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Verfahren zur Löschung von Wertinformationen
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auf einer Guthabenkarte sowie Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Verfahren
zur Löschung von Wertinformationen auf einer Guthabenkarte sowie Einrichtung zur
Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Löschung
von Werti nformat ionen in einer Trägerschicht einer Guthabenkarte sowie auf eine
Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1
und 3.
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Aus der CH-PS 574 144 ist eine Einrichtung zur bargeldlosen Bezahlung
von Waren oder Dienstleistungen bekannt, bei der eine Guthaben karte zur Anwendung
kommt, die Wertinformationen in einer optisch durchlässigen Materialstruktur in
Form einer Vielzahl kleiner Hologramme in sich trägt, von denen jedes Hologramm
zwecks Entwertung der Guthabenkarte zerstört werden kann. Dazu dient mindestens
ein mit einem elektrischen Impuls erhitzter Löschkopf, der das Hologramm durch örtliches
Schmelzen einer das Hologramm enthaltenden Trägerschicht zerstört. Bei diesem Verfahren
muss die nötige Wärme von aussen durch eine die Hologramme schützende Deckschicht
zugeführt werden. Dabei besteht die Gefahr, dass die Trägerschicht nur ungenügend
erhitzt und das Hologramm nicht vollständig gelöscht wird.
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Der Erf-indung liegt die Aufgabe zugrunde, den Löschvorgang so zu
gestalten, dass bei geringem Aufwand und kleinem Energiebedarf die Trägerschicht
unmittelbar an jener Stelle erhitzt wird, wo sich die eine Werteinheit darstellende
Struktur befindet, so dass die Struktur vollständig zerstört wird.
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Die Erfindung ist in den Ansprüchen 1 und 3 gekennzeichnet.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Einrichtung zum Löschen von Wertinformationen
in einer Guthabenkarte, zum Teil im Schnitt dargestellt,
Fig. 2
und 3 zwei mögliche Formen für das Endstück eines Löschkopfes in vergrössertem Massstab
im Grund- und Aufriss tind Fig. 4 eine schematisch dargestellte weitere Möglichkeit
zur Anordnung des Löschkopfes.
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In dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel wird zur Zerstörung
der Struktur, die aus einem Hologramm besteht, eine Schwingungserregung im Ultraschallbereich
verwendet.
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In der Fig. 1 bedeutet 1 einen Ultraschallgriffel, der als Löschkopf
dient. Solche Ultraschallgriffel sind bekannt und werden in vielen Varianten zum
Schweissen und Nieten von Plastik eingesetzt. Im beschriebenen Beispiel ist der
Ultraschallgriffel in einfachster Form dargestellt. Eine die Schwingungs-Amplituden
verstärkende Formgebung ist zu empfehlen. Eine solche Formgebung sowie die dazu
nötigen Regeln sind bekannt aus "Physical acoustics", Principles and Methodes by
Warren P. Malon; Bell Telephone Laboratoires, Inc. Murrey Hill, New Jersey; Volume
I-Part B, Academic Press 1964 New York and London.
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Der Ultraschallgriffel 1 besteht aus wenigstens zwei vorteilhaft zylindrischen
Körpern 2 und 3, zwischen denen zwei Piezo-Kristallscheiben 4 als Schwingungserzeuger
mit Vorspannung fest eingespannt sind. In bekannter Weise werden dabei die Piezo-Kristallscheiben
4 über zwei elektrische Zuleitungen 4a an einen rückgekoppelten elektrischen Schw
ingungserreger angeschlossen.
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Der Körper 3 ist an einer elastischen Platte 5 in einem Schwingungsknotenpunkt
des in Längsrichtung mit seiner Resonanzfrequenz erregten und schwingenden Ultraschallgriffels
1 an einem Träger 6 befestigt und verjüngt sich an seinem Ende in eine Nadel 7.
Der Ultraschallgriffel 1 ist so ausgestaltet, dass seine Resonanzfrequenz im Ultraschallbereich,
im betrachteten Beispiel bei etwa 100 kHz liegt.
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Auf einer Führungsbahn 8 liegt in einer zur Längsachse des Ultraschallgriffels
1 senkrechten Ebene eine zu behandelnde Guthabenkarte 9 auf. Die Guthabenkarte 9
ist vereinfachend nur zweischichtig dargestellt, wogegen in der praktischen Ausführung
meist eine grössere Schichtenanzahl vorliegt. Eine Deckschicht 10 dient dem mechanischen
Schutz einer darunter liegenden Trägerschicht 11, welche die als Werteinheiten dienenden
Strukturen enthält. Die Strukturen bestehen im beschriebenen Beispiel aus optisch
abtastbaren Hologrammen.
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Die Trägerschicht 11 ist zumindest für Lichtstrahlung einer bestimmten
Wellenlänge durchlässig. Die Führungsbahn 8 besitzt eine Bohrung 12, die es ermöglicht,
bezüglich der Fig. 1 von unten her die Guthabenkarte 9 optisch auf das Vorhandensein
eines Hologrammes und auf dessen Echtheit zu überprüfen.
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Für den Löschvorgang sind der elektrisch erregte und in seiner Längsachse
schwingende Ultraschaligriffel 1 und die Führungsbahn 8 in Richtung eines Pfeiles
13 relativ zueinander bewegbar, wobei eine Spitze 14 des Ultraschaligriffels 1 die
Guthabenkarten-Oberfläche auf der Deckschicht 10 dauernd berührt. Die Berührung
geschieht mit einem beispielsweise durch eine Feder erzeugten, vorgegebenen Druck.
Die Schwingungsrichtung des Ultraschallgriffels 1 erfolgt in der gleichen Richtung,
wie dieser Druck wirkt, das heisst senkrecht zur Guthabenkarten-Oberfläche. Die
Spitze 14 erzeugt die zur Zerstörung der Struktur, das heisst des Hologrammes, nötige
Temperaturerhöhung durch eine örtliche Schwingungserregung innerhalb der Trägerschicht
11 selbst. Das bedeutet, dass die Wärme direkt dort entsteht, wo sie benötigt wird,
und nicht von aussen durch Wärmeleitung zugeführt werden muss.
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Um eine gute Kopplung der Spitze 14 mit der Guthabenkarte 9 zu erreichen,
ist die Spitze 14 linienförmig ausgebildet. Dazu kann die eine Kante eines dreikantigen
Prismas 15 oder 16 dienen, wie dies in der Fig. 2 bzw. 3 dargestellt ist. Dabei
entspricht
ein Mass l der Kanten etwa der Breite der zu löschenden Hologramm-Struktur. Damit
das Hologramm mit Sicherheit auf -seiner ganzen Ausdehnung zerstört wird, ist es
zweckmässig, wenn der Ultraschallgriffel 1 auf der Guthabenkarte 9 eine Bewegung
senkrecht zur Auflagekante der Prismen 15 oder 16, also längs der Oberfläche der
Guthabenkarte 9, durchführt. Im Beispiel der Fig. 3 scll die Bewegung in Richtung
eines Pfeiles 17 erfolgen. In einer praktischen Ausführung beträgt das Mass l =
2 mm und die Grösse der Seitwärtsbewegung 6 mm, was eine Wirkfläche von 2 x 6 mm
ergibt.
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An Stelle der beschriebenen Schwingungsrichtung senkrecht zur Oberfläche
der Guthabenkarte 9 sind auch andere Schwingungsrichtungen möglich, was in der Fig.
4 angedeutet ist. Dort ist eine Nadel 18 entsprechend der Nadel 7 der Fig. 1 mit
einem seitlich angeordneten Prisma 15 ausgerüstet. Die Schwingungsrichtung erfolgt
dann parallel zur Oberfläche der Guthabenkarte 9, wie dies ein Doppelpfeil 19 zeigt.
Die Anpresskraft wirkt auch hier senkrecht zur Kartenoberfläche. Eine solche Anordnung
kann wegen ihres geringen Platzbedarfes von Vorteil sein.
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Der Ultraschallgriffel 1 besteht vorteilhaft aus Metall, z.B. Stahl,
Duralumin, Titan usw. aber auch die Verwendung von Isoliermaterial mit guten akustischen
Eigenschaften ist möglich. So kann der untere Körper 3 aus Glas hergestellt sein,
was erlaubt, die optische Kontrolle der Hologramme von der gleichen Seite der Guthabenkarte
9 her durchzuführen, von der aus der Ultraschallgriffel 1 angreift. Dies kann räumliche
Vorteile bieten.
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Die Entwertung auf einer z.B. 100 Hologramme tragenden Guthabenkarte
9 geht wie folgt vor sich: Die eingeführte Karte wird von einem nicht dargestellten
Transportmechanismus längs der Führungsbahn 8 so weit bewegt, bis in der Bohrung
12 ein noch nicht entwertetes und als echt erkanntes Hologramm erscheint.
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Erfolgt ein Entwertungsbefehl, wird der Ultraschallgriffel 1 mit
der
Guthabenkarte 9 in Berührung gebracht, erregt und tängsbewegt, wie vorangehend beschrieben.
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Da die Erregung des Ultraschallgriffels 1 mit dessen Resonanzfrequenz
erfolgt, ist der Energiebedarf für die Erregung klein, das h@isst etwa gleich oder
@h@r noch kleiner als beim bekannten elektrisch beheizten Löschkopf. Und trotzdem
wird nicht nur die Lesbarkeit des Hologrammes beeinträchtigt, sondern die ganze
Hologramm-Struktur vollständig zerstört.
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An der Deckschicht 10 ergeben sich keinerlei Rückstände, denn die
Spitze 14 erwärmt sich praktisch nicht. Nacheinander folgende Entwertungen können
daher in kürzeren Zeitabständen erfolgen, als dies beim bekannten Löschkopf der
Fall ist, ohne dass eine Gefahr wegen Ueberhitzung besteht. An der Deckschicht 10
entstehen gut sichtbare und scharf begrenzte Eindrücke, die auch durch eine blinde
Person leicht ertastbar sind.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht nur auf die Entwertung von Hologrammen.
Durch die innere Wärmeentstehung sind auch magnetische Schichten von Guthabenkarten
örtlich zerstörbar, was ein Neumagnetisieren zu Betrugszwecken verunmöglicht.
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Bei punktförmiger Ausgestaltung der Spitze 14 lassen sich auch örtlich
sehr beschränkte Wirkungsbereiche erzielen, beispielsweise zur Zerstörung eines
Elementes in einem elektronisch aufgebauten Speicher einer Guthabenkarte.
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Der Uttraschallgriffel 1 ist robust, besteht aus einfachen Dreh-und
Frästeilen und erfordert im Gegensatz zu den bekannten Löschköpfen einen geringen
Herstel laufwand.
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Die Schwingungserregung im Innern der Trägerschicht 11 könnte auch
auf andere Weise erzeugt werden, z.B. mit Mikrowellen.
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Die Erfindung beschränkt sich daher nicht auf die Anwendung von Ultraschall.
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