DE3141140C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum punktweisen Abtasten eines Gegenstandes, die eine ein
Abtastbündel liefernde Strahlungsquelle, ein Objektivsystem
zum Fokussieren des Abtastbündels zu einem Strahlungsfleck
auf dem Gegenstand und ein strahlungsempfindliches Detektionssystem
enthält, mit dessen Hilfe das von dem Gegenstand
herrührende Abtastbündel in ein elektrisches Signal
für eine elektronische Verarbeitungsschaltung umgesetzt
wird, die das Signal für die Wiedergabe geeignet macht, wobei
dieses Detektionssystem mindestens zwei strahlungsempfindliche
Detektoren enthält, die in der Abtastrichtung hintereinander
angeordnet sind.
Diese Vorrichtung kann sowohl ein optisches
Mikroskop oder ein akustisches Mikroskop als auch ein
Elektronenmikroskop oder ein Röntgenmikroskop sein. Das
genannte Abtastbündel kann daher sowohl ein Bündel elektromagnetischer
Strahlung als auch ein Schallwellenbündel
oder ein Teilchenbündel sein. Der Ausdruck "Objektivsystem"
ist in weitem Sinne aufzufassen und bezieht sich auf ein
System, das ein Bündel einer der genannten Strahlungsarten
zu einem sehr kleinen Abtastfleck in der Größenordnung
der Wellenlänge der verwendeten Strahlung und der Wellenlänge
der zu detektierenden Details des Gegenstandes verschmälert.
Das Detektionssystem muß naturgemäß der verwendeten
Strahlungsquelle angepaßt sein.
In der DE-OS 29 12 216 der Anmelderin
ist eine Vorrichtung beschrieben, mit deren Hilfe mit einem
kleinen Auslesefleck ein optischer Aufzeichnungsträger
mit einer aus in Spuren angeordneten Informationsgebieten
aufgebauten Informationsstruktur abgetastet wird. Die Informationsstruktur
weist die Form einer Phasenstruktur auf
und die nebeneinander liegenden Informationsspuren unterscheiden
sich dadurch voneinander, daß die Informationsgebiete
einer ersten Informationsspur aus verhältnismäßig
tiefen Gruben und die Informationsgebiete einer benachbarten
Spur aus verhältnismäßig weniger tiefen Gruben bestehen.
Um die zwei Arten von Informationsgebieten gut auslesen zu
können, müssen zwei verschiedene Ausleseverfahren angewandt
werden. Die Auslesevorrichtung enthält zwei strahlungsempfindliche
Detektoren, die im fernen Feld der Informationsstruktur,
und zwar, in der Abtastrichtung gesehen, hintereinander,
liegen. Zum Auslesen der tieferen Phasenstruktur
werden die Ausgangssignale der zwei Detektoren zueinander
addiert, während zum Auslesen der untieferen Phasenstruktur
diese Signale voneinander subtrahiert werden. Die Ausleseverfahren
sind unter den Bezeichnungen "Integralverfahren"
bzw. "Differentialverfahren" bekannt.
Da die zwei Ausleseverfahren verschiedene optische
Übertragungsfunktionen (M.T.F. = Modulation Transfer Funktion)
aufweisen, kann die abwechselnde Anwendung der zwei
Ausleseverfahren in dem von der Auslesevorrichtung endgültig
abgegebenen Signal bemerkbar sein. Wenn auf dem
Aufzeichnungsträger ein Videosignal gespeichert ist, ergibt
z. B. die eine Übertragungsfunktion andere Grauschattierungen
oder eine andere Farbsättigung in dem endgültigen
Fernsehbild als die andere Übertragungsfunktion. Außerdem
ist das Bild, das dadurch erhalten wird, daß die Signale
der zwei Detektoren voneinander subtrahiert werden, die
Differentiation des Gegenstandes, wodurch Strukturen niedrigerer
Raumfrequenzen des Gegenstandes nicht optimal
wiedergegeben werden. Es ist daher erwünscht, einen optischen
Aufzeichnungsträger mit zwei verschiedenen Phasenstrukturen
mittels eines einzigen Ausleseverfahrens auslesen
zu können, wobei vorzugsweise die Übertragungsfunktion
als Funktion der Frequenz einstellbar ist.
Die Informationsgruben, die durch das Integralverfahren
ausgelesen werden, können eine derartige optische
Tiefe aufweisen, daß sie einen Phasenunterschied von 180°
zwischen dem Bündel nullter Ordnung und einem der Teilbündel
erster Ordnung herbeiführen, die bei Projektion
des Ausleseflecks auf eine derartige Grube entstehen. Ein
derartiger Phasenunterschied würde auch entstehen, wenn
der Auslesefleck eine Amplitudenstruktur abtasten würde.
Eine Detektoranordnung, die in der Auslesevorrichtung nach
der genannten DE-OS 29 12 216 der Anmelderin
verwendet wird, könnte also in einem optischen Mikroskop
verwendet werden, mit dem sowohl Phasen- als auch Amplitudenobjekte
ausgelesen werden können.
Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, eine
einstellbare Detektionsfunktion für eine Vorrichtung zum
punktweisen Abtasten eines Gegenstandes zu schaffen, wodurch
eine derartige Vorrichtung für die Abtastung von
Gegenständen mit verschiedenen Strukturen, d. h. einer
Phasenstruktur, einer Amplitudenstruktur oder einer eine
Kombination einer Phasenstruktur und einer Amplitudenstruktur
bildenden Struktur, geeignet wird.
Die Abtastvorrichtung nach der Erfindung mit
mindestens zwei in der Abtastvorrichtung verschobenen Detektoren
ist dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer
der Verbindungsleitungen zwischen den Detektoren und den
Eingangsklemmen einer addierenden Eingangsstufe der Verarbeitungsschaltung
ein phasendrehendes Glied mit einer
einstellbaren Phasendrehung angeordnet ist. Durch die
elektronische Phasendrehung wird eine komplexe Detektionsfunktion
erhalten, die auf einfache Weise auf elektronischem
Wege angepaßt werden kann. Unter der Detektionsfunktion
ist die Übertragungsfunktion des durch die strahlungsempfindlichen
Detektoren und die addierende Eingangsstufe der
elektronischen Verarbeitungsschaltung gebildeten Systems
zu verstehen.
Der Erfindungsgedanke kann in allen denkbaren
Arten von Abtastvorrichtungen angewandt werden, nicht nur
in optischen Abtastvorrichtungen, sondern auch in den Abtastvorrichtungen,
in denen ein akustisches Bündel, ein
Elektronenbündel oder ein Röntgenbündel als Abtastbündel
verwendet wird.
Es sei bemerkt, daß im Aufsatz: "A Detection
Method for Producing Phase- and Amplitude-Images simultaneously
in a Scanning Transmission Electron Microscope" in
"Philips Technical Review", Band 37, Nr. 1, S. 1-9
ein abtastendes Elektronenmikroskop mit zwei in der Abtastrichtung
verschobenen Detektoren beschrieben ist, mit dem
sowohl ein Phasenbild als auch ein Amplitudenbild eines
Gegenstandes erhalten werden können. Ein Phasenbild wird
dadurch erhalten, daß die Detektorsignale voneinander
subtrahiert werden, während ein Amplitudenbild dadurch erhalten
wird, daß diese Signale zueinander addiert werden.
In dem bekannten Elektronenmikroskop sind die Detektoren
nicht mit einem elektronischen Phasendreher verbunden, wodurch
dieses Mikroskop nicht die vielseitige Anwendbarkeit
der Abtastvorrichtung nach der Erfindung aufweist.
In der Abtastvorrichtung kann zwischen nur einem
Detektor und einer Eingangsklemme der Verarbeitungsschaltung
ein phasendrehendes Glied angeordnet sein. Eine bevorzugte
Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung
ist aus Symmetrieerwägungen weiter dadurch gekennzeichnet,
daß in jeder der Verbindungsleitungen zwischen den Detektoren
und den zugehörigen Eingangsklemmen der Eingangsstufe
ein einstellbarer Phasendreher angeordnet ist, wobei die
von diesen Phasendrehern eingeführten Phasendrehungen
gleich groß sind, jedoch ein entgegengesetztes Vorzeichen
aufweisen.
Durch die genannte Phasendrehung wird der Modulus
des von der addierenden Eingangsstufe gelieferten Abtastsignals
optimiert. Dabei wird, falls die Phase nur eines
der Detektorsignale gedreht wird, auch die Phase des Abtastsignals
beeinflußt. Die Phase des Abtastsignals kann
wiederhergestellt werden, wenn die Abtastvorrichtung weiter
dadurch gekennzeichnet ist, daß der Ausgang der addierenden
Eingangsstufe mit einem Phasendreher verbunden ist,
der die Phasendrehung - bewirkt, wobei ϕ e die Phasendrehung
eines einzigen in einer der Verbindungsleitungen
zwischen den Detektoren und den Eingangsklemmen der Eingangsstufe
angeordneten Phasendrehers ist.
Wenn die Abtastvorrichtung weiter dadurch gekennzeichnet
ist, daß die addierende Eingangsstufe mit einem
Phasendreher verbunden ist, der eine Phasendrehung einführt,
die von einer Phasensymmetrie in dem abtastenden
Strahlungsfleck abhängig ist, kann für die genannte
Asymmetrie ausgeglichen werden, die durch Koma des optischen
Systems herbeigeführt werden kann.
Die phasenverdrehenden Glieder können, je nach
der gewünschten Anwendung der Abtastvorrichtung, verschieden
ausgebildet sein. Eine erste besonders einfache Ausführungsform
der Abtastvorrichtung nach der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß die phasendrehenden Glieder
zwischen zwei im wesentlichen festen Werten schaltbar sind,
die einem Phasenbild und einem Amplitudenbild des Gegenstandes
entsprechen.
Eine zweite Ausführungsform der Abtastvorrichtung
die mehr Möglichkeiten bietet, ist dadurch gekennzeichnet,
daß die phasendrehenden Glieder kontinuierlich einstellbar
sind. Mit dieser Abtastvorrichtung können sowohl untiefe
Phasengegenstände als auch Amplitudengegenstände,
aber auch Gegenstände, deren Struktur eine Kombination
einer Phasenstruktur und einer Amplitudenstruktur ist,
optimal wiedergegeben werden. Außerdem bietet diese Vorrichtung
die Möglichkeit, diejenigen Details eines Gegenstandes
die eine bestimmte Phasentiefe aufweisen, zu
unterdrücken, also die Möglichkeit, eine Phasenfilterung
durchzuführen.
Nach einem weiteren Merkmal der Abtastvorrichtung
sind die Phasendrehungen der phasendrehenden Glieder eine
Funktion der Raumfrequenz im Gegenstand. Dann kann für
Asymmetrie in dem Abtastfleck infolge von Fehlern in der
Sphärizität des Abtastbündels ausgeglichen werden.
Wenn nach einem weiteren Merkmal der Abtastvorrichtung
die Verstärkung der Eingangsstufe der Verarbeitungsschaltung
eine Funktion der Raumfrequenz im Gegenstand
ist, können bei Wiedergabe Details mit einer bestimmten
Raumfrequenz unterdrückt oder gerade in verstärkter Form
wiedergegeben werden.
Bei Anwendung einer auf obenstehende Weise erhaltenen
komplexen Detektionsfunktion, deren Amplitude und
Phase auf elektronischem Wege als Funktion der Frequenz
eingestellt werden können, kann eine räumliche Filterung
des Gegenstandes oder eine Bildverbesserung erzielt werden,
ohne daß schwer herstellbare optische Filter verwendet
zu werden brauchen.
Die Abtastvorrichtung kann weiter dadurch gekennzeichnet
sein, daß die Eingangsstufe der Verarbeitungsschaltung
durch gesonderte Verstärker für jedes der Detektorsignale
und eine Addierschaltung gebildet wird, wobei
der Verstärkungsfaktor jedes der Verstärker einstellbar
ist. Dann kann für eine Amplitudenasymmetrie in dem Abtastbündel
ausgeglichen oder kann ein sogenanntes Einseitenbandprinzip
("single sideband principle") angewandt werden.
Die Erfindung wird nunmehr beispielsweise an Hand
einer optischen Abtastvorrichtung näher erläutert, die z. B.
zum Auslesen eines optischen Aufzeichnungsträgers verwendet
werden kann. Dabei wird auf die Zeichnung verwiesen.
In dieser Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer Abtastvorrichtung
nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Teil der Informationsstruktur eines
optischen Aufzeichnungsträgers,
Fig. 3 die Querschnitte in der Ebene der Detektoren
der Beugungsbündel, die beim Abtasten des Aufzeichnungsträgers
entstehen
Fig. 4 eine Vorrichtung zur Verarbeitung der Detektorsignale,
Fig. 5 das Prinzip eines Elektronenmikroskops
nach der Erfindung,
Fig. 6 das Prinzip eines Röntgenmikroskops nach
der Erfindung, und
Fig. 7 das Prinzip eines akustischen Mikroskops
nach der Erfindung.
In Fig. 1 ist das Prinzip der Abtastvorrichtung
veranschaulicht. Das von einer Strahlungsquelle S ausgesandte
Bündel b wird von einem durch eine einzige Linse L₁ schematisch
dargestellten Objektivsystem zu einem Strahlungsfleck
V auf dem abzutastenden Gegenstand O fokussiert. Dieser
Gegenstand spaltet das einfallende Bündel in eine Anzahl
von Teilbündeln verschiedener Beugungsordnungen, von denen
für die näheren Betrachtungen das unabgelenkte Teilbündel
nullter Ordnung und die in den ersten Ordnungen abgelenkten
Teilbündel die wichtigsten sind.
Der Gegenstand O ist in Fig. 1 sehr schematisch
dargestellt. Dieser Gegenstand kann z. B. ein optischer Aufzeichnungsträger
mit einer Informationsstruktur sein, die
aus in Informationsspuren angeordneten Informationsgebieten
besteht. In Fig. 2 ist ein kleiner Teil eines derartigen
Aufzeichnungsträgers 1 in Draufsicht dargestellt. Die Informationsspuren
2, die hier als gerade Spuren gezeichnet
sind, sind im Falle eines runden scheibenförmigen Aufzeichnungsträgers
tatsächlich konzentrische Spuren oder scheinbar
konzentrische Spuren, die zusammen eine einzige spiralförmige
Spur bilden. Die Informationsspuren enthalten sehr
kleine Informationsgebiete 3, deren Längen in der Größenordnung
von 1 µm liegen und deren Breiten kleiner als 1 µm
sind und die sich in der Spurrichtung t mit Zwischengebieten
4 abwechseln. Es kann angenommen werden, daß die Informationsstruktur
in zwei zueinander senkrechten Richtungen
periodisch ist, wobei die Periode in der Spurrichtung oder
der tangentialen Richtung t gleich p und die Periode quer
zu der Spurrichtung oder der radialen Richtung r gleich q
ist. Im Falle eines Aufzeichnungsträgers, in dem ein FM-moduliertes
Videosignal gespeichert ist, wird die Periode
p durch das Videosignal bestimmt. Die Periode q ist gleich
dem Abstand zwischen den Spuren.
Die Informationsstruktur kann eine reine Phasenstruktur
sein, wobei die Informationsgebiete aus in die
Trägeroberfläche gepreßten Gruben oder aus über diese
Oberfläche hinausragenden Buckeln bestehen. Die Informationsstruktur
kann auch eine Amplitudenstruktur sein. Dann
bestehen die Informationsgebiete z. B. aus nichtreflektierenden
Gebieten in einer reflektierenden Fläche oder aus
strahlungsabsorbierenden oder -reflektierenden Gebieten in
einem durchsichtigen Aufzeichnungsträger.
In Fig. 2 ist der Auslesefleck mit V bezeichnet.
Die Breite dieses Flecks liegt in der Größenordnung der
Abmessungen der Informationsgebiete 2. Die Informationsstruktur
verhält sich wie ein zweidimensionales Beugungsraster.
Das Auslesebündel b wird von diesem Raster in ein
Teilbündel nullter Ordnung, eine Anzahl von Teilbündeln
erster Ordnung und eine Anzahl von Teilbündeln höherer
Ordnungen gespaltet. Für die Auslesung der Informationsgebiete
3 selber sind im wesentlichen das Teilbündel nullter
Ordnung b (0,0) und die zwei in der tangentialen Richtung
t abgelenkten Teilbündel erster Ordnung b (+1,0) und
b (-1,0) von Bedeutung. In Fig. 1 muß an der Stelle des
Gegenstandes O der Aufzeichnungsträger gedacht werden,
wobei die tangentiale Richtung t die senkrechte Richtung
ist. Beim Auslesen wird der Aufzeichnungsträger um eine
Achse 7 gedreht.
In Fig. 3 sind die Querschnitte der Bündel b (0,0)
b (+1,0) und b (-1,0) in der Ebene des Detektors D dargestellt.
Die x- und die y-Achse in Fig. 3 entsprechen der
tangentialen Richtung t bzw. der radialen Richtung r in
Fig. 2. Die von dem Aufzeichnungsträger herrührenden Bündel
b (0,0), b (+1,0) und b (-1,0) weisen komplexe Amplituden
auf, die dargestellt werden können durch:
B (0,0)
B (+1,0) exp (- i ω t)
B (-1,0) exp (+ i ω t).
B (+1,0) exp (- i ω t)
B (-1,0) exp (+ i ω t).
Es wird angenommen, daß der Aufzeichnungsträger sich mit
konstanter Winkelgeschwindigkeit bewegt, wodurch der
zeitabhängige Phasenfaktor exp (± i ω t) entsteht. Darin
ist ω eine Zeitfrequenz, die durch die Winkelgeschwindigkeit
und die Raumfrequenz in der tangentialen Richtung der Informationsgebiete
bestimmt wird. Weiter wird angenommen,
daß keine Fehler in der Spurverfolgung auftreten. Wenn
die Informationsgebiete zu der radialen Richtung und der
tangentialen Richtung symmetrisch sind, ist B (+1,0) gleich
B (-1,0).
Zwischen den komplexen Amplituden B (+1,0) und
B (-1,0) einerseits und der Amplitude B (00) andererseits
besteht ein bestimmter Phasenunterschied Ψ₁₀. Dieser
Phasenunterschied wird im wesentlichen durch die Phasenverzögerung,
der von dem Boden einer Informationsgrube
herrührende Strahlung in bezug auf von der Oberfläche der
Informationsschicht herrührende Strahlung unterworfen
worden ist, also durch die optische Tiefe von Informationsgruben
oder die optische Höhe von Informationsbuckeln
bestimmt.
Wie in der DE-OS 29 12 216
der Anmelderin beschrieben ist, können die Informationsgebiete
eine derartige optische Tiefe aufweisen,
daß der genannte Phasenunterschied Ψ₁₀ = 180° ist, aber
sie können auch eine derartige optische Tiefe aufweisen,
daß Ψ₁0 = 90° ist. Für Ψ₁₀ = 90° sind die Gruben sehr
untief und dadurch sind die Amplituden der abgelenkten
Bündel sehr klein. Vorzugsweise wird daher die optische
Tiefe etwas größer gewählt, so daß Ψ₁₀ zwischen 110°
und 120° liegt. Wie bereits im Aufsatz: "Position Sensing
in Video-Disk Read-Out" in Applied Optics", Band 17,
Nr. 13, S. 2013-2021 beschrieben ist, verhält sich eine
Amplitudenstruktur auf gleiche Weise wie eine Phasenstruktur,
deren Informationsgebiete einen Phasenunterschied
Ψ₁₀ = 180° einführen.
Wie nachstehend auseinandergesetzt werden wird,
ist die Abtastvorrichtung nach der Erfindung für die Auslesung
sowohl einer Amplitudeninformationsstruktur oder
einer tiefen Phaseninformationsstruktur (Ψ₁₀ = 180°) als
auch einer untiefen Phaseninformationsstruktur (Ψ₁₀ = 90°)
geeignet. Dazu ist, wie in Fig. 1 dargestellt ist, der
Detektor D in zwei Teildetektoren D₁ und D₂ geteilt,
deren Ausgänge mit den Eingangsklemmen eines Summators 9
verbunden sind, der die Eingangsstufe einer an sich bekannten
elektronischen Verarbeitungsschaltung 10 bildet. Eine
derartige Schaltung ist z. B. im Aufsatz: "Signal Processing
in the Philips′VLP System" in "Philips Technical Review",
Band 33, Nr. 7, S. 178-180 beschrieben. In Fig. 3 sind
die Teildetektoren D₁ und D₂ durch gestrichelte Halbkreise
dargestellt. Nach der Erfindung ist zwischen dem Detektor
D₂ und dem Summator 9 ein Glied 8 angeordnet, das die
Phase des Signals des Detektors D₂ über einen Winkel d e
dreht.
Die Phasenunterschiede Φ (+1,0) und Φ (-1,0)
zwischen den Bündeln erster Ordnung b (+1,0) und b (-1,0)
und dem Bündel nullter Ordnung können dargestellt werden
durch:
Φ (+1,0) = Ψ₁₀ + ω t
Φ (-1,0) = Ψ₁₀ - ω t
Φ (-1,0) = Ψ₁₀ - ω t
und die komplexen Amplituden können geschrieben werden als:
B (0,0) = |B (0,0)|
B (+1,0) = | B (+1,0)| exp i (Ψ₁₀ + ω t)
B (-1,0) = | B (-1,0)| exp i (Ψ₁₀ - ω t).
B (+1,0) = | B (+1,0)| exp i (Ψ₁₀ + ω t)
B (-1,0) = | B (-1,0)| exp i (Ψ₁₀ - ω t).
Die durch die Interferenzen zwischen den Teilbündeln erster
Ordnung und dem Teilbündel nullter Ordnung an den Stellen
der Detektoren D₁ und D₂ herbeigeführten Intensitätsänderungen
werden von diesen Detektoren in elektrische Signale
S₁ und S₂ umgesetzt.
Innerhalb der Detektoroberfläche lassen sich
verschiedene Gebiete unterscheiden, und zwar zwei mit einer
einzigen Schraffierung angegebene Gebiete d, in denen ein
Teilbündel erster Ordnung mit dem Teilbündel nullter Ordnung
interferiert, und zwei mit einer doppelten Schraffierung
angegebene Gebiete c, in denen außer Interferenz
zwischen einem Teilbündel erster Ordnung und dem Teilbündel
nullter Ordnung auch Interferenz zwischen den zwei Teilbündeln
erster Ordnung auftritt. Die Gebiete c und d können
auf die bekannte Modulationsübertragungsfunktion (Modulation
Transfer Function: M.T.F.) eines optischen Systems
ohne Aberrationen bezogen werden. Die Modulationsübertragungsfunktion,
die nachstehend kurz als M bezeichnet wird,
kann dem Überlappungsgebiet zweier betreffender Ordnungen
gleichgesetzt werden.
An der Stelle, an der ein Teilbündel erster Ordnung
mit dem Teilbündel nullter Ordnung interferiert,
also in einem Gebiet mit der Größe von 2 c+ d, gilt die
Übertragungsfunktion M(v), in der v die Raumfrequenz der
Informationsgebiete darstellt. An der Stelle, an der die
zwei Teilbündel erster Ordnung interferieren, also in
einem Gebiet mit der Größe 2 c in Fig. 3, gilt die Übertragungsfunktion
M(2 v). Es läßt sich also sagen, daß
2c + d = M(v)
2c = M(2 v), somit
d = M(v)-M(2 v) und
c = 1/2 M(v)
2c = M(2 v), somit
d = M(v)-M(2 v) und
c = 1/2 M(v)
Zur Bestimmung der Signale S₁ und S₂ müssen die
Beiträge der Gebiete c und d zueinander addiert werden.
Innerhalb des Gebietes c befinden sich Teile des Teilbündels
nullter Ordnung und Teile der beiden Teilbündel
erster Ordnung. Innerhalb des Gebietes d befinden sich
ein Teil des Teilbündels nullter Ordnung und ein Teil
eines der Teilbündel erster Ordnung. Das Signal S₁ kann
daher dargestellt werden durch:
S₁ = |B (0,0) + B (+1,0) + B (-1,0)| 2c + |B (0,0) + (+1,0)|2d
wobei die Indexe c und d angeben, daß die betreffenden
Beiträge mit der Größe der Gebiete c und d gewogen werden
müssen. Für das Informationssignal selber sind die Gleichstromkomponenten
des Ausdrucks für S₁ von weniger Bedeutung,
so daß diese Komponenten vernachlässigbar sind. Dann
geht das Signal S₁ über in:
S₁ = 2 Re {B (0,0) · B x (+1,0)} c + 2 Re{B (0,0) · B x (-1,0)} c +
2 Re {B (0,0) B x (+1,0)} d .
Re stellt dabei den reellen Teil der betreffenden Komponente
dar. Wenn die Gebiete c und d durch die Modulationsübertragungsfunktionen
ersetzt werden, wird S₁:
S₁ = M (2 v) · |B (0,0)||B (+1,0)| · {cos (Ψ₁₀ + ω t) + cos (Ψ₁₀-ω t)} + 2 |B (0,0)||B (+1,0)|[M(v)-M (2 v)] · cos (Ψ₁₀ + l t).
Dabei wird angenommen, daß die Informationsgebiete symmetrisch
sind, so daß gilt:
|B (-1,0)| = |B (+1,0)|.
Das Signal S₁ ist proportional zu (α):
S₁α2[M(v)-M (2 v)] · cos (Ψ₁₀ + ω t) + 2 M (2 v) cos Ψ₁₀ · cos ω t.
Auf analoge Weise kann das Signal S₂ des Detektors D₂ geschrieben
werden als:
S₂α2[M(v)-M (2 v)] cos (Ψ₁₀ - ω t) + 2 M (2 v) cos Ψ₁₀ cos ω t.
Das Signal S₂ wird einer Phasendrehung ϕ e unterworfen und
dadurch wird das Signal S₂′ erhalten.
S′₂a2[M(v)-M (2 v)] · cos (Ψ₁₀ - ω t - ϕ e) + 2 M (2 v) cos Ψ₁₀ · (ω t + ϕ e ).
Das Summensignal S s wird gegeben durch:
Zum Auslesen einer Amplitudenstruktur oder einer
tiefen Phasenstruktur, in der Ψ₁₀ = 180° ist, wird
d e = 0° gewählt. Dann ist das Summensignal:
S s α-4 M(v) cos ω t.
Für einen über den ganzen Aufzeichnungsträger konstanten
Phasenunterschied Ψ₁₀ und für eine konstante Winkelgeschwindigkeit
des Aufzeichnungsträgers ist das Signal S s nur von
der Raumfrequenz v der Informationsgebiete in der Spurrichtung
und also von dem gespeicherten Informationssignal
abhängig.
Zum Auslesen einer untieferen Phasenstruktur
mit Ψ₁₀ = 90° wird für ϕ e = 180° gewählt. Dann ist:
S s α-4[M(v) + M (2 v)] sin l t.
Auch dieses Signal ist bei konstantem Phasenunterschied
und konstanter Winkelgeschwindigkeit nur von der Raumfrequenz
v abhängig. Das Bild der untiefen Phasenstruktur
ist die erste Differentiation der Struktur selber, während
das Bild der Amplitudenstruktur auf die übliche undifferenzierte
Weise erscheint.
Statt die Phase eines Detektorsignals über ϕ e zu
drehen, wird aus Symmetrieerwägungen vorzugsweise die Phase
von S₂ über + und die von S₁ über - gedreht, wie
in Fig. 4 angegeben ist. Die Signale S′₁ und S′₂ werden
dann gegeben durch:
und das Summensignal S s durch:
für Ψ₁₀ = 180° und ϕ e = 0° gilt:
S s α-4 M(v) cos ω t
während
für ϕ₁₀ = 90° und ϕ e = 180° gilt:
S s α[4 M(v) + 4 M(2 v)] cos ω t.
In diesem Falle erscheint auch das Bild der untiefen Phasenstruktur
auf die übliche undifferenzierte Weise.
Bei der obigen Beschreibung des Prinzips der
Erfindung sind die Teilbündel höherer Ordnungen außer
Betracht gelassen. Die Teilbündel höherer Ordnungen werden
größtenteils außerhalb des Detektors abgelenkt und die
Amplituden dieser Bündel sind erheblich kleiner als die
der Bündel erster Ordnung, so das der Einfluß von Bündeln
höherer Ordnungen in einer ersten Annäherung vernachlässigbar
ist.
Eine Informationsstruktur, deren Informationsgebiete
einen Phasenunterschied Ψ₁₀ = 90° einführen, ist
eine theoretische Struktur. Wie bereits bemerkt wurde,
weisen die von einer derartigen Struktur herrührenden
abgelenkten Bündel eine kleine Amplitude auf, so daß das
Signal S s sehr schwach ist. In der Praxis wird denn auch
dafür eine optische Tiefe gewählt, derart, daß der Phasenwinkel
etwas größer als 90°, z. B. 110° Ψ₁₀ 120°, ist.
Für Ψ₁₀ = 120° ist der Term mit M(v) im Ausdruck für S s
maximal für d e = 120°. Falls die Phase nur eines der Detektorsignale
über 120° gedreht wird, ist die Phase des
Signals S s über 30° gegen das Signal S s bei Ψ₁₀ = 90°
verschoben.
Die obenbeschriebene Vorrichtung mit einem oder
zwei Phasendrehern, die zwischen zwei Lagen geschaltet
werden können, wobei diese Vorrichtung als eine Abtastvorrichtung
mit einer in zwei Lagen schaltbaren Detektionsfunktion
umschrieben werden kann, ist eine besondere Ausführungsform
des allgemeinen Erfindungsgedankens, bei der
eine Abtastvorrichtung mit einer komplexen und einstellbaren
Detektionsfunktion versehen wird, die innerhalb der Detektoroberfläche
dargestellt werden kann durch:
g(x, y) = a für x <0
g(x, y) = a · exp (i ϕ e ) für x <0
g(x, y) = a · exp (i ϕ e ) für x <0
oder durch
g(x, y) = a · exp (-1 ϕ e /2) für x <0
g(x, y) = a · exp (+1 i ϕ e /2) für x <0.
g(x, y) = a · exp (+1 i ϕ e /2) für x <0.
Außerhalb der Detektoroberfläche ist g(x, y) = 0.
Die Abbildungsfunktion einer Abtastvorrichtung
nach der Erfindung ist das Produkt der sogenannten optischen
Abbildungsfunktion (O.T.F. = Optical Transfer Function) des
optischen Systems und einer zusätzlichen Übertragungsfunktion
F, deren Modulus und Phase sind:
arg {F} = für die asymmetrische Situation,
arg {F} = 0 für die symmetrische Situation.
arg {F} = 0 für die symmetrische Situation.
In der asymmetrischen Situation wird die Phase
nur eines der Detektorsignale gedreht, und zwar über d e ,
während in der symmetrischen Situation die Phasen beider
Detektorsignale über + bzw. - gedreht werden.
Die elektronische Phasendrehung ϕ e wird dazu
benutzt, den Modulus des Signals S s:
zu optimieren. In der symmetrischen Situation wird das
Argument keine Änderung infolge der Optimierung des
Modulus erfahren. Eine derartige Änderung tritt aber in
der asymmetrischen Situation bestimmt auf. Die Änderung
des Arguments kann dadurch neutralisiert werden, daß
hinter dem Summator 9 ein zusätzlicher Phasendreher 11,
der eine Phasendrehung über - einführt, angeordnet
wird, wie in Fig. 1 dargestellt ist.
Sowohl in der asymmetrischen Situation als auch
in der symmetrischen Situation kann die Phase des Signals
S s von einer Phasensymmetrie in dem Abtastfleck V beeinflußt
werden. Die wichtigste Ursache einer solchen Asymmetrie
ist Koma des optischen Systems. Für diesen Phasenfehler
kann dadurch ausgeglichen werden, daß die Phase
des Signals S s über R gedreht wird, wobei R eine Funktion
der genannten Phasensymmetrie ist. In der bevorzugten
Ausführungsform nach Fig. 4 ist dann ein zusätzlicher
Phasendreher 12 hinter dem Summator 9 angeordnet. In der
asymmetrischen Situation der Fig. 1 ist dann der Phasendreher
22 derart ausgebildet, daß er eine Phasendrehung
über R bewirkt.
Die Phasendrehung ϕ e ist im allgemeinen zwischen
0 und 360° einstellbar. Für eine Auslesevorrichtung, die
sowohl Aufzeichnungsträger mit einer Phasenstruktur als
auch Aufzeichnungsträger mit einer Amplitudenstruktur oder
Aufzeichnungsträger mit Phasenstrukturen verschiedener
Tiefen gut auslesen können muß, besteht nicht sosehr ein
Bedarf an der Möglichkeit, die elektronische Phasendrehung
kontinuierlich über einen großen Bereich einstellen zu
können. Dies wird aber für ein Lichtmikroskop anders sein,
das zur Sichtbarmachung nicht nur untiefer Phasenstrukturen
oder Amplitudenstrukturen, sondern auch von allerhand
Zwischenstrukturen, d. h. Strukturen, die weder reine Phasenstrukturen
noch reine Amplitudenstrukturen sind, benutzt
werden soll.
Die Phasentiefe der Gegenstände z. B. biologische
Gewebe oder Organismen, die mit einem derartigen Mikroskop
beobachtet werden sollen, braucht nicht vorher bekannt zu
sein. Der Gegenstand kann einige Male nacheinander mit
jeweils einem anderen Wert für ϕ e abgetastet werden, bis
die richtige Bildgüte erhalten ist.
Die mit dem dargestellten Mikroskop zu beobachtenden
Gegenstände brauchen nicht eine so konstante Phasentiefe
wie die obengenannten optischen Aufzeichnungsträger
aufzuweisen. Diese Gegenstände dürfen aus Einzelteilen
bestehen, die alle eine andere Phasentiefe aufweisen. Der
Gegenstand kann dann eine Anzahl Male mit jeweils einem
anderen Wert für die elektronische Phasendrehung ϕ e abgetastet
werden. Während jeder Abtastung wird eine bestimmte
Phasentiefe mit maximalem Kontrast wiedergegeben. Aus
der Gesamtanzahl der Teilbilder kann der ursprüngliche
Gegenstand rekonstruiert werden.
Die Phasendreher 8 in Fig. 1 und 8′ und 8′′ in
Fig. 4 können Vorrichtungen sein, deren Phasendrehung eine
Funktion der Zeitfrequenz ist. Bei einer konstanten Abtastgeschwindigkeit
entspricht eine bestimmte Raumfrequenz
(v) im Gegenstand einer bestimmten Zeitfrequenz (ω). Frequenzabhängige
Phasendreher im Form von Transversal-Digitalfiltern
sind an sich für andere Zwecke bekannt, z. B.
aus dem Buch "Theory and Application of Digital Signal
Processing", Rabiner und Gold, Prentice Hall Inc. 1975, u. a.
S. 40. Bei Anwendung derartiger Phasendreher kann dafür
gesorgt werden, daß nur für bestimmte Raumfrequenzen die
elektronische Phasendrehung den für die Abtastung optimalen
Wert aufweist. Dadurch werden nur Teilstrukturen des Gegenstandes
mit einer bestimmten Raumfrequenz richtig wiedergegeben,
während Teilstrukturen mit einer anderen Raumfrequenz
geschwächt im Bild erscheinen.
Auch die Verstärkung der Addierschaltung 9 kann
frequenzabhängig gemacht werden, wodurch die gewünschte
Raumfrequenz noch weiter erhöht werden kann und die unerwünschten
Frequenzen noch weiter unterdrückt werden können.
Durch die Anwendung frequenzabhängiger Phasendreher
und eines frequenzabhängigen Verstärkers kann eine
räumliche Filterung des Gegenstandes oder eine Bildverbesserung
erzielt werden, ohne daß optische Filter erforderlich
sind. Die bisher beim optischen Filtern zu erfüllende
schwierige Aufgabe, geeignete optische Filter herzustellen,
ist durch die besser hantierbare Aufgabe ersetzt,
elektronische Filter mit den gewünschten Phasen- und Amplitudenkennlinien
zu entwerfen.
In der Abtastvorrichtung können zwei gesonderte
Verstärker für die Detektorsignale S₁ und S₂ vorhanden
sein. In Fig. 4 sind diese Verstärker mit 13′ und 13′′ bezeichnet.
Die Detektionsfunktion einer Abtastvorrichtung
mit zwei gesonderten frequenzabhängigen Verstärkern und
frequenzabhängigen Phasendrehern kann geschrieben werden
als:
wobei v die Raumfrequenz im Gegenstand darstellt. Die zwei
gesonderten Verstärker können dazu benutzt werden, für
eine etwaige Amplitudenasymmetrie in dem Abtastbündel
auszugleichen. Bei Anwendung zweier gesonderter Verstärker
ist es möglich, ein Detektorsignal zu verstärken und das
andere zu unterdrücken, so daß ein sogenanntes Einseitenbandprinzip
(single sideband principle) angewandt wird.
Zum erfindungsgemäßen Abtasten eines Gegenstandes
in zwei z. B. zueinander senkrechten Richtungen kann man
den Abtastfleck zunächst eine Anzahl Zeilen gemäß einer
ersten Richtung beschreiben lassen. Die so erhaltenen
Daten können in einem Bildspeicher gespeichert werden.
Dann kann man den Abtastfleck eine Anzahl Zeilen in der
zweiten Richtung beschreiben lassen. Die Daten der Abtastungen
in den zwei Richtungen können schließlich zusammengefügt
werden.
Zum Abtasten in zwei Richtungen können zwei
Detektoren verwendet werden, wobei beim Übergang von einer
Abtastrichtung zu der anderen die Detektoren und der Gegenstand
über 90° gegeneinander gedreht werden. Es können
auch vier Detektoren verwendet werden, von denen ein Satz
für eine Abtastrichtung und ein Satz für die andere Abtastrichtung
bestimmt sind.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die
Unterteilung eines Detektors in zwei Teildetektoren und
auf die Weise, auf die die von den Teildetektoren gelieferten
Signale elektronisch verarbeitet werden. Die Erfindung
ist nicht auf eine bestimmte Art von Abtaststrahlung, wie
Licht, beschränkt. Es ist nur von Bedeutung, daß die Abtaststrahlung
in einem kleinen Abtastfleck konzentriert
werden kann. Die Erfindung ist außer in einem Lichtmikroskop
auch in einem Elektronenmikroskop, einem Röntgenmikroskop
oder einem akustischen Mikroskop anwendbar,
vorausgesetzt, daß diese Mikroskope in genügendem Maße
frei von Aberrationen sind. Mit diesen Mikroskopen werden
Details beobachtet, deren Größe auf der Grenze des Auflösungsvermögens
des betreffenden Mikroskops liegt.
In Fig. 5 ist schematisch ein Elektronenmikroskop
dargestellt. Die Elektronenquelle ES sendet ein Elektronenbündel
b e aus. Dieses Bündel wird von einer Elektronenlinse
EL in der Ebene des Gegenstandes O fokussiert, der
z. B. ein Objekt mit schwacher Phase ist. Der Gegenstand
spaltet das Bündel b e in ein Teilbündel nullter Ordnung
b e (0,0) und in u. a. zwei Teilbündel erster Ordnung
b e (+1,0) und b e (-1,0). Das Bündel nullter Ordnung und Teile
der Bündel erster Ordnung werden von zwei Detektoren DE₁
und DE₂ aufgefangen, die die Elektronenstrahlung in ein
elektrisches Signal umsetzen. Der Winkel β₃, über den
die Teilbündel erster Ordnung abgelenkt werden, liegt in
derselben Größenordnung wie die numerische Apertur (die
gleich sind α e ist) der Elektronenlinse, wie dies auch bei
dem Lichtmikroskop der Fall war. Die Signale S₁ und S₂
der Detektoren DE₁ und DE₂ werden auf die an Hand der
Fig. 1 und 4 beschriebene Weise verarbeitet.
In Fig. 6 ist sehr schematisch eine Ausführungsform
eines Röntgenmikroskops gezeigt. XS bezeichnet die
Röntgenquelle, die, weil sie hell sein muß, vorzugsweise
aus einem Synchrotron besteht. Das Röntgenbündel b x wird
auf dem Gegenstand, z. B. einem biologischen Spezimen oder
einer Kristallstruktur, fokussiert. Das Fokussiersystem XF
kann durch eine Zonenplatte, wie sie in Fig. 6 dargestellt
ist, oder durch einen oder mehrere Spiegel gebildet werden.
Das von dem Gegenstand stammende Röntgenbündel wird von
zwei Röntgendetektoren DX₁ und DX₂ aufgefangen. Die Signale
S₁ und S₂ dieser Detektoren können wieder auf die an Hand
der Fig. 1 und 4 beschriebene Weise verarbeitet werden.
Für Einzelheiten über die Röntgenquelle XS, das Fokussiersystem
XF und die Röntgendetektoren DX₁ und DX₂, welche
Teile keinen Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden,
sei auf den Aufsatz: "The Scanning X-Ray Microscope",
S. 365-391 des Buches: "Scanned Image Microcopy", E. A. Ash,
Academic Press 1980 verwiesen.
Fig. 7 zeigt das Prinzip eines akustischen Mikroskops
nach der Erfindung. Ein derartiges Mikroskop
enthält einen piezoelektrischen Umsetzer PEC, der eine
gleichmäßige Durchlaßkennlinie über seine ganze Oberfläche
aufweist. Mit diesem Umsetzer wird eine Schallwelle
erzeugt, die auf den zu untersuchenden Gegenstand, z. B.
eine reflektierende Schicht, gerichtet ist. Wenn der Umsetzer
flach und die Schallwelle eine flache Welle ist,
kann zwischen dem Gegenstand und dem Umsetzer eine akustische
Linse angeordnet sein, die die Schallwelle in eine
sphärische konvergierende Welle umsetzt. Wie in Fig. 7
gezeigt wird, kann auch der Umsetzer selber gekrümmt sein,
so daß die ausgesandte Schallwelle schon konvergierend
ist. Die Schallwelle wird von dem Gegenstand reflektiert
und kehrt zu dem Umsetzer zurück, der die Schallwelle in
eine elektrische Spannung umsetzt. Dabei wird über die
ganze Oberfläche des Umsetzers integriert. Der Umsetzer
PEC wirkt also als Quelle und als Detektor. Die Eingangsspannung
und die Ausgangsspannung sind dadurch voneinander
getrennt, daß mit kurzen Impulsen gearbeitet wird.
Die Ausgangsspannung ist von der Phase der gesonderten
Bündelteile abhängig. Wenn ein Reflektor in der
Fokusebene angeordnet ist, durchlaufen alle Bündelteile
eine gleiche Weglänge und sind die Bündelteile in den
Punkten 15 und 16 gleichphasig. Wenn sich der Reflektor in
senkrechter Richtung verschiebt, d. h. wenn sich die zu
untersuchende, vertikale Ausweichungen aufweisende 0 in
der x-Richtung verschiebt, durchlaufen die verschiedenen
Bündelteile verschiedene Weglängen und weisen die Bündelteile
in 15 und 16 eine bestimmte Phasenverschiebung auf,
wodurch sich die Ausgangsspannung ändert.
Für weitere Einzelheiten über das akustische
Mikroskop, das an sich keinen Gegenstand der vorliegenden
Erfindung bildet, sei auf den Aufsatz: "Scanning Acoustic
Microscopy", S. 24-55 des bereits genannten Buches "Scanned
Image Microscopy" verwiesen. Nach der Erfindung ist der
Umsetzer in zwei Teile DA₁ und DA₂ unterteilt, wobei DA₁
unmittelbar und DA₂ über ein phasendrehendes Glied 8 mit
einem Summator 9 verbunden ist. Die Signalverarbeitung
erfolgt auf die an Hand der Fig. 1 oder der Fig. 4 beschriebene
Weise.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum punktweisen Abtasten eines Gegenstandes,
die eine ein Abtastbündel liefernde Strahlungsquelle,
ein Objektivsystem zum Fokussieren des Abtastbündels
zu einem Strahlungsfleck auf dem Gegenstand und
ein strahlungsempfindliches Detektionssystem enthält, mit
dessen Hilfe das von dem Gegenstand herrührende Abtastbündel
in ein elektrisches Signal für eine elektronische
Verarbeitungsschaltung umgesetzt wird, die das Signal für
die Wiedergabe geeignet macht, wobei dieses Detektionssystem
mindestens zwei strahlungsempfindliche Detektoren
enthält, die in der Abtastrichtung hintereinander angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer
der Verbindungsleitungen zwischen den Detektoren und den
Eingangsklemmen einer addierenden Eingangsstufe (9; 14)
der Verarbeitungsschaltung (10) ein phasendrehendes Glied
(8; 8′; 8′′) mit einer einstellbaren Phasendrehung angeordnet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in jeder der Verbindungsleitungen zwischen den Detektoren
und den zugehörigen Eingangsklemmen der Eingangsstufe
(14) ein einstellbarer Phasendreher (8′, 8′′)
angeordnet ist, wobei die von diesen Phasendrehern eingeführten
Phasendrehungen gleich groß sind, aber ein
entgegengesetztes Vorzeichen aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgang der addierenden Eingangsstufe (9) mit
einem Phasendreher (11) verbunden ist, der eine Phasendrehung
mit - bewirkt, wobei ϕ e die Phasendrehung
eines einzigen, in einer der Verbindungsleitungen zwischen
den Detektoren (D₂, D₂) und den Eingangsklemmen der
Eingangsstufe angeordneten Phasendrehers (8) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgang der addierenden Eingangsstufe (14) mit
einem Phasendreher (12) verbunden ist, der eine Phasendrehung
R bewirkt, die von einer Asymmetrie in dem
abtastenden Strahlungsfleck abhängig ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgang der addierenden Eingangsstufe (9) mit
einem Phasendreher (13) verbunden ist, der die Phasendrehung
R - bewirkt, wobei ϕ e die Phasendrehung eines
einzigen, in einer der Verbindungsleitungen zwischen den
Detektoren (D₁, D₂) und den Eingangsklemmen der Eingangsstufe
(9) angeordneten Phasendrehers (8) ist, während R
von einer Asymmetrie in dem abtastenden Strahlungsfleck
abhängig ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die phasendrehenden Glieder (8, 8′)
zwischen zwei im wesentlichen festen Werten schaltbar
sind, die einem Phasenbild und einem Amplitudenbild des
Gegenstandes (0) entsprechen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die phasendrehenden Glieder (8, 8′)
kontinuierlich einstellbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Phasendrehungen der phasendrehenden
Glieder (8, 8′) als Funktion der Frequenz einstellbar
sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung der Eingangsstufe
(9) der Verarbeitungsschaltung (10) als Funktion der
Frequenz einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eingangsstufe der
Verarbeitungsschaltung (10) durch gesonderte Verstärker
(13′, 13′′) für jedes der Detektorsignale und eine Addierschaltung
(14) gebildet wird, wobei der Verstärkungsfaktor
jedes der Verstärker einstellbar ist.
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