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Das Betäuben kann auf verschiedene Arten bewirkt werden. Bei einer
elektrischen Betäubung werden Betäubungselektroden an das zu betäubende Tier angelegt
und mit einer Betäubungsspannung beaufschlagt. Diese Methode wird insbesondere zum
Betäuben von Schweinen angewendet. Obwohl aus der US-PS 35 99 276 eine Betäubungsvorrichtung
bekannt ist, mittels welcher Rinder über von Hand angelegten Betäubungselektroden
betäubt werden, während sie in einer Fördereinrichtung festgehalten werden, zieht
man aus Sicherheitsgründen bei Rindern andere als elektrische Betäubungsmethoden
vor. Während nämlich Schweine einen elektrischen Körperwiderstand aufweisen, der
deutlich unterhalb desjenigen von Menschen liegt, so daß man durch Messen des elektrischen
Körperwiderstandes und durch Beaufschlagen der Betäubungselektroden mit der Betäubungsspannung
nur dann, wenn ein für Schweine zutreffender Widerstand festgestellt worden ist,
Bedienungspersonen schützen kann, weisen Rinder einen elektrischen Körperwiderstand
auf, der im Bereich des elektrischen Körperwiderstandes von Menschen liegt. Hier
kann man also nicht durch Vorabmessung des zwischen den Betäubungselektroden liegenden
elektrischen Widerstandes
den Fall feststellen, daß mit den Betäubungselektroden
nicht ein zu betäubendes Rind sondern wegen Unachtsamkeit, Unfalls oder ähnlichem
ein Mensch mit den Betäubungselektroden in Berührung steht und bei Anliegen der
Betäubungsspannung ein schwerer, möglicherweise tödlicher, Unfall auftreten könnte.
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Daher werden Rinder üblicherweise durch andere Methoden betäubt,
beispielsweise mittels Schußapparaten oder durch Eintreiben einer Hohlnadel in das
Gehirn und Einbringen von Preßluft in das Gehirn durch die Hohlnadel. Der Schußapparat
oder die Eintreibvorrichtung für die Hohlnadel müssen dem Schlachttier von einer
Bedienungsperson an eine bestimmte Stelle des Kopfes angesetzt werden, um zum Erreichen
einer sofortigen Betäubung bestimmte Gehirnteile zu treffen.
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Dies läuft einem möglichst hohem Automatisierungsgrad, wie er in modernen
Schlachthöhfen angestrebt wird, zuwider.
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Aus der DE-OS 15 07 932 ist es zur automatischen elektrischen Betäubung
von Schweinen bekannt, das jeweils zu betäubende Schwein in eine Falle hineinlaufen
zu lassen, in der das Schwein mit dem Rüssel gegen eine Fühlerplatte läuft Das Verschwenken
der Fühlerplatte aktiviert einerseits eine Festhalteeinrichtung zum Festhalten des
Schweines und leitet andererseits einen elektrischen Betäubungsvorgang ein, bei
dem Betäubungselektroden an das Schwein angelegt werden Der Bewegungsweg der Betäubungselektroden
beim Anlegen an das zu betäubende Schwein ist von der speziellen Größe und Form
des einzelnen Schweins unabhängig, so daß die Betäubungselektroden bei unterschiedlich
großen und verschieden gebauten Schweinen an verschiedene Stellen gelangen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
angegebenen Art verfügbar zu machen, mit der sich der Betäubungsvorgang automatisch
durchführen läßt.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einer Vorrichtung der eingangs
angegebenen Art, die gekennzeichnet ist durch eine elektronische Infrarot-Kamera,
die auf den die Eintreibstelle oder einen in bestimmter Beziehung zur Eintreibstelle
stehenden Bezugspunkt enthaltenden Körperteil des Schlachttieres richtbar ist und
ein elektrisches Ausgangssignal abgibt, das dem von der Infrarot-Kamera aufgenommenen
Wärmeverteilungsbild entspricht, einen mit dem Ausgangssignal der Infrarot-Kamera
gespeisten Spitzenwertdetektcr, der ein Extremwertsignal abgibt, wenn das Ausgangssignal
der Infrarot-Kamera hinsichtlich des gesamten Wärmeverteilungsbildes einen Extremwert
erreicht, eine in Abhängigkeit von einem Kamerapositionssignal gesteuerte Positionierungseinrichtung
zum Positionieren des Fremdkörpers gegenüber der vorbestimmten Stelle, und eine
Eintreibsteuereinrichtung, die den Eintreibantrieb nach Abschluß des Positionierungsvorgangs
in eine Position, die dem Kamerapositionssignal beim Auftreten des Extremwertsignals
entspricht, zum Eintreiben des Fremdkörpers aktiviert.
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Vorzugsweise betäubt man Schlachtrinder durch Eintreiben eines Fremdkörpers
in deren Gehirn Dabei treibt man den Fremkörper vorzugsweise in einen Bereich des
Rinderkopfes ein, der zwischen den in den Rinderkopf hineinragenden Hornfortsätzen
liegt Diesen Bereich kann man mit Hilfe des Wärmeverteilungsbildes automatisch mit
hoher Treffsicherheit anpeilen.
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Die automatische Betäubung ist somit mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auch bei unterschied-
lich großen und verschieden gebauten Schlachttieren möglich.
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Der Fremkörper kann ein mit einem Schußapparat verschossenes Geschoß,
beispielsweise ein Schußbolzen, sein. In bevorzugter Weise ist der Fremdkörper als
Hohlnadel ausgebildet, die von der Eintreibeinrichtung in das Gehirn des Schlachttieres
eingetrieben wird und im eingetriebenen Zustand mit einer Druckmittelquelle verbindbar
ist, so daß durch die Hohlnadel ein betäubend wirkendes Druckmittel, beispielsweise
Preßluft, in das Gehirn des zu betäubenden Schlachttieres eingebracht wird.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird die Kenntnis ausgenutzt, daß
das Wärmeverteilungsbild eines Schlachttieres Stellen unterschiedlicher Temperatur
anzeigt So läßt sich im Wärmeverteilungsbild das Gehirn als Stelle maximaler Temperatur
ausmachen.
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Andererseits gibt es auch charakteristische Punkte minimaler Temperatur.
So bilden beispielsweise bei Rindern die Stellen, an der im Kopf verlaufende Hornfortsätze
enden, bereiche extrem niedriger Temperatur, die im Wärmeverteilungsbild als charakteristische
Stellen identifizierbar sind. Bei der erfindungsgemäßen Methode wird im Wärmeverteilungsbild
eine solche Stelle maximaler oder minimaler Temperatur als Eintreibstelle oder als
Bezugspunkt ermittelt Im letzteren Fall wird der Fremdkörper an einer Stelle in
das Gehirn eingetrieben, die in einer bestimmten Richtung einen bestimmten Abstand
von diesem Bezugspunkt hat Erfindungsgemäß wird also mit der Infrarot-Kamera ein
Wärmeverteilungsbild des von ihr erfaßten Bildausschnittes aufgezeichnet Wenn die
Kamera auf den Körperteil des Schlachttieres gerichtet ist, der die charakteristische
Stelle maximaler oder minimaler Temperatur aufweist, kann diese Stelle positionsmäßig
erfaßt werden. Darauf basierend kann dann der einzutreibende Fremdkörper, vorzugsweise
in Form einer Hohlnadel, positioniert und in das Gehirn des Schlachttieres eingetrieben
werden.
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Mit dem Begriff Infrarot-Kamera soll sowohl eine Kamera umfaßt sein,
die aufgrund einer auf Infrarotstrahlung ansprechenden Photokathode an sich infrarotempfindlich
ist, als auch eine übliche Kamera, der eine Bildwandlereinrichtung vorgeschaltet
ist, die ein Infrarot-Bild in einen Spektralbereich umwandelt, demgegenüber die
Kamera empfindlich ist Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weist die rnfrarot-Kamera eine Signalplatte auf, auf der ein dem Wärmeverteilungsbild
entsprechendes Ladungsbild erzeugt wird, wobei das Ladungsbild mit einem mittels
eines Vertikalablenksignals und eines Horizontalablenksignals abgelenkten Elektronenstrahl
rasterartig abgetastet wird und das Ausgangssignal der Infrarot-Kamera dem abgetasteten
Ladungsbild entsprechend moduliert ist Dabei werden das Vertikalablenksignal und
das Horizontalablenksignal, die beim Auftreten des Extremwertsignals vorhanden sind,
der Positionierungseinrichtung als Kamerapositionssignal zugeführt Vorzugsweise
weist die Positionierungseinrichtung einen zweidimensionalen Antrieb auf, wobei
die Verstellung der Positionierungseinrichtung in jeder Achsenrichtung in bevorzugter
Weise mit Hilfe eines Schrittmotors bewerkstelligt werden kann, der das Vertikal-
bzw. Horizontalablenksignal der Kamera nach Umwandlung in ein Digitalsignal als
Positionierungssignal erhält
In diesem Zusammenhang ist eine Weiterbildung
der Erfindung besonders vorteilhaft, die sich dadurch auszeichnet, daß das Vertikalablenksignal
und das Horizontalablenksignal auf den Ladeeingang eines Vertikalpositionsspeichers
bzw. eines Horizontalpositionsspeichers gegeben werden und daß jeder der Speicher
einen Ladesteueranschluß und die Positionierungseinrichtung einen Positionierungsauslöseanschluß
aufweist, die mit dem Extremwertsignal vom Spitzenwertdetektor beaufschlagt werden.
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Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine Kamera zu verwenden,
die nur einen sehr kleinen Ausschnitt des Körperteils des Schlachttieres erfaßt
und in einer rasterartigen Ablenkbewegung verschwenkt wird, um eine Stelle extremer
Temperatur, beispielsweise die Stelle minimaler Temperatur zwischen den im Kopf
verlaufenden Hornfortsätzen eines Rindes, zu erfassen.
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In diesem Fall kann die Positionierungseinrichtung synchron mit der
Kamerabewegung mitbewegt werden.
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Sowohl bei dieser Ausführungsform als auch bei der zuvor erwähnten
Ausführungsform, bei welcher das der Wärmeverteilung entsprechende Ladungsbild einer
Kamera mittels Vertikal- und Horizontalablenksignalen abgetastet wird, besteht eine
vorteilhafte Möglichkeit der Ermittlung des Temperaturextremwertes darin, daß man
bei einem ersten Abtastvorgang des gesamten zu erfassenden Körperteils des Schlachttieres
den Maximalwert der Temperaturverteilung des Wärmebildes erfaßt, diesen Extremwert
speichert und bei einem zweiten Abtastvorgang diesen gespeicherten Extremwert mit
den während des Abtastvorgangs jeweils momentan auftretenden Werten vergleicht und
die zum Zeitpunkt der Wiedererkennung des Extremwertes vorhandenen Kamerapositionssignale
zur Positionierung des Fremdkörpers einsetzt.
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Bei einer Ausführungsform, bei der das in der Kamera erzeugte Ladungsbild
der Wärmeverteilung eines größeren Bereichs des Tierkörpers mittels eines rasterartig
vertikal und horizontal abgelenkten Elektronenstrahls analysiert wird, kann dies
folgendermaßen aussehen: Man beaufschlagt einen Kondensator, der eine sehr kurze
Aufladezeitkontante hat und mittels einer entsprechend gepolten Diode an einer verfrühten
Entladung gehindert wird, mit dem Ausgangssignal der Kamera, das entsprechend dem
Wärmeverteilungsbild moduliert ist. Am Ende eines Abtastvorgangs hat dieser Kondensator
einen Ladungswert gespeichert, welcher der maximalen Temperatur in dem Wärmeverteilungsbild
entspricht. Bei einem zweiten Abt'astvorgang kann nun der jeweils momentan auftretende
Wert des Kameraausgangssignals mit dem gespeicherten Wert verglichen werden.
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Das Vertikalablenksignal und das Horizontalablenksignal, die dann
vorhanden sind, wenn das momentane Kameraausgangssigna! mit dem gespeicherten Extremwert
übereinstimmt, können dann der Positioniereinrichtung als Positionierungssignale
zugeführt werden.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der neuen Betäubungsvorrichtung
wird der Eintreibantrieb für den Fremdkörper durch einen Druckmittelantrieb gebildet,
der mit einer Druckmittelquelle über ein Druckmittelfreigabeventil verbunden ist,
das durch ein Signal »Positionierung vollendet« geöffnet wird. Dabei kann bei Bedarf
zwischen die Positionierungseinrichtung und den den Fremdkörper haltenden Eintreibantrieb
ein druckmittelbetätigter Manipulator geschaltet sein.
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Bei einer Schlachtanlage, bei der die zu betäubenden Schlachttiere
mittels einer Fördereinrichtung gefördert
werden - z. B. mittels eines sogenannten
Restrainers, der zwei beidseits der geförderten Schlachttiere angreifende, V-förmig
zueinander gerichtete, die Beine der Schlachttiere freilassende Förderbänder aufweist,
wobei der Boden unter den Förderbändern abschüssig ist und die Schlachttiere während
der Förderung den Boden unter den Beinen verlieren - ist es besonders vorteilhaft,
den den Fremdkörper haltenden Eintreibantrieb und die Positionierungseinrichtung
während des Positionierungs- und des Betäubungsvorgangs mit dem geförderten Schlachttier
mitzubewegen, wobei in besonders bevorzugter Weise auch die Infrarotkamera mit dem
geförderten Schlachttier mitbewegt wird. Man kann aber auch das Schlachttier auf
der Höhe der Positionierungseinrichtung für den Positionierungsvorgang anhalten
und den Positionierungs- und Betäubungsvorgang bei stehender Eintreibeinrichtung
und stehender Fördereinrichtung vornehmen.
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In bevorzugter Weise kann man eine dem eigentlichen Positionierungsvorgang
vorausgehende Grobausrichtung der Betäubungsvorrichtung vornehmen, für welche man
eine markante Körperstelle des Schlachttieres, beispielsweise die Schnauze eines
Rindes, abtastet, um sich auf die Körpergröße der einzelnen Schlachttiere einzurichten.
Nach der Grobausrichtung der Eintreibeinrichtung kann dann deren Feinpositionierung
mit Hilfe des von der [nfrarot-Kamera erfaßten und ausgewerteten Wärmeverteilungsbildes
erfolgen.
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Für den eigentlichen Positionier- und Betäubungsvorgang sollte das
Schlachttier relativ zur Betäubungsvorrichtung unbewegt gehalten werden. Zu diesem
Zweck kann man das Schlachttier mittels einer Halteeinrichtung immobilisieren, die
während der Förderung des zu betäubenden Tieres mindestens den Kopf des Tieres ruhig
hält oder in die das zu betäubende Tier hineingerät, wenn es in Richtung Betäubungsstation
läuft Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden nun anhand einer beispielsweisen
Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
F i g. 1 die Vorderansicht des Kopfes eines Rindes; und F i g. 2 in schematischer
Weise eine Betäubungsvorrichtung für Rinder; und zwar nicht maßstabsgerecht dargestellt.
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F i g. 1 zeigt die Vorderansicht eines Kopfes K eines Rindes. Die
Hörner Setzen sich im Kopf in Form von Hornfortsätzen fort, die an ihren Enden HF
Stellen minimaler Temperatur bilden. Diese Stellen erscheinen im Wärmeverteilungsbild
als extrem kühle Stellen, d. h., als Stellen minimaler Temperatur. Daher kann man
diese Stellen im Wärmeverteilungsbild sicher orten und als Bezugspunkt für das automatische
Aufsuchen der Eintreibstelle für den zur Betäubung in das Gehirn des Tieres einzutreibenden
Fremdkörper benutzen. Man kann jedoch auch das Gehirn G als Stelle maximaler Temperatur
im Wärmeverfeilungsbild ermitteln und diese Stelle maximaler Temperatur als Eintreibstelle
benutzen.
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Bei der in Fig.2 gezeigten Betäubungsvorrichtung wird ein Schlachttier
10, beispielsweise ein Rind, mittels einer nicht dargestellten Fördereinrichtung
oder durch Selbstbewegung zu einer Betäubungsstation gebracht.
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Sobald mittels einer Erkennungseinrichtung festgestellt worden ist,
daß ein Schlachttier an der Betäubungsstation angelangt ist, wird das Schlachttier
mittels einer geeigneten Halteeinrichtung mindestens im Kopfbereich
unbeweglich
gehalten. Die Betäubungsvorrichtung kann stationär gehalten sein, insbesondere dann,
wenn die Schlachttiere selbst zur Betäubungsstation gehen, aber auch dann, wenn
die Schlachttiere mittels einer Fördereinrichtung zur Betäubungsstation gefördert
werden. Im letzteren Fall wird die Fördereinrichtung vorübergehend angehalten. Man
kann aber auch die Betäubungsvorrichtung synchron mit dem geförderten Schlachttier
mitbewegen und den Positionierungs- und Betäubungsvorgang während der Förderung
des Schlachttieres durchführen.
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Eine infrarotempfindliche oder mittels eines Bildwandlers infrarotempfindlich
gemachte elektronische Kamera 14 und ein Eintreibantrieb 16, der eine Hohlnadel
18 hält und mittels einer Halterung 20 von einer Positionierungseinrichtung 22 gehalten
wird, werden durch die Betätigung eines von der Erkennungseinrichtung beeinflußten
Schalters in Betrieb gesetzt, wobei gegebenenfalls das zur Betäubungsstation geförderte
Schlachttier an einer vorgegebenen Stelle angehalten werden kann. Die Kamera 14
erfaßt einen Bildausschnitt, der mindestens den Kopf- oder Halsbereich des Schlachttieres
10, in dem sich die Eintreibstelle und/oder der im Wärmeverteilungsbild zu ermittelnde
Bezugspunkt befindet, abdeckt Hierbei kann zur Grobausrichtung der Betäubungsvorrichtung
eine Abtasteinrichtung verwendet werden, die einen markanten Punkt des Schlachttiers,
beispielsweise die Schnauze oder den Bereich zwischen den Hörnern eines Rindes,
ermittelt.
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Für den eigentlichen Positionierungs- und Betäubungsvorgang wird
ein Ausgangssignal S1 der Kamera 14, das entsprechend dem Wärmeverteilungsbild des
von der Kamera erfaßten Ausschnitts des Schlachttieres 10 moduliert ist, einem Spitzenwertdetektor
24 zugeführt. Dabei ist angenommen, daß mit der Kamera die kühlste Stelle des von
ihr erfaßten Bereichs des Schlachttiers 10 ermittelt werden soll, die für die Positionierung
als Bezugspunkt verwendet wird, relativ zu dem die Hohlnadel 18 an der Eintreibstelle
positioniert wird.
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Das Vertikalablenksignal Vund das Horizontalablenksignal H, die in
der Kamera 14 verwendet werden, um das der Wärmeverteilung entsprechende Ladungsbild
abzutasten, werden in eine Vertikal-Abtast-Schaltung 26 mit Speicher bzw. eine Horizontal-Abtast-Schaltung
28 mit Speicher gegeben. Dort werden das Vertikalablenksignal bzw. das Horizontalablenksignal
in vorbestimmter kurzer Taktfolge, die von einem Taktgeber 29 vorgegeben wird, hinsichtlich
ihres momentanen Amplitudenwertes abgetastet und gespeichert Die abgetasteten und
gespeicherten Analogwerte werden dann mit Hilfe eines Analog/Digitalwandlers 30
bzw. 32 in Digitalwerte in Form einer kodierten Impulsfolge umgewandelt. Die impulsförmig
kodierten Werte des jeweiligen Vertikalablenksignals Vund des jeweiligen Horizontalablenksignals
H werden dann einem Vertikalpositionsspeicher 132 bzw. einem Horizontalpositionsspeicher
34 angeboten Diese Speicher sind mit Takteingängen Tv bzw. TH versehen, die mit
dem Taktsignal vom Taktgeber 29 beaufschlagt werden.
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Dessen Taktsignal wird mit einer Verzögerungsstufe 36 etwas verzögert,
um sicherzustellen, daß das digitalisierte Vertikalablenksignal bzw. Horizontalablenksignal
erst in den Vertikalpositionsspeicher 132 bzw. den Horizontalpositionsspeicher 34
eingespeichert werden, wenn die Umwandlung im Analog/Digital-Wandler 30 bzw. 32
vollendet ist.
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Die im Vertikalpositionsspeicher 132 bzw. im Horizontalpositionsspeicher
34 gespeicherten Positionssignale werden auf einen Vertikal-Positionssteueranschluß
Pv bzw. einen Horizontal-Positionssteueranschluß PH der Positionierungseinrichtung
22 gegeben.
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Die Positionierungseinrichtung 22 weist einen Positionierungsauslöseanschluß
A auf, der mit dem Ausgang des Spitzenwertdetektors 24 verbunden ist. Außerdem wird
das Ausgangssignal des Spitzenwertdetektors 24 auf einen Stop-Anschluß STOP des
Taktgebers 29 geführt, der die Abgabe der Taktimpulse einstellt, sobald er das Ausgangssignal
des Spitzenwertdetektors 24 erhält Der Eintreibantrieb 16 ist bei der dargestellten
Ausführungsform ein Druckmittelantrieb, der über ein Druckmittelventil 136 mit einer
Druckmittelquelle 38 in Verbindung steht Bei dem Druckmittel handelt es sich vorzugsweise
um Preßluft Das Druckmittelventil 136 wird über einen Steueranschluß s1 dann von
der Positionierungseinrichtung 22 mit einem Ventilöffnungssignal beaufschlagt, wenn
die Positionierung abgeschlossen ist Dies kann beispielsweise festgestellt werden,
indem die Positionierungseinrichtung 22 mit Positionswandlern ausgerüstet wird und
die von den Positionswandlern erhaltenen Positionsdaten mit den von den Speichern
132 und 34 erhaltenen Positions-Solldaten verglichen werden.
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Sobald auf diese oder eine andere Weise die Vollendung des Positionierungsvorgangs
festgestellt und daraufhin ein entsprechendes Signal dem Druckmittelventil 136 als
Ventil öffnendes Steuersignal zugeführt wird, wird die Hohlnadel 18 mit Hilfe des
Eintreibantriebes in die Eintreibstelle des Schlachttieres gestoßen.
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Sobald die maximale Vorstoßposition erreicht ist, wird das betäubende
Druckmittel, vorzugsweise Preßluft, durch die Hohlnadel in den mit der Hohlnadel
angestochenen Bereich des Gehirns des Schlachttieres 10 eingebracht Bringt man zur
Betäubung durch die Hohlnadel Preßluft in das Gehirn ein, kann man diese Preßluft
der Druckmittelquelle 38 entnehmen, die auch zur Betätigung des Eintreibantriebes
verwendet wird.
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Zu diesem Zweck ist ein (in der Zeichnung nicht dargestelltes) zweites
Ventil vorgesehen, das zwischen die Druckmittelquelle 38 und die Hohlnadel 18 geschaltet
ist und zum Einströmen von Preßluft durch die Hohlnadel 18 in das Gehirn des Schlachttieres
10 geöffnet wird, sobald die Hohlnadel in das Gehirn eingetrieben ist Da die Kamera
14 und die Hohlnadel 18 mit dem geförderten Schlachttier 10 mitbewegt werden bzw.
bei stationärer Absteckvorrichtung das Schlachttier für den Positionierungs- und
Betäubungsvorgang angehalten wird, brauchen der Extremwertbestimmungsvorgang und
der Positionierungsvorgang für die Hohlnadel 18 nicht in allzukurzer Zeit durchgeführt
zu werden. Dies gibt beispielsweise die Möglichkeit, die Kamera in einem ersten
Extremwertbestimmungsdurchgang auf die Erfassung eines relativ großen Teils des
Schlachttieres 10 einzustellen, also zunächst auf einen relativ großen Erfassungswinkel
für den zu bestimmenden Bereich. Nachdem für diesen Bildausschnitt die Stelle minimaler
Temperatur ermittelt worden ist, kann die Kamera für einen zweiten Extremwertbestimmungsdurchgang
auf die Erfassung eines kleineren Körperabschnitts eingestellt werden, nämlich auf
die vergrößerte Darstellung eines Ausschnittes des Schlachttieres 10, der wesentlich
kleiner ist als beim ersten Extremwerterfassungsdurchgang. Dabei kann die Kamera
bezüglich
der Stelle des Ausschnittes aus dem im ersten Durchgang
erfaßten Bildfeld in Abhängigkeit von der Position der Stelle, die im ersten Durchgang
als Stelle minimaler Temperatur ermittelt worden ist, hinsichtlich ihrer optischen
Achse verschwenkt werden.
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Auf diese Weise kann selbst dann, wenn die zu betäubenden Tiere nicht
in exakt der gleichen Haltung gefördert oder festgehalten werden, durch die zunächst
durchgeführte Grobbestimmung und die daran anschließende Feinbestimmung die Hohlnadel
18 mit hoher Zuverlässigkeit an der gewünschten Stelle eingetrieben werden.
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Ein Arbeitsgang der beschriebenen Betäubungsvorrichtung läuft folgendermaßen
ab, wobei beispielsweise angenommen wird, daß die Betäubungsvorrichtung stationär
gehalten wird und das zu betäubende Schlachttier 10 während des Positionierungs-
und des Betäubungsvorgangs unbeweglich gehalten wird: Sobald ein Schlachttier 10
in der Betäubungsstation in der Ruhigstellung festgehalten ist, wird zunächst eine
Grobausrichtung der Betäubungsvorrichtung vorgenommen, und zwar mittels der die
Position beispielsweise der Schnauze des Schlachttiers 10 erfassenden Abtasteinrichtung.
Sobald z. B. mittels einer Lichtschranke oder eines Schalters festgestellt wird,
daß sich das Schlachttier in der Festhaltestellung für den Betäubungsvorgang befindet,
wird ein Startsignal abgegeben, von dem auch der Taktgeber 29 gestartet werden kann.
Die Kamera 14 nimmt nun das Wärmeverteilungsbild des von ihr erfaßten Ausschnittes
des Schlachttieres 10 auf. In kurzen Zeitabschnitten, die von der Taktfrequenz des
Taktgebers 29 abhängen, werden im Vertikalpositionsspeicher 132 und im Horizontalspeicher
34 die Positionsdaten der Abtastposition der Rasterabtastung in der Kamera 14 aktualisiert
und der Positionierungseinrichtung 22 als Sollpositionsdaten angeboten. Sobald der
Spitzenwertdetektor 24 durch Abgabe eines Extremwertsignals die Ortung des Temperaturminimums
im beobachteten Wärmeverteilungsbild signalisiert, wird einerseits der Positionerungsvorgang
der Positionierungseinrichtung 22 gestartet und andererseits der Taktgeber 29 angehalten,
um die der ermittelten Stelle minimaler Tempratur entsprechenden Positionsdaten
in den Speichern 132 und 34 solange festzuhalten und der Positionierungseinrichtung
22 anbieten zu können, wie der Positionierungsvorgang
dauert. Sobald der Positionierungsvorgang
vollendet ist, d. h., wenn die Ist-Position der Hohlnadel 19 mit der Soll-Position
übereinstimmt, wird das Druckmittelventil 136 geöffnet und die Hohlnadel 18 vom
Eintreibantrieb 16 in die mit Hilfe des Bezugspunktes minimaler Temperatur aufgefundene
Eintreibstelle gestoßen. Daraufhin wird der Preßluftdurchfluß durch die Hohlnadel
in das Gehirn des zu betäubenden Schlachttieres für eine Zeitdauer, die durch ein
Zeitglied bestimmt wird, freigegeben.
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Nach diesem Betäubungsvorgang wird die Hohlnadel 18 zurückgezogen,
beispielsweise durch Rückführung des Eintreibantriebes 16 mit Hilfe eines weiteren
Druckmittelventils. Danach steht dann die Betäubungsvorrichtung für einen neuen
Arbeitsgang zur Verfügung.
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Wenn die Betäubungsvorrichtung synchron mit einem geförderten Schlachttier
10 mitbewegt und der Positionierungs- und Betäubungsvorgang während der Förderbewegung
des Schlachttieres 10 durchgeführt wird, setzt diese Mitbewegung der Betäubungsvorrichtung,
wahlweise mit Ausnahme der Steuerelektronikein, sobald mittels der Lichtschranke
bzw. des Schalters die Ankunft eines Schlachttieres 10 in der Betäubungsstation
gemeldet worden ist. Damit wird trotz bewegten Schlachttieres 10 eine Relativbewegung
0 zwischen der Betäubungsvorrichtung und dem Schlachttier erhalten.
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Wahlweise kann man während des eigentlichen Positionierungsvorgangs,
der anläuft, sobald die Stelle minimaler Temperatur ermittelt worden ist, die Kamera
bereits zum nächstfolgenden Schlachttier 10 verfahren und mit dessen Bewegung synchronisieren.
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Der Begriff Spitzenwertdetektor soll vorliegend eine Vorrichtung
zum Erfassen entweder einer positiv- oder einer negativgerichteten Signalspitze
bedeuten, je nachdem, ob die Positionierung auf eine Stelle maximaler Temperatur
oder auf eine Stelle minimaler Temperatur bezogen werden soll.
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Bei der anhand von F i g. 2 beschriebenen Ausführungsform werden
die analogen Horizontal- und Vertikalablenksignale in digitale Form gebracht, bevor
sie für die Positionierungseinrichtung weiter verarbeitet werden. Es besteht jedoch
auch die Möglichkeit, diese Signale in Analogform zu belassen und eine mittels Analog-Signalen
steuerbare Positionierungseinrichtung einzusetzen.