DE3222736C2 - Tretantrieb für Kinderfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Tretantrieb für ein Rad eines Kinderfahrzeuges, insbesondere für das Vorderrad eines Kinder-Dreirades.

Aus der nicht vorveröffentlichten DE 32 11 675 A1 ist bereits ein derartiger Tretantrieb bekannt. Er umfaßt eine an dem Radkörper ausgebildete Radnabe und eine in dieser drehfest angeordnete Lagerbuchse, ein zentrales Nabenrohr, welches in der Lagerbuchse drehbar gelagert ist und an beiden Enden zur drehfesten Aufnahme je einer Tretkurbel eingerichtet ist, und eine auf einem Ende des Nabenrohres angeordnete axial verschiebbare Schiebehülse.

Die Schiebehülse ist durch ein Sechskant-Außenprofil, welches in ein entsprechendes Sechskant-Innenprofil des Radkörpers eingreift, in jeder Verschiebestellung drehfest mit dem Radkörper verbunden. In der Schiebehülse ist eine Bundbüchse angeordnet, die die dortige Lagerbuchse für das Nabenrohr darstellt und in der bundseitigen Stirnseite sich kreuzende Nuten aufweist. Eine dieser Nuten ist rela­ tiv flach, die andere tiefer als der Bund. In einer in der Schiebehülse ausgebildeten Schulter ist ebenfalls eine Quernut ausgebildet. Im Bereich der Schiebehülse werden das Nabenrohr und die dortige Tretkurbel von einem außen vorstehenden Kupplungsstift durchquert. Die Schiebehülse und die Bundbüchse werden durch eine Feder axial gegen den Kupplungsstift gedrückt. Dieser kann sich in die flache Nut legen, dann wird er aus der Quernut der Hülse ferngehalten, und es ist keine drehfeste Verbindung der Tretkurbeln mit dem Radkörper gegeben. Er kann aber nach entspre­ chender Verschiebung und Verdrehung der Schiebehülse auch in die tiefe Nut und durch diese in die Quernut der Schiebehülse eintreten - dann sind die Tretkurbeln mit dem Radkörper drehfest verbunden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Tret­ antrieb für ein Rad eines Kinderfahrzeuges dahin auszuge­ stalten, daß mit möglichst geringem baulichen Aufwand die Herstellung einer drehfesten Verbindung der Tretkur­ beln mit dem Radkörper und die Aufhebung dieser Verbindung möglich sind.

Diese Aufgabe ist durch die in Anspruch 1 wiederge­ gebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Bei der Erfindung wird die Umschaltbarkeit mit einem Minimum an Teilen realisiert. Die Schiebehülse ist ständig mit dem Nabenrohr bzw. den Tretkurbeln drehverbunden und kommt durch Verschiebung an dem Außenmehrkant der Lagerbuchse an dem Radkörper zum Eingriff.

Mit einer derartigen Ausgestaltung eignet sich der Tretantrieb für ein Kinderfahrzeug besonders für kleinere Kinder, denen die Benutzung eines Kindertretfahr­ zeuges noch nicht genügend vertraut ist und die den Antrieb durch Treten noch nicht beherrschen. Die erfindungsgemäß ausgestaltete Ausführung des Tretantriebes ermöglicht darüber hinaus die Weiterbenutzung des Fahrzeuges ohne Abänderungen auch für größere Kinder, welche mit dem Tretantrieb schon vertraut sind.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 das Vorderrad eines Kinder-Dreirades mit dem Tretantrieb in der Betriebsstellung "frei laufend" (oberhalb der Achse);

Fig. 2 eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit dem Tret­ antrieb in der Stellung "arretiert" (unterhalb der Achse);

Fig. 3 eine Schiebehülse im Längsschnitt;

Fig. 4 die Schiebehülse gemäß Fig. 3 von links.

In den Figuren ist mit 1 der Radkörper eines Antriebs­ rades zu einem im übrigen nicht dargestellten Kinder-Dreirad bezeichnet. Dieser Radkörper 1 weist eine Nabe mit einer Lagerbuchse 2 auf, welche durch ein Mehrkant-Außenprofil 2a, beispielsweise ein Sechskantprofil, drehfest im Radkörper 1 angeordnet ist. Der Radkörper 1 ist über diese Lagerbuchse 2 drehbar auf einem Nabenrohr 8 gelagert. Dieses Nabenrohr 8 durchdringt axial die Nabe des Radkörpers 1 und ist beiderseits zur Aufnahme von einzusteckenden und drehfest anzuordnenden Tretkurbeln 9 eingerichtet. Beiderseits ist das jeweilige Ende des Nabenrohres 8 drehbar in Lager­ stücken 7 aufgenommen, welche in den Enden der nur angedeuteten Vordergabel 10 des Kinder-Dreirades angeordnet sind.

Zur Vereinfachung der Darstellung ist nur die rechte Seite der Lagerung mit der noch zu erläuternden speziellen Ausgestaltung des Tretantriebs gezeigt. Das im linken Bereich der Nabe des Radkörpers 1 angeordnete, durch den Pedalantrieb über das Nabenrohr 8 antreibbare und umsteuerbare, konzentrische Antriebssystem ist, weil für die vorliegende Erfindung ohne Belang, hier nicht näher dargestellt.

Der auf dem Nabenrohr 8 angeordnete Radkörper 1 weist rechtsseitig im äußeren Bereich eine ringförmige Aus­ sparung 3 auf, wodurch die auf dem Nabenrohr 8 drehbar angeordnete Lagerbuchse 2 auf dem äußeren Teil ihrer axialen Ausdehnung frei liegt.

Im Bereich der ringförmigen Aussparung 3 im Radkörper 1 ist die am Außenumfang mit Profil versehene Lagerbuchse 2 von einer koaxialen, axial verschiebbaren Schiebehülse 4 mit einem entsprechenden Innenprofil übergriffen. Diese Schiebehülse 4 ist andererseits auf dem Rand 7a des Lager­ stückes 7 axial verschiebbar angeordnet. Axial außen weist die Schiebehülse 4 einen Bund 4g als Handhabe 4e auf, welcher einen Kreisquerschnitt aufweist. Das im Innenbereich der Schiebehülse 4 vorgesehene Kupplungs­ profil, passend zum Außenprofil der Lagerbuchse 2, ist in der Darstellung gemäß Fig. 4 als Sechskant-Innenprofil 4a besonders deutlich zu erkennen. Der axiale Bereich dieses Innenprofils 4a ergibt sich aus der Darstellung gemäß Fig. 3.

Im Innern der Schiebehülse 4 ist ein Mitnahmeprofil in Gestalt diametraler Axialnuten 4c vorgesehen, wodurch eine ständige drehfeste Mitnahme der Schiebehülse 4 mit­ tels eines im Nabenrohr 8 diametral angeordneten zylin­ drischen Kupplungsstiftes 5 bewirkt wird. Zum Einbringen dieses Kupplungsstiftes 5 nach der Montage des voll­ ständigen Rades in der Gabel 10 dient eine Öffnung 4f in der Schiebehülse 4, die mit einem Stopfen 6 verschließ­ bar ist.

Die axial verschiebbare Schiebehülse 4 kann außen axial außerhalb der Handhabe 4e einerseits einen in Fig. 4 erkennbaren Querschnitt in Sechskantform haben, in Ab­ wandlung dieser Ausführungsform ist es jedoch auch möglich, in diesem axialen Bereich einen Außenquerschnitt in Kreis­ form vorzusehen. Als Werkstoff für die Lagerbuchse 2 wie auch für die Schiebehülse 4 wird zweckmäßig ein gleit­ günstiger und tragfähiger Kunststoff verwendet, beispiels­ weise ein Polyäthylen-Kunststoff.

Aufgrund der Ausbildung aus Kunststoffist es zugleich möglich, an der Schiebehülse 4 im Bereich der Handhabe 4e einen Schnappwulst 4d anzuformen, womit die jeweilige axiale Position der Schiebehülse 4 im Zusammenwirken mit dem Bund 7a des Lagerteils 7 handhabungs- und be­ triebsmäßig in einfacher Weise festgelegt werden kann.

Die Darstellung gemäß Fig. 1, d. h. oberhalb der Achse, zeigt den Tretantrieb in der Betriebsstellung "entarre­ tiert", d. h. das von der Tretkurbel 9 und dem diametralen Kupplungsstift 5 in das Nabenrohr 8, welches nicht direkt mit dem Radkörper 1 drehverbunden ist und von welchem das eingeleitete Antriebsmoment über ein gegebenenfalls vorhandenes, hier nicht näher erläutertes umsteuerbares Antriebssystem in den Radkörper übertragen werden kann. Die Schiebehülse 4 läuft in dieser Betriebsstellung leer um, aufgrund der Kupplung mittels des Stiftes 5. In dieser Betriebsstellung kann das Kinderfahrzeug ohne direkte Antriebsverbindung des Rades mit den Tretkurbeln betrieben werden.

In der Betriebsstellung gemäß Fig. 2 ist demgegenüber die Schiebehülse 4 axial nach links verschoben und wiederum mittels des Schnappwulstes 4d am Lagerbund 7a gehalten. Nunmehr ist zwischen der vom Stift 5 antreibbaren Schiebe­ hülse 4 und der im Radkörper 1 drehfest angebrachten Lagerbuchse 2 über das Außen-/Innen-Profil eine drehfeste Kupplungsverbindung hergestellt. Dadurch wird der Antrieb von der Tretkurbel 9 unmittelbar und starr in den Rad­ körper 1 eingeleitet, wodurch die Benutzung eines derart ausgestalteten Kinderfahrzeuges auch für zunächst ungeübte Kleinkinder ohne weiteres möglich ist.

Insgesamt hat die vorbeschriebene erfindungsgemäße Ausgestaltung des Tretantriebes u. a. den Vorteil, daß mit nur sehr geringem baulichen Mehraufwand in Form der zusätzlichen Schiebehülse 4 die jeweils geforderte An­ triebsart, nämlich "freier" oder "arretierter = starrer" Antrieb beliebig von Hand eingestellt werden kann, und zwar mittels des von außen leicht erreichbaren Bundes 4g an der Schiebehülse 4, die, wie bereits erwähnt, in der jeweiligen Betriebsstellung mittels des Schnappwulstes 4d am Bund 7a des Lagerteils 7 axial festgelegt wird. Dabei ist die Handhabung einfach, weil in Umfangs­ richtung bei einem Sechskantprofil als Mitnahmeprofil alle 60° ein Kupplungsvorgang durch axiales Einschieben ermöglicht ist. Ein Anheben des Kinderfahrzeugs ist zur Umschaltung keinesfalls erforderlich.

Claims (5)

1. Tretantrieb für ein Rad eines Kinderfahrzeuges, insbesondere für das Vorderrad eines Kinderdreirades, mit

• a) einer an dem Radkörper (1) ausgebildeten Radnabe und einer in dieser drehfest angeordneten Lagerbuchse (2)
• b) einem zentralen Nabenrohr (8), welches in der Lagerbuchse (2) drehbar gelagert ist und an beiden Enden zur drehfesten Aufnahme je einer Tretkurbel (9) einge­ richtet ist, und
• c) mit einer auf einem Ende des Nabenrohrs (8) an­ geordneten axial verschiebbaren Schiebehülse (4), die einerseits in allen Verschiebestellungen mit dem Naben­ rohr (8) drehfest verbunden ist und andererseits in einer Verschiebestellung über ein Mehrkant-Innenprofil (4a) mit dem passenden Mehrkant-Außenprofil (2a) der Lager­ buchse (2) kuppelbar ist sowie in einer anderen Verschie­ bestellung leer umläuft.

2. Tretantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß im Innern der Schiebehülse (4) axial anschließend an das Mehrkant-Innenprofil (4a) diametrale Axialnuten (4c) für einen das Ende des Nabenrohres (8) diametral durchdringenden Kupplungsstift (5) versehen sind.

3. Tretantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Schiebehülse (4) im axial äußeren Bereich einen Kragen (4e) als Handhabe aufweist.

4. Tretantrieb nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebehülse (4) im Bereich des Kragens (4e) mindestens einen angeformten elastischen Schnappwulst (4d) zum Zusammenwirken mit dem Lagerbund (7a) eines auf dem Ende des Nabenrohres (8) angeordneten Lagerteils (7) aufweist.

5. Tretantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebehülse (4) einen mittels eines Stopfens (6) verschließbaren Durchlaß (4f) für die Montage des Kupplungsstiftes (5) aufweist.