DE3218507A1 - Ventilsteuerung fuer viertakt-hubkolbenbrennkraftmaschinen - Google Patents
Ventilsteuerung fuer viertakt-hubkolbenbrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Ventilsteuerung für Viertakt-Hubkolbenbrennkraftmaschinen,
deren Ein- und Auslaßventile mit Hilfe von auf einer Nockenwelle sitzenden Nocken und mit diesen zusammenwirkenden Stößeln betätigbar
sind, wobei den Ein- und/oder Auslaßventilen je ein ·
zusätzlicher, mit einem Schwinghebel versehener Nockentrieb zugeordnet ist, der an einer gegenüber der Stößelangriff
sstelle am Nocken um vorzugsweise 180 versetzten Stelle angreift und zur Erhöhung der Bremswirkung der
gegebenenfalls mit einer Bremsklappe in der Auspuffleitung versehenen Brennkraftmaschine zuschaltbar bzw. von dem
Nocken abhebbar gelagert ist.
Eine derartige Ventilsteuerung ist bereits bekannt (CH-PS 306 146). Dabei wird mit Hilfe der zusätzlichen
Nockentriebe die Hubanzahl des betreffenden Ventiles pro Nockenwellenumdrehung verdoppelt. Sind nur für die Einlaßventile
zusätzliche Nockentriebe vorgesehen, so wird jeweils nach dem auf den Einlaßhub folgenden Kompressionshub das Einlaßventil nochmals geöffnet und die hochkomprimierte Luft unter großen Strömungsverlusten in den
Einlaßsammler ausgelassen, wodurch ein entsprechend hoher, die Bremswirkung verstärkender Arbeit saufwand entsteht.
Sind die zusätzlichen Nackentriebe nur den Auslaßventilen zugeordnet und ist in der Auspuffleitung eine Bremsklappe
vorgesehen, so folgt jeweils auf den gegen den durch die geschlossene Bremsklappe bedingten Staudruck in der Auspuffleitung
gerichteten Ausschubtakt und den üblichen Ansaughub ein neuerliches Öffnen des Auslaßventiles, wobei
der Ausschub ebenfalls gegen den durch die Bremsklappe
hervorgerufenen Staudruck vor sich geht und dadurch unter
Berücksichtigung der entstehenden Expansion im nachfolgenden Takt die gewünschte Erhöhung der Bremswirkung erzielt
wird. Schließlich ergibt sich bei Zuordnung zusätzlicher Nockentriebe zu den Ein- und Auslaßventilen und bei Anordnung
einer Bremsklappe in der Auspuffleitung im Brems-. falle gegenüber Viertakt-Hubkolbenbrennkraftmaschinen
ohne zusätzliche Nockentriebe eine Verdoppelung der negativen Ladungswechselarbeit.
Bei der bekannten Ventilsteuerung ist der jeweils mit dem Nocken auf der Nockenwelle zusammenwirkende Stößel
"wie ein Kolben geradlinig verschiebbar geführt. Der zusätzliche Nockentrieb besteht aus einem durch eine Feder
belasteten Schwinghebel, der über eine gelenkig gelagerte Stoßstange in bleibender Verbindung mit dem Stößel steht,
wobei die Feder die Stoßstange in ihre Lager am Stößel einerseits und am Schwinghebel anderseits drückt und zugleich
bestrebt ist, den Schwinghebel aus dem Wirkungsbereich des Nockens zu halten. Dabei ist der Schwinghebel
auf einer.mittels eines Handhebels verdrehbaren Exzenterwelle gelagert und kann durch Verdrehen dieser Exzenterwelle
in den Wirkungsbereich des Nockens gebracht oder von diesem abgehoben werden. Nachteilig ist hiebei, daß,
da die Feder über den Schwinghebel und die Stoßstange dauernd, also auch bei vom Nocken abgehobenem Schwinghebel
auf den Stößel einwirkt, die Ventilfeder infolge der zusätzlichen Massen- und Federkräfte überdimensioniert
werden muß. Außerdem wird das Schwinghebelsystem vom Stößel her auch dann bewegt, wenn der Schwinghebel selbst
außerhalb des Wirkungsbereiches des Nockens gehalten ist, so daß dauernd Reibungskräfte und Massenkräfte zu überwinden
sind und sich eine erhöhte Abnützung ergibt. Schließlich kann der Stößel wegen seiner Verbindung mit
dem Schwinghebel über die Stoßstange keine Drehung um
seine Längsachse ausführen, so daß die Abnützung immer nur an einer Stelle und damit verstärkt erfolgt.
Die Verstärkung der Bremswirkung von Viertakt-Hubkolbenbrennkraftmaschinen
durch Erhöhung der Ventilhubzahl pro Nockenwellenumdrehung ist auch aus der DE-OS
27 28 259 bekannt. Dabei sind aber jedem Ventil mehrere Nocken zugeordnet, und es ist eine axial verschiebbare
Nockenwelle vorgesehen, was eine erhöhte Abnützung der Nocken und der mit diesen zusammenwirkenden Rollen zur
Folge hat, da sich praktisch nur eine Punktauflage ergibt. Außerdem müssen die Abmessungen der Brennkraftmaschine in Nockenwellenlängsrichtung beträchtlich vergrößert
werden.
Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und die eingangs geschilderte Ventilsteuerung
so zu verbessern, daß sich eine Konstruktions-Vereinfachung
verbunden mit einer verminderten Abnützungsgefahr und -einer Verringerung der auftretenden Massen-
und Federkräfte.ergibt.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß jeweils der Stößel von einem Schwinghebel bzw. einer
in diesem gelagerten Rolle gebildet ist und daß beide Schwinghebel zueinander gerichtete Winkelarme besitzen,
die zur Bewegungsübertragung mit Abwälzflächen aneinanderliegen und voneinander abhebbar sind.
Da also eine Stoßstange oder ein sonstiges Glied zur Übertragung der Bewegung von Stößel und Schwinghebel
fehlt, beide Schwinghebel vielmehr mit ihren Winkelarmen unmittelbar aufeinanderwirken, ergibt sich bereits eine
entsprechende Konstruktionsvereinfachung, wobei der weitere Vorteil erzielt wird, daß der zusätzliche Schwinghebel,
wenn er vom Nocken abgehoben ist, auch keine Be-
rührung mit dem den Stößel bildenden Schwinghebel hat, so daß im Normalbetrieb, also außerhalb des Bremsbetriebes
zwischen den beiden Schwinghebeln keine Bewegungsund Kräfteübertragung mit den angeführten Mangeln stattfindet.
Ist der den Stößel bildende Schwinghebel mit einer in ihm gelagerten Rolle ausgestattet, so ist selbstverständlich
die Rollenverdrehung nicht gehindert und es wird eine gleichmäßige Abnützung um den ganzen Rollenumfang
erzielt. Um den zusätzlichen Nockentrieb auf einfache Weise ein- und ausschalten zu können, lagert der den
zusätzlichen Nockentrieb bildende Schwinghebel in einem Stellhebel, der um die Achse des dem Stößel zugeordneten
Schwinghebels schwenkbar ist.
Um bei einfacher Herstellbarkeit eine einwandfreie Bewegungsübertragung von einem Schwinghebel zum anderen
zu erreichen und ein geeignetes Übersetzungsverhältnis einzuhalten, sind erfindungsgemäß die Abwälzflächen der
beiden Schwinghebel als Flanken einer Evolventenverzahnung ausgebildet.
Schließlich sitzen die Stellhebel aller zusätzlichen Nockentriebe auf einer geraeinsamen Welle, auf der die die
Stößel bildenden Schwinghebel frei drehbar gelagert sind, so daß sich bei einer weiteren Konstruk'tionsvereinf achung
für Mehrzylinder-Hubkolbenbrennkraftmaschinen alle Stellhebel gemeinsam verstellen lassen.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Ventilsteuerung in Seitenansicht bzw.
im Teilschnitt.
Das Ein- oder Auslaßventil einer nicht näher dargestellten Viertakt-Hubkolbenbrennkraftmaschine weist einen
Ventilteller 1 mit einem Ventilschaft 2 auf. Das Ventil 1,2 wird gegen Federkraft mittels eines Kipphebels 3
"betätigt, an dem eine Stößelstange A- angreift. Der eigentliche
Stößel wird von einem Kipphebel 5 gebildet, in dem eine Stößelrolle 6 gelagert ist. Mit 7 ist die Nockenwelle
bezeichnet, auf der für jedes Ventil ein Nocken 8 sitzt. Durch die Drehung der Nockenwelle 7 bzw. des Nockens 8
wird der den Stößel bildende Kipphebel 5 im Gegenuhr.zeigersinn verschwenkt, welche Bewegung über die Stößelstange 4
ein Schwenken des Kipphebels 3 im Uhrzeigersinn und damit ein Abwärtsdrücken des Ventiles 1,2 gegen die Federkraft,
also ein Ventilöffnen, zur Folge hat.
Erfindungsgemäß ist nun für das Ventil 1, 2 ein zusätzlicher
Nockentrieb vorgesehen, der ebenfalls aus einem Schwinghebel 9 besteht, wobei die Schwinghebel 5
und 9 zueinander gerichtete Winkelarme 5!, 9' besitzen,
die in der dargestellten Stellung mit Abwälzflachen 10,11
aneinanderliegen, wobei die Abwälzflächen 10,11 der beiden Schwinghebel 5,9 als Flanken einer Evolventenverzahnung
ausgebildet sind. Die Berührungsstelle des den zusätzlichen Nockentrieb bildenden Schwinghebels 9
ist der Angriffsstelle der Stößelrolle 6 gegenüber um 180° versetzt. Bei jeder Drehung der Nooke 8 werden daher
einmal der Schwinghebel 5 und dann nach einer halben Drehung der Schwinghebel 9 verschwenkt. Die Schwenkbewegung
des Schwinghebels 9 hat durch das Aneinanderliegen der Abwälzflächen 10, 11 auch ein Verschwenken des
Schwinghebels 5 und damit ebenfalls ein öffnen des Ventiles
1,2 zur Folge. Dieses zweimalige Öffnen des Ventiles bei einer Nockenumdrehung ist aber nur zur Erhöhung
.der Bremswirkung der Brennkraftmaschine notwendig
und erwünscht, wobei man in der Auspuffleitung der Brennkraftmaschine
in der Regel eine Bremsklappe anordnen wird.
Der den zusätzlichen Nockentrieb bildende Schwinghebel 5 lagert in einem Stellhebel 12, der um die Achse
13 des den Stößel bildenden Schwinghebels 5 verschwenkt werden kann. Befindet sich der Stellhebel 12 in der
strichpunktiert angedeuteten Stellung, so ist der Schwinghebel 9 einerseits von der Nooke 8, anderseits von der
Abwälzfläche 10 des Schwinghebels 5 abgehoben, so daß der zusätzliche Nockentrieb nicht zur Wirkung kommen
kann. Diese Stellung wird während des normalen Laufes der Brennkraftmaschine eingenommen. Handelt es sich
um eine Maschine mit mehreren Zylindern, so sind die' Stellhebel 12 aller zusätzlichen Nockentriebe 9 auf der
nunmehr als Welle dienenden Achse 13 drehfest angeordnet, wogegen die Schwinghebel 5 auf dieser Welle 13 frei drehbar
lagern.
Der Stellhebel 12 hat im Schwinghebelbereich einen U-förmigen Querschnitt. Eine oben am U-Steg befestigte
Feder 14 reicht abwärts um den Schwinghebel 9 herum und drückt auf dessen unteren Arm. Aufgabe dieser Feder ist
es, bei vom Nocken 8 abgehobenem Schwinghebel 9 letzteren im Gegenurhzeigersinn zu belasten und den Arm 9' an den
U-Steg des Stellhebels 12 zu drücken, um Klappergerausehe
zu vermeiden, wenn der zusätzliche Nockentrieb abgeschaltet ist.
Claims (4)
1.' Ventilsteuerung für Viertakt-Hubkolbenbrennkraftmaschinen,
deren Ein- und Auslaßventile mit Hilfe von auf einer Nockenwelle sitzenden Nocken und mit diesen
zusammenwirkenden Stößeln betätigbar sind, wobei den Ein- und/oder Auslaßventilen je ein zusätzlicher, mit
einem Schwinghebel versehener Nockentrieb zugeordnet ist, der an einer gegenüber der Stößelangriffsstelle am
Nocken um vorzugsweise 180° versetzten Stelle angreift und zur Erhöhung der Bremswirkung der gegebenenfalls
mit einer Bremsklappe in der Auspuffleitung versehenen Brennkraftmaschine zuschaltbar bzw. von dem Nocken abhebbar
gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils der Stößel von einem Schwinghebel (5) bzw. einer in
diesem gelagerten Rolle (6) gebildet ist und daß beide Schwinghebel (5,9) zueinander gerichtete Winkelarme
(5S 91) besitzen, die zur Bewegungsübertragung mit Abwälzflächen
(10,11) aneinanderliegen und voneinander abhebbar sind.
2. Ventilsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der den zusätzlichen Nockentrieb bildende
Schwinghebel (9) in einem Stellhebel (12) lagert, der um die Achse (13) des dem Stößel zugeordneten Schwinghebels
(5) schwenkbar ist.
3. Ventilsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abwälzflächen (11,12) der beiden Schwinghebel (5,9) als Flanken einer Evolventenverzahnung
ausgebildet sind.
4. Ventilsteuerung nach Anspruch 2 für Mehrzylinder-Hubkolbenbrennkraftmaschinen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stellhebel (12) aller zusätzlichen Nockentriebe (9) auf einer gemeinsamen Welle (13) sitzen, auf der
die die Stößel bildenden Schwinghebel (5) frei, drehbar gelagert sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT222181A AT383183B (de) | 1981-05-19 | 1981-05-19 | Ventilsteuerung fuer viertakt-hubkolbenbrennkraftmaschinen |
Publications (2)
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Family
ID=3530278
Family Applications (1)
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DE19823218507 Granted DE3218507A1 (de) | 1981-05-19 | 1982-05-17 | Ventilsteuerung fuer viertakt-hubkolbenbrennkraftmaschinen |
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Country | Link |
---|---|
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DE (1) | DE3218507A1 (de) |
Cited By (1)
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DE102005035314A1 (de) * | 2005-07-28 | 2007-05-03 | Iav Gmbh Ingenieurgesellschaft Auto Und Verkehr | Ventiltrieb für Ladungswechselventile von Viertaktverbrennungsmotoren |
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1981
- 1981-05-19 AT AT222181A patent/AT383183B/de not_active IP Right Cessation
-
1982
- 1982-05-17 DE DE19823218507 patent/DE3218507A1/de active Granted
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US7412951B2 (en) | 2005-07-28 | 2008-08-19 | Iav Gmbh Ingenieurgesellschaft Auto Und Verkehr | Valve gear for load change valves of four-stroke internal combustion engines |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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AT383183B (de) | 1987-05-25 |
ATA222181A (de) | 1986-10-15 |
DE3218507C2 (de) | 1989-08-10 |
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