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N-Pyridinyl-N' -benzoylharnstoffe
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Die vorliegende Erfindung betrifft neue substituierte N-Pyridinyl-N'-benzoylharnstoffe,
Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung in der Schädlingsbekämpfung.
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Die erfindungsgemässen substituierten N-Aethynylpyridinyl-'-benzoylharnstoffe
haben die Formel I
worin R1 Fluor, Chlor, Brom, Methyl oder Methoxy und R2 Wasserstoff, Fluor oder
Chlor bedeuten, mit der Massgabe, dass sich am Pyridinring die Aethinylgruppe in
5-Stellung und die Uraidogruppe in 2-Stellung oder die Aethinylgruppe in 2-Stellung
und die Ureidogruppe in 5-Stellung befinden.
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Erfindungsgemäss bevorzugt werden die Verbindungen der Formel Ia
worin R1 und R2 die unter Formel I vorstehend angegebenen Bedeutungen haben.
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Wegen ihrer Wirkung als Schädlingsbekämpfungsmittel hervorzuheben
sind ferner Verbindungen der Formel I bzw. Ia, die dadurch gekennzeichnet sind,
dass R1 Fluor oder Chlor und R2 Wasserstoff, Fluor oder Chlor bedeuten. Wertvoll
sind aufgrund ihrer biologischen Wirksamkeit auch solche Verbindungen der Formeln
I bzw. Ia bei denen die Reste R1 Fluor oder Chlor und R2 Wasserstoff oder Fluor
bedeuten.
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Die Verbindungen der Formel I können nach an sich bekannten Verfahren
hergestellt werden (vgl. u.a. die deutsche Offenlegungsschriften Nr. 2.123.236,
2.601.780).
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So kann man z.B. eine Verbindung der Formel I erhalten durch Umsetzung
a) einer Verbindung der Formel II
mit einer Verbindung der Formel III
oder b) einer Verbindung der Formel IV
mit einer Verbindung der Formel V
In den obigen FormeL III und V haben die Reste R 1 und R2 die unter
Formel I vorstehend angegebenen Bedeutungen.
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Die erwähnten Verfahren a) und b) können vorzugsweise unter normalem
Druck und in Gegenwart eines organischen Lösungs- oder Verdünnungsmittels durchgeführt
werden. Als tösungs- oder Verdünnungsmittel eignen sich z.B. Aether und ätherartige
Verbindungen, wie Diäthyläther, Dipropyläther, Dibutyläther, Dioxan, Dimethoxyäthan
und Tetrahydrofuran; N,N-dialkylierte Carbonsäureamide; aliphatische, aromatische
sowie halogenierte Kohlenwasserstoffe, insbesondere Benzol, Toluol, Xylol, Chloroform,
Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff und Chlorbenzol; Nitrile, wie Acetonitril
oder Propionitril; Dimethylsulfoxid sowie Ketone, z.B. Aceton, Methyläthylketon,
Methylisopropylketon und Methylisobutylketon. Verfahren a) wird im allgemeinen bei
einer Temperatur von -10 bis lOOQC, vorzugsweise zwischen 15 und 250C, gegebenenfalls
in Gegenwart einer organischen Base, z.B. Triäthylamin, durchgeführt. Die Durchführung
von Verfahren b) erfolgt bei einer Temperatur von 0 bis 1200C, vorzugsweise beim
Siedepunkt des verwendeten Lösungsmittels, und gegebenenfalls in Gegenwart einer
organischen Base, wie Pyridin, und/oder unter Zusatz eines Alkali- oder Erdalkalimetalls,
vorzugsweise Natrium.
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Die Ausgangsstoffe der vorstehenden Formeln III, IV und V sind bekannt
oder lassen sich, falls sie neu sind, analog bekannten Verfahren herstellen. Die
2-Amino-5-äthinyl-pyridine bzw. 5-Amino-2-äthinylpyridine der Formel II jedoch sind
neu und bilden ebenfalls einen Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Man kann die
Aminoäthinylpyridine der Formel II erhalten, indem man zunächst 1,1-Dimethyl-2-prop
in- 1-ol in Gegenwart geeigneter Katalysatoren in alkalischem Medium mit 2-Amino-5-halogen-pyridinen
oder 5-.Mmino--halogenpyridinen (z.B. einem Ämino-jod-pyridin, vgl. Houben-Weyl,
'!methoden der organischen Chemie" 5/4, S. 568, 1960), deren Aminogruppe gegebenenfalls
geschützt ist, bzw. mit den entsprechenden Sitro-halogenpyridinen
unter
Halogenwasserstoffaustritt umsetzt (vgl. Tetrahedron Letters 1975, 4467; J. Organomet.
Chem. 93/1973, 253 und 259; italienische Patentschrift Nr. 1.006.879; US-Patentschrift
Nr.
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4.128.588). Die so erhaltenen Verbindungen der nachstehenden Formel
VI werden dann alkalisch unter Abspaltung von Aceton zu Verbindungen der Formeln
II oder VII umgesetzt (vgl. J.Org. Chem. 44/1979, 1233; deutsche Offenlegungsschrift
Nr. 2.905,507):
In den Formeln VI und VII befinden sich die beiden Substituenten in 2,5- bzw. 5,2-Stellung
und Y steht für eine Nitrogruppe oder eine gegebenenfalls geschützte Aminogruppe.
Die Verbindung der Formel VII kann nach allgemein üblichen Arbeitsweisen durch Reduktion
der Nitrogruppe (z.B. mittels Zn/NH3 oder Natriumdithionit) bzw. Abspaltung der
Schutzgruppe in eine Verbindung der Formel II übergeführt werden.
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Zu den Benzamiden der Formel V und den Benzoylidenisocyanaten der
Formel III kann man unter anderem ausgehend von den entsprechenden Nitrilen, wie
folgt gelangen (vgl. J.Agr. Food Chem. 21, 348 und 993 /1973):
Die Pyridinylisocyanate der Formel IV lassen sich z.B. durch Phosgenisierung der
entsprechenden Aminoäthinylpyridine der Formel II nach allgemein üblichen Verfahren
herstellen. Die vorerwähnten als
Ausgangsstoffe zu verwendenden
Benzamide der Formel Vsind zumeist bekannt (vgl. Beilstein "Handbuch der organischen
Chemie" Bd. 9> S. 336).
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Es ist bereits bekannt, dass bestimmte substituierte N-Pyridinyl-N'-benzoylharnstoffe
pestizide bzw. insektizide Eigenschaften besitzen (vgl. deutsche Offenlegungsschriften
Nr. 2.123.236 und 2.926.480, europäische Patentanmeldung Nr. 8880, japanische Patentschrift
Nr. 5-5011537 sowie US-Patentschrift Nr. 4.173.639). Aus J.Agr.
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Food Chem. 26, 164ff. (1978) sind ferner M-Pyrídinyl-N'-2,5"difluorw
benzylharnstoffe, die am Pyridinring Halogen-, Nitro- oder Methylsubstituenten tragen,
als Insektizide bekannt.
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Ueberraschenderweise wurde demgegenüber gefunden, dass die erfindungsgemässen
Verbindungen der Formel I und die sie enthaltenden Mittel bei guter Pflanzenverträglichkeit
und geringer Warmblütertoxizität ausgezeichnete Wirksamkeit als Schädlingsbekämpfungsmittel
besitzen. Sie eignen sich vor allem zur Bekämpfung von Pflanzen und Tiere befallenden
Schädlingen.
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Insbesondere eignen sich die Verbindungen der Formel I und die sie
enthaltenden Mittel zur Bekämpfung von Insekten der Ordnungen: Lepidoptera, Coleoptera,
Homoptera, Heteroptera, Diptera, Thysanoptera, Orthoptera, Anoplura, Siphonaptera,
Mallophaga, Thysanura, Isoptera, Psocoptera und Hymenoptera.
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Neben ihrer sehr günstigen Wirkung gegenüber Fliegen, wie z.B.
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Musca domestica, und Mückenlarven eignen sich Verbindungen der Formel
I und die sie enthaltenden Mittel auch zur Bekämpfung von pflanzenschädigenden Frassinsekten,
in Zier- und Nutzpflanzungen, insbesondere in Baumwollkulturen (z.B. Spodoptera
littoralis und Heliothis virescens) sowie in Obst- und Gemüsekulturen (z.B.
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Laspeyresia pomonella, Leptinotarsa decemlineata und Pieris brassicae).
Hervorzuheben ist besonders die hohe ovizide bzw.
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ovolarvizide Wirkung der Verbindungen der Formel I und der sie enthaltenden
Mittel. Werden Verbindungen der Formel I von adulten Insekten mit dem Futter aufgenommen,
so ist in vielen Fällen, insbesondere bei Coleopteren, wie :.;. Anthonomus grandis,
eine verminderte Ei-Ablage und/oder reduzierte Schlupfrate festzustellen.
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Die Verbindungen der Formel I und die sie enthaltenden Mittel eignen
sich weiterhin zur Bekämpfung von Ektoparasiten an Haus- und Nutztieren, z.B. durch
Tier-, Stall- und Weidebehandlung.
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Die Wirkung der erfindungsgemässen Verbindungen bzw. der sie enthaltenden
Mittel lässt sich durch Zusatz von anderen Insektiziden und/oder Akariziden wesentlich
verbreitern und an gegebene Umstände anpassen.
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Als Zusätze kommen z.B. folgende Wirkstoffe in Betracht: organische
Phosphorverbindungen, Nitrophenole und Derivate, Formamidine, Harnstoffe, Carbamate,
Pyrethroide, chlorierte Kohlenwasserstoffe sowie Bacillus thuringiensis-Präparate.
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Mit besonderem Vorteil kann man die Verbindungen der Formel I auch
mit Substanzen kombinieren, welche einen pestizid verstärkenden Effekt ausüben.
Beispiele solcher Verbindungen sind u.a.: Piperonylbutoxid, Propinyläther, Propinyloxime,
Propinylcarbamate und Propinylphosphonate, 2- (3, 4-Methylendioxyphenoxy)-3, 6,
9-trioxaundecan oder 5,5, S-Tributylphosphorotrithioate.
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Die Verbindungen der Formel I können für sich allein oder zusammen
mit geeigneten Trägern und/oder Zuschlagstoffen eingesetzt werden. Geeignete Träger
und Zuschlagstoffe können fest oder flüssig sein und entsprechen den in der Formulierungstechnik
üblichen
Stoffen, wie z.B. natürlichen oderregenerierten Stoffen,
Lösungs-, Dispergier-, Netz-, Haft-, 7erdickungs-, Binde- und/oder Düngemitteln.
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Zur Applikation können die Verbindungen der Formel I zu Stäubemitteln,
Emulsionskonzentraten, Granulaten, Dispersionen, Sprays, zu Lösungen oder Aufschlämmungen
in üblicher Formulierung, die in der Applikationstechnik zum Allgemeinwissen gehören,
verarbeitet werden.
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Ferner sind "cattle dips", d.h. Viehbäder, und "spray races", d.h.
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Sprühgänge, in denen wässrige Zubereitungen verwendet werden, zu erwähnen.
Diese Zubereitungsformen sind insbesondere zur Bekämpfung tierparasitärer Schädlinge
geeignet.
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Die Herstellung erfindungsgemässer Mittel erfolgt in an sich bekannter
Weise durch inniges Vermischen und/oder Vermahlen von Wirkstoffen der Formel I mit
den geeigneten Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Zusatz von gegenüber den Wirkstoffen
inerten Dispergier- und Lösungsmitteln. Die Wirkstoffe können in den folgenden Aufarbeitungsformen
vorliegen und angewendet werden: Feste Aufarbeitungsformen: Stäubemittel, Streumittel,
Granulate (Umhüllungsgranulate, Imprägnierungs granulate und Homogengranulate);
Flüssige Aufarbeitungsformen: a) in Wasser dispergierbare Wirkstoffkonzentrate:
Spritzpulver (wettable powders), Pasten, Emulsionen; b) Lösungen.
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Der Gehalt an Wirkstoff in den oben beschriebenen Mitteln liegt zwischen
0,1 bis 95 Gew.-%.
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Die Wirkstoffe der Formel 1 können beispielsweise wir folgt formuliert
werden, wobei die erhaltenen Formulierungen auch zur Durchführung der biologischen
Wirksamkeitsprüfungen gemäss den nachstehenden Beispielen 2 bis 10 geeignet sind:
Stäubemittel:
Zur Herstellung eines a) 57.igen und b) 2igen Stäubemittels werden die folgenden
Stoffe verwendet: a) 5 Teile Wirkstoff, 95 Teile Talkum; b) 2 Teile Wirkstoff, 1
Teil hochdisperse Kieselsäure, 97 Teile Talkum.
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Die Wirkstoffe werden mit den Trägerstoffen vermischt und vermahlen.
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Granulat: Zur Herstellung eines 5%igen Granulates werden die folgenden
Stoffe verwendet: 5 Teile Wirkstoff, 0,25 Teile epoxydiertes Pflanzenöl, 0,25 Teile
Cetylpolyglykoläther, 3,50 Teile Polyäthylenglykol, 91 Teile Kaolin (Korngrösse
0,3-0,8 mm).
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Die Aktivsubstanz wird mit dem epoxydierten Pflanzenöl in 6 Teilen
Aceton gelöst, hierauf wird Polyäthylenglykol und Cetylpolyglykoläther zugesetzt.
Die so erhaltene Lösung wird auf Kaolin aufgesprüht und anschliessend das Aceton
im Vakuum verdampft.
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Spritzpulver: Zur Herstellung eines a) 40%igen, b) und c) 25%igen,
d) 10%igen Spritzpulvers werden folgende Bestandteile verwendet: a) 40 Teile Wirkstoff,
5 Teile Ligninsulfonsäure-Natriumsalz, 1 Teil Dibutylnaphtahlinsulfonsäure-Natriumsalz,
54 Teile Kieselsäure;
b) 25 Teile Wirkstoff, 4,5 Teile Calcium-Ligninsulfonat,
1,9 Teile Champagne-Kreide/Hydroxyäthylcellulose-Gemisch (1:1), 1,5 Teile Natrium-dibutyl-naphthalinsulfonat,
19,5 Teile-Kieselsäure, 19,5 Teile Champagne-Kreide, 28,1 Teile Kaolin; c) 25 Teile
Wirkstoff 2,5 Teile Isooctylphenoxy-poLyoxyäthylen-äthanol, 1,7 Teile Champagne-Kreide/Hydroxyäthylcellulose-Gemisch
(1:1), 8,3 Teile Natrimaluminiumsilikat, 16,5 Teile Kieselgur, 46 Teile Kaolin;
d) 10 Teile Wirkstoff, 3 Teile Gemisch der Natriumsalze von gesättigten Fettalkoholsulfaten,
5 Teile Naphthalinsulfonsäure/Formaldehyd-Kondensat, 82 Teile Kaolin.
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Die Wirkstoffe werden in geeigneten Mischern mit den Zuschlagstoffen
innig vermischt und auf entsprechenden Mühlen und Wälzen vermahlen. Man erhält Spritzpulver,
die sich mit Wasser zu Suspensionen jeder gewünschten Konzentration verdünnen lassen.
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Emulgierbare Konzentrate: Zur Herstellung eines l07.igen emulgierbaren
Konzentrates werden folgende Stoffe verwendet:
10 Teile Wirkstoff
3,4 Teile epoxydiertes Pflanzenöl, 3,4 Teile eines Kombinationsemulgators, bestehend
aus Fettalkoholpolyglykoläther und Alkylaralkyl-sulfonat-Calcium-Salz, 40 Teile
Dimethylformamid, 43,2 Teile Xylol.
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Aus solchen Konzentrationen können durch Verdünnen mit Wasser Emulsionen
jeder gewünschten Konzentration hergestellt werden.
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Sprühmittel: Zur Herstellung eines 5%igen Sprühmittels werden die
folgenden Bestandteile verwendet: 5 Teile Wirkstoff, 1 Teil epoxydiertes Pflanzenöl,
94 Teile Benzin (Siedegranzen 160-1900C).
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Beispiel 1: a) Herstellung des Ausgangsproduktes: 8,1 g l-(2-Amino-5-pyridinyl)-3-methyl-butin-3-ol
werden in 150 ml Toluol gelöst und mit 1 g festem gepulverten Natriumhydroxid und
10 g Natriumcarbonat versetzt. Die Mischung wird 6 Stunden am Rückfluss erhitzt,
auf Raumtemperatur abgekühlt und filtriert. Das Filtrat wird eingeengt und das erhaltene
Kristallisat aus Toluol: Cyclohexan 1:1 umkristallisiert. Man erhält 2-Amino-5-äthinylpyridin
vom Schmelzpunkt 135-137°C.
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b) Herstellung des Endproduktes: 3?5 g 2-Amino-5-äthinylpyridin werden
in 20 ml absolutem Aether vorgelegt, und unter Rühren werden 5,5 g 2,6-I)ifluorbenzoylisocyant
zugetropft. Der ausfallende Niederschlag wird nach 2 Stunden abgesaugt und aus Aethanol
umkristallisiert. Man erhält N-(5-Aethinylpyridin-2-yl)-N'-(2,6-difluorbenzOyl)-harnstoff
vorn Smp. 193-1950C.
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Analog den vorstehend beschriebenen Arbeitsweisen werden die folgenden
Verbindungen der Formel I hergestellt:
K1 R2 Stellung der Stellung der Schmelzpunkt |
Aethinyl- Ureidogruppe tocl |
gruppe |
F F 5 2 193-195 |
Cl F 5 2 176,5-179,5 |
F R 5 2 213-215 |
Cl H 5 2 221-226 |
C1 C1 S 2 195-197 |
OCH3 Cl 5 2 |
CH3 H 5 2 216-219 |
Br H 5 2 216-218 |
F F 2 5 196-198 |
F Cl 2 5 174-175 |
Cl C1 2 5 |
C1 H 2 5 204-205 |
F H 2 5 |
Br H 2 5 |
OCH3 Cl 5 2 196-198 |
Beispiel 2: Wirkung gegen Musca domestica: Je 50 frisch zubereitetes CSMA-Nährsubstrat
für Maden wurde in Becher eingewogen. Von einer 1 Gew.-%igen acetonischen Lösung
des betreffenden Wirkstoffes wurde eine bestimmte enge auf das in den Bechern befindliche
Nährsubstrat pipettiert. Nach dem Durchmischen des Substrates lässt man das Aceton
mindestens 20 Stunden lang verdampfen.
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Dann wurde pro Wirkstoff und Konzentration je 25 eintägige Maden
von Musca domestica in die das so behandelte Nährsubstrat enthaltenden Becher gegeben.
Nachdem sich die Maden verpuppt hatten, wurden die gebildeten Puppen durch Ausschwemmen
mit Wasser von dem Substrat abgetrennt und in mit Siebdeckeln verschlossenen Gefässen
deponiert.
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Die pro Ansatz ausgeschwemmte Puppen wurden gezählt (toxischer Einfluss
des Wirkstoffes auf die Madenentwicklung). Dann wurde nach 10 Tagen die Anzahl der
aus den.Puppen geschlüpften Fliegen bestimmt.
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Verbindungen gemäss Beispiel 1 zeigten gute Wirkung im obigen Test.
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Beispiel 3: Wirkung gegen Lucilia sericata: Zu 9 ml eines Zuchtmediums
wurde bei 500C 1 ml einer 0,5 z Aktivsubstanz enthaltenden wässrigen Zubereitung
gegeben. Nun wurden ca. 30 frisch geschlüpfte Lucilia sericata-Larven zum Zuchtmedium
gegeben und nach 48 und 96 Stunden die insektizide Wirkung durch Ermittlung der
Abtötungsrate festgestellt.
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Verbindungen gemäss Beispiel 1 zeigten in diesem Test gute Wirkung
gegen Lucilia sericata.
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Beispiel 4: Wirkung gegen Aedes aegypti: Auf die Oberfläche von 150
ml Wasser, das sich in.einem Behälter befindet, wurde so viel einer 0,1%gen acetonischen
Lösung des Wirkstoffes pipettiert, dass Konzentrationen von je 10,5 und 1 ppm erhalten
wurden. Nach Verdunsten des Acetons wurde der Behälter mit
30-40
3-tägigen Aedes-Larven beschickt. Nach 1, 2 und 5 Tagen wurde die Mortalität geprüft.
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Verbindungen gemäss Beispiel 1 zeigten in diesem Test gute Wirkung
gegen Aedes aegypti.
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Beispiel 5: Insektizide Frassgift-Wiricung: Baumwollpflanzen wurden
mit einer O,O5%igen wässrigen Wirkstoffemulsion (erhalten aus einem lOXigen emulgierbaren
Konzentrat) besprüht.
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Nach dem Antrocknen des Belages wurden die Bauswollpflanzen mit Spodoptera
littoralis- und Heliothis virescens-Larven im dritten larvalen Stadium besetzt.
Der Versuch wurde bei 24"C und 60 % relativer Luftfeuchtigkeit durchgeführt.
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Verbindungen gemäss Beispiel 1 zeigten im obigen Test gute insektizide
Frassgift-Wirkung gegen Spodoptera- und Heliohis-Larven.
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Beispiel 6: Wirkung auf Spodoptera littoralis und Heliothis virescens
(Larven und Eier): Es wurden drei in Töpfen gezogene Baumwollpflanzen von ca.
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15-20 cm Höhe mit einer sprühfähigen flüssigen Zubereitung des zu
prüfenden Wirkstoffes behandelt. Nach Antrocknen des Sprühbelages wurden die eingetopften
Pflanzen in ein Blechgefäss von etwa 20 Litern Inhalt gestellt, das mit einer Glasplatte
abgedeckt wurde.
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Die Feuchtigkeit im Inneren des abgedeckten Gefässes wurde so reguliert,
dass sich kein Kondenswasser bildete. Direktes, auf- die Pflanzen fallendes Licht
wurde vermieden. Dann wurden die drei Pflanzen infestiert, und zwar insgesamt mit:
a) 50 Larven von Spodoptera littoralis oder Heliothis virescens des ersten larvalen
Stadiums; b) 20 Larven von Spodoptera littoralis oder Heliothis virescens des dritten
larvalen Stadiums;
c) Zwei Eispiegeln von Spodoptera littoralis
oder Heliothis virescens.
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Dazu wurden je 2 Blätter einer Pflanze in einem beidseitig mit Gaze
verschlossenen Plexiglaszylinder eingeschlossen; zwei Eispiegel von Spodoptera oder
ein Teil eines Baumwollblattes mit darauf abgelegten Eiern von Heliothis wurden
zu den eingeschlossenen Blättern gegeben.
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Nach 4 bis 5 Tagen erfolte die Auswertung gegenüber unbehandelten
Kontrollen unter Berücksichtigung folgender Kriterien: a) Anzahl der noch lebenden
Larven, b) Larvale Entwicklungs- und Häutungshemmung, c) Frasschaden (Schabfrass
und Lochfrass), d) Schlupfrate (Anzahl der aus den Eiern geschlüpften Larven).
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Die Verbindungen gemäss Beispiel 1 zeigten gute Gesamt-Wirksamkeit
in obigem Test.
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Beispiel 7: Ovizide Wirkung auf Spodoptera littoralis: Auf Filterpapier
abgelegte Eier von Spodoptera littoralis wurden aus dem Papier ausgeschnitten und
in eine 0,05 % Gew.-%ige Lösung des Wirkstoffes in einem Aceton-Wasser-Gemisch (1:1)
getaucht.
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Die so behandelten Eiablagen wurden dann aus diesem Gemisch herausgenommen
und bei 21"C und 60 z relativer Feuchtigkeit in Kunststoffschalen deponiert.
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Nach 3 bis 4 Tagen wurde die Schlupfrate, d.h. die Anzahl Larven,
die sich aus den behandelten Eiern entwickelt hatten, bestimmt.
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Verbindungen gemäss Beispiel 1 zeigten gute Wirkung im obigen Test.
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Beispiel 8: Ovizide Wirkung auf Epil-hna.varivestis: Es wurden 20
Gew.-% Wirkstoff, 70 Gew.-% Xylol und 10 Gew.-Z einer Mischung aus einem Reaktionsprodukt
eines Alkylphenoles mit Aethylenoxyd und Calcium-dodecylbenzolsulfonat miteinander
vermischt.
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Aus diesem Konzentrat wurden wässrige Emulsionen enthaltend 800 und
1600 ppm Wirkstoff hergestellt.
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Jeweils ca. 100 auf Blätter von Phaseolus vulgaris frisch abgelegte
Eier von Epilachna varivestis (mexikanischer Bohnenkäfer) wurden mit den oben beschriebenen
wässrigen Emulsionen (Konzentration 800 bzw. 1600 ppm Wirksto-ff) angefeuchtet und
leicht getrocknet.
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In einem gelüfteten Gefäss wurden die behandelten Gelege solange
gehalten, bis die gleichzeitig angesetzten unbehandelten Kontrollen geschlüpft waren.
Unter einem Binocular erfolgte Auswertung hinsichtlich der erzielten prozentualen-
Abtötung.
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Verbindungen gemäss Beispiel 1 zeigten gute Wirkung in obigem Test.
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Beispiel 9: Ovizide Wirkung auf Heliothis virescens und Leptinotarsa
decemlineata: Entsprechende Mengenanteile einer benetzbaren pulverförmigen Formulierung,
enthaltend 25 Gew.-% des zu-prüfenden Wirkstoffes, wurden mit jeweils soviel Wasser
verdünnt, dass sich wässrige Emulsionen von ansteigender Wirkstoffkonzentration
ergaben.
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In diese wirkstoffhaltigen Emulsionen wurden eintägige Eigelege von
Heliothis auf Cellophan bzw. Eigelege von Leptinotarsa auf Kartoffelblättern während
drei Minuten eingetaucht und dann auf Rundfiltern abgenutscht. Dieso behandelten
Gelege wurden in Petrischalen ausgelegt und in der Dunkelheit aufbewart. Nach 6
bis 8 Tagen wurde
die Schlupfrate im Vergleich zu unbehandelten
Kontrollen festgestellt Zur Auswertung wurde die zur 100%-igen Abtötung der Eier
erforderliche minimale Wirkstoffkonzentration bestimmt.
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Verbindungen gemäss Beispiel 1 zeigten in diesem Test gute ovizide
Wirkung gegen die geprüften Schädlinge.
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Beispiel 10: Wirkung auf Laspeyresia pomonella (Eier): Abgelegte Eier
von Laspeyresia pomonella, die nicht älter als 24 Stunden waren, wurden auf Filterpapier
für 1 Minute in eine acetonisch-wässrige Lösung enthaltend 400 ppm des zu prüfenden
Wirkstoffes eingetaucht. Nach dem Antrocknen der Lösung wurden die Eier in Petrischalen
ausgelegt und bei einer Temperatur von 280C belassen. Nach 6 Tagen wurde der prozentuale
Schlupf aus den behandelten Eiern bewertet.
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Verbindungen gemäss Beispiel 1 zeigte gute Wirkung in obigem Test.