DE3229379A1 - Verfahren und vorrichtung zur klassifizierung eines schlachttierkoerpers - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur klassifizierung eines schlachttierkoerpersInfo
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Description
3220379
H 82/36
Anlage zum Patentgesuch der Pfister GmbH, Augsburg
vom 02. Aurust 1982
verfahren und Vorrichtung zur Klassifizierung eines
Schlachttierkörpers
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Klassifizieren eines Schlachttierkörpers, insbesondere eines halbierten
Körpers vom Schwein.
Es ist ein Verfahren zur Klassifizierung eines Tierkörpers, insbesondere einer Schweinehälfte, in Handelsklassen
bekannt, wobei eine Einstufung des 'Körperbautyps durch Bewertung sowohl des Fettgewebeanteiles, insbesondere der
Rückenspeckdicke unter Berücksichtigung des Zweinälftengewichtes, als auch der Fleischfülle in den
fleischtragenden Körperpartien erfolgt. Dabei wird vorgeschlagen, die Fleischfülle durch Messung eines
Winkels CX- zu ermitteln, welcher zwischen einer mittigen, inneren Partie des Oberschenkels am Hinterschinken und
einer Bezugsebene gemessen wird, wobei die Bezugsebene im wesentlichen der Trennebene des halbierten Körpers
entspricht (DE-OS 29 46 912).
H 82/36
Die Klassifizierung von Schlachttierkörpern hat einen sehr realen wirtschaftlichen Hintergrund. Dsnn FehlKlassifizierungen können beim Fleischhandel dem Käufer oder
dem Verkäufer erheblicne finanzielle Verluste zufügen. Daher kommt es darauf an, Verfahren zum Klassifizieren von
Schlachttierkörpern möglichst so weit zu vervollkommnen una zu verbessern, daß Klassifizierungs-Fehler und/oder
subjektive Spielräume ausgeschaltet sind. Das bekannte Verfahren (DE-OS 29 46 912) ist ein erster Schritt in
dieser Richtung. Es bedient sich bei der Klassifizierung des Körperbautyps eines meßbaren Körpermerkmales, nämlich
des Tangenten-Winkels am Hinterschinken. Das bekannte Verfahren ist daher unkompliziert und liefert brauchbare,
weil objektiv meßbare Ergebnisse.
Zur weiteren Verfeinerung des Klassifizierungsverfahrens
beziehungsweise zu dessen Kontrolle besteht darÜDerhinaus ein Bedarf an zusätzlichen Verfahren zum Klassifizieren
eines Schlachttierkörpers, welches ebenfalls auf der Feststellbarkeit typischer Körpermerkmale beruhen sollte.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Klassifizieren eines Schlachttierkörpers, insbesondere
eines halbierten Körpers vom Schwein, zur Verfügung zu stellen, das problemlos und unter Vermeidung komplizierter
Meßmethoden und -Vorrichtungen meßbare Werte und/oder Parameter zur Beurteilung des anteiligen Fleischgehaltes
und/oder des Körperbautypes liefert.
H 82/36
Die Lösung der Aufgabe gelingt dadurch, daß der mehr oder minder stark gekrümmte Verlauf der Körperkontur-Kurve in
dem durch den Kotelett-Muskel (longissimus dorsi)
gebildeten Bereich in einer im wesentlichen zum Rückgrat senkrechten Ebene bestimmt und zur Beurteilung des
anteiligen Fleischgehaltes, der sogenannten Fleischfülle und/oder des Körperbautyps verwendet wird.
gebildeten Bereich in einer im wesentlichen zum Rückgrat senkrechten Ebene bestimmt und zur Beurteilung des
anteiligen Fleischgehaltes, der sogenannten Fleischfülle und/oder des Körperbautyps verwendet wird.
Es ist das Verdienst des Erfinders, erkannt zu haben, daß das körpertypische Merkmal des Querschnittsbildes beim
halbierten Schlachttierkörper vom Schwein im Bereich des Kotelette-Muskels ein aussagefähiges Merkmal für den
Körperbautyp im Sinne der die Handelsklasse bestimmenden Merkmale und Eigenschaften' darstellt.
halbierten Schlachttierkörper vom Schwein im Bereich des Kotelette-Muskels ein aussagefähiges Merkmal für den
Körperbautyp im Sinne der die Handelsklasse bestimmenden Merkmale und Eigenschaften' darstellt.
Damit wird durch die Lehre der Erfindung in sehr
vorteilhafter und hinsichtlich Aussagefähigkeit
treffsicherer Weise zusätzlich zum bekannten Verfahren eine weitere Beurteilungsmöglichkeit zum Klassifizieren eines Schlachttierkörpers, insbesondere des anteiligen
Fleischgehaltes, der sogenannten Fleischfülle, durch ein Meßverfahren geschaffen, welches ohne Inanspruchnahme
komplizierter Hilfsmittel und ohne ungenaue
Ermessensspielräume gute Resultate beziehungsweise eine
Kontrollmöglichkeit für andere Verfahren liefert.
vorteilhafter und hinsichtlich Aussagefähigkeit
treffsicherer Weise zusätzlich zum bekannten Verfahren eine weitere Beurteilungsmöglichkeit zum Klassifizieren eines Schlachttierkörpers, insbesondere des anteiligen
Fleischgehaltes, der sogenannten Fleischfülle, durch ein Meßverfahren geschaffen, welches ohne Inanspruchnahme
komplizierter Hilfsmittel und ohne ungenaue
Ermessensspielräume gute Resultate beziehungsweise eine
Kontrollmöglichkeit für andere Verfahren liefert.
H 82/36
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind entsprechend den Merkmalen der
Unteransprüche 2 bis 5 vorgesehen. Zur Durchführung des
Verfahrens dient beispielsweise eine Meßlehre gemäß
Anspruch 5, beziehungsweise eine Vorrichtung mit Merkmalen der Ansprüche 7 bis 10.
Unteransprüche 2 bis 5 vorgesehen. Zur Durchführung des
Verfahrens dient beispielsweise eine Meßlehre gemäß
Anspruch 5, beziehungsweise eine Vorrichtung mit Merkmalen der Ansprüche 7 bis 10.
Im folgenden wird die Erfindung mit ihren Vorteilen anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
Es zeigen:
Es zeigen:
Fig. 1 die Ansicht eines halbierten Körpers vom Schwein mit einer im wesentlichen zum Rückgrat senkrechten
Schnittebene I - I,
Fig. 2 eine Schnittfläche gemäß Schnittebene I - I
in Fig. 1, bei einem Schwein mit vollfleischigem Körperbautyp,
Fig. 3 eine gleiche Schnittfläche wie in Fig. 2, jedoch
bei einem Schwein mit einem Körperbautyp von
geringer Fleischfülle und hohem Fettanteil,
geringer Fleischfülle und hohem Fettanteil,
Fig. 4 eine Körperkontur-Kurve eines
Schlachttierkörpertyps gemäß Fig. 2,
H 82/36
Fig . 5 eine Körperkontur-Kurve eines
Schlachttierkörpertyps gemäß Fig. 3.
Der Schlachttierkörper 1 in Fig. 1 zeigt eine am Hinterbein
aufgehängt Schlachttierkörperhälfte vom Schwein. Der von außen nicht sichtbare Kotelette-Muskel Longisimus Dorsi ist
schematisch gestrichelt eingezeichnet. In aessen Bereich verläuft die zur Beurteilung des Körperbautyps
beziehungsweise der Fleischfülle vorgesehene Ebene I - I. Die Figur 1 dient lediglich dazu, die Lage dieser
Betrachtungs-Ebene deutlich zu machen. Fig. 2 zeigt den Querschnitt des Schlachttierkörpers in der Ebene I - I.
Dieser zeigt das übliche Bild eines Kotelettes mit dem Rückgrat-Knochen 2, dem daran anschließenden
Rippenknochen 3, dem gestrichelt dargestellten Bereich des Muskel-Gewebes 4 und der das Muskelgewebe 4 umgebenden
Fettpartie 5 sowie die umgebende Schwarte 6. Bei starker Ausprägung des Muskelgewebes 4 im Falle großer relativer
Fleischfülle beim "fleischigen" Schwein ist der Anteil Fettgewebe 5 relativ gering. Die von der Schwarte 6
gebildete äußere Körperkonturkurve 7 verläuft in diesem Falle mit starker Krümmung oder anders ausgedrückt, mit
einem relativ kleinen inneren Radius (R in Fig. 4). Einen Schlachttierkörper-Querschnitt mit geringer
Fleischfülle und relativ großem Fettgehalt zeigt im Gegensatz zur Fig. 2 die Fig. 3. Bei entsprechend dicker
H 82/36
Schicht des Fettgewebes 5 ist das Muskelgewebe 4 im Volumen erheblich geringer ausgeprägt. Demgemäß hat dieser
Schlachttierkörper ein ungünstigeres Fleisch/Fett-Verhältnis. Die Fleischfülle ist gering, der
Fettgehalt isthoch. Dabei zeigt sich, daß die Schwarte eine andere Körperkontur-Kurve 7' bildet, deren Verlauf
eine wesentlich flachere Krümmung besitzt oder, anders ausgedrückt, einen sehr viel größeren Krümmungsradius
(R1 in Fig. 5) aufweist.
Fig. 4 zeigt rein schematisch die Körperkontur-Kurve 7.
eines Schlachttierkörper-Querschnittes gemäß Fig. 2. Es handelt sich um einen Körperbautyp mit großer Fleischfülle.
Der Radius R der Körperkontur-Kurve 7 im Bereich zwischen rechtwinkligen Tangenten 8, 9 ist beim mageren Schwein
relativ klein. Ein Vergleich mit dem Radius R1 der
Körperkontur-Kurve 71 gemäß Fig. 5 zeigt, daü R1 beim
fetten Schwein erheblich größer ist. In den Figuren 4 und sind an die Körperkonturkurven 7, 71 Tangenten 8 und 9
angelegt. Sie bilden Schenkel einer rechtwinkligen Lehre 10, welche zur Feststellung des Krürnmungsverlaufes der
Körperkontur-Kurve 7, 7' erfindungsgemäß zur Anwendung gelangen kann. Dabei ist ein Schenkel 8 der Lehre 10, 10'
parallel zur Trennebene II - II gemäß Fig. 2 und Fig. 3 an die Körperkontur-Kurve 7 angelegt, während ein anoerer
Schenkel 9 annähernd parallel zur Rückenfläche liegt. Als
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Maß für die mehr oder minder starke Krümmung der Körperkontur-Kurven 7, 7' und damit für die Fleischfülle
kann entweder die Entfernung zwischen einem Schnittpunkt "S" der Tangenten 8, 9 und den Berührungspunkten 11, 12 der
Tangenten 8, 9 mit der Körperkontur-Kurve I bestimmt werden, oder das in Winkelhalbierender Richtung gemessene
Tiefenmaß "T" zwischen dem Schnittpunkt "S" und der Kg-perkontur-Kurve 7. In ähnlicher Weise gilt für Fig. 5
die Messung der Entfernung vom Schnittpunkt S1 zu einem der
Berührungspunkte II1 beziehungsweise 12', beziehungsweise
das Tiefenm~:3 T'. Zu dessen Feststellung kann die Lehre 10
beziehungsweise 10' im Schnittpunkt der Schenkel S, S' mit einem in der Winkelhalbierenden geführten Tiefenfühler 13
ausgestattet sein.
Wie aus den Figuren 2 bis 5 in eindrücklicher Weise ersichtlich, läßt sich in überraschender Weise nach der
Lehre der Erfindung aus einer mehr oder minder starken Krümmung der Körperkontur-Kurve 7, 7' die mehr oder minder
große Fleischfülle eines Schlachttierkörpers, insbesondere beim halbierten Körper vom Schwein, mit verhältnismäßig
hoher Genauigkeit bestimmen. Diese Bestimmung erfolgt, wie dargelegt, in dem von rechtwinkligen Tangenten oder
Schenkeln 8, 9; 8', 91 einer Lehre 11, 11' eingeschlossenen
Bereich der Körperkonturkurve 7, 7'. Selbstverständlich' kann die Ermittlung der Krümmung der Körperkonturkur-ve 7,
7' durch andere Mittel und Maßnahmen erfolgen.
H 82/36
Beispielsweise durch Anlegen von Kurvenschablonen, oder durch Messung mit optischen Mitteln. Die Art, wie eine
solche Krümmung ermittelt wird, ist für den mit dieser Aufgabe betrauten Fachmann Routine und daher nicht
Gegenstand vorliegender Erfindung. Vielmehr ist das Wesentliche der Erfindung darin zu sehen, daß die durch
meßbare Werte erfolgende Ermittlung der mehr oder minder starken Krümmung der Körperkontur-Kurve 7, 7' im
angegebenen Bereich einen brauchbaren Parameter beziehungsweise Wert zur Beurteilung des Fleischgehaltes
eines Schlachttierkörpers insbesondere vom Schwein und damit zu dessen Klassifizierung liefert.
Leerseite
Claims (10)
- 02. August 1982 PFISTERGr/Gn H 82/36PatentansprücheI./ Verfahren zum Klassifizieren eines Schlachttierkörpers, insbesondere eines halbierten Körpers vom Schwein, dadurch gekennzeichnet, daß der mehr oder minder stark gekrümmte Verlauf der Körperkontur-Kurve in dem durch den Kotelette-Muskel (longissimus dorsi) gebildeten Bereich in einer im wesentlichen zum Rückgrat senkrechten Ebene bestimmt und zur Beurteilung des anteiligen Fleischgehaltes, der sogenannten Fleischfülle, und/oder des Körperbautyps verwendet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mehr oder minder stark gekrümmte Verlauf der Kontur zwischen annähernd rechtwinkligen, an den Körper angelegten Tangenten bestimmt wird, die den Kotelette-Muskel einschließen, und von denen eine Tangente annähernd parallel zur Rückenfläche und die andere Tangente annähernd parallel zur Trennebene an den halbierten Körper angelegt ist.ι1 y j 7 yH 82/36
- 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung des Konturverlaufes der Abstand der Berührungspunkte der Tangenten mit der Kontur von deren Schnittpunkt gemessen wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung des Konturverlaufes aas Maß des Abstandes zwischen dem Schnittpunkt der Tangenten und der Kontur in vorzugsweise Winkelhalbierender Richtung gemessen wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der Kontur durch Anpassen einer entsprechenden Kurven-Schablone ermittelt wird.
- 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Meßlehre (10, 10') mit annähernd rechtwinkligen Schenkeln (8, 9; 81, 91), die im Schnittpunkt (S) der Schenkel einen annähernd in der Vinkelhalbierenden geführten Tiefenfühler (13) aufweist.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (8, 9; 8', 91) und/oder der Tiefenfühler (13) mit in Längen-Einheiten unterteilten Skalen (14, 14') ausgestattet sind.H 82/36
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßlehre (10, 10') eine Einrichtung zur elektronischen Erfassung der Meßgröße (nicht dargestellt) aufweist.
- 9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese mit Kurvenschablonen ausgestattet ist.
- 10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsverlauf der Kontur (7, 7') mit optischen Mitteln (nicht dargestellt) ermittelt wird.
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DE3229379A1 true DE3229379A1 (de) | 1984-02-09 |
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US2045176A (en) * | 1931-08-04 | 1936-06-23 | Bush Olney | Animal grading device |
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1983
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DE2946912C2 (de) * | 1979-11-21 | 1982-08-26 | Pfister Gmbh, 8900 Augsburg | Verfahren zur Klassifizierung eines Tierkörpers, insbesondere einer Schweinehälfte, in Handelsklassen |
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