DE3131716C2 - Öldichtungsvorrichtung für eine Lagerkammer eines Abgasturboladers - Google Patents
Öldichtungsvorrichtung für eine Lagerkammer eines AbgasturboladersInfo
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Abstract
Eine Öldichtung für eine Lageranordnung eines Turboaufladers ist derart ausgebildet, daß eine ausgezeichnete Abdichtwirkung erreicht wird, indem das durch die Öldichtung fließende Schmieröl einer Zentrifugalkraft ausgesetzt wird, so daß es gezwungen ist, zur Schmierölkammer zurückzufließen.
Description
Die Erfindung bezieht sidi auf pine Öldichtungsvorrichtung
für eine Lagerkammer eifies Abgasturboladers,
wobei auf einer für ein Turbinenlaufrad und ein Gebläserad gemeinsamen Drehwelle eine ölschleuder
mit einer kegelstumpfförmigen Mantelfläche angeordnet ist, deren Umfang zum Inneren der Lagerkammer
hin zunimmt und die von einer die Lagerkammer begrenzenden Dichtungsscheibe mit einer der kegelstumpfförmigen
Mantelfläche der ölschleuder gegenüberliegenden und zu ihr parallel verlaufenden Oberfläche
umschlossen ist, und wobei die Lagerkammer nach außen hin abgedichtet ist. Eine derartige öldichtungsvorrichtung
ist aus der CH-PS 3 10 946 bekannt.
Bei dieser und anderen öldichtungsvorrichtungen für die Lagerkammern von Abgasturboladern treten
Schwierigkeiten in der einwandfreien Abdichtung auf, die der Einfachheit halber anhand der Fig. 1 und 2
erläutert werden, wobei
F i g. 1 einen Axialschnitt eines Turboladers nach dem Stand der Technik und
F i g. 2 den im Schnitt von F i g. 1 durch den Kreis A bestimmten Teil des Turboladers in vergrößertem
Maßstab zeigen.
Gemäß F i g. 1 weist ein Abgasturbolader 1 im allgemeinen ein an der einen (linken) Seite einer
Lagerkammer 2 angeordnetes Turbinengehäuse 3 und ein an der anderen (rechten) Seite der Lagerkammer 2
angeordnetes Gebläsegehäuse 4 auf. Ein im Turbinengehäuse 3 befindliches Turbinenlaufrad 5 und ein im
Gebläsegehäuse 4 befindliches Gebläserad 6 sind miteinander durch eine gemeinsame Drehwelle 7
verbunden, welche durch Lager 8 in der Lagerkammer 2 drehbar abgestützt ist. Die Lagerkammer 2 hat eine
Schmierölkammer 9, die von der Drehwelle 7 und die Lager8 schmierendem öl durchflossen ist.
In jedem der Freiräume 10 und 11 zwischen der Drehwelle 7 und der Lagerkammer 2 ist eine
Öldichtungsvorrichtung 12 angeordnet, die einen Austritt (Leckage) von Schmieröl aus der Schmierölkammer9
nach außen verhindert
Die Öldichtungsvorrichtung 12 besteht aus Dichtungsscheiben 13 und 13a, einer Ölschleuder 14 und
Dichtungsringen 15,15a. Die Dichtungsscheiben 13,13a
sind mit der Stirnfläche 16 der Lagerkammer 2 fest verbunden, so daß sie die gemeinsame Drehwelle 7
umgeben, und die Ölschleuder 14 ist in dem Raum zwischen der Drehwelle 7 und den Dichtungsscheiben
angeordnet Die Dichtungsringe 15, 15a liegen in dem Spalt zwischen den Dichtungsscheiben 13, 13a und der
ölschleuder 14.
Die Ölschleuder 14 ist mit Paßsitz auf der Drehwelle 7 angebracht und dreht zusammen mit dieser. Bei diesem
Drehen wird der Ölschleudereffekt (»Slingcr-Effekt«) erreicht d. h, der Kranz 14' schleudert das diesen
umgebende Öl in radialer Richtung auswärts, so daß das Schmieröl an einem Fließen zu den Dichtungsringen 15,
15a hin gehindert ist
Die Dichtungsringe 15, 15a dienen dazu, ein Fließen von Schmieröl durch die Zwischenräume, die zwischen
den Dichtungsscheiben 13, 13a einerseits und der ölschleuder 14 andererseits vorhanden sind, zu
unterbinden. Die drehung des Gebläserades 6 mit hohen Geschwindigkeiten hat nun aber die Erzeugung
eines negativen Drucks (Unterdruck) von großer Höhe im Gebläsegehäme 4 zur Folge, se daß das in der
Kammer 9 befindliche Schmieröl durch die Zwischenräume bei den Dichtungsscheiben 13, 13a und der
ölschleuder 14 mit Macht in das Gebläsegehäuse 4 gezogen wird. Somit tritt bei der öldichtungsvorrichtung
nach dem Stand der TechnU^das Problem auf, daß mit der ölschleuder 14 und den Dichtungsringen 15,15a
die Leckage von Schmieröl in das Gebläsegehäuse 4 nicht in ausreichendem, zufriedenstellenden Maß
verhindert werden kann. Eine Lecfoge von Schmieröl wird vor allem dann besonders deutlich auftreten, wenn
die Umlaufgeschwindigkeit der Drehwelle 7 niedrig ist, so daß der ölschleudereffekt gering ist
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine öldichtungsvorrichtung für die Lageranordnung eines
Abgasturboladers zu schaffen, mit der wirksam und einwandfrei eine Leckage von Schmieröl von einer
dieser enthaltenden Schmierölkammer in ein Gebläsegehäuse sowie ein Turbinengehäuse, und vor allem in
ein Gebläsegehäuse, ohne Rücksicht auf die Umlaufgeschwindigkeit der gemeinsamen Drehwelle des Turboladers
unterbunden werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einer öidichtungsvorrichtung für eine Lagerkammer eines Abgasturboladers der
eingangs angegebenen Gattung durch die Merkmalskombination gelöst, daß der zwischen der ölschleuder
und der Dichtungsscheibe gebildete konische Ringspalt rotationssymmetrisch ausgebildet ist und eine derart
bemessene Weite aufweist, daß im oberen Drehzahlbereich eine Dichtwirkung dadurch erreicht wird, daß das
Schmieröl zu der Lagerkammer aufgrund der Zentrifugalkomponente, die von der ölschleuder auf das im
Ringspalt befindliche Schmieröl ausgeübt wird, zurückfließt, und daß zur Abdichtung im unteren Drehzahlbereich
eine Drosselwirkung des konischen Ringspaltes und ein an dessen verjüngtem Ende angeordneter
Dichtungsring, der in eine Ringnut der ölschleuder eingesetzt ist, vorgesehen sind.
Bei der eingangs zum Stand der Technik genannten
CH-PS 3 10 946, aus der eine Ölschleuder mit konischer
Umfangsfläche bekannt ist, ist jedoch die dieser Ölschleuderumfangsfläche gegenüberliegende Wandung
verschiedenartig ausgebildet, so daß bezüglich der Ausgestaltung und Bemessung eines Ringspalts, der auf
der einen Seite von der Umfangsfläche der Ölschleuder begrenzt wird, keine Lehre zum technischen Handeln
gegeben wird.
Der Erfindungsgegenstand wird anhand der in den Zeichnungen (Fig.3 und 4) dargestellten bevorzugten
Ausführungsform erläutert Es zeigt
Fig.3 eine axiale Schnittdarstellung einer Öldichtungsvorrichtung
gemäß der Erfindung;
Fig.4 einen Schnitt eines Teils von Fig.3 in
vergrößertem Maßstab zur deutlicheren Darstellung einiger wesentlicher Bauteile der Öldichtungsvorrichtung.
Gemäß Fig.3 ist eine ringförmige Ölschleuder 14
rund um die Drehwelle 7 und auf dieser fest angeordnet, so daß die Zwischenräume zwischen den Dichtungsscheiben
13,13a und der Drehwelle 7 verschlossen sind. Die Dichtungsscheibe 13 bedeckt die öffnung 17 am
rechtsseitigen Ende der Lagerkammer 2 und begrenzt die Schmierölkammer 9.
Der Dichtungsring 15 ist zwischen die Ölschleuder 14 sowie die Dichtungsscheibe 13 eingesetzt und stützt sich
an letzterer ab, wobei der Dichtungsring 15 in eine ringförmige, in der Außenumfangsfläche der ölschleuder
14 ausgebildete Ringnut 18 eingesetzt ist, so daß eine axiale Bewegung des Dichtungsringes 15 unterbunden
ist
Wie Fig.4 am besten zeigt, sind die einander
gegenüberliegenden Flächen 19 und 20 der ölschleuder 14 bzw. der Dichtungsscheibe 13 geneigt, wobei der
Umfang der Mantelfläche 19 der Ölschleuder 14 zum y>
Inneren der Lagerkammer 2 hin zunimmt, und diese Flächen 19, 20 verlaufen parallel zueinander, so daß
zwischen diesen Flächen ein rotationssymmetrischer, konischer Ringspalt 27 abgegrenzt wird.
Bei der vorstehend beschriebenen öldichtungsvorrichtung
handelt es sich um eine einstufige, es ist jedoch klar, daß die Öldichtungsvorrichtungen auch zweistufig
angeordnet werden können, wobei eine weitere Ölschleuder 14a, die einstückig mit der ölschleuder 14
ausgebildet sein kann, wie Fig.3 zeigt, fest auf der Drehwelle 7 angebracht wird, um den Raum zwischen
dieser Welle und der Dichtungsscheibe 13a sowie zwischen der inneren ölschleuder 14 und dem
Gebläsegehäuse 6 abzuschließen. Die zweite Dichtungsscheibe 13a ist an der Lagerkammer 2 so befestigt, daß
sie die erste Dichtungsscheibe 13 umschließt. Ein zweiter Dichtungsring 15a ist zwischen die zweite
Ölschleuder 14a und die zweite Dichtungsscheibe 13a eingesetzt.
Die Drehwelle 7 wird in der Lagerkammer 2 durch schwimmende Metallringe 21 abgestützt und geht am
Absatz 22 in ein Teil mit verringertem Durchmesser über. Der Absatz 22 der Welle 7, eine über diese
gesetzte Druckbuchse 23, deren Flanschteil gegen den Absatz 22 stößt, und eine Druckringscheibe 24 mit einer
zentralen öffnung, in die die Druckbuchse 23 eingesetzt ist, bilden ein Axiallager. Die schwimmenden Metallringe
21 werden durch das über den ölkanal 25 zugeführte Schmieröl gekühlt und geschmiert, während die
Druckbuchse 23 sowie die Druckringscheibe 24 von dem über den Kanal 26 zugeführten Schmieröl gekühlt und
geschmiert werden.
Eine in ihrem Aufbau im wesentlichen zu der mit Bezugnahme auf F i g. 3 und 4 beschriebenen Vorrichtung
ähnliche Öldichtungsvorrichtung kann gleicherweise zwischen der Lagerkammer 2 und dem Turbinengehäuse
3 vorgesehen werden.
Nachfolgend wird die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Öldichtungsvorrichtung beschrieben. Die durch
das Turbinengehäuse 3 strömenden Abgase bewirken die Drehung des Turbinenrades 5 und damit der
Drehwelle 7, was die Drehung des Gebläserades 6 zur Folge hat, wodurch die Luft komprimiert und in die
Zylinder einer (nicht gezeigten) Brennkraftmaschine eingebracht wird. Die Drehung des Gebläserades 6 führt
zu einem hohen negativen Druck im Gebläsegehäuse 4, so daß das Schmieröl, nachdem es die schwimmenden
Metallringe 21 und die Druckringscheibeitf passiert hat,
gezwungen ist, in den konischen Ringspait 27 zwischen der ersten Dichtungsscheibe 13 und der ersten
ölschleuder 14 zu fließen, und es hat ferner das Bestreben, durch den Raum zwischen dem Dichtungsring
15 und der Ölschleuder 14 in das Gebläsegehäuse 4 einzutreten. Das Schmieröl wird in diesem Bereich
jedoch der durch die Drehung der Ölschleuder 14 erzeugten Zentrifugalkraft unterworfen so daß es zu
der Schmierölkammer 9 aufgrund der Zenirifugalkraftkomponente, die entlang der geneigten Fläche 19 an der
ölschleuder 14 wirkt, zurückfließen muß. Das bedeutet, daß das Schmieröl dem Schleudereffekt ausgesetzt ist,
der im Verhältnis zum Umlaufgeschwindigkeit der Welle 7 steht, d. h., je höher die Umlaufgeschwindigkeit
ist, desto stärker wird der Schleudereffekt. Wenn die Umlaufgeschwindigkeit so niedrig ist, daß ein zufriedenstellender
Schleudereffekt nicht erreicht wird und folglich das Schmieröl in den Ringspalt 27 fließt, so w^d
auf Grund des eng bemessenen Ringspalts 27 das öl daran gehindert, aus diesem Ringspalt 27 zum
Gebläsegehäuse 4 hin zu fließen; dabei wirkt der konische Ringspalt 27 als Drossel.
Das Schmieröl, das den Schleudereffekt sowie die auf der Verengung oder Drosselung beruhende Wirkung
überwindet und bestrebt ist, zum Gebläsegehäuse 4 hin zu fließen, wird durch den in die Ringnut 18 der
Ölschleuder 14 eingesetzten Dichtungsring 15 zurückgehalten.
Durch den Erfindungsgegenstand wird somit erreicht, daß bei Drehen der Weile 7 mit hoher Umlaufgeschwindigkeit
das Schmieröl gezwungen ist, durch die Schleuderwirkung hauptsächlich zur Schmierölkammer
9 zurüci.2tifließen, daß aber auch bei niedrigen Umlaufgeschwindigkeiten das Öl zum Zurückfließen
gezwungen ist, und zwar nicht nur durch die Schleuderwirkung, sondern auch durch die Drossel- und
Dichtungswirkung. Auf diese Weise kann bei höheren Umlaufgeschwindigkeiten der Welle 7 eine ausgezeichnete
Abdichtwirkung erreicht werden und auch bei niedrigen Umlaufgeschwindigkeiten kann eine zumindest
ausreichende Abdichtwirkung sichergestellt v/erden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Öldichtungsvorrichtung für eine Lagerkammer eines Abgasturboladers, wobei auf einer für ein Turbinenlaufrad und ein Gebläserad gemeinsamen s Drehwelle eine ölschleuder mit einer kegelstumpfförmigen Mantelfläche angeordnet ist, deren Umfang zum Innern der Lagerkammer hin zunimmt und die von einer die Lagerkammer begrenzenden Dichtungsscheibe mit einer der kegelstumpf förmi- ι ο gen Mantelfläche der ölschleuder gegenüberliegenden und zu ihr parallel verlaufenden Oberfläche umschlossen ist, und wobei die Lagerkammer nach außen hin abgedichtet ist, durch die Merkmalskombination gekennzeichnet, daß der zwischen der ölschleuder (14) und der Dichtungsscheibe (13) gebildete konische Ringspalt (27) rotationssymmetrisch ausgebildet ist und eine derart bemessene Weite aufweist, daß im oberen Drehzabteereich eine Dichtwirkung dadurch er-IClCllL WUU1UaUUaLi üvhiuiviwi ^.u VIw* uugvi luiiillllCiaufgrund der Zentrifugalkraftkomponente, die von der Ölschleuder (14) auf das im Ringspalt (27) befindliche Schmieröl ausgeübt wird, zurückfließt, und daß zur Abdichtung i:n unteren Drehzahlbereich eine Drosselwirkung des konischen Ringspaltes (27) und ein an dessen verjüngtem Ende angeordneter Dichtungsring (15), der in eine Ringnut (18) der ölschleuder (14) eingesetzt ist, vorgesehen sind.30
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |