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Kennwort: "Spannsauger"
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Preßeinrichtung, insbesondere für Papierbahnen, mit einer konkaven
Anpreßfläche Die Erfindung betrifft eine Preßeinrichtung für bandförmiges Gut, insbesondere
für eine Papiermaschine zum Entwässern von Filzen und Trägergewebe, mit einem zylindrischen
Tragkörper, einem von dem'Tragkörper getragenen Preßschuh, der radial ausfahrbar
ist und zur Bildung einer Preßzone von einer gewissen Längserstreckung eine konkave
Anpreßfläche aufweist, und mit einem die Außenhaut des Tragkörpers sowie die Anpreßrläche
des Preßschuhs umschließenden und auf diesen Flächen umlaufenden Mantel.
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Eine solche Preßeinrichtung ist aus US-PS 4 287 021 bekanntgeworden.
Gemäß jener Patentschrift soll der umlaufende Mantel völlig frei von in Umfangsrichtung
wirkenden Spannkräften auf dem Tragkörper laufen, Ja nach Möglichkeit gegenüber
diesem übermaß haben. Der Zwischenraum zwischen Mantel und Tragkörper ist dabei
mit einem Schmierfilm ausgefüllt, um die Reibung zwischen den beiden genannten Elementen
zu vermindern.
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Bei Pressen dieser Art besteht immer wieder die Schwierigkeit darin,
dafür zu sorgen, daß der Mantel nicht nach der einen oder anderen Seite verläuft.
Außerdem stellt das Beibehalten des Schmierfilmes über den gesamten Umfang des Tragkörpers
ein gewisses Problem dar. Der Schmierfilm muß nämlich regelmäßig erneuert werden.
Man muß deshalb dafür sorgen, daß die Schmierfilmmasse ständig im Umlauf bleibt.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die Preßeinrichtung
derart zu gestalten, daß der Umlauf des Mantels unter Kontrolle bleibt, und daß
stets ein einwandfreier, gleichmäßiger Schmierfilm zwischen Tragkörper und Mantel
gebildet wird.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Dabei sorgt der Unterdruck für eine gute Anlage des Bandes an der äußeren
Mantelfläche des Tragkörpers.
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Es könnte auch daran gedacht werden, in den Tragkörper eine zu dessen
Achse parallele Spannleisten einzulassen, huber die der Mantel hinweggleitet und
die zum Zwecke des Spannens radial ausfahrbar ist. Es hat sich jedoch gezeigt, daß
statt dessen durch die erfindungsgemäße Maßnahme der Mantel einwandfrei auf dem
Tragkörper gehalten wird, also nicht nach einer Seite hin verläuft. Dies ist dadurch
zu erklären, daß der Unterdruck auf der gesamten Fläche der Aussparung völlig gleichförmig
angreift und daß der Mantel auf der äußeren Mantelfläche
des Tragkörpers
infolge des Unterdruckes satt anliegt.
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Gleichzeitig wird durch dieses satte Anliegen der zwischen Tragkörper
und Mantel befindliche Schmierfilm ständig mitbewegt, läuft also zusammen mit dem
Mantel um, so daß sich an keiner Stelle eine Teilmenge des Schmiermittels über längere
Zeit hinweg aufhalten kann.
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Ferner kann die eine, achsparallele Kante der Aussparung durch eine
entsprechende Gestaltung dazu herangezogen werden, Schmie: mittel von der Innenfläche
des Mantels abzustreifen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat der Tragkörper nicht nur
den genannten Unterdruckanschluß, sondern auch wenig stens einen Anschluß, durch
den ein Druckmedium in den Zwischen raum zwischen Tragkörper und Mantel eingeblasen
werden kann. A Druckmedium kommt vor allem Luft in Betracht. Es hat sich nämlich
folgendes gezeigt: Gerade beim Anfahren ist die zu überwindende Reibung und damit
auch die erforderliche Antriebsleistung besonders groß. Um den Mantel überhaupt
zum Umlaufen zu bringen, kann es daher notwendig sein, den genannten Zwischenraum
unter Druck zu setzen und somit den Mantel gewissermaßen aufzublasen. Der Mantel
schwimmt dann auf einem Luftpolster.
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Man kann dieses Luftpolster sogar über das Anfahren hinaus bei behalten,
also während des gesamten Betriebes der Preßeinrichtung. Dies kann sogar dazu führen,
daß man völlig ohne sonstiges Schmiermittel auskommt.
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Genau wie der Unterdruck dient auch der Überdruck dem kontrollierten
Führen des Mantels: Es hat sich nämlich herausgestellt daß das sich hierbei zwischen
dem festen Tragkörper und dem um laufenden Mantel bildende Luftpolster von ebensolcher
Gleichmäßigkeit ist, wie bei Anwendung von Sauganschlüssen der sich bildende Schmierfilm.
Demgemäß liegt auch hier dasselbe physikalische Wirkungsprinzip zugrunde.
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Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist
im einzelnen folgendes dargestellt: Fig. 1 zeigt eine Walzenpresse mit den eingangs
erwähnten Elementen; Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt von Fig. 1.
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Die in Fig. 1 dargestellte Preßeinrichtung umfaßt im einzelnen die
folgenden Elemente: Eine zylindrische Preßwalze 1, einen hiergegen anpreßbaren Preßschuh
2, einen den Preßschuh umschlingenden Mantel 3, einen den Mantel 3 tragenden Tragkörper
4 sowie einen Preßfilz 5.
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Der feststehende Tragkörper 4 ist nochmals unter Zwischenschaltung
einer Druckkammer 6 und eines Kolbens 7 auf einem steifen Joch 8 gelagert.
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Wie man ferner sieht, erfolgt die Anpressung des Schuhs 2 durch Binbringung
eines Druckmediums über Anschlüsse 9. Beidseits des Kolbens 2 befinden sich weitere
Anschlüsse 10 zum Zuführen eines Schmiermittels, beispielsweise eines Ols.
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Eine Antriebswalze 11 kann vorgesehen werden, um den Mantel 3 antreiben
zu helfen. Dabei ist es möglich, eine in Achsrichtung der gesamten Preßeinrichtung
angeordnete Spannleiste 12 zu verwenden, die in radialer Richtung ein- und ausfahrbar
ist.
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Das Wesentliche der Erfindung ist vor allem aus Fig. 2 zu ersehen.
Man erkennt dort eine Aussparung 13, die in den Tragkörper 4 eingearbeitet ist.
In die Aussparung ist nochmals eine im Querschnitt U-fUrmige Schiene 14 eingesetzt.
Diese ist austaushbar. Wie man ja aus Fig. 1 erkennt, läuft der Mantel 3 in Richtung
des Pfeiles 15 um. Durch Wahl einer U-Schiene 14 mit einer entsprechend gestalteten
Auflaufkante 16 kann Einfluß auf das Abstreifen des Schmierfilmes genommen werden,
der
sich zwischen Tragkörper 4 und Mantel 3 gebildet hat.
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Das Entscheidende und Erfindungsgemäße besteht darin, daß der Tragkörper
4 mit einem Sauganschluß 17 ausgestattet ist. Hierdurch wird ein Unterdruck auf
die Aussparung 13 und damit auf den Mantel 3 aufgebracht. Mantel 3 wird somit Je
nach Bedarf mehr oder minder gespannt und legt sich dementsprechend satt an die
äußere Mantelfläche des Tragkörpers 4. Wie man ferner sieht, ist die U-Schiene 14
mit entsprechenden Bohrungen 18 versehen. Eine weitere Einflußnabmemöglichkeit auf
die Arbeits weise der Preßeinrichtung - gerade im Zusammenhang mit der genannten
Aussparung 13 und der zugehörenden U-Schiene 14 - besteht darin, die radiale Lage
der Schiene 14 zu verändern, so daß eine bestimmte Zuordnung von Mantel 13 und Kante
16 erfolg Die Aussparung 13 hat ferner einen Sauganschluß 19. Dieser kann nach Art
eines Schnüffelventils gestaltet sein und vorzugsweise dazu dienen, Schmiermittel
abzusaugen. Durch die Anordnung von Sauganschluß 17 oberhalb von Sauganschluß 19
erfolgt eine Trennung von Luft einerseits und Schmiermittel andererseits.
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Grundsätzlich verschieden von den Sauganschlüssen 17 und 19 sind Druckanschlüsse
20, die - in regelmäßigen Abständen über den Umfang - im Tragkörper 4 vorgesehen.
Jeder Druckanschluß mündet in eine weitere Aussparung 21, die sich über die gesamte
Länge des Tragkörpers 4 erstreckt, und dieebenfalls gegen die äußere Mantelfläche
des Tragkörpers 4 hin offen ist.
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Im Falle des gewählten Ausführungsbeispieles sind die Aussparungen
21 derart gestaltet, daß ein - im Querschnitt gesehen - keilförmiger Zwickel entsteht.
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Diese letztgenannten Druckanschlüsse 20 mit zugeordneten Aussparungen
21 dienen insbesondere dazu, die Reibung zwischen dem Mantel 3 und dem Tragkörper
4 beim Anfahren der Preßeinrichtung
drastisch zu vermindern. Läuft
Mantel 3 erst einmal um, so wird die Druckluft zu den Anschlüssen 20 abgesperrt;
statt dessen kann nunmehr mit den Sauganschlüssen 17, 19 operiert werden, um Mantel
3 in die Aussparung 13 hereinzuziehen und damit den Mantel 3 auf der Außenfläche
des Tragkörpers 4 satt aufzulegen und zu spannen. Damit kann natürlich auch einem
Längen des Mantels 3 Rechnung getragen werden.
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Es ist aber auch denkbar, während des gesamten Betriebes ausschließlich
mit den Druckanschlüssen 20 zu fahren, also den Mantel 3 gewissermaßen aufzublasen,
dagegen aber auf die Sauganschlüsse 17, 19 zu verzichten. Aus diesem Grunde können
diese Sauganschlüsse sogar gänzlich entfallen. Es versteht sich, daß im Hinblick
auf die Anwendung der Druckanschlüsse 20 eine Abdichtung des zwischen Mantel 3 und
Tragkörper 4 bestehenden Spaltraumes empfehlenswert ist, um den Druckluftverbrauch
möglichst klein zu halten.
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