DE3139774C1 - Aktive Panzerung zum Schutz gegen Hohlladungsgeschosse - Google Patents

Aktive Panzerung zum Schutz gegen Hohlladungsgeschosse

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DE3139774C1 DE19813139774 DE3139774A DE3139774C1 DE 3139774 C1 DE3139774 C1 DE 3139774C1 DE 19813139774 DE19813139774 DE 19813139774 DE 3139774 A DE3139774 A DE 3139774A DE 3139774 C1 DE3139774 C1 DE 3139774C1
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41HARMOUR; ARMOURED TURRETS; ARMOURED OR ARMED VEHICLES; MEANS OF ATTACK OR DEFENCE, e.g. CAMOUFLAGE, IN GENERAL
    • F41H5/00Armour; Armour plates
    • F41H5/007Reactive armour; Dynamic armour
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B43/00Compositions characterised by explosive or thermic constituents not provided for in groups C06B25/00 - C06B41/00
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B47/00Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine aktive Panzerung zum Schutz gegen Hohlladungsgeschosse, bei der zwischen zwei Platten eine ein festes Oxidationsmittel enthaltende Zwischenschicht angeord­ net ist.
Eine derartige Panzerung geht aus der DE-OS 19 26 534 als bekannt hervor. Neben gasförmigen Oxidationsmitteln, wie Sauerstoff, und flüssigen Oxidationsmitteln, wie Wasserstoffperoxid, wird dabei Natriumperoxid als festes Oxidationsmittel angegeben.
Natriumperoxid erfährt jedoch bei den Temperaturen, die die Panze­ rung eines Panzers z. B. in der prallen Sonne erreichen kann, eine rasche Zersetzung. Auch ist die Durchgangszeit für einen Hohlla­ dungsstachel, der eine Natriumperoxidschicht mit einer in der Praxis noch vernünftigen Schichtdicke durchdringt, viel zu kurz, um eine maßgebliche Oxidation und damit Schutzwirkung herbei zu­ führen.
Aus der DE-AS 20 53 345 ist eine aktive Panzerung insbesondere für Wuchtgeschosse bekannt, bei der auf einer Grundplatte auf der Beschußseite in mit Deckeln verschlossenen Kammern Sprengladungen vorgesehen sind, die beispielsweise aus mit kunststoffgebundenem Tetryl bestehen. Die Explosionskraft der bei Beschuß gezündeten Sprengladungen ist gegen die Flugrichtung des Geschosses gerich­ tet und soll dessen kinetische Energie vernichten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine aktive Panzerung der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Gattung anzugeben, die bei den üblichen Betriebstemperaturen wärmestabil ist und bei verhältnismäßig geringer Schichtdicke einen hinreichenden Schutz gegenüber Hohlladungsgeschossen gewährt.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Zwischen­ schicht aus einem Bindemittel besteht, dem als festes Oxidations­ mittel ein Schwermetalloxid einverleibt ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Panzerung sind in den Ansprüchen 2 und 3 angegeben.
Die erfindungsgemäß verwendeten Schwermetalloxide besitzen eine relativ große Dichte. Dies hat zur Folge, daß die Geschwindigkeit der Spitze des Hohlladungsstachels schon bei verhältnismäßig ge­ ringer Schichtdicke der Zwischenschicht einen entscheidenden Ab­ bau erfährt, d. h. die Reaktionszeit für die Oxidation des in der Regel aus Kupfer bestehenden Hohlladungsstachels wird deutlich erhöht. Die Herabsetzung der Geschwindigkeit des Hohlladungssta­ chels beim Durchdringen der Zwischenschicht ist mit einer Absorp­ tion der Energie des Stachels verbunden. Diese Energieabsorption führt wiederum zu einer Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit bei der Oxidation des Hohlladungsstachels.
Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung erläutert, deren einzige Figur eine schematische Teilansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Panzerung im Querschnitt zeigt.
Die Panzerung weist eine Stirnplatte 1, eine Rückenplatte 2 im Abstand von der Stirnplatte 1 sowie zwischen der Stirnplatte 1 und der Rückenplatte 2 schräg zu denselben verlaufende Zwischen­ wände 3 auf, so daß Kammern 4 gebildet werden.
Die Stirnplatte 1 entspricht einer gewöhnlichen Panzerplatte. Die Wandstärke der Rückplatte 2 und der Zwischenwände 3 ist erheblich geringer als die der Stirnplatte 1.
Zwischen der Stirnplatte 1 und der Rückenplatte 2, d. h. in den Kammern 4, ist eine Zwischenschicht 5 vorgesehen, die aus einem Bindemittel aus einem Gemisch von Blei(II)-oxid und Glycerin be­ steht, dem ein Schwermetalloxid einverleibt ist.
Der Hohlladungsstachel gelangt auf einem Punkt der Platte 1 der Panzerung z. B. mit einer Geschwindigkeit von 6 bis 10 km/s. Beim Durchschlagen der Platte 1 wird Stachelmaterial abgebaut. Beim Eindringen in die Zwischenschicht 5 beginnt dieselbe die Energie des Hohlladungsstachels zu absorbieren, wodurch die Oxidation des Hohlladungsstachels in der Zwischenschicht 5 in Gang gesetzt wird.
Durch die schräge Anordnung der Zwischenwände 3 wird eine Reflek­ tion der Druckwelle des Hohlladungsstachels an den Zwischenwänden 3 und damit eine erhöhte Absorption der Energie des Hohlladungs­ stachels erreicht, was eine Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit der Zersetzung der Schwermetalloxide und damit der Oxidation des Hohlladungsstachels zur Folge hat. Die Zwischenwände 3 können bei­ spielsweise mit einem Winkel von 30° gegenüber der Stirnplatte 1 geneigt angeordnet sein.
Die nachstehenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1
Zur Herstellung des Bindemittels werden 120 Gramm in einem Eisbad auf 0° Celsius gekühltes Glycerin vorgelegt und mit 240 Gramm Blei(II)-oxid (PbO) unter fortgesetzter Kühlung vermischt. Das so hergestellte flüssige Bindemittel wird unter fortgesetzter Küh­ lung mit 640 Gramm Blei(II, IV)-oxid (Pb₃O₄) unter Rühren ver­ mischt. Das Blei(II, IV)-oxid dient als Oxidationsmittel. Die zäh­ viskose, aber gießbare Masse, deren Temperatur unter 100 Celsius gehalten wird, wird in ein Rohr gegossen, das zwischen zwei Stahl platten eingeschlossen wird. Es schließt sich eine Aushärtung an, die durch die Reaktion bzw. Komplexbildung des Glycerins mit dem Blei(II)-oxid erfolgt. Die Aushärtung ist nach etwa 10 Stunden abgeschlossen.
Beispiel 2
Es wird wie in Beispiel 1 vorgegangen, jedoch werden statt 640 Gramm Blei(II, IV)-oxid 640 Gramm Wolfram(III)-oxid (WO₃) als Oxidationsmittel verwendet.
Rohre von 200 mm Länge werden mit gemäß Beispiel 1 und 2 herge­ stellten Schichten versehen und zwischen Platten von 10 mm Stärke aus ST 37-Stahl angeordnet. Mit einer Hohlladung vom Kaliber 96 und einem Abstand der Hohlladung von der Panzerung von 2 Kaliber wurden dann Versuche durchgeführt, wobei die Resteindringtiefe gegenüber ST 37-Stahl gemessen wurde.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind in der nachstehenden Tabelle angegeben.
Bei einer der erfindungsgemäßen Zwischenschicht entsprechenden Dichte von 3,4-4,4 Gramm/Kubikzentimeter ergibt sich demgegen­ über rechnerisch für die gleiche Versuchsanordnung eine Restein­ dringtiefe von 520-500 mm, d. h. mit der erfindungsgemäßen Zwi­ schenschicht läßt sich bei gleicher Schutzwirkung eine deutliche Verringerung des Gewichts der Panzerung erreichen.

Claims (3)

1. Aktive Panzerung zum Schutz gegen Hohlladungsgeschosse, bei der zwischen zwei Platten eine ein festes Oxidationsmittel enthaltende Zwischenschicht angeordnet ist, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Zwischenschicht (5) aus ei­ nem Bindemittel besteht, dem als festes Oxidationsmittel ein Schwermetalloxid einverleibt ist.
2. Aktive Panzerung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Bindemittel aus einem Gemisch von Blei(II)-oxid (PbO) und Glycerin besteht.
3. Aktive Panzerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Schwermetalloxid Blei (II, IV)-oxid (Pb₃O₄) oder Wolfram(VI)-oxid (WO₃) ist.
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DE102005021348B3 (de) * 2005-05-04 2006-12-28 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Schutzmodul zum Schutz von Objekten mit elektrischem Strom gegen Bedrohungen, insbesondere durch Hohlladungen
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