DE3133222C2 - - Google Patents
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- DE3133222C2 DE3133222C2 DE19813133222 DE3133222A DE3133222C2 DE 3133222 C2 DE3133222 C2 DE 3133222C2 DE 19813133222 DE19813133222 DE 19813133222 DE 3133222 A DE3133222 A DE 3133222A DE 3133222 C2 DE3133222 C2 DE 3133222C2
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- G05B13/02—Adaptive control systems, i.e. systems automatically adjusting themselves to have a performance which is optimum according to some preassigned criterion electric
- G05B13/04—Adaptive control systems, i.e. systems automatically adjusting themselves to have a performance which is optimum according to some preassigned criterion electric involving the use of models or simulators
- G05B13/042—Adaptive control systems, i.e. systems automatically adjusting themselves to have a performance which is optimum according to some preassigned criterion electric involving the use of models or simulators in which a parameter or coefficient is automatically adjusted to optimise the performance
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- G06G7/00—Devices in which the computing operation is performed by varying electric or magnetic quantities
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsteinstellende Rege
lung eines technischen Prozesses nach dem Modellverfahren,
mit einem parallel zum Prozeß betriebenen elektrischen Modell
des Prozesses zur Ermittlung und Korrektur von Führungsgrößen
der Regelung, wie sie beispielsweise aus dem DE-Fachbuch von
W. Oppelt: "Kleines Handbuch technischer Regelvorgänge", 1972,
Seite 731, 732 bekannt ist.
Bei komplexen industriellen Prozessen stößt die Gewinnung der
zur automatischen Prozeßführung notwendigen Prozeßdaten auf
Schwierigkeiten. Bereits bei an sich meßbaren Prozeßgrößen,
beispielsweise Temperaturen, Drücke, Dehnungen, Schwingungen,
Stoffkonzentrationen, ist die Zahl der Meßstellen mit Meß
wertaufnehmern und -umformern aus wirtschaftlichen Erwägun
gen möglichst zu begrenzen.
Andere Prozeßparameter sind nicht direkt oder nur unter er
heblichem Aufwand meßbar, sie lassen sich jedoch in der Regel
als Funktionen von anderen meß- oder vorgebbaren Größen rech
nerisch wenigstens annähernd darstellen.
Beispielsweise läßt sich bei einer Kesselfeuerung die zuge
führte Energie annähernd aus den Masseströmen der primären
Energieträger, die abgegebene Energie aus dem Massestrom des
Speisewassers und der Enthalpie des abgegebenen Dampfes er
rechnen, wobei die Enthalpie selbst aus einem nichtlinearen
Zusammenhang der Meßgrößen "Druck" und "Temperatur" zu be
stimmen ist.
Als weiteres Beispiel sei der Reaktionsablauf in einem Rühr
kesselreaktor genannt. Dort läßt sich die Auslaufkonzentra
tion, der Zulauftemperatur und der Auslauftemperatur der
Reaktionspartner berechnen.
Es wurde deshalb bereits vorgeschlagen, in einem Prozeßsimu
lator mit Hilfe eines den Prozeß beschreibenden mathemati
schen Modells höherer Ordnung aus einigen Eingangs-, Zwischen-
und Ausgangsgrößen des Prozesses weitere Prozeßdaten zu er
rechnen, siehe beispielsweise in der DE-Z-"Regelungstechnik",
1969, Heft 2, Seite 53 bis 59.
Aber auch bei der Verwendung nichtlinearer Prozeßmodelle im
Prozeßsimulator lassen sich eine Reihe von Prozeßdaten, z. B.
Änderungen der Wärmeflußverteilung, aufgrund von Ablagerungen
von Verbrennungsprodukten auf Anlagenteilen, Änderungen des
Heizwertes eines Primärenergieträgers, nicht mit der für die
Prozeßführung erforderlichen Genauigkeit ermitteln, es treten
Abweichungen der Simulationsdaten von den reellen Prozeßdaten
auf.
Bei dynamischem Prozeßverlauf, z. B. bei Lastwechseln oder
bei Anfahrvorgängen, ist es vorteilhaft, nicht nur den der
zeitigen, sondern auch vorausschauend den zukünftigen Prozeß
zustand zu kennen, um mit möglichst hohem Wirkungsgrad in der
Nähe von material- oder prozeßbedingten Grenzwerten arbeiten
zu können.
Es stellt sich somit die Aufgabe, das Verfahren der Prozeß
simulation mit Hilfe eines nichtlinearen Modells so zu ver
bessern, daß Simulations- und Prozeßdaten weitgehend überein
stimmen und eine vorauseilende Ermittlung und Beeinflussung
des Prozeßablaufs möglich wird.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des An
spruchs 1.
Mit Hilfe des Korrekturrechners werden die Prozeßdaten,
bei denen Abweichungen zu erwarten sind, ständig überwacht
und mit den entsprechenden, im Simulator errechneten Daten
verglichen. Die dem ersten Simulator aus dem Prozeß zuge
führten Eingangsgrößen werden rückrechnend korrigiert, so
daß auch andere, von diesen Größen abhängige Parameter im
Simulator genauer bestimmbar sind.
Die aktuellen Ausgangsgrößen des ersten Simulators, aus
denen der derzeitigen Prozeßzustand ablesbar ist, können in
bestimmten Zeitabständen abgerufen und in dem schnelleren
zweiten Simulator zu Daten verarbeitet werden, die den zu
einem zukünftigen Zeitpunkt zu erwartenden Prozeß- und An
lagenzustand wiedergeben.
Dem zweiten Simulator können auch weitere Daten eingege
ben werden, mit Hilfe derer Auswahlkriterien zur Prozeß
optimierung oder zur Aufrechterhaltung eines Notbetriebs
bei Ausfall von Anlagenteilen errechnet und in entspre
chende Führungsgrößen umgesetzt werden.
Diese und im Zuge der den Prozeßablauf simulierenden Be
rechnung im zweiten Simulator gewonnenen anderen Daten werden
angezeigt und/oder als variable Führungs- oder Störgrößen
(gleitende Grenzwerte) dem eigentlichen technischen Prozeß
zugeführt (closed-loop-Betrieb).
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand des in der Fi
gur dargestellten Flußdiagramms im folgenden erläutert.
Ein erster Prozeßsimulator S 1 enthält eine Rechenschaltung,
die gemäß einem nichtlinearen mathematischen Modell des
Prozesses programmiert ist, wobei in einem Speicher alle
Kenngrößen und Auslegungsdaten des Prozesses und der An
lage niedergelegt sind.
Der erste Prozeßsimulator S 1 wird parallel zum Prozeß in
Echtzeit betrieben, d. h., der simulierte Prozeß läuft
synchron mit dem wirklichen technischen Prozeß.
Zu diesem Zweck werden dem ersten Prozeßsimulator S 1 aus
dem Prozeß die in einem wirtschaftlich vertretbaren Aus
maß gewonnenen Prozeßdaten als Datenstrom D 2 sowie aus ei
nem Leitgerät LG aufbereitete Führungsgrößen, zu beach
tende Grenzwerte und/oder Störgrößen in einem Datenstrom D 3
zugeführt.
Mit Hilfe der aus den Kenngrößen und Auslegungsdaten ent
wickelten Algorithmen werden im ersten Prozeßsimulator aus
den zugeführten Datenströmen D 2 und D 3 weitere Prozeßdaten
berechnet, insbesondere solche, die nicht direkt meßbar
sind. Es können so aus einer bestimmten Anzahl von Ein
gangsinformationen, beispielsweise 50, eine weitaus größere
Anzahl von prozeßbeschreibenden Informationen, beispiels
weise 300, gewonnen und in einem ständig aktualisierten
Zwischenspeicher abgelegt werden.
Aus dem Leitgerät LG werden entsprechend die aus den Steuer
signalströmen D 5 und D 6 gebildeten Führungsgrößen dem Pro
zeß in dem Datenstrom D 4 zugeleitet.
Im Idealfall stimmen die in dem Simulator S 1 errechneten
Prozeßdaten mit den echten Prozeßdaten überein. Dies ist
jedoch in der Praxis nicht immer gewährleistet, da es
prozeßbestimmende Größen gibt, die nicht genau erfaßt wer
den und sich zudem während des Prozesses ändern können.
Die aus diesen ungenauen Prozeßgrößen errechneten Prozeß
daten werden im Datenstrom D 7 deshalb einem Korrekturrech
ner KR zugeführt, der sie mit entsprechenden Werten ver
gleicht, die aus einem aus dem Hauptmeßdatenstrom D 1 ab
gezweigten Datenstrom DS ermittelt werden. Treten Abwei
chungen auf, so werden Korrekturwerte D 9 dem ersten Prozeß
simulator S 1 zugeführt, die auf die Eingangsdaten rückge
rechnet mit Hilfe der entsprechenden Algorithmen verbes
serte und genauere Simulationswerte ergeben.
Die im ersten Simulator S 1 errechneten und korrigierten
Prozeßinformationen können jederzeit abgerufen und als
Datenstrom D 10 einem zweiten Prozeßsimulator S 2 zugeführt
werden, der ebenfalls ein nichtlineares mathematisches
Modell des Prozesses enthält, bei dem die Berechnungen
aber mindestens um den Faktor 10, vorzugsweise um den
Faktor 100, schneller als im ersten Prozeßsimulator ablau
fen. Es ist somit zu jedem Zeitpunkt möglich, sowohl den
aktuellen Prozeß- und Anlagenzustand wie auch einen zu
künftigen Prozeßzustand bzw. vorausschauend den Prozeßab
lauf über den einem Sichtgerät SG zugeführten Datenstrom
D 11 darzustellen.
Der zweite Prozeßsimulator S 2 kann auch zur Prozeßopti
mierung oder zur Gewinnung der Betriebsparameter für Not
betrieb eingesetzt werden, die dazu benötigten Informa
tionen werden ihm mit dem Datenstrom D 12 zugeführt.
Ein Teil der im zweiten Prozeßsimulator S 2 errechneten Grö
ßen kann über den Datenstrom D 13 wieder dem Leitgerät LG zu
geführt werden zur Gewinnung gleitender Führungsgrößen und
Grenzwerte sowie anderer zur Optimierung des Prozesses not
wendiger Daten, die über den Datenstrom D 4 in den Prozeß
einfließen.
Das Verfahren sei nochmals kurz am Beispiel eines Dampf
erzeugungsprozesses erläutert.
Die dem Dampferzeuger zugeführte Primärenergie läßt sich
in bekannter Weise aus den Masseströmen von Brennstoff und
Brennluft und die bei der Energieumwandlung auftretende
Wärmeentbindung aus den Dampftemperaturen und -drücken be
rechnen. In der Praxis treten jedoch Abweichungen der
reellen Werte von den errechneten Werten auf, die auf Ände
rungen des Heizwertes des Energieträgers, des ruß- oder
staubgehaltbedingten Flammen-Emissionsvermögens und auf
eine Verschmutzung der Heizflächen zurückzuführen sind.
Dem Korrekturrechner KR werden deshalb über den Datenstrom
DS die auch dem Simulator S 1 zugeführten Meßwerte, bei
spielsweise die Massenströme für Brennstoff, Frischluft
und Speisewasser, die Temperaturen am Verdampferaustritt,
an den Einspritzkühlern sowie die Endtemperaturen der Über
hitzer, außerdem der Druck am Verdampferaustritt und am
Turbinenventil zugeführt.
Die aus diesen Meßwerten errechneten Wärmeströme und ab
geleiteten Werte werden mit den im Simulator S 1 errechne
ten Werten verglichen und bei Abweichungen über D 9 Korrek
turwerte eingegeben zur Berichtigung seiner Ausgangsgrö
ßen, die über D 10 dem zweiten Prozeßsimulator S 2 zugeführt
werden.
So kann beispielsweise eine lokale Verringerung der Heiz
leistung auf eine Zunahme des Verschmutzungsgrades der be
treffenden Heizfläche zurückgeführt werden. In diesem Fall
wird die als Modellparameter im ersten Prozeßsimulator ver
wendete Größe "Verschmutzungsgrad" über D 9 entsprechend
korrigiert, bis die aus den errechneten und aus den gemes
senen Werten bestimmten Wärmeströme wieder übereinstimmen.
Eine vom ersten Prozeßsimulator S 1 erkannte Verringerung
der Gesamtheizleistung bei gleichbleibenden Masseströmen
von Brennstoff und Brennluft ist, um ein weiteres Bei
spiel zu nennen, auf eine Änderung des Heizwertes des Pri
märenergieträgers zurückzuführen. Im zweiten Prozeßsimu
lator S 2 werden die Tendenz und die Auswirkungen dieser
Störung vorausberechnet und über D 13 ein Korrektursignal
dem Leitgerät LG eingegeben, welches eine Erhöhung des
Brennstoffstromes veranlaßt, bis die simulierten und die
gemessenen Daten wieder übereinstimmen. Der Eingriff der
Brennstoffregelung erfolgt so früh und in solcher Weise,
daß die Störung unter Beachtung anderer kritischer Para
meter und Grenzwerte des Prozesses ausgeregelt werden kann,
bevor sie sich in den Prozeßausgangsgrößen, hier vor allem
der Dampfleistung als Hauptregelgröße, erkennbar auswirkt.
Claims (2)
1. Selbsteinstellende Regelung eines technischen Prozesses
nach dem Modellverfahren, mit einem parallel zum Prozeß be
triebenen elektrischen Modell des Prozesses zur Ermittlung
und Korrektur von Führungsgrößen der Regelung, wobei das
Modell gekennzeichnet ist durch
- a) einen ersten Prozeßsimulator (S 1), der parallel zum Prozeß in Echtzeit betrieben wird und der aus einer Anzahl einge gebener Prozeßdaten, wie meßbare Betriebs- und Störgrößen, und aufbereiteten Führungsgrößen eine Anzahl von nicht direkt meßbaren Prozeßdaten errechnet und spei chert;
- b) einen Korrekturrechner (KR), in welchem mindestens ein Teil der errechneten Prozeßdaten ständig mit gemessenen Zwischen- oder Ausgangsgrößen des Prozesses verglichen und bei Abweichungen die Eingangsgrößen der Prozeßalgorithmen im ersten Prozeßsimulator (S 1) korrigiert werden;
- c) einen im Vergleich zum ersten Prozeßsimulator (S 1) um mindestens den Faktor 10 schneller rechnenden zweiten Prozeßsimulator (S 2), der in vorgebbaren Zeitabständen aus den im ersten Prozeßsimula tor (S 1) errechneten und korrigierten Prozeßdaten und aus weiteren vorgegebenen Betriebskriterien, wie Grenzwerten und Optimierungsparametern, die den Zustand des techni schen Prozesses zu einem zukünftigen Zeitpunkt beschrei benden Prozeßdaten errechnet und mit diesen Daten die Füh rungsgrößen der Regelung beeinflußt.
2. Selbsteinstellende Regelung nach Anspruch 1 bei einem
Dampferzeugungsprozeß, dadurch gekenn
zeichnet,
daß in dem ersten Prozeßsimulator (S 1) aus den gemessenen Eingangsgrößen die Energiezufuhr, d. h. aus den Masseflüssen von Brennstoff, Brennluft und Speise wasser die örtliche und zeitliche Wärmeentbindung aus dem Wärmestrom berechnet wird
und aus dem Korrekturrechner (KR) der errechnete Wärmestrom am Verdampferausgang mit der aus dort gemessenen Druck- und Temperaturwerten errechneten Enthalpie des Dampfes verglichen und bei Abweichung durch Rückrechnung die Eingangsgrößen des ersten Simulators (S 1) korrigiert werden
und daß die Ausgangswerte des zweiten Prozeßsimulators (S 2) die Sollwerte im Blockleitgerät (LG) führen.
daß in dem ersten Prozeßsimulator (S 1) aus den gemessenen Eingangsgrößen die Energiezufuhr, d. h. aus den Masseflüssen von Brennstoff, Brennluft und Speise wasser die örtliche und zeitliche Wärmeentbindung aus dem Wärmestrom berechnet wird
und aus dem Korrekturrechner (KR) der errechnete Wärmestrom am Verdampferausgang mit der aus dort gemessenen Druck- und Temperaturwerten errechneten Enthalpie des Dampfes verglichen und bei Abweichung durch Rückrechnung die Eingangsgrößen des ersten Simulators (S 1) korrigiert werden
und daß die Ausgangswerte des zweiten Prozeßsimulators (S 2) die Sollwerte im Blockleitgerät (LG) führen.
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Publications (2)
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D2 | Grant after examination | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SIEMENS AG, 8000 MUENCHEN, DE |
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8331 | Complete revocation |