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Vorrichtung zum Messen des Vorlaufes auf Textilveredlungsma-
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schinen, insbesondere Spann-, Trocken- und Fixierungsmaschinen Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen der Vorlauflänge auf Textilveredlunzsmaschinen,
insbesondere Spann-und Trockenmaschinen u.ä., wo es nötig ist, den Unterschied zwischen
dem Längenmaß der Textilbahn, das in die Maschine ein geliefert wurde, und dem Längenmaß
der Textilbahn, welches aus der Maschine abgezogen wurde, prozentual auszudrücken.
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Beim Betrieb von Veredlungsmaschinen ist es vom technologischen Standpunkt
erwünscht, wenn die Textilbahn in der Maschine krumpft bzw. verstreckt wird. Zu
diesem Zwecke ist es nötie, die Umfangs geschwindigkeit des Zubringezylinders höher
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niedriger als die Geschwindigkeit der Spannkette zu halten.
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Wenn die Umfangsgeschwindigkeit des Zubringezylinders mit V1 und die
Geschwindigkeit der Spannkette mit V2 bezeichnet wird, ist der Vorlauf P dieser
Maschine durch die folgende Beziehung definiert: p = V1 - V2 . 100 (1) V2
Falls
die Textilbahn in der Maschine gestreckt wird, hat der Vorlauf P negativen Charakter,
da die Geschwindigkeit V1 kleiner als die Geschwindigkeit V2 ist. Falls die Textilbahn
in der Maschine gekrumpft wird, hat der Vorlauf P positiven Charakter, da die Geschwindigkeit
V1 größer als die Geschwindigkeit V2 ist.
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Die bisher bekannten Vorrichtungen zum Messen des Vorlaufes auf Textilveredlungsmaschinen
sind derart konstruiert, daß von dem Regelrad des Variators eine Übersetzung auf
den mechanischen Indikator durchgeführt ist. Diese konstruktive Lösung hat insbesondere
den Nachteil, daß sie den Verschleiß des Variators sowie die Veränderung seiner
Beanspruchung nicht in Erwägung zieht, wodurch es zu beträchtlichen Fehlern kommt.
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Eine andere bekannte Vorrichtung arbeitet derart, daß der Variator
üblicherweise einen Widerstandsgeber enthält, mit welchem die Fernabtastung der
Stellung des Regelrades durchgeführt wird. Die Vorschubangabe wird dabei mittels
eines Analogindikators mit Zeigern angezeigt. Auch in diesem Falle wird der Einfluß
des Variatorverschleißes sowie der Veränderung der Beanspruchung nicht berücksichtigt.
Den entstandenen Fehlern muß noch der durch das elektrische System verursachte Fehler
hinzugerechnet werden.
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Eine weitere Vorrichtung arbeitet derart, daß die Geschwindigkeiten
V1 und V2 in eine Impuls reihe umgesetzt werden. In einer arithmetischen Einheit
wird dann die Beziehung (1) ausgerechnet, die durch einen gewöhnlichen Zeigerapparat
indiziert wird.
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Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht insbesondere darin, daß die
Vorrichtung durch die Anwendung der arithmetischen Einheit kompliziert und dadurch
im Betrieb unzuverlässig ist.
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Die Erfindung beseitigt diese Nachteile. Es ist die Aufgabe der Erfindung,
die Vorrichtung der eingangs genannten Art zu vereinfachen und betriebsverläßlich
zu machen.
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Die Erfindung wendet zur Abtastung der Geschwindigkeiten V1 und V2
fotoelektrische Abtaster an, benutzt zur Auswertung der Beziehung (1) jedoch nicht
eine arithmetische Einheit, sondern eine besondere Anordnung von dekadischen Zählern,
Kippkreisen und Blockwerken, wodurch die Vorrichtung vereinfacht und im Betrieb
verläßlich wird.
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Das Wesen der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung besteht insbesondere
darin, daß die Darstellungseinheit von aus dem die Geschwindigkeit V1 verfolgenden
Abtaster mit Pulsen beschickt wird, und zwar silber ein Blockwerk, welches durch
Blockwerke gesteuert wird, die die logische Funktion EXCLUSIV-OR realisieren und
mit ihren Eintritten an ein Paaf von Kinpkreisen angeschlossen sind, die mittels
dekadischer Zähler gesteuert werden, die durch die Abtaster mit Impulsen beschickt
werden, welche die Geschwindigkeiten V1 und V2 verfolgen.
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Das Wesen der Erfindung, weitere Merkmale und vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind nachstehend anhand eines in der Zeichnung. schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Zeichnung zeigt ein Blockschaltbild.
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An der Spannkette der Textilveredlungsmaschine ist ein mechanischer
Antrieb für den Abtaster 2 angeordnet. Dieser gibt in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit
der Spannkette eine entsprechende Anzahl elektrischer Impulse N1 ab. Von dem Zubringezylinder
der
Textilveredlungsmaschine ist der mechanische Antrieb für den Abtaster 1 abgeleitet,
welcher in Abhängigkeit von der Umfangs geschwindigkeit dieses Zubringezylinders
eine entsprechende Anzahl elektrischer Impulse N2 abgibt.
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Die Vorrichtung besteht aus dekadischen Zählern 4, 5, 6, 7, 8,9,Umschaltern
lo, 11, Kippkreisen 12, 13, 24, 22, 23, Blockwerken 3, 14, 15, 16, 17, 18, monostabilen
Kippkreisen 20, 21, 25, einem Schmidt'schen Kippkreis 26, einer Darstellungseinheit
19, die dekadische Zähler und einen Pufferspeicher enthält, sowie aus einem tViderstand
R, einem Kondensator C, einem Potentiometer P und einer Diode D.
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Die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung arbeitet folgendermaßen:
Die Impulse des Abtasters 2 aktivieren den monostabilen Kippkreis 25, dessen Betätigungszeit
sich in weitem Ausmaß durch das Potentiometer P einstellen läßt. Falls auf dem Austritt
dieses Kippkreises 25 sich das Niveau des logischen Eins-Wertes befindet, wird der
Kondensator C aufgeladen, während dieser in der Zeit, in welcher sich der monostabile
Kippkreis 25 außer Tätigkeit befindet, über den Widerstand R entladen wird.
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Das Niveau der Spannung des Kondensators C wird durch den Schmidt'schen
Kippkreis 26 verfolgt. Falls die Impulsfrequenz des Abtasters 2 größer ist als das
voreingestellte Maß durch das Potentiometer P, steigt die Spannung auf dem Kondensator
C auf einen solchen Wert, daß der Schmidt'sche Kippkreis 26 in den Zustand des logischen
Eins-Wertes umgekippt wird, worauf dieser Kreis die Umschaltung des Bereiches mittels
der
Umschalter lo, 11 durchführt. Zugleich leuchtet auf der Darstellungseinheit
19 der Dezimalpunkt auf. Der Eintritt der Impulse vom Abtaster 1 in den dekadischen
Zähler 4 wird durch das Blockwerk 3 blockiert, dessen zweiter Eintritt an den Kippkreis
24 angeschlossen ist. Dieser Kippkreis wird durch einen vom Abtaster 2 abgegebenen
Impuls eingeschaltet. Mittels des Kippkreises 24 ist die richtige synchrone Betätigung
der ganzen Vorrichtung gesichert. Falls der Schmidt'sche Kippkreis 26 sich im Zustand
des logischen Eins-Wertes befindet, und die Umschalter lo, 11 also die Austritte
der dekadischen Zähler 6,9 an die Eintritte der Kippkreise 12, 13 anschließenS dann
werden nach Anlassen der Vorrichtung die Impulse von den Abtastern 1, 2 in den dekadischen
Zählern 4, 5, 6 und 7, 8, 9 gezählt. Falls der Vorlauf positiv ist, also die Impulsfrequenz
des Abtasters 1 größer als die Impulsfrequenz des Abtasters 2 ist, geht der Kippkreis
12 in den Zustand des logischen Eins-Wertes früher als der Kippkreis 13 über.
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Wenn sich also der Kippkreis 12 im Zustand des logischen Eins Wertes
befindet, und der Kippkreis 13 im Zustand des logischer Nullwertes, ist der Austritt
des Blockwerkes 16 im Zustand de logischen Eins-Wertes, da die Blockwerke 14, 15,
16, 17 die logische Funktion EXCLUSIV-OR realisieren. Dadurch, daß der Kippkreis
16 im Zustand des logischen Eins-Wertes ist, wird ermöglicht, daß die weiteren Impulse,
die aus dem Abtaster 1 über das Blockwerk 3 abgegeben werden, durch das Blockwerk
1R gehen und dadurch in der Darstellungseinheit 19 so lange gezählt werden, bis
der Kippkreis 13 nach Auszählung der dekadischen Zähler 7, 8, 9 in den Zustand des
logischen Eins-Wert iiberqeht. Dadurch erscheint auf dem Austritt des Blockwerkes
der logische Null-Wert, wodurch ein weiteres Aufzählen der In pulse vom Abtaster
1 unmöglich wird. Auf dem Austritt des Blockwerkes 15 entsteht ein Impuls, welcher
den monostabilen
Kippkreis 2o aktiviert, welcher die Umschreibung
des Pufferspeichers der Darstellungseinheit 19 durchfuhrt, wodurch auf dem Display
der Inhalt der Zähler dieser Einheit dargestellt wird. Nach einer bestimmten Zeit,
die durch die Zeitkonstante des monostabilen Kippkreises 20 bestimmt wird, aktiviert
sich der monostabile Kippkreis 21, der in den Zustand des logischen Eins-Wertes
übergeht und gleichzeitig die Zähler der Darstellungseinheit 19, die dekadischen
Zähler 4, 5, 6, 7, 8, 9 sowie die Kippkreise 24, 12, 13 nullt. Dadurch ist die Vorrichtung
für einen weiteren Meßzyklus vorbereitet.
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Ob der Vorlauf positiv oder negativ ist, wird durch die Zeitfolge
der Austrittsimpulse auf den Kippkreisen 12, 13 bestimmt.
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Falls der Zustand des logischen Eins-Wertes auf dem Austritt des Kippkreises
12 früher erscheint als auf dem Austritt des Kippkreises 13, wird der Kippkreis
22 in den Zustand des logischen Eins-Wertes versetzt und demzufolge geht auch der
Kippkreis 23 nach Ankunft des Uhrimpulses aus dem Austritt des monostabilen Kippkreises
20 in den logischen Eins-Wert-Zustand über, wodurch er das Pluszeichen der Darstellungseinheit
19 schaltet. Falls der Vorlauf negativ ist, also auf dem Kinpkreis 13 der logische
Eins-Wert-Zustand friiher auftritt als auf dem Kippkreis 12, ist an den Austritten
der Kippkreise 22, 23 der logische Nullwert-Zustand und auf der Darstellungseinheit
19 leuchtet das Minuszeichen auf.
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Die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung mißt also bei negativem
Vorlauf die Zahl der aus dem Abtaster 1 abgegebenen Impulse, die an hundert aus
dem Abtaster 2 abgegebenen Impuisen fehlen. Bei positivem Vorlauf mißt die Vorrichtung
wiederum die Anzahl der aus dem Abtaster 1 abgegebenen Impulse, die über hundert
der aus dem Abtaster 2 ausgestahlten Impulse sind.
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Die Anzeige wird dann mittels der Darstellungseinheit 19 auf
ganze
Prozent durchgeführt. Beim Umschalten der Umschalter lo, 11 wiri die Anzeige mit
einer Genauigkeit von einem Zehntel Prozent durchgeführt, Durch Vergrößerung der
Anzahl der dekadischen Zähler ist es möglich, sicherzustellen, daß die Vorrichtung
den Vorlauf selbst mit größerer Genauigkeit als auf Zehntel Prozent anzeigt.
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Der Vorteil der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung besteht insbesondere
darin, daß diese Vorrichtung einfach, billig sowie betriebszuverlässig ist. Ein
besonderer Vorteil besteht in dem automatischen Umschalten der Bereiche bei höherer
Geschwindigkeit der Maschine mit Anzeige mittels eines digitalen DispJays.