DE3141216A1 - Vorrichtung zur steuerung des abgasstromes in der abgasleitung einer feuerstaette - Google Patents
Vorrichtung zur steuerung des abgasstromes in der abgasleitung einer feuerstaetteInfo
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Description
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Patentanwälte Dipl.-Ing.-H. "Weickmatmn, Dipe:-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. R A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
Dr. Ing. H. Liska
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Vorrichtung zur Steuerung des Abgasstromes in der Abgasleitung
einer Feuerstätte
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung des Abgasstromes in der Abgasleitung einer Feuerstätte, umfassend Mittel zur
Bildung eines Durchflußkanales für die Abgase und mindestens ein im Durchflußkanal angeordnetes Steuerorgan zum öffnen oder
Schließen des Durchflußquerschnittes des Durchflußkanales.
Belüftete Gasfeuerstätten, bei denen das Abführen der Verbrennungsprodukte durch natürlichen Zug erfolgt, sind mit einer Strömungssicherung versehen, welche die Brennkammer gegenüber einem übermäßigen
Aufwärtszug oder Abwärtszug in der Abgasleitung isoliert. Die Leitung zwischen einer Entlastungs- oder Sicherheitsöffnung
der Strömungssicherung und der Außenluft ist ständig offen und verursacht somit Wärmeverluste insbesondere bei kaltem oder windigem
Wetter.
3 U 1 2 1
Um die Wärmeverluste zu reduzieren, werden automatische Absperrvorrichtungen
zwischen der Strömungssicherung und dem Anschluß der Abgasleitung angeordnet. Die Wärmeverluste werden so gering
wie möglich gehalten, indem man den Luftstrom in der Abgasleitung
auf ein die Sicherheitsanforderungen noch erfüllendes Minimum beschränkt.
Bei.einer Gasfeuerstatte, die sich in Betriebsbereitschaft befindet,
entspricht dieses sichere Minimum einem Luftstrom,der ausreicht, um die Abgase der Zündflamme abzuführen, sofern eine
solche vorgesehen ist, und um einen gewissen Luftaustausch in der Abgasleitung zu gewährleisten und damit eine übermäßige Kondensation
zu verhindern.
Beim Betrieb der Feuerstätte entspricht dem sicheren Minimum ein Luftstrom,der ausreicht, um die Verbrennungsprodukte abzuführen,
während gleichzeitig die erwärmte Raumluft unabhängig voi dem veränderlichen Zug in der Abgasleitung zurückgehalten wird.
Es wurden bereits thermisch gesteuerte Abgasklappen entwickelt, um diese Absperrung der Abgasleitung zu erreichen. Thermisch gesteuerte
Abgasklappen öffnen den Durchflußquerschnitt in Abhängigkeit der vom Hauptbrenner gelieferten Wärme. Das bedeutet, daß
Verbrennungsprodukte zu der Absperrklappe aufsteigen, während sie noch geschlossen ist, und zeitweilig durch die Entlastungsöffnung
der Strömungssicherung austreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, thermisch gesteuerte Absperreinrichtungen für Abgasleitungen so auszubilden, daß so
schnell wie möglich nach dem Zünden des Brenners der Durchtrittsquerschnitt der Abgasleitung mindestens teilweise freigegeben wi::d,
um die Verbrennungsprodukte durch die Abgasleitung austreten zu lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Steuerorgan
mindestens teilweise aus einem "Formgedächtnis"-Eigenschaften
aufweisenden Material besteht, das bei Erwärmung durch die Abgase auf seine Phasenänderungstemperatur seine Gestalt derart
ändert, daß das Steuerorgan zwischen einer den Durchflußquerschnitt
verschließenden ersten Stellung und einer den Durchflußquerschnitt
: - :■-.■. 3H1 2.1.6
mindestens teilweise freigebenden zweiten Stellung verstellt wird.
Solche Formgedächtnis-Materialien sind beispielsweise die unter dem Warenzeichen NITINOL bekannten Titan-Nickel-Legierungen mit
einem Anteil von ca. 55% Nickel. Da die Formänderung des Formgedächtnismateriales
bei Erreichen der Phasenänderungstemperatur praktisch verzögerungsfrei erfolgt, wird der Durchflußquerschnitt
der Abgasleitung bei Erwärmung des Formgedächtnis-Materiales auf seine Phasenänderungstemperatur praktisch schlagartig so weit . ·
freigegeben, wie dies aufgrund der vorgegebenen·Form des Formgedächtnis-Materials
möglich ist.
Das Steuerorgan kann vollständig aus dem Formgedächtnis-Material
bestehen oder ein aus dem Formgedächtnis-Material bestehendes erstes Element und ein aus einem anderen Material bestehendes
zweites Element umfassen. Um beispielsweise den Einsatz des teuren
Formgedächtnis-Materials auf ein Minimum zu beschränken, kann das erste Element als Betätigungselement und das zweite Element als·
das eigentliche Absperrelement ausgebildet sein. Dabei bietet sich eine weitere Möglichkeit zur Steuerung des Abgasstromes, wenn'
das zweite Element aus einem Thermostat-Material besteht, das seine Gestalt im wesentlichen proportional zur Temperaturänderung
verändert, wobei das erste und das zweite Element derart miteinander kombiniert sind, daß eine teilweise Freigabe während der
Anfangsphase des Temperaturanstieges nach dem Zünden des Brenners der Feuerstätte sehr rasch erfolgt und darauf das weitere Öffnen
des Durchflußquerschnittes im wesentlichen proportional zu dem weiteren Temperaturanstieg erfolgt.
Während des Betriebes der Feuerstätte kann die Menge der Verbrennungsprodukte
variieren, wenn beispielsweise die Feuerstätte mit einem mehrstufigen oder modulierenden Gasventil versehen ist.
Auch kann der Zug in der Abgasleitung hoch oder niedrig sein abhängig von der Höhe der Abgasleitung und den Wetterbedingungen.
Die vorstehend beschriebene Ausführungsform mit einem zweiten Element aus einem Thermostatmaterial gibt die Möglichkeit, den Verlust
an Raumluft unabhängig von den o. g. Änderungen des Zuges
und der Menge an Verbrennungsprodukten so gering wie möglich zu halten und einerseits auf alle Fälle eine den Sicherheitsanforderungen
entsprechende öffnung des Durchflußquerschnittes zu erreichen,
andererseits aber den Durchflußquerschnitt und damit den
Abgasstrom kontinuierlich mit der Temperatur der Abgase zu verändern .
Es kann jedoch auch von Vorteil sein, das zweite Element nicht au?
einem Thermostat-Material wie beispielsweise einen Bimetall, sondern aus normalem Blech herzustellen. Wenn das Steuerorgan bei
Erreichen der normalen Betriebstemperatur der Feuerstätte vollständig geöffnet ist und an einem Anschlag anliegt, besteht bei
einem aus einem Bimetall bestehenden zweiten Element die Gefahr, daß bei einem weiteren Temperaturanstieg das Bimetall versucht,
sich weiter zu verstellen. Da das Steuerorgan jedoch an dem Anschlag anliegt, können die bei der Verformung des Bimetalls auftretenden
Kräfte dazu führen, daß das Steuerorgan oder mit ihm verbundene Elemente bleibend verbogen werden.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind das erste und das zweite Element blattförmig ausgebildet und derart miteinander
verbunden und angeordnet, daß sie sich in der Schließstellung im wesentlichen quer zur Durchflußrichtung und in der Öffnungsstellung im wesentlichen parallel zur Durchflußrichtung der Abgas ι
in dem Durchflußkanal erstrecken.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist das erste Element von einem rohrförmigen Betätigungselement gebildet, das
bei Erreichen seiner Phasenänderungstemperatur eine Torsionsbewegung um die Rohrachse ausführt, mit seinem einen Ende an der
Wand des Durchflußkanales befestigt ist, sich quer zur Richtung desselben
erstreckt und an seinem freien Ende mit dem in Form einer Absperrklappe ausgebildeten zweiten Element derart verbunden ist,
daß die Absperrklappe beim übergang des Betätigungselementes
zwischen seinen beiden Formen zwischen einer Absperrstellung und einer Öffnungsstellung verstellbar ist. Vorzugsweise ist das rohrförmige
Betätigungselement mit Durchbrechungen versehen, so daß die heißen Abgase in das Rohr eintreten und das Betätigungselemenz.
rasch erwärmen können.
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Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht
darin, daß das aus dem Formgedächtnis-Material bestehende Element des Steuerorgans im Abgasstrom angeordnet ist und daß somit
keine eigene Heizvorrichtung erforderlich ist, um das Formgedächtnismaterial auf seine Phasenänderungstemperatur zu erwärmen.
Dies stellt nicht nur eine Ersparnis dar, sondern erhöht auch die Sicherheit der Vorrichtung, da bei Auftreten heißer Abgase der
Durchflußquerschnitt der Abgasleitung in jedem Falle so weit geöffnet
wird, daß die Abgase in der für einen sicheren Betrieb erforderlichen Weise abgeführt werden können. Beim Erwärmen eines-Betätigunselementes
mittels einer Zusatzheizung besteht immerhin die Gefahr, daß diese Zusatzheizung aus irgendeinem Grunde nicht
funktioniert und eine öffnung der Absperreinrichtung somit trotz des Auftretens von Abgasen unterbleibt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung
mit den beiliegenden Zeichnungen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer üblichen bekannten Kombination
einer Heizvorrichtung mit einer Strömungssicherung einer Absperrvorrichtung und einem Anschlußelement einer Abgasleitung.
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer bekannten thermisch gesteuerten Abgasabsperreinrichtung.
Fig. 3 einen Axialschnitt durch eine Absperreinrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung, wobei die Betätigungselemente
oder Steuerorgane in ihrer geschlossenen Stellung dargestellt sind»
Fig. 4 eine der Figur 3 entsprechende Ansicht, welche die Steuerorgane
in einer mittleren Stellung zeigt.
Fig. 5 eine der Fig. 3 entsprechende Ansicht, welche die Steuerorgane
in ihrer vollständig geöffneten Stellung zeigt.
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Fig. 6 einen Axialschnitt durch eine Absperreinrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 7 eine grafische Darstellung der typischen funktionalen Beziehung
zwischen der Durchflußquerschnittsfläche und der Temperatur
während des Betriebes der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 8 einen teilweise schematischen Axialschnitt durch eine Absperreinrichtung
gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
Zunächst soll anhand der Figuren 1 und 2 der Stand der Technik
beschrieben werden. Fig.1 zeigt eine typische, bekannte Anordnung,
umfassend eine Heizeinrichtung 10, eine Strömungssicherung 12,
eine Absperreinrichtung 14 für die Abgasleitung und einen Abgasleitungsanschluß
16. Während des normalen Betriebes strömen die Abgase von der Heizvorrichtung durch den Einlaß 18 der Strömungssicherung, die Strömungssicherung 12, deren Auslaß 22 und die Absperreinrichtung
14 in den Abgasleitungsanschluß 16. Wenn ein übermäßiger Zug herrscht, werden beträchtliche Mengen von die Abgase
verdünnender Luft durch die ringförmige Entlastungsöffnung 24 der Strömungssicherung eingezogen. Wenn dagegen ein einwärts
oder abwärts gerichteter Zug die Strömungsrichtung der Abgase in
der Abgasleitung umkehrt, treten diese aus der Abgasleitung durch die Auslaßöffnung 22 der Strömungssicherung ein, worauf die Verbrennungsprodukte
aus der Heizvorrichtung durch die Einlaßöffnung 18 der Strömungssicherung und die Entlastungsöffnung 24 der
Strömungssicherung in den Raum austreten, wie dies durch den Pfeil
26 angedeutet ist. In dem Fall eines übermäßigen Aufwärtszuges oder
Abwärtszuges isoliert die Strömungssicherung den Verbrennungsvorgang
in der Heizvorrichtung gegenüber störenden Strömungen. Strömungssicherungen sind daher notwendige Elemente von Gasfeuerstätten
mit natürlichem Abzug.
Fig.2 zeigt eine bekannte thermisch gesteuerte Abgasklappe.
Die Abgasklappe umfaßt ein rohrförmiges Gehäuse 28, das durch Trennwände 30 in Abschnitte unterteilt ist, die im vorliegenden
Beispiel als 4 Quadranten dargestellt sind. Jeder Quadrant ist von einem dünnen geschlitzten Bimetallblatt 32 bedeckt. Die
Bimetallblätter sind mit ihren oberen Kanten an den Trennwänden 30 befestigt und krümmen sich bei Raumtemperatur .aufwärts, wobei
sie mit ihren freien Enden das Gehäuse 28 berühren und dadurch im wesentlichen die Absperreinrichtung schließen. Die
Temperatur der heißen Verbrennungsprodukte bewirkt, daß sich die Bimetallblätter strecken und somit den Durchtritt zur Abgasleitung
hin freigeben.
Die Figuren 3, 4 und 5 zeigen eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 33 zur Steuerung des Abgasstromes
in einer geschossenen Stellung, einer mittleren Stellung und einer geöffneten Stellung. Die Steuervorrichtung 33 umfaßt ein
Gehäuse 34, eine an dem Gehäuse befestigte Trennwand 36 ähnlich der in der Fig. 2 dargestellten Trennwand 30 und zwei klappenförmige
Steuerorgane mit je zwei Klappenbetätigungselementen 38 und 40, die unterschiedliche Temperatur-Ansprechcharakteristiken
aufweisen.
Das Betätigungselement 38 hat die Form eines flachen Blattes und ist an der Trennwand mit Nieten, durch Punktschweißen oder
auf andere Weise befestigt. Das Betätigungselement 38 besteht aus einem geeigneten "Formgedächtnis"-Eigenschaften aufweisenden
Material, wie beispielsweise einer unter dem Warenzeichen NITINOL bekannten Nickel-Titan-Legierung, die nach einer Wärmebehandlung
bei gleichzeitiger mechanischer Verformung zu einer thermo-elastischen
martensitischen reversiblen Verformung an ihrer Phasenänderungstemperatur
fähig ist, die auch als reversibles Formgedächtnis bezeichnet wird. Die Phasenänderungstemperatur (beispielsweise
80°C) hängt von der speziellen Zusammensetzung der Legierung und dem Herstellungsverfahren ab« Das Betätigungselement 40 besitzt
ebenfalls die Form eines flachen Blattes und ist an dem
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Formgedächtniselement 38 mit Nieten oder anderen Befestigungselementen befestigt. Das Element 40 besteht aus einem geschlitzten
Bimetall-Element (das auch als thermostatisches Metall bezeichnet wird) mit einer Formänderungscharakteristik, die annähernd proportional der Temperaturänderung ist.
Fig. 3 zeigt die Betätigungselemente 38 und 40 in ihrer geschlossenen
Stellung. Diese Stellung wird während der Bereitschaftszeiten
der Heizvorrichtung eingenommen. Wenn die Heizvorrichtung in Betrieb genommen wird, erreichen die heißen Verbrennung
sprodukte des Hauptbrenners die Absperreinrichtung. Das blattförmige Formgedächtnis-Element 38 wird durch die Verbrennungsgase
auf seine Phasenänderungstemperatur erhitzt und geht dabei von der Gestalt 38 in die Gestalt 38' über. Da die Gestaltänderung
des Formgedächtnis-Elementes 38 im wesentlichen
ohne zeitliche Verzögerung bei Erreichen der Phasentemperatur erfolgt, wird beim Zünden des Brenners rasch eine relativ große
Öffnung zwischen dem freien Ende des Bimetallblattes 40' und dem
Gehäuse 34' geschaffen.
Die grafische Darstellung in Fig.7 zeigt die Änderung des Durchflußquerschnittes
in der Absperreinrichtung, d. h. die Änderung der Querschnittsfläche zwischen dem Gehäuse und den Betätigungselementen, als eine Funktion der Temperatur dieser Elemente. Gemäß
der grafischen Darstellung zeigt die Kurve bei 41 einen stellen Anstieg, wenn die Temperatur die Phasenänderungstemperatur
des Formgedächtnis-Elementes erreicht, wodurch eine rasche und große Verformung des Formgedächtniselementes mit einer entsprechend
raschen Vergrößerung des Durchflußquerschnittes bewirkt wird. Der weitere Temperaturanstieg bewirkt, daß das Bimetallelement
40" sich streckt, bis es bei einer angenommenen Maximaltemperatur, beispielsweise 300°C die in der Fig.5 dargestellte
gestreckte Form 40" besitzt. Der Einfluß auf die Durchtritts-Querschnittsflache
wird durch den Ast 42 der in der Fig.7 dargestellten Kurve wiedergegeben.
; -. : 3.U1216
Ein zunehmender Zug in der Abgasleitung, der zusätzliche Raumluft durch die Entlastungsöffnung der Strömungssicherung ansaugt,
senkt die Temperatur des Verbrennungsgas-Luft-Gemisches, welches durch die Absperreinrichtung hindurchströmt und bewirkt,
daß die Form des Bimetallblattes zwischen den Stellungen 40" und 40' variiert.
Fig.6 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer Zug-Steuereinrichtung
43. Die Anordnung 43 umfaßt ein Gehäuse 44 mit einem im wesentlichen qudratischen Querschnitt, einem runden
Einlaß 46 und einem runden Auslaß 48 sowie zwei symmetrisch einander gegenüber angeordnete Sätze von Betätigungselementen
50, 56 und 52, 58. In der Figur ist die geschlossene Stellung der
Elemente in durchgezogenen Linien dargestellt, während die anfängliche
Öffnungsstellung des rechten Elementes in strichpunktierten
Linien bei 58' wiedergegeben ist und die vollgeöffente Stellung in strichpunktierten Linien bei 58" dargestellt ist. Die
Elemente 50 und 52 bestehen aus einem Formgedächtnis-Materiäl wie beispielsweise einer unter dem Warenzeichen NITINOL bekannten
Nickel- Titan-Legierung und haben die Form von flachen Blättern,· die an einander gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses mit Hilfe
von Nieten 54 befestigt sind. Die Elemente 56 und 58 bestehen aus geschlitzten Bimetallelementen und sind mit Nieten 60 an den
gehäusefernen Enden der Formgedächtnis-Blätter 50 und 52 befestigt. Die Bimetallblätter sind so ausgebildet, daß sie sich
quer über die Breite des Gehäuses der Absperreinrichtung hin mit ihren freien Enden berühren und dadurch den Durchtrittskanal durch
die Absperreinrichtung bei Raumtemperatur im wesentlichen abschließen, wie dies durch die mit ausgezogenen Linien in der
Fig.6 dargestellte Stellung der Elemente gezeigt wird. Bei der Zündung des Hauptbrenners erwärmen die zunehmenden Verbrennungsprodukte die temperaturempfindlichen Blätter der Absperrvorrichtung.
Sobald die Phasenänderungstemperatur der Formgedächtnisblätter erreicht ist, beispielsweise 80°C, strecken sich die
Form-Gedächtnisblätter praktisch ohne Verzögerung in ihre Form 52", wodurch eine Durchtrittsöffnung für die Verbrennungsprodukte
freigegeben wird. Ein weiterer Temperaturanstieg bewirkt, daß
nt
- 14 -
sich die Bimetallblätter strecken und bei der vorgesehenen
Maximaltemperatur, beispielsweise 300°C, die Form 58" annehmen. Wie bei der vorher.beschriebenen Ausführungsform sind die Bimetallblätter
so ausgebildet, daß sie den freien Durchtrittsquerschnitt zwischen der anfänglichen öffnung, die durch die
Phasenänderung der Formgedächtnis-Blätter bestimmt wird, und der vollen Öffnung variieren.
In ihrer geschlossenen Stellung erstrecken sich die Bimetallelemente
56 und 58 schräg über die Breite des Durchflußkanals und lenken den Gasstrom auf die Formgedächtnis-Elemente 50 und 52,
Dadurch wird die Erwärmung der Formgedächtnis-Elemente beschleunigt, um ihre Ansprechzeit nach dem Zünden des Brenners
zu verringern.
Die in der Fig. 6 beschriebene Ausführungsform bietet zusätzliche
Vorteile. Wenn die durch die Absperreinrichtung strömenden Gase die vorgesehene Maximaltemperatur erreicht haben, werden
die Verschlußelemente vollständig aus dem Durchflußquerschnitt
bewegt. Der Strömungsiderstand wird dadurch minimal gehalten.
Sollte ferner die Temperatur über die vorgesehene Maximaltemperatur ansteigen, so können dadurch nicht die temperaturempfindlichen
Elemente beschädigt werden, da die Bimetallblatter mit
ihren freien Enden das Gehäuse berühren werden und somit das Strömen von heißen Gasen über die Bimetall-Oberflächen verhindert
wird. Lediglich die Seite, welche dem Mittelpunkt der Absperreinrichtung zugewandt ist, wird weiterhin von den heißen Gasen erreicht,
während die dem Gehäuse zugewandte Seite durch den Luftstrom gekühlt wird, der durch kleine Lüftungseinlaßöffnungen
und -auslaßöffnungen 66 ein- bzw. austritt und eine Kammer 68 zwischen den Absperrelementen und einem durchmessergrößeren Abschnitt
70 des Gehäuses durchströmt.
Die Formgedächtnis-Elemente können kürzer oder langer als dargestellt
sein. Sie können auch so gestaltet sein, daß sie eine kleinere oder größere Winkelbewegung bei Erreichen ihrer Phasenander
ungs temperatur ausführen.
I "" : ;-;■ ; 3H1216
In Fällen, wo eine Modulation des Durchflußquerschnittes während
des Betriebs der Heizvorrichtung nicht erforderlich ist, kann
das Verschlußelement der Absperreinrichtung der Abgasleitung vollständig aus einer Formgedächtnis-Legierung bestehen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Absperrelemente der Absperreinrichtung aus verschiedenen Formgedächtnis-Blättern mit
verschiedenen Phasenänderungstemperaturen herzustellen.
Die meisten Formgedächtnis-Materialien mit zwei unterschiedlichen Zuständen entwickeln mehr Kraft beim Übergang vom kalten in den
heißen Zustand als bei der Rückkehr vom heißen in den kalten Zustand. Dies liefert eine zusätzliche Möglichkeit zur Erhöhung
der Sicherheit. Wenn eine Schmutzansaminlung oder Fremdmaterialien
einen Widerstand gegen die Bewegung der Formgedächtni-sblätter bewirken sollten, so zeigen sie eine größere Neigung sich zu
öffnen und offen zu bleiben als in der geschlossenen Stellung zu versagen.
Wenn die Rückkehrkraft des Formgedächtnis-Mater.ials sehr gering
ist oder wenn die Gasfeuerstätte es wünschenswert erscheinen .
läßt, annähernd dieselbe Kraft für das öffnen wie für das
Schließen der Formgedächtnis-Komponenten der Absperreinrichtung zur Verfügung zu haben, können die Formgedächtnis-Blätter bei
ihrer Rückkehr durch eine Feder unterstützt werden. Die Fig.8 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bei welcher das Steuerorgan nur durch die Formänderung eines aus einem Formgedächtnis-Material bestehenden Betätigungselementes
verstellt wird. ·
In einem rohrförmigen Durchflußgehäuse 72 mit kreisförmigen
Querschnitt ist ein rohrförmiges Betätigungselement 74 mit seinem
einen Ende an der Wand des Durchflußgehäuses 72 derart befestigt/ daß es sich im wesentlichen über die gesamte Breite es Durchflußgehäuses
72 entlang eines Durchmessers desselben erstreckt. An dem freien Ende des Betätigungselementes 74 ist mittels eines
Bügels 76 eine kreisförmige Absperrklappe ■ oder-seheibe 78 befestigt,
deren Durchmesser geringfügig kleiner als der Durchmesser
Ί : ■ ■ ' 3 H 1 2 1
des Durchflußgehäuses 72 ist.
Das Betätigungselement 74 besteht aus einem o. g. Formgedächtnis Material
und wurde so vorbehandelt, daß es bei Erreichen seiner Phasenänderungstemperatur eine Torsionsbewegung um seine Achse
durchführt, wobei sich das freie Ende gegenüber dem an 'dem Durchflußgehäuse
72 befestigten Ende um etwa 90° verdreht. Dies bewirkt, daß die mit dem freien Ende des Betätigungselementes 74
starr verbundene Absperrklappe 78 zwischen einer Schließstellung, in der sie quer zur Durchflußrichtung liegt, und einer
Öffnungsstellung verschwenkt wird, in der sie im wesentlichen parallel zur Durchflußrichtung liegt. Um eine möglichst rasche
Erwärmung des rohrförmigen Betätigungselementes zu erreichen, weist das rohrförmige Betätigungselement 74 eine Vielzahl von
Durchbrechungen .80 auf, durch welche die heißen Abgase in das Rohrinnere eindringen können.
Alle Ausführungsformen der Erfindung sind frei von Gelenken, Lagern oder aufeinandergleitenden Flächen. Praktische Versuche
über viele Jahre hin haben gezeigt, daß dieses Merkmal eine Voraussetzung für ein zuverlässiges Arbeiten von thermisch gesteuerten
Absperreinrichtungen darstellt, weshalb dieses Merkmal in die gegenwärtigen Normen aufgenommen wurde, beispielsweise in
die ANSI-Norm Z 21.68 und die DIN-Norm 3388/1 von 1978.
-η -
Leerseite
Claims (13)
1) Herr Dipl.-Ing. Luitpold Kutzner
Bosettistraße 8
Bosettistraße 8
D-8000 München 60
2) Herr Ing. Werner Diermayer
1275 Panorama Drive
Lafayette, Calif. 94549, V.St.A.
1275 Panorama Drive
Lafayette, Calif. 94549, V.St.A.
Vorrichtung zur Steuerung des Abgasstromes in der Abgasleitung einer Feuerstätte.
Ansprüche
1.1 Vorrichtung zur Steuerung des Abgasstromes in der Abgas-
^— leitung einer Feuerstätte, umfassend Mittel zur Bildung eines
Durchflußkanales für die Abgase und mindestens ein im Durchflußkanal angeordnetes Steuerorgan zum öffnen oder Schließen
des Durchflußquerschnittes des Durchflußkanales, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerorgan (38, 40; 50, 56, 52, 58; 74, 78) mindestens teilweise aus' einem "Form-Gedächtnis" -Eigenschaf ten
aufweisenden Material besteht, das beim Erwärmen durch die Verbrennungsprodukte auf seine Phasen-Änderungstemperatur
seine Gestalt derart ändert, daß es zwischen einer den Durch-, flußquerschnitt verschließenden ersten Stellung und einer den
Durchflußquerschnitt mindestens teilweise freigebenden zweiten Stellung verstellt wird.
: - -j ■ ;-> 3U1216
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerorgan ein aus dem Formgedächtnis-Material bestehendes
erstes Element (38; 50, 52; 74,)und ein aus einem anderen Material
bestehendes zweites Element(40; 52, 58; 78)umfaßt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Element(40; 56, 58)aus einem Thermostat-Material besteht,
das seine Gestalt im wesentlichen proportional zur Temperaturänderung verändert, und daß das erste und das zweite Element
(38,40; 50, 56, 52, 58)derart miteinander kombiniert sind,
daß eine teilweise Freigabe während der Anfangsphase des Temperaturanstieges nach dem Zünden des .Brenners der Feuerstätte
sehr rasch erfolgt, und daß darauf das weitere Öffnen des Durchflußquerschnittes im wesentlichen proportional zu
dem weiteren Temperaturanstieg erfolgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste und das zweite Element(38, 40; 50, 56, 52, 58; 74, 78) miteinander verbunden sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Ende des ersten Elementes (50, 52)an einer Seite des Durchflußkanales
(44) befestigt ist und daß das andere Ende des ersten Elementes(50, 52)mit einem Ende des zweiten Elementes(56, 58)
verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Verschließen des Durchflußkanales (44)durch das Steuerorgan (50, 56, 52, 58) das zweite Element (56, 58) sich schräg zur
Durchflußrichtung quer über den'Durchflußkanal(44)erstreckt
derart, daß es den Abgasstrom nach dem Zünden des Brenners
der Feuerstätte gegen das erste Element(50, 52) hinlenkt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Element (50, 52) bei einer Temperatur unterhalb seiner Phasenänderungstemperatur eine Gestalt besitzt, in der
das dem Durchflußgehäuse (44) ferne Ende im wesentlichen in eixie
Richtung quer zum Durchflußkanal geneigt ist, und daß das erste Element(50, 52) bei Erreichen seiner Phasenänderungstemperatur
eine Gestalt annimmt, in der das dem Durchflußgehäuse 64)ferne Ende sich im wesentlichen in Längsrichtung des Durchflußkanales
streckt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste und das zweite Element (50, 52, 56, 58)' in ihrer einer vollständigen öffnung des Durchflußkanales entsprechenden
Stellung sich im wesentlichen in Längsrichtung des Durchflußkanals erstrecken und Abschnitte der Seitenwände des
Durchflußkanales bilden derart, daß die Außenflächen der-Elemente(50,
52, 56, 58) gegenüber den durch den Durchflußkanal strömenden heißen Gase abgeschirmt sind.
9. Absperrvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchflußkanal Mittel(70)zur Bildung einer Wand radial
außerhalb des Steuerorgans(50, 56, 52, 58) aufweist, die mit
dem Steuerorgan zur Bildung einer Kammer(68)zusammenwirken, wenn
sich das erste und zweite Element (50, 56, 52, 58) in Längsrichtung des Durchflußkanals bei vollständiger öffnung desselben
erstrecken, und daß in dem Durchflußkanal öffnungen(64)
vorgesehen sind, um Umgebungsluft durch die Kammer(68)zum Kühlen
der Außenseiten der ersten und zweiten Elemente zu leiten.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei symmetrisch angeordnete Sätze erster und zweiter Betätigungselemente (50, 52, 56, 58) vorgesehen sind,
deren freie Enden an entgegengesetzten Seiten sich in Richtung auf eine Stellung erstrecken, in welcher die Enden nebeneinander
liegen, um den Durchflußkanal während eines Bereitschaftsbetriebes
der Feuerstätte zu verschließen.
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M ΐ, i, . „
11. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Element von einem rohrförmigen Element (74) gebildet
ist, das bei seiner Phasenänderungstemperatur eine Torsionsbewegung um die Rohrachse ausführt, mit einem Ende an der
Wand des Durchflußkanales (72) befestigt ist, sich quer zur Richtung desselben erstreckt und an seinem freien Ende mit
dem zweiten Element (78) in der Weise verbunden ist, daß das
zweite Element (78) beim Übergang des ersten Elementes (74) zwischen seinen beiden Formen zwischen einer Absperrstellung
und einer Öffnungsstellung verstellbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
rohrförmige Element (74) Durchbrechungen (80) in der Rohrwand
zum Eintritt der Abgase in das Rohrinnere aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerorgan mit Federmitteln verbunden irt, welche es in seine beim Abkühlen des Formgedächtnis-Materials
eingenommene Stellung vorspannen. .
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