Lichtes um einen von der Größe des Feldes abhängigen Be
trag. Damit ändert sich die Lichtdurchlässigkeit der PLZT-Platte
und der Polarisatoren nach Maßgabe der elektrischen Felder. Ein
Farbbild wird elektronisch dadurch erzeugt, daß diese Lichtven
tile synchron mit der Aktivierung roter, grüner und blauer Be
lichtungsquellen und nach Maßgabe der roten, grünen und blauen
Farbinformationen für die Pixels dieses Bildes selektiv geöffnet
und geschlossen werden.
Gemäß der obengenannten Patentschrift kann auch für die Halbton
bilderzeugung die elektrische Aktivierung der Lichtventile so
variiert werden, daß sich Dichtevariationen, beispielsweise in
Form einer Grauskala, ergeben. Als Beispiele werden drei Wege
zum Variieren der elektrischen Aktivierung aufgezeigt: (1)
Änderung des Spannungspegels, der während einer Nenn-Belichtungs
zeit dauernd anliegt; (2) Änderung der Zeitspanne, während der
ein Nenn-Spannungspegel anliegt; (3) Erzeugung eines stufen
förmigen Spannungssignals während jeder Belichtungsperiode und
Aktivierung der Lichtventile innerhalb dieser Periode zu dem
Zeitpunkt, zu dem der gewünschte Spannungspegel vorliegt.
In bestimmten Anwendungsbereichen, z. B. bei der Herstellung
von Halbtonbildern hoher Qualität, wie etwa fotografischen
Prints, hat sich gezeigt, daß bei der Bilderzeugung mit Hilfe
von Lichtventil-Anordnungen, die in der vorstehend beschriebenen
Weise elektrisch adressiert werden, störende Fehlstellen auf
treten. Insbesondere ist in Halbtonbereichen gelegentlich mit
dem bloßen Auge ein Dichteunterschied zwischen benachbarten
Pixelbereichen erkennbar, die unter Verwendung von Lichtventilen
belichtet wurden, denen eine im wesentlichen identische elek
trische Aktivierung zuteil wurde. Wenn die Belichtung mittels
einer Relativbewegung zwischen Abbildungsmedium und linearen
Lichtventil-Anordnungen vorgenommen wird, treten diese Dichte
unterschiede besonders störend in Form von Streifen oder Linien
in Erscheinung.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine wesentliche Ver
ringerung der Fehlstellen zu bewirken, die in Halbtonbildern,
insbesondere in Farbbildern auftreten, die mittels einer An
ordnung elektrisch adressierbarer Lichtventile erzeugt werden.
Gemäß der Erfindung wurde festgestellt, daß solche Fehlstellen
auf ein unterschiedliches Durchlässigkeitsverhalten der ein
zelnen Lichtventile der Anordnung zurückzuführen sind, die
primär durch Schwankungen des elektro-optischen Koeffizienten
von einem Lichtventil zum anderen verursacht werden. Darüber
hinaus wurde beobachtet, daß das Ausmaß, in dem diese Fehlstel
len auftreten, von der Farbe, d. h. der Wellenlänge des durch
die Lichtventile fallenden Lichts, abhängt.
Gemäß der Erfindung läßt sich das Auftreten von Fehlstellen in
Halbtonbildern, die mittels einer Anordnung elektrisch adressier
barer Lichtventile erzeugt werden, dadurch drastisch verringern,
daß der zur elektrischen Adressierung der Lichtventile verwendete
Spannungspegel in geeigneter Weise gesteuert wird, d. h. also die
Spannung, die das Umschalten der Ventile aus einem lichtundurch
lässigen in einen lichtdurchlässigen Zustand bewirkt. Insbeson
dere hat sich gezeigt, daß (a) durch Adressieren der Lichtven
tile mit einem der mittleren "Halbwellenspannung" aller Lichtven
tile der Anordnung angenäherten Spannungspegel (der durch Messen
der Halbwellenspannung jedes Lichtventils der Anordnung ermit
telt wird) bei einer gegebenen Wellenlänge des durch das je
weilige Lichtventil fallenden Lichts und (b) durch Steuern der
Zeitdauer, während der diese Spannung anliegt, die in Form von
Linien und Streifen in Halbtonbildern in Erscheinung tretenden
Fehlstellen ganz wesentlich verringert werden können. Werden
mit dem Lichtventil aus drei Farben (z. B. Rot, Grün und Blau)
bestehende Bilder erzeugt, so können die streifenförmigen Fehl
stellen in Halbtonbildern weitgehend zum Verschwinden gebracht
werden, indem entweder (1) die Lichtventile mit der mittleren
Halbwellenspannung bei der gegebenen Wellenlänge des Lichts
(z. B. Rot, Grün oder Blau) adressiert werden und dann die An
ordnung mit Licht beaufschlagt wird oder aber (2) eine einzige
mittlere Halbwellenspannung gewählt wird, die einen Kompromiß
auf der Grundlage der Farbempfindlichkeit des menschlichen
Auges und/oder des lichtempfindlichen Mediums darstellt, wel
ches das von der Lichtventil-Anordnung erzeugte Bild wahrnimmt
bzw. empfängt.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische perspektivische Darstellung einer
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Er
findung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Teil eines beispielsweise
für die Verwendung in der Vorrichtung nach Fig. 1
geeigneten elektro-optischen Modulators;
Fig. 3 eine vergrößert dargestellte Querschnittsansicht
eines Teils des Modulators nach Fig. 2;
Fig. 4 eine graphische Darstellung der Schwankungen des Licht
ausgangs in Abhängigkeit von der aktivierenden Span
nung für eine bestimmte Lichtventil-Anordnung und
einer als Parameter festgelegten Wellenlänge des
Lichts;
Fig 5 eine graphische Darstellung, die für unterschiedliche
Wellenlängen des Lichts die Schwankungen des Licht
ausgangs eines gegebenen Lichtventils, beispiels
weise des Ventils nach Fig 1, beim Anliegen einer
Aktivierungsspannung zeigt; und
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausfüh
rungsform von Steuermitteln, die gemäß der Erfindung
in einer Vorrichtung nach Fig. 1 verwendbar sind.
Die in Fig. 1 gezeigte elektronische Farbbilderzeugungsvorrich
tung weist eine Lichtquelle 11 auf, mit der eine (auseinander
gezogen dargestellte) Lichtventil-Anordnung 10 nacheinander mit
Licht unterschiedlicher Farbe beaufschlagt wird. Die Lichtquelle
kann getrennt aktivierbare rote (R), grüne (G) und blaue (B)
Lichtquellen umfassen, oder sie besteht aus einer panchromatischen
Lichtquelle sowie einem sich bewegenden mehrfarbigen Filter, wie
es in der vorgenannten US-Patentschrift 42 29 095 beschrieben ist.
Die Lichtventil-Anordnung 10 besitzt zwei Polarisatoren 12, 14,
deren Polarisierungsrichtungen senkrecht zueinander verlaufen
und zwischen denen ein elektro-optischer Modulator 13 angeordnet
ist. Dieser besteht aus einem elektro-optischen Material, wie
es beispielsweise in der US-Patentschrift 42 29 095 offenbart
ist und das beim Anlegen eines elektrischen Feldes aus einem
isotropen, nicht-polarisierten in einen doppelt brechenden,
polarisierten Zustand überführbar ist. Ein bevorzugtes Material
ist 9/65/35 PLZT.
Wie im einzelnen aus Fig. 2 ersichtlich, besitzt der Modulator
13 Bezugselektroden 21 und Signalelektroden 22, die auf der
Modulatoroberfläche in einer Konfiguration ausgebildet sind,
durch die eine Vielzahl diskreter, getrennt adressierbarer
Lichtventile P₁-P₅ voneinander abgegrenzt wird. Bei der in
Fig. 2 dargestellten Ausführungsform sind die Bezugselektroden 21
an eine gemeinsame Bezugsspannungsquelle angeschlossen, bei
spielsweise Erde, und die Signalelektroden für jedes Lichtventil
sind über eine Adreßvorrichtung beispielsweise ein Schiebere
gister 25 mit seriellem Eingang und parallelem Ausgang, getrennt
mit einer Spannung adressierbar. Durch die elektrische Adres
sierung werden die Lichtventile aus einem AUS-Zustand (in dem
sie lichtundurchlässig sind) in einen EIN-Zustand (in dem sie
lichtdurchlässig sind) überführt. Ein Beispiel eines Adressier
schemas (V = es liegt Spannung an, O = es liegt keine Spannung
an), mit dem die Lichtventile in den EIN- oder AUS-Zustand über
führbar sind, ist in Fig. 2 dargestellt.
Im allgemeinen bewirkt das Anlegen eines elektrischen Feldes an
die Lücken oder Abstände "g" zwischen den Elektroden eines Licht
ventils mittels einer Adressierspannung V die Überführung des
elektro-optischen Materials in einen doppelt brechenden Zustand,
wobei die Richtung der Polarisierung des durchfallenden Lichts
gedreht wird. So wird also das aus dem Eingangspolarisator 12
austretende polarisierte Licht, das auf das elektro-optische
Material auftrifft, durch adressierte Lichtventile gedreht,
durch nicht-adressierte Lichtventile hingegen nicht. Da die
Polarisierungsebene des Ausgangspolarisators 14 senkrecht zu
der des Eingangspolarisators 12 verläuft (d. h. in einem Winkel
von im wesentlichen 90° zur Polarisierungsrichtung), wird Licht
nur von den Lichtventilen durchgelassen, in denen durch Anlegen
einer Adressierspannung V ein elektrisches Feld erzeugt wird.
Schematisch dargestellte optische Mittel 15 bilden die lineare
Lichtventil-Anordnung 13 in der Belichtungsstation der Vor
richtung ab, an der ein Aufzeichnungsmedium M mit Hilfe von
Transportmitteln 16 vorbeigeführt wird. Die durch die Trans
portmittel 16 bewirkte Bewegung des Aufzeichnungsmediums, die
Aktivierung der Lichtquelle 11 durch die Farbsteuerung 17 und
die Aktivierung der Adreßvorrichtung 25 durch die Adreß-
Steuerung 18 werden durch geeignete Mittel, wie etwa eine Syn
chronisationssteuerung 19, so synchronisiert, daß die Pixelele
mente P′₁-P′₅ einer jeden Zeile des Aufzeichnungsmediums
entsprechend der Farbbildinformation des zu reproduzierenden
Bildes mit Licht unterschiedlicher Farbe belichtet werden
oder nicht. Diese Bildinformation wird der Adreß-Steuerung
in Form eines elektrischen Bildsignals, beispielsweise eines
TV-Videosignals, übermittelt. Es ist ohne weiteres ersicht
lich, daß die gesamte Mehrfarben-Information während eines
einzigen Durchlaufs des Aufzeichnungsmediums übertragen werden
kann (in diesem Fall muß die Lichtquelle mindestens drei ge
trennte Farbimpulse pro Zeile liefern) oder daß das Medium
mehrere Durchläufe ausführen kann (z. B. je einen Durchlauf
für eine rote, eine grüne und eine blaue Belichtung). Wie auch
immer die Adressierung erfolgt, es ist wünschenswert, daß alle
Lichtventile der Anordnung in ihrem Lichtmodulationsverhalten
in der gleichen Weise auf die Adressierung mit einer Nenn
spannung V ansprechen. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß
ein völlig gleichmäßiges Ansprechen schwer zu erreichen ist
und daß infolgedessen auf dem Aufzeichnungsmedium gelegentlich
Linien oder Streifen sichtbar werden, bei denen es sich um
Dichteunterschiede handelt, die auf eine ungleichmäßige Belich
tung als Folge von Unterschieden in der Lichtdurchlässigkeit
der einzelnen Lichtventile zurückzuführen sind. Um dies zu ver
deutlichen, sei angenommen, daß der Modulator 13 in Fig. 1 so
adressiert wird, daß alle Abschnitte des sich an der Belich
tungsstation vorbeibewegenden Aufzeichnungsmediums M gleichmäßig
belichtet werden. Dazu müßten alle Pixels des Modulators für
jede Zeile mit der gleichen Aktivierungsspannung adressiert
werden. Dies würde dann zu einer völlig gleichmäßigen Dichte
führen; zeigen allerdings die verschiedenen Pixels ein ungleich
mäßiges Ansprechverhalten, so ergeben sich bei den jeweils von
ihnen belichteten Streifen (in Fig. 1 in Strichlinien angedeutet)
Dichteunterschiede, die insbesondere in den Halbtonbereichen
eines Bildes sehr störend in Erscheinung treten.
Es hat sich herausgestellt, daß solche störenden Fehlstellen,
die auf Ungleichmäßigkeit bei der Modulierung mittels solcher
elektro-optischer Modulator-Anordnungen zurückzuführen sind,
wesentlich reduziert werden können, wenn eine Programmspannungs
steuervorrichtung 30 vorgesehen wird, die mit dem Adreß-System
für die elektronische Bilderzeugungsvorrichtung zusammenwirkt.
Nachstehend werden verschiedene Beispiele solcher Programm
spannungssteuervorrichtungen beschrieben; zunächst empfiehlt
es sich jedoch, die physikalischen Erscheinungen zu erörtern,
die diesen Dichteschwankungen und ihrer Verminderung gemäß der
vorliegenden Erfindung zugrundeliegen.
Zu diesem Zweck werden die Parameter, die einen wesentlichen
Einfluß auf die Gleichmäßigkeit der Modulation durch ein Licht
ventil der beispielsweise in Fig. 1 und 2 dargestellten Art
haben können, anhand von Fig. 3 näher erläutert. Zu diesen
Parametern zählen die Elektrodenabstände "g", die Dicke "t"
des Modulators, das elektrische Feld E, das durch die an der
Signalelektrode anliegende Spannung V erzeugt wird, sowie
Änderungen im Kristallgitter und in der Zusammensetzung des
elektro-optischen Materials, aus dem der Modulator besteht.
Der Abstand zwischen den Elektroden bestimmt die Stärke und
Durchdringungstiefe des Feldes E und damit, wie im folgenden
noch erläutert wird, die Menge des durchgelassenen Lichts.
Außerdem bestimmt er die lichtdurchlässige Fläche und
damit den gesamten Lichtdurchlaß. Es hat sich gezeigt, daß eine
sorgfältige Fertigung der Elektrode, durch die eine gleichmäßige
Konfiguration erzielt wird, diese Ursache für eine ungleich
mäßige Belichtung soweit beseitigt, daß annehmbare Resultate
erzielt werden. Ebenso wird die Gleichmäßigkeit der Belichtung
durch eine Änderung von t nicht wesentlich beeinträchtigt, wenn
sich die Dicketoleranzen in der Größenordnung von ± 0,2% be
wegen, was sich ohne allzu große Schwierigkeiten erreichen
läßt. Schwankungen in dem anliegenden elektrischen Feld lassen
sich ebenfalls in einem annehmbaren Bereich steuern, d. h. sie
lassen sich soweit unterdrücken, daß sie sich auf die Belich
tungsgleichmäßigkeit nur unwesentlich auswirken. Natürlich
gibt es auch Veränderungen in der Leistung der Lichtquelle,
aber diese gehen so langsam vor sich, daß sie kein ernstliches
Problem darstellen.
So bleiben als mögliche Ursachen für die beträchtliche Ungleich
mäßigkeit der Belichtung nur die oben erwähnten Schwankungen in
der Struktur und Zusammensetzung des Materials übrig. In diesem
Zusammenhang mag es vielleicht nützlich sein, noch einmal daran
zu erinnern, daß die lichtmodulierende Wirkung der Lichtventil
konstruktion (d. h. des die Elektroden tragenden Modulators 13
und der Polarisatoren 12 und 14 deren Polarisierungsebenen senk
recht zueinander verlaufen) dadurch erreicht wird, daß der
Modulator die Polarisierungsrichtung des durch ihn hindurch
fallenden Lichts entweder ändert oder nicht. Diese Modulations
wirkung läßt sich als relative Laufzeitverzögerung im Material des Modulators
bezeichnen, und die diese Modulation beeinflussenden physikalischen Parameter
sind die doppelte Brechung sowie die Länge der optischcn Bahn,
auf der diese doppelte Brechung wirksam ist. Die doppelte
Brechung B eines solchen Modulators ist wiederum abhängig vom
Brechungsindex n des Materials, dem anliegenden Feld E und dem
elektro-optischcn Koeffizienten R des Materials, wobei im all
gemeinen folgende Beziehung gilt:
B = ½n³ × R × E².
Analysen und experimentelle Untersuchungen haben ergeben, daß
bereits kleine Änderungen des elektro-optischen Koeffizienten R
unter bestimmten Umständen zu beträchtlicher Ungleichmäßigkeit
bei der Übertragung des Lichts durch die Lichtventil-Anordnung
auf das Aufzeichnungsmedium führen können. Man nimmt an, daß
solche Änderungen des elektro-optischen Koeffizienten sowohl
auf Abweichungen in der Kristallstruktur als auch auf Abweichungen
in der Zusammensetzung des elektro-optischen Materials zurück
gehen.
Es wurde festgestellt, daß bei Lichtventil-Anordnungen, wie
sie in Fig. 3 dargestellt sind, die Ungleichmäßigkeit in der
Lichtübertragung als Folge von Änderungen des elektro-optischen
Koeffizienten ganz wesentlich vermindert werden kann, wenn be
stimmte optimale Spannungspegel zur Anwendung kommen. Der Wert
solcher optimaler Spannungspegel hängt ab von der Wellenlänge
des zu modulierenden Lichts sowie von physikalischen Parametern
des jeweils verwendeten Modulators, nämlich dem Elektrodenab
stand "g", der Modulatordicke "t" und dem elektro-optischen
Koeffizienten des Materials, und ist für jeden speziellen Licht
ventiltyp am besten mit Hilfe von einfachcn empirischen Daten
und noch zu beschreibenden Auswahltechniken bestimmbar. Dies
läßt sich besonders gut anhand von Fig. 4 verdeutlichen, die
eine Kurve der durchschnittlichen Lichtübertragung einer Anzahl
von Lichtventil-Anordnungen gemäß Fig. 2 und 3 als Funktion der
an einer Signalelektrode anliegenden Spannung zeigt. Es handelt
sich dabei um eine Kurve, die bei der Übertragung von Licht mit
einer Wellenlänge von 500 nm durch ein PLZT-Plättchen mit einer
Nenndicke von 0,2 mm und einem Nenn-Elektrodenabstand von 0,1 mm
zustande kommt; ähnliche Kurven erhält man auch bei der Messung
der Lichtübertragung mit anderen Lichtventilkonstruktionen und
bei anderen Wellenlängen des Lichts.
Die Spannung bei maximaler Übertragung wird als "Halbwellen
spannung" bezeichnet, da die relative Laufzeitverzögerung der Polarisa
tionskomponenten parallel und senkrecht zum elektrischen Feld
bei dieser Spannung λ/2 für die übertragcne Wellenlänge des
Lichtes beträgt, wodurch die Polarisationsebene des Lich
tes durch den Modulator um 90° gedreht
wird. Es hat sich herausgestellt, daß beim Anlegen eines dem
Maximum dieser Kurve angenäherten Spannungspegels die Un
gleichmäßigkeit der Übertragung als Folge von Schwankungen des
elektro-optischen Koeffizienten des Materials wesentlich ver
mindert wird.
Aus dieser Erkenntnis ergeben sich äußerst nützliche Konse
quenzen für die Gestaltung von Lichtventile enthaltenden Bild
erzeugungsvorrichtungen. Zunächst einmal empfiehlt es sich,
zur Herabsetzung der Ungleichmäßigkeit der Belichtung zwischen
den einzelnen Pixels bei der Erzeugung von Halbtonbildern vor
bestimmte Spannungspegel mit einer variablen Belichtungszeit
zu kombinieren, um so Dichteunterschiede im Bild zu erreichen,
wobei solche Spannungspegel, wie vorstehend erläutert, ausge
wählt werden. Zweitens hat sich gezeigt, daß es bei bestimmten
Anordnungen zur Herstellung mehrfarbiger Bilder äußerst nütz
lich ist, den vorbestimmten aktivierenden Spannungspegel
synchron mit den unterschiedlichen Farbbelichtungszeiten zu
ändern. Dies ist aus Fig. 5 ersichtlich, die eine graphische
Darstellung ähnlich wie Fig. 4 für die gleiche Lichtventilan
ordnung zeigt, wobei jedoch Kurven für eine Anzahl unterschied
licher Farben des Lichts eingezeichnet wurden. Man erkennt, daß
die Werte der Halbwellenspannung für unterschiedliche Farben
stark voneinander abweichen, so daß bei Verwendung eines opti
mierten Spannungspegels (von beispielsweise 195 Volt) für
blaues Licht (450 nm) für alle Belichtungen das gemäß der Er
findung gewünschte Ergebnis bei der Belichtung mit grünem
(525 nm) oder rotem (650 nm) Licht nicht erzielt würde. Es ist
also vorteilhaft, die aktivierende Spannung für unterschied
liche Farbbelichtungen zu variieren. Bei einer wahlweise ver
wendbaren Ausführungsform, die für spezielle Farbbilderzeugungs
zwecke geeignet ist, empfiehlt es sich, eine einzige optimale
Mehrfarbenspannung zu wählen, die einen Kompromiß zwischen
verschiedenen Spannungspegeln darstellt, die für bestimmte
Farben geeignet sind. Es hat sich herausgestellt, daß in dieser
Hinsicht bei der Belichtung mit grünem Licht die Dichte
schwankungen am deutlichsten sichtbar sind und in bestimmten
Fällen eine Kompromiß-Halbwellenspannung für eine vorbestimm
te Wellenlänge im Bereich von etwa 500-600 nm besonders er
folgversprechend sein kann.
Die Art und Weise, in der die vorliegende Erfindung in einer
elektronischen Bilderzeugungsvorrichtung verwendbar ist, wird
im folgenden wiederum anhand von Fig. 1 näher erläutert. Bei
einer Betriebsweise der Vorrichtung wird die mittels eines
Antriebs 16 bewirkte Bewegung des Aufzeichnungsmediums M durch
die Belichtungsstation durch eine Steuerung 19 mit der
Aktivierung der Farbsteuerung 17 so synchronisiert,
daß die Lichtquelle 11 während des Vorbeilaufens einer jeden
Zeile des Abbildungsmediums an der Lichtventil-Anordnung auf
einanderfolgende rote, grüne und blaue Farbimpulse erzeugt.
Gleichzeitig stellt die Synchronisationssteuerung 19 die
Adreß-Steuerung 18 jeweils so ein, daß sie in einem geeigneten
zeitlichen Verhältnis zu der Bewegung des Mediums und den Farb
impulsen die Lichtventil-Anordnung 10 mit Bild-Informationen
adressiert. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine Programm
spannungssteuervorrichtung 30 vorgesehen, die die an die Licht
ventile angelegte Spannung gemäß der gerade zu übertragenden Be
lichtungsfarbe regelt. Dies bedeutet, daß während der Dauer der
Belichtung mit rotem Licht die Programmspannungssteuervorrich
tung die Adreß-Steuerung so einstellt, daß die mit einer "EIN-
Spannung" adressierten Lichtventile mit der vorbestimmten Halb
wellenspannung aktiviert werden, die als optimale Spannung zur
Erzielung minimaler Ungleichmäßigkeiten zwischen den Pixels bei
Rotlichtübertragung gewählt wurde (für den anhand von Fig. 5
beschriebenen Modulator z. B. etwa 280 V). Dementsprechend wird
während der Belichtung mit grünem Licht die Adreß-Steuerung
durch die Programmspannungssteuervorrichtung so eingestellt,
daß sie Aktivierungsspannungen liefert, die sich für die Gleich
mäßigkeit der Übertragung des grünen Lichts zwischcn den Pixels
als optimal erwiesen haben (für die anhand von Fig. 5 be
schriebene Lichtventil-Anordnung z. B. etwa 230 V). In der
gleichen Weise würde auch die Aktivierungsspannung für die Be
lichtung mit blauem Licht eingestellt (z. B. etwa 195 V für
die Lichtventil-Anordnung gemäß Fig. 5).
Wie ersichtlich soll auf diese Weise eine gleichmäßige Licht
durchlässigkeit der verschiedenen Lichtventile erreicht werden,
wenn diese sich im EIN-Zustand befinden. Um also eine Grau
skala zu erzeugen (d. h. Änderungen in der Belichtungsstärke
oder der Dichte des belichteten Bildes), muß man die Länge der
Belichtung der verschiedenen Pixels des Aufzeichnungsmediums
variieren. Dies ist möglich, indem man die Adreß-Steuerung
mit speziellen Zählern für jedes Lichtventil ausstattet; be
vorzugt wird jedoch eine Lösung, bei der eine Vielzahl von in einem
binären Verhältnis zueinander stehender Teilbelichtungszeiten für
jede Farbbelichtungsperiode einer jeden Zeile verwendet wird.
Durch alle diese Methoden zur Änderung der Belichtungslänge
kann die Belichtungsstärke (d. h. das gesamte Licht einer be
stimmten Farbe, das ein gegebenes Pixel des Aufzeichnungs
mediums erreicht) gesteuert werden, während weiterhin die vor
gewählte und zur Erzielung minimaler Übertragungsschwankungen
zwischen den Pixels optimale Spannung anliegt.
Selbstverständlich sind im Rahmen des allgemeinen Erfindungs
gedankens zahlreiche Abwandlungen der gerade beschriebenen
Betriebsweise möglich. Beispielsweise könnte die Belichtung
des Aufzeichnungsmediums auch in drei verschiedenen Durchläufen
erfolgen, d. h. einem für die Belichtung mit der roten, einem
für die Belichtung mit der grünen und einem für die Belichtung
mit der blauen Farbinformation. In diesem Falle würde die
Programmspannungssteuervorrichtung 30 die an der Lichtventil-
Anordnung anliegende Spannung nicht während jeder Zeilenabtast
periode, sondern zwischen den einzelnen Durchläufen jeweils
neu einstellen.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, bei
dem anstelle einer einzelnen optimalen Spannung für jede Farbe
eine optimale "Kompromiß-Spannung" gewählt wird, reguliert
die Programmspannungssteuervorrichtung die Adreß-Steuerung so,
daß diese Spannung während jeder Lichtventilaktivierung ange
legt wird. Wiederum jedoch wird eine Grauskala erzeugt, indem
die Länge der Belichtung bei einem vorbestimmten Intensitäts
niveau, und nicht die Intensität selbst variiert wird. Natür
lich sind verschiedene Kombinationen dieser Lösungen möglich,
beispielsweise die Wahl einer Kompromiß-Spannung für die Be
lichtung mit grünem und blauem Licht und einer davon verschie
denen optimalen Spannung für die Belichtung mit rotem Licht.
Eine andere wesentliche Abwandlung des Aufbaus und der Betriebs
weise der vorliegenden Erfindung besteht darin, vorbestimmte
Aktivierungspotentiale zu wählen, die etwas von der Halbwellen
spannung abweichen, um damit, zusätzlich zu den Schwankungen im
elektro-optischen Koeffizienten Übertragungsschwankungen zu be
rücksichtigen, die aus Schwankungen in der Lichtstreuung und/
oder Schwankungen im Elektrodenabstand resultieren. Obwohl sich
herausgestellt hat, daß Übertragungsschwankungen als Folge von
Schwankungen des elektro-optischen Koeffizienten die Hauptur
sache für Belichtungsunterschiede von einem Pixel zum anderen
sind, kann die Übertragungsgleichmäßigkeit auch durch Änderun
gen in der Lichtstreuung und im Abstand der Elektroden herbei
geführt werden, und für diese beiden Parameter gibt es unter
schiedliche optimierende Spannungspegel (z. B. etwa 0,85 der
Halbwellenspannung für den Elektrodenabstand und Viertelwellen
spannung für die Lichtstreuung). In Fällen, in denen diese bei
den Parameter die Gesamtübertragungsschwankungen wesentlich be
einflussen, kann ein vorbestimmter Spannungspegel gewählt wer
den, mit dem sich die Gesamt-Übertragungsschwankung vermindern
läßt. Damit würde die vorbestimmte Betriebsspannung zu einem
unterhalb der Halbwellenspannung liegenden Pegel hin verscho
ben. Verschiedene andere Modifikationen im Aufbau und in der
Betriebsweise sind für den Fachmann ohne weiteres ersichtlich,
sobald ihm die wesentlichen Merkmale der erfindungsgemäßen Lö
sung bekannt sind.
Eine weitere Verbesserung der vorliegenden Erfindung ist in
Fig. 6 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform kann die Pro
grammspannungssteuervorrichtung 30 dazu dienen, die Adreß-
Steuerung 18 gemäß der vorliegenden Erfindung einzustellen, d. h.
entweder auf die jeweils für jede Farbe optimale Spannung oder
auf die optimale Kompromiß-Spannung. Bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 6 sind jedoch die Ausgänge der Adreß-Steuerung
für jedes Lichtventil des Modulators 13 so abgewandelt, daß
sie die Gleichmäßigkeit der Übertragung zwischen den Pixels noch
weiter verbessern. Dies kann mittels einer Pixelspannungssteuer
vorrichtung 60 geschehen, bei der es sich beispielsweise um
einen programmierbaren Festspeicher (PROM) handeln kann, der
so programmiert wird, daß die allgemeine Programmspannung zur
genaueren Anpassung für jedes Lichtventil verändert wird. Da
jedes Lichtventil einer Anordnung eine etwas andere Durchlaß
kurve besitzt (ähnlich wie in Fig. 5), kann die Steuerung 60
die Spannung, ausgehend von einer Nennspannung, noch genauer
einstellen und damit die Lichtübertragung optimieren. Es ist ohne
weiteres ersichtlich, daß die PROM-Steuerung 60 unter Umständen
durch eine programmierbare Spannungssteuerung 30 ersetzbar wäre;
dies kann jedoch zu einer aufwendigeren elektronischen Anordnung
führen.
Die Erfindung wurde vorstehend anhand bevorzugter Ausführungs
formen näher erläutert; selbstverständlich sind jedoch im Rahmen
des allgemeinen Erfindungsgedankens weitere Abwandlungen und Modi
fikationen möglich.
Claims (5)
1. Verfahren zur Erzeugung von Halbtonbildern mit Hilfe
einer Anordnung von getrennt adressierbaren Lichtven
tilen (P₁-P₅), die zwischen einer Lichtquelle (11)
für Licht einer vorbestimmten Wellenlänge und einer Ab
bildungsebene (M) angeordnet ist, wobei jedes der Licht
ventile zwei Polarisatoren (12, 14) aufweist, deren Po
larisationsebenen senkrecht zueinander verlaufen und
zwischen denen sich ein transparentes elektro-optisches
Material (13) befindet, das nach Maßgabe eines anliegen
den elektrischen Feldes die Polarisationsebene des durch
den ersten Polarisator polarisierten durchfallenden Lich
tes so dreht, daß das Licht durch beide Polarisatoren
hindurchgehen kann, und wobei die Dichte der Bildele
mente eines von der Anordnung erzeugten Bildes dadurch
gesteuert wird, daß (a) das isotrope Material jedes
Lichtventils der Anordnung selektiv mit einer Nennspan
nung adressiert wird, wodurch ein elektrisches Feld an
gelegt und dadurch ein bildmäßiger Lichtdurchlaß durch
die Ventile bewirkt wird, und daß (b) die Zeitspanne
variiert wird, während der diese Nennspannung an jedem
der adressierten Lichtventile anliegt, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der vorbestimmten
Wellenlänge die Nennspannung der mittleren Halbwellen
spannung (= Spannung für maximale Lichtdurchlässigkeit)
aller Lichtventile der Anordnung angenähert ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtquelle die Lichtventile nacheinander mit Licht
unterschiedlicher Wellenlänge beaufschlagt und daß
während jeder Beaufschlagung mit einer unterschiedli
chen Wellenlänge die Nennspannung so gewählt wird, daß
sie der mittleren Halbwellenspannung aller Lichtventile
der Anordnung bei der jeweiligen Wellenlänge des von der
Lichtquelle gelieferten Lichts angenähert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtquelle die Lichtventile nacheinander mit Licht
mehrerer unterschiedlicher Wellenlängen beaufschlagt
und daß die Nennspannung so gewählt wird, daß sie der
mittleren Halbwellenspannung aller Lichtventile bei
einer Wellenlänge angenähert ist, für die das mensch
liche Auge besonders empfindlich ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zeitspanne in eine Vielzahl einzelner Teilperioden
unterteilt wird, die zusammen die Zeitspanne bestimmen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Teilperioden der Zeitspanne in einem binären Ver
hältnis unterteilt sind.
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