DE3150160A1 - Ringlaserkreisel - Google Patents
RinglaserkreiselInfo
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- G01C19/68—Lock-in prevention
- G01C19/70—Lock-in prevention by mechanical means
Description
ο ο ο α
16.Dezember 1981
■KalserleistraB© 55 77100460. DE
D-6Q50- Offenbach am Steia . Hz/umw
linglaserkreisel
Di© -vorliegend® Erfindung betrifft einen Ringlaserkreisel
nach dem Gattungsbegriff des Anspruches 1.
Sie betrifft insbesondere eine Vorrichtung zur Vermeidung des Mitzieheffektes (lock-in).
, Bei einem Ringlaserkreisel pflanzen sich beispielsweise
in einem dreieckförmigen Laserpfad zwei entgegengesetzt
umlaufende Lichtwellenzüge fort. Während der eine Lichtwellenzug im Uhrzeigersinn (cw) sich
1Ö fortpflanzt, weist der andere Lichtwellenzug sine
hierzu entgegengesetzte Fortpflanzungsrichtung (ccw) auf, In einem Inertial-Bezugssystem haben der cw-
und ccw-Lichtwellenzug der selben Mode die gleiche Frequenz y . Rotiert jedoch der Ringlaserkreisel
in einem Inertialraum„ so besitzen nach der allgemeinen
Relativitätstheorie der cw- und ccw-Lichtwellensug
folgende Differenzfrequenzs
wobei
In diesen·Gleichungen■
s Vakuum-Wellenlänge des Laserlichts
-ζ-
Λ-
L0 = Optische Resonatorlänge
ResonatorfIac
des Kreisels
des Kreisels
F0 = Resonatorfläche senkrecht zur Drehachse
Diese Dif ferenzfreguenz AYkann durch teilweise Spiegel-Auskopplung
des cw- und ccw-Lichtwellenzugs mittels verschiedener
Methoden als Ausgangssignal gemessen werden, und liefert sodann nach Gleichung (1) die gesuchte Eingangs-Drehrate
jc bzw.den Drehwinkel "f , wenn ein zeitintegrierendes
Impulszählverfahren angewandt wird.
Im Idealfall kann man die beiden entgegengesetzt umlaufenden Lichtwellenzüge als voneinander unabhängig auffassen. In
der Praxis sind jedoch in jedem Ringlaserkreisel der cw- und ccw-Lichtwellenzug in Folge von Energieaustausch miteinander
gekoppelt, wobei die Kopplung im wesentlichen durch die geringfügige Lichtrückstreuung von einem Lichtstrahl
in den anderen an den Spiegeln erfolgt. Nach der Theorie gekoppelter Oszillatoren stellt sich die tatsächlieh
Ausgangs-Differenzfrequenz folgendermaßen dar:
für
für
Die Aussage der Gleichung (1a) ist in Figur 1 der Zeichnung
graphisch veranschaulicht, wobei die gestrichelte Kurve den idealen Verlauf und die ausgezogene Kurve den tatsächlichen
Verlauf der Ausgangs-Differenzfrequenz ΛΤ in Abhängigkeit von der Eingangs-Drehrate £2 darstellt.
Aus Figur 1 erkennt man, daß bei Eingangs-Drehraten, die kleiner als die sogenannte Mitzieh-Schwelle Ώ.
(lock-in) sind der Ringlaserkreisel kein Ausgangssignal
Δ ψ liefert. Die gegenläufigen Lichtwellenzüge sind
bei kleiner Differenz ihrer Eigenfrequenz in einer gleichen
Schwingungsfrequenz miteinander verriegelt, d.h. ihre Frequenzen ziehen sich mit. Dieser bekannte Mitzieheffekt
hat zur Folge f daß erst bei Eingangs-Drehraten Ώ,
• oberhalb-der Lock-in-Schwelle ß L die Frequenzen der
beiden Lichtwellenzüge entkoppelt sind und man ein Ausgangssignal Δ Τ erhält.
0 Zur Vermeidung dieses Lock-in-Effektes bei niedrigen
Eingangs-Drehraten Ω! ist es beispielsweise aus der
DE-PS Ί 292 899 bekannt,, den Ringlaserkreisel um seine
Eingangsdrehachse in mechanische Drehschwingungen zu versetzen. Die dem Ringlaserkreisel mitgeteilte Zitterbewegung
•j5 (Dither) ist hierbei so zu bemessen, daß die momentane Drehrate
Ώ. des Kreisels auch ohne äußere Drehrate während
des größten Teils der Meßzeit über der L.ock-in-Schwelle
SlL L md 1^ !inearen Teil der Kurve &V (Sl) liegt. Der Nullpunktversatz
des Ausgangssignales Δγ infolge der Zitterbewegung muß
bei der Signalauswertung korrigiert werden.
Im bekannten Fall ist der Laser an Blattfedern aufgehängt und das gesamte System wird durch einen Antrieb in seiner
Resonanzfrequenz sinusförmig in Schwingungen versetzt. Bei einer sinusförmigen Drehschwingung mit der Kreisfrequenz
_{jj =2 >L Y ist der Drehwinkel *f des Laserkreisels
folgendermaßen vorgegebene
max - sin^ * (2)
Durch Ableitung nach der Zeit erhält man folgende momentane
Winkelgeschwindigkeit des Ringlaserkreisels:
dt = J roas · Uj · cos Ui t, oder (3)
oder ^ =βΜΧ o cosw t mitßRßX= ^ ^ „ U3 (3a)
_ A
Der Verlauf der Signale ^f und £2. ist in den Figuren 2a
und 2b dargestellt. Unter Bezugnahme auf diese Figuren und die Gleichung (3a) läßt sich die Nicht-Totzeit, für eine
Drehschwingungs-Viertelperiode folgendermaßen angeben:
t nicht-tot - "t
arc cos
= -=- arc cos co
(4)
Da die Gesamt-Meßzeit tgesamtdurch ^ =J^ vorgegeben ist/
stellt sich das Verhältnis von Nicht-Totzeit zur Gesamt-Meßzeit folgendermaßen dar:
V = ^icht-tot = 1 arc cos { ^l , (5)
gesamt
Das Verhältnis von Gesamt-Meßzeit zu Totzeit ist dann durch folgenden Ausdruck gegeben:
y* _ t ge samt = (1-V) "1
fctot
Aus Gleichung (5) ist erkennbar, daß bei einer sinusförmigen Dither-Drehschwingung die Zitteramplitude ^f
und die Zitterkreisfrequenz to = 21TtY so groß wie möglich gemacht
werden müssen, damit die Nicht-Totzeit ein Maximum erreicht. Der sich gemäß Gleichung (6) ergebende Wert für V*
stellt ein wichtiges Gütekriterium für Ringlaserkreisel· dar.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher,bei einem Ringlaserkreisel
die Güte V*, d.h. das Verhältnis von Gesamt-Meßzeit zu Totzeit, zu verbessern. Die Lösung dieser Aufgabe
gelingt gemäß der im Anspruch 1 gekennzeichneten Erfindung". Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
entnehmbar„
Der erfindungsgemäß formschlüssig an dem Ringlaserkreisel
angreifende Antrieb ist vorzugsweise ein piezoelektrischer Linearantrieb. Greift ein solcher Antrieb an einem als
Torsionsfeder ausgebildeten Träger des Ringlaserkreisels an und spannt man diese Torsionsfeder vor, so folgt der
Kreisel der über den Antrieb befohlenen Bewegung, wobei diese Bewegung von der Sinusform abweichen kann und die
Zitteramplitude und Zitterkreisfrequenz maximale Werte erreichen können=
Aus der Zeitschrift "mikrowellen magazin", Heft 5, 1980, S.422 ist es bereits bekannt, durch einen im Laserpfad
angeordneten und entsprechend angesteuerten Magnetspiegel abweichend von der Sinusform eine rechteckförnu ge Vorspannung
zu erzielen. Diese Magnet-Spiegel wirken sich aber ebenso wie Faraday-Zellen aus anderen Gründen leistungsmindernd
auf Laserkreisel aus.
Anhand eines in den Figuren der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles sei im folgenden die
Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm zur Veranschaulichung des Lock-in-Effektes;
Fig.2a und 2b Diagramme zur Veranschaulichung
der Totzeit im Verhältnis zur Meßzeit bei einer sinusförmigen Dither-Bewegung;
Fig.3a und 3b eine Draufsicht und eine Schnittansicht
eines erfindungsgemäßen Ringlaserkreisels;
Fig.4a und 4b zwei für die Erzielung der Dither-Bewegung
verwendbare Piezo-Stapelantriebe; 10
■ und
Fig.5a und 5b Diagramme zur Verartschaulichung des-Verhältnisses
von Totzeit zu Meßzeit bei einem erfindungsgemäß in Schwingung versetzten Ringlaserkreisel.
Gemäß den Figuren 3a und 3b besteht der eigentliche Ringlaserkreisel
aus einem dreieckförmigen Zerodurblock 10, in den in bekannter Weise eine Laserröhre integriert
bzw.modular eingesetzt ist und der einen dreieckförmigen Strahlengang aufweist, was jedoch nicht dargestellt ist.
In den Eckpunkten des Zerodurblockes 10 sitzen drei Spiegel als Reflektoren mit Piezotreibern zum Resonatorlängenausgleich,
was durch Blöcke 11, 11' und 1111 angedeutet ist.
einem der Spiegel erfolgt zudem eine Auskopplung der Lichtwellenzügeo
Der Zerodurblock 10 ist zwischen Scheiben 12 und 13 eingespannt.
Die Einspannung erfolgt hierbei am äußeren Band der Scheiben 12 und 1 Sondern diese im Randbereich eine
vergrößerte Dickenabmessung aufweisen. Zur Vorgabe des Verhaltens einer Torsionsfeder sind beide Scheiben mit auf
einem Kreis angeordneten und durch Stege 14 getrennten Ausnehmungen 15 versehen. Die Scheiben bestehen vorzugsweise
aus Metall«,
Ein ortsfester Lagerblock 16 weist einen zentralen nach oben gerichteten Gewindezapfen 17 auf. Über diesen Gewindezapfen
17 wird die untere Scheibe 13 mit einer zentralen Ausnehmung geschoben und in Zapfennähe durch Schrauben 18 mit
dem Lagerblock 16 verbunden. Ein Absatz 19 an dem Lagerblock
16 verhindert ein Kontakt der unteren Scheibe 13 mit dem Lagerblock 16 in einem Bereich der sich von den Ausnehmungen
15 radial nach außen erstreckt. Die untere Scheibe 13 weist wenigstens einen sich radial nach außen eistreckenden
Arm 20 auf, an dem in tangentialer Richtung ein Antrieb 21 angreift, der
auf Druck oder auf Zug arbeitet„Die obere Scheibe 12 ist mit einer
zentralen Gewindebohrung versehen, mit der sie auf den Gextfindezapfen
17 aufgeschraubt wird, so daß sie den mittels
einer zentralen öffnung 22 über den Gewindezapfen 17 geschobenen Zerodurblock 10 zwischen sich und der unteren
Scheibe 13 im Randbereich einspannt.
Im Prinzip können mehrere synchron angesteuerte Antriebe 21, 21' und 21'D an mehreren radial gerichteten Armen 20,20'
und 20"' angreifen; es hat sich aber gezeigt, daß ein
einziger linearer piezoelektrischer Antrieb 21 ausreichend
ist, um die Ditherbewegung vorzugeben. Hierbei ist die Torsionsfeder 12, 13 leicht vorgespannt, so daß der Antrieb
spielfrei und formschlüssig erfolgt.
Als Antriebe werden die in den Figuren 4a und 4b dargestellten longitudinalen bzw.transversalen piezoelektrischen
Stapelantriebe 21 verwendet. Diese Antriebe besitzen sehr ■
hohe Stellkräfte, so daß mit ihnen gegen eine sehr hohe Last ohne starke Abnahme des Stellwegs gearbeitet werden
kann. Daher kann man bei Verwendung eines solchen Antriebes die Torsionsfeder 12, 13 extrem hart auslegen, so daß man
aufgrund der vergrößerten Federkonstanten gegenüber bekannten Ditherantrieben eine sehr viel höhere Resonanzfrequenz des
Systemserzielen kann und mit Vorteil unterhalb der Resonanzfrequenz
arbeiten kann.
Unter bewußtem Verzicht auf Resonanzüberhöhungen kann man aufgrund der großen Stellkraft des Motors auch unterhalb
der Resonanzfrequenz eine hinreichende Amplitude erzielen, wobei sich eine von der Sinusform abweichende Ansteuerung ·
als besonders vorteilhaft erweist.
Erfindungsgemäß wird eine dreieckförmige Ditherbewegung
unterhalb der Drehpendel-Resonanzfrequenz vorgeschlagen, was durch einen geeignet geformten Spannungsverlauf bei
der Ansteuerung des Piezoantriebs (vorprogrammiert oder über einen Regelkreis) sowie eine geeignet gewählte Drehpendeldänpfung
erreichbar ist.
Aus den Figuren 5a Und 5b ist erkennbar, daß bei einer solchen Ansteuerung eine wesentliche Verringerung der Kreisel-Totzeit
gegenüber den in den Figuren 2a und 2b dargestellten bekannten Verhältnissen erreicht wird. In den Figuren 5a
und 5b ist durch die ausgezogene Linie jeweils der ideale Verlauf und durch die gestrichelte Linie der tatsächliche
Verlauf des Drehwinkels und der Drehrate über der Zeit dargestellt.
Um bei einer periodischen Zeitverteilung der Mitzieh-Intervalle
zu verhindern, daß sich bei bestimmten Eingangs-Drehraten ein Fehlersignal akkumulativ aufbaut, kann mit Vorteil die
Dreieckschwingung moduliert werden. Dies kann einmal geschehen durch eine statistisch verteilte, symmetrische Frequenzmodulation
der Dreieckschwingung ( Δ "V «e-0,1 γ) und/oder durch
eine Amplitudenmodulation der Dreieckschwingung mit einer regellos auftretenden, kleinen Schwingungskomponente.
Es ist festzuhalten, daß die Kreisel-Totzeit minimal wird,
wenn man bei der kleinsten möglichen Periodenfrequenz . der Dreieckkurve den Kreisel in Schwingung versetzt und das
mechanische Drehpendel demgegenüber eine möglichst hohe Eigenfrequenz besitzt. Die Totzeit wird dann durch die reale Form
der Dreieckspitze bestimmt, deren Krümmungsradius nicht größer als die Sinusspitze im Resonanzfall sein wird. Gegenüber bislang
bekannten Laserkreiseln kann der eingangs erwähnte Gütefaktor um einen Faktor in der Größenordnung von zwei Zehnerpotenzen
angehoben werden»
Obgleich eine dreieckförmige Anregung des Kreiselträgers unterhalb
der Resonanzfrequenz des Systems zu besonders guten Ergebnissen führt, ist festzuhalten, daß auch eine sinusförmige Anregung
in der Resonanzfrequenz bereits eine wesentliche Verbesserung gegenüber bekannten Kreiseln bringt, da der piezoelektrische
Tangentialantrieb gegen hohe Federkräfte arbeiten kann, so daß sich bei etwa gleich großer Zitteramplitude eine
wesentlich höhere Resonanzfrequenz ergibt»
Leerseite
Claims (1)
- Patentansprüche:Ίο ι Ringlaserkreisel mit einer den Laserpfad in Drehv^'-schwingungen versetzenden Vorrichtung zur Vermeidung eines Mitzieheffektes, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung einen f ormschlüssig an dem Laser (10) angreifenden Antrieb (21) aufweist,2c Ringlaserkreisel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
10a) einen als Torsionsfeder ausgebildeten Träger (12,13) für den Laser (20); undb) wenigstens einen tangential an dem Träger _ (12,13) angreifenden piezoelektrischenLinearantrieb (21)»3. Ringlaserkreisel nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Erregung des Linearantriebes (21) mit einer von der Sinusform abweichenden und gegenüber dieser verkürzte Umkehrintervalle aufweisenden Schwingung.4„ Ringlaserkreisel nach Anspruch 2, gekennzeich net durch eine Vorspannung des Trägers(12,13) in der Ruhestellung des piezoelektrischen Linearantriebs (21).5. Ringlaserkreisel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der piezoelektrische Linearantrieb als Stapelantrieb (21) ausgebildet ist.-1-1-6. Ringlaserkreisel nach Anspruch 3, gekennzeich· net d u r cn eine in ihrem zeitlichen Verlauf dreieckförmige Schwingungsform.7. Ringlaserkreisel nach Anspruch 6, dadurch g ekennze ichnet, daß die Erregerfrequenz unterhalb der Resonanzfrequenz des federnd gelagerten Kreisels (10) liegt.8. Ringlaserkreisel, nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine statistisch verteilte, symmetrische Frequenzmodulation der Dreieckschwingung.9. Ringlaserkreisel nach Anspruch 6, g e k e η η zeichnet durch eine Amplitudenmodulation der Dreieckschwingung durch überlagerung einer regellos auftretenden kleinen Schwingungskomponente .
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Owner name: HONEYWELL REGELSYSTEME GMBH, 6050 OFFENBACH, DE |
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