DE3218626C1 - Steuerbare integriert-optische Bauelemente - Google Patents
Steuerbare integriert-optische BauelementeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft steuerbare integriert optische Bauelemente nach dem Oberbegriff des Anspruchs I.
Zum Betrieb solcher integriert-optischer Bauelemente wie Richtkoppler oder Mach-Zehnder-Interfcrometer
als Schalter oder Modulatoren werden bisher vorwiegend zwei verschiedene Ansteuerprinzipien verwendet:
dies sind die reine Lauffeldleitung (Fig. 1) und konzentrierte Elektroden (F i g. 2).
In F i g. I ist die reine Lauffeldleitung als unsymmetrische
Koplanarleitung ausgeführt auf einem optischen Richtkoppler dargestellt. Sie wird an einem Ende von
einem Generator mit dem Innenwiderstand R, angesteuert und ist am anderen Ende mit diesem
Widerstandswert als Lastwiderstand abgeschlossen. /?,■ ist gleich dem charakteristischen Wellenwiderstand Z1,
der Koplanarleitung. Besonders im Falle des für derartige elektro-optische Wechselwirkung wichtigen
Substratmaterials Lithiumniobat haben jedoch die ansteuernde Mikrowelle und die optische Welle stark
unterschiedliche Phasengeschwindigkeiten, so daß bei höheren Frequenzen vom Laufleidprinzip bei der
Modulation im strengen Sinne nicht mehr gesprochen werden kann.
In F i g. 2 ist die gleiche optische Richtkopplerstruktur
mit Elektrodenstücken belegt dargestellt. Auf die dargestellte Weise ist gewährleistet.daß der Richtkoppler
nach Art des Alternierenden-Delta-Beta-Prinzips
angesteuert werden kann, wie von H. Kogelnik und R. V. Schmidt (Zeitschrift IEEE J. Quantum Electronics,
Jahrgang 1976, QE-12, Seiten 396 bis 401) beschrieben
wurde. Hierbei sind die Elektroden in einzelne Sektionen aufgeteilt und werden mit alternierender
Modulationsspannung angesteuert.
In der Arbeit von R. C. Alferness (Zeitschrift IEEE J.
Quantum Electronics, Jahrgang 1981, QE-17, Seiten 946 bis 959) werden diese Schalter- bzw. Moduiationsprinzipien
miteinander verglichen: Es ist bekannt, daß der Lauffeldmodulator nach Fig. 1 theoretisch eine um den
Faktor drei höher liegende Grenzfrequenz der Modulation erreichen kann, während der Modulator nach
Fig.2 die Modulation unter Anwendung des Alternierenden-Delta-Beta-Prinzips
erlaubt, die für ein günstiges Auslöschverhältnis zwischen den beiden Ausgängen
unverzichtbar erscheint. Da jedoch der Elektrodenabstand g zwischen den beiden kopianaren Elektroden in
Fig. 1 auf Grund des vorgegebenen Wellenleiterabstandes festliegt und sich die Elektrodenbreite w aus
dem gewünschten Wellenwiderstand — in der Regel 50 Ohm — ergibt, haben die Lauffeldelektroden durch
die geringen Abmessungen der Streifenleitung ein unerwünscht hohen Serienwiderstand. Dieser Serienwiderstand
wirkt stark bandbegrenzend und reduziert die an den optischen Wellenleitern liegende Feldstärke.
Darüber hinaus ist die Realisierung eines vorgegebenen Wellenwiderstandes über eine größere Länge von etwa
einigen Zentimetern hinweg bei den äußerst geringen Querabmessungen problematisch.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorteile der Lauffeldleitung — eine
prinzipiell erreichbare große Modulationsbandbreite — mit den Vorteilen der konzentrierten Elektrodenstücke
— flexible Wahl der Spannungspolarität an den Elektroden — zu verbinden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 beschriebenen
Maßnahmen gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
In F i g. 3 ist ein Ausführungsbeispiel in seinen wesentlichen Merkmalen aufgezeichnet: Die koplanare
Hochfrequenzieitung ist so dimensioniert, daß sie einen Wellenwiderstand besitzt, der deutlich größer als
50 Ohm, also z.B. 75 Ohm, ist. 50 Ohm ist der Wellenwiderstand, der den meisten technischen Mikrowellcnsystcmen
zugrunde liegt. Durch die Belastung mit diskreten Elektroden 4, die sich auf den optischen
Wellenleitern befinden und durch Bonddrähte oder andersgeartete Bondverbindungen mit der Hauptleitung
verbunden sind, wird der Wellenwiderstand der neuen Gesamtleitung so herabgesetzt, daß sich gerade
ein Gesamtwiderstand von 50 Ohm ergibt. Dabei ist zu beachten, daß der Abstand zwischen den einzelnen
Elektrodenstücken längs der Leitung gegenüber der Wellenlänge auf der Leitung klein bleiben muß. Wenn
Z,, der Wellenwiderstand der kopianaren Leitung ohne Belastung und Cn ihre charakteristische Leitungskapazilät
ist. dann ist der effektive Wellenwiderstand ZO der belasteten Leitung
■""r ■
Z1.
wenn mit C, die Kapazität der Elektrodenelemente bezeichnet
wird. Die für die Phasengeschwindigkeit der Mikrowelle längs der belasteten Leitung charakteristischen
Verzögerungszeit j'd ergibt sich dabei zu
■■♦£·
wenn mit τα die Verzogerungszeit der unbelasteten
Leitung und mit Ce und C0 die oben angegebenen
Kapazitäten bezeichnet werden.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile lassen sich nun wie folgt angeben:
1. Dadurch, daß die Hochfrequenzleitung nicht mehr an die Abmessungen der optischen Wellenleiter
gebunden ist, kann sie größere Querschnittsabmessungen aufweisen. Auf diese Weise ergibt sich ein
wesentlich geringerer Serienwiderstand, wodurch ein wesentlicher Nachteil der Lauifeldleitung nach
F i g. 1 vermieden wird.
2. Dadurch, daß die Elektrodenabschnitte sich durch kurze Bondverbindungen mit der Hochfrequenzleitung
verbinden lassen, kann ohne Schwierigkeiten eine alternierende Spannungspolarität den Elektroden,
d. h. ein alternierendes elektrisches Feld den optischen Wellenleitern zugeführt werden. Auf
diese Weise wird das vorteilhafte alternierende Delta-Beta-Prinzip mit den Vorteilen einer breitbandigen
Lauffeldleitung verbunden.
3. Dadurch, daß die Hochfrequenzleitung neben den optischen Wellenleitern angeordnet ist, kann sie
ohne Probleme auf einem anderen dielektrischen Material aufgebracht werden, mit dem das optische
Substrat seitlich beschichtet werden kann oder das getrennt neben den optischen Wellenleitern angeordnet
ist. Auf diese Weise kann, wenn die Hochfrequenzleitung ζ. B. auf Keramik oder besser
noch auf Quarzglas aufgebracht ist und die Elektroden sich auf Lithiumniobat befinden, für die
steuernde Hochfrequenzwelle eine solche Phasengeschwindigkeit geschaffen werden, daß die optisehe
Welle in den optischen Wellenleitern in Lithiumniobat und die steuernde Welle auf der
Hochfrequenzleitung sich in ihren Phasengeschwindigkeiten annähern.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in F i g. 4 dargestellt. Es handelt sich um einen Richtkoppler für
eine optische Wellenlänge von 1,05 μηι mit einer
Koppelstrecke von etwa 15 mm und 8 Eiekuodenstükken auf den optischen Wellenleitern, die alternierend
mit der Koplanarleitung durch endverbindungen
verbunden sind. Die wesentlichen Atj-nessungen der
Gesamtanordnung sind eingetragen. An die optischen Ein- und Ausgänge der optischen Wellenleiter können
andere optische Wellenleiter, z. B. Glasfasern angekoppelt werden. Bei Bondinduktivitäten von z.B. 0,5 η Η
ergeben sich für die gezeichnete Anordnung aus Überschlagsrechnungen und auch aus detaillierten
Rechnersimulationen elektrische Grenzfrequenzen von 5 bis 6 GHz. Dies ist allerdings keine prinzipielle
Frequenzgrenze für den Schalterbetrieb, sondern nur für das Ausführungsbeispiel zutreffend.
Diese Bauelemente eignen sich besonders für Picosekunden-Schalter- und Picosekunden-Modulator-
und Picosekunden-Logikbetrieb.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Steuerbare integriert-optische Bauelemente, bestehend aus einem Substrat mit elektrooptischen
Eigenschaften, in das optische Wellenleiter z. B. durch Diffusion eingebracht sind und bei dem auf
oder neben den optischen Wellenleitern Metallisierungen in Form von mehreren Elektroden aufgebracht
sind, die mit elektrischen Spannungen beaufschlagbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß neben den optischen Wellenleitern (1) eine koplanare Mikrowellenleitung (2) angeordnet ist,
wobei jeweils eine Elektrode (4) mit einer möglichst kurzen Leitung (3) mit jeweils einem Streifen der
Mikrowellenleitung (2) verbunden ist.
2. Bauelemente nach Anspruch (1), dadurch gekennzeichnet, daß die koplanare Mikrowellenleitung
(2) mit Elektrodengruppen bestehend aus einem Elektrodenpaar von zwei nebeneinanderliegenden
Elektroden oder aus mehreren aufeinanderfolgenden Eiektrodenpaaren so alternierend durch
kurze Bonddrähte verbunden ist, daß an allen Elektrodenpaaren einer Gruppe eine gleichgerichtete
Spannung und an den Elektrodenpaaren der nächst folgenden Gruppe die dazu entgegengesetzt
gerichtete Spannung liegt und auf diese Weise ein RichtkopplermodulatorAschalter basierend auf dem
Alternierenden-Delta-Beta-Prinzip entsteht.
3. Bauelemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die koplanare Mikrowellenleitung
(2) z\\ einem Substrat geführt ist. dessen
dielektrische Eigenschaften «;o beschaffen sind, daß
eine Annäherung der Phasengeschwindigkeit zwischen steuernder Mikrowell" und angesteuerter
optischer Welle entsteht.
4. Bauelemente nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat mit elektrooptischen
Eigenschaften aus Lithiumniobat und das Substrat für die Mikrowellenleitung (2) z. B. aus
Keramik oder Quarz besteht.
ι"-
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823218626 DE3218626C1 (de) | 1982-05-18 | 1982-05-18 | Steuerbare integriert-optische Bauelemente |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823218626 DE3218626C1 (de) | 1982-05-18 | 1982-05-18 | Steuerbare integriert-optische Bauelemente |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3218626C1 true DE3218626C1 (de) | 1983-07-21 |
Family
ID=6163887
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823218626 Expired DE3218626C1 (de) | 1982-05-18 | 1982-05-18 | Steuerbare integriert-optische Bauelemente |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3218626C1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3435304A1 (de) * | 1983-10-10 | 1985-04-11 | Telefonaktiebolaget L M Ericsson, Stockholm | Verfahren und vorrichtung zur vergroesserung der bandbreite eines hochgeschwindigkeitsmodulators |
EP0142021A1 (de) * | 1983-10-14 | 1985-05-22 | Siemens Aktiengesellschaft | Steuerbares integriert-optisches Bauelement |
DE3724634A1 (de) * | 1987-07-22 | 1989-02-02 | Hertz Inst Heinrich | Elektro-optisches bauelement und verfahren zu dessen herstellung |
FR2661256A1 (fr) * | 1990-04-20 | 1991-10-25 | Thomson Csf | Composant modulateur electro-optique integre. |
-
1982
- 1982-05-18 DE DE19823218626 patent/DE3218626C1/de not_active Expired
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
US-Zeitschrift: IEEE Journal of Quantum Electronics, QE 12, 1976, S. 396-401 * |
US-Zeitschrift: IEEE Journal of Quantum Electronics, QE 17, 1981, S. 946-959 * |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3435304A1 (de) * | 1983-10-10 | 1985-04-11 | Telefonaktiebolaget L M Ericsson, Stockholm | Verfahren und vorrichtung zur vergroesserung der bandbreite eines hochgeschwindigkeitsmodulators |
EP0142021A1 (de) * | 1983-10-14 | 1985-05-22 | Siemens Aktiengesellschaft | Steuerbares integriert-optisches Bauelement |
DE3724634A1 (de) * | 1987-07-22 | 1989-02-02 | Hertz Inst Heinrich | Elektro-optisches bauelement und verfahren zu dessen herstellung |
FR2661256A1 (fr) * | 1990-04-20 | 1991-10-25 | Thomson Csf | Composant modulateur electro-optique integre. |
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