DE3131496A1 - Geraet zur herstellung eines kanals im knochenzement zu der verankerung einer endoprothese - Google Patents

Description

• Gerät zur Herstellung eines Kanals im Knochenzement zu
• der Verankerung einer Endoprothese, Beschreibung Einführung: Ein großes Problem in der Orthopädie bzw.
• Unfall-Chirurgie ist der Austausch gelockerter und gebrochener Endoprothesen, z.B. an der Hüfte. Wenn auch die Entfernung der eigentlichen Endoprothese technisch einfach ist, so ist das Lösen des Knochenzements, der benötigt wird, um die Endoprothese im Knochen zu verankern, um so schwieriger.
• Zu diesem Zweck sägen die meisten Operateure ein fenster in den Oberschenkelknochen, um den Zementzapfen (Zz) in der Tiefe der Markhöhle (Mh) Zu erreichen (Hackenbroch 1979, Stühmer u.a.19?9,Witt 1977,Wolf 1978). Durch diese zusätzliche Läsion wird jedoch die Gefahr einer Sollbruchstelle geschaffen.
• Cie Düsseldorfer Orthopädisch; Universitätsklinik ist von diesem Verfahren abgegangen. Hier versucht man unter der Beleuchtung einer Stirnlampe, den Zementzapfen von proximal, d.h. vom Lager des Prothesenstiels aus,zu entfernen. Dafür mußte ein neues Spezialinstrument entwickelt werden.
• Zweck: In Höhe des Prothesenstiels ist der Knochenzement tapetenartig (+) fixiert. Diese Tapete läßt sich ohne Schwierigkeiten mit den von Stühmer u.a. angegebenen Instrumenten vom Knochen abmeißeln. Distal des Stiels jedoch ist der Knochenmarkskanal völlig mit Zement ausgefüllt (Zz). Es besteht kein Kanal, an dem die o.a.Spezialmeißel entlanggeführt werden können. Dieser Kanal muß also erst mit einem besonderen Instrument geschaffen werden. Diesem Zweck dient das erfindungsgemäße Gerät.
• Stand der Technik: Selbstverständlich gibt es bereits Bohrinstrumente, mit denen man diesen Zementzapfen(Zz) axial aufbohren kann. Dabei hat sich jedoch gezeigt, daß die Spitze des Bohrers leicht abgelenkt wird, weil sich der Bohrer immer den Weg des geringsten Widerstandes sucht und der Knochenzement härter als die Knochensubstanz ist. Darüberhinaus ist es sehr schwierig, mit einem Bohrer feindosiert genug zu arbeiten. Stühmer u.a.(1979) und Wroblewski (1979) führten daher verschiedene Führungskegel ein, die die exakt axiale Führung eines Bohrinstrumentes ermöglichen und somit die Knochenperforation verhindern sollen.
• Ob ein solcher Führungskegel diese Funktion erfüllen kann, erscheint uns fraglich, denn - die Markhöhle (Mh) - und schon garnicht die durch das Abmeißeln des alten Knochenzements stark lädierte -ist kein ideal konisch zulaufender Hohlraum. Eine strenge axiale Fixierung des Bohrers ist in der Praxis nicht möglich.
• - der Führungskegel verhindert die Einsicht in die Tiefe des Zementlagers und macht die Anwendung einer Stirnlampe zur Sichtkontrolle unmöglich.
• Lösung: Dieses Problem wird durch ein Instrument gelost, das folgende Eigenschaften besitzt: - Es muß ähnlich wie ein Nagel mit beliebig dosierten Hammerschlägen in die Tiefe getrieben werden können.
• - Es muß dabei einen breiteren Kanal schaffen.
• - Es muß die Sicht auf die Arbeitsstelle ermöglichen.
• Diese Lösung erreicht man, indem man einen Spitz zulaufenden langen Meißel an der Spitze mit flügelartigen, axial und symmetrisch zur Längsachse angeordneten und ebenfalls spitz zulaufenden Schneiden(1) versieht, die den Zement bei Rotation aus dem Zapfen herausdrängen (Fig. 2).Der Handgriff dieses Instruments muß ebenfalls sehr schlank sein. Eine durch ein Loch im Handgriff (4) durchführbare querstange(5) kann beim Hämmern als eine Art Pistolengriff dienen. Das ermöglicht dem Operateur eine freie Sicht auf die Meißelstelle.
• Vorteile: Die Vorteile des beschriebenen Instruments liegen darin, daß man feiner als beim Bohren einen Kanal in den distal vom Prothesenstiellager sitzenden Zementzapfen fräsen kann und dabei - im Gegensatz zu Führungskegeln - Sichtkontrolle haben kann. Die Verletzungsgefahr des umgebenden Knochens wird verringert.Es hat sich auch gezeigt, daß die durchschnittliche Eingriffsdauer etwas kürzer wird Buschmeyer 19B1).
• Es soll an dieser Stelle betont werden, daß das erfindungsgem.Gerät keine Alternative, sondern eine Ergänzung des bis jetzt von Stühmer u.a. entwickelten Instrumentariums für den Endoprothesenwechsel an der Hüfte ist.
• Ausfüh#ungsbeispiel: Ein Ausführungsbeispiel ist in Fig.2 dargestellt wird oben beschrieben. Erklärung im Text.
• Literatur Buschmeyer, R.: Die Bedeutung der Operationstechnik für die Ergebnisse und Möglichkeiten von Mehrfach-Austouschoperationen von Hvfttotalendoprothesen. Med. Diss. Univ. Düsseldorf 1981.
• Hackenbroch jr. MH.: Möglichkeiten und Grenzen des Prothesenaustausches am Hüft- und Kniegelenk. Z. Orthop. 117 (1979) 457-460 Stühmer, G., Weber, BG., Mathys, R.s Special Instruments and Prosthetic Cups for the Remaval and Replacement of a Total Hip Prosthesis. Arch. Orthop. Traumot.Surg. 93, 191-199 (1979) Witt, AN.: Möglichkeiten und Grenzen des Prothesenaustousches.
• Arch. Orthop. Unfoll-Chir. 88, 1-5 (1977) Wolf, L.: Erfahrungen bei 77 Hüftgelenksprothesenwechseln.
• Z.Orthop. 116 (1978) 248-254 Wroblewski, BM.: A Method of Management of the Fractured Stern in Total Hip Replacement. Clin.Orthop.Rel.Res. 141 (1979) 71-73

Claims (9)

1. P a ten tan s p r ü c h e 1. Gerät zur Herstellung eines Kanals im Knochenzement zu der Verankerung einer Endoprothese, bestehend aus einem Griff-(6), einem Schaft(2) und einem Werkzeugteil(3), die in einer Längsachse hintereinander angeordnet sind, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß es aus einem Meißel besteht, dessen Werkzeugteil symmetrisch zur Längsachse angeordnete Schneiden (1) aufweist, deren Schneidkanten zumindest über die Querschnittsfläche des angrenzenden Teiles des Schaftes(2) hinausragen.
2. 2. Gerät ~nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Schneidkanten um einen Winkels( zur Längsachse geneigt sind und an dem vom Schaft abgewandten Ende eine gemeinsame Spitze (3) bilden.
3. 3. Gerät nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß der Winkel # ca. 300 beträgt.
4. 4. Gerät nach Ansprüchen 1 bis 3, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Schneidkanten gerade verlaufen.
5. 5. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Schneidkanten mit einem Drall versehen sind.
6. 6. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 5, da du r c h 9 e k e n n z e i c h n e t , daß der Schaft (2) vom Griffteil zum Werkzeugteil konisch ausgebildet ist.
7. 7. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Werkzeugteil austauschbar am Schaftteil angeordnet ist.
8. 8. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß im Schaftteil eine auf das Werkzeugteil gerichtete Mikrolampe untergebracht ist.
9. 9. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß sich in einer Öffnung seines Griffteiles (4) eine verschiebliche Querstange (5) befindet.

   lo. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, d a d u r c h § e k e n n z e i c h n e t , daß es aus rostfreiem Stahl besteht.